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Title:
FUNGICIDAL MIXTURES FOR COMBATING RICE PATHOGENS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/034629
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to fungicidal mixtures for combating rice pathogens containing in the form of active agents 1) a triazolopyrimidine derivative of formula (I) and 2) fenhexamid of formula (II) at a synergistically effective quantity and to a method for combating rice pathogens by the compound of formula (I) and the compound of formula (II) mixtures and the use the compound of formula (I) with the compound of formula (II) for producing such mixtures and agents containing said mixtures.

Inventors:
TORMO I BLASCO JORDI (DE)
GROTE THOMAS (DE)
SCHERER MARIA (DE)
STIERL REINHARD (DE)
STRATHMANN SIEGFRIED (DE)
SCHOEFL ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/011025
Publication Date:
April 21, 2005
Filing Date:
October 02, 2004
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
TORMO I BLASCO JORDI (DE)
GROTE THOMAS (DE)
SCHERER MARIA (DE)
STIERL REINHARD (DE)
STRATHMANN SIEGFRIED (DE)
SCHOEFL ULRICH (DE)
International Classes:
A01N43/90; (IPC1-7): A01N43/90
Domestic Patent References:
WO1998046607A11998-10-22
Foreign References:
EP0988790A12000-03-29
US5593996A1997-01-14
US6268371B12001-07-31
EP0626135A21994-11-30
EP1064846A12001-01-03
Other References:
DEBIEU DANIELE ET AL: "The hydroxyanilide fenhexamid, a new sterol biosynthesis inhibitor fungicide efficient against the plant pathogenic fungus Botryotinia fuckeliana (Botrytis cinerea)", PEST MANAGEMENT SCIENCE, vol. 57, no. 11, November 2001 (2001-11-01), pages 1060 - 1067, XP002317294, ISSN: 1526-498X
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Fungizide Mischungen zur Bekämpfung von Reispathogenen, enthaltend 1) das Triazolopyrimidinderivat der Formel I, und 2) Fenhexamid der Formel II, in einer synergistisch wirksamen Menge.
2. Fungizide Mischungen gemäß Anspruch 1, enthaltend die Verbindung der For mel I und die Verbindungen der Formel II in einem Gewichtsverhältnis von 100 : 1 bis 1 : 100.
3. Fungizides Mittel, enthaltend einen flüssigen oder festen Trägerstoff und eine Mischung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2.
4. Verfahren zur Bekämpfung von reispathogenen Schadpilzen, dadurch gekenn zeichnet, dass man die Pilze, deren Lebensraum oder die vor Pilzbefall zu schüt zenden Pflanzen, den Boden oder Saatgüter mit einer wirksamen Menge der Verbindung 1 und einer der Verbindungen II gemäß Anspruch 1 behandelt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Verbindun gen I und 11 gemäß Anspruch 1 gleichzeitig, und zwar gemeinsam oder getrennt, oder nacheinander ausbringt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Mischung gemäß Ansprüchen 1 oder 2 in einer Menge von 5 g/ha bis 2000 g/ha aufwendet.
7. Verfahren nach Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Mischung gemäß Ansprüchen 1 oder 2 in einer Menge von 1 bis 1000 g/100 kg Saatgut anwendet.
8. Saatgut, enthaltend die Mischung gemäß Ansprüchen 1 oder 2 in einer Menge von 1 bis 1000 g/100 kg.
9. Verwendung der Verbindung) und der Verbindung II gemäß Anspruch 1 zur Her stellung eines zur Bekämpfung von reispathogenen Schadpilzen geeigneten Mit tels.
Description:
Fungizide Mischungen zur Bekämpfung von Reispathogenen Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft fungizide Mischungen zur Bekämpfung von Reis- pathogenen, enthaltend als aktive Komponenten 1) das Triazolopyrimidinderivat der Formel I, und 2) Fenhexamid der Formel II, in einer synergistisch wirksamen Menge.

Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bekämpfung von Reispathogenen mit Mischungen der Verbindung I mit der Verbindung II und die Verwendung der Ver- bindung I mit der Verbindung II zur Herstellung derartiger Mischungen sowie Mittel, die diese Mischungen enthalten.

