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Patent Searching and Data


Title:
FURNITURE COMPONENT AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/039035
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a furniture component (1) and to a method for producing same, wherein the furniture component comprises a wall (2) with at least two opposing side faces (3, 4) and a plurality of end faces (5-8). A receiving chamber (9) is formed in the wall (2) between the side faces (3, 4), in which receiving chamber a fitting (10) for guiding a movable furniture part (35) is received. The fitting (10) comprises a plurality of fitting components (21, 22) and can be transferred into at least two positions (11, 12). The receiving chamber (9) has opening sections (15, 16) on at least two end faces (5, 6) of the wall (2), at which opening sections the receiving chamber (9) is open to the outside. The fitting (10) is designed and configured such that the fitting (10) moves at least in the two opening sections (15, 16) on the at least two end faces (5, 6) when the fitting (10) is transferred from the first position (11) into the second position (12).

Inventors:
TASCHE MICHAEL (DE)
GÖTZ GERHARD (DE)
SOBOLEWSKI UWE (DE)
DIETRICH STEFAN (DE)
SCHUBERT MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/072496
Publication Date:
February 27, 2020
Filing Date:
August 22, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AMBIGENCE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A47B96/20; E05F1/08
Domestic Patent References:
WO2017029199A12017-02-23
Foreign References:
AT276146B1969-11-10
CH687095A51996-09-13
US0628322A1899-07-04
DE102006044873A12008-04-03
DE1559963A11969-12-18
DE202013003189U12014-07-10
DE102015108694A12015-12-24
Attorney, Agent or Firm:
BSB PATENTANWÄLTE SCHÜTTE & ENGELEN PART MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche :

1. Möbelkomponente (1), umfassend eine Wand (2) mit wenigstens zwei gegenüberliegenden Seitenflächen (3, 4) und einer

Mehrzahl an Stirnseiten (5-8),

wobei an der Wand (2) zwischen den Seitenflächen (3, 4) wenigstens ein Aufnahmeraum (9) ausgebildet ist, in welchem eine Beschlageinrichtung (10) zur Führung eines bewegbaren Möbelteils (35) aufgenommen ist,

und wobei die Beschlageinrichtung (10) eine Mehrzahl an Beschlagkomponenten (21, 22) umfasst und in wenigstens zwei Stellungen (11, 12) überführbar ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Aufnahmeraum (9) an wenigstens zwei Stirnseiten (5, 6) der Wand (2) Öffnungsabschnitte (15, 16) aufweist, an denen der Aufnahmeraum (9) nach außen geöffnet ist,

und dass die Beschlageinrichtung (10) so ausgebildet und eingerichtet ist, dass sich die Beschlageinrichtung (10) bei der Überführung der Beschlageinrichtung (10) von der ersten Stellung (11) in die zweite Stellung (12) wenigstens in den beiden Öffnungsabschnitten (15, 16) an den wenigstens zwei Stirnseiten (5, 6) bewegt.

2. Möbelkomponente (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Öffnungsabschnitte (15, 16) an zueinander benachbarten Stirnseiten (5, 6) ausgebildet sind.

3. Möbelkomponente (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Öffnungsabschnitte (15, 16) benachbart zueinander angeordnet sind und ineinander übergehen.

4. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei Öffnungsabschnitte (15, 16) an voneinander beabstandeten oder an einander gegenüberliegenden Stirnseiten (5, 6) ausgebildet sind.

5. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Aufnahmeraum (9) ein Hohlprofil (20) als

Beschlagkomponente und daran weitere Beschlagkomponenten (21) in wenigstens einer Stellung (11) aufgenommen sind.

6. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens eine Beschlagkomponente (21) einer Gruppe von Beschlagkomponenten entnommen ist, welche

Getriebeanordnungen (21), Hebelarme (22), Drehstellen (23), Anschläge (24), Dämpferkomponenten,

Kraftspeichereinrichtungen (25), Aktuatoren, Sensoren,

Spiralfedern, Druckspeicher, teleskopierbare Schienensysteme (26), Gleitschienen wie z. B. Plattenschienen,

Mittelschienen, Frontblendenschienen, Anschlussprofile (27), Befestigungselemente (28) und Kulissenführungen (29) umfasst.

7. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens ein Hebelarm (22) als Beschlagkomponente ausgebildet ist, der bei der Überführung von der ersten

Stellung (11) in die zweite Stellung (12) durch beide

Öffnungsabschnitte (15, 16) durchtritt.

8. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend wenigstens ein bewegbares und mit der

Beschlageinrichtung (10) verbundenes Möbelteil (35) .

9. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Stellung (11) eine Schließstellung und die zweite Stellung (12) eine Zwischenstellung oder

Öffnungsstellung ist.

10. Möbelkomponente (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Beschlagkomponenten (21-27) in der Schließstellung (11) innerhalb eines durch die Stirnseiten (5-8) und die

Seitenflächen (3, 4) aufgespannten Wandvolumens angeordnet sind, abgesehen von Befestigungselementen (28) zur

Befestigung des bewegbaren Möbelteils (35) an der

Beschlageinrichtung (10) .

11. Möbelkomponente (1) nach dem drittletzten Anspruch und dem vorletzten Anspruch und optional einem der anderen

vorhergehenden Ansprüche, wobei das bewegbare Möbelteil (35) in der Schließstellung (11) an einer Zugangsseite (35a) angeordnet ist und ein Aufnahmeabteil (30) mit dem bewegbaren Möbelteil (35) abtrennt, welches in der Öffnungsstellung (11) von der Zugangsseite (35a) aus zugänglich ist.

12. Möbelkomponente (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei einer der Öffnungsabschnitte (15) an der Stirnseite (5) an der Zugangsseite (35a) ausgebildet ist und der andere der Öffnungsabschnitte (16) an einer Stirnseite (6) an einer quer dazu verlaufenden Längsseite (36a) .

13. Möbelkomponente (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Öffnungsabschnitt (15) an der Zugangsseite (35a) länger ist als der Öffnungsabschnitt (16) an der Längsseite (36a) .

14. Möbelkomponente (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Öffnungsabschnitt (15) an der Zugangsseite (35a)

wenigstens doppelt so lang oder wenigstens drei Mal so lang ist wie der Öffnungsabschnitt (16) an der Längsseite (36a) .

15. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Anteil einer Länge des Öffnungsabschnitts (15) an einer Länge der Stirnseite (5) auf der Zugangsseite (35a) mehr als ein Drittel beträgt und/oder wobei ein Anteil einer Länge des Öffnungsabschnitts (16) an einer Länge der

Stirnseite (6) auf der Längsseite (36a) weniger als ein Drittel beträgt.

16. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Beschlageinrichtung (10) derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass sich wenigstens eine der

Beschlagkomponenten (22) bei der Überführung der

Beschlageinrichtung (10) von der ersten Stellung (11) in die zweite Stellung (12) wenigstens in einem ersten

Öffnungsabschnitt (15) bewegt und dass sich eine der

Beschlagkomponenten (22) bei der Überführung der

Beschlageinrichtung (10) von der ersten Stellung (11) in die zweite Stellung (12) wenigstens in dem zweiten

Öffnungsabschnitt (16) bewegt. 17. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Beschlageinrichtung (10) derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass sich bei der Überführung der

Beschlageinrichtung (10) von der ersten Stellung (11) in die zweite Stellung (12) wenigstens eine der Beschlagkomponenten (22) in den beiden Öffnungsabschnitten (15, 16) bewegt und wenigstens einen der beiden Öffnungsabschnitte (15, 16) von innen nach außen durchtritt.

18. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wand (2) wenigstens einen Kern (17) umfasst und wobei wenigstens ein Kern (17) mit der Beschlageinrichtung (10) verbunden ist.

19. Möbelkomponente (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Wand (2) wenigstens zwei Kerne (17, 18) umfasst, wobei in zwei Kerne (17, 18) jeweils eine Ausnehmung eingebracht ist, und wobei wenigstens zwei Kerne (17, 18) miteinander verbunden sind.

20. Möbelkomponente (1) nach einem der beiden vorhergehenden

Ansprüche, wobei die Beschlageinrichtung (10) und/oder der Kern (17) mit wenigstens einer der Decklagen (13, 14)

verbunden ist.

21. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens eine der Seitenflächen (3, 4) oder beide Seitenflächen (3, 4) an einer durchgängigen Decklage (13, 14) ausgebildet sind.

22. Möbelkomponente (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche wenigstens ein Aufnahmeabteil (30) zur Verfügung stellt, welches Aufnahmeabteil (30) durch wenigstens einen Boden und/oder wenigstens einen Oberboden (36) und/oder wenigstens einen Unterboden (38) und wenigstens eine Wand (2) begrenzt wird und welches durch das bewegbare Möbelteil (35) wenigstens teilweise verschließbar ist.

