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Patent Searching and Data


Title:
FRICTION LAMELLA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/058164
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a friction lamella (10) having a base body (5 or 9) which is formed by at least one strip (11) that deviates from the circular ring shape.

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JPS5824019[Title of the device] Clutch disc
Inventors:
PRIMORAC MLADEN-MATEO (AT)
Application Number:
PCT/AT2017/060241
Publication Date:
April 05, 2018
Filing Date:
September 27, 2017
Export Citation:
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Assignee:
MIBA FRICTEC GMBH (AT)
International Classes:
F16D13/64; F16D13/68; F16D13/72; F16D13/74
Foreign References:
GB263767A1927-08-04
DE4109606A11992-09-24
US1934109A1933-11-07
DE4416949C11995-09-28
US1888779A1932-11-22
DE1625715A11970-07-23
Attorney, Agent or Firm:
ANWÄLTE BURGER UND PARTNER RECHTSANWALT GMBH (AT)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Reiblamelle (10) mit einem Grundkörper (5 oder 9), dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (5 oder 9) aus zumindest einem, von der Kreisringform abweichenden Streifen (11) mit äußeren Endbereichen (23, 24) und einem dazwischen liegenden Mittenbereich (25) gebildet ist.

2. Reiblamelle (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (5 oder 9) aus zumindest zwei Streifen (11) gebildet ist, die um einen vordefinierbaren Winkel (16) verdreht zueinander angeordnet sind.

3. Reiblamelle (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die äußeren Endbereiche (23, 24) zumindest eines Streifens (11) mit einer größeren Dicke (14) ausgeführt sind, als der Mittenbereich (25) desselben Streifens (11).

4. Reiblamelle (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den äußeren Endbereichen (23, 24) des zumindest einen Streifens (11) jeweils zumindest ein Reibbelag (8) angeordnet ist. 5. Reiblamelle (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibbeläge

(8) von zumindest zwei Streifen (11) eine unterschiedliche Schichtdicke aufweisen.

6. Reiblamelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Endbereiche (23, 24) zumindest einzelner Streifen (11) umgebogen sind oder aus der Ebene des Mittenbereichs (25) versetzt ausgebildet sind.

7. Reiblamelle (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Streifen (11) lose angeordnet sind.

8. Reiblamelle (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Streifen (11) miteinander verbunden sind.

9. Reibbaugruppe umfassend mehrere Reiblamellen, die in axialer Richtung hintereinander auf einem Träger (18) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Reiblamellen als Reiblamelle (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet ist.

Description:
Reiblamelle

Die Erfindung betrifft eine Reiblamelle mit einem Grundkörper. Weiter betrifft die Erfindung eine Reibbaugruppe umfassend mehrere Reiblamellen, die in axialer Richtung hintereinander auf einem Träger angeordnet sind.

Naturgemäß fällt bei der Herstellung von kreisringförmigen Reiblamellen eine relativ große Menge an Abfall an, der nur schwer oder mit größerem Aufwand wiederverwertet werden kann. Um diesem Problem Rechnung zu tragen, wurden im Stand der Technik bereits unter- schiedlichste Lösungen beschrieben. Beispielsweise werden die Reiblamellen aus einzelnen Segmenten hergestellt, die zum fertigen Kreisring der Reiblamelle zusammengesetzt werden, wie dies in der DE 2 159 194 C beschrieben ist.

Aus der DE 10 2009 032 180 AI ist ein Verfahren zum Herstellen einer Reiblamelle bekannt, nach dem vorerst ein langgestreckter Blechstreifen mit seitlich abstehenden Zähnen an wenigstens einem Längsrand hergestellt wird. Nach dem Aufbringen wenigstens eines vorgefertigten Reibbelagkörpers oder eines Streusinterbelags auf den Blechstreifen zur Bildung eines Reibbelags wird der Blechstreifen zu einem Ring umgeformt. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Möglichkeit zur Reduktion von Abfall bei der Herstellung von Reiblamellen bzw. Reibbaugruppen zu schaffen.

Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Reiblamelle dadurch gelöst, dass der Grundkörper aus zumindest einem, von der Kreisringform abweichenden Streifen mit äußeren End- bereichen und einem dazwischen liegenden Mittenbereich gebildet ist, und bei der eingangs genannten Reibbaugruppe dadurch, dass zumindest eine Reiblamelle erfindungsgemäß ausgebildet ist.

Von Vorteil ist dabei, dass der Reiblamellengrundkörper aus einfachen Streifen hergestellt wird, und dabei auf die Ausbildung der Kreisringgeometrie verzichtet wird. Es entfällt daher in der Herstellung der Reiblamelle der Abfall, der durch das Nachbilden der Kreisringgeometrie durch Verschnitt anfällt. Damit kann die Herstellung der Reiblamelle wirtschaftlicher gestaltet werden. Durch diese Ausgestaltung der Reiblamelle kann zudem eine Verbesserung der Beölung und damit eine Verbesserung der Wärmeabfuhr erreicht werden, da durch diese Konstruktion die Reiblamelle viele, großvolumige Zwischenräume aufweist, die besser mit Öl versorgt werden können. Es ist damit weiter möglich, die Reiblamelle einfach durch Erhöhung der Anzahl an Streifen mit unterschiedlichen Schichtdicken herzustellen, sodass auf zu- sätzliche bauliche Maßnahmen aus Festigkeitsgründen, wie beispielsweise die Ausbildung einer Buchse, wie sie z.B. in der EP 0 372 118 Bl beschrieben ist, verzichtet werden kann.

Nach einer Ausführungsvariante der Reiblamelle kann vorgesehen sein, dass der Reiblamel- lengrundkörper aus zumindest zwei Streifen gebildet ist, die um einen vordefinierbaren Win- kelwert zueinander verdreht angeordnet sind. Je nach Anzahl an Streifen kann damit die

Kreisringgeometrie mehr oder weniger nachgebildet werden, wodurch sich die Reiblamelle besser in eine herkömmliche Reibbaugruppe einfügt. Darüber hinaus ist es damit aber auch möglich, bei Bedarf die Streifen mit einer geringeren Breite auszuführen, wodurch das Gewicht der Reiblamelle reduziert werden kann. Dies wiederum ist von Vorteil beim Lösen der Reiblamelle vom Reibeingriff mit einer weiteren Reiblamelle einer Reibbaugruppe.

Nach einer Ausführungsvariante dazu kann vorgesehen sein, dass die äußeren Endbereiche zumindest eines Streifens der mehreren Streifen mit einer größeren Dicke ausgeführt sind, als der Mittenbereich desselben Streifens. Es kann damit die Reiblamelle mit einer verbesserten Ebenheit der Gesamtlamelle bereitgestellt werden, wodurch der Reibeingriff mit einer Gegenlamelle verbessert werden kann.

Die Reiblamelle kann als Gegenlamelle reibbelagsfrei ausgebildet sein. Ebenso ist es möglich, dass in den äußeren Endbereichen der Reiblamelle des zumindest einen Streifens jeweils zu- mindest ein Reibbelag angeordnet ist. Die Reiblamelle ist also universell einsetzbar.

Sofern die Reiblamelle mit Reibbelägen ausgestattet ist, kann vorgesehen sein, dass die Reibbeläge von zumindest zwei Streifen eine unterschiedliche Schichtdicke aufweisen. Es kann damit ebenfalls die Ebenheit der Reiblamelle beim Reibeingriff verbessert werden, wie dies zuvor für die Ausführungsvariante mit den dickeren Endbereichen zumindest eines Streifens beschrieben wurde. Die Endbereiche zumindest einzelner Streifen können auch umgebogen sein oder aus der Ebene des Mittenbereichs versetzt ausgebildet sein. Es kann damit ebenfalls eine ebene Anlagefläche der Endbereiche aller Streifen an eine Gegenlamelle erreicht werden.

Es ist möglich, dass die mehreren Streifen lose angeordnet sind. Es ist damit gemeint, dass die einzelnen Streifen der Reiblamelle nicht miteinander verbunden sind. Durch diese Ausführungsvariante kann eine Verbesserung der Wärmeabfuhr mittels Öl erreicht werden, da das Öl auch zwischen die Streifen eindringen kann. Es sind hierfür keine weiteren konstruktiven Ausbildungen, wie z.B. Ölnuten oder dergleichen zwingend erforderlich, wenngleich deren Ausbildung auf den Streifen möglich ist.

