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Title:
FRAME FOR RECEIVING ANNULAR COMPONENTS AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/097300
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a frame for receiving annular components, in particular bearing rings or cages of rolling bearings or plain bearings, and for chemically or galvanically coating the components in an electrolyte bath, comprising the following: - a support frame which has at least one first drive unit, at least one second drive unit, and at least one horizontally arranged first transverse bracing, - at least one drive motor for driving the at least one first drive unit, wherein the at least one first drive unit is drivingly connected to the at least one second drive unit; and - at least two horizontally arranged drive pins, which can be rotated about their longitudinal axes and which are arranged on the at least one first transverse bracing, for receiving the annular components. The at least two drive pins are connected to the at least one second drive unit so as to be driven by the second drive unit. The invention further relates to a method for chemically or galvanically coating annular components.

Inventors:
KUSNIERZ JOSEF (PL)
PROCELEWSKA JOANNA (DE)
KRAUTWALD ROBERT (DE)
HAAG BERTRAM (DE)
MADRON MILAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/200574
Publication Date:
June 15, 2017
Filing Date:
December 01, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
C25D5/04; C25D7/04; C25D17/00; C25D17/08; C25D5/02
Foreign References:
DE10309401A12004-09-16
EP1493847A22005-01-05
EP1600529A22005-11-30
DE202008008485U12008-10-30
CN201268728Y2009-07-08
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1 . Gestell (1 , 1 ') zur Aufnahme von ringförmigen Bauteilen (2), insbesondere Lagerringen oder Käfigen von Wälz- oder Gleitlagern, und zur chemischen oder galvanischen Beschichtung der Bauteile (2) in einem Elektrolytbad, umfassend:

- einen Trägerrahmen (1 a), der mindestens eine erste Antriebseinheit (3), mindestens eine zweite Antriebseinheit (4) und mindestens eine horizontal angeordnete erste Querverstrebung (5) aufweist,

- mindestens einen Antriebsmotor (6) zum Antrieb der mindestens einen ersten Antriebseinheit (3), wobei die mindestens eine erste Antriebseinheit (3) mit der mindestens einen zweiten Antriebseinheit (4) und diese antreibend verbunden ist; und

- mindestens zwei horizontal angeordnete Antriebszapfen (8a, 8b) mit je einer Längsachse (L), wobei die Antriebszapfen (8a, 8b) zur Aufnahme eines der ringförmigen Bauteile (2) eingerichtet sind, wobei die Antriebszapfen (8a, 8b) jeweils um ihre Längsachse (L) rotierbar sind, wobei die Antriebszapfen(8a, 8b) an der mindestens einen ersten Querverstrebung (5) angeordnet sind, und wobei die mindestens zwei Antriebszapfen (8a, 8b) mit der mindestens einen zweiten Antriebseinheit (4) zum rotierenden Antrieb der Antriebszapfen (8a, 8b) um deren Längsachsen (L) verbunden sind.

2. Gestell nach Anspruch 1 , wobei die mindestens eine erste Antriebseinheit (3) mindestens eine vertikal angeordnete erste Antriebswelle (3a) umfasst, wobei die mindestens eine zweite Antriebseinheit (4) mindestens eine horizontal angeordnete zweite Antriebswelle (4a) umfasst, wobei die mindestens eine zweite Antriebswelle (4a) mit der mindestens einen ersten Antriebswelle (3a) über mindestens ein erstes Schneckengetriebe (7) antreibbar verbunden ist, und wobei der mindestens eine Antriebsmotor (6) zum Antrieb der mindestens einen ersten Antriebswelle (3a) vorgesehen ist.

3. Gestell nach Anspruch 1 , wobei die erste Antriebseinheit (3) durch einen Bandantrieb ausgebildet ist, wobei die mindestens eine zweite Antriebseinheit (4) mindestens eine horizontal angeordnete zweite Antriebswelle (4a) umfasst, und wobei der mindestens eine Antriebsmotor (6) über den Bandantrieb mit der mindestens einen zweiten Antriebswelle (4a) verbunden ist.

