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Patent Searching and Data


Title:
FOOTWEAR AND A FUNCTIONAL LAYER INSERT FOR FOOTWEAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/084974
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a functional layer insert (67) comprising an outsole (69) and a shaft (25), which has a shaft end area (35; 49) that is located on the side of the sole. The functional layer insert is, toward the center of the outsole, elastically pre-tensioned over a portion of the periphery thereof by means of an elastic means. The elastic means can be, for example, an elastic tensioning string (19; 39).

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Inventors:
HAIMERL FRANZ XAVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/003212
Publication Date:
November 15, 2001
Filing Date:
March 21, 2001
Export Citation:
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Assignee:
GORE W L & ASS GMBH (DE)
HAIMERL FRANZ XAVER (DE)
International Classes:
A43B7/12; A43B9/00; (IPC1-7): A43B7/12; A43B9/00
Domestic Patent References:
WO2001012002A12001-02-22
WO2000024282A12000-05-04
Foreign References:
EP0900531A21999-03-10
US4725418A1988-02-16
US4493870A1985-01-15
US3953566A1976-04-27
US4187390A1980-02-05
US4194041A1980-03-18
Attorney, Agent or Firm:
Hirsch, Peter (Schmitt-Nilson Hirsch Winzererstrasse 106 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Schuhwerk mit einer Laufsohle (29 ; 69 ; 85) und einem Schaft (25), der einen sohlenseitigen offenen Schaftendbereich aufweist, der mindestens über einen Teil seines Umfangs durch ein elastisches Mittel (19 ; 39 ; 46) in Richtung Laufsohlenzentrum elastisch vorgespannt ist.
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, bei welchem der Schaft (25) mit einem Obermaterial (27) und einer einen sohlenseitigen Funktionsschichtendbereich (17 ; 35) aufweisenden wasserdichten Funktionsschicht (31) aufgebaut ist und der Funktionsschichtendbereich (17 ; 35) mindestens über einen Teil seines Umfangs durch ein elastisches Mittel (19 ; 39 ; 46) in Richtung Laufsohtenzentrum vorgespannt ist.
3. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem der Schaft (25) mit einem einen sohlenseitigen Obermaterialendbereich (49) aufweisenden Obermaterial (27) und einer einen sohlenseitigen Funktionsschichtendbereich (17 ; 35) aufweisenden wasserdichten Funktionsschicht (31) aufgebaut ist und der Obermaterialendbereich (49) mindestens über einen Teil seines Umfangs durch ein elastisches Mittel (39) in Richtung Laufsohlenzentrum vorgespannt ist.
4. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 13, mit einem elastischen Mittel in Form eines elastischen Schnurzugs (19 ; 39).
5. Schuhwerk nach Anspruch 4, bei welchem der elastische Schnurzug (19 ; 39) einen Schnurtunnel (41) und eine darin angeordnete elastische Schnur (43) aufweist.
6. Schuhwerk nach Anspruch 5, bei welchem die elastische Schnur (43) in dem Schnurtunnel (41) in Schnùrlängsrichtung relativ zum Schnurtunnel (41) beweglich angeordnet ist.
7. Schuhwerk nach Anspruch 5, bei welchem die elastische Schnur (43) in vorbestimmten Längsabständen an dem Schnurtunnel (41) fixiert ist.
8. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 47, bei welchem der elastische Schnurzug (19 ; 39) einen elastischen Strang (43 ; 40) aufweist, der in vorbestimmten Längsabständen an dem Umfangsrand des Obermaterialendbereichs (49) bzw. des Funktionsschichtendbereichs (17 ; 35) fixiert ist.
9. Schuhwerk nach Anspruch 7 oder 8, bei welchem die elastische Schnur (43) bzw. der elastische Strang (40) durch Vernähen fixiert ist.
10. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 59, bei welchem der elastische Strang (40) durch ein elastisches Band gebildet ist.
11. Schuhwerk nach Anspruch 10, bei welchem das elastische Band durch ein auf den Schaftendbereich genähtes Gummiband gebildet ist.
12. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 13, bei welchem der Schaft mindestens im Schaftendbereich mit das elastische Mittel bildendem elastischen Material aufgebaut ist.
13. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 13, bei welchem die sohlenseitige Öffnung des Schaftendbereichs von das elastische Mittel bildendem flächigem, elastisch vorspannendem Material überbrückt ist.
14. Schuhwerk nach Anspruch 13, bei welchem das íiächige, elastisch vorspannende Material durch ein Gumminetz (46) gebildet ist.
15. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 214, bei welchem die Funktionsschicht (31) wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ist.
16. Funktionsschichteinsatz zur mindestens teilweisen Auskleidung des Obermaterial (27) eines Schaftes (25) von eine Laufsohle (29 ; 69) aufweisendem Schuhwerk, wobei der Funktionsschichteinsatz (11) sohlenseitig offen ist und einen sohlenseitigen Funktionsschichtendbereich (17 ; 35) aufweist, der mindestens über einen Teil seines Umfangs durch ein elastisches Mittel (19 ; 39) in Richtung Laufsohlenzentrum elastisch vorgespannt ist.
17. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 16, mit einem elastischen Mittel in Form eines elastischen Schnurzugs (19 ; 39).
18. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 17, bei welchem der elastische Schnurzug (19 ; 39) einen Schnurtunnel (41) und eine darin angeordnete elastische Schnur (43) aufweist.
19. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 18, bei welchem die elastische Schnur (43) in dem Schnurtunnel (41) in Schnurlängsrichtung relativ zum Schnurtunnel (41) beweglich angeordnet ist.
20. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 18, bei welchem die elastische Schnur (43) in vorbestimmten Längsabständen an dem Schnurtunnel (41) fixiert ist.
21. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 17, bei welchem der elastische Schnurzug (19 ; 39) einen elastischen Strang (40 ; 43) aufweist, der in vorbestimmten Längsabständen an dem Umfangsrand des Obermaterialendbereichs (49) bzw. des Funktionsschichtendbereichs (17 ; 35) fixiert ist.
22. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 20 oder 21, bei welchem der elastische Strang (40 ; 43) durch Vernähen fixiert ist.
23. Funktionsschichteinsatz nach einem der Ansprüche 1822, bei welchem der elastische Strang durch ein elastisches Band (40) gebildet ist.
24. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 23, bei welchem das elastische Band (40) durch ein auf den Funktionsschichtendbereich (35) genähtes Gummiband gebildet ist.
25. Funktionsschichteinsatz nach ein Anspruch 16, bei welchem der Funktionsschichteinsatz (11) mindestens im Funktionsschichtendbereich (35) mit das elastische Mittel bildendem elastischen Material aufgebaut ist.
26. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 16, bei welchem die sohlenseitige Öffnung (15) des Funktionsschichtendbereichs (35) von das elastische Mittel bildendem fiächigem, elastisch vorspannendem Material (46) überbrückt ist.
27. Funktionsschichteinsatz nach Anspruch 26, bei welchem das flächige, elastisch vorspannende Material (46) durch ein Gumminetz gebildet ist.
28. Funktionsschichteinsatz nach einem der Ansprüche 1627, dessen Funktionsschicht (31) wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ist.
29. Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk mit einer Laufsohle (29 ; 69 ; 85), mit folgenden Herstellungsschritten : a) es wird ein Obermateriaischaft (27) mit einem sohlenseitigen offenen Obermaterialendbereich (49) hergestellt ; b) es wird ein eine wasserdichte Funktionsschicht (31) und einen sohlenseitigen offenen Funktionsschichtendbereich (35) aufweisender Funktionsschichteinsatz (11) hergestellt, der mit einem elastischen Mittel (19 ; 39 ; 46) versehen wird, das wenigstens den Funktionsschichtendbereich (35) mindestens über einen Teil seines Umfangs in Richtung Laufsohlenzentrum elastisch vorspannt ; c) der Funktionsschichteinsatz (11) wird innerhalb des Obermaterialschaftes (27) angeordnet ; d) im entspannten Zustand des elastischen Mittels (19 ; 39 ; 46) wird der nach außen abgewinkelte Obermaterialendbereich (49) mit einem Umfangsrand (65) einer Sohle (29 ; 63 ; 85) vernäht ; e) der soweit erhaltene Schuhwerkaufbau wird über einen Leisten (13) gespannt, derart, dass der Funktionsschichteinsatz (11) von dem Leisten (13) gespannt und der Funktionsschichtendbereich (35) gegen die Sohle (29 ; 63 ; 85) gedrückt wird ; zuvor auf die Sohle (29 ; 63 ; 85) oder auf den Funktionschichtendbereich (35) aufgebrachter Reaktivschmelzklebstoff (61) wird klebeaktiviert und führt im ausreagierten Zustand zur wasserdichten Verklebung der Funktionsschicht im Funktionsschichtendbereich (35) mit der Sohle (29 ; 63 ; 85) ; g) nach der Verklebung des Reaktivschmelzklebstoffs wird der Leisten (13) entnommen.
30. Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk mit einer Laufsohle (29 ; 69 ; 85), mit folgenden Herstellungsschritten : h) es wird ein Obermaterialschaft (27) mit einem sohlenseitigen offenen Obermaterialendbereich (49) hergestellt ; i) es wird ein eine wasserdichte Funktionsschicht (31) und einen sohlenseitigen offenen Funktionsschichtendbereich (35) aufweisender Funktionsschichteinsatz (11) hergestellt, der mit einem elastischen Mittel (19 ; 39 ; 46) versehen wird, das wenigstens den Funktionsschichtendbereich (35) mindestens über einen Teil seines Umfangs in Richtung Laufsohlenzentrum elastisch vorspannt ; j) der Funktionsschichteinsatz (11) wird innerhalb des Obermaterialschaftes (27) angeordnet ; k) der Funktionsschichteinsatz (11) und der Obermateriaischaft (27) werden am oberen Schaftende miteinander verbunden ; I) der Funktionsschichteinsatz wird aus dem Obermaterialschaft (27) herausgestülpt ; m) durch die sohlenseitige Öffnung (15) des herausgestülpten Funktionsschichteinsatzes (11) und die obere Öffnung des Obermaterialschaftes (27) hindurch wird der Obermaterialendbereich mit einer Sohle (85) vernäht ; n) der soweit erhaltene Schuhwerkaufbau wird über einen Leisten (13) gespannt, derart, dass der Funktionsschichteinsatz (11) von dem Leisten (13) gespannt und der Funktionsschichtendbereich (35) gegen die Sohle (29 ; 63 ; 85) gedrückt wird ; o) zuvor auf die Sohle (29 ; 63 ; 85) oder auf den Funktionschichtendbereich (35) aufgebrachter Reaktivschmelzklebstoff (61) wird klebeaktiviert und führt im ausreagierten Zustand zur wasserdichten Verklebung der Funktionsschicht im Funktionsschichtendbereich (35) mit der Sohle (85) ; p) nach der Verklebung des Reaktivschmelzklebstoffs wird der Leisten (13) entnommen.
31. Verfahren nach Anspruch 29 oder 30, bei welchem die Sohle durch eine Laufsohle (29 ; 69 ; 85) gebildet wird.
32. Verfahren nach Anspruch 29 oder 30, bei welchem die Sohle durch eine Zwischensohle (65) oder Brandsohle (93) gebildet und an deren Unterseite eine Laufsohle (69 ; 85) befestigt wird.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 2932, bei welchem vor dem Anordnen des Funktionsschichteinsatzes (11) im Obermaterialschaft (27) auf der Außenseite des Funktionsschichtendbereichs (35) Reaktivschmelzklebstoff (61) aufgebracht wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 29,31 und 32, bei welchem nach Herstellung einer Verbindung zwischen dem Funktionsschichteinsatz (11) und dem Obermaterialschaft (27) am oberen Schaftende und nach einem Herausstülpen des Funktionsschichteinsatzes aus dem Obermateriatschaft (27) auf die Oberseite der Sohle (29 ; 63 ; 85) Reaktivschmeizklebstoff (61) aufgebracht wird.
Description:
Schuhwerk und Funktionsschichteinsatz für Schuhwerk Die Erfindung betrifft Schuhwerk mit einer Laufsohle und einem Schaft, der einen sohlenseitigen Schaftendbereich aufweist, der mindestens über einen Teil seines Umfangs in Richtung Laufsohlenzentrum vorgespannt ist.