Nach einer anderen Ausführungsvariante kann aber auch vorgesehen sein, dass die mehreren Streifen miteinander verbunden sind, wodurch die Stabilität der Reiblamelle verbessert werden kann.

Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.

Es zeigen jeweils in vereinfachter, schemati scher Darstellung: Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Lamellenpaket in Seitenansicht; Fig. 2 eine Ausführungsvariante einer Reiblamelle in Schrägansicht; Fig. 3 eine andere Ausführungsvariante der Reiblamelle in Schrägansicht; Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Reibbelag.

Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen wer- den können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. In Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einem an sich bekannten Lamellenpaket 1 dargestellt. Das Lamellenpaket 1 weist mehrere Innenlamellen 2 und mehrere Außenlamellen 3 auf, die auch als Reiblamellen bezeichnet werden können. Die Innenlamellen 2 sind in einer Axialrichtung 4 abwechselnd mit den Außenlamellen 3 angeordnet. Über einen entsprechenden Betätigungsmechanismus sind die Innenlamellen 2 relativ zu den Außenlamellen 3 in der Axialrichtung 4 verstellbar, sodass zwischen den Innenlamellen 2 und den Außenlamellen 3 ein Reibschluss ausgebildet wird.

Die Innenlamellen 2 weisen einen Grundkörper 5 mit einer ersten Oberfläche 6 und einer dieser in der Axialrichtung 4 gegenüberliegenden zweiten Oberfläche 7 auf. Auf der ersten und/oder der zweiten Oberfläche 6, 7 ist jeweils zumindest ein Reibbelag 8 angeordnet. Die Innenlamellen 2 sind also sogenannte Belaglamellen. Es ist aber auch möglich, dass die Innenlamellen 2 keine Reibbeläge 8 aufweisen.

Die Reibbeläge 8 können dem Stand der Technik entsprechend ausgebildet sein.

Die Außenlamellen 3 weisen einen Grundkörper 9 auf, der allerdings frei von Reibbelägen ist. Die Außenlamellen 3 sind also die sogenannten Gegenlamellen, die in Reibschluss mit den Reibbelägen 8 der Innenlamellen 2 verbracht werden können. Es ist auch möglich, dass Reibbeläge 8 auf den Außenlamellen 3 angeordnet sind, insbesondere wenn die Innenlamellen 2 frei von Reibbelägen 8 sind.

Dieser prinzipielle Aufbau eines Lamellenpakets 1 ist aus dem Stand der Technik bekannt. Zu weiteren Einzelheiten dazu sei daher auf diesen einschlägigen Stand der Technik verwiesen. Das Lamellenpaket 1 ist Teil eines Lamellenreibsystems, beispielsweise einer (nasslaufenden) Lamellenkupplung, einer Bremse, einer Haltevorrichtung, einer Differenzialsperre, etc.. In Fig. 2 ist ein Teil einer bevorzugten Ausführungsvariante einer Reiblamelle 10 dargestellt. Im konkreten Fall handelt es sich bei der Reiblamelle 10 um eine Innenlamelle 2 (Fig.1). Dargestellt ist deren Grundkörper 5. Der Grundkörper 5 dieser Ausführungsvariante besteht aus drei Streifen 11. Die Streifen 11 weisen eine von der Kreisringform abweichende Geometrie auf.

