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Title:
FUNCTIONAL MODULE ONBOARD A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/156045
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a functional module for a vehicle, comprising a functional unit with a positive and a negative connection for supplying the functional unit with an operating voltage and comprising at least two supply connections for connecting to an external voltage. Each supply connection is connected to the positive connection of the functional unit by means of a first diode and to the negative connection of the functional unit by means of a second diode, wherein the passage direction of the diodes points from the negative connection to the positive connection in each case. The functional module additionally comprises two output connections for connecting to supply connections of another structurally identical functional module, wherein the output connections are connected to the external voltage by means of a voltage reducer. The functional unit is designed to determine a voltage drop across the voltage reducer and between which of the supply connections a voltage is being applied.

Inventors:
KAINDL MICHAEL (DE)
GOLLOB CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/086010
Publication Date:
August 24, 2023
Filing Date:
December 15, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60R16/023; G01S7/00
Foreign References:
US20160154095A12016-06-02
GB2543324A2017-04-19
US20150168477A12015-06-18
KR20140121117A2014-10-15
KR20160005524A2016-01-15
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Claims:
Ansprüche

1. Funktionsmodul (110) für ein Fahrzeug (105), wobei das Funktionsmodul (110) folgendes aufweist: eine Funktionseinheit (205) mit einem positiven und einem negativen Anschluss, zur Versorgung der Funktionseinheit (205) mit einer Betriebsspannung; wenigstens zwei Versorgungsanschlüsse (240); wobei jeder Versorgungsanschluss (240) mittels einer ersten Diode (255) mit dem positiven Anschluss und mittels einer zweiten Diode (260) mit dem negativen Anschluss der Funktionseinheit (205) verbunden ist, wobei Durchlassrichtungen der Dioden (255, 260) jeweils vom negativen (225) zum positiven Anschluss (220) weisen, wobei die Funktionseinheit (205) dazu eingerichtet ist, zu bestimmen, zwischen welchen der Versorgungsanschlüsse (240) eine externe Spannung (415) anliegt; zwei Ausgabeanschlüsse (235) zur Verbindung mit Versorgungsanschlüssen (240) eines weiteren, baugleichen Funktionsmoduls (110), wobei die Ausgabeanschlüsse (235) mittels eines Spannungsminderers (265) mit der externen Spannung verbunden sind; wobei die Funktionseinheit (205) dazu eingerichtet ist, einen Spannungsabfall über dem Spannungsminderer (265) zu bestimmen.

2. Funktionsmodul (110) nach Anspruch 1 , wobei die Funktionseinheit (205) dazu eingerichtet ist, eine vorbestimmte Aufgabe in Abhängigkeit einer Kombination aus Versorgungsanschlüssen (240), zwischen denen die externe Spannung anliegt, und einem Spannungsabfall am Spannungsminderer (265) auszuführen.

3. Funktionsmodul (110) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Funktionseinheit (205) eines von einem Sensor, einem Aktor und einer Verarbeitungseinrichtung umfasst. Funktionsmodul (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Spannungsminderer (265) eine Diode in Durchlassrichtung umfasst. Funktionsmodul (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Funktionseinheit (205) einen analogen Eingang (A2) aufweist, der mit dem Ausgabeanschluss (235) verbunden ist, der mit dem Spannungsminderer (265) verbunden ist. Funktionsmodul (110) nach Anspruch 5, wobei die Funktionseinheit (205) einen weiteren analogen Eingang aufweist, der mit dem Anschluss des Spannungsminderers (265) verbunden ist, der nicht mit dem Ausgabeanschluss (235) verbunden ist. Funktionsmodul (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Funktionseinheit (205) wenigstens einen digitalen Eingang (D4, D5) aufweist, um einen Pegel an einem der Versorgungsanschlüsse (240) zu bestimmen. Funktionsmodul (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Schnittstelle (210) für einen Kommunikationsbus (215) zur Kommunikation mit einer externen Stelle (115). System (100), umfassend mehrere Funktionsmodule (110) nach einem der vorangehenden Ansprüche; wobei für jedes Funktionsmodul (110) im System (100) eine Kombination aus Versorgungsanschlüssen (240), zwischen denen eine externe Spannung anliegt, und einem Spannungsabfall am Spannungsminderer (265) einmalig ist. Fahrzeug (105), umfassend wenigstens ein Funktionsmodul (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 8. Fahrzeug (105), umfassend ein System (100) nach Anspruch 9.