4. Gestell nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei parallel zu jeder zweiten Antriebswelle (4a) eine zweite Querverstrebung (9) angeordnet ist, die mindestens einen horizontal angeordneten Hilfszapfen (10) aufweist, der optional um seine Längsachse (L1 ) rotierbar ist.

5. Gestell nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die mindestens zwei Antriebszapfen (8a, 8b) mit der mindestens einen zweiten Antriebswelle (4a) über mindestens ein zweites Schneckengetriebe (7') antreibbar verbunden sind.

6. Gestell nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Längsachsen (L) der mindestens zwei Antriebszapfen (8a, 8b), die an einer gemeinsamen ersten Querverstrebung (5) angeordnet sind, in einer horizontalen Ebene (E) angeordnet sind.

7. Gestell nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zumindest die mindestens zwei Antriebszapfen (8a, 8b) und die mindestens eine erste Querverstrebung (5), optional weiterhin die Hilfszapfen (10) und die mindestens eine zweite Querverstrebung (9), aus Metall gebildet und mit mindestens einer Stromversorgungsschiene (1 1 ) verbunden sind.

8. Gestell nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei pro erster Querverstrebung (5) mindestens vier Paare an Antriebszapfen (8a, 8b) vorhanden sind, wobei jeweils ein Paar von Antriebszapfen (8a, 8b) zur Aufnahme eines ringförmigen Bauteils (2) eingerichtet ist.

9. Verfahren zur chemischen oder galvanischen Beschichtung von ringförmigen Bauteilen (2), insbesondere Lagerringen oder Käfigen von Wälz- oder Gleitlagern, in ei- nem Elektrolytbad, umfassend folgende Schritte:

- Bereitstellen mindestens eines Gestells (1 , Γ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8;

- Auflegen mindestens eines ringförmigen Bauteils (2) auf jeweils zwei Antriebszapfen (8a, 8b) des mindestens einen Gestells (1 , 1 ') derart, dass das ringförmige Bauteil (2) im Bereich seines Außendurchmesser auf den horizontal angeordneten Antriebszapfen (8a, 8b) aufliegt;

- Antreiben der mindestens einen ersten Antriebseinheit (3) mittels des mindestens einen Antriebsmotors (6), Antreiben der mindestens einen zweiten Antriebseinheit (4) mittels der mindestens einen ersten Antriebseinheit (3), und Antreiben der Antriebszapfen (8a, 8b) mittels der mindestens einen zweiten Antriebseinheit (4), wobei das ringförmige Bauteil (2) in Rotation um seine Mittenachse (2a) versetzt wird;

- Einbringen des mindestens einen Gestells (1 , 1 ') in mindestens ein Elektrolytbad; und

- Aufbringen einer chemischen oder galvanischen Beschichtung auf das ringförmige Bauteil (2).

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei zur Ausbildung einer galvanischen Beschichtung die mindestens zwei Antriebszapfen (8a, 8b) und die mindestens eine erste Querverstrebung (5) aus Metall gebildet sind und über die mindestens eine Stromversorgungsschiene (1 1 ) elektrisch kontaktiert und mit elektrischem Strom versorgt werden.

Description:
Gestell zur Aufnahme von ringförmigen Bauteilen sowie Verfahren

Die Erfindung betrifft ein Gestell zur Aufnahme von ringförmigen Bauteilen, insbesondere Lagerringen oder Käfigen von Wälz- oder Gleitlagern, und zur chemischen oder galvanischen Beschichtung der Bauteile in einem Elektrolytbad. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur chemischen oder galvanischen Beschichtung von ringförmigen Bauteilen, insbesondere Lagerringen oder Käfigen von Wälz- oder Gleitlagern, in einem Elektrolytbad.

