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Title:
FRICTION LINING COMPOSITION FOR WIND TURBINE CLUTCHES, AND FRICTION LINING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/199989
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a friction lining material based on sintered bronze for wind turbine clutch linings which interact with a friction partner, wherein 2 wt.% - 15 wt.%, preferably 2.5 wt.% - 7.5 wt.% of talcum is incorporated as a solid lubricant; the bronze alloy contains 5 wt.% - 40 wt.%, preferably 10 wt.% - 30 wt.%, of a metal tin in order to increase the friction value to between μ=0.40 and μ=0.65; and the copper content in the bronze alloy equals 60 wt.% - 95 wt.%, preferably 80 wt.% - 95 wt.%.

Inventors:
FEUSSNER MIRIAM (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/055079
Publication Date:
September 29, 2022
Filing Date:
March 01, 2022
Export Citation:
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Assignee:
FED MOGUL DEVA GMBH (DE)
International Classes:
F16D69/02; C22C33/02
Foreign References:
CZ278738B61994-05-18
CN105443601B2018-02-23
EP0654616A11995-05-24
DD208829A11984-04-11
DE1164305B1964-02-27
EP0093673B11987-07-15
Attorney, Agent or Firm:
BECKER KURIG & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Reibbelagwerkstoff auf Basis von Sinterbronze für mit einem Reibpartner zusammenwirkende Kupplungsbeläge für Windkraftanlagen, in der als Festschmierstoff 2 Gew.-% - 15 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 Gew.-% - 7,5 Gew.-% Talkum eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Sinterbronze bzw Bronzelegierung zur Erhöhung des Reibwerts metallisches Zinn mit einem Gewichtsanteil von 5 Gew.-% - 40 Gew.-%, vorzugsweise von 10 Gew.-% - 30 Gew.-%, enthält, wobei der Kupferanteil in der Bronzelegierung 60 Gew.-% - 95 Gew.-%, vorzugsweise 80 Gew.-% - 95 Gew.-%, beträgt, wobei sich die Summe der Bestandteile zu 100% Gew. % addieren.

2. Reibbelagwerkstoff gemäß Anspruch 1 , wobei der Reibbelagwerkstoff durch Kupfer und Zinn als Elementarpulver mit bevorzugt dendritischer Komform mit Talkum als Festschmierstoff versintert ist.

3. Reibbelagwerkstoff gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Reibbelagwerkstoff durch den Zinnanteil einen Reibwert zwischen m=0,40 und p=0,65 aufweist.

4. Reibbelagwerkstoff gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das

Talkum Korngrößen zwischen 10 pm und 1000 pm, bevorzugt zwischen 100 pm und 800 pm und weiter bevorzugt zwischen 200 pm und 600 pm aufweist.

5. Reibbelagwerkstoff gemäß Anspruch 1, 2, 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallmatrix aus 79 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 80,55 Gew.- % Kupfer und 10-14 Gew.-%, bevorzugt 12,04 Gew.-%. Zinn besteht, wobei die Legierung einen Festschmierstoffanteil von 6 - 9 Gew.-%, bevorzugt 7,4 Gew.-% Talkum aufweist.

6. Reibbelagwerkstoff gemäß Anspruch 1, 2, 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Metallmatrix aus 79 bis 88 Gew.-%, bevorzugt 84,47 Gew.-% Kupfer und 10 - 15 Gew.-%, bevorzugt 12,62 Gew.-%. Zinn besteht, wobei die Legierung einen Festschmierstoffanteil von 1,5 - 4,5 Gew.-%, bevorzugt 2,9 Gew.-% Talkum aufweist.

7. Reibbelagwerkstoff gemäß Anspruch 1, 2, 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Metallmatrix aus 60 bis 70 Gew. %, bevorzugt 62 bis 67 Gew. % Kupfer und 30 - 40 Gew. %, bevorzugt 32 bis 37 Gew. %. Zinn besteht, wobei die Legierung einen F estschmierstoffantei 1 von 1,5 - 4,5 Gew. %, bevorzugt 2,5 bis 4 Gew.-% Talkum aufweist.