Description:
Funktionsmodul an Bord eines Fahrzeugs

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Funktionsmodul an Bord eines Fahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung die Individualisierung baugleicher Funktionsmodule an dem Fahrzeug.

Ein Fahrzeug umfasst ein System mit mehreren Sensoren, die an unterschiedlichen Positionen am Fahrzeug angebracht sind. Aus Kostengründen ist es erwünscht, die Sensoren untereinander austauschbar zu gestalten. Damit eine Messung in Abhängigkeit einer Position des Sensors erfolgen kann, soll jeder Sensor bestimmen können, an welcher Position er sich befindet.

Jedem Sensor kann eine Adresse zugeordnet werden, die innerhalb des Systems nur einmal vergeben ist, und jeder Adresse kann eine Position zugeordnet sein. Jeder Sensor kann über eine Anzahl Codierpins verfügen, die je nach Einbauposition jeweils mit einem hohen oder einem niedrigen elektrischen Potential verbunden werden. Eine Kombination aus Pegeln, die an den Codierpins bestimmt werden können, weist dann auf die Adresse und somit auf die Position hin. Für diese Technik können jedoch relativ viele Codierpins erforderlich sein. Befindet sich ein Sensor im Außenbereich, so sind alle Anschlüsse staub- und wasserdicht auszulegen, sodass sich signifikante Kosten ergeben können. Außerdem kann eine Kabelführung zwischen den Sensoren aufwändig sein.

Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, eine verbesserte Technik anzugeben, mit der ein Funktionsmodul an Bord eines Fahrzeugs individualisiert werden kann. Die Erfindung löst die Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.

Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Funktionsmodul für ein Fahrzeug eine Funktionseinheit mit einem positiven und einem negativen Anschluss, zur Versorgung der Funktionseinheit mit einer Betriebsspannung; und wenigstens zwei Versorgungsanschlüsse zur Verbindung mit einer externen Spannung. Dabei ist jeder Versorgungsanschluss mittels einer ersten Diode mit dem positiven Anschluss und mittels einer zweiten Diode mit dem negativen Anschluss der Funktionseinheit verbunden. Durchlassrichtungen der Dioden weisen jeweils vom negativen zum positiven Anschluss. Ferner umfasst das Funktionsmodul zwei Ausgabeanschlüsse zur Verbindung mit Versorgungsanschlüssen eines weiteren, baugleichen Funktionsmoduls, wobei die Ausgabeanschlüsse mittels eines Spannungsminderers mit der externen Spannung verbunden sind. Die Funktionseinheit ist dazu eingerichtet, einen Spannungsabfall über dem Spannungsminderer zu bestimmen, und zwischen welchen der Versorgungsanschlüsse eine Spannung anliegt.

Erfindungsgemäß werden zwei Ansätze vorteilhaft miteinander kombiniert, um eine Individualisierung des Funktionsmodul über seine Verbindung mit der externen Spannung zu erreichen. Die Individualisierung besteht bevorzugt darin, dass das Funktionsmodul Informationen sammeln kann, die seine Identität an Bord des Fahrzeugs festlegen. Bevorzugt ist jedes Funktionsmodul an Bord des Fahrzeugs individuell. Dabei erfolgt die Individualisierung über eine Führung von Versorgungsstrom an das Funktionsmodul, sodass eine Anzahl zusätzlicher Anschlüsse gering sein kann.

Nach einem ersten Ansatz kann die externe Spannung mit beliebiger Polarität an beliebige zwei der Versorgungsanschlüsse angelegt werden. Durch die Dioden wird die Funktionseinheit an ihre Anschlüssen in jedem Fall mit der Betriebsspannung in korrekter Polarität versorgt. Durch das Bestimmen, zwischen welchen Versorgungsanschlüssen die externe Spannung anliegt, und in welcher Polarität, kann ein erster Hinweis auf eine Identität des Funktionsmoduls bestimmt werden.

