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Patent Searching and Data


Title:
FRICTION FEEDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/108989
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a friction feeder for receiving a plurality of threads from one or more corresponding thread delivery devices and feeding at least one of the threads to a thread-processing point of a knitting machine. At least two rollers arranged parallel to each other receive the threads and transport the threads in that the threads are carried along by the rollers by friction on the roller surfaces. A deflecting element is used to adjust the carry-along force applied by the rollers to at least one of the threads, wherein the rollers are arranged in such a way that the threads can be wrapped around both together at least once. The deflecting element can be set in such a way that the deflecting element deflects the thread or threads in a section of the course of the thread wrap between the rollers in such a way that the angle of wrap of the thread or threads around the rollers and thus the contact length of the thread or threads with the roller surfaces can be increased or decreased.

Inventors:
TRÄNKLE DIETMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/082580
Publication Date:
June 21, 2018
Filing Date:
December 13, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIPRA (DE)
International Classes:
D04B15/48; B65H51/12
Foreign References:
EP0532922A11993-03-24
GB951728A1964-03-11
EP0779386A11997-06-18
DE19708139A11998-09-03
DE3506552A11985-09-12
Attorney, Agent or Firm:
STREHL, SCHÜBEL-HOPF & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Friktionsfournisseur zum Aufnehmen mehrerer Fäden von einer oder mehreren entsprechenden Fadenliefervorrichtungen und Zuführen mindestens eines der Fäden an eine Fadenverarbeitungsstelle einer Strickmaschine, umfassend mindestens zwei parallel zueinander angeordnete Rollen (1 1 , 12) zum Aufnehmen und Transportieren der Fäden, indem die Fäden von den Rollen durch Reibung an den Rollenoberflächen mitgenommen werden;

eine Antriebseinrichtung zum Drehen der Transportrollen; und

ein Umlenkelement (13) zum Justieren der von den Rollen auf mindestens einen der Fäden ausgeübten Mitnahmekraft;

wobei die Rollen so angeordnet sind, dass die Fäden mindestens einmal um beide zusammen herum geschlungen werden können,

wobei das Umlenkelement so eingestellt werden kann, dass es den oder die Fäden in einem Abschnitt des Verlaufs der Fadenumschlingung zwischen den Rollen so umlenkt, dass der bzw. die Umschlingungswinkel des oder der Fäden um die Rollen wahlweise vergrößert oder verkleinert werden kann.

2. Friktionsfournisseur nach Anspruch 1 ,

wobei der bzw. die Umschlingungswinkel des oder der Fäden um die

Rollen mittels des Umlenkelements (13) stufenlos vergrößert oder verkleinert werden kann.

3. Friktionsfournisseur nach Anspruch 1 ,

wobei der bzw. die Umschlingungswinkel des oder der Fäden um die

Rollen mittels des Umlenkelements (13) in diskreten Stufen vergrößert oder verkleinert werden kann.

4. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rollen (1 1 , 12) dazu ausgelegt sind, mehr als eine gemeinsame Umschlingung der Fäden aufzunehmen, und das Umlenkelement (13) so ausgebildet ist, dass es den oder die Fäden in einer oder mehrerer der Umschlingungen umlenkt.

5. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend

mehrere Umlenkelemente (13, 14), die jeweils einem der mehreren aufge- nommenen Fäden zugeordnet sind und mit denen jeweils dessen Umschlin- gungswinkel um die Rollen unabhängig von den anderen Umlenkelementen vergrößert oder verkleinert werden kann.

6. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das oder die Umlenkelemente (13, 14) jeweils als drehbare Umlenkrollen ausgebildet sind.

7. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das oder die Umlenkelemente (13, 14) jeweils federnd gehalten sind.

8. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend

einen Zapfen (16) und

für jedes Umlenkelement (13, 14) einen Bügel (17, 18), der an einem seiner Enden drehbar am Zapfen angebracht ist und am anderen das Umlenkelement hält.

9. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Umlenkelement bzw. jedes der Umlenkelemente (13, 14) so eingestellt werden kann, dass es den jeweiligen Faden aus dem Inneren des Faden- umschlingungsverlaufs nach außen umlenkt und so den Umschlingungswinkel um die Rollen (1 1 , 12) verkleinert, und/oder so eingestellt werden kann, dass es den jeweiligen Faden aus dem Äußeren des Fadenumschlingungsvehaufs nach innen umlenkt und so den Umschlingungswinkel um die Rollen vergrößert.

10. Friktionsfournisseur nach Anspruch 9,

wobei die Einstellungen des Umlenkelement bzw. jedes der Umlenkele- mente (13, 14) automatisch und im Betrieb der Strickmaschine vorgenommen werden können.

1 1 . Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die Rollen (1 1 , 12) liegend, nebeneinander oder übereinander, an- geordnet sind.

12. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die Rollen (1 1 , 12) unterschiedliche Durchmesser oder Abschnitte mit unterschiedlichen Durchmessern aufweisen.

13. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei eine oder alle der Rollen (1 1 , 12) jeweils Rollenabschnitte unterschiedlicher Durchmesser aufweisen.

14. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die Antriebsvorrichtung nur eine der Rollen (1 1 , 12) oder alle Rollen aktiv dreht.

15. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Steuereinrichtung zum Einstellen des bzw. der Umlenkelemente (13, 14). 16. Friktionsfournisseur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die Strickmaschine eine Flach-, Rund- oder Ringelstrickmaschine mit oder ohne Jacquard-Technik ist.

Description:
Friktionsfournisseur

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Friktionsfournisseur einer mehrere Fäden verar- beitenden Strickmaschine, insbesondere einer Rundstrickmaschine mit Ringeleinrichtung.

Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht der Fadenführung an einer einzelnen Strickstelle in einer solchen herkömmlichen Rundstrickmaschine mit Ringeleinrichtung 5.

Der zu verarbeitende Faden wird der Strickstelle 6 über einen Fadenwächter

3 und einen Fadenleitring 4 von einem Fournisseur 2 zugeführt, der den Faden über eine Fadenzufuhr 1 von einer Garnspule abzieht und dabei zusätzlich dafür sorgt, dass eine geeignete Fadenspannung aufrechterhalten wird. Die benötigte Fadenspannung hängt dabei zunächst vom verwendeten Fadenmaterial ab. Bei Strickmaschinen mit Jacquard-Funktion variiert zudem die Abnahme des Fadens an der Strickstelle, was Schwankungen der Fadenspannung mit sich bringt. Der Fournisseur hat diese Schwankungen so weit wie möglich auszugleichen.

Herkömmliche Friktionsfournisseure enthalten eine Antriebsrolle, die zugleich als Speicher- und Transportrolle für den Faden dient. Diese nimmt den von einer Garnspule zugeführten Faden auf und wird von diesem ein- oder mehrfach umschlungen. Durch die aktive Drehung der Rolle angetrieben wird der Faden dann der Strickstelle zugeführt. Die Übertragung der Antriebskraft der Rolle auf den Faden findet dabei durch Reibung an der Rollenoberfläche statt. Die Geschwindigkeit des Fadens ist damit bei einem Friktionsfournisseur höchstens so groß wie die Tangentialgeschwindigkeit der Transportrolle. Von positiver, schlupfloser Fadenzufuhr spricht man, wenn die Fadengeschwindigkeit gleich der Tangentialgeschwindigkeit ist. Die erforderliche Reibung auf der Rollenoberfläche wird zunächst durch die Wahl eines geeigneten Friktionsmaterials als Reibbelag für die Rollenoberfläche gewährleistet. Die den Fadentransport bewirkende Reibung hängt dann von den Reibungskoeffizienten des Reibbelagmaterials und des Fadenmaterials und vom Umschlingungswinkel des Fadens um die Transportrolle ab. Der Umschlingungs- winkel kann durch die Anzahl von Umschlingungen des Fadens um die Transportrolle eingestellt werden und bestimmt die Kontaktfläche bzw. Kontaktlänge des Fadens mit der Rollenoberfläche (ein Umschlingungswinkel von 360° entspricht dabei einer vollen Umschlingung).

Wenn in einer Strickmaschine an einer Strickstelle nur ein Faden zu verarbeiten ist, ist üblicherweise eine positive, schlupflose Fadenzufuhr mit möglichst konstanter Fadenspannung erwünscht. Das Oberflächenmaterial der Transportrolle und der Umschlingungswinkel können dann so abgestimmt werden, dass die resultierende Reibungskraft die gewünschte positive Fadenzufuhr gewährleisten kann.

In Strickmaschinen, die an ihren jeweiligen Strickstellen mehr als einen Faden verarbeiten, wie Rundstrickmaschinen mit Ringelfunktion, ist die Vornahme solcher Abstimmungen aufwendiger. Hier werden dem Fournisseur mehrere Fäden zugeführt, von denen jedoch zu jedem Zeitpunkt nur einer zur Strickstelle weitertransportiert wird. Die nicht verwendeten Fäden werden in Fadenverlaufsrichtung hinter dem Fournisseur in einer Ringeleinrichtung durchtrennt und dort abgeklemmt gehalten. Die Ringeleinrichtung wird so gesteuert, dass der jeweils für das Ringelmuster benötigte Faden freigegeben und zur Strickstelle transportiert wird, während der Transport des vorherigen Fadens durch Abschneiden und Abklemmen unterbrochen wird. Die Transportrolle des Friktionsfournisseurs wird hier also von mehreren Fäden umschlungen, von denen jedoch nur einer zur Strickstelle transportiert werden soll. Die anderen Fäden sind hinter dem Fournisseur in der Ringeleinrichtung abgeklemmt und sollen nicht nachgezogen werden, was letztlich bedeutet, dass die von der sich drehenden Transportrolle auf diese Fäden ausgeübten Gleitreibungskräfte die jeweiligen Fadenwiderstände gerade nicht überwinden sollen. Sollten diese Fäden nämlich trotzdem weitertransportiert werden, würden sie auf den Transportrollen aufgespult werden.