8. Verbund mit hoher Dichte aus einem metallischem Stützkörper aus der Gruppe aus Stahl, Edelstahl oder Kupfer und einer GleiWReibeschicht aus einer gesinterten Bronzeschicht mit Kupfer mit einem Gewichtsprozentanteil von 60 Gew-.% - 95 Gew.-% und Zinn mit einem Gewichtsprozentanteil von 5 Gew.-% - 40 Gew.-%, wobei der Festschmierstoffanteil von Talkum 1,5 Gew.-% - 15 Gew.-% beträgt.

9. Verbund nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper mit dem Gleitschichtpulver aufgesintert worden ist und bevorzugt im Heißwalzverfahren aufgesintert geworden ist.

10. Verbund nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, wobei der Verbund eine Kupplung oder ein Kupplungsbelag für eine Windkraftanlage oder ein Bremsbelag für eine Windkraftanlage ist.

11. Verwendung des Verbundes für Kupplungsbeläge gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 8 bis 10 mit erhöhten Reibwerten zwischen m=0,40 und m=0,65.

Description:
Reibbelagzusammensetzung für Kupplungen von Windkraftanlagen und Reibbelag

Die Erfindung betrifft einen Reibbelag bzw. eine Reibbelagmischung bzw. einen Reibbelagwerkstoff, insbesondere für Kupplungsbeläge und Kupplungsscheiben von Windkraftanlagen, sowie einen Verbund eines Stützkörpers mit einer Reibschicht sowie die Verwendung des Verbundes für Kupplungsbeläge.

Derartige Reibwerkstoffe werden beispielsweise für Brems- und Kupplungsbeläge, z. B. für den Einsatz in Windkraftanlagen aber auch Kraftfahrzeugen und Schienenfahrzeugen benötigt. Darüber hinaus existiert eine Vielzahl anderer Anwendungen für derartige Reibwerkstoffe. Bekannte Reibwerkstoffrezepturen haben grundsätzlich folgenden schematischen Aufbau:

- Metall-Fasern und/oder -Pulver

- Funktionale Füllstoffe (z. B. Glasfasern zur Verstärkung, Metalloxide als Reibwertgeber, etc.)

- Festschmierstoffe

- Organische Verbindungen (Harze, Kautschuk, Fasern, etc.)

Neben den technischen Anforderungen an die Reibwerkstoffentwicklung, wie üblicherweise die Steigerung der Leistungsfähigkeit, der Lebensdauer und der Betriebsparameter, nehmen die Anforderungen bezüglich des Umweltschutzes an die Reibwerkstoffentwicklung einen immer bedeutenderen Stellenwert ein.

Durch die EP 0 654 616 Bl ist eine Reibbelagmischung für Brems- und Kupplungsbeläge bekannt, die zur Reduzierung der Rissanfalligkeit des Reibpartners anstelle der bis dahin üblichen Antimonsulfide Zinnsulfide enthält. Mit dem Einsatz von Zinnsulfiden anstelle der bis dahin üblichen Antimonsulfide in der Reibbelagmischung soll die bei hohen Spitzentemperaturbelastungen auftretende Oberflächenrissanfälligkeit des Reibpartners verringert werden.

Nach dem Patentdokument mit der Veröffentlichungsnummer DD-208 829 Bl ist der Einsatz von Speckstein bzw. Talkum bekannt, wobei Ausgangsstoffe mit 79 % Cu, 7% Sn, 9% Speckstein verwendet werden.

Aus dem Patentdokument DE- 1164305 ist ein Verfahren zur Herstellung eines keramischen Reibkörpers bekannt.

Die europäische Patentschrift EP 0 093 673 Bl beschreibt eine Reibbelagmischung auf Eisenbasis. Neben 72 bis 85 Gewichtsprozent pulverförmigen Eisens umfasst die dortige Reibbelagmischung 3 bis 14 Gewichtsprozent Graphit, 2 bis 12 Gewichtsprozent Koks, 3 bis 10 Gewichtsprozent eines niedrig schmelzenden Materials, wie beispielsweise Zinn, und bis zu 3 Gewichtsprozent reibungsmodifizierenden Additives. Bei der Herstellung des Bremsbelages aus dieser Mischung verschmelzen das Eisen und das Zinn zu einer Legierung unter Bildung einer Matrix, in die der Graphit, der Koks und das Additiv in einer relativ fixen Position eingebettet sind. Das Verhältnis von Eisenpulver zu Zinn sollte nach diesem Dokument etwa 12 zu 1 betragen.