Nach einem zweiten Ansatz kann das Funktionsmodul Strom an ein anderes Funktionsmodul weitergeben. Ob dem Funktionsmodul ein anderes nachgeschaltet ist, kann daran erkannt werden, dass am Spannungsminderer ein Spannungsabfall vorliegt. Ohne den Spannungsabfall erfolgt hingegen keine Versorgung eines nachgeschalteten Verbrauchers. So kann ein zweiter Hinweis auf die Identität des Funktionsmoduls bestimmt werden. Durch die beschriebene Kombination der beiden Techniken kann das Funktionsmodul einfach und sicher an Bord eines Fahrzeugs mit Strom versorgt und individualisiert werden. Eine Verkabelung mehrerer Funktionsmodule an Bord des Fahrzeugs kann vereinfacht sein.

Das Funktionsmodul kann insbesondere im Rahmen eines Systems zusammen mit einem oder mehreren weiteren Funktionsmodulen an Bord des Fahrzeugs eingesetzt werden. Die Funktionsmodule können identisch aufgebaut sein und durch entsprechende Verbindungen mit der externen Spannung jeweils individualisiert werden. Dadurch können die Funktionsmodule als Gleichteile kostengünstig hergestellt und am Fahrzeug eingesetzt werden.

Ein Anschluss eines Funktionsmoduls an das Fahrzeug kann mittels einer mehrpoligen elektrischen Verbindung erfolgen, sodass die elektrische Verbindung eine Identität des Funktionsmoduls definiert. An einer Verkabelung des Fahrzeugs können mehrere vorbereitete elektrische Verbindungen an vorbestimmten Positionen angebracht sein, sodass ein Funktionsmodul einfach und sicher auf eine Position individualisiert werden kann, indem es an der Position mit der Verkabelung verbunden wird.

Bevorzugt ist die Funktionseinheit dazu eingerichtet, eine vorbestimmte Aufgabe in Abhängigkeit einer Kombination aus Versorgungsanschlüssen, zwischen denen die externe Spannung anliegt, und einem Spannungsabfall am Spannungsminderer auszuführen. Die bestimmte Kombination kann als Adresse oder Individualisierung der Funktionseinheit dienen und einer Position am Fahrzeug zugeordnet sein, beispielsweise vorne links, vorne rechts, seitlich links, seitlich rechts, hinten links oder hinten rechts. So kann das Funktionsmodul seine Aufgabe verbessert in Abhängigkeit seiner Position erbringen.

Weiter bevorzugt umfasst die Funktionseinheit eines von einem Sensor, einem Aktor und einer Verarbeitungseinrichtung zur Erbringung der Funktion. Der Sensor kann beispielsweise einen Radarsensor, einen LiDAR-Sensor oder einen Ultraschallsensor umfassen. Der Aktor kann beispielsweise eine Beleuchtungsoder Signaleinrichtung oder eine mechanische Betätigungseinrichtung umfassen. Die Verarbeitungseinrichtung kann von einer Steuervorrichtung an Bord des Fahrzeugs umfasst sein.

Der Spannungsminderer umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform eine Diode in Durchlassrichtung. Ist mit den Ausgabeanschlüssen eine weitere Funktionseinheit verbunden, so fließt durch diese im Betrieb ein Strom und die Diode schaltet durch, sodass an ihren Anschlüssen ein vorbestimmter Spannungsabfall von ca. 0,3 bis 0,7 V bestimmbar ist. Der Spannungsabfall ist konstant und entspricht einer dem verwendeten Diodentyp zugeordneten Schwellenspannung. Ist hingegen kein weiteres Funktionsmodul angeschlossen, so sperrt die Diode und der Spannungsabfall an ihren Anschlüssen entspricht nicht der Schwellenspannung. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können zwei antiparallele Dioden als Spannungsminderer verwendet werden, sodass das weitere Funktionsmodul mit unterschiedlichen Polaritäten angeschlossen werden kann.

Die Funktionseinheit kann einen analogen Eingang aufweisen, der mit dem Ausgabeanschluss verbunden ist, der mit dem Spannungsminderer verbunden ist. Fließt kein Strom durch die Diode, liegt eine nicht reduzierte Spannung an dem Anschluss. Der Spannungsabfall kann mit geringem Aufwand bestimmt werden. So kann der Spannungsabfall mit geringem Aufwand bestimmt werden.