Ein diesen Erfordernissen genügender Friktionsfournisseur sollte damit eine variable Anpassung der Reibungskräfte an verschiedene Fadenmaterialien in einer Weise erlauben, die sowohl einen möglichst gleichmäßigen Transport jedes Fadens, wenn dieser gerade an der Strickstelle verarbeitet wird, als auch ein Vorbeigleiten der Rollenoberfläche an den nicht benötigten Fäden ermöglicht.

Im Fournisseur der Offenlegungsschrift DE 35 06 552 A1 werden dazu neben der zwei Fäden führenden Transportrolle verschiedene verstellbare Fadenführer verwendet. Jeder der beiden Fäden läuft dann in einer oder mehreren Windungen über zwei der Fadenführer sowie über einen Teil der Transportrolle. Je nach Positionierung der Fadenführer können der Umschlingungswinkel und mit ihm die Kontaktlänge zwischen Rollenoberfläche und Faden so eingestellt werden, dass der Faden durch die Reibung an der Rollenoberflächen mitgenommen wird oder dass die rotierende Rollenoberfläche mangels ausreichender Reibungskraft am Faden vorbeigleitet.

Die Fadenführer der DE 35 06 552 A1 wirken dabei als Umlenkelemente, die den Faden voneinander oder von der Transportrolle übernehmen, ihn umlenken und ihn wieder auf die Transportrolle oder auf den jeweils anderen Fadenführer zurückschicken. Da die Fadenwindungen weiterhin um die Transportrolle herum verlaufen, wenn auch in einem durch die Fadenführer teilweise erweiterten Bogen, sind die an den Fadenführern auftretenden Umlenkwinkel groß. Dies hat zur Folge, dass die Fadenführer durch die bei den Umlenkungen entstehenden Reibungskräfte der von der Transportrollenoberfläche auf den Faden übertragenen Vorschubkraft entgegenwirken, was sich negativ auswirkt nicht nur auf die Effektivität des Fadentransports selbst sondern auch auf die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Fadenspannung durch den Fournisseur. Unregelmäßigkeiten in der Fadenspannung können wiederum Ungenauigkeiten oder Fehler bei der Strickverarbeitung verursachen, die ihrerseits zu Fehlern im verarbeiteten Textilerzeugnis führen. Des Weiteren ist die Einstellung des Fadentransport in der DE 35 06 552 A1 aufgrund der vielen verstellbaren Fadenführer, deren relative Positionierung zueinander entscheidend ist, kompliziert für den Bediener.

Gesucht wird daher eine Lösung, mit der sich die Umschlingungswinkel der verschiedenen Fäden mit der oder den Transportrollen bzw. die Kontaktlängen der Fäden mit der Transportrollenoberfläche so flexibel ein- bzw. umstellen lassen, dass der jeweils zu verarbeitende Faden zuverlässig bei gleichmäßiger Fadenspannung transportiert wird, während ein Nachschießen und Aufspulen der anderen, abgeklemmten Fäden vermieden wird. Zudem soll die Einstellung des Friktionsfournisseurs im Hinblick auf die gewünschten Umschlingungswinkel mög- liehst unkompliziert und schnell ausführbar sein.

Der in Anspruch 1 definierte Friktionsfournisseur löst das obige Problem dadurch, dass der Faden zwei parallel zueinander angeordnete Transportrollen ein- oder mehrfach umschlingt und ein Umlenkelement den Faden in einem Abschnitt des Fadenverlaufs zwischen den Transportrollen umlenkt. Die abhängigen Pa- tentansprüche beschreiben bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.

Wird eines der Umlenkelemente so positioniert, dass es den betreffenden Faden von der Innenseite seiner Umschlingungen aus nach außen umlenkt, wird dadurch der Umschlingungswinkel verkleinert. Die Kontaktlänge von Faden und Rollenoberflächen und damit die auf den Faden ausgeübte Reibungskraft werden verringert. Lässt die Fadenspannung nach dem Abklemmen des Fadens in der Ringeleinrichtung nach, gleiten die Rollenoberflächen am Faden vorbei. Durch eine Umlenkung des Fadens von der Außenseite der Umschlingungen aus nach innen wird hingegen der Umschlingungswinkel erhöht. Die Verlängerung des Kon- taktwegs von Faden und Reibbelag auf der Rollenoberfläche führt zu einer erhöhten Reibungskraft und damit zu einem verbesserten Fadentransport. Diese wahlweise Anordnung der Umlenkelemente innerhalb oder außerhalb aller oder auch nur einiger der Fadenumschlingungen erlaubt es insbesondere, den Friktions- fournisseur auf sehr unterschiedliche Fadenmaterialien, d.h. solche mit sehr unterschiedlichen Reibungskoeffizienten, abzustimmen, ohne dass ein aufwendiger Austausch eines Reibbelags der Transportrolle erforderlich wird. Der Betrieb einer mit einem solchen Friktionsfournisseur ausgestatteten Strickmaschine mit wechselnden Fadenmaterialien wird dadurch beträchtlich vereinfacht.

