Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
FUEL OR LUBRICANT ADDITIVES, METHOD OF PRODUCING THEM AND FUEL OR LUBRICANT COMPOSITIONS CONTAINING THE ADDITIVES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/027738
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns fuel or lubricant additives based on the reaction products of an ethylenically unsaturated poly-1-alkene derived from one or more 1-alkenes with 3 to 24 carbon atoms and 0 to 50% by wt. of ethene, as well as a method of producing the additives and fuel and additive compositions containing such additives.

Inventors:
OPPENLAENDER KNUT (DE)
MOHR JUERGEN (DE)
MUELLER HANS-JOACHIM (DE)
POSSELT DIETMAR (DE)
GUENTHER WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/001249
Publication Date:
October 19, 1995
Filing Date:
April 05, 1995
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BASF AG (DE)
OPPENLAENDER KNUT (DE)
MOHR JUERGEN (DE)
MUELLER HANS JOACHIM (DE)
POSSELT DIETMAR (DE)
GUENTHER WOLFGANG (DE)
International Classes:
C08F8/00; C08F8/28; C08F8/30; C08F8/32; C08F8/34; C10L1/14; C10L1/18; C10L1/192; C10L1/195; C10L1/198; C10L1/22; C10L1/234; C10L1/238; C10L1/24; C10L10/00; C10L10/08; C10L10/12; C10M129/86; C10M133/52; C10M133/58; C10M135/00; C10M143/00; C10M149/06; C10M159/12; C10N30/04; C10N40/25; (IPC1-7): C08F8/00; C08F8/30; C08F8/34; C08F8/28; C10L1/18; C10L1/22; C10M143/00
Domestic Patent References:
WO1994013711A11994-06-23
Foreign References:
US4772406A1988-09-20
EP0400844A11990-12-05
FR1489559A1967-07-21
DE3611230A11987-10-08
EP0342792A11989-11-23
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Kraft oder Schmierstoffadditive, erhältlich durch Umsetzung eines von einem oder mehreren 1Alkenen mit 3 bis 24 Kohlen stoffatomen und 0 bis 50 Gew.% Ethen abgeleiteten ethylenisch ungesättigten Poly1alkens mit a) einer Verbindung der allgemeinen Formel I, R1— C — R3 ι, R.
2. und/oder b) einer Verbindung der allgemeinen Formel II, x II R4 C R5 II, worin X für 0 oder NR7 steht, R1 die Bedeutung CN, COOH, C(0)OR9, C(0)0(0)CR6, C0NR6R7, C(0)R9, C(S)R9, CHO, CH(NR6R7)R6, SCR6R7R8, NR7R9 oder OR6 hat, R2 und R3 gleich oder verschieden sind und R1 Wasserstoff oder einen hiervon verschiedenen organischen Rest dar¬ stellen, R4 und R5 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff OR9, NR7R8 oder einen gegebenenfalls substituierten (Cyclo)alkylrest oder Arylrest bedeuten, R6, R7 und R8 gleich oder verschieden und jeweils Wasserstoff oder ein organischer Rest sind und R9 einen von Wasserstoff verschiedenen organischen Rest bedeutet, wobei mindestens zwei der Reste R1 bis R9 Teil eines Ringes sein können.
3. 2 Kraft oder Schmierstoffadditive nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesetzte Poly1alken ein zahlen¬ mittleres Molekulargewicht von 150 bis 5000 hat.
4. Kraft oder Schmierstoffadditive nach Anspruch 1 oder 2, da¬ durch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Substituenten R4 und R5 von Wasserstoff verschieden ist.
5. Kraft oder Schmierstoffadditive nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Substituenten R6 und R7 von Wasserstoff verschieden ist.
6. Verfahren zur Herstellung von Kraft oder Schmierstoff additiven gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein von einem oder mehreren 1Alkenen mit 3 bis 24 Kohlenstoff¬ atomen und 0 bis 50 Gew.% Ethen abgeleitetes ethylenisch ungesättigtes Poly1alken in Gegenwart eines radikal¬ bildenden Initiators unter radikalbildenden Bedingungen mit a) einer Verbindung der allgemeinen Formel I und/oder b) einer Verbindung der allgemeinen Formel II umgesetzt wird.
7. Kraft oder SchmierstoffZusammensetzung, enthaltend minde¬ stens ein Additiv gemäß Anspruch 1.
8. KraftstoffZusammensetzung nach Anspruch 6) dadurch gekenn¬ zeichnet, daß sie das Additiv in einer Menge von 10 bis 5000 ppm enthält.
9. SchmierstoffZusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß sie das Additiv in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält.
Description:
Kraft- oder Schmierstoffadditive, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie Kraft- oder SchmierstoffZusammensetzungen, enthaltend diese Additive