Es sind bereits Gestelle zur chemischen oder galvanischen Beschichtung von Bauteilen in einem Elektrolytbad bekannt, bei denen die zu beschichteten Bauteile an dem Gestell befestigt, insbesondere geklemmt werden. Dabei wird das Bauteil am Gestell fixiert und das Gestell mittels eines Krans in unterschiedliche Elektrolytbäder zur Aufbringung einer chemischen oder galvanischen Beschichtung eingebracht.

Nachteilig ist dabei, dass im Bereich der Kontaktstellen zwischen Bauteil und Gestell nach der Beschichtung Schichtdefekte sichtbar sind, die auf ungleichmäßige Schichtdicken in der gebildeten Beschichtung, Kontaktspuren und/oder gänzlich

unbeschichtete Bereiche des Bauteils zurückzuführen sind.

Weiterhin sind Kippgestelle bekannt, in welchen die Bauteile während des Beschichtens durch Verkippung im Elektrolytbad bewegt werden. Dadurch lassen sich die im Bereich der Kontaktstellen zwischen Bauteil und Gestell nach der Beschichtung sichtbaren Schichtdefekte mindern, jedoch nicht völlig verhindern.

Beide bekannten Verfahren sind insbesondere für Bauteile mit großen äußeren Abmessungen im Bereich von 10 bis 300 cm im Einsatz.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Gestell und ein Verfahren zur Beschichtung ringförmiger Bauteile bereitzustellen, mit dem sich die Qualität der gebildeten Beschichtung deutlich verbessern lässt. Die Aufgabe wird für ein Gestell zur Aufnahme von ringförmigen Bauteilen, insbesondere Lagerringen oder Käfigen von Wälz- oder Gleitlagern, und zur chemischen oder galvanischen Beschichtung der Bauteile in einem Elektrolytbad, dadurch gelöst, dass dieses folgendes umfasst:

- einen Trägerrahmen, der mindestens eine erste Antriebseinheit, mindestens eine zweite Antriebseinheit und mindestens eine horizontal angeordnete erste Querverstrebung aufweist,

- mindestens einen Antriebsmotor zum Antrieb der mindestens einen ersten Antriebseinheit, wobei die mindestens eine erste Antriebseinheit mit der mindestens einen zweiten Antriebseinheit und diese antreibend verbunden ist; und

- mindestens zwei um ihre Längsachse rotierbare, horizontal angeordnete Antriebszapfen zur Aufnahme der ringförmigen Bauteile, welche an der mindestens einen ersten Querverstrebung angeordnet sind, wobei die mindestens zwei Antriebszapfen mit der mindestens einen zweiten Antriebseinheit und von dieser antreibbar verbunden sind.

Das Gestell ermöglicht einen permanenten rotatorischen Antrieb des zu beschichtenden ringförmigen Bauteils mittels der Antriebszapfen. Dadurch kann das Bauteil gleichmäßig und permanent im Elektrolytbad bewegt werden, so dass eine besonders gleichmäßige Schichtdicke und keinerlei Schichtdefekte ausgebildet werden.

Bevorzugt umfasst die mindestens eine erste Antriebseinheit mindestens eine vertikal angeordnete erste Antriebswelle und die mindestens eine zweite Antriebseinheit mindestens eine horizontal angeordnete zweite Antriebswelle, wobei die mindestens eine zweite Antriebswelle mit der mindestens einen ersten Antriebswelle über mindestens ein erstes Schneckengetriebe antreibbar verbunden ist, und wobei der mindestens eine Antriebsmotor zum Antrieb der mindestens einen ersten Antriebswelle vorgesehen ist.

Das jeweilige erste Schneckengetriebe weist eine auf der ersten Antriebswelle angeordnete erste Schnecke und ein auf der zweiten Antriebswelle angeordnetes erstes Schneckenrad auf, wobei die erste Schecke das erste Schneckenrad antreibt. Alternativ ist die erste Antriebseinheit durch einen Bandantrieb ausgebildet und die mindestens eine zweite Antriebseinheit umfasst mindestens eine horizontal angeordnete zweite Antriebswelle, wobei der mindestens eine Antriebsmotor über den Bandantrieb mit der mindestens einen zweiten Antriebswelle verbunden ist.