Bei einer Strickmaschine mit Ringeleinrichtung können die Positionen der

Umlenkelemente für die verschiedenen Fäden zudem im Betrieb so gesteuert werden, dass der Umschlingungswinkel für den zu verarbeitenden Faden hinreichend vergrößert wird, während die Umschlingungswinkel für die nicht benötigten Fäden ausreichend klein gehalten werden. Die Positionssteuerung kann dabei stufenlos oder in diskreten Stufen erfolgen. Optimalerweise erfolgt die Positionssteuerung automatisch und ist mit der Steuerung der Ringeleinrichtung abgestimmt.

Die Positionierung der Umlenkelemente im Fadenverlauf zwischen den Transportrollen hat zur Folge, dass jedem der Umlenkelemente der jeweilige Fa- den von einer Transportrolle auf einer Seite des Umlenkelements zugeführt wird, um dann auf der anderen Seite des Umlenkelements an die zweite Transportrolle weitergegeben zu werden. Auf diese Weise werden die an den Umlenkelementen auftretenden Umlenkwinkel klein gehalten. Die kleineren Umlenkwinkel bringen geringere Reibungsstörungen mit sich und führen zu einer verbesserten Aufrecht- erhaltung der vom Fournisseur auf den Faden ausgeübten Vorschubkraft bei gleichmäßiger Fadenspannung. Diese vorteilhafte Wirkung kann noch weiter verbessert werden, indem die Umlenkelemente als mitdrehende Rollen ausgeführt werden. Im Hinblick auf die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Fadenspannung enthalten Fournisseure häufig federnde Fadenführungselemente, von denen beispielsweise Schwankungen im Fadenverbrauch möglichst instantan ausgeglichen werden können. Diese Funktion kann im Friktionsfournisseur der vorliegenden Er- findung ganz oder teilweise von den Umlenkelementen ausgefüllt werden, wenn diese jeweils federnd angeordnet sind, beispielsweise indem sie von um einen Drehzapfen drehbaren federnden Bügeln gehalten werden.

Die Transportrollen können den gleichen Durchmesser oder verschiedene Durchmesser haben. Es ist auch denkbar, dass sie Abschnitte unterschiedlicher Durchmesser aufweisen, wobei die Abschnitte jeweils verschiedene Fäden führen. Sie können mit der gleichen oder mit unterschiedlicher Geschwindigkeit betrieben werden.

Besonders vorteilhaft ist zudem eine liegende Anordnung der Transportrollen, entweder über- oder nebeneinander. Eine liegende Anordnung hat den Vor- teil, dass die Umschlingungen der Fäden auf den Rollen nicht an der Rolle hinunterfallen oder -gleiten können. Auf diese Weise laufen die Fäden sicher nebeneinander, ohne durcheinandergeraten zu können.

Schließlich kann der Friktionsfournisseur der vorliegenden Erfindung bei verschiedenen Typen von Strickmaschinen, die mehrere Fäden unter einer gewissen Spannung verarbeiten, zur Anwendung kommen. Dies sind in erster Linie Rundstrickmaschinen mit Ringeleinrichtung, die mit oder ohne Jacquardtechnik arbeiten. Gerade bei Strickmaschinen mit Jacquardtechnik ist die positive Wirkung der vorliegenden Erfindung auf die Fadenspannung besonders vorteilhaft. Denkbar ist aber auch die Verwendung des Fournisseurs in anderen Strick-, Wirk-, Web- oder Nähmaschinen mit mehreren Fäden.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen genauer erläutert. Dabei zeigen: Figur 1 eine schematische Ansicht des Aufbaus einer herkömmlichen Rundstrickmaschine mit Ringelfunktion, die den Fadenverlauf von einer Garnspule über den herkömmlichen Friktionsfournisseur zur Strickstelle zeigt;

Figur 2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Friktions- fournisseurs mit in einer Lochleiste angebrachten Umlenkelementen und aus Anschaulichkeitsgründen mit nur einem transportierten Faden;

Figur 3 eine Seitenansicht des Friktionsfournisseurs aus Figur 2;

Figur 4 eine perspektivische Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Friktionsfournisseurs mit an flexiblen Bügeln angebrachten Umlenkelementen und mit zwei transportierten Fäden;