Es gibt Schuhwerkmacharten, bei welchen ein sohlenseitiger Schaftendbereich über einen Leisten gespannt wird, um weitere Herstellungsschritte durchführen zu können, beispielsweise das Befestigen einer Laufsohle an dem sohlenseitigen Schaftendbereich. Bei vielen Schuhwerkmacharten wird eine Brandsohle verwendet, an welcher der sohlenseitige Schaftendbereich befestigt wird, beispielsweise mittels Zwickklebung, bevor die Laufsohle an dem sohlenseitigen Schaftendbereich befestigt wird. Es gibt aber auch Schuhwerk, das über mindestens einen Teilbereich seiner Sohlenlängserstreckung brandsohlenlos ist, wobei die Fixierung des sohlenseitigen Schaftendbereichs unterhalb des Leistens durch sogenanntes String Lasting erfolgt. Dabei wird der sohlenseitige Schaftendbereich mit einem Schnurzug versehen, der durch Strammziehen und Verknoten einer in einem Schnurtunnel geführten Schnur unterhalb des Leistens verzurrt wird. Die Laufsohle wird dann an der Unterseite des zusammengezurrten Schaftendbereichs angebracht.

Bei Verwendung eines derartigen herkömmlichen Schnurzugs und herkömmlicher Leisten ist es zwingend erforderlich, das endgültige Spannen des mit dem Schnurzug versehenen Schaftteils vorzunehmen, bevor der Schaft mittels einer Sohle verschlossen wird.

Auch die Schnur herkömmlicher Schnurzüge hat eine gewisse, wenn auch recht geringe und für den erfindungsgemäßen Zweck nicht ausreichende Elastizität und

Rückstellkraft. Erfindungsgemäße elastische Mittel sollen eine Elastizität und eine Rückstellkraft haben, die deutlich über denen herkömmlicher, nicht auf elastische Vorspannung ausgerichteter Schnurzüge liegen.

Mit der vorliegenden Erfindung soll eine Möglichkeit geschaffen werden, das endgültige Spannen eines Schaftteils vornehmen zu können, nachdem der Schaft mittels einer Sohle geschlossen worden ist.

Dies wird erfindungsgemäß ermöglicht durch Schuhwerk mit einer Laufsohle und einem Schaft, der einen sohlenseitigen Schaftendbereich aufweist, der mindestens über einen Teil seines Umfangs durch ein elastisches Mittel in Richtung Laufsohlenzentrum elastisch vorgespannt ist.

Durch das elastische Mittel ist die Möglichkeit gegeben, nach Verschließen des Schaftes mit einer Sohle den Schaftendbereich mit Hilfe eines in den Schaft eingesetzten Leistens derart zu spannen, wie es bei einem herkömmlichen Schnurzug durch Festzurren der Schnur geschieht.

Besonders vorteilhaft ist die Erfindung dann, wenn nach dem Verschließen des Schaftes mit einer Sohle Bearbeitungsschritte vorgenommen werden sollen, bei welchen es ungünstig oder unerwünscht wäre, den Schaftendbereich bereits endgültig in seinen gespannten Zustand versetzt zu haben.