Beide Varianten der ersten Antriebseinheit ermöglichen einen gleichmäßigen und zuverlässigen Antrieb der zweiten Antriebswelle(n) und damit einen gleichmäßigen Be- schichtungsvorgang.

Dabei hat es sich bewährt, wenn parallel zu jeder zweiten Antriebswelle eine zweite Querverstrebung angeordnet ist, die mindestens einen horizontal angeordneten Hilfszapfen aufweist. Dieser Hilfszapfen kann feststehend ausgebildet oder um seine Längsache rotierbar ausgebildet sein. Der Hilfszapfen ermöglicht eine verbesserte, unverlierbare Halterung des jeweiligen ringförmigen Bauteils am Gestell.

Insbesondere sind die mindestens zwei Antriebszapfen mit der mindestens einen zweiten Antriebswelle über mindestens ein zweites Schneckengetriebe antreibbar verbunden. Dies ermöglichen einen gleichmäßigen und zuverlässigen Antrieb der Antriebszapfen und damit einen gleichmäßigen Beschichtungsvorgang des mindestens einen Bauteils.

Das jeweilige zweite Schneckengetriebe weist eine auf der zweiten Antriebswelle angeordnete zweite Schnecke und ein auf einer Drehachse des jeweiligen Antriebszapfens angeordnetes zweites Schneckenrad auf, wobei die zweite Schecke das zweite Schneckenrad antreibt. Die Drehachse eines Antriebszapfens entspricht dabei seiner Längsachse.

Bevorzugt sind die Längsachsen der mindestens zwei Antriebszapfen, die an einer gemeinsamen ersten Querverstrebung angeordnet sind, in einer horizontalen Ebene (E) angeordnet. Dadurch erhält das auf die beiden Antriebszapfen aufgesetzte ringförmige Bauteil eine gleichmäßige Unterstützung und Halterung, die durch einen optionalen Hilfszapfen noch verbessert werden kann.

Da das zu beschichtende Bauteil im Fall, dass eine galvanische Beschichtung ausgebildet werden soll, mit elektrischen Strom versorgt werden muss, ist dazu eine elektrische Kontaktierung des Bauteils erforderlich. Dazu hat sich bewährt, wenn zumindest die mindestens zwei Antriebszapfen und die mindestens eine erste Querverstrebung aus Metall gebildet und mit mindestens einer Stromversorgungsschiene verbunden sind. Optional können weiterhin auch die Hilfszapfen und die mindestens eine zweite Querverstrebung aus Metall gebildet und mit mindestens einer Stromversorgungsschiene verbunden sein. Das mit den Antriebszapfen, optional weiterhin mit dem Hilfszapfen, in direktem Kontakt stehende Bauteil wird dadurch elektrisch kontaktiert und kann galvanisch beschichtet werden.

Sofern eine chemische (außenstromlose) Abscheidung aus dem Elektrolytbad erfolgen soll, ist eine elektrische Kontaktierung der Antriebszapfen bzw. weiterer Teile des Gestells nicht erforderlich.

Um Bauteile unterschiedlicher äußerer Abmessungen mittels des erfindungsgemäßen Gestells beschichten zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Positionen der zweien Antriebseinheit(en) samt zweiter Querverstrebung und der ersten Querverstrebung gegenüber dem Trägerrahmen und der ersten Antriebseinheit(en) verstellbar sind. So können beispielsweise Lagerringe oder Käfige von Wälzlagern mit unterschiedlichen Außendurchmessern in einem Gestell gehaltert werden.