23. Verfahren zur Herstellung einer Möbelkomponente (1),

gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

- Bereitstellen wenigstens einer Wand (2) mit wenigstens einem Aufnahmeraum (9) mit Öffnungsabschnitten (15, 16), sodass der Aufnahmeraum (9) an wenigstens zwei Stirnseiten (5, 6) der Wand (2) nach außen geöffnet ist;

- Anordnen einer Beschlageinrichtung (10) zur Führung eines bewegbaren Möbelteils (35) in dem Aufnahmeraum (9), sodass die Beschlageinrichtung (10) bei der Überführung der

Beschlageinrichtung (10) von einer ersten Stellung (11) in eine zweite Stellung (12) in die Öffnungsabschnitte (15, 16) an den wenigstens zwei Stirnseiten (5, 6) eintaucht.

24. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Wand (2) aus wenigstens einem Kern (17) gebildet wird.

25. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei seitliche Decklagen (13, 14) auf den Kern (17) und/oder die Beschlageinrichtung (10) aufgebracht werden.

Description:
Möbelkomponente und Verfahren zur Herstellung

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Möbelkomponente mit wenigstens einer Wand, die wenigstens zwei gegenüberliegende Seitenflächen und eine Mehrzahl an Stirnseiten umfasst. An der Wand ist zwischen den Seitenflächen ein Aufnahmeraum ausgebildet, in welchem wenigstens eine Beschlageinrichtung zur Führung eines bewegbaren Möbelteils aufgenommen ist.

Im Stand der Technik sind verschiedenste Möbel und insbesondere Küchenmöbel wie Unterschränke oder Hängeschränke bekannt

geworden, die in der Regel einen nach vorne offenen Möbelkorpus aufweisen, an dem über Beschläge geführt bewegbare Möbelteile montiert sind. Die bewegbar geführten Möbelteile können

insbesondere Schubkästen mit einer Schubkastenfront oder Türen oder Klappen sein, die bei einem Möbelkorpus einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt werden können. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die

Verwendung von Türen und Klappen und Deckeln als bewegbaren Möbelteilen. Türen und Klappen werden im Rahmen dieser Anmeldung anhand der Ausrichtung ihrer Schwenkachse unterschieden, die bei Türen in der Regel vertikal und bei Klappen meist horizontal verläuft. Schwenkbare Deckel weisen meist ebenfalls eine

horizontal verlaufende Schwenkachse auf. Türen, Klappen und Deckel können aber nicht nur über eine Schwenkbewegung geöffnet werden, sondern auch über lineare Bewegungen oder kombinierte Linear- und Schwenkbewegungen.

Die Türen, Deckel und Klappen können in allen Fällen einteilig ausgebildet sein oder aus mehreren Einzelteilen bestehen, die miteinander verbunden sind und sich im Bewegungsablauf relativ zueinander bewegen. Zur Führung von Türen werden in der Regel Türscharniere verwendet, die an der Seite zwischen Möbelkorpus und Tür

schwenkbar angeordnet sind. Eine vergleichbare Anordnung von Scharnieren kann grundsätzlich auch bei Klappen eingesetzt werden. Diese Scharniere sind dann entlang einer oberen

Seitenkante der Klappe angeordnet. Häufig ist es jedoch

gewünscht, die Klappen in einer kombinierten Schwenk- und

Schiebebewegung zu öffnen, um, beispielsweise bei einem

Hängeschrank, einen größtmöglichen Zugang zum Schrankinnenraum zu erhalten, ohne dass die Klappe bis in eine waagerechte Position verschwenkt werden muss, in der sie vom Benutzer zum Schließen nicht oder nur noch schlecht erreichbar ist. Aus diesem Grund wurden spezielle Klappenbeschläge entwickelt, die nicht entlang der Schwenkachse zwischen dem Möbelkorpus und Klappe angeordnet werden, sondern seitlich an meist beiden Seitenkanten zwischen der Klappe und der Seitenwand des Möbelkorpus.

Bekannt sind derartige Türscharniere oder Klappenbeschläge zur Montage an einer Innenseite der Seitenwand. Die Beschläge ragen dabei jedoch unvermeidbar in den Innenraum des Möbelkorpus hinein, was zum einen den nutzbaren Stauraum innerhalb des

Möbelkorpus verringert und zum anderen auch eine Strukturierung des Innenraums des Möbelkorpus beeinträchtigt. Ebenso wird eine Reinigung des Innenraums, insbesondere der Innenseite der

Seitenwand des Möbelkorpus, durch die aufmontierten Beschläge erschwert. Auch aus optischen Gründen ist eine Seitenwand, auf der keine Beschläge montiert sind, erstrebenswert.

Zur Montage von Türscharnieren ist es bekannt, in eine Stirnseite einer Seitenwand eine Tasche zu fräsen, in die das Türscharnier von vorne einsetzbar ist. Auf diese Weise bleibt die Innenseite der Seitenwand frei. Ein zum Einsatz in einer derartigen

eingefrästen Tasche geeignetes Scharnier ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 1 559 963 A bekannt. Diese Vorgehensweise eignet sich jedoch nur für Türscharniere mit einer sehr geringen Einbautiefe. Dies liegt in der beschränkten Frästiefe begründet, mit der wirtschaftlich im Herstellungsprozess eine derartige Tasche von der Stirnseite aus in die Seitenwand gefräst werden kann. Auch die Einbaudicke des in eine solche eingefräste Tasche eingesetzten Türscharniers ist sehr begrenzt, da Seitenwände im Möbelbereich nur eine Wandstärke von etwa 16-20 mm (Millimetern) aufweisen. Beim Fräsvorgang muss eine gewisse Mindestwandstärke seitlich der ausgefrästen Taschen verbleiben, da eine zu dünne Wand bereits im Fräsvorgang reißen oder brechen würde bzw. so deformiert würde, dass sie keine einwandfreie Oberfläche mehr aufweist .

Bereits der Einsatz größerer und komplexer Türscharniere ist auf diese Weise nicht möglich. Klappenscharniere weisen in der Regel eine große Einbautiefe im Bereich von mehr als 10 oder 15 cm (Zentimetern) auf, die durch eine Fräsung von der Stirnseite aus nicht zu erzielen ist.

Aus der WO 2017 / 029 199 Al ist ein Küchen-Wandschrank mit einem quaderförmigen Schrankkorpus bekannt geworden, dessen offene Frontseite mit einer als Klapptür ausgebildeten Schranktür verschließbar ist. Auf den Innenseiten der Seitenwände sind im oberen Bereich des Schrankkorpus Kippbeschläge für die Klapptür angebracht. Die Kippbeschläge werden nach innen hin durch separate Innenwände verdeckt. Dadurch entsteht ein sehr breiter Wandaufbau der seitlichen Wände. Im Innenraum des Schrankkorpus können mehrere übereinander angeordnete Schrankfächer vorgesehen sein. Das unterste Schrankfach ist unabhängig von der Öffnungs und Schließstellung der Klapptür stets offen und zum Ablegen oder Abstellen von Küchengeschirr zugänglich. Die Klapptür weist eine Innenplatte und eine weiter nach unten reichende und außen auf der Innenplatte angebrachte Außenplatte auf. Dadurch steht die Außenplatte nach außen über und die Klapptür kann einfach ergriffen werden. Diese Druckschrift stellt einen möglichen Zugriff auf das unterste Schrankfach permanent sicher. Nachteilig ist aber, dass durch den dicken Wandaufbau der Innenraum kleiner ist. Außerdem kann eine einheitliche äußere Oberfläche nicht zur Verfügung gestellt werden, da ein Teil des Inneren unabhängig vom Schließzustand der Klapptür ständig zugänglich sein soll und da ein Teil der Klapptür nach außen übersteht. Aus der Druckschrift DE 20 2013 003 189 Ul ist eine Seitenwand für einen Möbelkorpus bekannt geworden, wobei die Seitenwand abschnittsweise aus unterschiedlichen Teilen besteht.

Insbesondere ist ein hinterer, der Möbelfront abgewandter Teil herkömmlich ausgebildet, zum Beispiel durch ein beschichtetes Holzelement. Ein vorderer Teil der Seitenwand ist durch ein in der genannten Schrift nicht näher beschriebenes Gehäuse gebildet, das eine stirnseitige Öffnung aufweist, in die ein Beschlag eingeschoben werden kann. Das Gehäuse ist zum Beispiel über Dübel oder Schrauben mit dem herkömmlichen Teil der Seitenwand

verbunden. Da das Gehäuse mit dünneren Gehäusewandungen versehen werden kann, als durch eine Einfräsung möglich ist und auch größere Einbautiefen ermöglicht, kann dieses Gehäuse auch zur Aufnahme größerer Türscharniere oder eines Klappenbeschlags eingesetzt werden. Die Oberflächenoptik und Haptik des Gehäuses wird in der Regel jedoch nicht genau der des herkömmlichen Teils der Seitenwand entsprechen, sodass eine einheitliche Oberfläche der Seitenwand nicht erhalten werden kann. Außerdem wird ein Übergang zwischen den beiden Gehäuseteilen sichtbar und

gegebenenfalls auch fühlbar sein.

