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Title:
FRESH GAS SUPPLY DEVICE FOR AN INTERNAL COMBUSTION ENGINE AND METHOD FOR OPERATING SAID TYPE OF FRESH GAS SUPPLY DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/086069
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fresh gas supply device (20) for an internal combustion engine (1) having a exhaust gas turbocharger (2), said device comprising a charge air inlet (9) for taking in a compressed charge air flow (28) from the exhaust gas turbo charger (2); an outlet (10) which is connected to the charge air inlet (9) via a valve section (17), said valve section (17) being closed in a closed position by at least one flap valve (23) which can be pivoted, preferably, about a flap rotational axis (24); an adjusting device (22) which is coupled to the at least one flap valve (23) for adjusting the same in the closing direction; and a compressed air inlet (11) for taking in compressed air into the outlet (10). Said compressed air inlet (11) is arranged such that the compressed air is directed into a compressed air flow (30) in the direction of the valve section (17) to the at least one flap valve (23). The invention also relates to a corresponding method for operating said fresh gas supply device (20).

Inventors:
GERUM EDUARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/050280
Publication Date:
July 21, 2011
Filing Date:
January 11, 2011
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME (DE)
GERUM EDUARD (DE)
International Classes:
F02B37/10; F02B33/44; F02D9/02
Domestic Patent References:
WO2010031560A12010-03-25
WO2007058524A12007-05-24
WO2006089779A12006-08-31
Foreign References:
CA2500146A12006-09-10
US3020901A1962-02-13
DE19913157A12000-10-05
DE202008017549U12009-12-24
Attorney, Agent or Firm:
MATTUSCH, Gundula (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Frischgasversorgungsvorrichtung (20) für eine Verbrennungsmaschine (1) mit Abgasturbolader (2), umfassend:

a) einen Ladelufteinlass (9) zum Einlass einer verdichteten Ladeluftströmung (28) aus dem Abgasturbolader (2);

b) einen Auslass (10), der mit dem Ladelufteinlass (9) über einen Ventilabschnitt (17) verbunden ist, wobei der Ventilabschnitt (17) durch zumindest ein Ventil, vorzugsweise um eine Klappendrehachse (24) verschwenkbares Klappenventil (23), in einer Verschlussstellung verschließbar ist;

c) eine VerStelleinrichtung (22), welche mit dem zumindest einen Ventil, insbesondere mit dem Klappenventil (23), zur Verstellung desselben in die Verschlussstellung gekoppelt ist; und

d) einen Drucklufteinlass (1 1) zum Einlass von Druckluft in den Auslass (10), wobei der Drucklufteinlass (1 1) so angeordnet ist, dass die Druckluft in einer Druckluftströmung (30) in Richtung auf den Ventilabschnitt (17) hin auf das zumindest eine Ventil, insbesondere Klappenventil (23), hin ausgerichtet ist.

Frischgasversorgungsvorrichtung (20) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Klappenventil (23) als Feder- Rückschlagklappenventil ausgebildet ist, wobei die VerStelleinrichtung (22) als Rückstellfeder ausgebildet ist.

Frischgasversorgungsvorrichtung (20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Klappenventil (23) exzentrisch mit der Klappendrehachse (24) gekoppelt ist.

Frischgasversorgungsvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Klappenventil (23) einen ersten Anströmabschnitt (26) zur Zusammenwirkung mit der Ladeluftströmung (28) und einen zweiten Anströmabschnitt (27) zur Zusammenwirkung mit der Druckluftströmung (30) aufweist. Frischgasversorgungsvorrichtung (20) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftströmung (30) auf den zweiten Anströmabschnitt (27) des zumindest einen Klappenventils (23) zur Verstellung desselben in die Verschlussstellung ausgerichtet ist.

Frischgas versorgungs Vorrichtung (20) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucklufteinlass (1 1) mit einer Einblasöffnung (19) ausgebildet ist, welche zur strömungsgünstigen Lenkung der Druckluftströmung (30) auf den zweiten Anströmabschnitt (27) des zumindest einen Klappenventils (23) geformt ist.