Figur 5 eine perspektivische Darstellung einer Fadenführungsvariante mit minimalen Gesamtumschlingungswinkel bei zwei Umschlingungen um die Transportrollen;

Figur 6 eine schematische Darstellung der Fadenführungsvariante mit mini- malen Gesamtumschlingungswinkel aus Figur 5;

Figur 7 eine schematische Darstellung einer Fadenführungsvariante mit mittleren Gesamtumschlingungswinkel bei zwei Umschlingungen um die Transportrollen;

Figur 8 eine perspektivische Darstellung einer Fadenführungsvariante mit mittlerem Gesamtumschlingungswinkel ohne Umlenkung;

Figur 9 eine perspektivische Darstellung einer Fadenführungsvariante mit maximalen Gesamtumschlingungswinkel bei zwei Umschlingungen um die Transportrollen;

Figur 10 eine schematische Darstellung der Fadenführungsvariante mit ma- ximalen Gesamtumschlingungswinkel aus Figur 9.

Figur 1 1 eine perspektivische Darstellung der Fadenführungsvarianten der Figuren 5, 7 und 9 in einer gemeinsamen Ansicht; Figur 12 eine perspektivische Darstellung einer Fadenführungsvariante mit zwei transportierten Fäden, die die Transportrollen jeweils zweifach umschlingen;

In einer Rundstrickmaschine mit Ringeleinrichtung laufen durch jeden Four- nisseur mehrere, beispielsweise vier oder sechs, Fäden, von denen -gesteuert durch die Fadenauswahl an der Ringeleinrichtung- zu jedem Zeitpunkt jeweils nur einer verarbeitet wird, während die anderen abgeklemmt sind. Die Figuren 2 und 3, bei denen zum Zwecke der Veranschaulichung des Fadenverlaufs im erfindungsgemäßen Friktionsfournisseur nur ein Faden den Fournisseur durchläuft, zeigen insofern lediglich einen Teilaspekt eines Ausführungsbeispiels für einen erfindungsgemäßen Friktionsfournisseur, der den in der Figur 1 abgebildeten herkömmlichen Friktionsfournisseur in einer Rundstrickmaschine mit Ringelfunktion ersetzt.

Der erfindungsgemäße Friktionsfournisseur weist zwei Transportrollen 1 1 , 12 auf, die liegend, d.h. mit waagerechten Achsen, parallel zueinander gehalten werden. Vorzugsweise sind die Transportrollen übereinander angeordnet, wodurch der Zugriff auf sie vereinfacht wird; aber es ist auch eine parallele Anordnung nebeneinander oder schräg zueinander möglich.

Die Transportrollen weisen den gleichen Rollendurchmesser auf und werden beide mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben. Es sind jedoch auch Transportrollen unterschiedlicher Durchmesser denkbar, die möglicherweise mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben werden.

Die Transportrollen weisen jeweils entsprechende Unterteilungen für die jeweiligen Fäden auf. Je mehr Fäden geführt werden sollen, desto mehr Unterteilungen weisen die entsprechend in Achsenrichtung länger werdenden Transport- rollen auf. Insbesondere sind also die Transportrollen eines erfindungsgemäßen Friktionsfournisseurs in einer Rundstrickmaschine mit Ringeleinrichtung in Achsenrichtung länger als die in den Figuren 2 und 3 gezeigten Transportrollen. Die Fäden (in den Figuren 2 und 3 aus Veranschaulichungsgründen nur ein Faden) laufen dann jeweils von ihren Garnspulen kommend nacheinander über beide Transportrollen, bevor sie weiter zur Ringeleinrichtung führen. Dabei können sie die Transportrollen ein- oder mehrfach umschlingen.

Der Friktionsfournisseur in den Figuren 2 und 3 sieht mindestens ein Um- lenkelement 13 vor, das einen zu transportierenden Faden in seinem Verlauf zwischen den beiden Transportrollen 1 1 , 12 umlenkt. Dabei kann das Umlenkelement 13 entweder so angeordnet sein, dass es den Fadenverlauf nach innen, d.h. in Richtung des Inneren einer Umschlingung beider Transportrollen, umlenkt oder ihn nach außen umlenkt und so den Umschlingungswinkel des Fadens um die Transportrollen vergrößert oder verkleinert. Das Umlenkelement 13 kann insbesondere in der zur Verbindung der Rollenmittelpunkte und den Rollenachsen jeweils senkrechten Richtung verstellbar angeordnet sein, beispielsweise durch Anbringung an einer Lochleiste 15 wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt. Die Lochleiste 15 ermöglicht verschieden starke Umlenkungen des Fadens nach innen bzw. nach außen.