Die Streifen 11 dieser und sämtlicher weiterer Ausführungsvarianten der Reiblamelle 10 bestehen insbesondere aus einem metallischen Werkstoff, vorzugsweise aus einem Stahl. Es können aber auch andere metallische Werkstoffe eingesetzt werden, sofern sie den Anforderungen an Reiblamellen 10 für Lamellenpakete 1 genügen. Beispielsweise können die Streifen aus Aluminium, Kupfer oder deren Legierungen bestehen. Die Streifen 11 können auch aus einem nichtmetallischen Werkstoff hergestellt werden, beispielsweise einem, gegebenenfalls faserverstärktem, polymeren Werkstoff, einem Verbundwerkstoff, etc. Es können auch, gege- benenfalls faserverstärkte, Harze, wie z.B. Polyesterharze, Phenolharze, etc., eingesetzt werden. Die Fasern können dabei gewoben oder ungewoben vorliegen. Als Fasern können beispielsweise Metallfasern, Carbonfasern, Glasfasern, Mineralfasern, wie z.B. Basaltfasern, etc. eingesetzt werden. Die Streifen 11 weisen eine Länge 12 und eine Breite 13 auf. Sowohl die Länge 12 als auch die Breite 13 richten sich nach der jeweiligen konkreten Ausführung der Reiblamelle 10 bzw. deren konkreter Anwendung. So wird die Länge 12 auf den Durchmesser der Reiblamelle 10, d.h. den Durchmesser eines Hüllkreises - in axialer Richtung betrachtet - der die Streifen gerade einschließt, abgestimmt. Die Breite 13 wiederum kann sich nach der Anzahl der in der Reiblamelle 10 verwendeten Streifen 11 richten. Je mehr Streifen angeordnet werden, desto geringer kann die Breite 13 sein.

Es sei darauf hingewiesen, dass in einer Reiblamelle 10 Streifen 11 unterschiedlicher Länge 12 und/oder unterschiedlicher Breite 13 eingesetzt werden können. Vorzugsweise weisen je- doch alle Streifen 11 einer Reiblamelle 10 die gleiche Länge 12 und die gleiche Briete 13 auf.

In der Axialrichtung 4 (Fig. 1) weisen die Streifen 11 vorzugsweise eine Dicke 14 (Materialstärke) auf, die ausgewählt ist aus einem Bereich von 0,8 mm bis 15 mm, insbesondere aus einem Bereich von 1 mm bis 5 mm. Es können auch hierbei wiederum Streifen 11 mit unterschiedlicher Dicke 14 in der Reiblamelle 10 verbaut werden, wenngleich es bevorzugt ist, dass alle Streifen 11 einer Reiblamelle 10 die gleiche Dicke 14 aufweisen. Weiter kann die Dicke 14 der Streifen 11 kleiner werden, je mehr Streifen 11 eine Reiblamelle 10 aufweist, sodass die Reiblamelle 10 vorzugsweise immer eine Gesamtdicke in der Axialrichtung aufweist, die ausgewählt ist aus einem Bereich von 0,8 mm bis 30 mm.

Vorzugsweise sind die Streifen rechteckförmig (in der Axialrichtung 4 gemäß Fig. 1 betrachtet) ausgebildet. Sie können aber auch eine davon abweichende Geometrie aufweisen. Bei- spielsweise können die Streifen 11 eine ovale, elliptische, rautenförmige Form, etc. aufweisen. Es ist auch möglich, dass äußere Stirnkanten 15 zumindest annähernd kreisabschnittför- mig ausgebildet sind bzw. mit einer Rundung ausgebildet sind, wie dies in Fig. 2 strichliert für eine der äußeren Stirnkanten 15 eines Streifens 11 dargestellt ist. Allerdings wird damit die Reduktion des Verschnittes reduziert, sodass der Grad der Material Verwertung, der in den meisten Anwendung bei über 85 % liegt, reduziert wird.

Die in Fig. 2 dargestellte Anzahl an Streifen 11 ist nicht beschränkend zu verstehen. Die Anzahl der Streifen 11, die die Reiblamelle 10 aufweist, kann vielmehr ausgewählt sein aus einem Bereich von 1 bis 15, insbesondere aus einem Bereich von 2 bis 9, vorzugsweise aus ei- nem Bereich von 2 bis 6. Es kann also auch nur ein Streifen 11 eingesetzt werden.