In einer Weiterbildung weist die Funktionseinheit einen weiteren analogen Eingang auf, der mit dem Anschluss des Spannungsminderers verbunden ist, der nicht mit dem Ausgabeanschluss verbunden ist. Der Spannungsabfall kann auf diese Weise leicht als Differenz der Spannungen an den beiden Anschlüssen der Diode bestimmt werden. Diese Bestimmung kann besonders genau oder besonders sicher erfolgen, sodass eine Fehlbestimmung vermieden werden kann.

Die Funktionseinheit kann wenigstens einen digitalen Eingang aufweisen, um einen Pegel an einem der Versorgungsanschlüsse zu bestimmen. Der digitale Eingang kann als Schmitt-Trigger ausgeführt sein, um eine sichere Bestimmung des Pegels zu ermöglichen. Eine Hysterese des Schmitt-Triggers kann vorbestimmt oder wählbar sein. In einer anderen Ausführungsform kann ein analoger Eingang verwendet werden, um den Pegel zu bestimmen. Es kann auch bestimmbar sein, dass ein Versorgungsanschluss mit der externen Spannung gar nicht verbunden ist. Dazu kann der Versorgungsanschluss mittels eines Spannungsteilers auf ein vorbestimmtes Potential gezogen werden.

Das Funktionsmodul kann eine Schnittstelle für einen Kommunikationsbus zur Kommunikation mit einer externen Stelle umfassen. Der Kommunikationsbus verbindet bevorzugt alle Funktionsmodule eines Systems und kann mit noch weiteren Komponenten verbunden sein, beispielsweise einer Steuervorrichtung des Systems. Der Kommunikationsbus kann beispielsweise einen CAN- oder LIN-Bus oder Ethernet umfassen.

Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein System mehrere hierin beschriebene Funktionsmodule; wobei für jedes Funktionsmodul im System eine Kombination aus Versorgungsanschlüssen, zwischen denen eine externe Spannung anliegt, und einem Spannungsabfall am Spannungsminderer einmalig ist. Das System kann weiter eine Stromquelle zur Bereitstellung der externen Spannung und/oder eine zentrale Stelle umfassen, die zur Steuerung wenigstens eines der Funktionsmodule eingerichtet ist. Die zentrale Stelle ist bevorzugt ebenfalls mit dem Kommunikationsbusses verbunden.

Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Fahrzeug wenigstens ein hierin beschriebenes Funktionsmodul. Weiter bevorzugt umfasst das Fahrzeug ein hierin beschriebenes System mit mehreren Funktionsmodulen. Merkmale oder Vorteile der vorliegenden Erfindung können zwischen ihren unterschiedlichen beschriebenen Ausprägungen übertragen werden.

Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:

Figur 1 ein Fahrzeug mit einem System;

Figur 2 einen Schaltplan eines Funktionsmoduls in einer ersten Ausführungsform; Figur 3 einen Schaltplan eines Funktionsmoduls in einer zweiten Ausführungsform;

Figur 4 einen Schaltplan von zwei miteinander verbundenen Funktionsmodulen; und

Figur 5 ein weiteres System in einem Fahrzeug illustriert.

Figur 1 zeigt ein Fahrzeug 100 mit einem System 105. Das Fahrzeug 100 umfasst bevorzugt ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Kraftrad, einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder einen Omnibus. Das System 105 umfasst mehrere Funktionsmodule 110 und eine optionale Steuervorrichtung 115. Rein beispielhaft handelt es sich bei den Funktionsmodulen 110 in der dargestellten Ausführungsform um Sensormodule, die jeweils dazu eingerichtet sind, einen Abschnitt eines Umfelds des Fahrzeugs 105 abzutasten. Die Abtastungen können beispielsweise von einem Einparkassistenten, einer autonomen Fahrzeugführung oder einer Alarmanlage weiterverarbeitet werden.

Um das System 100 einfach und kostengünstig aufzubauen ist bevorzugt, dass die Funktionsmodule 110 als Gleichteile ausgeführt sind, sodass zwei beliebige Funktionsmodule 110 am Fahrzeug gegeneinander vertauscht werden können, ohne die Funktion des Systems 100 einzuschränken. Gleichzeitig sollen die Funktionsmodule 110 auch individualisiert sein, sodass jedes Funktionsmodul 110 seine Funktion in Abhängigkeit einer Position verrichten kann, an der es am Fahrzeug 105 angebracht ist. Das Funktionsmodul 110 soll in verschiedenen Varianten mit elektrischem Strom versorgt werden können, sodass eine gewählte Variante einer Position am Fahrzeug 105 zugeordnet ist. Das Funktionsmodul 110 kann die gewählte Variante bevorzugt elektrisch bestimmen und so seine Position am Fahrzeug 100 feststellen.