Verfahren zum Betrieb einer Frischgasversorgungsvorrichtung (20) für eine Verbrennungsmaschine (1) mit Abgasturbolader (2), wobei die Frischgasver- sorgungsvorrichtung umfasst:

einen Ladelufteinlass (9) zum Einlass einer verdichteten Ladeluftströmung

(28) aus dem Abgasturbolader (2);

einen Auslass (10), der mit dem Ladelufteinlass (9) über einen Ventilabschnitt (17) verbunden ist, wobei der Ventilabschnitt (17) durch zumindest ein, vorzugsweise um eine Klappendrehachse (24) verschwenkbares Klappenventil (23) in einer Verschlussstellung verschließbar ist;

eine VerStelleinrichtung (22), welche mit dem zumindest einen Klappenventil (23) gekoppelt ist; und

einen Drucklufteinlass (1 1) zum Einlass von Druckluft in den Auslass (10); wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte aufweist:

a) Ermitteln einer Drehmomentanforderung der Verbrennungsmaschine (1) und Überwachen der Ladeluftströmung (28);

b) Einblasen von Druckluft in die Frischgasversorgungsvorrichtung (20) in einer Druckluftströmung (30) gegen die Richtung der Ladeluft- strömung (28) auf das zumindest eine Klappenventil (23) hin ausgerichtet,

c) wobei die VerStelleinrichtung (22) das zumindest eine Klappenventil (23) zum Verschließen des Ventilabschnitts (17) verstellt und die Druckluftströmung (30) eine Verschließbewegung des zumindest einen Klappenventils (23) unterstützt; und

d) Beenden des Einblasens von Druckluft anhand der Überwachung der Ladeluftströmung (28).

Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft in der Druckluftströmung (30) auf das zumindest eine Klappenventil (23) hin ausgerichtet eingeblasen wird.

Description:
FRISCHGASVERSORGUNGSVORRICHTUNG FÜR EINE VERBRENNUNGSMASCHINE UND VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER SOLCHEN FRISCHGASVERSORGUNGSVORRICHTUNG

Die Erfindung betrifft eine Frischgasversorgungsvorrichtung für eine Verbrennungsmaschine. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Frischgasversorgungsvorrichtung.

Verbrennungsmaschinen, beispielsweise Dieselmotoren, sind häufig mit Abgasturboladern ausgerüstet. Fig. 1 stellt eine Verbrennungsmaschine 1 dar, deren Abgasleitung 14 mit einer Abgasturbine 4 eines Abgasturboladers 2 verbunden ist. Diese Abgastur- bine 4 treibt einen Verdichter 3 des Abgasturboladers 2 an. Der Verdichter 3 verdichtet Ansaugluft aus einem Frischgaseinlass 8 und erhöht damit einen Ansaugdrucks in einer Ansaugleitung 13 der Verbrennungsmaschine 1. Dadurch wird z.B. ein Beschleunigungsverhalten des Fahrzeugs mit der Verbrennungsmaschine 1 verbessert und eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs erreicht. Der Abgasturbolader 1 ist jedoch nicht in der Lage, in jedem Betriebszustand der Verbrennungsmaschine 1 ausreichend Luft fördern und somit einen genügenden Ansaugdruck erzeugen. Zum Beispiel weisen Kolbenmaschinen wie Dieselmotoren mit Abgasturbolader 2 beispielsweise einen Betriebszustand beim Beschleunigen auf, der als „Turboloch" bezeichnet wird. Hierbei reagiert die Verbrennungsmaschine 1 beim Gasgeben mit einer Drehzahlerhöhung erst nach einer bestimmten Verzögerungszeit, in welcher keine Abgasenergie, d.h. auch kein genügender Abgasdruck, zum Antrieb des Abgasturboladers 2 und somit keine komprimierte Ansaugluft mit entsprechendem Ansaugdruck zur Verfügung steht. Zur Überbrückung dieses„Turbolochs" sind Lösungsvorschläge gemacht worden, wobei Druckluft, zum Beispiel aus einem von ei- nem Luftverdichter 7 gespeisten Druckluftbehälter 6, gesteuert in die Ansaugleitung 13 der Verbrennungsmaschine 1 eingeleitet wird, um bei erhöhtem Ansaugluftbedarf der Verbrennungsmaschine 1 diesen zu decken. Dieses erfolgt mittels einer Frischgas- versorgungsvorrichtung 20, welche zwischen dem Verdichter 3 des Turboladers 2 bzw. einem in Strömungsrichtung nachgeschalteten Ladeluftkühler 5 und der Ansaugleitung 13 angeordnet ist.