Ein Beispiel hierfür ist flexibel genähtes Schuhwerk, bei welchem der Schaft mit einem Obermaterial und einer das Obermaterial mindestens teilweise innenseitig auskleidenden wasserdichten Funktionsschicht versehen ist und ein nach außen abgewinkelter Obermaterialendbereich mit einem Umfangsrand einer Sohle vernäht wird. Wäre der sohlenseitige Funktionsschichtendbereich bereits während des Vernähen des Obermaterialendbereichs mit der Sohle in seine endgültige Lage

vorgespannt, bestünde die Gefahr, daß die Rundnadel der für flexibel genähtes Schuhwerk verwendeten Sohlendurchnähmaschine die Funktionsschicht perforiert.

Als Folge davon würde das Schuhwerk, das mit Hilfe der Funktionsschicht wasserdicht gemacht werden soll, undicht.

Bei herkömmlichem Schuhwerk mit Macharten, bei welchen ein sohlenseitiger Obermaterialrand mit einem Umfangsrand einer Sohle vernäht wird und danach kein Zugang mehr für ein Festzurren der nicht-elastischen Schnur eines herkömmlichen Schnurzugs besteht, wird entweder keine Funktionsschicht verwendet und damit Wasserundichtigkeit des Schuhwerks in Kauf genommen, oder es wird ein sockenförmiger Funktionsschichteinsatz mit geschlossenem Sohlenbereich (in Fachkreisen allgemein mit Bootie bezeichnet) verwendet, der sich zwar hinsichtlich Wasserdichtigkeit sehr gut bewährt hat, jedoch relativ hohe Kosten verursacht und im fertigen Schuhwerk bisweilen keine zufriedenstellende Endform einnimmt oder behält.

Zum Abdichten der Funktionsschicht im Sohlenbereich eignet sich besonders Reaktivschmelzklebstoff, der im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führt.

Besonders vorteilhaft ist Reaktivschmelzklebstoff, in den durch Strahlungsabsorbtion erwärmbar Partikel, wie Kohlenstoff-oder Metallpartikel, eingemischt sind. Dies vereinfacht mitunter die Aktivierungserwärmung des Reaktivschmelzklebstoffs.

Die Erfindung kann bei Schuhwerk mit oder ohne Funktionsschicht und unabhängig von der Verwendung von Klebstoff und der Art des verwendeten Klebstoffs angewendet werden. Bei Schuhwerk ohne Funktionsschicht wird der sohlenseitige Endbereich des Schaftmaterials durch das elastische Mittel vorgespannt. Im Fall von Schuhwerk mit Funktionsschicht gibt es drei Möglichkeiten : Es wird nur der sohlenseitige Endbereich des Obermaterials durch ein elastisches Mittel vorgespannt ; es wird nur der sohlenseitige Endbereich der Funktionsschicht durch

ein elastisches Mittel vorgespannt ; es werden der sohlenseitige Endbereich sowohl des Obermaterials als auch der Funktionsschicht je durch ein elastisches Mittel vorgespannt.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird als elastisches Mitte) ein elastischer Schnurzug verwendet. Der elastische Schnurzug kann einen Schnurtunnel und eine darin angeordnete elastische Schnur aufweisen. Bei einer Ausführungsform eines solchen Schnurzugs ist die elastische Schnur in dem Schnurtunnel in Schnurlängsrichtung relativ zum Schnurtunnel beweglich angeordnet. Bei einer anderen Ausführungsform eines solchen Schnurzugs ist die elastische Schnur in vorbestimmten Längsabständen an dem Schnurtunnel fixiert. Bei einer weiteren Ausführungsform weist der elastische Schnurzug eine elastische Schnur auf, die in vorbestimmten Längsabständen an dem Umfangsrand des Obermaterialendbereichs bzw. des Funktionsschichtendbereichs fixiert ist. Die elastische Schnur kann durch Vernähen fixiert sein.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung hat das elastische Mittel die Form eines Gummizuges in Gestalt eines mit dem Funktionsschichtendbereich vernähen Gummistrangs, z. B. Gummibandes.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das elastische Mittel durch ein flächiges, elastisches Material, z. B. in Form eines Gumminetzes, gebildet, welches die sohlenseitige Öffnung des Schaftendbereichs überbrückt.

Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das elastische Mittel dadurch gebildet, dass mindestens ein im sohlenseitigen Endbereich befindlicher Teil des Funktionsschichteinsatzes mit elastischem Material aufgebaut ist. Dabei kann es sich um elastisches Funktionsschichtmaterial und/oder um ein mit dem Funktionsschichtmaterial verbundenes elastisches Textilmaterial handeln. Ist der

gesamte Funktionsschichteinsatz mit elastischem Material aufgebaut, kann es von Vorteil sein, den zwischen oberer Schaftöffnung und sohlenseitigem Endbereich befindlichen Teil des Funktionsschichteinsatzes mittels einer zur Aufrechterhaltung von Atmungsaktivität oder Wasserdampfdurchlässigkeit führenden Verklebung, beispielsweise punktförmigen Verklebung, an der Innenseite des Obermaterials zu fixieren.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist das Schuhwerk eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht auf.

Weiterhin macht die Erfindung einen Funktionsschichteinsatz verfügbar zur mindestens teilweisen innenseitigen Auskleidung eines Obermaterials des Schaftes von eine Laufsohle aufweisendem Schuhwerk, wobei der Funktionsschichteinsatz sohlenseitig offen ist und einen sohlenseitigen Funktionsschichtendbereich aufweist, der mindestens über einen Teil seines Umfangs durch ein elastisches Mittel in Richtung Laufsohienzentrum elastisch vorgespannt ist.

Für das elastische Mittel des erfindungsgemäßen Funktionsschichteinsatzes sind die gleichen Ausführungsformen möglich, wie sie zuvor im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Schuhwerk beschrieben worden sind.

Als"wasserdicht"wird eine Funktionsschicht angesehen, gegebenenfalls einschließlich an der Funktionsschicht vorgesehener Nähte, wenn sie einen Wassereingangsdruck von mindestens 1, 13. 104 Pa gewährleistet. Vorzugsweise gewährleistet das Funktionsschichtmateriai einen Wassereingangsdruck von über 105Pa. Dabei ist der Wassereingangsdruck nach einem Testverfahren zu messen, bei dem destilliertes Wasser bei 202°C auf eine Probe von 100 cm2 der Funktionsschicht mit ansteigendem Druck aufgebracht wird. Der Druckanstieg des Wassers beträgt 601 cm Ws je Minute. Der Wassereingangsdruck entspricht dann

dem Druck, bei dem erstmals Wasser auf der anderen Seite der Probe erscheint.

Details der Vorgehensweise sind in der ISO-Norm 0811 aus dem Jahre 1981 vorgegeben.

Als"wasserdampfdurchlässig"wird eine Funktionsschicht dann angesehen, wenn sie eine Wasserdampfdurchlässigkeitszahl Ret von unter 150 m2-Pa W-autNeist. Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird nach dem Hohenstein-Hautmodell getestet. Diese Testmethode wird in der DIN EN 31092 (02/94) bzw. ISO 11092 (19/33) beschrieben.

Geeignete Materialien für die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht sind insbesondere Polyurethan, Polypropylen und Polyester, einschließlich Polyetherester und deren Laminate, wie sie in den Druckschriften US- A-4,725,418 und US-A-4,493,870 beschrieben sind. Besonders bevorzugt wird jedoch gerecktes mikroporöses Polytetrafluorethylen (ePTFE), wie es beispielsweise in den Druckschriften US-A-3,953,566 sowie US-A-4,187,390 beschrieben ist, und gerecktes Polytetrafluorethylen, welches mit hydrophilen Imprägniermitteln und/oder hydrophilen Schichten versehen ist ; siehe beispielsweise die Druckschrift US-A- 4,194,041. Unter einer mikroporösen Funktionsschicht wird eine Funktionsschicht verstanden, deren durchschnittliche Porengröße zwischen etwa 0,2 pm und etwa 0,3 pm liegt.

