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Patent Searching and Data


Title:
FRESH AIR FILTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/000192
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a fresh air filter that comprises a highly air-permissive two- or three-dimensional support made of a cross-linked polymeric foam which includes pores of large dimensions. The support comprises joining portions which are coated with a layer of ion-exchange globules.

Inventors:
DE RUITER ERNEST (DE)
TOERNBLOM JONAS (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/003867
Publication Date:
January 07, 1999
Filing Date:
June 24, 1998
Export Citation:
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Assignee:
MBH FILTRATION GMBH & CO KG (DE)
RUITER ERNEST DE (DE)
TOERNBLOM JONAS (DE)
International Classes:
B01J20/28; B01D53/04; B01J47/00; B01J47/018; B01J47/12; (IPC1-7): B01J47/00
Foreign References:
DE19534113A11997-03-20
DE19521680A11997-01-09
DE3904623A11990-08-23
DE2244685A11973-04-05
EP0659482A11995-06-28
DE4034798A11992-05-07
US3857732A1974-12-31
DE19601595A11997-07-24
Other References:
DATABASE WPI Week 8644, Derwent World Patents Index; AN 86-289223, XP002083195
Attorney, Agent or Firm:
Voth, Gerhard (Ludwigsburg, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Filter für Reinluft, enthaltend einen hoch luftdurchlässigen flächigen oder dreidimensionalen Träger, an dem lonenaustauscherkügelchen fixiert sind.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger ein groß poriger retikulierter PolymerSchaum ist, dessen Stege mit einer Schicht der Ionenaustauscherkügelchen umhüllt sind.
3. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein hoch luftdurch lässiges textiles Trägermaterial einoder beidseitig mit einer Schicht von Ionenaustauscherkügelchen versehen ist.
4. Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionen austauscherkügelchen stark basische Anionenaustauscher sind.
5. Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionen austauscher stark saure Kationenaustauscher sind.
6. Filter nach einem der Ansprüche 1,2,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der großporige, retikulierte Polymerschaum ein Polyurethanschaum ist.
7. Filter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der großporige, retiku lierte PURSchaum ein Litergewicht von 20 bis 60 g und Poren von 1,5 bis 3 mm Durchmesser hat.
8. Filter nach einem der Ansprüche 1,2,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der großporige, retikulierte Polymerschaum ein Polyolefinschaum ist.
9. Filter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyolefinschaum hydrophil modifiziert ist.
10. Filter nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der PolyolefinSchaum eine Porosität von 8 bis 30 ppi aufweist.
11. Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter zur Fixierung der Ionenaustauscherkügelchen an dem Polymerschaum eine Haftmasse aufweist.
12. Filter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmasse ein prepolymeres, in Gegenwart von Feuchtigkeit vernetzendes Dioder Poly isocyanat ist.
13. Filter nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftung der Ionenaustauscherkügelchen durch Erhitzen zustande kommt.
14. Filter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume zwischen den fixierten Kügelchen 0,1 bis 3, vorzugsweise 0,5 bis 1 mittlere Kugeldurchmesser groß sind.
15. Verwendung eines Anionenaustauscherfilters nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Reinigung von Luftströmen von gasförmigen sauren Stoffen oder von Formaldehyd.
16. Verwendung des Filters nach Anspruch 15, zur Reinigung der Luftströme von Schwefeldioxid.
17. Verwendung eines Kationenaustauscherfilters nach einem der voran gehenden Ansprüche zur Reinigung von Luftströmen von gasförmigen basischen Stoffen.
18. Verwendung des Filters nach Anspruch 17 zur Reinigung der Luftströme von Ammoniak.
Description:
Filter für Reinluft Beschreibung Es ist bekannt Adsorptionsfilter anzuwenden, um unerwünschte Stoffe aus einem gasförmigen oder flüssigen Gemisch zu entfernen. So beschreibt z. B. die EP-A-0 340 542 Adsorptionsfilter, welche aus einem Trägergerüst mit einer Umhül- lung von Adsorberteilchen besteht. Die am Trägergerüst fixierten Adsorberteilchen reinigen durch das Filter geführte Gase oder Flüssigkeiten von unerwünschten Stoffen. Solche Reinigungsvorgänge stellen immer ein Gleichgewicht zwischen stationärer und beweglicher Phase dar. Für normale Anforderungen stellen die bekannten Adsorptionsfilter ein ausreichendes Mittel dar, um eine Reinigung zu bewirken.