Die Druckschrift DE 10 2015 108 694 Al beschreibt einen

Möbelkorpus mit einer nach oben schwenkbaren Klappe, die durch Scharniere geführt ist, die entlang der oberen Seitenkante der Klappe angeordnet sind. Es ist zudem eine Stützvorrichtung für die Klappe vorgesehen, um das Gewicht der Klappe im (teil-) geöffneten Zustand abzustützen. Die Stützvorrichtung ist in einem als Profil ausgebildeten Gehäuse eingesetzt, das einen vorderen Teil der Seitenwand bildet. Das Profil erstreckt sich dabei über die gesamte Höhe der Seitenwand. Innerhalb des Profils sind Gleitführungen für Gleitschuhe ausgebildet, die Teil des

Gewichtsausgleichs sind. Das Profil wird über eine Nut- und Federverbindung mit einem Kern der Seitenwand, der aus einem Holzwerkstoff gefertigt ist, an der Stirnseite der Seitenwand unter Zuhilfenahme von Klebstoffen verbunden. Außenseitig ist die Seitenwand im Bereich des Kerns mit einer einheitlichen Decklage versehen. Zum Innenraum des Möbelkorpus ist ebenfalls eine

Decklage auf den Kern aufgebracht. Bei dem hier gezeigten Beschlagsystem handelt es sich somit um eine normale Seitenwand, an der der Tischler stirnseitig eine Nut einfräsen muss, um den Gewichtsausgleich an der Seitenwand zu montieren.

Eine einheitliche Oberflächenoptik und Haptik wird nicht erzielt, da der Beschlag einer Seitenwand eine störende Sichtfläche bildet. Zudem wird die Gestaltungsmöglichkeit des Innenraums eingeschränkt .

Bei bekannten Hängeschränken, die über schwenkbare Klappen verfügen, ist es ein weiterer Nachteil, dass ein vollständiger Zugriff auf den Innenraum eines solchen Möbelkorpus oft nicht möglich ist. Wird die Klappe entlang der oberen Seitenkante verschwenkt, kann der Benutzer die Klappe in geöffneten Zustand gegebenenfalls nicht mehr erreichen. Auch bei anderen

Schwenkbewegungen kann sich beispielsweise der Griff an der Klappe in einer ungünstigen Position befinden, wenn ein

großflächiger Zugriff auf den Innenraum ermöglicht wird.

Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möbelkomponente und ein Verfahren zur Herstellung einer

Möbelkomponente zur Verfügung zu stellen, wobei eine Wand der Möbelkomponente auch eine größere Beschlageinrichtung aufnehmen kann und bei der ein bewegbares Möbelteil so geführt wird, dass ein großer Querschnitt freigebbar ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Möbelkomponente mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den

Merkmalen des Anspruchs 23. Bevorzugte Weiterbildungen der

Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und aus der Beschreibung der

Ausführungsbeispiele .

Eine erfindungsgemäße Möbelkomponente umfasst wenigstens eine Wand, wobei die Wand wenigstens zwei gegenüberliegende

Seitenflächen und eine Mehrzahl an Stirnseiten aufweist. An der Wand ist zwischen den Seitenflächen ein Aufnahmeraum ausgebildet, in welchem eine Beschlageinrichtung zur Führung eines bewegbaren Möbelteils aufgenommen ist. Die Beschlageinrichtung umfasst eine Mehrzahl an Beschlagkomponenten und ist (im montierten bzw.

betriebsbereiten Zustand relativ zu der Wand) in wenigstens zwei Stellungen überführbar. Der Aufnahmeraum weist an wenigstens zwei Stirnseiten (nämlich an einer ersten und wenigstens einer zweiten Stirnseite) der Wand Öffnungsabschnitte auf, an denen der

Aufnahmeraum nach außen hin geöffnet ist. Die Beschlageinrichtung ist so ausgebildet und eingerichtet, dass sich die Beschlag einrichtung bei der Überführung der Beschlageinrichtung von der ersten Stellung in die zweite Stellung wenigstens in den beiden Öffnungsabschnitten an den wenigstens zwei Stirnseiten bewegt.

Die erfindungsgemäße Möbelkomponente hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Möbelkomponente besteht darin, dass an wenigstens zwei der Stirnseiten der Wand

Öffnungsabschnitte vorgesehen sind, in welchen sich die

Beschlageinrichtung bzw. wenigstens Teile der Beschlageinrichtung bewegen können. Dadurch wird nicht nur eine einfache Schwenk bewegung beispielsweise einer Klappe entlang einer Stirnseite einer Möbelkomponente ermöglicht, sondern die Beschlageinrichtung insgesamt oder Teile der Beschlageinrichtung können sich während der Überführung von der ersten Stellung in die zweite Stellung wenigstens in den zwei Öffnungsabschnitten bewegen.

Eine Wand der Möbelkomponente, die eine Beschlageinrichtung aufnimmt, kann auch als Funktionswand bezeichnet werden. Es ist ein Austausch des Begriffes „Wand" durch den Begriff

„Funktionswand" möglich, wenn eine solche Wand eine

Beschlageinrichtung in einem Aufnahmeraum aufgenommen hat.

Insbesondere ist eine Fläche des Aufnahmeraums benachbart (oder parallel) zu der Seitenfläche der Wand kleiner als 3/4 der

Oberfläche wenigstens einer der Seitenflächen. Insbesondere beträgt eine Größe der Fläche des Aufnahmeraums benachbart zu der Seitenfläche weniger als 2/3 und vorzugsweise weniger als 1/2 der Oberfläche wenigstens einer der Seitenflächen.

Die Größe der Fläche des Aufnahmeraums liegt insbesondere zwischen 5% und 80%, vorzugsweise zwischen 5% und 80%, besonders bevorzugt zwischen 5% und 75% (oder auch zwischen 10% und 75%) der Größe der Oberfläche wenigstens einer der Seitenflächen.

Unter der Fläche des Aufnahmeraums wird hier eine lichte Fläche eines Querschnittes des Aufnahmeraums verstanden. Der Querschnitt erstreckt sich benachbart zu der Seitenfläche und insbesondere parallel zu der Seitenfläche (bzw. wenigstens einer der

Seitenflächen) .

Der Aufnahmeraum wird innerhalb der Wand gebildet. Es sind nicht eine vollständig funktionsfähige Seitenwand und eine separate Innenwand vorhanden, die voneinander beabstandet einen Hohlraum über die Fläche der Innenwand zwischen sich aufspannen. Der Aufnahmeraum wird innerhalb einer einzigen Wandeinheit gebildet. Die Wandeinheit kann aus einem oder zwei oder mehr flächig miteinander verbundenen Teilen bestehen.

Insbesondere liegt eine Wandstärke der Wand zwischen 12 mm und 30 mm (oder 33 mm) und vorzugsweise zwischen etwa 13 mm und 27 mm und besonders bevorzugt zwischen 14 mm und 25 mm. In

vorteilhaften Ausgestaltungen liegt eine Wandstärke der Wand zwischen 13 mm oder 15 mm und 23 mm. Die Wandstärke liegt insbesondere zwischen 16-20 mm (vorzugsweise +/- 10% oder auch +/- 1 mm) .

Insbesondere taucht die Beschlageinrichtung in die

Öffnungsabschnitte an wenigstens einer und insbesondere zwei Stirnseiten ein. Vorzugsweise tritt die Beschlageinrichtung wenigstens abschnittsweise aus wenigstens einem und besonders bevorzugt beiden Öffnungsabschnitten nach außen aus. Das

bedeutet, dass die Beschlageinrichtung so ausgebildet und eingerichtet ist, dass sich die Beschlageinrichtung bzw.

wenigstens ein Teil der Beschlageinrichtung oder eine

Beschlagkomponente oder auch einzelne Beschlagkomponenten bei der Überführung der Beschlageinrichtung von der ersten Stellung in die zweite Stellung wenigstens in den beiden Öffnungsabschnitten an den wenigstens zwei Stirnseiten bewegen. Wenigstens eine Beschlagkomponente oder mehrere Beschlagkomponenten verbleiben vorzugsweise ortsfest relativ zu der Wand. Die Beschlageinrichtung kann direkt als Beschlag (Möbelbeschlag) ausgeführt sein, kann aber auch einen Beschlag und ein separates Gehäuse umfassen, in welches der Beschlag einführbar ist. Die Beschlageinrichtung kann insbesondere als Klappenbeschlag oder Türbeschlag oder auch Deckelbeschlag ausgeführt sein.