Figur 2 zeigt einen Schaltplan eines Funktionsmoduls 110 in einer ersten beispielhaften Ausführungsform. Das Funktionsmodul 110 umfasst eine Funktionseinheit 205, die insbesondere einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen kann. Die Funktionseinheit 205 kann einen Sensor, einen Aktor oder eine Verarbeitungseinrichtung umfassen, um eine vorbestimmte Funktion an Bord des Fahrzeugs 100 zu verrichten. Mittels einer Schnittstelle 210 kann die Funktionseinheit 205 mit einem Kommunikationsbus 215 verbunden werden. Zur Versorgung der Funktionseinheit 205 mit elektrischem Strom sind ein positiver Anschluss 220 und ein negativer Anschluss 225 vorgesehen.

Das Funktionsmodul 110 umfasst mehrere elektrische Anschlüsse, die in einem Verbinder 230 gefasst sein können. Die dargestellten Anschlüsse im Verbinder 230 sind als Pins 1 bis 5 gekennzeichnet. Pins 1 und 2 sind dabei von Ausgabeanschlüssen 235 umfasst, während Pins 3 bis 5 von Versorgungsanschlüssen 240 umfasst sind.

Weiter umfasst die Funktionseinheit 205 bevorzugt analoge und/oder digitale Eingänge zur Bestimmung eines Pegels oder einer Spannung. Ein analoger Eingang ist hierin mit einem A und ein digitaler Eingang mit einem D gekennzeichnet. Eine daran anschließende Ziffer weist auf einen Pin im Verbinder 230 hin, mit dem der Eingang verbunden ist. In der dargestellten Ausführungsform sind vier analoge Eingänge A2 bis A5 vorgesehen. Jeder Eingang A2 - A5 ist mittels eines Längswiderstands 245 mit dem ihm zugeordneten Pin 2 - 5 des Verbinders 230 verbunden. Außerdem ist an jedem Eingang A2 - A5 ein Pulldown Widerstand 250 nach Masse vorgesehen.

Optional können auch Pullup Widerstände vorgesehen sein (nicht gezeigt).

Die Versorgungsanschlüsse 240 sind dazu eingerichtet, mit einer externen Spannung verbunden zu werden. Dabei müssen bevorzugt nur zwei der vorhandenen Versorgungsanschlüsse 240 angeschlossen werden. Von jedem Versorgungsanschluss 240 verläuft eine erste Diode 255 in Durchlassrichtung zum positiven Anschluss 220 und eine zweite Diode 260 in Sperrrichtung zum negativen Anschluss 225. Die Dioden 255, 260 jedes Versorgungsanschlusses 240 bilden eine Halbbrücke. Die Halbbrücken zweier mit der externen Spannung verbuchender Versorgungsanschlüsse 240 ergeben eine Vollbrücke, der auch Brückengleichrichter genannt wird, sodass unabhängig von einer Zuordnung von Pins 3 - 5 zu Potentialen der externen Spannung in jedem Fall Strom in korrekter Polarität an die Anschlüsse 220, 225 geführt wird. Im Allgemeinen umfasst die externe Spannung eine Gleichspannung und hat weiter bevorzugt einen vorbestimmten Wert.

Durch Auswerten der analogen Eingänge A3 - A5 kann die Funktionseinheit 205 bestimmen, an welchem der Versorgungsanschlüsse 240 ein hohes und an welchem ein niedriges Potential der externen Spannung anliegt. Optional kann auch bestimmt werden, an welchem Versorgungsanschluss 240 gar kein Potential der externen Spannung anliegt, beziehungsweise welcher Versorgungsanschluss 240 hochohmig ist. Bei N Versorgungsanschlüssen 240 ergeben sich allgemein N * (N - 1) verschiedene mögliche Zuordnungen von Potentialen der externen Spannung zu zweien der Versorgungsanschlüsse 240. In der gezeigten Ausführungsform mit drei Versorgungsanschlüssen 240 können also bereits sechs verschiedene Codierungen allein über die Verbindung der externen Spannung erfolgen.