Eine solche Frischgasversorgungsvorrichtung 20 ist in den Fig. 2 und 3 schematisch in Schnittansichten in zwei Betrieb szuständen bzw. Stellungen dargestellt. Die Frisch- gasversorgungsvorrichtung 20 weist einen Gehäusekörper 21 auf und ist mit einem Ladelufteinlass 9 mit dem Ladeluftkühler 5, mit einem Auslass 10 mit der Ansaugleitung 13 und mit einem Drucklufteinlass 1 1 über eine Druckluftleitung 12 mit dem Druckluftbehälter 6 verbunden. Zwischen dem Ladelufteinlass 9 und dem Auslass 10 befindet sich zwischen einem Einlassabschnitt 16 und einem Auslassabschnitt 18 ein Ventilabschnitt 19, in welchem ein Klappenventil 23 zum Schließen und Öffnen des Ventilabschnitts 19 angeordnet ist. Das Klappenventil 23 ist vorzugsweise um eine Klappendrehachse 24 verschwenkbar ausgebildet. Die Druckluftleitung 12 mit dem Drucklufteinlass 1 1 kommuniziert über eine Einblasöffnung 19 mit dem Auslassabschnitt 18. Dabei ist die Druckluftleitung 12 so angeordnet, dass eine Drackluftströ- mung 30 zum Auslass 10 des Auslassabschnitts 18 hin gerichtet ist.

Fig. 2 zeigt die Frischluftversorgungsvorrichtung 20 in einer Stellung für Zusatzluft bzw. Druckluft. Dabei ist das Klappenventil 23 um die Klappendrehachse 24 so verschwenkt, dass es den Ventilabschnitt 19 und somit die Verbindung des Einlassab- Schnitts 16 zum Auslassabschnitt 18 verschließt. Das Klappenventil 23 liegt in dieser Verschlussposition mit seinem Außenrand an einem Anschlagabschnitt 25 des Gehäusekörpers 21 an und verschließt den Ventilabschnitt 17.

In Fig. 3 ist die Frischluftversorgungsvorrichtung 20 in einer Stellung für Ladeluft dargestellt. Das Klappenventil 23 ist gegen den Uhrzeigersinn um die Klappendrehachse 24 verschwenkt und hat den Ventilabschnitt 17 geöffnet. Die Ladeluftströmung 28 kann durch den Ventilabschnitt 17 in den Auslassabschnitt 18 und in den Auslass 10 strömen, um eine Ansaugströmung 29 zu bilden, die in die Ansaugleitung 13 der Verbrennungsmaschine 1 strömt. Die Druckluftströmung 30 ist in diesem Fall nicht vorhanden, wobei die Druckluftleitung 12 z.B. durch ein Ventil geschlossen ist.

In einer Version verschwenkt das Klappenventil 23 in seine Verschlussposition (Fig. 2), wenn der Druck in Strömungsrichtung einer Ansaugströmung 29 in die (hier nicht gezeigte) Ansaugleitung 13 in dem Auslassabschnitt 18 höher ist als der Druck einer Ladeluftströmung 28 in dem Einlassabschnitt 16. Dies erfolgt dadurch, dass bei einer Drehmomentanforderung für die Verbrennungsmaschine 1 die Druckluftleitung 12 in nicht gezeigter Weise mit der Druckluftströmung 30 für die einzublasende Zusatzluft beaufschlagt wird. Dazu muss sich aber erst der entsprechende Druck aufbauen, wo- durch es zu Verlusten kommen kann. Diese Drucklufteinblasung kann praktisch nur dann erfolgen, wenn wegen der bei einem Fahrzeug begrenzt zur Verfügung stehenden Druckluft keine Druckluftverluste entstehen. Aus diesem Grund verhindert das Klappenventil 23 eine ückströmung der Druckluftströmung 30 in entgegengesetzte Ladeluftströmung 28 in den Einlassabschnitt 16. Das Klappenventil 23 ist mit einer Ver- Stelleinrichtung 22 gekoppelt, welche im Normalfall durch eine Rückstellfeder gebildet ist, die das Klappenventil 23 bei fehlendem Druck der Ladeluftströmung 28 in die in Fig. 2 gezeigte geschlossene Stellung, d.h. Stellung für Druckluft, verschwenkt. Bei einer solchen VerStelleinrichtung 22 mit Feder, d.h. bei einem so genannten Feder- Rückschlagventil, können die Schließzeiten zu lang werden. Daher kann zu viel Druckluft in den Einlassabschnitt 16 und in Richtung Ladeluftkühler 5 bzw. Verdichter 3 strömen.