Die Anforderungen an Kupplungen im Windenergie- Anlagenbereich steigen, aufgrund der immer weiter erhöhten Baugrößen der Turbinen. Daher werden Kupplungsscheiben mit höherem Reibwert benötigt, wodurch die Drehmomentaufnahme verbessert wird und ein kleineres und damit günstigeres Design von Kupplungen ermöglicht wird. Es wäre daher wünschenswert ein Reibmaterial und eine Kupplungsscheibe zur Verfügung zu stellen, deren Reibwert stabil ist, deren Verschleißrate kleiner ist als bei den aktuell verwendeten Materialien und die den Reibpartner im Betrieb nicht beschädigt.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Reibbelagmischung bereitzustellen, die für Kupplungsbeläge von W indkraftanlagen geeignet ist und mit der eine erhebliche Steigerung der Leistungsfähigkeit der Reibpaarung durch höhere und stabilere Reibmomente erzielt wird, was letztendlich eine höhere Verlässlichkeit und Lebensdauer zur Folge hat.

Diese Aufgabe wird gelöst durch Gegenstände mit den Merkmalen der Ansprüche 1 , 8 und

11.

Die Erfindung stellt einen Reibbelagwerkstoff auf Basis von Sinterbronze für mit einem Reibpartner zusammenwirkende Kupplungsbeläge für Windkraftanlagen bereit. Der Reibbelagwerkstoff, umfasst dabei eine Sinterbronze mit einem Kupferanteil in der Bronzelegierung 60 Gew.-% - 95 Gew.-%, vorzugsweise 80 Gew.-% - 95 Gew.-%. Die Sinterbronze umfasst dabei metallisches Zinn zur Erhöhung des Reibwerts mit einem Gewichtsanteil von 5 Gew.-% - 40 Gew.-%, vorzugsweise von 10 Gew.-% - 30 Gew.-%,. In der Sinterbronze ist weiter Talkum als Festschmierstoff mit 2 Gew.-% - 15 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 Gew.-% - 7,5 Gew.-% eingebettet. Die Summe der Bestandteile addieren sich dabei zu 100% Gew.-%.

Insgesamt wird eine Sinterbronze mit einer Metallmatrix von Cu: 60-95% und Sn: 5-40% angestrebt, in der ein Festschmierstoffanteil von Talkum mit 2-15% eingebettet ist. Durch den Einsatz von Talkum in den Korngrößen 10pm - lOOOpm kann die Bronzelegierung so modifiziert werden, dass ein Reibwert zwischen m -0,40 und m =0,65 bei den in der Anwendung typischen Lasten und Geschwindigkeiten erreicht werden kann. Hier und im Folgenden wird der Reibwert bzw der Reibungskoeffizient m immer als der Haftreibwert bzw. Haftreibungskoeffizient m H verstanden, da die vorliegende Erfindung auf Kupplungsanwendungen gerichtet ist. Der Reibwert m bzw m H ist dabei immer gegen Stahl als Reibpartner angegeben. Außerdem konnte in Bezug auf bekannte Materialien eine Erhöhung der V erschleißfestigkeit erreicht werden.

In einer Ausführungsform ist der Reibbelagswerkstoff hergestellt indem Kupfer und Zinn als Elementarpulver mit bevorzugt dendritischer Komform mit Talkum als Festschmierstoff versintert wurden. Die Gleitschichtpulvermischung kann dabei auf einen Stützkörper, in genau definiertem Gewicht und Höhe aufgepulvert werden. Dieser Stützkörper wird mit dem Gleitschichtpulver im Brandmetallofen bei definierter Temperatur, etwa 800 °C, unter Schutzatmosphäre vorgesintert und anschließend gepresst oder bevorzugt heißgewalzt bei exakter T emperaturführung und gesintert. Der so entstandene Verbund, kann durch anschließendes Pressen oder bevorzugt Kaltwalzen weiter verdichtet werden wodurch ein verschleißfester Verbund mit hoher Dichte aus Stützkörper und Glei Reibschicht erzielt werden kann.