Als Obermaterial sind beispielsweise Leder oder textile Flächengebilde geeignet. Bei den textilen Flächengebilden kann es sich beispielsweise um Gewebe, Gestricke, Gewirke, Vlies oder Filz handeln. Diese textilen Flächengebilde können aus Naturfasern, beispielsweise aus Baumwolle oder Viskose, aus Kunstfasern, beispielsweise aus Polyestern, Polyamiden, Polypropylenen oder Polyolefinen, oder aus Mischungen von wenigstens zwei solcher Materialien hergestellt sein.

Auf der Innenseite der Funktionsschicht ist normalerweise ein Futtermaterial angeordnet. Als Futtermaterial, das mit der Funktionsschicht häufig zu einem Funktionsschichtlaminat verbunden wird, eignen sich die gleichen Materialien, wie sie vorausgehend für das Obermaterial angegeben sind.

Der Schaft des Schuhwerks kann auch mit einem Laminat aufgebaut werden, welches das Obermaterial, die Funktionsschicht und das Futter aufweist.

Die Laufsohle erfindungsgemäßen Schuhwerks kann aus wasserdichtem Material wie z. B. Gummi oder Kunststoff, beispielsweise Polyurethan, bestehen oder aus nicht-wasserdichtem, jedoch atmungsaktivem Material wie insbesondere Leder oder mit Gummi-oder Kunststoffintarsien versehenem Leder. Im Fall nicht-wasserdichten Laufsohlenmaterials kann die Laufsohle dadurch wasserdicht gemacht werden, bei Aufrechterhaltung der Atmungsaktivität, daß sie mindestens an Stellen, an denen der Sohlenaufbau nicht schon durch andere Maßnahmen wasserdicht gemacht worden ist, mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen wird.

Als Material für die elastische Schnur, das Gummiband oder das Gumminetz eignen sich Kautschuk, Gummi, elastische Kunststoffe wie beispielsweise synthetischer Kautschuk, PVC, Silikon, PU, und textile Materialien, in welche Gummifäden und/oder Fäden aus solchen Materialien eingearbeitet sind.

Das bei der jeweiligen Ausführungsform der Erfindung verwendete elastische Mittel hat vorzugsweise eine Elastizität von mindestens 10%.

Diese Werte für Elastizität und die Rückstellkraft gelten für Zugprüfungsmessungen nach der Europäischen Norm EN ISO 13934-1 vom April 1999 unter Verwendung eines Instron-Prüfgerätes (wobei Istron ein Herstellername ist).

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen in schematisierter Darstellungsform : Fig. 1 eine Draufsicht von unten auf einen erfindungsgemäßen Funktionsschichteinsatz im entspannten Zustand ; Fig. 2 den in Fig. 1 gezeigten Funktionsschichteinsatz im mittels eines Leistens gespannten Zustand ; Fig. 3 bis 5 ausschnittsweise Darstellungen unterschiedliche Ausführungsformen elastischer Mittel für erfindungsgemäße Funktionsschichteinsätze ; Fig. 6 und 7 Draufsichten von unten auf Funktionsschichteinsätze mit weiteren Ausführungsformen elastischer Mittel ; und Fig. 8 bis 29 unterschiedliche Ausführungsformen erfindungsgemäßen Schuhwerks je in verschiedenen Hersteliungsphasen.

In allen Figuren sind Ausführungsformen in stark schematisierter Weise dargestellt, was insbesondere für Schnittdarstellungen gilt.

Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Funktionsschichteinsatzes 11 ist in den Fig. 1 und 2 in Draufsicht von unten gezeigt, und zwar in Fig. 1 im entspannten Zustand und in Fig. 2 in einem mittels eines Leistens 13 gespannten Zustand. Der Funktionsschichteinsatz 11 weist eine sohlenseitige Öffnung 15 auf, die von einem sohlenseitigen Funktionsschichtendbereich 17 begrenzt ist. Der sohlenseitige Funktionsschichtendbereich 17 ist mit einem elastischen Mittel zum

Zentrum der Öffnung 15 elastisch vorgespannt.

Bei dem in Fig. 2 dargestellten Zustand ist der Funktionsschichteinsatz 11, dadurch, dass er über den Leisten 13 gezogen ist, von dem Zentrum der Öffnung 15 weg gespannt. Der Funktionsschichtendbereich 17 ist entsprechend gespannt und die Falten 21 sind im wesentlichen nicht mehr vorhanden.

Bei in den Fig. 3 bis 5 ausschnittsweise dargestellten Ausführungsformen der Erfindung hat das elastische Mittel die Form eines elastischen Zuges 19 in Form eines Schnurzugs 39 mit einem Schnurtunnel 41 und einer darin befindlichen elastischen Schnur 43 (Fig. 3 und 4) oder eines aufgenähten Gummistranges (Fig.

5), mittels welchen der Funktionsschichtendbereich 17 elastisch vorgespannt ist. Bei dem in Fig. 3 gezeigten Schnurzug 39 ist die elastische Schnur 43 in ihrer Längsrichtung innerhalb des Schnurtunnels 41 relativ bewegbar. Bei dem in Fig. 4 gezeigten Schnurzug 39 ist die elastische Schnur 43 in vorbestimmten Längsrichtungsabständen mit dem Schnurtunnel 41 mittels Schnurtunnelnähten 42 vernäht. Der in Fig. 5 gezeigte Gummistrang hat die Form eines Gummibandes 40, das in vorbestimmten Längsrichtungsabständen mit dem Funktionsschichtendbereich 17 mittels Gummibandnähten 44 vernäht ist.

Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Funktionsschichteinsatzes 11, bei welchem dessen sohlenseitige Öffnung 15 mittels eines flächigen, elastisch vorspannenden Materials in Form eines Gumminetzes 46 elastisch vorgespannt ist, das mit dem Öffnungsrand verklebt oder vernäht ist.

Bei einer in Fig. 7 gezeigten weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Funktionsschichteinsatzes 11 ist das elastische Mittel dadurch gebildet, dass mindestens ein im sohlenseitigen Endbereich befindlicher Teil des Funktionsschichteinsatzes 11 mit elastischem Material aufgebaut ist. Dabei kann es

sich um elastisches Funktionsschichtmaterial und/oder um ein mit dem Funktionsschichtmaterial verbundenes elastisches Textilmaterial handeln.

Mit Ausnahme von Fig. 2 befinden sich die elastischen Mittel in allen vorausgehenden Darstellungen im entspannten Zustand, was zu einem Zusammenziehen des Funktionsschichtendbereichs 17 unter Bildung von angedeuteten Falten 21 führt.

Fig. 8 zeigt in schematisierter Querschnittdarstellung etwa an der Längsstelle des Schuhwerks, an welcher sich die obere Schaftöffnung befindet, eine erste Ausführungsform erfindungsgemäßen Schuhwerks 23, das mit einem erfindungsgemäßen Funktionsschichteinsatz 11 einer der in den Fig. 1 bis 7 dargestellten Ausführungsformen versehen sein kann. Der Funktionsschichteinsatz 11 ist Teil eines Schaftes 25, der mit einem Obermaterial 27 und dem Funktionsschichteinsatz 11 aufgebaut und an einer Laufsohle 29 befestigt ist.

Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform ist der Funktionsschichteinsatz 11 mit einer Funktionsschicht 31 und einer auf der Innenseite der Funktionsschicht 31 befindlichen Futterschicht 33 aufgebaut. Der Funktionsschichteinsatz 31 ist an einem (nicht dargestellten) oberen Schaftendbereich mit dem Obermaterial 27 verbunden und ist an seinem sohlenseitigen Endbereich 35 mit der Innenseite der Laufsohle 29 mittels Klebstoffs verklebt. Der Klebstoff 37 besteht aus Material oder weist mindestens einen Anteil von Material auf, das im ausgehärteten Zustand zu Wasserdichtigkeit des Klebstoffs 37 führt.

