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Title:
FORMULATIONS WITH AN ANTI-VIRAL EFFECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/044578
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to formulations in solid or liquid form, containing isoquercetin as a natural flavonoid. Said isoquercetin is contained as a light protection filter and/or an antiviral substance. The invention relates to both cosmetic and medical formulations.

Inventors:
BUCHHOLZ HERWIG (DE)
KRAUS CHRISTINE (DE)
WAGNER ANNETTE (DE)
MEDUSKI JERZY (US)
Application Number:
PCT/EP1999/001104
Publication Date:
September 10, 1999
Filing Date:
February 20, 1999
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
BUCHHOLZ HERWIG (DE)
KRAUS CHRISTINE (DE)
WAGNER ANNETTE (DE)
MEDUSKI JERZY (US)
International Classes:
A61K8/00; A61K8/29; A61K9/08; A61K8/31; A61K8/33; A61K8/35; A61K8/37; A61K8/41; A61K8/49; A61K8/60; A61K8/98; A61K9/00; A61K9/10; A61K9/12; A61K9/28; A61K9/48; A61K9/72; A61K31/12; A61K31/35; A61K31/352; A61K31/7048; A61K47/02; A61K47/08; A61K47/14; A61K47/22; A61P17/00; A61P31/22; A61Q1/00; A61Q1/04; A61Q1/06; A61Q17/04; A61Q19/00; (IPC1-7): A61K7/42; A61K31/35
Foreign References:
US4132782A1979-01-02
FR2723316A11996-02-09
DE19508608A11995-09-28
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 120, no. 7, 14 February 1994, Columbus, Ohio, US; abstract no. 69601, XP002110525
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 120, no. 7, 14 February 1994, Columbus, Ohio, US; abstract no. 69623, XP002110526
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 121, no. 21, 21 November 1994, Columbus, Ohio, US; abstract no. 246288, XP002110527
DATABASE WPI Week 8548, Derwent World Patents Index; AN 85300541, XP002110528
Attorney, Agent or Firm:
MERCK PATENT GMBH (Frankfurter Strasse 250 Darmstadt, DE)
MERCK PATENT GMBH (Frankfurter Strasse 250 Darmstadt, DE)
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Claims:
PATE NTANSPRÜCH E
1. Kosmetische oder medizinische Formulierungen, enthaltend Iso quercetin.
2. Kosmetische oder medizinische Formulierungen gemäß An spruch 1 mit antiviraler Wirkung.
3. Kosmetische oder medizinische Formulierungen gemäß An spruch 1 mit antiviraler Wirkung gegen Herpesviren.
4. Kosmetische oder medizinische Formulierungen gemäß An spruch 1, enthaltend Isoquercetin als UVFilter mit antiviraler Wir kung.
5. Formulierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 in Form einer Salbe, Creme, Milch, Lotion, einer Emulsion, eines Ols, eines Gels, eines Stifts, eines Sprays zur Application auf der Haut.
6. Formulierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 in Form eines Mund, Nasenoder Inhalationssprays.
7. Formulierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Sirup, Saft oder Trop fen.
8. Formulierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, enthaltend Isoquercetin in Kombination mit einem oder mehre ren UVAFiltern und/oder einem oder mehreren UVBFiltern.
9. Formulierung gemäß Anspruch 8 enthaltend UVFilter, ausge wählt aus der Gruppe Benzophenone, Benzoylund Dibenzoyl methanDerivate, Zimtsäureester wie Isoamylmethoxycinnamat oder Octylmethoxycinnamat, Triazine, Benzylidencampher, PABA, Salicylate, Octocrylen, ZnO und Ti02.
10. Formulierung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die antivirale Wirkung von Isoquercetin durch die Kombination mit Stoffen aus der Gruppe 5Ethyldeoxyuridin, Quercetin, Galangin, Kaempferol, Propolis, Chrysin, Apigenin, Luteolin, Myricetin, Acacetin, Erio dictyol, Isorhamnetin, sowie dessen Glykosid, Vitamine ein schließlich der Carotine und Ascorbinsäure, und/oder mit natürli chen Lichtschutzfiltern aus der Gruppe Quercetin, Quercitrin, Catechin, Hesperitin und Rutin, sowie dessen Glykosid, unter Ausnutzung eines synergistischen Effekts verstärkt wird.
11. Formulierungen gemäß einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß darin Isoquercetin in einer Menge von 0,01 bis 40 Gew.% enthalten sind.
12. Formulierungen gemäß einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß darin Isoquercetin in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.% enthalten sind.
13. Formulierungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Lichtschutz filtern in der kosmetischen Zubereitung 0.01 bis 40 Gew.% be trägt.
14. Formulierungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Iso quercetin 0,1 bis 90 Gew.% bezogen auf die Gesamtmenge in der Formulierung enthaltenen Lichtschutzfilter beträgt.
Description:
Formulierungen mit antiviraler Wirkung Die vorliegende Erfindung betriffl Formulierungen in fester oder flüs- siger Form, enthaltend Isoquercetin als natürliches Flavonoid, wel- ches darin als Lichtschutzfilter und/oder antiviral wirkende Substanz enthalten ist. Die Erfindung betrifft sowohl kosmetische als auch me- dizinische Formulierungen.