In einfachen Ausgestaltungen umfasst die Möbelkomponente nur eine Wand oder ist als eine Möbelwand ausgebildet. Die Möbelkomponente kann aber auch Teil eines Möbels oder Teil eines (Möbel-) Korpus sein. Die Möbelkomponente kann auch mehrere Teile umfassen und als vollständiges Möbelstück ausgebildet sein. Möglich ist es auch, dass die Möbelkomponente eine vollständige Möbelgruppe bildet, beispielsweise eine Oberschrankgruppe oder

Oberschrankanordnung .

Die Öffnungsabschnitte sind jeweils nach außen hin geöffnet. Das bedeutet, dass sie zu der jeweiligen Stirnseite hin geöffnet sind und von dort aus zugänglich sind.

In einer bevorzugten Weiterbildung sind die beiden

Öffnungsabschnitte an zueinander benachbarten Stirnseiten ausgebildet. Die Stirnseiten können jeweils gerade oder linear verlaufen und eine (spitze oder stumpfe) Ecke zueinander

einschließen. In vielen Fällen liegt ein Winkel von 90° (+/-5 0 ) zwischen zwei benachbarten Stirnseiten vor. Möglich ist es aber auch, dass die Stirnseiten im Eckenbereich abgerundet zueinander verlaufen. Bei einer abgerundeten Kontur sind praktisch mehrere Stirnseitenabschnitte vorgesehen. Die entsprechenden

Stirnseitenabschnitte können dann auch als Stirnseiten im Sinne der vorliegenden Anmeldung angesehen werden. Eine Mehrzahl oder Vielzahl von jeweils leicht zueinander gewinkelten (und/oder ineinander übergehenden) Öffnungsbereichen bildet dann insgesamt zwei quer zueinander verlaufende Öffnungsabschnitte an

unterschiedlich ausgerichteten Stirnseiten.

Vorzugsweise sind die beiden Öffnungsabschnitte benachbart zueinander angeordnet und gehen ineinander über. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht eine besonders vorteilhafte

Ausführungsform, bei der eine Beschlagkomponente der Beschlageinrichtung durch zwei Öffnungsabschnitte durchtaucht und somit an zwei winkelig zueinander ausgerichteten Stirnseiten durch die Öffnungsabschnitte bewegt wird. Das ermöglicht

beispielsweise bei einer Schwenkbewegung einer Beschlagkomponente zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung einen erheblich größeren Schwenkwinkel, als wenn ein Öffnungsabschnitt nur an einer Stirnseite der Wand zur Verfügung steht. Dadurch kann ein größerer Öffnungswinkel bei sonst im Wesentlichen gleichen Beschlagkomponenten erreicht werden.

Möglich ist es aber auch, dass zwei oder mehr voneinander entfernte Öffnungsabschnitte an zwei oder mehr auch nicht direkt benachbarten Stirnseiten ausgebildet sind. Auch dann können vorteilhafte Bewegungsabläufe zur Verfügung gestellt werden, die insgesamt einen größeren Öffnungsquerschnitt an beispielsweise einer Klappe zur Verfügung stellen.

In einer besonderen Ausführung können die zwei oder auch mehreren voneinander entfernten Öffnungsabschnitte auch an voneinander beabstandeten Stirnseiten oder aneinander (ungefähr)

gegenüberliegenden Stirnseiten einer Wand angeordnet sein. Dabei können Öffnungsabschnitte nur an gegenüberliegenden Stirnseiten ausgebildet sein oder es kann auch wenigstens ein

Öffnungsabschnitt an einer quer dazu ausgerichteten Stirnseite vorhanden sein.

Derartige Ausgestaltungen mit Öffnungsabschnitten an (auch) voneinander beabstandeten Stirnseiten oder an (auch) einander gegenüberliegenden Stirnseiten ermöglichen vorteilhafte

Bewegungsmöglichkeiten. Beispielsweise ist es dann bei einer Bewegung einer Beschlagkomponente zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung und/oder auch einer Zwischenstellung möglich, dass zwei oder auch mehrere bewegliche Möbelteile wie Türen, Klappen, Deckel oder Möbelfronten, welche an (Stirnseiten) der Wand (ungefähr) gegenüberliegend angeordnet sind, bewegt werden .

Gegenüberliegend angeordnet bedeutet hier im Sinne der

vorliegenden Anmeldung, dass wenigstens zwei Öffnungsabschnitte gegenüberliegend oder doch wenigstens ungefähr gegenüberliegend angeordnet sind.

Dies kann gleichzeitig erfolgen oder in einem abfolgenden

Bewegungsablauf. Mit diesem Prinzip kann beispielsweise eine Innenablage oder ein Innenkorpus eines Oberschrankes gegenüber der erfindungsgemäßen Wand sowohl nach unten als auch nach oben außerhalb der Erstreckungen der Wand verfahren werden.

Vorzugsweise ist in dem Aufnahmeraum ein Hohlprofil als

Beschlagkomponente aufgenommen. An der Beschlagkomponente und insbesondere auch darin können weitere Beschlagkomponenten in wenigstens einer Stellung aufgenommen sein. Es ist möglich, dass eine oder mehrere Beschlagkomponenten in wenigstens einer

Stellung sich wenigstens zum Teil außerhalb des Hohlprofils befinden. Das Hohlprofil kann insbesondere als Gehäuse

ausgebildet sein. Möglich ist es aber auch, dass das Hohlprofil keine geschlossenen Wände aufweist. Das Hohlprofil kann eine Grundstruktur bzw. einen Grundkörper für die Beschlageinrichtung zur Verfügung stellen, an der ein Beschlag insgesamt aufgenommen werden kann. Möglichst ist es auch, dass mehrere

Beschlagkomponenten an dem Hohlprofil befestigt und/oder

wenigstens zeitweise darin aufgenommen sind. Das Hohlprofil ist insbesondere zu wenigstens zwei und insbesondere zu genau zwei Stirnseiten der Wand geöffnet.

Ein Hohlprofil in dem Aufnahmeraum bietet Vorteile bei der

Herstellung und der Montage. Wird ein Beschlag austauschbar an dem Hohlprofil aufgenommen, so wird auch ein Austausch oder eine Reparatur erleichtert.

In einer bevorzugten Weiterbildung ist wenigstens eine Beschlag komponente einer Gruppe von Beschlagkomponenten entnommen, welche Getriebeanordnungen, Hebelarme, Drehstellen, Anschläge,

Dämpferkomponenten, Kraftspeichereinrichtungen, Aktuatoren, Sensoren, Spiralfedern, Druckspeicher, teleskopierbare

Schienensysteme, Gleitschienen wie zum Beispiel Plattenschienen, Mittelschienen, Frontblendenschienen, Anschlussprofile, Befestigungselemente und Kulissenführungen mit einem oder mehreren gerade oder gebogen verlaufenden Kulissenabschnitten oder Linearführungen und dergleichen mehr umfasst.

Besonders bevorzugt umfasst die Beschlageinrichtung eine

Getriebeanordnung oder wenigstens eine Getriebeanordnung. Eine Getriebeanordnung kann beispielsweise durch ein Hebelgetriebe gebildet werden. Möglich ist es aber auch, dass eine

Getriebeanordnung als Linearführung ausgebildet ist. Möglich ist es auch, dass eine Getriebeanordnung ein Hebelgetriebe und wenigstens eine Linearführung umfasst. Es ist bevorzugt, dass wenigstens eine Kraftspeichereinrichtung vorgesehen ist. Eine Kraftspeichereinrichtung ermöglicht beispielsweise das Überführen des bewegbaren Möbelteils von einer Zwischenposition in eine oder beide Endpositionen, wobei die Vorbelastungsrichtung von der aktuellen Position abhängen kann.

Besonders bevorzugt umfasst die Beschlageinrichtung wenigstens einen Hebelarm als Beschlagkomponente, der bei der Überführung von der ersten Stellung in die zweite Stellung durch beide

Öffnungsabschnitte durchtritt. Ein Hebelarm, der beispielsweise durch beide Öffnungsabschnitte verschwenkt wird, ermöglicht einen besonders großen Schwenkbereich und somit einen besonders großen Öffnungsquerschnitt. Bei dem Einsatz an einem Oberschrank zum Beispiel kann der Innenraum nahezu zu 100 % frei zugänglich werden und durch den Nutzer ohne Einschränkung genutzt werden. Im Innenraum eines solchen Oberschranks stören keine Hebelarme oder Beschlagkomponenten bei der Öffnungs- oder Schließbewegung.

In bevorzugten Weiterbildungen umfasst die Möbelkomponente wenigstens ein mit der Beschlageinrichtung verbundenes bewegbares Möbelteil. Das Möbelteil kann linear bewegbar und/oder schwenkbar mit der Wand verbunden sein. Wenn das Möbelteil beispielsweise als Klappe, Deckel oder Tür ausgebildet ist, kann es einteilig oder mehrteilig sein.