Um eine Beschichtung des Gestells selbst zu vermeiden, sind die Teile des Gestells, die nicht für eine Stromübertragung metallisch und damit elektrisch leitfähig ausgebildet sein müssen, insbesondere mit einem elektrisch isolierenden Schutzlack oder Schutzüberzug beschichtet. Dieser Schutzüberzug weist bevorzugt eine Oberfläche auf, die im Hinblick auf das Elektrolytbad abweisend, beispielsweise durch eine schmutz- und flüssigkeitsabweisende Lotos-Beschichtung, oder hydrophob und weiterhin elektrisch isolierend ausgebildet ist.

Bevorzugt sind pro erster Querverstrebung mindestens vier Paare an Antriebszapfen vorhanden, wobei jeweils ein Paar von Antriebszapfen zur Aufnahme eines ringförmigen Bauteils eingerichtet ist. Die Anzahl an Antriebszapfen-Paaren ist allerdings nicht beschränkt. Insbesondere sind pro Gestell mindestens 16 Antriebszapfen-Paare vorgesehen.

Die Aufgabe wird für das Verfahren zur chemischen oder galvanischen Beschichtung von ringförmigen Bauteilen, insbesondere Lagerringen oder Käfigen von Wälz- oder Gleitlagern, in einem Elektrolytbad, umfassend folgende Schritte:

- Bereitstellen mindestens eines erfindungsgemäßen Gestells;

- Auflegen mindestens eines ringförmigen Bauteils auf jeweils zwei Antriebszapfen des mindestens einen Gestells derart, dass ein Außendurchmesser des ringförmigen Bauteils auf den horizontal angeordneten Antriebszapfen aufliegt;

- Antreiben der mindestens einen ersten Antriebseinheit mittels des mindestens einen Antriebsmotors, Antreiben der mindestens einen zweiten Antriebseinheit mittels der mindestens einen ersten Antriebseinheit, und Antreiben der Antriebszapfen mittels der mindestens einen zweiten Antriebseinheit, wobei das ringförmige Bauteil in Rotation um seine Mittenachse versetzt wird;

- Einbringen des mindestens einen Gestells in mindestens ein Elektrolytbad; und

- Aufbringen einer chemischen oder galvanischen Beschichtung auf das ringförmige Bauteil.

Das Verfahren ermöglicht mittels des Gestells einen permanenten rotatorischen Antrieb des zu beschichtenden ringförmigen Bauteils mittels der Antriebszapfen. Dadurch kann das Bauteil gleichmäßig und permanent im Elektrolytbad bewegt werden, so dass eine besonders gleichmäßige Schichtdicke und keinerlei Schichtdefekte ausgebildet werden. Das Einbringen des Gestells in ein Elektrolytbad oder nacheinander mehrere Elektrolytbäder, ggf. weiterhin Spülbäder, kann dabei erfolgen, bevor oder nachdem die ringförmigen Bauteile in Rotation um ihre Mittenachse versetzt werden. Bevorzugt ist dabei, die Bauteile bereits vor dem Einsetzen des Gestells in das Elektrolytbad in Rotation zu versetzen, um von Anfang an eine Bildung von Kontaktspuren zu vermeiden. Bei einem Umsetzen des Gestells von einem in ein weiteres Elektrolyt- oder Spülbad wird die Rotation der Bauteile bevorzugt beibehalten.

Insbesondere werden ringförmige Bauteile mit Außendurchmessern im Bereich von 10 bis 300 cm beschichtet. Vor allem sind hierbei als ringförmige Bauteile Lagerringe oder Käfige von Wälz- oder Gleitlagern bevorzugt.

Bevorzugt werden zur Ausbildung einer galvanischen Beschichtung die mindestens zwei Antriebszapfen und die mindestens eine erste Querverstrebung aus Metall gebildet und über die mindestens eine Stromversorgungsschiene elektrisch kontaktiert und mit elektrischem Strom versorgt.