Die Verbindung I, 5-Chlor-7- (4-methyl-piperidin-1-yl)-6- (2, 4, 6-trifluor-phenyl)- (1, 2,4] tri- azolo [1,5-a] pyrimidin, ihre Herstellung und deren Wirkung gegen Schadpilze ist aus der Literatur bekannt (WO 98/46607).

Die Verbindung II, N- (2, 3-Dichlor-4-hydroxyphenyl)-1-methylcyclohexancarboxamid, ihre Herstellung und deren Wirkung gegen Schadpilze ist ebenfalls aus der Literatur bekannt (Proc. Br. Crop Prot. Conf. -Pests Dis., 1998, Bd. 2, S. 327 ; common name : Fenhexamid). Fenhexamid ist im Markt hauptsächlich zur Bekämpfung von Boytritisbe- fall in Reben und Sonderkulturen bekannt.

Mischungen von Triazolopyrimidinderivaten mit Fenhexamid sind allgemein aus EP-A 988 790 bekannt. Die Verbindung) ist von der allgemeinen Offenbarung dieser Schrift umfasst, ist jedoch nicht explizit erwähnt. Die Kombination der Verbindung I mit Fen- hexamid ist daher neu.

Die aus EP-A 988 790 bekannten synergistischen Mischungen werden als fungizid wirksam gegen verschiedene Krankheiten von Getreide, Obst und Gemüse, wie z. B.

Mehltau an Weizen und Gerste oder Grauschimmel an Äpfeln beschrieben.

Aufgrund der speziellen Kultivierungsbedingungen von Reispflanzen bestehen deutlich andere Anforderungen an ein Reisfungizid als an Fungizide, die im Getreide-oder Obstbau angewandt werden. Unterschiede bestehen in der Anwendungsmethode : Ne- ben der vielerorts angewandten Blattapplikation wird im modernen Reisanbau das Fungizid direkt bei, oder kurz nach der Aussaat auf den Boden ausgebracht. Das Fun- gizid wird über die Wurzeln in die Pflanze aufgenommen und im Pflanzensaft in der Pflanze zu den zu schützenden Pflanzenteilen transportiert wird. Im Getreide-oder Obstbau hingegen wird das Fungizid üblicherweise auf die Blätter oder die Früchte appliziert, daher spielt in diesen Kulturen die Systemik der Wirkstoffe eine erheblich geringere Rolle.

Auch sind in Reis andere Pathogene typisch als in Getreide oder Obst. Pyricularia oryzae, Cochliobolus miyabeanus und Corticium sasakii (syn. Rhizoctonia solar) sind die Erreger der bedeutendsten Krankheiten von Reispflanzen. Rhizoctonia solani ist das einzige landwirtschaftlich bedeutende Pathogen innerhalb der Unterklasse Agari- comycetidae. Dieser Pilz befällt die Pflanze nicht wie die meisten anderen Pilze über Sporen, sondern über eine Mycelinfektion.

Aus diesem Grund sind Erkenntnisse zur fungiziden Wirkung von Getreide-oder Obst- bau nicht auf Reiskulturen übertragbar.

Praktische Erfahrungen in der Landwirtschaft haben gezeigt, dass der wiederholte und ausschließliche Einsatz eines Einzelwirkstoffs bei der Bekämpfung von Schadpilzen in vielen Fällen zur schnellen Selektion von solchen Pilzstämmen führt, die gegen den betreffenden Wirkstoff eine natürliche oder adaptierte Resistenz entwickelt haben. Eine wirksame Bekämpfung dieser Pilze mit dem betreffenden Wirkstoff ist dann nicht mehr möglich.

Um die Gefahr der Selektion von resistenten Pilzstämmen zu verringern, werden heut- zutage zur Bekämpfung von Schadpilzen üblicherweise Mischungen verschiedener

Wirkstoffe eingesetzt. Durch Kombination von Wirkstoffen mit unterschiedlichen Wir- kungsmechanismen kann der Bekämpfungserfolg über längere Zeit gesichert werden.