In vorteilhaften Weiterbildungen ist die erste Stellung eine Schließstellung und die zweite Stellung einer Öffnungsstellung.

Es ist möglich und bevorzugt, dass die Beschlageinrichtung nicht nur zwei unterschiedliche Stellungen einnehmen kann, sondern eine Vielzahl von Stellungen. Dabei können die Öffnungs- und Schließ stellungen die jeweiligen Endstellungen sein. Möglich ist es aber auch, dass ein bestimmter Öffnungswinkel vorgesehen ist, der die Öffnungsstellung über ein Raster oder dergleichen definiert. Es kann dann eine noch weitere Verschwenkung oder Öffnung möglich sein, sodass die Öffnungsstellung keine Endstellung bildet. Die erste und zweite Stellung der Erfindung können somit auch

Zwischenstellungen eines gesamten Bewegungsablaufs sein.

Es ist bevorzugt, dass die Beschlagkomponenten in der

Schließstellung innerhalb eines durch die Stirnseiten und die Seitenflächen aufgespannten Wandvolumens angeordnet sind, abgesehen von Befestigungselementen zur Befestigung des

bewegbaren Möbelteils an der Beschlageinrichtung. So können beispielsweise Teile zum Befestigen des bewegbaren Möbelteils wie zum Beispiel Teile von Schrauben (auch in der Schließstellung) in wenigstens einen Öffnungsabschnitt hineinragen. Möglich ist es auch, dass ein Flansch und/oder eine Montageplatte oder

dergleichen in der Schließstellung in einen Öffnungsabschnitt hineinragen. Die Beschlageinrichtung insgesamt steht aber in der Schließstellung vorzugsweise nicht nach außen hervor.

Besonders bevorzugt ist das bewegbare Möbelteil in der

Schließstellung an einer Zugangsseite angeordnet und trennt ein Aufnahmeabteil hinter dem bewegbaren Möbelteil ab, welches in der Öffnungsstellung von der Zugangsseite aus zugänglich ist. Möglich ist es auch, dass das bewegbare Möbelteil in der Schließstellung zwei oder mehr Aufnahmeabteile abtrennt. Das bewegbare Möbelteil kann das Aufnahmeabteil in der Schließstellung vollständig verschließen. Es ist aber auch möglich, dass das Aufnahmeabteil oder eines der Aufnahmeabteile aus bestimmten Winkeln oder

Positionen noch zugänglich ist und insofern nur teilweise abgetrennt, aber nicht vollständig verschlossen ist. Beispiels weise kann ein Zugang von der Seite möglich sein, während das Aufnahmeabteil von vorne (oder oben) verschlossen ist.

Besonders bevorzugt ist einer der Öffnungsabschnitte an der Stirnseite an der Zugangsseite ausgebildet und der andere der Öffnungsabschnitte ist an einer Stirnseite an einer quer dazu verlaufenden Längsseite ausgebildet.

Vorzugsweise ist der Öffnungsabschnitt an der Zugangsseite länger ausgebildet als der Öffnungsabschnitt an der Längsseite.

Besonders bevorzugt ist eine Projektion des Öffnungsabschnitts an der Zugangsseite auf die Zugangsseite länger als eine Projektion des Öffnungsabschnitts an der Längsseite auf die Längsseite. Das gilt insbesondere dann, falls abgerundet verlaufende Stirnseiten und Öffnungsabschnitte vorliegen.

Vorzugsweise ist der Öffnungsabschnitt an der Zugangsseite wenigstens doppelt so lang oder wenigstens drei Mal oder

wenigstens vier Mal so lang wie der Öffnungsabschnitt an der Längsseite .

Auch bei kurzen Öffnungsabschnitten an der Längsseite kann ein insgesamt erheblich größerer Bewegungsbereich des bewegbaren Möbelteils zur Verfügung gestellt werden. Es ist in der Regel nicht nötig, den Öffnungsabschnitt an der Längsseite lang auszugestalten, da schon die zwei miteinander verbundenen

Öffnungsabschnitte an benachbarten Stirnseiten einen großen Bewegungsbereich für das bewegbare Möbelteil ermöglichen.

Insbesondere ist ein Anteil einer Länge des Öffnungsabschnitts an einer Länge der Stirnseite auf der Zugangsseite größer als 1/3. Vorzugsweise beträgt ein Anteil einer Länge des

Öffnungsabschnitts an einer Länge der Stirnseite auf der

Längsseite weniger als 1/3.

In bevorzugten Realisierungen ist es möglich, dass sich der Öffnungsabschnitt auf der Zugangsseite über die vollständige Höhe der Wand oder nahezu die vollständige Höhe der Wand erstreckt.

Der Öffnungsabschnitt an der Längsseite ist vorzugsweise kürzer als die Länge der Längsseite. Insbesondere ist der Öffnungs abschnitt kürzer als die halbe Länge oder als 1/3 der Länge oder 1/4 der Länge der Längsseite. Die Länge des Öffnungsabschnitts an der Längsseite kann auch nur 1/6 oder 1/8 oder 1/10 der Länge des Öffnungsabschnitts an der Längsseite betragen.

Wenn sich der Öffnungsabschnitt auf der Zugangsseite nicht über die vollständige Höhe der Wand oder nahezu die vollständige Höhe der Wand erstreckt, ist es bevorzugt möglich, dass der

Öffnungsabschnitt auf der Zugangsseite erheblich kürzer als die vollständige Höhe der Wand ist. Vorzugsweise liegt eine Länge des Öffnungsabschnitts auf der Zugangsseite zwischen 1/10 und 2/3 der vollständige Höhe (bzw. Länge) der Wand an der Zugangseite. In vielen Fällen beträgt die Länge des Öffnungsabschnitts auf der Zugangsseite zwischen 1/5 und 1/2 der vollständige Höhe (bzw. Länge) der Wand an der Zugangseite.

Insbesondere ist die Beschlageinrichtung derart ausgebildet und eingerichtet, dass sich wenigstens eine der Beschlagkomponenten bei der Überführung der Beschlageinrichtung von der ersten

Stellung in die zweite Stellung wenigstens in einem ersten

Öffnungsabschnitt bewegt und dass sich eine der

Beschlagkomponenten (insbesondere dieselbe oder auch eine andere) bei der Überführung der Beschlageinrichtung von der ersten

Stellung in die zweite Stellung wenigstens in dem zweiten

Öffnungsabschnitt bewegt. Insbesondere bewegt sich die gleiche Beschlagkomponente bei der Überführung der Beschlageinrichtung von der ersten Stellung in die zweite Stellung von innen in den zweiten Öffnungsabschnitt hinein und tritt nach außen aus.

Besonders bevorzugt ist die Beschlageinrichtung derart

ausgebildet und eingerichtet, dass sich bei der Überführung der Beschlageinrichtung von der ersten Stellung in die zweite

Stellung wenigstens eine der Beschlagkomponenten in den beiden Öffnungsabschnitten bewegt und wenigstens einen der beiden

Öffnungsabschnitte von innen nach außen durchtritt.

In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass wenigstens eine der Seitenflächen oder beide Seitenflächen an einer durchgängigen (und separaten) Decklage ausgebildet sind. Dabei ist es

bevorzugt, dass wenigstens eine der Seitenflächen wenigstens teilweise oder im Wesentlichen vollständig oder vollständig durch eine Decklage gebildet wird. Vorzugsweise sind beide Seitenflächen im Wesentlichen vollständig oder vollständig von einer Decklage überdeckt oder daran ausgebildet. Möglich ist es auch, dass die Stirnseiten durch ähnliche oder gleiche oder optisch gleich aussehende Decklagen wenigstens teilweise

(insbesondere vollständig abgesehen von den Öffnungsabschnitten) bedeckt sind.

Die Wand umfasst wenigstens einen Kern, an dem der Aufnahmeraum wenigstens teilweise ausgebildet ist. Der Aufnahmeraum wird nicht zwischen zwei separaten voneinander beabstandeten Wänden

gebildet, sondern wenigstens teilweise an wenigstens einem Kern der Wand.

Vorteilhafterweise umfasst die Wand wenigstens einen insbesondere plattenförmigen Kern. Wenigstens ein Kern ist vorzugsweise mit der Beschlageinrichtung verbunden. Dabei kann der Kern direkt mit dem Beschlag oder mit einem Hohlprofil verbunden sein, in dem die weiteren Beschlagkomponenten aufgenommen oder befestigt sind. Die Beschlageinrichtung verfügt vorzugsweise über wenigstens ein Anschlussprofil, welches formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder Stoffschlüssig mit dem Kern verbunden ist, um eine feste Verbindung zu gewährleisten. Neben einer formschlüssigen

Verbindung kann die Beschlageinrichtung auch mit dem Kern über Klammern, Schrauben oder andere gängige Befestigungsverfahren verbunden sein.