Zwecks Reibungsverminderung ist das Umlenkelement 13 vorzugsweise selbst als zumindest passiv rotierende Rolle ausgebildet. Werden die Transportrollen mehrfach vom entsprechenden Faden umschlungen, kann der Faden so um das Umlenkelement geführt werden, dass nur eine, mehrere oder alle der Um- schlingungen umgelenkt werden. Werden mehr als zwei Fäden verarbeitet, so werden auf den Unterteilungen der Transportrollen entsprechend mehrere Fäden nebeneinander geführt. Es können dann auch mehrere Umlenkelemente vorgesehen sein, beispielsweise jeweils eines für jeden Faden (oder auch zwei pro Faden, um die Umlenkung jedes Fadens wahlweise nach innen und nach außen zu vereinfachen). Im Falle mehrerer Fäden und Umlenkelemente kann die verstellbare Anbringung der Umlenkelemente weiterhin wie auch im Beispiel der Figuren 2 und 3 durch eine oder mehrere Lochleisten 15 gewährleistet werden; andere Anbringungsvarianten, die mehrere der Umlenkelemente an der gleichen Position ermöglichen, sind jedoch denkbar und unter Umständen praktikabler.

Da in einer Rundstrickmaschine mit Ringeleinrichtung ein gewisses Nachschießen eines gerade an der Ringeleinrichtung abgeklemmten Fadens unver- meidlich ist, ist im Allgemeinen ein Ausgleichselement 20 (siehe Figur 3) vorgesehen, das den nachschießenden Faden aufnehmen bzw. speichern kann, bis der positive Fadentransport durch entsprechende Umstellung des Umlenkelements zum Stillstand gekommen ist. Ein solches Ausgleichselement kann beispielsweise durch ein seitlich am Faden anliegendes Federelement realisiert werden, dass leicht gegen den Faden vorgespannt ist und diesen bei plötzlich nachlassender Fadenspannung nach außen ablenkt und unter Spannung hält. Auf diese Weise kann das auf übermäßiges Nachschießen folgende unerwünschte Aufspulen des Fadens um die Transportrollen verhindert werden.

Die Figur 4 zeigt eine Variante mit an Bügeln 17, 18 über einen Drehzapfen 16 gehaltenen Umlenkelementen 13', 14'. Hier werden zwei der oberen Transportrolle zugeführte Fäden verarbeitet; allerdings lässt sich diese Variante durch entsprechende Verbreiterung der Transportrollen 1 1 , 12, der Umlenkelemente 13', 14' und des Bügelzapfens 16 auf beliebig viele zu verarbeitende Fäden anwenden. Vorzugsweise sind die Bügel 17, 18 zumindest leicht federnd ausgebildet, wodurch die an ihnen gehaltenen Umlenkelemente 13', 14' der Spannung des umgelenkten Fadens leicht nachgeben können, was sich vorteilhaft auf die Gleichmäßigkeit der Fadenspannung auswirkt.

In der Figur ist zu sehen, dass der Verlauf des zu verarbeitenden Fadens vom Umlenkelement 13' nach innen umgelenkt wird. Der Umschlingungswinkel des Fadens und mit diesem die Kontaktlänge des Fadens mit den Reibbelägen auf den Rollenoberflächen werden dadurch vergrößert. Die von den Reibbelägen übertragene Reibungskraft wird erhöht und der positive Fadentransport unterstützt. Auf der anderen Seite wird der Fadenverlauf des anderen, momentan nicht zu verarbeitenden Fadens vom Umlenkelement 14' nach außen umgelenkt. Der Umschlingungswinkel des Fadens und mit diesem die Kontaktlänge des Fadens mit den Reibbelägen auf den Rollenoberflächen werden dadurch verkleinert, wo- durch weniger Reibungskraft übertragen wird. Bei geeigneter Einstellung wird dadurch gewährleistet, dass die Reibbeläge an diesem Faden vorbeigleiten und ihn nicht positiv weitertransportieren.

Die Positionierung der Umlenkelemente 13', 14' mittels der Bügel 17, 18 kann im Gegensatz zur Lochleiste 15 der Figuren 2 und 3 stufenlos erfolgen. Darüber hinaus kann die Steuerung der Bügel 17, 18 automatisiert werden, insbesondere in Übereinstimmung mit der Steuerung der Ringeleinrichtung. Bei Abschneiden und Abklemmen des zuvor verarbeiteten Fadens und Mitnahme eines bisher abklemmten, von nun an zu verarbeitenden Fadens in der Ringeleinrichtung werden die entsprechenden Umlenkelemente 13', 14' dann so umgestellt, dass der positive Transport des bisher verarbeiteten Fadens durch Verkleinerung des Um- schlingungswinkels und damit Verkürzung der Kontaktlänge mit den Reibbelägen eingestellt wird, während der Umschlingungswinkel des neuen zu verarbeitenden Fadens und mit diesem die Kontaktlänge verlängert werden, wodurch der Fadentransport wieder aufgenommen wird. Eine solche koordinierte Steuerung von Rin- geleinrichtung und Umlenkelementen erfolgt vorzugsweise in einer Steuereinrichtung, die als Teil der Gesamtsteuerung der Strickmaschine ausgeführt sein kann.