Wenn mehr als ein Streifen 11 in der Reiblamelle 10 verwendet wird, sind diese vorzugsweise um einen vordefinierbaren Wert eines Winkels 16 zueinander verdreht - in einer Umfangs- richtung 17 der Reiblamelle 10 betrachtet - angeordnet. Die Umfangsrichtung 17 ist dabei jene Umfangsrichtung einer kreisringförmigen Reiblamelle am äußeren Umfang. Vorzugsweise sind die Streifen 11 um einen gleichen Winkelwert verdreht angeordnet, also bei zwei Streifen 11 um 90 °, bei drei Streifen um 60 °, bei vier Streifen um 45 °, etc. Es ist aber prinzipiell auch möglich, dass die Streifen 11 um nicht gleich große Werte der Winkel 16 zueinander verdreht angeordnet sind, wodurch sich die Anzahl der Werkzeuge für die Herstellung der Streifen reduzieren lässt.

Wie bereits erwähnt, zeigt die Fig. 2 eine Ausführungsvariante der Reiblamelle 10 als Innenlamelle 2 (Fig. 1). Um die Streifen 11 auf einem Träger 18 (Fig. 1), wie insbesondere einer Welle, verdrehgesichert anordnen zu können, weisen diese einen Durchbruch 19 (in der Axialrichtung 4 nach Fig. 1) auf. Der Durchbruch 19 ist an seinem Außenumfang mit zumindest einem Verdrehsicherungselement 20 versehen, das insbesondere als Innenverzahnung ausgeführt ist, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Es können aber auch andere Verdrehsicherungsele- mente 20, beispielsweise nur einzelne Zähne, Stifte, etc., vorgesehen werden. Der Träger 18 der Streifen 11 bzw. der Reiblamelle 10 weist dazu eine komplementäre Oberflächengeomet- rie an seiner Oberfläche auf.

Vorzugsweise ist die Verzahnung, falls das Verdrehsicherungselement 20 als Verzahnung ausgeführt ist, derart ausgestaltet, dass kein Relativwinkel zwischen den Streifen 11 vorhanden ist.

Der Durchbruch 19 ist bzw. die Durchbrüche 19 sind vorzugsweise in der Mitte des Streifens 11 oder der Streifen 11 angeordnet, also den (Flächen) Schwerpunkt der Streifen 11 umge- bend. Ecken 21 am Übergang von der Breite 13 auf die Länge 12 der Streifen liegen damit alle auf einem gedachten Kreis, der die Streifen 11 - in der Axialrichtung 4 (Fig. 1) betrachtet - gerade einhüllt bzw. umgibt.

Die Reiblamelle 10 kann aber auch als Außenlamelle 3 (Fig. 1) ausgeführt sein. In diesem Fall weist der Streifen 11 oder weisen die Streifen 11 das Verdrehsicherungselmenet 20 an einer„radial" äußersten Stirnfläche 22 auf.

Bei mehr als einem Streifen 11 pro Reiblamelle 10 können diese alle zur Gänze eben ausgeführt sein. Um jedoch eine ebene Anlagefläche an eine Gegenlamelle für alle oder mehrere der Streifen 11 einer Reiblamelle 10 zu erreichen, kann vorgesehen sein, dass ein Streifen 11 zur Gänze ebenflächig ausgebildet ist, und zumindest ein weiterer Streifen 11 in äußeren Endbereichen 23, 24 mit einer größeren Dicke 14 ausgebildet ist, als ein Mittenbereich 25 desselben Streifens 11. Die Endbereiche 23, 24, vorzugsweise sind beide gleich groß ausgebildet, erstrecken sich insbesondere von den„radial" äußersten Stirnflächen 22 in Richtung auf die jeweils gegenüberliegende„radial" äußerste Stirnfläche 22 des jeweiligen Streifens 11 über einen Bereich der Länge 12 des Streifens 11, der ausgewählt ist aus einem Bereich von 10 % bis 40 %, insbesondere aus einem Bereich von 10 % bis 30 %, der gesamten Länge 12 des Streifens 11. Vorzugsweise erstrecken sich die Endbereiche 23, 24 über die gesamte Breite 13 des Streifens 11. Die Dicke 14 dieser Endbereiche 23, 24 ist dabei so gewählt, dass eine Oberfläche 26 der

Endbereiche 23, 24 der teilweise dickeren Streifen 11 ebenflächig mit einer Oberfläche 27 des insgesamt ebenflächig ausgebildeten Streifens 11 angeordnet werden kann. Dies bedingt, dass bei mehr als zwei Streifen 11 pro Reiblamelle 10, also beispielsweise drei, wie in Fig. 2 dargestellt, die Dicke 14 der Streifen 11 in den Endbereichen 23, 24 zunimmt, je weiter sie von dem ersten Streifen 11, der zur Gänze ebenflächig ausgebildet ist, in der Axialrichtung 4 (Fig. 1) entfernt sind.