Bei der dargestellten Ausführungsform sind die sohlenseitigen Enden von Funktionsschicht 31 und Futterschicht 33 mit einem elastischen Schnurzug 39 verbunden, beispielsweise vernäht. Der elastische Schnurzug 39 weist einen Schnurtunnel 41 auf, in dessen Innerem eine elastische Schnur 43 angeordnet ist,

welche den sohlenseitigen Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 in Richtung Laufsohlenzentrum vorspannt. Gemäß den in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen ist die elastische Schnur 23 entweder in Schnurlängsrichtung relativ zum Schnurtunnel 41 beweglich angeordnet oder in vorbestimmten Längsabständen an dem Schnurtunnel 41 fixiert, beispielsweise durch Vernähen.

Die Funktionsschicht 31 ist wasserdicht und wasserdampfdurchlässig, so dass das mit dem Funktionsschichteinsatz 11 versehene Schuhwerk 23 wasserdicht aber trotzdem atmungsaktiv ist.

Mit dem im ausgehärteten Zustand wasserdichten Klebstoff 37 wird verhindert, dass Wasser, welches das im allgemeinen wasserdurchlässige Obermaterial 27 durchdringt, auf der Außenseite der Funktionsschicht 31 bis zum elastischen Schnurzug 39 vordringt und dort in die Futterschicht 33 aus im allgemeinen relativ stark saugfähigem Material gelangt.

Die Laufsohle 29 ist bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform schalenförmig ausgebildet und besitzt einen hochstehenden Seitenrand 45, von dem ein Sohlenumfangsrand 47 seitlich absteht. Das Obermaterial weist einen nach außen abstehenden sohlenseitigen Obermaterialendbereich 49 auf, der mit dem Sohlenumfangsrand 27 mittels einer Sohlennaht 51 vernäht ist.

Zur Herstellung einer derartigen Sohlennaht 51 wird herkömmlicherweise eine Sohlendurchnähmaschine mit Rundnadel verwendet. Würde die Sohlennaht 51 erst erzeugt, nachdem der Funktionsschichteinsatz 11 die in Fig. 8 gezeigte Position hat, bestünde eine große Gefahr, dass die Rundnadel beim Nähen der Sohlennaht 51 die Funktionsschicht 31 perforiert und damit undicht macht.

Auf welche Weise dies mittels eines erfindungsgemäßen Funktionsschichteinsatzes 11 verhindert werden kann, wird anhand der Fig. 9 bis 7 erläutert, welche Herstellungsphasen vor dem Erreichen des in Fig. 8 gezeigten Zustandes des Schuhwerks 23 zeigen, wobei zusätzlich Modifikationen dargestellt sind.

Die Fig. 9 und 10 zeigen je die Laufsohle 29 mit einer Klebstoffschicht 53 bzw. 55 auf der Oberseite des Sohlenumfangsrandes 47 und einer sich daran anschließenden bogenförmigen Innenwand des Sohlenrandes 45.

Die in Fig. 9 gezeigte Klebstoffschicht 53 besteht aus herkömmlichem Laufsohlenklebstoff, zum Beispiel in Form von Lösungsmittelklebstoff oder Heißklebstoff, beide beispielsweise auf Polyurethan-Basis. Geeignet sind auch Neopren-Klebstoffe. Lösungsmittelklebstoff ist ein Klebstoff, der durch Zusatz von verdampfungsfähigem Lösungsmittel klebfähig gemacht worden ist und aufgrund des Verdampfens des Lösungsmittels aushärtet. Heißklebstoff ist ein Klebstoff, auch thermoplastischer Klebstoff genannt, der durch Erhitzen in einen klebefähigen Zustand gebracht wird und durch Erkalten aushärtet. Durch erneutes Erhitzen kann solcher Klebstoff wiederholt in den klebefähigen Zustand gebracht werden. Für thermoplastische Klebstoffe eignen sich beispielsweise Polyester, Polyamide und thermoplastische Polyurethane. Solcher herkömmlicher Laufsohlenklebstoff führt zwar zu einer raschen Verklebung zwischen Laufsohle 29 und Funktionsschichteinsatz 11, hat aber keine ausreichend zuverlässige und dauerhafte Dichtwirkung, insbesondere an Stellen, an welchen der sohlenseitige Endbereich des Funktionsschichteinsatzes zu Faltenbildung neigt, was besonders an den Stellen der Fall ist, an welchen der Schuhumfang einen engen Krümmungsradius aufweist.

Bei der in Fig. 10 gezeigten Klebstoffschicht 55 handelt es sich um Reaktivschmelzklebstoff, der im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führt.

Als Reaktivschmelzklebstoffe werden Klebstoffe bezeichnet, die vor ihrer Aktivierung

aus relativ kurzen Molekülketten mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von etwa 3000 bis 5000 g/mol bestehen, nicht-klebend sind und, gegebenenfalls nach thermischem Aktivieren, in einen Reaktionszustand gebracht werden können, in welchem die relativ kurzen MoXekülketten zu langen Molekülketten vernetzen und dabei aushärten, und zwar vorwiegend in feuchter Atmosphäre. In dem Reaktions- oder Aushärtezeitraum sind sie klebefähig und besitzen eine hohe Kriechfähigkeit, so dass sie auch zuverlässig in Falten eindringen. Nach dem vernetzenden Aushärten können sie nicht wieder aktiviert werden. Beim Ausreagieren kommt es zu dreidimensionaler Vernetzung von Molekülketten. Diese dreidimensionale Vernetzung führt zu einem besonders starken Schutz vor dem Eindringen von Wasser in den Klebstoff. Geeignet sind zum Beispiel Polyurethan- Reaktivschmelzklebstoffe, Harze, aromatische Kohlenwasserstoff-Harze, alifatische Kohlenwasserstoffharze und Kondensationsharze, zum Beispiel in Form von Epoxyharz (EP). Besonders bevorzugt werden Polyurethan- Reaktivschmelzklebstoffe, auch PU-Reaktivschmelzklebstoffe genannt. Die Aktivierungstemperaturen für PU-Reaktivschmelzklebstoffe liegen etwa in Bereich von 70 °C bis 180 °C. Verwendbar sind beispielsweise PU- Reaktivschmelzklebstoffe, wie sie unter der Bezeichnung IPATHERM S 14/242 von der Firma H. P. Fuller in Wells, Österreich, oder unter der Bezeichnung MACROPLAST QR 6202 von der Firma Henkel AG, Düsseldorf, Deutschland, erhältlich sind.

Fig. 11 zeigt eine Herstellungsphase unter Verwendung der gemäß Fig. 10 mit Reaktivschmeizklebstoff 55 versehenen Laufsohle 29, bei welcher innerhalb des Obermaterials 27 der Funktionsschichteinsatz 11 angeordnet ist und bei welcher der nach außen abgewinkelte Obermaterialendbereich 49 mit dem Sohlenumfangsrand 47 mittels Fixierungsklebstoffs 58 fixiert ist. In dieser Herstellungsphase ist der elastische Schnurzug 39 entspannt, weswegen der sohlenseitige Endbereich des Funktionsschichteinsatzes 11 zum Laufsohlenzentrum hin gezogen und von der

Laufsohle abgehoben ist. Die Fixierung des nach außen abgewinkelten Obermaterialendbereichs 49 an dem Sohlenumfangsrand 47 erfolgt mittels des Fixierungsklebstoffs 58, weil der Reaktivschmelzklebstoff 55 in dieser Herstellungsphase noch nicht klebeaktiviert ist.