Beschreibung

Die Erfindung betrifft Kraft- und Schmierstoffadditive auf Basis lang ettiger Kohlenwasserstoffreste mit einer polaren Endgruppe, ein halogenfreies, einstufiges Verfahren zur Herstellung dieser Additive, bei dem an die Doppelbindung eines langkettigen Ole- fines in einer radikalischen Additionsreaktion polare Reaktions¬ partner addiert werden sowie Kraft- oder Schmierstoffzusammen¬ setzungen, die diese Additive enthalten.

Vergaser und Einlaßsysteme von Ottomotoren, aber auch Einspritz¬ systeme für die Kraftstoffdosierung in Otto- und Dieselmotoren werden in zunehmendem Maße durch Verunreinigungen belastet, die durch Staubteilchen aus der Luft, unverbrannte Kohlenwasser- Stoffreste aus dem Brennraum und die in den Vergaser geleiteten Kurbelwellengehäuseentlüftungsgase verursacht werden.

Diese Rückstände verschieben das Luft-KraftstoffVerhältnis im Leerlauf und im unteren Teillastbereich, so daß das Gemisch fetter, die Verbrennung unvollständiger und wiederum die Anteile unverbrannter oder teilverbrannter Kohlenwasserstoffe im Abgas größer werden und der Benzinverbrauch steigt.

Es ist bekannt, daß zur Vermeidung dieser Nachteile Kraftstoff- additive zur Reinhaltung von Ventilen und Vergasern bzw. Ein- spritzsystemen verwendet werden (vgl. z.B.: M. Rossenbeck in Katalysatoren, Tenside, Mineralöladditive, Hrsg. J. Falbe, U. Hasserodt, S. 223, G. Thieme Verlag, Stuttgart 1978).

Je nach Wirkungsweise aber auch dem bevorzugten Wirkort solcher Detergent-Additive unterscheidet man heute zwei Generationen.

Die erste Additiv-Generation konnte nur die Bildung von Ablage¬ rungen im Ansaugsystem verhindern, nicht aber bereits vorhandene Ablagerungen wieder entfernen, wohingegen die modernen Additive der zweiten Generation beides bewirken können (keep-clean- und clean-up-Effekt) , und zwar insbesondere auch aufgrund ihrer her¬ vorragenden Thermostabilität an Zonen höherer Temperatur, nämlich an den Einlaßventilen.

Das molekulare Bauprinzip dieser als Detergentien wirkenden Additive kann verallgemeinernd angegeben werden als Verknüpfung polarer Strukturen mit meist höhermolekularen, unpolaren oder oleophilen Resten.

Vertreter der zweiten Additiv-Generation sind oft Produkte auf der Basis von Polyisobuten im unpolaren Molekülteil. Hier wiederum heben sich Additive vom Polyisobutylamin-Typ besonders hervor.

Derartige Detergentien enthält man, ausgehend von Polyisobutenen, im wesentlichen nach zwei mehrstufigen Syntheseverfahren.

Das erste verläuft über eine Chlorierung des poly eren Grund- körpers, gefolgt von einer nucleophilen Substitution des poly¬ meren Grundkörpers durch Amine oder bevorzugt Ammoniak. Nach¬ teilig ist bei diesem Verfahren, abgesehen von der Zweistufigkeit der Synthese, die Verwendung von Chlor, die zur Folge hat, daß chlor- oder chloridhaltige Produkte auftreten, was heute keines- falls mehr erwünscht ist.

Im zweiten Verfahren erhält man Polyisobutylamine aus Poly¬ isobuten via Hydrofoππylierung, gefolgt von einer reduktiven Aminierung, d.h. einem ebenfalls zweistufigen Prozeß, der auch eine entsprechende Infrastruktur voraussetzt.