In bevorzugten Ausgestaltungen umfasst die Wand wenigstens zwei Kerne. Vorzugsweise ist in genau zwei Kerne oder in wenigstens zwei Kerne oder auch in jeden der Kerne jeweils (wenigstens) eine Ausnehmung eingebracht. Vorzugsweise sind die Kerne oder doch wenigstens zwei Kerne miteinander verbunden. Die Ausnehmung und/oder der Aufnahmeraum kann auch durch mehrere Kernteile gebildet werden.

In allen Ausgestaltungen ist es möglich, dass mehrere Kernteile eine Ausnehmung auch dadurch bilden können, dass sie um eine zu bildende Ausnehmung herum positioniert werden. Die Ausnehmung kann den Aufnahmeraum bilden oder der Aufnahmeraum wird an einem in der Ausnehmung positionierten Bauteil (wie einem Hohlprofil oder einem Gehäuse) zur Verfügung gestellt.

In vorteilhaften Ausgestaltungen ist die Beschlageinrichtung und/oder der Kern oder wenigstens einer der Kerne oder zwei Kerne mit wenigstens einer der Decklagen verbunden und z. B. verklebt.

Vorzugsweise wird an der Möbelkomponente wenigstens ein

Aufnahmeabteil zu Verfügung gestellt, wobei das Aufnahmeabteil durch wenigstens einen Boden und/oder wenigstens einen Oberboden und/oder wenigstens einen Unterboden und wenigstens eine Wand begrenzt wird. Das Aufnahmeabteil ist durch das bewegbare

Möbelteil wenigstens teilweise verschließbar. In einfachen

Ausgestaltungen kann eine Möbelkomponente nur eine Wand und beispielsweise einen Unterboden und gegebenenfalls einen

Oberboden und eine Klappe umfassen. Dann wird das Aufnahmeabteil nur zu einer seitlichen Seite hin durch die Möbelkomponente begrenzt. Das kann aber auch ausreichen, um das Aufnahmeabteil praktisch vollständig zu verschließen, wenn beispielsweise die Möbelkomponente in einer Ecke eines Raumes positioniert wird und eine Wand des Raumes das Aufnahmeabteil seitlich abschließt. In manchen Fällen ist gegebenenfalls aber auch nur eine Wand gewünscht, sodass das Aufnahmeabteil von einer Seite offenbleibt. Ebenso ist es möglich, dass das Aufnahmeabteil nach oben hin keine Begrenzung aufweist. Möglich ist es aber auch, dass die Möbelkomponente mehrere Aufnahmeabteile und mehrere Wände umfasst, wobei an wenigstens einer Wand eine Beschlageinrichtung aufgenommen ist.

In allen Ausgestaltungen ist es möglich, dass die Wand wenigstens einen Kern umfasst, auf den auf z. B. beiden äußeren Seiten

Decklagen aufgebracht werden, welche dann die Seitenflächen bilden. Möglich ist es auch, dass eine Wand aus zwei Teilwänden besteht bzw. zusammengesetzt wird, von denen jede Teilwand jeweils wenigstens einen Kern umfasst. Beide Teilwände können jeweils die Hälfte der Wandstärke zur Verfügung stellen, können aber auch einen anderen beliebigen Anteil, z. B. 20% und 80% zur Verfügung stellen. Entsprechend kann jede Teilwand wenigstens einen eigenen Kern oder Teilkern umfassen. Vorzugsweise ist bzw. wird auf die Außenseiten jeweils eine Decklage aufgebracht. Bei einer aus zwei Teilwänden bestehenden Wand kann der Aufnahmeraum nur in einer Teilwand ausgebildet sein, kann aber auch (zu gleichen oder auch unterschiedlichen Anteilen) in beiden

Teilwänden ausgebildet sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer

Möbelkomponente weist die folgenden Schritte auf. Zunächst wird wenigstens eine Wand mit wenigstens einem Aufnahmeraum in der Wand bereitgestellt. Die Wand kann Öffnungsabschnitte aufweisen oder sie werden daran ausgebildet, sodass der Aufnahmeraum an der Wand an wenigstens zwei Stirnseiten der Wand nach außen geöffnet ist. Danach wird eine Beschlageinrichtung zur Führung eines bewegbaren Möbelteils in dem Aufnahmeraum angeordnet, sodass die Beschlageinrichtung bei der Überführung der Beschlageinrichtung von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung in die

Öffnungsabschnitte an den wenigstens zwei Stirnseiten eintaucht oder sich daran bewegt.

Alternativ zur nachträglichen Ausbildung eines Aufnahmeraumes in der Wand kann dieser bereits wenigstens teilweise oder auch vollständig in einer ursprünglichen Wandkomponente enthalten sein. Beispielsweise kann die Wandkomponente mit dem Aufnahmeraum (oder einem wesentlichen Teil des Aufnahmeraums) in einem

Urformverfahren, wie z. B. Gießverfahren, Pressverfahren,

Schäumverfahren etc. hergestellt worden sein. Eine

Nachbearbeitung ist möglich. Eine solche Nachbearbeitung kann mechanisch, spanabhebend oder spanlos, chemisch und/oder auch physikalisch erfolgen.

Vorzugsweise wird die Wand aus wenigstens einem Kern gebildet. Es ist möglich, dass die Öffnungsabschnitte beispielsweise durch spanende Bearbeitung wie beispielsweise Fräsen eingebracht werden. Möglich sind auch chemische oder andere Verfahren.

Vorzugsweise werden seitliche Decklagen auf den Kern und/oder die Beschlageinrichtung aufgebracht. Dadurch wird eine einheitliche optische Oberfläche der Wand bereitgestellt. Die Beschlag einrichtung verschwindet praktisch im Inneren der Wand, sodass eine ästhetisch ansprechende und funktionelle Möbelkomponente zur Verfügung gestellt wird. Dadurch, dass Öffnungsabschnitte an wenigstens zwei Stirnseiten der Wand vorgesehen sind, kann an der Möbelkomponente ein besonders großer Zugriff auf beispielsweise den Innenraum an einem Möbelkorpus ermöglicht werden.

Die Erfindung stellt eine vorteilhafte Möbelkomponente zur

Verfügung. Es ist möglich, dass die Seitenflächen der Wand durch jeweils durchgängige Decklagen überdeckt sind, wodurch ein ansprechendes Äußeres erreicht wird.

Die Wand kann als ein Verbundelement ausgebildet sein, in welchem die Beschlageinrichtung aufgenommen ist. Auf die Stirnseiten können Kantenumleimer aufgebracht werden, um insgesamt eine einheitliche Oberfläche zu gewährleisten.

Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, die im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.

In den Figuren zeigen:

Figur 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer ersten

Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Möbelkomponente ;

Figur 2 eine andere erfindungsgemäße Möbelkomponente in einem stark schematischen Querschnitt in einer ersten

Stellung;

Figur 3a einen stark schematischen Querschnitt durch die

Möbelkomponente nach Figur 2 in einer Zwischenstellung;

Figur 3b einen stark schematischen Querschnitt durch die

Möbelkomponente nach Figur 2 in einer zweiten Stellung;

Figur 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer stark

schematisch dargestellten Möbelkomponente in einem Querschnitt;

Figur 5 noch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente in einer perspektivischen Darstellung;

Figur 6 die Möbelkomponente nach Figur 5 in einer geschnittenen

Seitenansicht;

Figur 7a ein weiteres Ausführungsbeispiel einer

erfindungsgemäßen Möbelkomponente in einer

perspektivischen Ansicht;

Figur 7b die Möbelkomponente nach Figur 7a in der zweiten

Stellung;

Figur 8a die Möbelkomponente nach Figur 7a in einem Querschnitt;

Figur 8b die Möbelkomponente aus Figur 7b in einem Querschnitt der zweiten Stellung;

Figur 9 eine schematische Darstellung der Herstellung einer

Wand einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente;

Figur 10 ein anderes Verfahren zur Herstellung einer Wand einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente ;

Figuren 11 und 12 weitere Herstellverfahren für erfindungsgemäße

Möbelkomponenten;

Figur 13 ein Flussdiagramm über ein Herstellverfahren einer

erfindungsgemäßen Möbelkomponente; und

Figur 14 ein Flussdiagramm über ein anderes Herstellverfahren einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente.

Mit Bezug auf die Figur 1 wird ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente 1 erläutert. Figur 1 zeigt eine stark schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente 1 in der Öffnungsstellung 12. Die Möbelkomponente 1 stellt hier drei Aufnahmeabteile 30 zur Verfügung, die durch ein gemeinsames und bewegbares Möbelteil 35 verschließbar sind, welches hier als Klappe ausgeführt ist.