Wenn die Fäden die Transportrollen jeweils mehr als einmal umschlingen, kann für jeden Faden ein innerhalb und ein außerhalb der Umschlingung vorgehaltenes Umlenkelement vorgesehen sein. Durch geeignete aufeinander abge- stimmte Steuerung beider Umlenkelemente sind dann sowohl Umlenkungen des jeweiligen Fadens nach außen zur Verkleinerung des Umschlingungswinkel (und Verkürzung der Kontaktlänge mit den Reibbelägen) also auch Umlenkungen nach innen zur Vergrößerung des Umschlingungswinkels (und Verlängerung der Kontaktlänge) möglich.

Die Anbringung der Bügel 17, 18 am Drehzapfen 16 ist lediglich eine beispielhafte Anbringungsvariante. Es können auch mehrere Drehzapfen oder gänz- lieh andere Halterungsmöglichkeiten vorgesehen sein. Besonders in dem Fall, dass die Bügel in Abstimmung mit der Ringeleinrichtung gesteuert werden, muss die Anbringung und Halterung so ausgebildet sein, dass eine individuelle und automatische Ansteuerung der Bügel ermöglicht wird.

Die Figuren 5 bis 10 zeigen verschiedene Varianten der Führung eines Fa- dens durch entsprechende Einstellung der Umlenkelemente im erfindungsgemäßen Friktionsfournisseur, um die Möglichkeiten zur Steuerung der Übertragung der Reibungskraft bei der vorliegenden Erfindung zu demonstrieren. In den Figuren umschlingt der Faden die Transportrollen 1 1 , 12 jeweils zweifach, und das Umlenkelement 13 ist an einer Lochleiste 15 angebracht. Die Figuren 6, 7 und 10 zeigen dabei schematische Ansichten des Fadenverlaufs, bei denen der Fadenverlauf zum besseren Verständnis jeweils in vier verschiedene Phasen 1 bis 4 unterteilt ist.

In der in den Figuren 5 und 6 abgebildeten ersten Variante läuft der Faden zunächst an der oberen Transportrolle 1 1 vorbei zu dem an einer äußersten Posi- tion a der Lochleiste 15 angeordneten Umlenkelement 13 (Phase 1 ), von dem aus er zur unteren Transportrolle 12 umgelenkt wird. Diese umschlingt er mit einem Winkel von 135° (Phase 2), bevor er in Richtung der oberen Transportrolle 1 1 zurückgeführt wird. Diese umschlingt er wieder mit einem Winkel von 135° (Phase 3). Erneut über das Umlenkelement 13 an der äußersten Position gelangt er zu- rück zur unteren Transportrolle 12, die er mit einem Winkel von 45° umschlingt (Phase 4), bevor er weiter in Richtung Strickstelle geführt wird:

Figur 6: minimaler Gesamtumschlingungswinkel Phase umschlungene Rolle Umschlingungswinkel

1 Eingang - Rolle 1 1 0°

2 Rolle 12 135°

3 Rolle 1 1 135°

4 Rolle 12 - Ausgang 45°

gesamt 315°

Als Gesamtumschlingungswinkel an beiden Transportrollen ergibt sich bei diesem Beispiel 315°. Bei zwei Umschlingungen und den beiden in der Figur angezeigten möglichen Positionen der Umlenkelemente ist dies der minimale Umschlingungswinkel.

Die Figur 7 ist eine schematische Ansicht einer weiteren Variante mit einer anderen Fadenführung über das Umlenkelement mit zwei Umschlingungen um die Transportrollen. Während eine dieser zwei Umschlingungen von dem wiederum an einer äußersten Position a angeordneten Umlenkelement 13 umgelenkt wird, verläuft die andere direkt von einer Transportrolle zur anderen. Hier ergibt sich ein mittlerer Gesamtumschlingungswinkel von 405°:

Werden im Gegensatz zur Figur 7 beide Fäden ohne Umlenkung von einer Transportrolle zur anderen geführt, bleibt das Umlenkelement ohne Funktion. Diese Konfiguration ist in Figur 8 abgebildet. Dieses Beispiel entspricht insofern der Fadenführung in einem Fournisseur mit zwei Transportrollen ohne Umlenk- elemente zwischen diesen. Im Friktionsfournisseur der vorliegenden Erfindung bleibt diese Konfiguration als eine von verschiedenen möglichen Einstellungsvarianten erhalten. Als Gesamtumschlingungswinkel ergibt sich in diesem Fall 495°.