Die Mittebereiche 25 sämtlicher Streifen 11 einer Reiblamelle 10 können hingegen alle die gleiche Dicke 14 aufweisen.

Aus dem gleichen Grund, also um die ebenflächige Anlage der Endbereiche 23, 24 sämtlicher Streifen 11 einer Reiblamelle 10 zu ermöglichen, kann auch vorgesehen werden, dass zwar die Streifen 11 überall die gleiche Dicke 14, d.h. die gleiche Material stärke, aufweisen, dass aber die Endbereiche 23, 24 umgebogen sind und damit entlang einer Biegelinie 28 aus der Ebene des Mittenbereichs 25 heraus in der Axialrichtung 4 (Fig. 1) versetzt sind. Die Biegelinie 28 erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Breite 13 der Streifen und verläuft insbesondere parallel zur Breitener Streckung des Streifens 11. Der axiale Versatz der Endbereiche 23, 24 in Bezug auf den Mittenbereich 25 der Streifen 11 hängt wiederum vom Abstand des jeweiligen Streifens 11 in der Axialrichtung 4 (Fig. 1) von jenem Streifen 11 ab, der vollstän- dig ebenflächig ist, wie dies zu voranstehender Ausführungsvariante der Reiblamelle 10 erläutert wurde.

Sofern die Reiblamelle 10 eine sogenannte Belaglamelle mit zumindest einem Reibbelag 8 pro Endbereich 23, 24 (in Fig. 2 für einen Endbereich 23 strichliert angedeutet) ist, besteht zu dem gleichen Zweck wie voranstehend beschrieben nach einer weiteren Ausführungsvariante die Möglichkeit, dass die Reibbeläge 8 der einzelnen Streifen 11 mit einer unterschiedlichen Schichtdicke in der Axialrichtung 4 (Fig. 1) ausgebildet werden. Damit wird ermöglicht, dass alle Reibbeläge einer Reiblamelle 10 bei Ausbildung des Reibschlusses gleichzeitig zur Anlage an die jeweilige Gegenlamelle gelangen. Die jeweilige Schichtdicke der Reibbeläge 8 richtet sich dabei wiederum nach dem Abstand des jeweiligen Streifens 11, auf dem sie angeordnet sind, in der Axialrichtung 4 (Fig. 1), von jenem Streifen 11, der vollständig ebenflä- chig ist.

Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass die jeweilige Gegenlamelle, mit der die Reiblamelle 10, d.h. deren Streifen 11 bzw. Reibbeläge 8, in Reibschluss verbracht werden kann, zumindest annährend kreisringförmig ausgebildet sein kann.

Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante der Reiblamelle 10 ist ein ebener Streifen 11 mit zwei weiteren Streifen 11 kombiniert, wobei der ebene Streifen 11 an einem axialen Ende der Reiblamelle 10 angeordnet ist. Um eine ebene Anlagefläche sämtlicher, gegebenenfalls mit Reibbelägen 8 versehenen, Streifen 11 an eine Gegenlamelle zu erreichen, werden die beiden an den ersten, vollkommen ebenen Streifen 11 anschließenden Streifen 11 mit unterschiedlichen Krümmungsradien der Übergänge zwischen den Mittenbereichen 25 und den Endbereichen 23, 24 hergestellt. Die Endbereiche 23, 24 weisen also bei jedem Streifen eine andere Auslenkung aus der Ebene des Mittenbereichs 25 auf. In Fig. 3 ist eine Ausführungsvariante der Reiblamelle 10 gezeigt, bei der für die Herstellung der Streifen 11 eine im Vergleich zur Ausführungsvariante der Reiblamelle 10 nach Fig. 2 geringere Anzahl an Werkzeugen bzw. geringere Anzahl an unterschiedlichen Streifen 11 erforderlich ist, um die beschriebenen ebenen Anlageflächen der Streifen 11 zu erreichen. Bei dieser Ausführungsvariante ist der vollständig ebene (ungebogene) Streifen 11 in der