In einer Ausführungsform des Reibbelagwerkstoffs weist dieser durch den erhöhten Zinnanteil einen Reibwert zwischen m=0,40 und m=0,65, gegenüber Stahl auf. Im Prinzip kann auch Gusseisen oder Keramik als Reibpartner eingesetzt werden. Das Material des Reibpartners ist dabei jedoch nicht von überragender Wichtigkeit, da ein Übertrag des Reibbelagwerkstoffs auf den Gegenläufer stattfindet, der einen sogenannten Transferfilm ausbildet, welcher dazu führt, dass ein Großteil der Reibung als Reibpaarung auftritt. Durch den Transferfilm, der durch den hohen Zinnanteil ausgeprägter und gleichmäßiger ist, findet keine Schädigung an dem Gegenläufer statt. Der Reibwert soll dabei gemäß DIN ISO 7148-2 zwischen p=0,40 und m=0,65 gemessen werden, wobei ein Plattenprüfstand eingesetzt werden kann.

In einer weiteren Ausführungsform des Reibbelagwerkstoffs weist das Talkum Korngrößen von zwischen 10 pm -1000 pm auf, bevorzugt Korngrößen zwischen 100 pm und 800 pm auf und weiter bevorzugt zwischen 200 pm und 600 pm. Die relativ großen Korngrößen des Talkum ermöglichen eine bessere Verteilung des Feststoffschmiermittels.

In einer Ausführungsform des Reibbelagwerkstoffs besteht die Metallmatrix aus 79 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 80,55 Gew.-% Kupfer und 10-14 Gew.-%, bevorzugt 12,04 Gew.-%. Zinn, wobei die Legierung einen Festschmierstoffanteil von 6 - 9 Gew.-%, bevorzugt 7,4 Gew.-% Talkum aufweist. Diese Mischung hat sich im Reibversuch als geeignet und bezüglich der bekannten Reibbelagswerkstoffe vorteilhaft erwiesen.

In einer anderen Ausführungsform des Reibbelagwerkstoffs besteht die Metallmatrix aus 79 bis 88 Gew.-% bevorzugt 84,47 Gew.-% Kupfer und 10 - 15 Gew.-%, bevorzugt 12,62 Gew. % Zinn, wobei die Legierung einen Festschmierstoffanteil von 1 ,5 - 4,5 Gew.-%, bevorzugt 2,9 Gew.-% Talkum aufweist. Diese Mischung zeigt im Reibversuch ebenfalls vorteilhafte Eigenschaften.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verbund mit hoher Dichte aus einem metallischem Stützkörper aus der Gruppe aus Stahl, Edelstahl oder Kupfer und einer Gleit-/Reibeschicht aus einer gesinterten Bronzeschicht mit Kupfer mit einem Gewichtsprozentanteil von 60 Gew-.% - 95 Gew. % und Zinn mit einem Gewichtsprozentanteil von 5 Gew. % - 40 Gew. %, wobei der Festschmierstoffanteil von Talkum 1,5 Gew. % - 15 Gew. % beträgt bereitgestellt.

In einer bevorzugten Ausführung umfasst der Verbund mit hoher Dichte eines der vorstehend beschriebenen Reibbelagmaterialien.

Bei einer beispielhaften Ausführung des Verbunds ist das Reibbelagmaterial als Gleitschichtpulver auf den Stützkörper aufgesintert worden. Das Sintern kann beispielsweise als Pressintem oder bevorzugt als Heißpressen ausgeführt werden In einer noch weiter bevorzugen Ausführungsform des Verbunds ist das Reibbelagmaterial als in Pulverform einem Heißwalzverfahren auf den Stützkörper aufgesintert worden.