Im Hinblick auf effektives Resistenzmanagement und eine wirkungsvolle Bekämpfung von Reispathogenen bei möglichst geringen Aufwandmengen lagen der vorliegenden Erfindungen Mischungen als Aufgabe zugrunde, die bei verringerter Gesamtmenge an ausgebrachten Wirkstoffen eine verbesserte Wirkung gegen die Schadpilze zeigen.

Demgemäss wurden die eingangs definierten Mischungen gefunden. Es wurde außer- dem gefunden, dass sich bei gleichzeitiger gemeinsamer oder getrennter Anwendung der Verbindungen 1 und der Verbindung II oder bei Anwendung der Verbindungen 1 und der Verbindung II nacheinander Reispathogene besser bekämpfen lassen als mit den Einzelverbindungen.

Bevorzugt setzt man bei der Bereitstellung der Mischungen die reinen Wirkstoffe 1 und II ein, denen man je nach Bedarf weitere Wirkstoffe gegen Schadpilze oder andere Schädlinge wie Insekten, Spinntiere oder Nematoden, oder auch herbizide oder wachs- tumsregulierende Wirkstoffe oder Düngemittel beimischen kann.

Als weitere Wirkstoffe im voranstehenden Sinne kommen insbesondere Fungizide ausgewählt aus der folgenden Gruppe in Frage : Acylalanine wie Benalaxyl, Metalaxyl, Ofurace, Oxadixyl, Aminderivate wie Aldimorph, Dodemorph, Fenpropidin, Guazatine, Iminoctadine, Tridemorph, Antibiotika wie Cycloheximid, Griseofulvin, Kasugamycin, Natamycin, Polyoxin oder Streptomycin, Azole wie Bitertanol, Bromoconazol, Cyproconazol, Difenoconazote, Dinitrocona- zol, Enilconazol, Fenbuconazol, Fluquiconazot, Flusilazol, Flutriafol, Hexaconazol, lmazalil, Ipconazol, Myclobutanil, Penconazol, Propiconazol, Prochloraz, Prothio- conazol, Simeconazol, Tetraconazol, Triadimefon, Triadimenol, Triflumizol, Tritico- nazol, Dicarboximide wie Myclozolin, Procymidon, Dithiocarbamate wie Ferbam, Nabam, Metam, Propineb, Polycarbamat, Ziram, Zi- neb, Heterocylische Verbindungen wie Anilazin, Boscalid, Carbendazim, Carboxin, Oxy- carboxin, Cyazofamid, Dazomet, Famoxadon, Fenamidon, Fuberidazol, Flutolanil, Furametpyr, Isoprothiolan, Mepronil, Nuarimol, Probenazol, Pyroquilon, Silthiofam, Thiabendazol, Thifluzamid, Tiadinil, Tricyclazol, Triforine, Nitrophenylderivate wie Binapacryl, Dinocap, Dinobuton, Nitrophthal-isopropyl,

Phenylpyrrole wie Fenpiclonil oder Fludioxonil, Schwefel, Sonstige Fungizide wie Acibenzolar-S-methyl, Carpropamid, Chlorothalonil, Cyflu- fenamid, Cymoxanil, Diclomezin, Diclocymet, Diethofencarb, Edifenphos, Ethabo- xam, Fentin-Acetat, Fenoxanil, Ferimzone, Fluazinam, Fosetyl, Hexachlorbenzol, Metrafenon, Pencycuron, Propamocarb, Phthalid, Toloclofos-methyl, Quintozene, Zoxamid, Strobilurine wie Fluoxastrobin, Metominostrobin, Orysastrobin oder Pyraclostrobin, Sulfensäurederivate wie Captafol, Zimtsäureamide und Analoge wie Flumetover.

In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mischungen werden den Verbin- dungen und)) ein weiteres Fungizid III oder zwei Fungizide III und IV beigemischt.

Mischungen der Verbindungen 1 und 11 mit einer Komponente 111 sind bevorzugt. Be- sonders bevorzugt sind Mischungen der Verbindungen 1 und 11.