Bekanntlich reagiert die Haut empfindlich auf Sonnenstrahlen, welche einen gewöhnlichen Sonnenbrand oder ein Erythem, aber auch mehr oder weniger ausgeprägte Verbrennungen hervorrufen können.

Sonnenstrahlen haben aber auch andere negative Wirkungen : sie be-wirken, daß die Haut ihre Elastizität verliert und sich Falten bilden und führen somit zu einer frühzeitigen Alterung. Manchmal kann man auch Dermatosen beobachten. Im extremen Fall kommt es bei man- chen Menschen zum Auftreten von Hautkrebs. Weiterhin ist bekannt, daß Menschen, welche unter Streß an Herpes leiden, nach intensiver Sonnenbestrahlung in vielen Fällen ebenfalls Herpesbläschen an den Lippen bekommen.

Bekanntlich wird der gefährlichste Teil der Sonnenstrahlen von den ultravioletten Strahlen mit einer Wellenlänge von weniger als 400 nm gebildet. Bekannt ist auch, daß durch das Vorhandensein der Ozon- schicht der Erdatmosphäre, die einen Teil der Sonnenstrahlung ab- sorbiert, die untere Grenze der ultravioletten Strahlen, welche die Erdoberfläche erreichen, bei ca. 280 nm liegt.

Es ist somit wünschenswert, sowohl medizinische als auch kosmeti- sche Formulierungen zur Verfügung zu stellen, welche die Haut ei- nerseits gegen den schädlichen Einfluß der UV-Strahlung schützen andererseits aber auch eine antivirale Wirkung aufweisen und somit bei vorliegender Herpesinfektion den Ausbruch eines Herpesschu- bes, der durch Sonnenbestrahlung ausgelöst werden kann, zu ver- hindern vermögen. Aufgrund eines veränderten Verbraucherverhal- tens erscheint es wünschenswert, dieses Problem möglichst durch

Verwendung umweltverträgliche Komponenten zu losen. Insbesonde- re ist es wünschenswert zu diesem Zweck natürlich vorkommende Substanzen zu verwenden.

Somit ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung kosmetische und/oder medizinische Präparate zur Verfügung zu stellen, die min- destens einen natürlich vorkommenden Lichtschutzfilter enthalten, welche UV-Strahlen in einem Wellenlängenbereich von 280 bis 400 nm absorbieren können, d. h. sowohl UVB-Strahlen mit einer Wellen- lange zwischen 280 und 320 nm, die bei der Bildung eines Sonnene- rythems eine entscheidende Rolle spielen, wie auch UVA-Strahlen mit einer Wellenlänge zwischen 320 und 400 nm, welche die Haut bräunen, aber auch altern lassen, die Auslösung einer erythematösen Reaktion begünstigen oder diese Reaktion bei bestimmten Menschen vergrößern oder sogar phototoxische oder photoallergische Reaktio- nen, oder Herpesschübe auslösen können. Es ist somit auch Aufga- be der vorliegenden Erfindung, Formulierungen zur Verfügung zu stellen, welche eine antivirale Wirkung gegen Herpesviren aufweisen, so daß sie sowohl zur Prophylaxe gegen die Bildung von Herpeser- krankungen der Haut als auch zur Behandlung von entsprechenden Erkrankungen eingesetzt werden können.