Die Ausgabeanschlüsse 235 sind dazu eingerichtet, Strom an ein weiteres Funktionsmodul 110 weiterzugeben. Dazu ist der positive Anschluss 220 mittels einer dritten Diode 265 mit Pin 2 und der negative Anschluss 225 direkt mit Pin 1 verbunden. Der analoge Eingang A2 ist dabei mit der Kathode der dritten Diode 265 verbunden.

Werden beliebige zwei Versorgungsanschlüsse 240 eines weiteren Funktionsmoduls 110 mit den Ausgabeanschlüssen 235 des dargestellten Funktionsmoduls 110 verbunden, so fließt ein Strom durch die dritte Diode 265. An der dritten Diode 265 fällt dann eine vorbestimmte Schwellenspannung von beispielsweise ca. 0,5 V ab, sodass eine an Pin 2 anliegende Spannung um diesen Betrag geringer als die Betriebsspannung ist, die zwischen den Anschlüssen 220 und 225 anliegt. Ist die Betriebsspannung nicht bekannt, so kann sie mittels eines weiteren analogen Eingangs (nicht gezeigt) bestimmt werden.

Ist jedoch kein Verbraucher mit dem Ausgabeanschlüssen 235 verbunden, so fällt an der dritten Diode 265 keine Spannung ab. Üblicherweise kann in diesem Fall an A2 eine Spannung nahe an der Versorgungsspannung bestimmt werden. Durch Abtastung der Spannung an A2 kann die Funktionskomponente bestimmen, ob eine weitere Funktionskomponente Strom über diese Versorgungsanschlüsse 240 bezieht.

Die Funktionskomponente 110 kann mittels Daisy Chaining bestimmen, ob sie die letzte in einer Kette von Funktionskomponenten 110 ist. Die beiden Funktionsmodule 110 können sich also zumindest dadurch voneinander unterscheiden, dass eines bestimmt, dass es noch ein weiteres Funktionsmodul 110 versorgt, und das andere nicht. Ein bereits bestehender Adressraum kann auf diese Weise verdoppelt werden. Beispielsweise können mit der dargestellten Ausführungsform insgesamt 12 Funktionsmodule 110 voneinander unterschieden werden, von denen sechs paarweise an die anderen sechs angeschlossen sind.

Die folgende Tabelle 1 zeigt mögliche Zuordnungen an einem Funktionsmodul 110. Für die Pins 3 bis 5 steht ,+‘ für eine Verbindung mit einem hohen Potential und für eine Verbindung mit einem niedrigen Potential der externen Spannung. Die numerischen Adressen sind exemplarisch gewählt. Für die analogen Eingänge A4 bis A5 steht ,H‘ für ein hohes Potential beziehungsweise eine hohe Spannung, ,L‘ für ein niedriges Potential beziehungsweise eine niedrige Spannung und ,O‘ für einen offenen Eingang, der nicht oder nur hochohmig mit einem anderen Potential verbunden ist. Für A2 steht ,drop‘ für eine Spannung, die sich einstellt, wenn an der dritten Diode 265 der vorbestimmte Spannungsabfall eintritt, weil ein Strom durch die Diode 265 fließt.

Tabelle 1 Figur 3 zeigt einen Schaltplan eines Funktionsmoduls 110 in einer zweiten Ausführungsform. Im Unterschied zu der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform sind die Ausgabeanschlüsse 235 nicht mit den positiven und negativen Anschlüssen 220, 225 der Funktionseinheit 205, sondern mit den Pins 3 und 4 der Versorgungsanschlüsse 240 verbunden. Soll Daisy Chaining verwendet werden, so muss die externe Spannung mit den Pins 3 und 4 des dargestellten Funktionsmoduls 110 verbunden werden, dabei sind beide Polaritäten möglich. Pegel an den Pins 4 und 5 können hier mittels digitaler Eingänge D4 und D5 an Stelle der analogen Eingänge A4 und A5 bestimmt werden.

Mit solchen Funktionsmodulen 110 sind im Wesentlichen die in Tabelle 1 dargestellten Adressen 1 bis 6 über Codierung der externen Spannung an den Versorgungsanschlüssen 240 darstellbar. Zusätzlich können die Adressen 7 und 8 genutzt werden, bei denen die externe Spannung an den Pins 3 und 4 liegt und ein weiteres Funktionsmodul 110 mit den Ausgabeanschlüssen 235 verbunden ist.