Die Mischungen der Verbindungen I und II bzw. die gleichzeitige gemeinsame oder getrennte Verwendung der Verbindungen 1 und der Verbindung II zeichnen sich aus durch eine hervorragende Wirksamkeit gegen Reispathogene aus der Klasse der As- comyceten, Deuteromyceten und Basidiomyceten. Sie können zur Saatgutbehandlung, wie auch als Blatt-und Bodenfungizide eingesetzt werden. Bevorzugt erfolgt die Appli- kation der Verbindungen 1 und 11 durch Besprühen der Blätter. Die Anwendung der Verbindungen kann auch durch Granulatapplikation oder Bestäuben der Böden erfol- gen.

Besondere Bedeutung haben sie für die Bekämpfung von Schadpilzen an Reispflanzen und an deren Saatgut, wie Bipolaris-und Drechslera-Arten, sowie Pyricularia oryzae.

Insbesondere eignen sie sich zur Bekämpfung der Braunfleckenkrankheit an Reis, die durch Cochliobolus miyabeanus verursacht wird.

Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Kombination der Verbindungen I und 11 auch zur Bekämpfung anderer Pathogene geeignet, wie z. B. Septoria-und Puccinia-Arten in Getreide und Altemaria-und Boytritis-Arten in Gemüse, Obst und Wein.

Die Verbindung) und die Verbindung II können gleichzeitig gemeinsam oder getrennt oder nacheinander aufgebracht werden, wobei die Reihenfolge bei getrennter Applika- tion im allgemeinen keine Auswirkung auf den Bekämpfungserfolg hat.

Die Verbindung) und die Verbindung II werden üblicherweise in einem Gewichtsver- hältnis von 100 : 1 bis 1 : 100, vorzugsweise 20 : 1 bis 1 : 50, insbesondere 10 : 1 bis 1 : 10 angewandt.

Die Komponenten 111 und ggf. IV werden gewünschtenfalls im Verhältnis von 20 : 1 bis 1 : 20 zu der Verbindung I zugemischt.

Die Aufwandmengen der erfindungsgemäßen Mischungen liegen je nach Art der Ver- bindung und des gewünschten Effekts bei 5 g/ha bis 2000 g/ha, vorzugsweise 50 bis 1500 g/ha, insbesondere 50 bis 750 g/ha.

Die Aufwandmengen für die Verbindung I liegen entsprechend in der Regel bei 1 bis 1000 g/ha, vorzugsweise 10 bis 750 g/ha, insbesondere 20 bis 500 g/ha.

Die Aufwandmengen für die Verbindung II liegen entsprechend in der Regel bei 1 bis 1000 g/ha, vorzugsweise 10 bis 750 g/ha, insbesondere 20 bis 500 g/ha.

Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Aufwandmengen an Mischung von 1 bis 1000 g/100 kg Saatgut, vorzugsweise 1 bis 750 g/100 kg, insbesondere 5 bis 500 g/100 kg verwendet.

Bei der Bekämpfung für Reispflanzen pathogener Schadpilze erfolgt die getrennte oder gemeinsame Applikation der Verbindungen 1 und 11 oder der Mischungen aus den Ver- bindungen I und 11 durch Besprühen oder Bestäuben der Samen, der Sämlinge, der Pflanzen oder der Böden vor oder nach der Aussaat der Pflanzen oder vor oder nach dem Auflaufen der Pflanzen.

Die erfindungsgemäßen Mischungen, bzw. die Verbindungen I und 11 können in die üblichen Formulierungen überführt werden, z. B. Lösungen, Emulsionen, Suspensio- nen, Stäube, Pulver, Pasten und Granulate. Die Anwendungsform richtet sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck ; sie soll in jedem Fall eine feine und gleichmäßige Verteilung der erfindungsgemäßen Verbindung gewährleisten.