Die heute üblichen Sonnenschutzfilter in der Kosmetik werden in UVA-bzw. UVB-Filter unterteilt. Für beide UV-Bereiche gibt es viele aus der Fachliteratur bekannte und bewährte Substanzen, beispiels- weise seien hier nur Substanzen wie Phenylbenzimidazol-5- sulfonsäure (Eusolexe 232), Benzophenon-Derivate (Eusolexo 4360), Benzoyl-oder Dibenzoylmethanderivate (Eusolex° 9020 oder Parasols 1789, Eusolex 8020,), Triazon-Derivate (Uvinul T150@), Salicylat- Derivate (Eusolex OHMS@, Eusolex OS@), der Benzylidencampher- Derivate (Eusolex° 6300), Octocyrelen (Eusolex Oc@), anorgani- sche Lichtschutzfilter aus der Gruppe Titandioxid und Zinkoxid auf- geführt.

Die Lösung der vorliegenden Aufgabe erfolgt durch kosmetische oder medizinische Formulierungen, enthaltend Isoquercetin.

Solche Formulierungen weisen eine antiviraler Wirkung auf, insbe- sondere gegen Herpesviren. Gleichzeitig erfolgt die Lösung der Auf- gabe auch durch kosmetische oder medizinische Formulierungen, enthaltend Isoquercetin als UV-Filter mit antiviraler Wirkung.

Gegenstand der Erfindung sind kosmetische oder medizinische Formulierungen enthaltend Isoquercetin in Form einer Creme, Milch, Lotion, eines Ols, eines Stifts, eines Sprays zur Applikation auf der Haut, in Form eines Mund-, Nasen-oder Inhalationssprays, oder in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Sirup, Saft oder Tropfen.

Erfindungsgemäße Formulierungen können Isoquercetin in Kombina- tion mit einem oder mehreren UVA-Filtern und/oder einem oder meh- reren UVB-Filtern enthalten.

In solchen Formulierungen können UVA-Filter, ausgewähit aus der Gruppe der Benzophenone, Benzoyl-und Dibenzoylmethan-Derivate enthalten sein. Zu den UVA-Filtern zählen auch solche, die im Handel unter den Namen Eusolexo 4360, Eusolexs 8020 oder Eusolexs 9020 erhältlich sind. Erfindungsgemafß enthaltene UVB-Filter können sol- che sein ausgewählt aus der Gruppe der Zimtsäureester wie Iso- amylmethoxycinnamat oder Octylmethoxycinnamat, der Triazine (z.

B. Uvinuls T150), Benzylidencampher (Eusolexs 6900), PABA (Eu- solex 6007), Octocrylen (Eusolexs OCR), der Salicylate (OS, HMS) und anorganische Lichtschutzfilter wie ZnO und TiO2. Diese Licht- schutzfilter können einzeln oder in Kombinationen von verschiedenen Lichtschutzfiltern enthalten sein.

Gegenstand der Erfindung sind auch solche Formulierungen, worin die antivirale Wirkung von Isoquercetin durch die Kombination mit Stoffen aus der Gruppe 5-Ethyl-deoxyuridin, Quercetin, Galangin, Kaempferol, Propolis, Chrysin, Apigenin, Luteolin, Myricetin, Acace- tin, Vitamine einschließlich der Carotine und Ascorbinsäure oder mit natürlichen Lichtschutzfittern, wie z. B. Rutin unter Ausnutzung eines synergistischen Effekts verstärkt wird.

Erfindungsgemäße Formulierungen, welche Gegenstand der Erfin- dung sind, sind dadurch gekennzeichnet, daß darin Isoquercetin in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-% enthalten ist.