In einer anderen Ausführung, welche die Anmeldeschrift WO 2006/089779 AI in einer Einrichtung zur Frischluftversorgung einer turboaufgeladenen Kolbenbrennkraft- maschine und einem Verfahren zum Betrieb derselben beschreibt, wird das Klappenventil 23 von der VerStelleinrichtung 22, zum Beispiel in Ausbildung als Verstellmo- tor, verstellt. Weiterhin ist der Drucklufteinlass 1 1 mit dem Auslass 10 über eine Mengenregeleinrichtung (nicht gezeigt), zum Beispiel ein Ventil, mit dem Druckluftbehälter 6 verbunden. Eine nicht gezeigte Steuereinrichtung dient zur Steuerung der Men- genregeleinrichtung und des Verstellmotors. Im Fall einer Drehmomentanforderung bei einem„Kick-Down" führt die Mengenregeleinrichtung eine Druckluftströmung 30 durch den Drucklufteinlass 1 1 dem Auslass 10 zu. Zuvor wird das Klappenventil 23 von der VerStelleinrichtung 22 geschlossen, so dass die Druckluftströmung 30 nicht über den Ladelufteinlass 9 in den Verdichter 3 des Abgasturboladers 2 entgegen der Ansaugrichtung bzw. Ladeluftströmung 28, sondern über den Auslass 10 gerichtet in die Ansaugleitung 13 strömt. Bei Beenden der Druckluftzufuhr wird dieses Klappenventil 23 wieder geöffnet und die Mengenregeleinrichtung geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Druck der Ladeluftströmung 28 im Einlassabschnitt 16 durch den Verdichter 3 des Abgasturboladers 2 wieder ausreichend.

Ein Klappenventil 23 mit Rückstellfeder als VerStelleinrichtung 22 kann einen Druck- und somit auch Zeitverlust mit einhergehendem Energieverbrauch mit sich bringen. Andererseits ergibt eine elektrische Verstellvorrichtung 22, zum Beispiel ein Stellmotor mit Positionsgeber und zugehöriger Ansteuerung, eine höhere Bauteilzahl und einen entsprechenden Kostenaufwand.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Frischgasver- sorgungsvorrichtung bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein entsprechendes Verfahren zum Betrieb einer Frischgasversorgungsvorrichtung. anzugeben.

Die Aufgabe wird durch eine Frischgasversorgungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und auch durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.

Ein vorteilhafter Gedanke der Erfindung besteht darin, die einzublasende Druckluft entgegengesetzt zu der Ladeluftströmung bzw. zu einer Ansaugströmung gegen das Ventil, insbesondere das wenigstens eine Klappenventil, zu richten.

Dabei ist es bevorzugt möglich, dass das zumindest eine Klappenventil als Feder- Rückschlagklappenventil ausgebildet ist, wobei die VerStelleinrichtung als Rückstellfeder ausgebildet ist. Diese einfache Ausführung ist mit einer geringen Anzahl von Bauteilen vorteilhaft ausführbar.