Die Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Verstrecken des Wirkstoffs mit Lösungsmitteln und/oder Trägerstoffen, gewünschtenfalls unter Verwen- dung von Emulgiermitteln und Dispergiermitteln. Als Lösungsmittel/Hilfsstoffe kom- men dafür im wesentlichen in Betracht : - Wasser, aromatische Lösungsmittel (z. B. Solvesso Produkte, Xylol), Paraffine (z. B. Erdölfraktionen), Alkohole (z. B. Methanol, Butanol, Pentanol, Benzylalkohol), Ketone (z. B. Cyclohexanon, gamma-Butryolacton), Pyrrolidone (NMP, NOP), Aceta-

te (Glykoldiacetat), Glykole, Dimethylfettsäureamide, Fettsäuren und Fettsäureester.

Grundsätzlich können auch Lösungsmittelgemische verwendet werden, Trägerstoffe wie natürliche Gesteinsmehle (z. B. Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide) und synthetische Gesteinsmehle (z. B. hochdisperse Kieselsäure, Silikate) ; Emulgiermittel wie nichtionogene und anionische Emulgatoren (z. B. Polyoxyethylen- Fettalkohol-Ether, Alkylsulfonate und Arylsulfonate) und Dispergiermittel wie Lignin- Sulfitablaugen und Methylcellulose.

Als oberflächenaktive Stoffe kommen Alkali-, Erdalkali-, Ammoniumsalze von Ligninsul- fonsäure, Naphthalinsulfonsäure, Phenolsulfonsäure, Dibutylnaphthalinsulfonsäure, Alkylarylsulfonate, Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Fettalkoholsulfate, Fettsäuren und sulfa- tierte Fettalkoholglykolether zum Einsatz, ferner Kondensationsprodukte von sulfonier- tem Naphthalin und Naphthalinderivaten mit Formaldehyd, Kondensationsprodukte des Naphthalins bzw. der Naphtalinsulfonsäure mit Phenol und Formaldehyd, Polyoxyethy- <BR> <BR> <BR> lenoctylphenolether, ethoxyliertes Isooctylphenol, Octylphenol, Nonylphenol, Alkylphe-<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> nolpolyglykolether, Tributylphenylpolyglykolether, Tristerylphenylpolyglykolether, Alkyl-<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> arylpolyetheralkohole, Alkohol-und Fettalkoholethylenoxid-Kondensate, ethoxyliertes Rizinusöl, Polyoxyethylenalkylether, ethoxyliertes Polyoxypropylen, Laurylalkoholpoly- glykoletheracetal, Sorbitester, Ligninsulfitablaugen und Methylcellulose in Betracht.

Zur Herstellung von direkt versprühbaren Lösungen, Emulsionen, Pasten oder Öldis- persionen kommen Mineralölfraktionen von mittlerem bis hohem Siedepunkt, wie Kero- sin oder Dieselöl, ferner Kohlenteeröle sowie Öle pflanzlichen oder tierischen Ur- sprungs, aliphatische, cyclische und aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Toluol, Xy- lol, Paraffin, Tetrahydronaphthalin, alkylierte Naphthaline oder deren Derivate, Metha- nol, Ethanol, Propanol, Butanol, Cyclohexanol, Cyclohexanon, Isophoron, stark polare Lösungsmittel, z. B. Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon oder Wasser in Betracht.

Pulver-, Streu-und Stäubmittel können durch Mischen oder gemeinsames Vermahlen der wirksamen Substanzen mit einem festen Trägerstoff hergestellt werden.

Granulate, z. B. Umhüllungs-, Imprägnierungs-und Homogengranulate, können durch Bindung der Wirkstoffe an feste Trägerstoffe hergestellt werden. Feste Trägerstoffe sind z. B. Mineralerden, wie Kieselgele, Silikate, Talkum, Kaolin, Attaclay, Kalkstein, Kalk, Kreide, Bolus, Löß, Ton, Dolomit, Diatomeenerde, Calcium-und Magnesiumsul- fat, Magnesiumoxid, gemahlene Kunststoffe, Düngemittel, wie z. B. Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Ammoniumnitrat, Hamstoffe und pflanzliche Produkte, wie Ge- treidemehl, Baumrinden-, Holz-und Nussschalenmehl, Cellulosepulver und andere feste Trägerstoffe.

Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,01 und 95 Gew. -%, vorzugs- weise zwischen 0,1 und 90 Gew.-% der Wirkstoffe. Die Wirkstoffe werden dabei in ei- ner Reinheit von 90% bis 100%, vorzugsweise 95% bis 100% (nach NMR-Spektrum) eingesetzt.

Beispiele für Formulierungen sind : 1. Produkte zur Verdünnung in Wasser A) Wasserlösliche Konzentrate (SL) 10 Gew.-Teile der Wirkstoffe werden in Wasser oder einem wasserlöslichen Lösungs- mittel gelöst. Alternativ werden Netzmittel oder andere Hilfsmittel zugefügt. Bei der Verdünnung in Wasser löst sich der Wirkstoff.

B) Dispergierbare Konzentrate (DC) 20 Gew.-Teile der Wirkstoffe werden in Cyclohexanon unter Zusatz eines Dispergier- mittels z. B. Polyvinylpyrrolidon gelöst. Bei Verdünnung in Wasser ergibt sich eine Dis- persion.

C) Emulgierbare Konzentrate (EC) 15 Gew.-Teile der Wirkstoffe werden in Xylol unter Zusatz von Ca- Dodecylbenzolsulfonat und Ricinusölethoxylat jeweils 5 %) gelöst. Bei der Verdün- nung in Wasser ergibt sich eine Emulsion.

D) Emulsionen (EW, EO) 40 Gew.-Teile der Wirkstoffe werden in Xylol unter Zusatz von Ca- Dodecylbenzolsulfonat und Ricinusölethoxylat (jeweils 5 %) gelöst. Diese Mischung wird mittels einer Emulgiermaschine (Ultraturax) in Wasser eingebracht und zu einer homogenen Emulsion gebracht. Bei der Verdünnung in Wasser ergibt sich eine Emul- sion.

E) Suspensionen (SC, OD) 20 Gew.-Teile der Wirkstoffe werden unter Zusatz von Dispergier-und Netzmitteln und Wasser oder einem organischen Lösungsmittel in einer Rührwerkskugelmühle zu ei- ner feinen Wirkstoffsuspension zerkleinert. Bei der Verdünnung in Wasser ergibt sich eine stabile Suspension des Wirkstoffs.

F) Wasserdispergierbare und wasserlösliche Granulate (WG, SG) 50 Gew.-Teile der Wirkstoffe werden unter Zusatz von Dispergier-und Netzmitteln fein gemahlen und mittels technischer Geräte (z. B. Extrusion, Sprühturm, Wirbelschicht) als wasserdispergierbare oder wasserlösliche Granulate hergestellt. Bei der Verdünnung in Wasser ergibt sich eine stabile Dispersion oder Lösung des Wirkstoffs.

G) Wasserdispergierbare und wasserlösliche Pulver (WP, SP) 75 Gew.-Teile der Wirkstoffe werden unter Zusatz von Dispergier-und Netzmitteln so- wie Kieselsäuregel in einer Rotor-Strator Mühle vermahlen. Bei der Verdünnung in Wasser ergibt sich eine stabile Dispersion oder Lösung des Wirkstoffs.

2. Produkte für die Direktapplikation H) Stäube (DP) 5 Gew. Teile der Wirkstoffe werden fein gemahlen und mit 95 % feinteiligem Kaolin in- nig vermischt. Man erhält dadurch ein Stäubmittel.

I) Granulate (GR, FG, GG, MG) 0.5 Gew-Teile der Wirkstoffe werden fein gemahlen und mit 95.5 % Trägerstoffe ver- bunden. Gängige Verfahren sind dabei die Extrusion, die Sprühtrocknung oder die Wirbelschicht. Man erhält dadurch ein Granulat für die Direktapplikation.

J) ULV-Lösungen (UL) 10 Gew.-Teite der Wirkstoffe werden in einem organischen Lösungsmittel z. B. Xylol gelöst. Dadurch erhält man ein Produkt für die Direktapplikation.

Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder den daraus berei- teten Anwendungsformen, z. B. in Form von direkt versprühbaren Lösungen, Pulvern, Suspensionen oder Dispersionen, Emulsionen, Öldispersionen, Pasten, Stäubmitteln, Streumitteln, Granulaten durch Versprühen, Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen oder Gießen angewendet werden. Die Anwendungsformen richten sich ganz nach den Ver- wendungszwecken ; sie sollten in jedem Fall möglichst die feinste Verteilung der erfin- dungsgemäßen Wirkstoffe gewährleisten.

Wässrige Anwendungsformen können aus Emulsionskonzentraten, Pasten oder netz- baren Pulvern (Spritzpulver, Öldispersionen) durch Zusatz von Wasser bereitet wer- den. Zur Herstellung von Emulsionen, Pasten oder Öldispersionen können die Sub- stanzen als solche oder in einem Öl oder Lösungsmittel gelöst, mittels Netz-, Haft-, Dispergier-oder Emulgiermitttel in Wasser homogenisiert werden. Es können aber auch aus wirksamer Substanz Netz-, Haft-, Dispergier-oder Emulgiermittel und even- tuell Lösungsmittel oder Öl bestehende Konzentrate hergestellt werden, die zur Ver- dünnung mit Wasser geeignet sind.

Die Wirkstoffkonzentrationen in den anwendungsfertigen Zubereitungen können in größeren Bereichen variiert werden. Im allgemeinen liegen sie zwischen 0,0001 und 10%, vorzugsweise zwischen 0, 01 und 1%.

Die Wirkstoffe können auch mit gutem Erfolg im Ultra-Low-Volume-Verfahren (ULV) verwendet werden, wobei es möglich ist, Formulierungen mit mehr als 95 Gew.-% Wirkstoff oder sogar den Wirkstoff ohne Zusätze auszubringen.

Zu den Wirkstoffen können Öle verschiedenen Typs, Netzmittel, Adjuvants, Herbizide, Fungizide, andere Schädlingsbekämpfungsmittel, Bakterizide, gegebenenfalls auch erst unmittelbar vor der Anwendung (Tankmix), zugesetzt werden. Diese Mittel werden zu den erfindungsgemäßen Mitteln üblicherweise im Gewichtsverhältnis 1 : 10 bis 10 : 1 zugemischt.

Die Verbindungen und)), bzw. die Mischungen oder die entsprechenden Formule- rungen werden angewendet, indem man die Schadpilze, die von ihnen freizuhaltenden Pflanzen, Samen, Böden, Flächen, Materialien oder Räume mit einer fungizid wirksa- men Menge der Mischung, bzw. der Verbindungen I und 11 bei getrennter Ausbringung, behandelt. Die Anwendung kann vor oder nach dem Befall durch die Schadpilze erfol- gen.

Die fungizide Wirkung der Verbindung und der Mischungen lässt sich durch folgende Versuche zeigen : Die Wirkstoffe wurden getrennt oder gemeinsam als eine Stammlösung aufbereitet mit 0,25 Gew. -% Wirkstoff in Aceton oder DMSO. Dieser Lösung wurde 1 Gew.-% Emul- gator Uniperot@ EL (Netzmittel mit Emulgier-und Dispergierwirkung auf der Basis ethoxylierter Alkylphenole) zugesetzt und entsprechend der gewünschten Konzen- tration mit Wasser verdünnt.

Anwendungsbeispiel-Wirksamkeit gegen die Braunfleckenkrankheit des Reises verursacht durch Cochliobolus miyabeanus bei protektiver Behandlung Blätter von in Töpfen gewachsenen Reiskeimlingen der Sorte"Tai-Nong 67"wurden mit wässriger Suspension in der unten angegebenen Wirkstoffkonzentration bis zur Tropf- nässe besprüht.. Am folgenden Tag wurden die Pflanzen mit einer wässrigen Sporensus- pension von Cochliobolus miyabeanus inokuliert. Anschließend wurden die Versuchs- pflanzen in Klimakammern bei 22-24°C und 95-99 % relativer Luftfeuchtigkeit für sechs Tage aufgestellt. Dann wurde das Ausmaß der Befallsentwicklung auf den Blättern visuell ermittelt.