Bei einer weiteren Ausführungsform bildet der Verbund eine Kupplung oder einen Kupplungsbelag für eine Windkraftanlage. Bei einer noch weiteren Ausführungsform bildet der Verbund ein Bremsbelag für eine Windkraftanlage.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung des vorstehend beschriebenen Verbundes für Kupplungsbeläge mit erhöhten Reibwerten zwischen m=0,40 und m=0,65 bereitgestellt.

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von beispielhaften Darstellungen der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.

Figur 1 zeigt einen Schliff durch einen Probenkörper mit zugehörigem Größenmaßstab. Figur 1 zeigt einen geätzten Feinschliff entlang eines Querschnitts durch einen Probenkörper, wobei das Kupfer Cu und Zinn Sn durch das Ätzen sichtbar sind. Figur 1 zeigt unten einen hellen Trägerkörper 8. Auf den Trägerkörper ist das Reibmaterial 6 zu erkennen. Oberhalb des Reibmaterials 6 ist der Kunststoff 4 zu erkennen, in dem der Probenkörper für den Feinschliff eingebettet wurde. Das Reibmaterial umfasst dabei eine feinkörnige Struktur. Die großen zusammenhängenden schwarzen Bereiche werden hier durch Talkumkömer 12 gebildet, die als Schmiermittel in die Sinterbronze eingelassen sind. Eine beispielhafte Zusammensetzung eines Reibbelagmaterials umfasste eine Metallmatrix aus 60 bis 70 Gew. %, bevorzugt 62 bis 67 Gew. % Kupfer und 30 - 40 Gew. %, bevorzugt 32 bis 37 Gew. %. Zinn besteht, wobei die Legierung einen Festschmierstoffanteil von 1 ,5 - 4,5 Gew. %, bevorzugt 2,5 bis 4 Gew.-% Talkum aufweist. Dies ist eine sehr zinnreiche Legierung die eine besonders hohe Haftfestigkeit aufweist, die sich für Kupplungen eignet, jedoch als Reibbelagmaterial für Bremsanwendungen weniger gut geeignet ist.

Getestet wurde ein platten- bzw. scheibenförmiger Probenkörper, der einer oszillierenden transitionalen Bewegung mit einer Hublänge zwischen 1 und 50mm unterworfen wurde. Die Gleitgeschwindigkeit lag zwischen 0.003 - 0.03 m/s. Es wurde eine Maximalbelastung von 400 kN ermöglicht. Der Reibwert wurde (im Wesentlichen) bei Zimmertemperatur durchgeführt. Der Probenkörper weist einen Durchmesser von typischerweise 80mm auf, die Maximale spezifische Last beträgt 80 MPa. Eine Verschleißmessung wurde mit Wirbelstromsensoren durchgeführt. Kraftmessungen wurden mit zwei Lastzellen des Typs U10 von HPM durchgeführt. Eine T emperaturmessung wurde an dem Gegenstück durchgeführt.

In einem ersten erfmdungsgemäßen Beispiel des Reibbelagwerkstoffs wurde eine Metallmatrix aus 80,55 Gew.-% Kupfer und 12,04 Gew.-%. Zinn verwendet, wobei die Legierung einen F estschmierstoffantei 1 von 7,4 Gew.-% Talkum aufweist. Diese Mischung hat sich im Reibversuch als geeignet und gegenüber den bekannten Reibbelagswerkstoffen vorteilhaft erwiesen. Der Reibwert betrug dabei gemäß DIN ISO 7148-2 zwischen m=0,40 und m=0,65, wobei ein Plattenprüfstand wie im vorstehenden Abschnitt beschrieben eingesetzt wurde. Die Last im Test betrug dabei 10-40MPa.

In einem zweiten Beispiel des Reibbelagwerkstoffs wurde eine Metallmatrix aus 84,47 Gew.-% Kupfer und 12,62 Gew. % Zinn verwendet, wobei die Legierung einen Festschmierstoffanteil von 2,9 Gew.-% Talkum aufweist. Diese Mischung zeigte im Reibversuch ebenfalls vorteilhafte Eigenschaften. Der Reibwert betrug dabei gemäß DIN ISO 7148-2 zwischen m=0,40 und m=0,65, wobei ein Plattenprüfstand eingesetzt wurde.