Bei dem in Fig. 11 gezeigten Aufbau ist auf die Unterseite des Endbereichs 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 Haftklebstoff 59 aufgetragen, bei dem es sich-wie im Fall des Fixierungsklebstoffs 58-um herkömmlichen Lösungsmittel-oder Heißklebstoff handeln kann.

In. Fig. 12 ist eine Herstellungsphase gezeigt, bei welcher der nach außen abgewinkelte Obermaterialendbereich 49 und der Sohlenumfangsrand 47 mittels der Sohlennaht 51 vernäht sind. Das Nähen dieser Sohlennaht 51 konnte ohne Gefährdung der Funktionsschicht 31 geschehen, weil der sohlenseitige Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 aufgrund des elastischen Schnurzugs 39 aus dem Wirkungsbereich der für das Nähen der Sohlennaht 51 verwendeten Nähnadel entfernt ist.

Fig. 12 zeigt gegenüber Fig. 11 eine Modifikation insofern, als auf den Sohlenumfangsrand 47 und die Innenwand des Sohlenseitenrandes 45 nicht Reaktivschmelzklebstoff 55 sondern herkömmlicher Laufsohlenklebstoff 53 aufgetragen ist und die Unterseite des sohlenseitigen Endbereichs 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 nicht mit herkömmlichem Klebstoff sondern mit Reaktivschmelzklebstoff 61 versehen ist.

Nach der in Fig. 12 gezeigten Herstellungsphase wird in das Innere des Funktionsschichteinsatzes 11 ein (nicht gezeigter) Leisten eingesetzt, um den sohlenseitigen Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 in die in Fig. 8 gezeigte Position zu bringen, unter Spannung des elastischen Schnurzugs 39. In

diesem gespannten Zustand wird der Reaktivschmelzklebstoff 55 bzw. 61 aktiviert, vorzugsweise durch Zufuhr von Wärmeenergie, und damit in seinen klebefähigen Zustand versetzt, wobei die Vernetzungsreaktion beispielsweise durch die Luftfeuchtigkeit bewirkt wird. Nach der Vernetzungsreaktion bildet der Reaktivschmelzklebstoff 55 bzw. 61 eine zu Wasserdichtigkeit führende Schicht.

Man ist damit zu Schuhwerk gemäß Fig. 8 gekommen.

Bei den in den Fig. 11 und 12 gezeigten Ausführungsformen ist zusätzlich zu dem Reaktivschmelzklebstoff 55 bzw. 61 noch herkömmlicher Klebstoff 53 bzw. 59 vorgesehen, um eine schnellere Klebewirkung zu erzielen, als sie mit den derzeit bevorzugten PU-Reaktivschmelzklebstoffen erreichbar ist. Durch die Verwendung dieser beiden Klebstoffarten wird einerseits die rasche Klebefähigkeit des nicht ausreichende Wasserdichtigkeit bewirkenden herkömmlichen Klebstoffs 53 und 58, beispielsweise Lösungsmittelklebstoffs oder Heißklebstoffs, mit der guten Dichtwirkung des nur nach relativ langer Reaktionszeit ausreichende Klebefähigkeit aufweisenden Reaktivschmelzklebstoffs kombiniert.

Nachfolgend wird die Anwendung eines erfindungsgemäßen Funktionsschichteinsatzes 11 bei einigen Beispielen von Schuhherstellungsarten betrachtet. Dabei zeigen : die Figuren 13 bis 18 flexibel genähtes Schuhwerks ; Fig. 19 Schuhwerk mit einem elastischen Schnurzug für Obermaterial und einen elastischen Schnurzug für Funktionsschichtmaterial ; Fig. 20 und 21 Schuhwerk, bei welchem in den Sohlenbereich dichtender Klebstoff nach dem Annähen von Obermaterial an eine Sohle eingebracht wird ; Fig. 22 und 23 Schuhwerk nach der Goodyear-Herstellungsart ; Fig. 24 und 25 einen Mokassin-Schuh ; Fig. 26 und 27 gezwicktes Schuhwerk mit dem Aussehen von Mokassin-Schuhen

("falscher Mokassin") ; und Fig. 28 und 29 seitengenähtes Schuhwerk.

Die Fig. 13 bis 18 zeigen verschiedene Herstellungsphasen einer Ausführungsform flexibel genähten Schuhwerks in schematisierten Querschnittdarstellungen je an einer im Vorderfußbereich befindlichen Längsstelle des Schuhwerks. Auch bei diesem Schuhwerk wird ein Funktionsschichteinsatz 11 der in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Art verwendet, wird jedoch der abgewinkelte Obermaterialendbereich 49 des Obermaterials 27 nicht mit einer Laufsohle vernäht sondern mit einer Zwischensohle 63. Bis zu dem Vernähen des Obermaterialendbereichs 49 mit einem Sohlenumfangsrand 65 der Zwischensohle 63 ist der Herstellungsablauf ähnlich wie bei der anhand der Fig. 8 bis 12 erläuterten Ausführungsform erfindungsgemäßen Schuhwerks.

Fig. 13 zeigt eine Herstellungsphase des Schuhwerks derflexibel genähten Ausführungsform, bei welchem der nach außen abgewinkelte Obermaterialendbereich 49 mittels herkömmlichen Klebstoffs 53 an der Oberseite des Zwischensohlenumfangsrandes 65 fixiert ist. Innerhalb des Obermaterials 27 befindet sich der Funktionsschichteinsatz 11, wobei auf der Unterseite von dessen sohlenseitigem Endbereich 35 noch nicht reagierter Reaktivschmeizklebstoff 61 aufgebracht ist. Der insoweit hergestellte Aufbau ist auf einen Leisten 13 gespannt, was ein maschinelles Verpressen von Obermaterialendbereich 49 und Zwischensohlenumfangsrand 65 erleichtert. Infolge des Leistens ist der sohlenseitige Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 gespannt, was aber an sich in dieser Herstellungsphase nicht erforderlich wäre.

Bei der in Fig. 14 gezeigten Herstellungsphase ist der Leisten 13 aus dem Schaft 25 herausgenommen, so dass sich der sohlenseitige Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 infolge des elastischen Schnurzugs 39 zusammenzieht

und vom Obermaterialendbereich 49 abhebt. Die Sohlennaht 51 kann daher ohne jegliche Gefährdung der Funktionsschicht 31 des Funktionsschichteinsatzes 11 genäht werden.

Danach wird das Schuhwerk wieder über den Leisten 13 gespannt, um den sohlenseitigen Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 in die in Fig. 15 gezeigte Position zu bringen, in welcher der Reaktivschmeizklebstoff 61 die Oberseite der Zwischensohle 63 berührt und mit dieser verklebt werden kann. Zu diesem Zweck erfolgt eine Klebeaktivierung des Reaktivschmelzklebstoffs 61 durch Zufuhr von den Reaktivschmelzklebstoff 61 erwärmender Energie. Beispielsweise kann Reaktivschmelzklebstoff 61 verwendet werden, in den strahlungsabsorbierende Partikel eingemischt sind, beispielsweise Kohlenstoff-oder Metallpartikel, die durch Infrarot-bzw. Mikrowellenenergiebestrahlung erhitzt werden können.

In Fig. 16 ist ein Zustand gezeigt, in welchem der Leisten 13 wieder aus dem Schaft entnommen ist.

Fig. 17 zeigt eine Herstellungsphase, nachdem an die Unterseite der Zwischensohle 63 mittels herkömmlichen Laufsohlenklebstoffs 67 eine plattenförmige Laufsohle 69 angeklebt worden ist. Bei der in Fig. 18 gezeigten Herstellungsphase ist auf die Innenseite des sohlenseitigen Endbereichs 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 und die Oberseite der Zwischensohle 63 eine Innensohle 71 aufgebracht worden, beispielsweise durch Verkleben.