Das zumindest eine Klappenventil ist exzentrisch mit der Klappendrehachse gekoppelt, hierdurch ergibt sich durch die auf das Klappenventil einwirkenden Strömungen und Druckverhältnisse eine durch diese unterstützte Verschwenkbewegung. Es ist dazu vorteilhaft, dass das zumindest eine Klappenventil einen ersten Anströmabschnitt zur Zusammenwirkung mit der Ladeluftströmung und einen zweiten Anströmabschnitt zur Zusammenwirkung mit der Druckluftströmung aufweist. Dabei ist es bevorzugt, dass die Druckluftströmung auf den zweiten Anströmabschnitt des zumindest einen Klappenventils zur Verstellung desselben in die Verschlussstellung ausgerichtet ist. Dabei ergibt sich der Vorteil einer deutlichen Verringerung der Schließzeit des einfachen, mechanischen Feder-Rückschlagventils, denn der Systemdruck bei Druckluftanlagen in einem Fahrzeug beträgt zum Beispiel 8 bar, wohingegen der Ladeluftdruck bei niedriger Last einer Verbrennungsmaschine bei Drehmomentanforderung deutlich weniger als 1 bar aufweist. Durch diese kurze Schließzeit werden Druckluftverluste verringert. Eine Reaktionszeit der Verbrennungsmaschine auf die Drehmomentanforderung, d.h. eine Beschleunigung eines Fahrzeugs, das diese Verbrennungsmaschine aufweist, erhöht sich dadurch.

Der Drucklufteinlass kann mit einer Einblasöffnung ausgebildet sein, welche zur strömungsgünstigen Lenkung der Druckluftströmung auf den zweiten Anströmabschnitt des zumindest einen Klappenventils geformt ist. So ist ein Einbauraum verringert, da sich dadurch ein Druckluftleitungsanschluss in seiner Lage im Motorraum des Fahr- zeugs an die vorhandene Installation anpassen lässt.

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt: Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer Verbrennungsmaschine mit einem Abgasturbolader und einer Frischgasversorgungsvorrichtung nach dem Stand der Technik;

Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung einer herkömmlichen Frischgas- versorgungsvorrichtung nach dem Stand der Technik in einer Stellung für Druckluft;

Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung der herkömmlichen Frischgas- versorgungsvorrichtung nach Fig. 2 in einer Stellung für Ladeluft ;

Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Frischgasversorgungsvorrichtung in einer Stellung für Ladeluft; und Fig. 5 eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Frischgasvers orgungs Vorrichtung nach Fig. 4 in einer Stellung für Zusatzluft. Gleiche Bauelemente bzw. Funktionseinheiten mit gleicher Funktion sind mit gleichen Bezugszeichen in den Figuren gekennzeichnet.

Die Figuren 1 bis 3 sind bereits oben beschrieben worden und werden nicht weiter erläutert, soweit es nicht erforderlich ist.

Fig. 4 illustriert eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Frischgasversorgungsvorrichtung 20 in einer Stellung für Ladeluft. Die Frischgasversorgungsvorrichtung 20 weist einen im Wesentlichen zylinderförmigen Gehäusekörper 21 mit einem in der Fig. 4 rechts angeordneten Ladelufteinlass 9 (siehe auch Fig. 1) und einem links angeordneten Auslass 10 auf. An den Ladelufteinlass 9 schließt sich ein Einlassabschnitt 16 an, der über einen Ventilabschnitt 17 mit einem Klappenventil 23 in einen Auslassabschnitt 18 übergeht.

An den Ladelufteinlass 9 ist der Verdichter 3 des Abgasturboladers 2 über den Ladeluftkühler 5 (siehe Fig. 1) angeschlossen. Der Verdichter 3 liefert einen Ladeluftstrom 28, welcher die Frischgasversorgungsvorrichtung 20 in ihrer Längsrichtung durch den Ladelufteinlass 9 in Richtung auf den Auslass 10 durchströmt und den Auslass 10 als Ansaugströmung 19 in gleicher Richtung verlässt.

Nahe am Auslass 10 ist ein Drucklufteinlass 1 1 mit einer Einblasöffnung 19 als Mündung einer Druckluftleitung 12 in den Auslassabschnitt 18 angeordnet. Die Druckluftleitung 12 und der Drucklufteinlass 1 1 sind in Bezug auf die Frischgasversorgungsvor- richtung 20 so angeordnet, dass eine Druckluftströmung 30 (siehe Fig. 5) entgegengesetzt zu der Ladeluftströmung 28 auf den Ventilabschnitt 17 hin gerichtet ist. Mit anderen Worten ist die Druckluftleitung 12 so an der Frischgasversorgungsvorrichtung 20 angebracht, dass sie in einem Winkel zur Längsrichtung der Frischgasversorgungs- Vorrichtung 20 entgegengesetzt zu der Richtung der Ansaugströmung 29 der Ansaugleitung 13 (siehe Fig. 1) auf den Ventilabschnitt 17 hin gerichtet ist.