Die Figuren 1 bis 10 sollen erfindungsgemäße Gestelle und das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft erläutern. So zeigt:

FIG 1 eine dreidimensionale Vorderansicht eines ersten Gestells;

FIG 2 eine schematische Seitenansicht des Gestells aus FIG 1 ;

FIG 3 eine Rückansicht des Gestells aus FIG 1 ;

FIG 4 eine dreidimensionale Vorderansicht eines zweiten Gestells;

FIG 5 eine vergrößerte Ansicht des zweiten Gestells gemäß FIG 4;

FIG 6 eine weiter vergrößerte Ansicht des zweiten Gestells gemäß FIG 4;

FIG 7 eine schematische Darstellung des zweiten Gestells gemäß FIG 6;

FIG 8 eine nochmals vergrößerte Ansicht zweiten Gestells gemäß FIG 6;

FIG 9 eine Vorderansicht eines Trägerrahmens des zweiten Gestells mit erster Antriebseinheit; und

eine Rückansicht des Trägerrahmens des zweiten Gestells gemäß FIG 9 mit erster Antriebseinheit. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren 1 bis 10 kennzeichnen gleiche Elemente.

FIG 1 zeigt eine dreidimensionale Vorderansicht eines ersten Gestells 1 zur Aufnahme von ringförmigen Bauteilen 2, hier in Form von Lagerringen, und zur chemischen oder galvanischen Beschichtung der Bauteile 2 in einem Elektrolytbad. Das erste Gestell 1 umfasst einen Trägerrahmen 1 a, eine erste Antriebseinheit 3 und vier zweite Antriebseinheiten 4 sowie pro zweiter Antriebseinheit 4 eine horizontal angeordnete erste Querverstrebung 5. Das erste Gestell 1 umfasst weiterhin einen Antriebsmotor 6 zum Antrieb der ersten Antriebseinheit 3, wobei die erste Antriebseinheit 3 mit den vier zweiten Antriebseinheiten 4 und diese antreibend verbunden ist. Weiterhin umfasst das erste Gestell 1 pro erster Querverstrebung 5 mehrere Paare von um ihre Längsachse L (vergleiche FIG 2) rotierbare, horizontal angeordnete Antriebszapfen 8a, 8b zur Aufnahme der ringförmigen Bauteile 2, welche an den ersten Querverstrebungen 5 angeordnet sind, wobei die Paare von Antriebszapfen 8a, 8b mit jeweils einer zweiten Antriebseinheit 4 und von dieser antreibbar verbunden sind. Die erste Antriebseinheit 3 ist durch einen Bandantrieb umfassend ein Band 3b und mehrere Umlenkrollen 3c ausgebildet, wobei jede zweite Antriebseinheit 4 eine horizontal angeordnete zweite Antriebswelle 4a umfasst, und wobei der Antriebsmotor 6 über den Bandantrieb mit den zweiten Antriebswellen 4a verbunden ist. Dabei treibt eine Motorantriebstrommel 6a des Antriebsmotors 6 das Band 3b an, welches die Umlenkrollen 3c und die zweiten Antriebswellen 4a antreibt. Parallel zu jeder zweiten Antriebswelle 4a ist eine zweite Querverstrebung 9 angeordnet, die einen horizontal angeordneten Hilfszapfen 10 aufweist. Dieser ist optional um seine Längsache L1 (vergleiche FIG 2) rotierbar angebracht. Die Antriebszapfen 8a, 8b sind mit einer zweiten Antriebswelle 4a über ein zweites Schneckengetriebe 7 ' antreibbar verbunden.

Die Längsachsen L der zwei Antriebszapfen 8a, 8b, die an einer gemeinsamen ersten Querverstrebung 5 angeordnet sind, sind in einer horizontalen Ebene E (vergleiche FIG 7) angeordnet. Die zwei Antriebszapfen 8a, 8b und die erste Querverstrebung 5, optional weiterhin die Hilfszapfen 10 und die zweiten Querverstrebungen 9 sind aus Metall gebildet und mit einer Stromversorgungsschiene 1 1 verbunden. Insgesamt sind hier 16 Paare von Antriebszapfen 8a, 8b vorhanden, mit denen 16 ringförmige Bauteile 2 angetrieben werden.