Fig. 19 zeigt Schuhwerk 73 einer Ausführungsform der Erfindung, bei welchem sowohl ein Obermaterial 27 eines Schaftes 25 als auch ein Funktionsschichteinsatz 11 je mit einem elastischen Schnurzug versehen sind. In diesem Fall sind sowohl der sohlenseitige Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 als auch der sohlenseitige Obermaterialendbereich 49 nach innen abgewinkelt und mit dem je

zugehörigen elastischen Schnurzug 39 in Richtung Laufsohlenzentrum einer plattenförmigen Laufsohle 69 vorgespannt. Der sohlenseitige Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 weist einen Überstand 75 gegenüber dem Obermaterialendbereich 49 auf. Die Laufsohle 69 wird mittels Reaktivschmeizklebstoffs 61 an der Unterseite des sohlenseitigen Obermaterialendbereichs 49 und des sohlenseitigen Endbereichs 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 festgeklebt. Dies führt zu einer Abdichtung der Funktionsschicht 31 im Bereich des Überstandes 75.

Zum Abdichten würde es ausreichen, nur den dem Überstand 75 gegenüber liegenden Bereich der Laufsohle 69 mit Reaktivschmelzklebstoff und den Restbereich mit herkömmlichem Laufsohlenklebstoff zu versehen.

Bei der in Fig. 19 gezeigten Ausführungsform ist es zwar nicht erforderlich, den sohlenseitigen Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 mittels seines elastischen Schnurzugs 39 aus dem Gefahrenbereich einer Nähnadel herauszuhalten. Es könnten herkömmliche Schnurzüge sowohl für den Funktionsschichteinsatz 11 als auch für das Obermaterial 27 verwendet werden, da vor dem Ankleben der Laufsohle 69 Zugang zum Verzurren herkömmlicher, nicht- elastischer Schnüre besteht, nachdem der Schaft über einen (in Fig. 19 nicht gezeigten) Leisten gespannt worden ist. Es kann aber trotzdem vorteilhaft sein, für den sohlenseitigen Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 und/oder für den sohlenseitigen Obermaterialendbereich 49 eine Vorspannung in Richtung Laufsohlenzentrum durch ein elastisches Mittel vorzusehen, beispielsweise einen elastischen Schnurzug 39, um den Verfahrensablauf bei der Schuhherstellung zu erleichtern und zu beschleunigen. Wenn der Funktionsschichteinsatz 11 bzw. das Obermaterial 27 bereits vorab mit dem elastischen Mittel, beispielsweise einem elastischen Schnurzug 39, versehen werden, kann nach dem Aufspannen des Schaftes auf den Leisten das herkömmlicherweise erforderliche Festzurren des

Schnurzugs, das üblicherweise von Hand durchgeführt werden muß und damit auch der Gefahr von Unzulänglichkeiten unterliegt, entfallen.

Bei Ausführungsformen von Schuhwerk der in den Fig. 8 bis 18 gezeigten Art wird der Reaktivschmelzklebstoff 61 vor dem Annähen des Obermaterials 27 an die Sohle 29 bzw. 63 auf den Funktionsschichteinsatz 11 durchgeführt. Bei der in den Fig. 20 und 21 gezeigten Ausführungsform erfindungsgemäßen Schuhwerks wird der Reaktivschmelzklebstoff 61erst nach dem Vernähen des Obermaterials 27 mit der Sohle 69 aufgebracht. Dabei sind zwei verschiedene Herstellungsphasen dieser Ausführungsform je in schematisierten Querschnittdarstellungen gezeigt, Fig. 20 an einer Längsstelle des Schuhwerks im Bereich der oberen Schaftöffnung und Fig. 21 an einer Längsstelle im Vorderfußbereich des Schuhwerks.

Fig. 20 zeigt eine Herstellungsphase, bei welcher der nach außen abgewinkelte sohlenseitige Endbereich 49 des Obermaterials 27 mittels einer Sohlennaht 51 bereits mit einem Umfangsrand 65 einer Sohle 69 vernäht ist. Außerdem sind das Obermaterial 27 und der Funktionsschichteinsatz 11 im Bereich ihrer oberen Schaftöffnungen bereits mittels einer Verbindungsnaht 77 miteinander verbunden.

Der Funktionsschichteinstz 11 ist aus dem Obermaterial 27 herausgestülpt, um Zugang für eine Klebstoffdüse 79 zu schaffen, mittels weicher noch nicht reagierter, flüssig gemachter Reaktivschmelzklebstoff 61 in die in Fig. 20 gezeigte Ecke zwischen Obermaterial 27 und Sohle 69 gespritzt wird. Während dieses Vorgangs kann der mit dem elastischen Schnurzug 39 versehene, aus dem Obermaterial 27 herausgestülpte Funktionsschichtendbereich mittels einer (nicht gezeigten) Haltevorrichtung offen gehalten werden.

Nach dem Einbringen des Reaktivschmelzklebstoffs 61 wird der Funktionsschichteinsatz 11 wieder in den Schuhinnenraum zurückgestülpt und wird das Schuhwerk über einen Leisten 13 gestülpt, wie es in Fig. 21 gezeigt ist. Dadurch

kann die dichtende Verklebung des sohlenseitigen Endbereichs 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 mit der Oberseite der Sohle 69 erfolgen. lst bei der in Fig. 20 gezeigten Herstellungsphase der Reaktivschmelzklebstoff 61 im bereits reaktionsfähigen Zustand eingespritzt worden, ist in der in Fig. 21 gezeigten Herstellungsphase zur dichtenden Verklebung keine Aktivierung des Reaktivschmelzklebstoffs 61, z. B. mittels Wärmeenergiestrahlung, mehr erforderlich.

In den Figuren 22 und 23 werden zwei verschiedene Herstellungsphasen bei der Herstellung erfindungsgemäßen Schuhwerks nach Goodyear-Art gezeigt, und zwar je in Form einer schematisierten Querschnittdarstellung an einer im Vorderfußbereich liegenden Längsstelle des Schuhwerks. Dabei besteht weitgehende Ähnlichkeit mit dem in den Fig. 13 bis 18 gezeigten flexibel genähten Schuhwerk, auf dessen Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren 22 und 23 Bezug genommen wird.

Das Schuhwerk nach Goodyear-Art unterscheidet sich gegenüber dem flexibel genähten Schuhwerk hauptsächlich durch eine doppelte Sohlennaht. Neben einer ersten Sohlennaht 51, welche den nach außen abgewinkelten Obermaterialendbereich 49 mit einem Umfangsrand 65 einer Zwischensohle 63 verbindet, ist eine zweite Sohlennaht 52 vorhanden, welche den nach außen abgewinkelten Obermaterialendbereich 49 mit einem Umfangsrand 66 einer Sohle 66 verbindet. Bei der Sohle 65 handelt es sich entweder um eine Brandsohle 66, auf die dann noch eine Laufsohle 69 geklebt wird, oder um die Laufsohle 69 selbst. Aus diesem Grund ist in den Fig. 22 und 23 die Sohle 69 gestrichelt gezeichnet.

Wesentlich ist auch bei dieser Ausführungsform, dass der sohlenseitige Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 auch nach dem Schließen des Schaftes mit einer Sohle noch gespannt werden kann, nämlich mit Hilfe des durch den Leisten 13 gespannten elastischen Schnurzugs 39 des Funktionsschichteinsatzes 11. Bei

Verwendung eines herkömmlichen nicht-elastischen Schnurzugs käme man nach dem Schließen des Schaftes mit einer Sohle nicht mehr an die zu verzurrende Schnur heran.