Mitte zwischen den beiden anderen Streifen 11 angeordnet (in der Axialrichtung 4 nach Fig. 1 betrachtet). Damit können die beiden anderen Streifen 11 gleich ausgebildet sein, d.h. mit gleicher großer Auslenkung der Endbereiche 23, 24 aus der Ebene des Mittenbereichs 25. Es braucht nur einer der„umgebogenen" Streifen 11 umgedreht in die Reiblamelle 10 eingebaut werden.

Es sei erwähnt, dass die in Fig. 3 dargestellte Anzahl an Streifen 11 der Reiblamelle 10 nicht beschränkend zu verstehen ist. Auch bei mehr als drei Streifen 11 pro Reiblamelle 10 kann dieses Prinzip angewandt werden, indem der vollkommen ebene Streifen 11 in der Mitte zwischen den restlichen Streifen 11 eingebaut wird. Sollte dabei die Anzahl der Streifen 11 pro Reiblamelle 10 gerade sein, dann kann ein einzelner Streifen 11 verwendet werden, der eine höhere (die höchste) Auslenkung der Endbereiche 23, 24 aus der Ebene des Mittenbereichs 25 aufweist. Bei einer ungeraden Anzahl an Streifen 11 pro Reiblamelle 10 ist dies nicht erforderlich.

Die Umbiegungen der Streifen 11 können auch dazu genutzt werden, dass flächenmäßig größere Gegenlamellen (mit kleineren Innendurchmesser) verwendet werden können. Aufgrund der Biegeradien kann bei Reibbelägen 8 mit größerer Reibbelagsdicke ein Kontakt mit der Gegenlamelle hergestellt werden. Es kann also damit die Reibleistung erhöht werden.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Endbereiche 23, 24 aller Streifen 11 einer Reiblamelle 10 gleich groß ausgebildet sein können. Es ist aber auch möglich, dass zumindest einer der Streifen 11 einer Reiblamelle 10 zumindest einen Endbereich 23, 24 aufweist, der zu den restlichen Endbereichen 23, 24 der Streifen 11 unterschiedlich groß ist. Die Größe bezieht sich dabei auf die flächenmäßige Ausdehnung der Endbereiche 23, 24 in axialer Richtung betrachtet. In Hinblick auf die Reibbeläge 8 sei erwähnt, dass diese - in Draufsicht betrachtet - eine rechteckförmige Geometrie aufweisen können, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist. Es kann aber auch von Vorteil sein, Reibbeläge 8 mit einer von der Rechteckform (oder Quadratform) abweichenden Geometrie zu verwenden. Beispielsweise zeigt Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Reibbelag 8 mit einer gekrümmten Fläche 29, die insbesondere konkav gekrümmt (also nach innen gewölbt) ausgebildet ist. Es kann damit einem durch ungleichförmige Abnutzung der Reibbeläge 8 gegebenenfalls hervorgerufenen Wackeln der Streifen 11 beim Reibeingriff mit der Gegenlamelle begegnet werden.

Die gekrümmte Fläche 29 ist dabei dem Durchbruch 19 (Fig. 2) zugewandt, sodass die ge- krümmten Flächen 29 der Reibbeläge 8 einer Reiblamelle 10 in etwa auf einem Kreis liegen, bzw. Abschnitte eines gemeinsamen Kreises bilden. Die in Fig. 4 dargestellte Querschnittsform hat nur beispielhaften Charakter. Es sind auch andere Formen der Reibbeläge 8 für diesen Zweck möglich.