Vorzugsweise enthalten diese Formulierungen, welche auf die Haut aufzutragen sind, einen Gehalt an Lichtschutzfiltern in der kosmeti- schen Zubereitung von 0.01 bis 40 Gew.-%.

Entsprechende Formulierungen weisen einen Gehalt an Isoquercetin von 0,1 bis 90 Gew.-% auf bezogen auf die Gesamtmenge in der Formulierung enthaltener Lichtschutzfilter.

Es wurde gefunden, daß die natürlich vorkommende Substanz Iso- quercetin als UV-Filter wirksam ist und eine antivirale Wirkung gegen Herpes aufweist. Isoquercetin, das auch unter den Namen Isotrifoliin oder Trifoliin bekannt ist kommt beispielsweise in verschiedenen Pflanzen vor, wie z. B. Grosypium herbaceum, Malvaceae, Ribes ni- grum (Schwarze Johannisbeere), Aesculuc hippocastanum L. (Roß- kastanie, besonders in den Blüten), Tropaeolum majus L., Arnica montana L., Corchorus olitorius L., Taxillus levinei, Clematis stans, Hypericum brasiliense und in den Schoten des Dimorphandra- Busches. Isoquercetin gehört mit Rutin und Quercitrin zu dem selben Aglycon : Quercetin. Im Intestinaltract entsteht durch Hydrolyse von Rutin, gegebenenfalls über Isoquercetin als Zwischenprodukt, Quer- cetin. Pharmakologische Untersuchungen (Chanh et al. ; Prostaglandins Leukot. Med. 22 (3), 295-300 (1986) ; Kaul et al., J.

Med. Virol. 15 (1), 71-79 (1985) ; Amoros et al. ; J. Nat. Prod. 55 (12, 1732-1740 (1992) ; Abou-Karam J. Nat. Prod. 55 (10), 1525-1527 (1992)) zeigten jedoch, daß diese Verbindungen, obwohl sie zu dem selben Aglycon gehören, unterschiedliche Wirkungen aufweisen kön- nen. Während Quercetin offensichtlich so gut wie keine, bzw nur in sehr hohen Dosen, antivirale Wirkungen aufweist, kann diese für Iso- quercetin eindeutig nachgewiesen werden. So wurde gefunden, daß die Infektionsrate durch Herpes simplex Viren vom Typ I nicht durch Quercitrin beeinflußt wird, auch wenn die untersuchten Gewebekultu- ren in Gegenwart von Quercitrin kultiviert waren.

Isoquercetin ist in reiner Form eine gelbe kristalline Substanz mit ei- nem Schmeizpunkt von 225 bis 227 °C.

Untersuchungen haben ergeben, daß es eine maximale UV- Lichtabsorbtion bei 257 und 359 nm aufweist und daher besonders im UVB-Wellenlängenbereich als UV-Filter wirksam ist, obwohl auch im UVA-Wellenlängenbereich eine Filterwirkung nachzuweisen ist.

Diese in Malvenblüten, welche zur Teezubereitung verwendet werden können, und in Heilpflanzen wie z. b. Arnika oder Roßkastanie vor- kommende Verbindung ist daher hervorragend geeignet, in kosmeti- schen Formulierungen zum Schutz gegen den schädlichen Einfluß von UV-Strahlung als UV-Filter eingearbeitet zu werden.

Durch die nachgewiesene virushemmende Wirkung gegen Herpes simplex Viren wird damit vorteilhafterweise gleichzeitig ein Schutz gegen das Entstehen von Herpesbläschen erzielt, welche bei beste- hender Infektion und Sonnenbestrahlung vermehrt auftreten.

Isoquercetin bietet ferner den großen Vorteil, gut hautverträglich zu sein und so gut wie keine toxischen oder allergischen Reaktionen hervorzurufen.

Isoquercetin kann in Konzentrationen bis etwa 40 % in kosmetische Formulierungen eingearbeitet. Es handelt sich dabei, wie schon oben gesagt, um eine kristalline Verbindung, die in üblichen kosmetischen Formulierungen, gegebenenfalls unter Verwendung eines Lösungs- vermittlers, gut löslich bzw. gut mischbar ist.