Ein Verfahren zur chemischen oder galvanischen Beschichtung der ringförmigen Bauteile 2, hier der Lagerringe, umfasst folgende Schritte:

Bereitstellen des Gestells 1 und Auflegen der ringförmigen Bauteile 2 auf jeweils zwei Antriebszapfen 8a, 8b des Gestells 1 derart, dass ein Außendurchmesser der ringförmigen Bauteile 2 auf den horizontal angeordneten Antriebszapfen 8a, 8b aufliegt. Antreiben der ersten Antriebseinheit 3 mittels des Antriebsmotors 6, wobei die zweite Antriebseinheiten 4 mittels der ersten Antriebseinheit 3 und die Antriebszapfen 8a, 8b mittels der zweiten Antriebseinheiten 4 angetrieben werden. Das ringförmige Bauteil 2 wird in Rotation um seine Mittenachse 2a versetzt. Das Einbringen des Gestells 1 in ein nicht dargestelltes Elektrolytbad kann dabei erfolgen, bevor oder nachdem die Bauteile 2 in Rotation versetzt werden. Das Aufbringen einer chemischen oder galvanischen Beschichtung auf das ringförmige Bauteil 2 erfolgt nun bei permanenter Rotation des Bauteils 2 im Elektrolytbad.

FIG 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des Gestells 1 aus FIG 1 . In dieser Ansicht ist die Mittenachse 2a des ringförmigen Bauteils 2 zu erkennen, um die das Bauteil 2 rotiert, wenn die Antriebszapfen 8a, 8b, auf denen das Bauteil 2 angeordnet ist, angetrieben werden.

FIG 3 zeigt eine Rückansicht des Gestells 1 aus FIG 1 . In dieser Ansicht ist erkennbar, dass auf den zweiten Antriebswellen 4a vier Schnecken 7a ' des zweiten Schneckengetriebes 7 ' angeordnet sind, die jeweils zwei Schneckenräder 7b ' antreiben, welche ihrerseits die Antriebszapfen 8a, 8b rotierend antreiben.

FIG 4 zeigt eine dreidimensionale Vorderansicht eines zweiten Gestells 1 ' , das eine erste Antriebseinheit mit einer ersten Antriebswelle 3a umfasst. Die grauen Teile des zweiten Gestells 1 ' sind mit einem elektrisch isolierenden Schutzlack bedeckt, die Silber glänzenden Teile sind davon unbedeckt und stromführend, so dass eine galvani- sehe Abscheidung auf die Bauteile 2 erfolgen kann. Die Stromversorgungsleitungen 1 1 a versorgen die Antriebszapfen 8a, 8b mit elektrischem Strom.

Ein Verfahren zur chemischen oder galvanischen Beschichtung der ringförmigen Bauteile 2, hier der Lagerringe, umfasst folgende Schritte:

Bereitstellen des Gestells 1 ' und Auflegen der ringförmigen Bauteile 2 auf jeweils zwei Antriebszapfen 8a, 8b des Gestells 1 ' derart, dass ein Außendurchmesser der ringförmigen Bauteile 2 auf den horizontal angeordneten Antriebszapfen 8a, 8b aufliegt. Antreiben der ersten Antriebswelle 3a mittels des Antriebsmotors 6, wobei die zweiten Antriebseinheiten 4 mittels der ersten Antriebswelle 3a und die Antriebszapfen 8a, 8b mittels der zweiten Antriebseinheiten 4 angetrieben werden. Das ringförmige Bauteil 2 wird in Rotation um seine Mittenachse 2a (vergleiche FIG 2) versetzt. Das Einbringen des Gestells 1 ' in ein nicht dargestelltes Elektrolytbad erfolgt, nachdem die Bauteile 2 in Rotation versetzt wurden. Das Aufbringen einer chemischen oder galvanischen Beschichtung auf das ringförmige Bauteil 2 erfolgt nun bei permanenter Rotation des Bauteils 2 im Elektrolytbad.