In verschiedenen Figuren der Ausführungsbeispiele und so auch in Figur 1 sind einzelne Teile der Möbelkomponente 1 zum Teil transparent dargestellt bzw. es sind verborgene Kanten gestrichelt eingezeichnet, um den Überblick zu erleichtern. In der Realität sind die Teile aber regelmäßig undurchsichtig ausgestaltet .

Die Möbelkomponente 1 umfasst zwei seitliche Wände 31 und hier zwei Zwischenwände 32, die jeweils als Funktionswand bzw. Wand 2 ausgeführt sind und jeweils über einen Aufnahmeraum 9 verfügen, in denen jeweils eine Beschlageinrichtung 10 untergebracht ist.

Die Zwischenwände 32 verfügen hier jeweils über eine linke

Seitenfläche 3 und eine gegenüberliegende rechte Seitenfläche 4, die hier vollflächig mit den Decklagen 13 bzw. 14 (vgl. z. B. Figuren 9 und 10) ausgerüstet sind. Dadurch wird eine

einheitliche Oberfläche zur Verfügung gestellt. Die Decklagen 13 bzw. 14 stellen eine Dekoroberfläche zur Verfügung, die

vorzugsweise auf die anderen Oberflächen der Möbelkomponente 1 abgestimmt ist. Alle sichtbaren Oberflächen der Möbelkomponente 1 (abgesehen von den Öffnungsabschnitten 15, 16 und sichtbaren Beschlagkomponenten) sind vorzugsweise wenigstens optisch identisch ausgebildet. Möglich ist es auch, dass Oberflächen aus Designgründen bereichsweise unterschiedlich sind.

In Figur 1 ist die Möbelkomponente 1 schematisch dargestellt. Während die Seitenwände 31 hier massiv ausgebildet sind, weisen die Zwischenwände 32 jeweils einen Aufnahmeraum 9 mit einer darin aufgenommenen Beschlageinrichtung 10 auf. Die Beschlageinrichtung 10 kann eine Mehrzahl an gleichartigen und/oder unterschiedlichen Beschlagkomponenten 20-29 und weitere umfassen. Beispielhaft sind in Figur 1 eine Getriebeanordnung 21 mit einem Kraftspeicher 25 und einem Hebelarm 22 abgebildet.

An dem vorderen Ende des Hebelarms 22 ist ein Befestigungselement 28 angebracht, an dem die Klappe als bewegbares Möbelteil 35 angebracht ist.

Die hier als Zwischenwände 32 ausgebildeten Wände 2 der

Möbelkomponente 1 verfügen über vier Stirnflächen 5, 6, 7 und 8, wobei an der Stirnfläche 5 die Zugangsseite 35a gebildet wird. Auf der Zugangsseite 35a ist an der Stirnseite 5 hier ein

Öffnungsabschnitt 15 ausgebildet, der sich im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 knapp über die halbe Höhe der Wand 2 erstreckt. Der Öffnungsabschnitt 15 erstreckt sich hier über die vollständige Höhe des Aufnahmeraums 9. Das ermöglicht gegebenenfalls einen Austausch einer Beschlageinrichtung 10 ohne Demontage der Wand 2.

Hier schließt sich auf der Oberseite der Möbelkomponente 1 an der Stirnseite 6 ein Öffnungsabschnitt 16 an. Die Öffnungsabschnitte 15 und 16 bilden eine gemeinsame Durchgangsöffnung, sodass der Hebelarm 22 von dem Öffnungsabschnitt 15 an der Stirnseite 5 bis in den Öffnungsabschnitt 16 an der Stirnseite 6 und auch daraus hinaus nach außen verschwenken kann.

Auf der Oberseite der Möbelkomponente 1 verschließt hier ein Oberboden 36 die Aufnahmeabteile 30. Die Rückwand 37 verschließt die Aufnahmeabteile 30 nach hinten und nach unten hin werden die Aufnahmeabteile 30 durch den Unterboden 38 begrenzt. Es ist möglich, dass Zwischenböden vorgesehen sind.

Dadurch, dass sich die Öffnungsabschnitte 15 und 16 über

benachbarte Stirnseiten 5 und 6 der Wände 2 erstrecken, kann der Hebelarm 22 weit verschwenkt werden, ohne dass der Hebelarm besonders lang ausgestaltet sein muss. Dadurch kann eine hohe Stabilität erreicht werden, da die Hebelarme kürzer ausgestaltet werden können als im Stand der Technik.

Es ist dadurch auch keine aufwändige kinematische

Getriebeanordnung erforderlich, um die Klappe in den Raum

oberhalb des Oberbodens zu verschwenken.

Außerdem kann ein vollständiger Zugriff auf den Innenraum der Möbelkomponente 1 ermöglicht werden. Es gibt weder störende

Beschlagkomponenten an den Innenseiten der Zwischen- oder der Seitenwände, noch wird im oberen Bereich der Aufnahmeabteile 30 der Innenraum durch das bewegbare Möbelteil 35 verdeckt. Außerdem sind auch außerhalb der Möbelkomponente 1 keine bewegbaren oder feststehenden Beschlagkomponenten angebracht. Dadurch wird eine Konstruktion einer Möbelkomponente 1 mit einem einfach und minimalistisch erscheinenden Gesamteindruck

ermöglicht. Die Beschlagkomponenten verschwinden innerhalb der Wand, die nicht dicker ausgeführt sein muss als herkömmliche Wände bei Möbelkomponenten oder insbesondere Küchenmöbeln aus dem Stand der Technik. Dabei wird eine einheitliche Oberfläche ermöglicht und der Kern 17 der Wand 2 und die entsprechenden Kerne der anderen Wände können aus üblichen Materialien für Möbel und insbesondere aus üblichen Materialien für Küchenmöbel kostengünstig und flexibel hergestellt werden.

Beispielsweise kann der Kern aus einer Spanplatte oder einer mittel- oder hochverdichteten Faserplatte (MDF - Medium Density Fiberboard oder HDF - High Density Fiberboard) bestehen.

Bei der Öffnungsbewegung der Klappe bzw. des bewegbaren

Möbelteils 35 (aus der in Figur 1 nicht dargestellten

Schließstellung) in die in Figur 1 abgebildete Öffnungsstellung 12 wird der Hebel 22 um die feste Drehstelle 23 verschwenkt. Ein Anschlag 24 kann vorgesehen sein, um den Oberboden 36 und den Öffnungsabschnitt 16 bzw. dessen Kanten vor Beschädigungen zu schützen .

Dadurch, dass die miteinander verbunden Öffnungsabschnitte 15, 16 vorgesehen sind, kann mit einem kurzen Hebelarm 22 eine voll ständige Öffnung der Aufnahmeabteile 30 realisiert werden. Dabei ist der Öffnungsabschnitt 16 hier sogar sehr kurz ausgebildet.

Die Länge des Öffnungsabschnitts 16 entspricht hier nicht einmal der Breite des Hebelarms entlang der Stirnseite 6. Obwohl der Öffnungsabschnitt 16 erheblich kürzer als der Öffnungsabschnitt 15 ausgebildet ist, wird eine maximale Öffnung erreicht. Ein Verhältnis der Längen des Öffnungsabschnitts 15 zu der Länge des Öffnungsabschnitts 16 auf der Längsseite 36a ist hier größer als 4:1 und insbesondere größer 8:1 oder größer als 10:1.

Ohne den Öffnungsabschnitt 16 müsste der Hebelarm 22 erheblich länger ausgestaltet werden, wodurch das bewegbare Möbelteil 35 im geöffneten Zustand noch weiter nach oben verschwenken würde und damit für einen Benutzer schlechter zugänglich wäre. Außerdem wäre die Beschlageinrichtung 10 mit der daran befestigten Klappe bzw. die Möbelkomponente 1 insgesamt instabiler.

Figur 2 und Figuren 3a und 3b zeigen ein modifiziertes

Ausführungsbeispiel, wobei Figur 2 die Schließstellung 11 und Figur 3a eine teilweise geöffnete Stellung und Figur 3b die (vollständig geöffnete) Öffnungsposition 12 zeigt.

Die Möbelkomponente 1 umfasst eine hier geschnitten dargestellte Wand 2 als Funktionswand und einen hier nur im Bereich des

Öffnungsabschnitts 16 sichtbaren Oberboden 36. Auf der

Zugangsseite 35a ist an der Stirnseite 5 eine bewegbare Klappe oder ein bewegbares Möbelteil 35 vorgesehen. In der in Figur 2 geschlossenen Stellung befindet sich das Aufnahmeabteil 30 hinter dem bewegbaren Möbelteil 35.