Neben Isoquercetin können zur Verbesserung des UV-Schutzes den Formulierungen weitere natürliche UV-Filter zugefügt werden, wie z.

B. die zum gleichen Aglycon zählenden Verbindungen Quercetin oder Rutin, welche als natürlich vorkommende UV-Filter bekannt sind.

Die erfindungsgemäßen Formulierungen können auch zur vorbeu- genden Behandlung von Entzündungen und Allergien der Haut, zur

Verhütung bestimmter Krebsarten und auch gegebenenfalls bei Zu- gabe geeigneter Wirkstoffe zur Insektenabwehr verwendet werden.

Unter den oben genannten Bedingungen iäßt sich Isoquercetin gleichmäßig in den herkömmlichen kosmetischen Trägern verteilen und kann bei geeigneter Formulierung insbesondere in Fettträgern einen kontinuierlichen Film bilden ; sie können auf diese Weise auf die Haut aufgetragen werden, um einen wirksamen Schutzfilm zu bil- den.

Formulierungen, welche Isoquercetin enthalten, können gegebenen- falls zur Erhöhung der Fotostabilität von weiteren enthaltenen Licht- schutzfiltern, wie in EP 0 717 982 beschrieben, durch Zugabe einer effektiven Menge einer Amidverbindung verändert werden. Dieses können auch Amidverbindungen sein, wie z. B. 3- (N-Butylacetamino)- propionsäureethylester.

Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von Isoquercetin in kosmetischen Formulierungen.

Gegenstand der Erfindung sind auch kosmetische Formulierungen, enthaltend mindestens einen natürlich vorkommenden Lichtschutzfil- ter wie z. B. Rutin.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden neben Isoquercetin Lichtschutzfilter aus der Gruppe der Zimtsäureester wie p- Methoxyzimtsäureoctylester (Eusolee 2292, Merck KGaA), Isoamyl- p-methoxyzimtsäureester, Octylmethoxyzimtsäureester und/oder Di- ethanolamin-p-methoxy-zimtsäureester eingesetzt. Insbesondere be- vorzugt wird Eusolexe 2292 verwendet.

Isoquercetin enthaltenden Formulierungen können, wie oben schon gesagt, auch Lichtschutzfilter aus der Gruppe der Benzophenone, Benzoyl-und Dibenzoylmethan-Derivate zugesetzt sein oder UVA- Filter, welche beispielsweise im Handel unter den Namen Eusolexe 4360, Eusolexs 8020 oder Eusolexo 9020 erhältlich sind. Sowohl

UVA-als auch UVB-Filter können einzeln oder in Kombinationen in erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten sein.

Der Gehalt an Lichtschutzfilter in den erfindungsgemäßen kosmeti- schen Formulierungen beträgt vorzugsweise 0.01 bis 40 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt ist ein Gehalt von 1 bis 20 Gew.-%. Eine weitere ganz besonders bevorzugte Ausführungsform enthält 3 bis 10 Gew.-%.

Der Gehalt an Isoquercetin beträgt vorzugsweise 0,1 bis 90 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% bezogen auf die Gesamt- menge an enthaltenem Lichtschutzfilter.

Die natürlich vorkommenden Lichtschutzfilter, ausgewählt aus der Gruppe Isoquercetin, Rutin, Quercetin, Quercitrin, Catechin, Hesperi- tin können in den erfindungsgemäßen kosmetischen Formulierungen alleine oder in Kombination mit einem oder mehreren UV-Filtern an- derer Substanzklassen vorliegen, die jeweils in einer Menge von 0.01 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 30 Gew.-% enthalten sein können. Weiterhin können darin Isorhamnetin, Kaempferol, deren Glykoside, Eriodictyol oder oben bereits genannte Stoffe in entspre- chenden Mengen enthalten sein und gegebenenfalls die Wirkung des Isoquercetins durch synergistische Effekte verstärken..