Moderne industrielle Entwicklungen haben dazu geführt, die Anforderungen für Reinluft erheblich zu steigern. Solche industrielle Entwicklungen sind z. B. die Herstellung hoch empfindlicher Produkte, wie die Herstellung von Chips im Gigabitbereich in der Mikroelektronik und die Herstellung von Arzneimitteln. Die frühere Reinigungstechnik hatte sich auf die Entfernung von Partikeln konzentriert, wobei eine zusätzliche Entfernung von unerwünschten gasförmigen Stoffen dadurch zustande kam, daß den Filtern ein Adsorbens zugesetzt wurde. Mit solchen Adsorbenzien war man in der Lage, in wirksamer Weise unerwünschte Stoffe zu entfernen, wie es z. B. in der EP-A-0 340 542 beschrieben wird. Die bekannten Adsorptionsfilter sind jedoch nicht in der Lage, die vollständige Bandbreite an gasförmigen Komponenten aus der Reinluft zu entfernen. Solche gasförmigen Komponenten kann man grob unterscheiden in hochsiedende Stoffe einerseits und sehr flüchtige Stoffe andererseits. Hochsiedende Stoffe, wie z. B. Wasser oder Phenol, sind mit herkömmlichen Adsorptionsfiltern einfach und effektiv aus Gas- gemischen zu entfernen. Solche herkömmlichen Adsorptionsfilter weisen z. B.

Adsorptionspartikel aus Aktivkohle auf. Völlig anders verhalten sich die flüchtigen Stoffe, wie z. B. SO2 und NH3. Sie werden durch die herkömmlichen Adsorptions- filter nur unvollständig entfernt und es stellt sich ein solches Gleichgewicht mit den Adsorptionspartikeln ein, daß die flüchtigen Stoffe nach anfänglicher Bindung später wieder freigesetzt werden. Eine dauerhafte Bindung ist somit nicht gewährleistet.

Eine Möglichkeit diese nicht ausreichende Adsorption zu verbessern, ist die vorherige Imprägnierung der Aktivkohle mit sauren oder basischen Hilfsmitteln. Will man z. B. NH3 aus einer gasförmigen Mischung entfernen, so kann eine solche Imprägnierung mit Phosphorsäure vorgenommen werden, soll andererseits SO2

entfernt werden, bietet sich eine vorherige Imprägnierung mit K2CO3 an. Die unerwünschten Stoffe gehen eine chemische Reaktion mit dem Imprägnierungs- mittel ein und werden auf diese Weise dauerhaft und irreversibel aus dem Gas- gemisch entfernt. Dabei wird das Imprägnierungsmittel verbraucht, mit dem Ergebnis, daß nach einer bestimmten Zeit eine Erschöpfung der Reinigungskapazität festgestellt wird. Durch die Imprägnierung ist man in der Lage, Filter mit einer verbesserten Reinigungswirkung zur Verfügung zu stellen. Die Imprägnierung der imprägnierten Adsorberteilchen beeinträchtigt aber das ursprüngliche Adsorptions- vermögen dieser Teilchen sowohl bezüglich der Kapazität als auch der Adsorptionskinetik. Die Adsorberteilchen werden also im Vergleich mit ihrer ursprünglichen Leistung unerwünschte Stoffe aus Gasgemischen langsamer und in einer geringeren Menge entfernen. Insoweit stellt sich an den Adsorberteilchen ein neues Gleichgewicht zwischen der ursprünglich vorhandenen Adsorption und der chemischen Adsorption der Imprägniersubstanz ein. Bei einer großen Menge Imprägniersubstanz wird eine erhebliche Verschlechterung der Adsorption fest- gestellt, insbesondere wenn eine ungünstige Verteilung dieser Imprägniersubstanz vorliegt. Versucht man demgegenüber eine Imprägnierung mit weniger Imprägnier- substanz, wird zwar die adsorbierende Kapazität weniger beeinträchtigt, man muß aber eine baldige Erschöpfung der Imprägniersubstanz in Kauf nehmen.