Es ist zu beachten, dass in dieser Ausführungsform die an das nachgelagerte Funktionsmodul 110 bereitgestellte Spannung an den Ausgabeanschlüssen 235 um nur eine Schwellenspannung unter der externen Spannung an den Versorgungsanschlüssen 240 liegt, während sie in der Ausführungsform von Figur 2 zwei Schwellenspannungen darunter liegen kann. Durch die antiparallelen zwei dritten Dioden 265 können beide Polaritäten der externen Spannung an den Pins 3 und 4 ausgenutzt werden.

Figur 4 zeigt einen Schaltplan mit zwei mittels Daisy Chaining miteinander verbundenen Funktionsmodulen 110. Rechts ist ein erstes Funktionsmodul 405 und links ein zweites Funktionsmodul 410, jeweils in einer Ausführungsform nach Figur 3, dargestellt. Bereits erläuterte Bezeichnungen von Elementen der Funktionsmodule 405, 410 wurden in dieser Figur vereinfacht oder weggelassen, um den Überblick zu verbessern. Von besonderem Interesse ist hier die Verbindung der beiden Funktionsmodule 405, 410 untereinander und mit einer externen Spannung 415. Da mit den Ausgabeanschlüssen 235 des ersten Funktionsmoduls 405 das zweite 410 verbunden ist, kann hier der Spannungsabfall an einer der dritten Dioden 265 bestimmt werden. Die exemplarisch gewählte Anbindung der externen Spannung 415 an die Pins 3 und 4 ergibt zusammen mit dem bestimmten Spannungsabfall laut Tabelle 1 die Adresse 8 für das erste Funktionsmodul 405.

Das zweite Funktionsmodul 410 kann keinen Spannungsabfall über seiner dritten Diode 265 bestimmen. Über die Potentiale an den Pins 4 und 5 ist es daher nach Tabelle 1 auf die Adresse 6 festgelegt. Es ist zu beachten, dass hier für das zweite Funktionsmodul 410 der Adressraum von 1 bis 6 zur Verfügung steht, für das erste Funktionsmodul 410 hingegen nur die Adressen 7 und 8.

Figur 5 zeigt ein weiteres System 105 in einem Fahrzeug 100. Ausgehend vom System 105 von Figur 1 sind von den sechs vorgesehenen Funktionsmodulen 110 vier direkt mit der Steuervorrichtung 115 verbunden; zwei weitere Funktionsmodule 110 sind an jeweils eines der vier angeschlossen. In stilisierter Form ist außerdem der Kommunikationsbus 215 gezeigt, der alle Funktionsmodule 110 und die Steuervorrichtung 115 in einer linearen Topologie miteinander verbindet.

Es ist zu sehen, wie das Kaskadieren der Funktionskomponenten 110 mittels Daisy Chaining dazu beitragen kann, Leitungen des Kommunikationsbusses 215 und Leitungen zur Steuervorrichtung 215 auf ähnlichen Wegen zu verlegen. Vorliegend können alle Leitungen in nur einem Bündel durch das Fahrzeug 105 geführt werden, nur die beiden von der Steuervorrichtung 115 aus direkt nach links führenden Abschnitte können eine zusätzliche Verbindung erfordern. Eine von der Steuervorrichtung 115 ausgehende Leitung versorgt dabei nie mehr als zwei Funktionskomponenten 110, sodass ihr Leitungsquerschnitt niedrig gehalten sein kann. Bezugszeichen

100 Fahrzeug

105 System

110 Funktionsmodul

115 Steuervorrichtung

205 Funktionseinheit

201 Schnittstelle

215 Kommunikationsbus

220 positiver Anschluss

225 negativer Anschluss

230 Verbinder

235 Ausgabeanschlüsse

240 Versorgungsanschlüsse

245 Längswiderstand

250 Pulldown Widerstand

255 erste Diode

260 zweite Diode

265 dritte Diode

A1-A5 analoger Eingang

D4-D5 digitaler Eingang

405 erstes Funktionsmodul

410 zweites Funktionsmodul

415 externe Spannung