Die Auswertung erfolgt durch Feststellung der befallenen Pflanzen in Prozent. Diese Prozent-Werte wurden in Wirkungsgrade umgerechnet.

Der Wirkungsgrad (W) wird nach der Formel von Abbot wie folgt berechnet : W= (1-a/ß) 100 a entspricht dem Pilzbefall der behandelten Pflanzen in % und ß entspricht dem Pilzbefall der unbehandelten (Kontroll-) Pflanzen in % Bei einem Wirkungsgrad von 0 entspricht der Befall der behandelten Pflanzen demje- nigen der unbehandelten Kontrollpflanzen ; bei einem Wirkungsgrad von 100 weisen die behandelten Pflanzen keinen Befall auf.

Die zu erwartenden Wirkungsgrade der Wirkstoffmischungen werden nach der Colby Formel [R. S. Colby, Weeds 15,20-22 (1967)] ermittelt und mit den beobachteten Wir- kungsgraden verglichen.

Colby Formel : E=x+y-xy/100 E zu erwartender Wirkungsgrad, ausgedrückt in % der unbehandelten Kontrolle, beim Einsatz der Mischung aus den Wirkstoffen A und B in den Konzentrationen a und b x der Wirkungsgrad, ausgedrückt in % der unbehandelten Kontrolle, beim Einsatz des Wirkstoffs A in der Konzentration a y der Wirkungsgrad, ausgedrückt in % der unbehandelten Kontrolle, beim Einsatz des Wirkstoffs B in der Konzentration b Als Vergleichsverbindungen wurden die von den in EP-A 988 790 beschriebenen Fen- hexamid-Mischungen bekannten Verbindungen A und B verwendet : Tabelle A-Einzelwirkstoffe Wirkstoffkonzentration Wirkungsgrad in % der Beispiel Wirkstoff in der Spritzbrühe [ppm] unbehandelten Kontrolle 1 Kontrolle (unbehandelt)- (85% Befall) 1 16 4 5 16 0 3 II (Fenhexamid) 4 0 16 53 4 Vergleich A 4 29 5 Vergleich B 16 41 4 5

Tabelle B-erfindungsgemäße Mischungen Wirkstoffmischung beobachteter berechneter Bespiel Konzentration Wirkungsgrad Wirkungsgrad*) Mischungsverhältnis 1 + 11 6 16 + 4 ppm 76 17 4 : 1 + 11 7 16 + 16 ppm 88 17 1 : 1 I + II 8 4 + 16 ppm 70 5 1 : 4 *) berechneter Wirkungsgrad nach der Colby-Formel Tabelle C-Vergleichsversuche Wirkstoffmischung beobachteter berechneter Beispiel Konzentration Wirkungsgrad Wirkungsgrad*) Mischungsverhältnis A+II 9 16 + 4 ppm 29 53 4 : 1 A+II 10 16 + 16 ppm 17 53 1 : 1 Wirkstoffmischung beobachteter berechneter Beispiel Konzentration Wirkungsgrad Wirkungsgrad*) Mischungsverhältnis A+II 11 4 + 16 ppm 17 29 1 : 4 B + II 12 16 + 4 ppm 53 41 4 : 1 B+II 13 16 + 16 ppm 53 41 1 : 1 B + 11 14 4 + 16 ppm 41 5 1 : 4

*) berechneter Wirkungsgrad nach der Colby-Formel Aus den Ergebnissen der Versuche geht hervor, dass die erfindungsgemäßen Mi- schungen durch einen starken Synergismus eine deutlich höhere Wirksamkeit zeigen, als die aus EP-A 988 790 bekannten Fenhexamid-Mischungen, obwohl die Vergleichs- verbindungen als Einzelwirkstoffe gegenüber der Verbindung) bei vergleichbaren Auf- wandmengen relativ besser wirksam sind.