Grundsätzlich ist die Aufgabenstellung bei Reinstluft sehr komplex. Es sind neben Gasen (wie z. B. H2S, NO2, SO2, NH3. Cl2), auch Ionen (SO',N0',Cl',PO',Na\ NH4+) zu entfernen, von denen nicht im einzelnen bekannt ist, in welcher Form sie vorliegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Filter zu schaffen, das bei guter Adsorptionskinetik und Kapazität saure und basische Gase und andere Verun- reinigungen auch in Spuren einwandfrei aus Luftströmen entfernt und die Herstellung von Reinstluft für die eingangs genannten Zwecke ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch einen Filter mit hoher Luftdurchlässigkeit gelöst, an dem Ionenaustauscherkügelchen fixiert sind. Der Träger ist vorzugsweise ein großporiger retikulierter Polymerschaum, dessen Stege mit einer Schicht von Ionenaustauschern umhüllt sind. Der Rager kann aber auch flach sein und aus einem hoch luftdurch- lässigen textilen Trägermaterial, z. B. Gewebe, Gewirke oder Nonwoven bestehen, an dem die Ionenaustauscherkügelchen in der gleichen Weise fixiert sind, wie das für Aktivkohlekügelchen sogenannte Kugelkohle bekannt ist (DE-C-33 04 349).

Die Ionenaustauscherkügelchen können stark basische Anionenaustauscher oder stark saure Kationenaustauscher sein. Derartige Ionenaustauscher sind bekannt.

(Literaturhinweis : Winnacker-Küchler, 4. Aufl., Bd. 1 und Römpp 9. Aufl. v. 1995). Sie liegen fast ausschließlich in Form von bis zu 1 mm große Kügelchen vor, die in Schüttung eingesetzt werden. Die Kügelchen bestehen aus porösen oder quell- fähigen Polymeren, überwiegend auf Basis von Styrol, meist vernetzt in Form von StyroUDivinylbenzolpolymeren, die chemische Gruppen mit austauschbaren Ionen tragen, die den angestrebten Austausch ermöglichen. In Kationenaustauschern sind die chemischen Gruppen häufig Sulfongruppen, während Anionenaustauscher quaternäre Ammoniumgruppen enthalten. Ionenaustauscher mit diesen chemischen Gruppen sind starke Ionenaustauscher.

Ionenaustauscher werden fast ausschiießlich in nasser Form für die Reinigung von nassen Medien, insbesondere zur Wasserreinigung eingesetzt. Es ist deshalb erstaun- lich und für den Fachmann nicht zu erwarten, daß Ionenaustauscher auch aus Luft und sogar in sehr trockener Atmosphäre mit weniger als 40 % relativer Feuchtigkeit eine außerordentlich hohe Abscheideleistung ermöglichen, und vermutlich in Form von Mikrotröpfchen oder Mikrostäubchen vorliegende Ionen, Formaldehyd und andere selbst nur noch durch den Geruch wahrnehmbare, aber analytisch nicht mehr nachweisbare Verbindungen entfernen können.

Großporige retikulierte Polymer-Schäume sind bekannt. Uberwiegend handelt es sich um Polyurethan (PUR-Schåume). Großporige retikulierte PUR-Schäume haben ein Gewicht von 20 bis 60 g und Poren von 1,5 bis 3 mm. Die Porengröße wird üblicherweise auch in ppi, d. h. Poren pro Inch angegeben und haben dement- sprechend für die Zwecke der Erfindung eine Porosität von 8 bis 30 ppi. Als Träger für die Ionenaustauscherkügelchen eignen sich auch großporige retikulierte Polyolefin-Schäume, die insbesondere aus Polyethylen und Polypropylen bestehen.

In bezug auf die Großporigkeit und die Retikulierung gilt für den Polyolefin-Schaum das gleiche, wie vorstehend in Zusammenhang mit dem PUR-Schaum aufgeführt wurde. Besonders geeignet sind Polvolefin-Schäume, die ciurch zusätzliche Zusätze hydrophil modifiziert sind. Sotche. etikulierten Potyolefin-Schäume sind bekannt.

Sie wurden z. B. von der Firma Troplast in Troisdorf in den Verkehr gebracht.

Retikulierte Schäume besitzen fast keine Wandungen, sondern bestehen über- wiegend aus einem Gitterwerk von Stegen, die Käfige eines Durchmessers von etwa

1 bis 5 mm bilden. Nach Beschichtung mit Ionenaustauscherkügelchen und gegebenenfalls mit Adsorberteilchen weisen die retikulierten Schäume eine verhältnismäßig große Steifigkeit auf.

Je nach dem Material, aus dem die Träger aufgebaut sind, können die Ionen- austauscherkügelchen daran direkt fixiert werden oder es bedarf einer Haftmasse.