FIG 5 zeigt eine vergrößerte Ansicht des zweiten Gestells 1 ' gemäß FIG 4.

FIG 6 zeigt eine weiter vergrößerte Ansicht des zweiten Gestells 1 ' gemäß FIG 4.

FIG 7 zeigt eine schematische Darstellung des zweiten Gestells 1 ' gemäß FIG 6. Die erste Antriebseinheit umfasst hier eine vertikal angeordnete erste Antriebswelle 3a (vergleiche FIG 9 und FIG 10). Jede zweite Antriebseinheit 4 umfasst eine horizontal angeordnete zweite Antriebswelle 4a, wobei die zweiten Antriebswellen 4a mit der ersten Antriebswelle 3a über erste Schneckengetriebe 7 (vergleiche Figuren 9 und 10) antreibbar verbunden sind. Der Antriebsmotor 6 (vergleiche Figuren 9 und 10) ist zum Antrieb der ersten Antriebswelle 3a eingerichtet.

Die Längsachsen L der Paare von Antriebszapfen 8a, 8b, die an einer gemeinsamen ersten Querverstrebung 5 angeordnet sind, sind in einer horizontalen Ebene E angeordnet. Parallel zu jeder zweiten Antriebswelle 4a ist eine zweite Querverstrebung 9 angeordnet, die einen horizontal angeordneten Hilfszapfen 10 aufweist. Dieser ist optional um seine Längsache L1 (vergleiche FIG 2) rotierbar angebracht. Die Antriebszapfen 8a, 8b sind mit einer der zweiten Antriebswellen 4a über ein zweites Schneckengetriebe 7 ' antreibbar verbunden (vergleiche FIG 3).

FIG 8 zeigt eine nochmals vergrößerte Ansicht des zweiten Gestells 1 ' gemäß FIG 6, wobei das ringförmige Bauteil 2 gerade auf die Antriebszapfen 8a, 8b geschoben wird und den Antriebszapfen 8a noch nicht berührt..

FIG 9 zeigt eine Vorderansicht eines Trägerrahmens 1 a des zweiten Gestells 1 ' mit erster Antriebseinheit 3. Die erste Antriebseinheit 3 umfasst die vertikal angeordnete erste Antriebswelle 3a. Vier zweite Antriebseinheiten mit jeweils einer horizontal angeordneten zweiten Antriebswelle 4a werden von der ersten Antriebswelle 3a über vier erstes Schneckengetriebe 7 angetrieben, Jedes erste Schneckengetriebe 7 umfasst eine Schnecke 7a, die auf der ersten Antriebswelle 3a angeordnet ist und ein Schneckenrad 7b, das auf einer der zweiten Antriebswellen 4a angeordnet ist.

FIG 10 zeigt eine Rückansicht des Trägerrahmens 1 a des zweiten Gestells 1 ' gemäß FIG 9 mit erster Antriebseinheit 3.

Bezugszeichenliste

1 , 1 ' Gestell

1 a Trägerrahmen

2 ringförmiges Bauteil

2a Mittenachse

3 erste Antriebseinheit

3a erste Antriebswelle

3b Band

3c Umlenkrolle

4 zweite Antriebseinheit

4a zweite Antriebswelle

5 erste Querverstrebung

6 Antriebsmotor

6a Motoranthebstrommel

7, 7 ' Schneckengetriebe

7a, 7a ' Schnecke

7b, 7b ' Schneckenrad

8a, 8b Antriebszapfen

9 zweite Querverstrebung

10 Hilfszapfen

1 1 Stromversorgungsschiene

1 1 a Stromversorgungsleitung

L, L1 Längsachse

E horizontale Ebene