In den Figuren 24 und 25 werden zwei verschiedene Herstellungsphasen bei der Herstellung erfindungsgemäßen Schuhwerks nach Mokassin-Art gezeigt, und zwar je in Form einer schematisierten Querschnittdarstellung. Dabei zeigen Fig. 24 und 25 Querschnitte Längsstellen des Schuhwerks, die sich im Bereich der Schaftöffnung bzw. des Vorderfußes befinden. Mokassins zeichnen sich dadurch aus, dass der Obermaterialschaft in einem Sohlenbereich 81 einstückig mit Obermaterial 27 zu einer Obermaterial-Sohlen-Einheit 83 geschlossen und der Vorderfußbereich des Schuhs mit einem an das Obermaterial 27 mittels einer Blattnaht 87angenähten Blattes 89 aus Obermaterial geschlossen ist. Wenn Mokassins ganz reiner Bauart auch keine weitere Sohle aufweisen, sind Mokassins heutzutage meist mit einer Laufsohle 85 versehen, die mittels einer Sohlennaht 51 an den Sohlenbereich 81 der Obermaterial-Sohlen-Einheit 83 angenäht ist.

Fig. 24 zeigt eine Herstellungsphase, bei welcher an die Obermaterial-Sohle-Einheit 83 mittels einer Sohlennaht 51 die Laufsohle 85 und im Bereich der oberen Schaftöffnung 91 der Obermaterial-Sohle-Einheit 83 an das Obermaterial 27 mittels einer Verbindungsnaht 77 ein Funktionsschichteinsatz 11 angenäht ist. Letzterer ist aus dem Schaft herausgestülpt, um Zugang für eine das Nähen der Sohlennaht 51 bewirkende (nicht gezeigte) Nähmaschine zu ermöglichen. Am in dieser Figur nach oben weisenden sohlenseitigen Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 befinden sich erfindungsgemäß ein elastisches Mittel, und zwar in Form eines elastischen Schnurzuges 39, und Reaktivschmelzklebstoff 61.

Üblicherweise ist die Laufsohle 85 mit dem Sohlenbereich 81 der Obermaterial- Sohle-Einheit 83 nicht nur vernäht sondern auch mittels Laufsohlenklebstoffs 67

verklebt.

In der in Fig. 25 gezeigten Herstellungsphase ist der Vorderfußbereich mittels des Blattes 89 geschlossen und ist der somit erhaltene Aufbau über einen Leisten 13 gespannt. Dadurch ist auch der inzwischen wieder in den Obermaterialschaft zurückgestülpte Funktionsschichteinsatz 11 entgegen der Elastizität des elastischen Schnurzugs 39 gespannt, einschließlich des Endbereichs 35 des Funktionsschichteinsatzes 11, derart, dass der Reaktivschmelzklebstoff 61 mit dem Sohlenbereich 81 in Berührung getangt. Durch Aktivieren wird der Reaktivschmeizklebstoff in dieser Phase in Klebereaktion gebracht und eine dichtende Verklebung der Funktionsschicht des Funktionsschichteinsatzes 11 mit dem Sohlenbereich 81 bewirkt. Nach dem Herausnehmen des Leistens 13 nach dem Erreichen eines ausreichenden Klebezustandes des Reaktivschmelzklebstoffs 61 ist der Schuh fertig, wird aber in den meisten Fällen noch mit einer den Endbereich 35 und den elastischen Schnurzug 39 abdeckenden (nicht gezeigten) Innensohle wie im Fall der Fig. 18 versehen werden.

In den Fig. 26 und 27 ist gezwicktes Schuhwerk mit dem Aussehen von Mokassin- Schuhen gezeigt, das weitgehend mit dem in Fig. 24 und 25 gezeigten Mokassin übereinstimmt und von diesem lediglich insoweit abweicht, als das Obermaterial 27 im Sohlenbereich offen ist. Bei dieser Machart werden eine Brandsohle 93 und in deren Umfangsrandbereich zwei Nähte verwendet, nämlich einerseits eine Zwicknaht 95, mittels welcher der nach innen eingeschlagene Obermaterialendbereich 49 an der Brandsohle 93 befestigt wird, und eine Sohlennaht 51, mittels welcher die Laufsohle 85 an der Brandsohle 93 befestigt wird.

Zusätzlich möglicherweise verwendeter Zwickklebstoff und/oder Laufsohlenklebstoff ist in den Figuren nicht gezeigt.

Fig. 26 und 27 zeigen Herstellungszustände entsprechend den Fig. 24 bzw. 25 und

hinsichtlich weiterer Einzelheiten wird auf die vorausgehenden Erläuterungen zu den Fig. 24 und 25 verwiesen.

Fig. 28 und 29 zeigen eine Ausführungsform erfindungsgemäßen Schuhwerks mit Seitennaht in zwei verschiedenen Herstellungsphasen. Dabei handelt es sich um Schuhwerk mit Zwickklebung, bei welchem ein einen Zwickeinschlag 99 bildender sohlenseitiger Obermaterialendbereich 49 mittels Zwickklebstoffs 97 mit der Unterseite eines Umfangsrandes einer Brandsohle 101 verklebt ist. Eine schalenförmige Laufsohle 29, die von unten an den Zwickeinschlag 99 und die Brandsohle 101 angesetzt ist, weist einen relativ hohen Seitenrand 45 auf, der im Bereich seines oberen Endes über eine Sohlennaht 51 mit einem Obermaterial 27 vernäht ist. Innerhalb des Obermaterials 27 befindet sich ein Funktionsschichteinsatz 11 mit einem sohlenseitigen Endbereich 35, einem elastischen Schnurzug 39 und Reaktivschmeizklebstoff 61.

In der in Fig. 28 gezeigten Herstellungsphase sind das Zwickkleben und das Vernähen des Obermaterials 27 mit dem Seitenrand 45 der Laufsohle 29 bereits geschehen. Dabei ist der Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 aufgrund der Wirkung des elastischen Schnurzuges 39 von der Brandsohle 101 und der Stelle der Sohlennaht 51 weggehoben. Die Sohlennaht 51 ist in dieser Position des Funktionsschichteinsatzes 11 genäht worden und damit ohne Gefährdung der Funktionsschicht des Funktionsschichteinsatzes 11.

Fig. 29 zeigt eine Herstellungsphase, in welcher der sohlenseitige Endbereich 35 des Funktionsschichteinsatzes 11 über den Reaktivschmelzklebstoff 61 bereits mit der Oberseite der Brandsohle 101 dichtend verklebt ist. Für dieses Verkleben ist der Schuhwerkaufbau zuvor über einen in Fig. 29 bereits wieder entnommenen Leisten gespannt worden, um den elastischen Schnurzug 39 und damit den Funktionsschichteinsatz 11 zu spannen und auf diese Weise den am Endbereich 35

des Funktionsschichteinsatzes 11 befindlichen Reaktivschmelzklebstoff 61 mit der Brandsohle 101 in Berührung zu bringen und durch Aktivieren des Reaktivschmelzklebstoffs 61 die Verklebung mit der Brandsohle 101 zu bewirken.

Bei der in den Fig. 28 und 29 dargestellten Ausführungsform ist in der in Fig. 28 gezeigten Herstellungsphase Reaktivschmelzklebstoff 61 sowohl auf den Funktionsschichteinsatz 11 als auch auf die Brandsohle 101 aufgebracht, und zwar derart, dass in die dichtende Verklebung auch die Sohlennaht 51 mit einbezogen ist.

Die im Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß Fig. 8 bis 12 dargestellte Möglichkeit, die mit Reaktivschmelzklebstoff versehenen Klebestellen zusätzlich mit Lösungsmittelklebstoff zu versehen, gilt auch für alle anderen hier angesprochenen Ausführungsformen der Erfindung.

Bei allen Ausführungsformen, insbesondere solchen, bei welchen keine wasserdichte Laufsohle verwendet wird, kann die Laufsohle und/oder die Brand- bzw. Zwischensohle mit einer wasserdichte Schicht aufgebaut oder versehen sein.