Da das Eusolexe 2292, wie schon erwähnt, ein sehr gutes Lösungs- mittel für andere UV-Filter darstellt, kann es kombiniert mit anderen UV-Filtern eingesetzt werden, wodurch in hergestellten Formulierun- gen eine erhöhte Gesamtkonzentration an enthaltenem Lichtschutz- filter erzielt werden kann.

Die Lichtschutzfilter, ausgewählt aus der Gruppe Isoquercetin, Rutin und Quercetin, Quercitrin, Catechin, Hesperitin können als bekannte Naturstoffe im Handel bezogen werden.

Formulierungen, die unter Verwendung insbesondere von Isoquerce- tin erhalten werden, besitzen als Sonnenschutzmittel neben ihrer an-

tiviralen Wirkung so hervorragende Eigenschaften wie eine sehr gute Haut-und Schleimhautverträglichkeit ohne toxische, allergisierende oder sensibilisierende Eigenschaften zeigen.

Isoquercetin weist als Substanz eine hohe chemische Stabilität, d. h. keine Hydrolysierbarkeit, hohe Thermostabilität und hohe Schweißfe- stigkeit auf.

Weiterhin ist diese Substanz mit den gängigen kosmetischen und pharmazeutischen Formulierungsgrundlagen gut verträglich und mischbar.

Aufgrund seines Löslichkeitsprofils mischt sich die Substanz gegebe- nenfalls unter Verwendung von Lösungsvermittlern gut mit Olen, Fetten und Emulsionen und ist aufgrund ihres Eigenschaftsprofils in Kombination mit anderen bekannten Lichtschutzfiltern einsetzbar. Es ist besonders gut löslich in polaren Lösungsmittel wie z. B. Ethanol oder 1,2-Propylenglykol. In Glycerin ist es töstich und bildet eine leicht trübe Lösung. Dem Fachmann ist es aufgrund des Eigen- schaftsprofils von Isoquercetin leicht möglich je nach gewünschtem Herstellungsprodukt geeignete Lösungsmittel und Additive auszu- wählen. Besonders gut lassen sich mit Isoquercetin Emulsionen, Gele oder Emulsionspflegestifte herstellen. Aber auch alle anderen kosmetischen Formulierungen, wie Salben, Cremes, Lotionen, Öle, Stifte und Sprays, sowie pharmazeutische Formulierungen in fester oder flüssiger Form lassen unter Zuhilfenahme geeigneter Zusätze herstellen.

Es ist auch eine Kombination mit 3-(N-Butylacetamino)-propionsäure- ethylester und Eusolexe 2292 geeignet, um weitere, sonst nur in ge- ringen Konzentrationen lösliche UV-Filter, in die kosmetischen Zube- reitungen einzubringen, was mit einer erhöhten Fotostabilität der Formulierungen verbunden ist.

Wird die erfindungsgemäße kosmetische Formulierung zum Schutz menschlicher Epidermis gegen UV-Strahlen verwendet, liegt sie in

verschiedenen, für diesen Typ üblicherweise verwendeten Formen vor. So kann sie insbesondere in Form öliger, ölig-wäßriger, wäßrig- alkoholischer oder ölig-alkoholischer Lotionen, Emulsionen, wie als Creme oder als Milch (W/O oder O/W), in Form ölig-alkoholischer, ölig-wäßriger oder wäßrig-atkohotischer Gele oder als feste Stifte oder Puder vorliegen oder als Spray oder Aerosol konfektioniert sein.

Die erfindungsgemäße Formulierung kann weitere kosmetische Adju- vanzien enthalten, welche in dieser Art von Zubereitungen üblicher- weise verwendet werden, wie z. B. Verdickungsmittel, weichmachen- de Mittel, Befeuchtungsmittel, grenzflachenaktive Mittel, Konser- vierungsmittel, Mittel gegen Schaumbildung, Parfüms, Wachse, La- nolin, Treibmittel, Farbstoffe und/oder Pigmente, welche das Mittel selbst oder die Haut färben, und andere in der Kosmetik gewöhnlich verwendete Ingredienzien.