Von besonderem technischen und wirtschaftlichen Interesse sind daher einfache, einstufige, chlorfreie Syntheseverfahren für Detergentien und Dispergatoren oder Verbindungen, die beide Eigenschaftsprofile in sich vereinigen, und in Standard¬ apparaturen durchgeführt werden können.

Aus der GB-A-1,383,423 ist eine Methode zur Herstellung von Alkylpolyaminen bekannt, die als Vergaserdetergentien verwendet werden können. Hierbei wird ein α-Olefin mit mindestens 15 C-Atomen in Gegenwart eines radikalbildenden Initiators mit einem Polyamin umgesetzt. Als α-Olefine werden besonders bevorzugt Polyisobutylene eingesetzt.

In der EP-B-0 342 792 ist ein Verfahren für die Herstellung eines Polybutens mit einer Thioetherfunktion beschrieben, bei dem unter Bedingungen, bei welchen freie Radikale erzeugt werden, ein organisches Thiol mit einem flüssigen Polybuten, das eine Kohlen¬ stoff-Kohlenstoff-Doppelbindung pro Molekül und ein zahlen- mittleres Molekulargewicht von 200 bis 10000 aufweist, umgesetzt wird.

Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, als Kraf - oder Schmierstoffadditive geeignete Verbindungen zur Verfügung zu stellen, die über eine einstufige chlorfreie Synthese ohne hohen technischen Aufwand zugänglich sind.

Demgemäß wurden Kraft- oder Schmierstoffadditive gefunden , die erhältlich sind durch Umsetzung eines von einem oder mehreren 1-Alkenen mit 3 bis 24, vorzugsweise 3 bis 10 und besonders bevorzugt 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und 0 bis 50 Gew.-% Ethen abgeleiteten ethylenisch ungesättigten Poly-1-alkens mit

a) einer Verbindung der allgemeinen Formel I,

H

I

R 1 — C R 3 I ,

I

R2 und/ oder

b) einer Verbindung der allgemeinen Formel II,

R4— C — R 5 II, worin

X für O oder NR 7 steht,

R 1 die Bedeutung

CN, COOH, C(0)OR 9 , C(0)0(0)CR 6 , CONR 6 R 7 , C(0)R 9 , C(S)R 9 , CHO, CH(NR 6 R 7 )R 6 , SCR 6 R 7 R 8 , NR 7 R 9 oder OR 6 hat,

R 2 und R 3 gleich oder verschieden sind und R 1 , Wasserstoff oder einen hiervon verschiedenen organischen Rest darstellen,

R 4 und R 5 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, OR 9 ,

NR 7 R 8 oder einen gegebenenfalls substituierten (Cyclo)alkyl- rest oder Arylrest bedeuten,

R 6 , R 7 und R 8 gleich oder verschieden und Wasserstoff oder ein organischer Rest sind und

R 9 einen von Wasserstoff verschiedenen organischen Rest bedeutet,

wobei mindestens zwei der Reste R 1 bis R 9 Teil eines Ringes sein können.

Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Her- Stellung dieser Kraft- oder Schmierstoffadditive bei dem ein von einem oder mehreren 1-Alkenen mit 3 bis 24, vorzugsweise 3 bis 10 und besonders bevorzugt 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und 0 bis 50 Gew.-% Ethen abgeleitetes Poly-1-alken in Gegenwart eines radikalbildenden Initiators unter radikalbildenden Bedin- gungen mit a) einer Verbindung der allgemeinen Formel I und/oder b) einer Verbindung der allgemeinen Formel II umgesetzt wird, sowie deren Verwendung in Kraft- oder SchmierstoffZusammen¬ setzungen, insbesondere für Verbrennungsmotoren.

Als ethylenisch ungesättigte Poly-1-alkene werden in einer bevor¬ zugten Ausführungsform der Erfindung Poly- bzw. Oligoolefine mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 100 bis 15000, erhal¬ ten aus einem oder mehreren 1-Alkenen mit 3 bis 24 Kohlenstoff¬ atomen und 0 bis 50 Gew.-% Ethen eingesetzt. Besonders bevorzugt sind hiervon Polyisobutene mit einem zahlenmittleren Molekular¬ gewicht von 150 bis 5000, insbesondere von 250 bis 1000, die sich von Isobuten und 0 bis 30 Gew.-% n-Buten ableiten und z.B. gemäß der Lehre der DE-A-27 02 604 erhältlich sind.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden Poly-1- alkene mit einem Anteil von mindestens 95 %, vorzugsweise min¬ destens 98 % an endständigen Doppelbindungen eingesetzt, wie sie z.B. durch Polymerisation bzw. Oligomerisierung der Monomer¬ bausteine in Gegenwart eines Metallocen-Katalysators erhalten werden.