Letztere wird insbesondere bei luftdurchlässigen textilen Trägern oder den retikulierten PUR-Schäumen verwendet. Welche Haftmassen bzw. Kleber eingesetzt werden, hängt insbesondere von der für die verbrauchten Filter vorgesehenen Regenerierung der Ionenaustauscher ab. Als Haftmasse eignen sich bekannte Dispersionskleber, insbesondere auf Basis von Acrylsäurederivaten, Polyurethanen oder Polyvinylacetaten, sowie Schmelzkleber oder Klebersysteme. Zu letzteren gehören die Impranil-High-Solid-PUR-Reaktivprodukte von BAYER*', insbesondere aus den Komponenten Impranil HS 62 und Imprafix C. Während die Haftmasse auf dem textilen Trägermaterial vorzugsweise mittels einer Schablone als punktförmiges Muster von Kleberhäufchen aufgetragen wird, erfolgt das Aufbringen der Haftmasse auf die Schäume wie üblich durch Tränken, z. B. mit der Kleberdispersion und Abquetschen. Dadurch wird die chemische Beständigkeit der Schäume, insbesondere ihre Hydrolysefestigkeit im wesentlichen durch den aufgetragenen Kleber bestimmt. Eine hydrolysefeste Haftmasse steht beispielsweise in Form von Levacast 43131 N der BAYER@ AG zur Verfügung. Es handelt sich um ein polymeres Isocyanat, das durch Feuchtigkeit vernetzt wird und für die Herstellung von Schuhobermaterialien entwickelt wurde. Bei Verwendung dieses Produktes empfiehlt es sich, die Ionenaustauscher nur bis zur Rieselfähigkeit zu trocknen, weil die Restfeuchte die Vernetzung fördert. Nach dem Aufstreuen der Ionenaustauscher- kügelchen härtet der Kleber innerhalb weniger Stunden vollständig aus. Das hat den Vorteil, daß für die Vernetzung keine Temperaturerhöhung erforderlich ist.

Bei Verwendung von großporigen retikulierten Polyolefin-Schäumen als Träger kann in der Regel auf ein Haftmittel verzichtet werden, weil das Polyolefin-Gitter beim Erhitzen genügend klebrig wird, um daran (getrocknete) Ionenaustauscher- körner dauerhaft und ohne Kleber zu fixieren. Wichtig ist allerdings, das Ineinander- sacken des Trägers zu verhindern. Das geschieht dadurch, daß man den Polyolefin-Schaum zuerst vollständig mit den Ionenaustauscherkügelchen füllt ; der so"ausgestopfte"Träger kann nicht mehr zusammenfallen bzw. wegschrumpfen.

Nach dem Abkühlen wird der Überschuß problemlos herausgeklopft, denn nur die

Teilchen, die mit dem klebrig gewordenen Träger Kontakt hatten, bleiben fixiert.

Auf diese Weise lassen sich beliebige Körper, auch Platten, ausbilden. Schrumpft man diese in eine geeignete Schrumpffolie ein, und verstärkt die Außenseite, beispielsweise durch eine geeignete Umwicklung, erhält man auf einfachste Weise einen funktionsfähiger Tonenaustauscherß Voraussetzung ist, daß die verwendeten Ionenaustauscherkörner die Temperatur, bei der der polymere Träger klebrig wird, vertragen. Bei einem Polyolefin liegt diese Temperatur bei ca. 155 bis 160 °C.

Ionenaustauscher werden normalerweise mit ca. 50 % Feuchte angeboten. Beim Trocknen tritt deshalb eine Schrumpfung ein, was besonders bei den nur schwach vernetzten Geltypen der Fall ist. Das kann bei ungenügend großen Poren beim Wiederbefeuchten zu Problemen führen, der Durchmesser sollte daher mindestens das Dreifache des Teilchendurchmessers betragen.

Die erfindungsgemäßen mit stark basischen Anionenaustauschern beladenen Filter eignen sich besonders gut zur Reinigung von Luftströmen von gasförmigen sauren Stoffen, insbesondere von Schwefeldioxid zur Erzeugung von Reinluft. Sie ermög- lichen aber auch die Entfernung von Formaldehyd und verhindern den Geruch, der Aktivkohlefiltern anhaftet, und in der durchströmten Luft wahrnehmbar ist. Dieser Geruch ist nicht mehr in der Reinluft wahrnehmbar, wenn ausströmseitig am Aktivkohlefilter ein erfindungsgemässes mit stark basischen Anionenaustauschern beladenes Filter nachgeschaltet wird.