Man kann als Solubilisierungsmittel ein 01, Wachs oder sonstigen Fettkörper, einen niedrigen Monoalkohol oder ein niedriges Polyol oder Mischungen davon verwenden. Zu den besonders bevorzugten Monoalkoholen oder Polyolen zählen Ethanol, i-Propanol, Propylen- glycol, Glycerin und Sorbit.

Eine bevorzugt Ausführungsform der Erfindung ist eine Emulsion, welche als Schutzcreme oder-milch vorliegt und außer einem oder mehreren Lichtschutzfiitern und dem Isoquercetin Fettalkohole, Fett- säureester, insbesondere Triglyceride von Fettsäuren, Fettsäuren, Lanolin, natürliche oder synthetische Oie oder Wachse und Emulga- toren in Anwesenheit von Wasser umfaßt.

Weitere bevorzugte Ausführungsformen stellen 6lige Lotionen auf Ba-sis von natürlichen oder synthetischen solen und Wachsen, Lano- lin, Fettsäureestern, insbesondere Triglyceriden von Fettsäuren, oder ölig-alkoholische Lotionen auf Basis eines Niedrigalkohols, wie Etha- nol, oder eines Glycols, wie Propylenglykol, und/oder eines Polyols, wie Glycerin, und Olen, Wachsen und Fettsäureestern, wie Triglyce- riden von Fettsäuren, dar.

Die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung kann auch als alko- holisches Gel vorliegen, welches einen oder mehrere Niedrigalkohole oder-polyole, wie Ethanol, Propylenglycol oder Glycerin, und ein Ver- dickungsmittel, wie Kieselerde umfaßt. Die ölig-alkoholischen Gele enthalten außerdem natürliches oder synthetisches Öl oder Wachs.

Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform besteht in festen Stiften, wie z. b. in Form von Fettstiften für die Lippen oder Sunblok- kern. Diese bestehen aus natürlichen oder synthetischen Wachsen und Olen, Fettalkoholen, Fettsäuren, Fettsäureestern, Lanolin und anderen Fettkörpern, in die die UV-Filter und das Isoquercetin nach dem Fachmann bekannten Methoden eingearbeitet sind.

Ist eine Zubereitung als Aerosol konfektioniert, verwendet man in der Regel die üblichen Treibmittel, wie Alkane, Fluoralkane und Chlor- fluoralkane, vorzugsweise C02 oder Luft.

Ist eine Formulierung als Spray konfektioniert, verwendet man in der Regel wafßrig-alkoholische Lösungen.

Wie oben schon erwähnt, sind medizinische Formulierungen zur Prä- vention und Behandlung von Herpesinfektionen oder anderer viraler Infektionen, insbesondere der Haut, ebenfalls Gegenstand der vorlie- genden Erfindung.

Isoquercetin und seine physiologisch unbedenklichen Salze können daher zur Herstellung pharmazeutischer Präparate verwendet wer- den, indem man sie zusammen mit mindestens einem Träger-oder Hilfsstoff und, falls erwünscht, mit einem oder mehreren weiteren Wirkstoffen in die geeignete Dosierungsform bringt. Insbesondere kann Isoquercetin zur Ausnutzung eines synergistischen Effekts hier- bei allein oder in Kombination mit weiteren Wirkstoffen eingesetzt werden.

Die so erhaltenen Zubereitungen können als Arzneimittel in der Hu- man-oder Veterinärmedizin eingesetzt werden. Als Trägersubstan-

zen kommen organische oder anorganische Stoffe in Frage, die sich für die enterale (z. B. orale) oder parenterale Applikation oder für die Applikation in Form eines Inhalationssprays eignen und mit den neu- en Verbindungen nicht reagieren, beispielsweise Wasser, pflanzliche Öle, Benzylalkohole, Polyethylenglykole, Glycerintriacetat und andere Fettsäureglyceride, Gelatine, Sojalecithin, Kohlenhydrate wie Lactose oder Stärke, Magnesiumstearat, Talk oder Cellulose.

Zur oralen Anwendung dienen insbesondere Tabletten, Dragees, Kapseln, Sirupe, Säfte oder Tropfen ; von Interesse sind speziell Lacktabletten und Kapseln mit magensaftresistenten Überzügen bzw.