Die erfindungsgemäß eingesetzten, sich von einem oder mehreren 1-Alkenen mit 3 bis 24 Kohlenstoffatomen und 0 bis 50 Gew.-% Ethen abgeleiteten Poly-1-alkene, vorzugsweise Poly-1-n-alkene, lassen sich beispielsweise dadurch herstellen, daß man 1-Alkene, vorzugsweise 1-n-Alkene, in Gegenwart eines Metallocen-Kata¬ lysators der allgemeinen Formel III

CpπMX n Y r III,

in der Cp eine unsubstituierte Cyclopentadienyl-Einheit und/oder eine Mono-Ci- bis C -alkyl-cyclopentadienyl-Einheit, M ein Zirkonium- oder Hafniumatom ist und in der die Liganden X für Hydrid- und/oder Halogenionen und /oder eine Methylgruppe stehen, in Gegenwart einer aluminiumorganischen Verbindung, vorzugsweise eines Aluminoxans, als Cokatalysator polymerisiert, dabei den Katalysator bezüglich des Aluminoxan-Cokatalysators in einem

Mengenverhältnis einsetzt, das einem M/AI-Atomverhältnis von 1:250 bis 1:1000 entspricht, und Temperaturen von 50 bis 110°C und einen Druck von 30 bis 100 bar anwendet.

Bei den Katalysatoren III handelt es sich um sogenannte

Zirkonocene und Hafnocene, mithin um Komplexe des vierwertigen Zirkoniums und H fniums, bei denen das Metallatom M sandwichartig zwischen zwei unsubstituierten und/oder Cχ-bis C -Monoalkyl- substituierte Cyclopentadienyl-Gruppen Cp gebunden ist, wobei die restlichen Valenzen des Zentralatoms M durch Hydrid- und/oder Halogenionen und/oder durch Methylgruppen abgesättigt sind. Besonders bevorzugt werden solche Zirkonocen- und Hafnocen- katalysatoren im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet, deren Cyclopentadienyl-Gruppen unsubstituiert sind. Als Halogenionen können sowohl Fluor-, Chlor-, Brom- und/oder Jodanionen an das Metallatom gebunden sein.

Beispiele für geeignete Katalysatoren sind:

Cp 2 ZrF 2 , Cp 2 ZrCl 2 , Cp 2 ZrCl 2 , Cp 2 ZrJ 2 , Cp 2 ZrCl, Cp 2 Zr(CH 3 )C1, Cp 2 Zr(CH 3 ) 2 , Cp 2 HfF 2 , Cp 2 HfCl 2 , Cp 2 HfBr 2 , Cp 2 HfJ 2 , Cp 2 HfHCl, Cp 2 Hf(CH 3 )C1, Cp 2 Hf(CH 3 ) .

Zweckmäßigerweise wird bei der Oligomerisierung nur ein Kata- lysator eingesetzt, es ist aber auch möglich, Mischungen ver¬ schiedener Katalysatoren zu verwenden. Bevorzugte Liganden X sind Chlorid, Hydrid und die Methylgruppe, als Zentralatom M wird für die Katalysatoren III Zirkonium besonders bevorzugt. Besonders bevorzugt wird Zirkonocenchlorid der Formel Cp 2 ZrCl 2 als Kata- lysator benutzt, dessen Cyclopentadienylgruppen unsubstituiert sind.

Die Katalysatoren können auf einfache Weise nach bekannten Verfahren, z.B. nach Brauer (Hrsg.), Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie, Band 2, 3.Aufläge, Seite 1395 bis 1397, Enke, Stuttgart 1978, synthetisiert werden.