Das Klappenventil 23 ist um eine Klappendrehachse 24 verschwenkbar angeordnet und in diesem Beispiel mit einer VerStelleinrichtung 22 gekoppelt. Die Verstelleinrich- tung 22 ist mit einer Rückstellfeder (nicht dargestellt) ausgebildet. Die Rückstellfeder zwingt das Klappenventil 23 im Uhrzeigersinn in die in Fig. 5 gezeigte Verschlussstellung bzw. Stellung für Druckluft gegen einen Anschlagabschnitt 25 des Gehäusekörpers 21. Das Klappenventil 23 dichtet dann mit seinem dazu ausgebildeten umlaufenden Rand den Ventilabschnitt 17 ab, wodurch Ventilabschnitt 17 verschlossen ist. Die- se Stellung zeigt Fig. 5.

Bei Betrieb der Verbrennungsmaschine 1 erzeugt die Ansaugströmung 29 einen Unterdruck im Auslassabschnitt 18, welcher zusammen mit der Ladeluftströmung 28 das Klappenventil 23 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei in vollständig geöffne- ter Stellung des Klappenventils 23 (Klappenventil 23 parallel zur Längsrichtung der Frischgasversorgungsvorrichtung 20), die Fig. 4 zeigt, der Ventilabschnitt 17 geöffnet ist. Das Klappenventil 23 ist dazu exzentrisch an der Klappendrehachse 24 befestigt und weist an seinem längeren Abschnitt, d.h. von der Klappendrehachse 24 über die Mitte des Klappenventils 23 hinaus bis zu dessen Rand, eine erste Anströmabschnitt 26 und eine zweite, zur ersten Anströmabschnitt 26 entgegengesetzte Anströmabschnitt 27 auf. Die erste Anströmabschnitt 26 wirkt mit der Ladeluftströmung 28 derart zusammen, dass die Ladeluftströmung 28 mit der ersten Anströmabschnitt 26 ein Moment erzeugt, welches das Klappenventil 23 gegen die Kraft der Rückstellfeder der VerStelleinrichtung 22 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt. Selbstverständlich kann das Klappenventil 23 je nach aktuellen Druck- und Strömungsverhältnissen den Ventilabschnitt 17 vergrößern oder verkleinern.

Bei einer Drehmomentanforderung mit hohem Luftbedarf kann der Turbolader 2 diese Luft nicht sofort liefern. In diesem Fall wird zusätzlich Druckluft, z.B. über ein nicht gezeigtes Ventil in der Druckluftleitung 12, in einer Druckluftströmung 30 durch die Druckluftleitung 12 und die Einblasöffnung 19 in den Auslassabschnitt 18 derart in Richtung auf den Ventilabschnitt 17 hin gerichtet eingeblasen, dass das Klappenventil 23 zusätzlich zur Rückstellkraft der Feder der VerStelleinrichtung durch die Druckluft- Strömung 30 unterstützt den Ventilabschnitt 17 verschließt. Die Druckluftströmung 30 ist gegen die zweite Anströmabschnitt 27 gerichtet und bewirkt über ihre Strömungskraft (Staudruck) ein Moment an dem Klappenventil 23 im Uhrzeigersinn um die Klappendrehachse 24 zum Verschließen des Klappenventils 23. Da der Systemdruck bei Druckluftanlagen in Fahrzeugen in der Regel mindestens 8 bar beträgt und bei niedriger Last der Verbrennungsmaschine 1 - und nur in diesem Betriebsbereich wird die externe Aufladung mit der Druckluftströmung 30 eingesetzt - der Ladedruck der Ladeluftströmung 28 deutlich weniger als 1 bar beträgt, wird die Schließzeit des Klappenventils 23 erheblich verkürzt. Durch diesen hohen Staudruck der Druckluftströmung 30 im Auslassabschnitt 18 bleibt das Klappenventil 23 während des Einblasens dieser Zusatzluft stabil geschlossen.