Kapselhüllen.

Zur parenteralen Applikation dienen Lösungen, vorzugsweise 6lige oder wäßrige Lösungen, ferner Suspensionen, Emulsionen oder Im- plantate. Für die Applikation als Nasen-, Mund-oder Inhalationsspray können Sprays verwendet werden, die den Wirkstoff entweder gelöst oder suspendiert enthalten. Insbesondere in einem Inhalationsspray kann die Verbindung in einem Treibgasgemisch verabreicht werden.

Zweckmäßig verwendet man den Wirkstoff dabei in mikronisierter Form, wobei ein oder mehrere zusätzliche physiologisch verträgliche Lösungsmittel zugegen sein können, z. B. Ethanol. Inhalationslösun- gen können mit Hilfe üblicher Inhalatoren verabfolgt werden.

Der erfindungsgemäß beanspruchte Wirkstoff kann auch lyophilisiert und die erhaltenen Lyophilisate z. B. zur Herstellung von Injekti- onspräparaten verwendet werden. Die angegebenen Zubereitungen können sterilisiert sein und/oder Hilfsstoffe wie Konservierungs-, Sta- bilisierungs-und/oder Netzmittel, Emulgatoren, Salze zur Beeinflus- sung des osmotischen Druckes, Puffersubstanzen, Farb-und/oder Aromastoffe enthalten. Sie können, falls erwünscht, auch einen oder mehrere weitere Wirkstoffe enthalten, z. B. ein oder mehrere Vitami- ne, Diuretika, Antiphlogistika.

Gemäß der Erfindung wird Isoquercetin in der Regel in Analogie zu anderen bekannten, im Handel erhältlichen Präparaten, insbesondere aber in Analogie zu den in der Patentschrift US-PS-4 880 804 be-

schriebenen Verbindungen verabreicht, vorzugsweise in Dosierungen zwischen etwa 1 mg und 1 g, insbesondere zwischen 25 und 500 mg pro Dosierungseinheit. Die tägliche Dosierung liegt vorzugsweise zwischen etwa 0.1 und 50 mg/kg, insbesondere 1 und 10 mg/kg Kör- pergewicht. Die spezielle Dosis für jeden einzelnen Patienten hängt jedoch von den verschiedensten Faktoren ab, beispielsweise von der Wirksamkeit der eingesetzten speziellen Wirkstoffkombination, vom Alter, Körpergewicht, allgemeinem Gesundheitszustand, Geschlecht, von der Kost, vom Verabfoigungszeitpunkt und-weg, von der Aus- scheidungsgeschwindigkeit, Arzneistoffkombination und Schwere der jeweiligen Erkrankung, welcher die Therapie gilt.

Die topische Applikation ist bevorzugt.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitungen können mit Hilfe von Techniken hergestellt werden, die dem Fachmann wohl be- kannt sind.

Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, daß ein Fachmann die obige Beschreibung in weitesten Umfang nutzen kann.

Die bevorzugten Ausführungsformen sind deswegen lediglich als be- schreibende, keineswegs als in irgendeine Weise limitierende Offen- barung aufzufassen.

Die vollständige Offenbarung aller vor-und nachstehend aufgeführ- ten Anmeldungen, Patente und Veröffentlichungen ist durch Bezug- nah-me in diese Anmeldung eingeführt.

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.

Beispiele Beispiel 1 Lippenbalsam mit Isoquercetin Gew.-% A Isoquercetin (1) 0,1 Cremophor A 25 (2) Ceteareth-25 20.0 Cetiol HE (3) PEG-7 Glyceryl Cocoate 22.0 B Glycerin Glycerin 5.0 Konservierungsmittel q. s.

Demin. Wasser Aqua ad 100 Herstellung Phase A und B werden auf eine Temperatur von 80 °C erwärmt. B wird unter Rühren zu A gegeben und auf Raumtemperatur abgekühit.

Es wird ein farbloses Gel erhalten.

Lieferanten : (1) Merck KGaA, Darmstadt (2) BASF (3) Henkel KGaA, Düsseldorf