Als Cokatalysatoren werden aluminiumorganische Verbindungen, vorzugsweise Aluminoxane verwendet. Aluminoxane bilden sich bei der partiellen Hydrolyse aluminiumorganischer Verbindungen, bei¬ spielsweise solcher der allgemeinen Formeln A1R 3 , A1R 2 Y und A1 2 R 3 Y 3 , in denen die Reste R z.B. für C x - bis Cι 0 -Alkylgruppen, vorzugsweise Cι~ bis Cs-Alkylgruppen, für C 3 - bis Cio-Cycloalkyl- gruppen, C - bis Cι -Aralkyl- oder Alkarylgruppen und/oder eine Phenyl- oder Naphthylgruppe stehen können und in denen Y ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, vorzugsweise ein Chlor- oder Bromatom, oder eine Ci- bis Cio-Alkoxygruppe, vorzugsweise eine

Methoxy- oder Ethoxygruppe, sein kann. Die partielle Hydrolyse derartiger aluminiumorganischer Verbindungen kann nach verschie¬ denerlei Verfahren, z.B. nach dem Verfahren der DE-A-3 240 383 oder nach dem in EP-A-0 268 214 angegebenen, erfolgen. Die dabei entstehenden, Sauerstoffhal igen Aluminoxane sind im allgemeinen keine einheitlichen Verbindungen, sondern Oligomerengemische der allgemeinen Formel IV

in der in der Regel n eine Zahl von 6 bis 20 ist und R die oben genannte Bedeutung hat. Werden aluminiumorganische Verbindungen mit verschiedenen Resten R oder Gemische aluminiumorganischer Verbindungen mit unterschiedlichen Resten R hydrolysiert, so ent¬ stehen Aluminoxane mit verschiedenerlei Resten R, die ebenfalls als Cokatalysator eingesetzt werden können. Zweckmäßigerweise werden allerdings Aluminoxane als Cokatalysatoren benutzt. Als bevorzugtes Aluminoxan dient Methylaluminoxan. Da die als

Cokatalysatoren vorzugsweise verwendeten Aluminoxane, bedingt durch ihre Herstellungsweise, keine einheitlichen Verbindungen sind, wird im folgenden die Molarität von Aluminoxanlösungen auf deren Aluminiumgehalt bezogen.

Zur Polymerisation wird der Katalysator bezüglich des Cokatalysa- tors in einer Menge eingesetzt, die einem M/Al-Atomverhältnis von im allgemeinen 1:250 bis 1:1000, vorzugsweise von 1:300 bis 1:600 und insbesondere von 1:400 bis 1:500 entspricht.

Die Polymerisation des 1-Alkens wird vorteilhaft in flüssiger Phase, zweckmäßigerweise unter Verwendung geringer Mengen eines Lösungsmittels, vorzugsweise eines aliphatischen oder aroma¬ tischen Kohlenwasserstoffes, wie Benzol, Toluol, Xylol, Ethyl- benzol, Cumol, Naphthalin, Tetralin, Hexan, Heptan, Octan,

Isooctan, Nonan, Decan, Dodecan, Cyclohexan, Decalin, Petrolether oder Ligroin vorgenommen. Als besonders bevorzugte Lösungsmittel werden Toluol und Xylol verwendet. In diesem Verfahren werden Lösungsmittel/1-Alken-Volumenverhältnisse von im allgemeinen 1:20 bis 1:500, vorzugsweise von 1:30 bis 1:200 und besonders bevor¬ zugt von 1:40 bis 1:100 eingestellt, wobei sich das Volumen des 1-Alkens auf dessen Volumen beim jeweils angewandten Druck be¬ zieht. Unter den angewandten Bedingungen ist das 1-Alken flüssig. Die Polymerisation wird im allgemeinen bei Temperaturen von 50 bis 110°C, besonders bevorzugt bei 60 bis 90°C und bei einem Druck von 30 bis 100, vorzugsweise von 30 bis 50 bar ausgeführt. Das Metallocen/1-Alken-Verhältnis ist in der Regel nicht kritisch für

das Verfahren, zweckmäßigerweise werden allerdings Metallocen/ 1-Alken-Molverhältnisse von 1:50 bis 1:250000, vorzugsweise von 1:70 bis 1:200000 und insbesondere von 1:90 bis 1:190000 ange¬ wandt.

Die Polymerisation kann sowohl chargenweise, z.B. in Rühr¬ autoklaven, oder kontinuierlich, beispielsweise in Rohrreaktoren, durchgeführt werden. Nach der Abtrennung des Katalysators durch Destillation der Produkte oder durch dessen Hydrolyse und . anschließende Filtration der ausgefallenen Feststoffe wird das Reaktionsgemisch zweckmäßigerweise destillativ, gewünsch enfalls bei vermindertem Druck, aufgearbeitet.