Schließlich zeigen die Figuren 9 und 10 ein entsprechendes Beispiel mit einem maximalen Gesamtumschlingungswinkel von 675° bei zwei Umschlingungen, die jeweils von dem an einer innersten Position b angeordneten Umlenkelement 13 umgelenkt werden:

Bereits diese wenigen Beispiele zeigen, dass sich der Gesamtumschlingungswinkel im erfindungsgemäßen Friktionsfournisseur über einen beträchtlichen Bereich einstellen lässt. Die Einstellungsparameter sind in erster Linie die Anzahl der umgelenkten Fadenumschlingungen sowie die Position des oder der Umlenkelemente. Der maximale Gesamtumschlingungswinkel in Figur 9 von 675° ist mehr als doppelt so hoch wie der minimale Winkel von 315° im Beispiel in Figur 5. Damit sind auch die Kontaktlänge von Faden und Reibbelägen sowie die auf den Faden ausgeübte Reibungskraft weitaus größer.

Die Figur 1 1 veranschaulicht schließlich in einer einzigen Abbildung die drei oben betrachteten Möglichkeiten der Fadenführung von der einen Transportrolle 1 1 zur anderen Transportrolle 12. Der Faden kann über das Umlenkelement 13 an der äußersten Position a nach außen zur Minimierung des Umschlingungswin- kels umgelenkt werden (Variante A), oder über das Umlenkelement 13 an der in- nersten Position b nach innen zur Maximierung des Umschlingungswinkels umgelenkt werden (Variante B). Beim Durchlaufenlassen des Fadens ohne Umlenkung bleibt das Umlenkelennent 13 ohne Funktion (Variante C). Zum besseren Verständnis ist zu beachten, dass die Figur 1 1 mit den drei verschiedenen Fadenführungen in der Hinrichtung und nur einer in der Rückrichtung keinen reale Konfiguration des Fournisseurs abbildet sondern lediglich zur gemeinsamen Veranschau- lichung der verschiedenen alternativen Fadenführungsvarianten dient.

In der Figur 12 ist ein Beispiel abgebildet, bei dem zwei Fäden jeweils zweifach über das gleiche Umlenkelement 13' so geführt werden, dass ihre jeweiligen Umschlingungswinkel minimiert werden. Das heißt, die Fadenführungen entsprechen jeweils der in den Figuren 5 und 6 abgebildeten Variante. Diese Einstellung ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn beide Fäden aus dem gleichen Material sind, für das sich gezeigt hat, dass sich mit verringertem Umschlingungswinkel am besten gewährleisten lässt, dass der zu verarbeitende Faden zuverlässig transportiert wird und die Transportrollenoberfläche am jeweils anderen Faden vorbeigleitet. Das Beispiel der Figur 12 lässt sich auf beliebig viele Fäden erweitern, die dann vom gleichen Umlenkelement oder von verschiedenen Umlenkelementen mit identischen oder verschiedenen Fadenführungsvarianten transportiert werden. Ist für jeden Faden ein individuelles Umlenkelement vorgesehen und entsprechend gehalten (beispielsweise an individuell ansteuerbaren Bügeln), können die Fadenführungen auch synchron mit der Steuerung der Ringeleinrichtung so gesteuert werden, dass für neu zu verarbeitende Fäden der Umschlingungswinkel erhöht wird, während der Umschlingungswinkel für einen gerade abgeklemmten Faden verringert wird. Mit jeweils zwei individuellen Umlenkelementen pro Faden kann die Umlenkungssteuerung zwischen Umlenkung nach außen und nach innen variieren.

Die in den Figuren 5 bis 12 veranschaulichten Fadenführungen haben lediglich Beispielcharakter. Durch geeignete Positionsänderungen der Umlenkelemente ebenso wie durch die Veränderung der Anzahl von Umschlingungen lässt sich der Bereich möglicher Gesamtumschlingungswinkel beinahe beliebig ausweiten. Wie schon in den Beispielen gezeigt kann ein Faden in einer seiner Umschlingungen von einem Umlenkelement umgelenkt werden, während er in einer anderen Umschlingung um ein anderes Umlenkelement (oder um gar keines) geführt wird.

In den obigen Beispielen wird die Funktionsweise des Friktionsfournisseurs der vorliegenden Erfindung an Beispielen mit einem und mit zwei verarbeiteten Fäden beschrieben. Tatsächlich eignet er sich besonders zum Einsatz in Rundstrickmaschinen mit Ringeleinrichtung, die jeweils mehr als zwei verschiedene Fäden an ihren Strickstellen verarbeiten. Die Funktionsweise des Fournisseurs bleibt dabei grundsätzlich die gleiche wie in den vorbeschriebenen Beispielen.

Schließlich lässt sich der Friktionsfournisseur der vorliegenden Erfindung auch in anderen Textilverarbeitungsmaschinen verwenden, bei denen verschiedene Fäden zum Einsatz kommen, so dass sich die für die jeweiligen Fäden erforderliche Gleitreibungskraft ohne aufwendigen Materialaustausch möglichst fle- xibel einstellen lässt.