Die erfindungsgemäßen mit stark sauren Kationenaustauschern beladenen Filter ermöglichen die wirksame Entfernung von gasförmigen basischen Stoffen, insbesondere Ammoniak aus Luftströmen. Die beiden Typen von Filtern für Reinluft können auch hintereinandergeschaltet werden. Den großporigen retikulierten Polymer-Schaum, sowohl mit Anionenaustauscherkügelchen als auch mit Kationen- austauscherkügelchen, zu umhüllen ist möglich, empfiehlt sich aber nicht, wenn die Filter in üblicherweise mit wäßrigen Medien regeneriert werden sollen, weil das bekanntlich bei beiden Typen mit verschiedenen Mitteln erfolgt.

Erstaunlicherweise wurde gefunden, daß sich verbrauchte, d. h. in ihrer Ionenaus- tauscherkapazität stark reduzierte Filter mit den Kationenaustauscherkügelchen sich auch thermisch gut regenerieren lassen. Bei kurzer Regenerierung mit heißer Luft bis zu etwa 150 °C wurde die NH3-Kapazität beim stark sauren Kationenaustauscher vollständig wiederhergestellt. Ähnliche Effekte sind auch bei den Anionenaus-

tauschern zu beobachten. Bei dieser Art der Regenerierung können an dem hoch luftdurchlässigen Träger also sowohl Kationenaustauscher-als auch Anionenaus- tauscherkügelchen fixiert sein.

Beispiel 1 Ein retikulierter Polyolefin-Schaum in Form einer 40x30x2 cm großen Platte, Litergewicht ca. 30 g, Porosität 15 ppi, wurde in einer Fotoschale mit getrockneten Ionenaustauscherkügelchen (Kationenaustauscher auf Basis von Styrol/Divinyl- benzol, Geltyp, Kugeldurchmesser 0,3 bis 0,6 mm) bedeckt, so daß der Schaum vollständig mit den Kügelchen gefüllt war. Danach wurde alles in einen auf 165 °C aufgeheizten Trockenschrank gestellt. Während ein Schaum ohne Ionenaustauscher nach 2 bis 3 Minuten zusammensackt, behielt der mit den Ionenaustauschern gefüllte Schaum seine Dimensionen, da er wegen der Füllung nicht schrumpfen konnte. Nach 60 Minuten wurde abgekühlt und der Überschuß herausgeschüttelt.

Etwa 150 g Ionenaustauscher/Liter Schaum wurden dauerhaft fixiert. Die selbst- tragenden Platten hatten einen Durchflußwiderstand der 8 bis 10mal geringer war als eine Schüttung gleicher Kapazität.

Beispiel 2 Eine 20x10x2 cm große Platte eines retikulierten PUR-Schaums mit 8 bis 10 ppi, Litergewicht ca. 30 g, wurde mit Levacast 43 131 N der Firma Bayer AG abge- quetscht (Abquetscheffekt 100 %) und mit einem makroporösen Kationen- austauscher (Verhältnis Styrol/Divinyl-Polymer/Sulfonsäuregruppen ca. 1 : 1), der bis auf 30 % Feuchte getrocknet worden war, bestreut. Auflage ca. 130 g pro Liter Schaumträger. Der Kleber härtet bei Raumtemperatur an Luft in weniger als 3 Stunden vollständig aus.

Aus diesem Material wurde eine 20x20 cm große Platte gestanzt und Luft, welche 25 pg/m3 NH3, enthielt mit einer Geschwindigkeit von 40 cm/Sekunde hindurch- geleitet. Nach einer Woche lag die NH3 Durchschnittskonzentration abströmseitig vom Filter immer noch unter 5 ug/m3. Hinter dem Filter konnte kein NH3 mehr nachgewiesen werden.

Beispiel 3 Wie Beispiel 2, jedoch wurde ein Anionenaustauscher auf Basis Styrol/Divinylbenzol mit-N+- (CH3) 3Gruppen und einer Kapazität von 1,2 meq/cm3 verwendet. Nach dem Filter konnte kein SO2 mehr nachgewiesen werden. Das Filter wurde von einem Luftstrom, der 50 ug/m3 SO2 enthielt mit einer Geschwindigkeit von 10 cm pro Sekunde durchströmt. Nach einer Woche lag die durchschnittliche SO2-Konzen- tration in der erzeugten Reinluft immer noch unter 10 ug/m3.