Das bei diesem Verfahren bevorzugt als Rohstoff verwendete Propen kann aus vielerlei Quellen stammen, z.B. von Crack-Gasen, bei¬ spielsweise aus Steamcrackern. Ebenso kann Propen verwendet werden, wie es z.B. bei der Propandehydrierung gebildet wird. Der Einsatz von Propen kann in gereinigter Form erfolgen, es kann allerdings auch in Gemischen mit anderen Kohlenwasserstoffen, die sich unter den Bedingungen der Umsetzung inert verhalten, einge¬ setzt werden.

Das Polymerisations-Verfahren ermöglicht die selektive Her¬ stellung von Poly-1-alkenen mit endständigen Doppelbindungen, insbesondere die selektive Herstellung von Propenpolymeren mit hohen Produktivitäten.

Die erfindungsgemäß eingesetzten Poly-1-alkene, insbesondere die Copolymere aus Ethen und 1-n-Alkenen, lassen sich auch nach anderen bekannten Verfahren herstellen, wie sie z.B. in der EP-A-0 441 548 beschrieben sind. Auch hier wird ein Metallocen- Katalysator in Kombination mit einem Aluminoxan eingesetzt. Als Metallocene werden hierbei ebenfalls Cyclopentadienyl- Übergangs- metall-Verbindungen der Formel III verwendet, wobei als Ober- gangsmetalle Ti, Zr und Hf bevorzugt sind.

Die auf diese Weise herstellbaren Poly-1-alkene können im erfindungsgemäßen Verfahren anschließend, gegebenenfalls nach vorheriger Destillation, in sich bekannter Weise weiter umgesetzt werden.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen. Additive werden die Poly-1-alkene hierzu im allgemeinen bei Temperaturen von 0 bis 200°C in Gegenwart eines radikalbildenden Initiators mit den Verbindungen der allgemeinen Formel I und/oder II umgesetzt.

Diese Verbindungen haben an mindestens einer Stelle des Molekül¬ gerüstes mindestens ein leicht unter Ausbildung einer radika¬ lischen Zwischenstufe abstrahierbares H-Atom, so daß eine Additionsreaktion dieser Verbindungen an die mindestens eine ethylenische Doppelbindung des Poly-1-alkens stattfindet. Bevor¬ zugte Verbindungen der Formel I und/oder II sind erfindungsgemäß solche, bei denen mindestens einer der Substituenten R 4 und R 5 und/oder mindestens einer der Substituenten R 6 und R 7 von Wasser¬ stoff verschieden ist. Radikalbildende Initiatoren, die Erzeugung von Radikalen sowie radikalische Additionsreaktionen an ethylenisch ungesättigten Verbindungen sind an sich bekannt. Derartige radikalische Additionsreaktionen sind zum Beispiel in folgenden Publikationen beschrieben:

H.-H. Vogel, Synthesis 1970, S. 99ff;

D. Elad, Chemistry and Industry 24 (1962), S. 362;

Friedmann, Lester, Tetrahedron Letters 1961, S. 238ff;

Nikishin, Vinogradov, Fedorova, J.C.S. Chem. Commun. 1973,

S. 693; M. Regitz, B. Giese in Houben-Weyl, Methoden der Organischen

Chemie, 4. Aufl., Vol. E 19a (1989).

Die Reaktionsbedingungen bei der Umsetzung der erfindungsgemäßen Poly-1-alkene mit den Verbindungen der Formel I und/oder II variieren in Abhängigkeit von den verwendeten Einsatzstoffen und der Methode zur Radikalerzeugung. Die Reaktionstemperatur liegt jedoch im allgemeinen zwischen 0 und 200°C.

Die Reaktion kann sowohl in Substanz als auch unter Verwendung inerter Lösungsmittel, wie z.B. aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, durchgeführt werden.