Die Streifen 11 einer Reiblamelle 10 können miteinander verbunden sein, beispielsweise durch Schweißen, Löten, Kleben, Formschluss, Nieten, Schrauben, etc. In der bevorzugten Ausführungsvariante der Reiblamelle 10 sind die Streifen 11 aber nicht miteinander verbunden, werden also lose auf dem Träger 18 angeordnet. Die Anordnung erfolgt dabei vorzugsweise so, dass jeweils zwei oder drei Streifen 11 direkt aneinander anliegen. Weiter erfolgt deren Anordnung bevorzugt um den voranstehend beschriebenen Winkel 16 verdreht zueinan- der. Eine weitere Verdrehung der Streifen 11 in der Umfangsrichtung 17 im Betrieb der

Reiblamelle 10 wird durch das zumindest eine Verdrehsicherungselement 20 pro Streifen 11 unterbunden.

Es ist aber auch möglich, dass die Streifen 11 einer Reiblamelle 10 in der Axialrichtung über ein Distanzelement, beispielsweise eine Beilagscheibe, distanziert voneinander angeordnet werden. Die radiale Ausdehnung dieses Distanzelementes ist dabei maximal so groß, wie die halbe Ausdehnung des Mittenbereichs 25 des Streifens 11 in Richtung der Länge 12. Es kann damit eine bessere Beölung der Streifen 11 und eine bessere Wärmeabfuhr erreicht werden. Es ist auch möglich, die Distanzelemente elastisch auszuführen bzw. aus einem im Vergleich zum Werkstoff der Streifen 11 elastischeren Werkstoff herzustellen, beispielsweise aus einem Elastomer bzw. einem polymeren Kunststoff. Mit dieser Ausführungsvariante kann eine Verbesserung der Vibrations- und Geräuscheigenschaften der Reiblamelle 10 durch Absorption von auftretenden Schwingungen erzielt werden. Es kann damit auch dem voranstehend erwähnten Wackeln der Streifen 11 durch verbesserte Anpassung an die Gegenlamelle vorge- beugt werden bzw. dieses reduziert werden.

Die Streifen 11 können durch Ausschneiden, beispielsweise mittels Laser, Ausstanzen, etc., aus einer Platte oder einem Band aus dem Werkstoff, aus dem die Streifen 11 bestehen sollen, hergestellt werden. Falls erforderlich, können die Streifen 11 danach noch Grob- und/oder Feinbearbeitet werden, beispielsweise mittels Honen, Hobeln, Schleifen, etc. Derartige Blechbearbeitungsverfahren an sich sind aus dem Stand der Technik bekannt, sodass darauf nicht näher eingegangen werden muss. Gegebenenfalls können die Streifen 11 auch gehärtet werden, zumindest im Bereich des Durchbruchs 19 (bereichsweise oder um den gesamten Umfang um den Durchbruch 19 herum) und/oder in den Endbereichen 23, 24. Es ist auch eine vollständige Härtung der Streifen 11 möglich. Verfahren zur Härtung von Metallbauteilen sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt.

Zusätzlich zum Härten oder alternativ dazu können die Streifen 11 beschichtet werden. Es kann beispielsweise eine CVD- oder PVD-Beschichtung vorgesehen werden. Insbesondere kann eine DLC (Diamond Like Carbon) Beschichtung verwendet werden.

Sowohl durch das Härten als auch durch das Beschichten, kann den Streifen eine im Vergleich zum Grundwerkstoff höhere Festigkeit verliehen werden. Es ist damit möglich, dünnere und/oder aus einem weicheren Werkstoff bestehende (und somit günstigere) Streifen 11 in der Reiblamelle 10 zu verwenden. Weichere Werkstoffe sind z.B. niedrig legierte Stähle, etc..

Die Ausführungsbeispiele zeigen bzw. beschreiben mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind.

Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus der Reiblamelle 10 diese nicht zwingenderweise maßstäblich dargestellt wurde.

Bezugszeichenaufstellung

Lamellenpaket

Innenlamelle

Außenlamelle

Axialrichtung

Grundkörper

Oberfläche

Oberfläche

Reibbelag

Grundkörper

Reiblamelle

Streifen

Länge

Breite

Dicke

Stirnkante

Winkel

Umfangsrichtung

Träger

Durchbruch

Verdrehsicherungselement

Ecke

Stirnfläche

Endbereich

Endbereich

Mittenbereich

Oberfläche

Oberfläche

Biegelinie

Fläche