Dadurch, dass das Klappenventil 23 verschlossen ist, wird der Ladeluftdruck des Turboladers 2, der durch die zugeführte Druckluft einen entsprechenden Abgasstrom erhält und schneller beschleunigt, auch schneller erhöht. Hat der Ladeluftdruck einen bestimmten Wert erreicht, wird die Mengenregeleinrichtung, bzw. das Ventil (nicht gezeigt) in der Druckluftleitung 12 in nicht näher beschriebener Weise geschlossen und der Staudruck der Druckluftströmung 30 im Auslassbereich 18 nimmt ab, wobei das Klappenventil 23 unterstützt durch die an der ersten Anströmabschnitt 26 wirkende Ladeluftströmung 28 wieder öffnen kann (Fig. 4).

Ein Verfahren zum Betrieb der Frischgasversorgungsvorrichtung 20 weist einen ersten Verfahrensschritt auf, in welchem eine Drehmomentanforderung für die Verbrennungsmaschine ermittelt wird. Hierbei können weitere Betriebsparameter der Verbrennungsmaschine 1 , wie beispielsweise der Druck der Ladeluftströmung 28 und/oder Drehzahl der Verbrennungsmaschine überwacht werden und zur Entscheidung mit einfließen. Liegt dementsprechend eine Drehmomentanforderung vor, wobei die Ladeluftströmung 28 nur einen geringen oder keinen Druck erzeugt, so wird in einem zweiten Verfahrensschritt Druckluft in die Frischgasversorgungsvorrichtung 20 gegen die Richtung der Ladeluftströmung 28 eingeblasen. Dabei wird das Klappen- ventil 23 geschlossen. Erhöht sich der Ladedruck bzw. vergrößert sich die Ladeluftströmung 28 aufgrund höherer Drehzahl der Verbrennungsmaschine 1 und somit auch des Turboladers 2, so wird die Einblasung von Druckluft eingestellt. Die Erfindung ist nicht auf das oben beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie ist im Rahmen der beigefügten Ansprüche modifizierbar.

Es ist zum Beispiel denkbar, dass mehr als eine Rückstellfeder als VerStelleinrichtung 22 vorgesehen ist.

Zum Beispiel kann die Druckluftleitung 12 in zwei oder mehrere Kanäle verzweigen und zumindest teilweise am Umfang der Frischgasversorgungsvorrichtung 20 mit zwei oder mehreren Einblasöffnungen in den Auslassabschnitt 18 einmünden. Es können auch mehr Klappenventile 23 als eines vorgesehen sein.

Der Gehäusekörper 21 kann auch andere Formen aufweisen, z.B. einen ellipsenförmigen Querschnitt. Der Gehäusekörper 21 kann auch abgewinkelt oder bogenförmig in seiner Längsrichtung ausgebildet sein.

Es ist denkbar, dass das Klappenventil 23 ein Rückschlagventil ist, bei dem zumindest eine Seitenkante geradlinig verläuft und mit der Klappendrehachse 24 versehen ist, wobei das Klappenventil 23 um diese Seitenkante verschwenkbar ist. Die Einblasöffnung 19 kann strömungsgünstig so geformt sein, dass sie den Druckluftstrom gezielt auf den zweiten Anströmabschnitt 27 des Klappenventils 23 lenkt.

Bezugszeichenliste

1 Verbrennungsmaschine

2 Abgasturbolader

3 Verdichter

4 Abgasturbine

5 Ladeluftkühler

6 Druckluftbehälter

7 Luftverdichter

8 Frischgaseinlass

9 Ladelufteinlass

10 Auslass

1 1 Dmcklufteinlass

12 Druckluftleitung

13 Ansaugleitung

14 Abgasleitung

15 Abgasauslass

16 Einlassabschnitt

17 Ventilabschnitt

18 Auslassabschnitt

19 Einblasöffnung

20 Frischgasversorgungsvorrichtung

21 Gehäusekörper

22 VerStelleinrichtung

23 Klappenventil

24 Klappendrehachse

25 Anschlagabschnitt

26 Erste Anströmabschnitt

27 Zweite Anströmabschnitt

28 Ladeluftströmung

29 Ansaugströmung

30 Dmckluftströmung