Das molare Verhältnis von Poly-1-alken zu Verbindungen der Formel I und/oder II liegt in der Regel im Bereich von 1:1 bis 1:30. Eine vollständige Umsetzung der ethylenischen Doppel¬ bindungen des Poly-1-alkens ist jedoch nicht notwendig. Eine unvollständige Umsetzung kann unter Umständen sogar vorteilhaft sein.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Additive erfolgt beispiels¬ weise derart, daß in einem Mehrhalskolben, der zweckmäßigerweise mit Rührer, Innenthermometer, Rückflußkühler und Tropftrichter ausgestattet ist, ca. zwei Drittel der Verbindung der Formel I und/oder II, eventuell in einem geeigneten Lösungsmittel, bei der gewünschten Reaktionstemperatur vorgelegt werden und dann unter Rühren eine Mischung aus Poly-1-alken, Initiator und der Rest¬ menge an Verbindung der Formel I und/oder II, eventuell unter

Verwendung eines inerten Lösungsmittels, langsam zugetropft wird. Nach beendeter Zugabe wird die Reaktionsmischung zur Vervoll¬ ständigung der Umsetzung bei der gewählten Temperatur gegebenen¬ falls nachgerührt. Die Verfolgung des Reaktionsverlaufes kann IR-spektroskopisch unter Beobachtung der charakteristischen Absorptionsbande der endständigen Doppelbindung bei ca. 890 cm -1 geschehen. Die Reaktionsprodukte fallen nach Entfernung des Lösungsmittels und des Überschusses der Verbindung der Formel I und/oder II meist in Form eines viskosen, farblos bis bernstein- farbenen Rückstandes an.

In KraftStoffZusammensetzungen, insbesondere für Verbrennungs¬ motoren, wird das erfindungsgemäße Additiv vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 5000 ppm, insbesondere 100 bis 2000 ppm, ein- gesetzt.

In Schmierstoffzusammensetzungen wird das erfindungsgemäße Additiv vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, ins¬ besondere 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, eingesetzt.

Die in den erfindungsgemäßen Kraft- oder Schmierstoffen ein¬ gesetzten Additive enthalten aufgrund ihrer Herstellung kein Halogen, was sie für die Verwendung in Kraft- oder Schmierstoffen besonders geeignet macht.

Die erfindungsgemäßen Additive wirken aufgrund ihrer Struktur sowohl als Dispergator wie auch als Detergent. Das heißt, sie führen als Detergentien zur Reinhaltung von Ventilen und Vergasern bzw. Einspritzsystemen. Als Dispergator tragen sie, nachdem sie über den Brennraum in den Schmiermittelkreislauf des Motors gelangt sind, zu einer Verbesserung der Schlamm- dispergierung im Motoröl bei.

Sollen in erster Linie die dispergierenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen Additive genutzt werden, so kann man sie auch mit herkömmlichen Detergentien als zusätzlichen Additiven kombi¬ nieren.

Als Detergent-Komponente in der Mischung mit den erfindungs¬ gemäßen Stoffen als Dispergatoren kann prinzipiell jedes bekannte der hierfür geeigneten Produkte eingesetzt werden, wie sie z.B. bei j. Falbe, U. Hasserodt, Katalysatoren, Tenside und Mineralöl¬ additive, G. Thieme Verlag, Stuttgart 1978, S. 221 f. oder bei K. Owen, Gasoline and Diesel Fuel Additives, John Wiley & Sons, 1989, S. 23 ff., beschrieben sind.

Vorzugsweise verwendet man N-haltige Detergentien, z.B. Verbin¬ dungen, die eine Amin- oder A id-Gruppe enthalten. Insbesondere geeignet sind Polyisobutylamine gemäß EP-A-0 244 616, Ethylen- diamintetraessigsäureamide und/oder -imide gemäß EP-A-0 188 786 oder Polyetheramine gemäß EP-A-0 244 725, wobei auf die Defini¬ tionen in diesen Literaturstellen Bezug genommen wird. Die dort beschriebenen Produkte verfügen herstellungsbedingt ebenfalls über den Vorteil, chlor- bzw. chloridfrei zu sein.

Soll in erster Linie die Detergent-Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen genutzt werden, so können diese Stoffe auch mit Trägerölen kombiniert werden. Derartige Trägeröle sind bekannt. Insbesondere eignen sich Trägeröle auf Polyglykolbasis, z.B. ent¬ sprechende Ether und/oder Ester, wie sie in der US-A-5 004 478 oder der DE-A-38 38 918 beschrieben sind. Auch Polyoxyalkylen- monoole mit Kohlenwasserstoffendgruppen (US-A-4 877 416) oder Trägeröle, wie sie in der DE-A-41 42 241 offenbart sind, können eingesetzt werden.

Als Kraftstoffe für Ottomotoren kommen verbleites und insbe¬ sondere unverbleites Normal- und Superbenzin in Betracht. Die Benzine können auch andere Komponenten als Kohlenwasserstoffe, z.B. Alkohole wie Methanol, Ethanol, tert.-Butanol sowie Ether, z.B. Methyl-tert.-butylether enthalten. Neben den erfindungs- gemäßen Additiven enthalten die Kraftstoffe in der Regel noch weitere Zusätze wie Korrosionsinhibitoren, Stabilisatoren, Anti- oxidantien und/oder weitere Detergentien.

Korrosionsinhibitoren sind meist Ammoniumsalze org. Carbonsäuren, die durch entsprechende Struktur der Ausgangsverbindungen zur

Filmbildung neigen. Auch Amine zur Absenkung des pH-Wertes finden sich häufig in Korrosionsinhibitoren. Als Buntmetallkorrosions¬ schutz werden meist heterocyclische Aromaten eingesetzt.

Beispiele

1. Herstellung der erfindungsgemäßen Additive

Beispiel 1

In einem Mehrhalskolben, ausgestattet mit Rührer, Innenthermo¬ meter, Rückflußkühler und Tropftrichter wurden 290 g Morpholin vorgelegt und auf Rückflußtemperatur (ca. 130°C) erhitzt. Anschließend wurde eine Mischung aus dem Initiator Di-tert.- butylperoxid (5,3 g) , 500 g Polyisobuten (Zahlenmittel d. Mol¬ gewichtes 1000) und 145,8 g Morpholin langsam zugetropft. Nach beendetem Zutropfen wurde insgesamt 12 h bei 130°C nachgerührt, wobei während dieser Zeit portionsweise nochmals insgesamt 5,3 g Di-tert.-butylperoxid zugegeben wurden. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch von überschüssigem Reagens befreit.

Beispiele 2 bis 7

Es wurde gearbeitet wie in Beispiel 1, jedoch unter Verwendung der in Tabelle 1 angegebenen Mengen verschiedener Verbindungen der allgemeinen Formel I bzw. II und Initiator. Außerdem wurde jeweils auf die in der Tabelle 1 angegebene Temperatur erhitzt und diese Temperatur während der Umsetzung und dem anschließenden Nachrühren beibehalten.

Tabelle 1

Bsp. Nr. Olefin (Mol) Verbindungen I bzw. II Initiator Temp. (Mol) (Mol) t°C]

1 Polyisobuten (1) Diethylmalonat (10) 0,1 140

2 Polyisobuten (1) Isobutyraldehyd (2,5) 0,25 160

3 Polyisobuten (1) Pyrrolidon (10) 0,1 140

4 Polyisobuten (1) Morpholin (10) 0,2 130

5 Polyisobuten (1) Dimethylformamid (5) 0,5 145

6 Polyisobuten (1) Cyclopentanon (2,5) 0,25 160

7 Polyisobuten (1) Allylamin (2,5) 0,1 75

Die Wirkiing der hergestellten Derivate als Ventilreiniger wurde in Motorentests geprüft.

2 . Motorentests

Die Motorversuche wurden in einem Opel-Kadett 1,2 1 Motor nach CEC F/04/A/87 durchgeführt. Eingesetzter Kraftstoff: Euro-Super 5 bleifrei.

Tabelle 2

lagerungen [mg] *

10 Additiv Dosierung Einlaßventilab aus Beispiel [ppm] Ventile 1 2 3 4

1 800 11 8 8 17 (542) (441) (405) (623)

2 800 10 6

15 (447) (262)

3 800 2 1 2 1 (255) (155) (150) (395)

4 800 0 1 0 0 (255) (155) (150) (395)

20 5 800 2 3 2 4 (255) (155) (150) (395)

6 800 0 0 2 2 (300) (168) (175) (355)

7 800 12 2 6 2

« (300) (300) (300) (355)

* Werte in Klammern: Ablagerungen ohne Additivzusatz; die unter¬ schiedlichen Werte sind durch Unterschiede beim eingesetzten Euro-Super bleifrei be- 30 dingt.

35

40

45