Die Wand 2 umfasst wenigstens einen Kern 17, an dem ein

Aufnahmeraum 9 ausgebildet ist. In dem Aufnahmeraum 9 ist eine Beschlageinrichtung 10 aufgenommen, die mehrere

Beschlagkomponenten, wie Hebelarme 22, Drehstellen 23, einen Anschlag 24, einen Kraftspeicher 25 und Befestigungselemente 28 umfasst .

An dem äußeren Ende des Hebelarms 22 ist die Klappe über

Befestigungselemente 28 befestigt. Der Hebelarm 22 ist wiederum an einer Drehstelle 23 drehbar angeordnet. Ein Anschlag 24 begrenzt die Bewegung. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist die Drehstelle 23 nicht räumlich fest

angeordnet, sondern ist entlang der hier als Linearführung 29 ausgebildeten Kulissenführung linear verschiebbar angeordnet. Der Hebelarm 22 kann aber auch an einer gerade und/oder gebogen verlaufenden Kulissenführung oder Schwenklagerung bewegbar aufgenommen sein. Dadurch kann eine vorteilhafte und Bauraum sparende Konstruktion ermöglicht werden, die mit einem kurzen Hebelarm 22 einen dennoch großen Öffnungsquerschnitt zur

Verfügung stellt und gleichzeitig einen gezielt gesteuerten Bewegungsablauf des beweglichen Möbelteils ermöglicht.

Figur 3a zeigt eine Zwischenstellung zwischen der Schließstellung 11 und der in Figur 3b dargestellten Öffnungsstellung 12. In Figur 3a ist zu erkennen, dass sich die Drehstelle 23 des

Hebelarms 22 von dem hier linken Endanschlag der Linearführung bzw. Kulissenführung 29 entfernt hat, um die gewünschte

Öffnungsbewegung zu erzielen, bei der mit kurzen Hebelarmen 22 eine maximale Öffnung erzielt wird.

An der oberen Stirnseite 6 bildet ein oberer Streifen des Kerns 17 der Wand 2 den oberen Abschluss. Im Bereich des

Aufnahmeabteils 30 bildet der gestrichelt eingezeichnete

Oberboden 36 den Abschluss, der keine Aussparung im Bereich des Öffnungsabschnitts 16 aufweist.

Figur 4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel in einem stark schematischen Querschnitt, wobei die Möbelkomponente 1 in der zweiten Stellung 12, nämlich der Öffnungsstellung abgebildet ist. Die Wand 2 ist wieder geschnitten dargestellt, sodass der

Aufnahmeraum 9 zu erkennen ist, der zu der Stirnseite 5 und der Stirnseite 6 Öffnungsabschnitte 15 und 16 aufweist, die

ineinander übergehen. Dadurch ist es möglich, dass der Hebelarm 22 durch den Öffnungsabschnitt 15 nach außen austritt und kontinuierlich bis in den Öffnungsabschnitt 16 hineinverschwenkt wird. Dadurch wird hier eine praktisch vollständige

Zugänglichkeit des Aufnahmeabteils 30 der Möbelkomponente 1 erreicht. Die Beschlageinrichtung 10 ist in dem Aufnahmeraum 9 aufgenommen und verfügt wenigstens über eine Getriebeanordnung 21 mit Hebelarmen 22, die um Drehstellen 23 drehbar aufgenommen sind. Ein Kraftspeicher 25 ermöglicht einen Gewichtsausgleich des bewegbaren Möbelteils 35 in der Öffnungsstellung 12. Im unteren Bereich des bewegbaren Möbelteils 35 kann auf der Außenseite ein hier nicht dargestellter Griff angeordnet sein.

In den Figuren 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente 1 abgebildet, wobei Figur 5 eine perspektivische Darstellung und Figur 6 einen seitlichen Querschnitt zeigt.

Die Möbelkomponente 1 verfügt hier wieder über zwei Wände 2, an denen jeweils ein Aufnahmeraum 9 ausgebildet ist, in denen jeweils eine Beschlageinrichtung 10 aufgenommen ist. Benachbart zu dem Aufnahmeraum 9 ist in der Wand 2 wenigstens ein Kern 17 angeordnet, der fest mit der Beschlageinrichtung 10 verbunden ist. Es können auch zwei oder mehr Kerne vorhanden sein,

beispielsweise auf beiden Seiten der Beschlageinrichtung 10.

Hier findet eine kombinierte Schwenk- und Linearbewegung statt, wobei vorzugsweise zunächst die Schwenkbewegung durchgeführt wird und anschließend das bewegbare Möbelteil 35 über eine lineare Bewegung nach oben geschoben wird.

Die Getriebeanordnung 21 verfügt über Hebelarme 22, die bei der Überführung von der Schließstellung 11 in die Öffnungsstellung 12 zunächst nach vorn aus dem Öffnungsabschnitt 15 austreten. Bei der Linearbewegung nach oben tritt wenigstens einer der Hebelarme 22 auch durch den Öffnungsabschnitt 16 an der Stirnseite 6 nach außen durch.

Die Linearbewegung erfolgt über ein Schienensystem 26, welches hier drei teleskopierbare Schienen umfasst. Insbesondere ist eine Plattenschiene oder Seitenwandschiene oder auch Korpusschiene vorgesehen, die an der Wand 2 aufgenommen ist. Es schließen sich nach oben eine Mittelschiene und eine Frontblendenschiene an, wobei die Frontblendenschiene mit dem bewegbaren Möbelteil 35 fest verbunden ist. Der Kraftspeicher 25 greift an der

Frontblendenschiene an, damit die Öffnungsstellung 12 selbsttätig gehalten werden kann. Es ist möglich, dass das Schienensystem 26 auch nur zwei oder mehr als drei teleskopierende Schienen umfasst .

In Figuren 7a und 7b ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente 1 perspektivisch dargestellt. Die entsprechenden Querschnitte sind in den Figuren 8a und 8b abgebildet .

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 7 und 8 findet eine reine Linearbewegung statt, um das bewegbare Möbelteil 35 von der Schließstellung 11 (Figur 7a und Figur 8a) in die

Öffnungsstellung 12 zu überführen (Figur 7b und Figur 8b) . In den Funktionswänden bzw. Wänden 2 ist jeweils ein Aufnahmeraum 9 ausgebildet, der an einen Kern 17 angrenzt. In dem Aufnahmeraum 9 ist eine Beschlageinrichtung 10 aufgenommen, wobei ein

Schienensystem 26 zur Überführung des bewegbaren Möbelteils 35 in die Öffnungsstellung 12 vorgesehen ist. Die Getriebeanordnung 21 umfasst wenigstens einen Kraftspeicher 25, ein Schienensystem 26 und Hebelarme 22, wobei die Hebelarme 22 um feste und bewegliche Drehstellen 23 schwenkbar angeordnet sind.

Beim Öffnen der Klappe bzw. des bewegbaren Möbelteils 35 bewegen sich die Schienen des Schienensystems innerhalb des Öffnungs abschnitts 15. Es ist auch möglich, dass der Hebelarm 22 von innen in den Öffnungsabschnitt 15 eintaucht. Jedenfalls taucht der Hebelarm 22 bei der Öffnungsbewegung in den Öffnungsabschnitt 16 ein, sodass auch bei diesem Ausführungsbeispiel Beschlag komponenten in beide Öffnungsabschnitte 15, 16 eintreten bzw. dadurch durchtreten.

Die fertige Möbelkomponente 1 verfügt auf den Seitenflächen 3 und 4 der Wände 2 über Decklagen 13, 14 (vgl. Figuren 9 und 10) .

Dadurch wird eine einheitliche und optisch ansprechende

Oberfläche gewährleistet. Die Beschlageinrichtung 10 ist von der Seite der Möbelkomponente 1 nicht wahrzunehmen.

Figur 9 zeigt eine schematische Darstellung der Herstellung einer Wand 2, wobei ein Kern 17 beispielsweise mittels eines Fräsers oder eines anderen spanenden Werkzeugs oder mit einem anderen Bearbeitungsverfahren so bearbeitet wird, dass daran ein

Aufnahmeraum 9 ausgebildet wird. Der Kern 17 stellt nach der Bearbeitung eine Stirnseite 5 mit dem Öffnungsabschnitt 15, eine Stirnseite 6 mit dem Öffnungsabschnitt 16 und weitere und hier geschlossene Stirnseiten 7 und 8 zur Verfügung.

Nach der Einbringung des Aufnahmeraums 9 können die Decklagen 13, 14 auf die beiden Seiten des Kerns 17 aufgebracht werden, sodass insgesamt eine Wand 2 entsteht, die einen Aufnahmeraum 9

aufweist, der Öffnungsabschnitte 15 und 16 zu zwei benachbarten Stirnseiten 5, 6 aufweist. Dabei gehen die Öffnungsabschnitte 15 und 16 ineinander über. Figur 10 zeigt ein anderes Herstellungsverfahren, bei dem zwei Kerne 17, 18 verwendet werden, wobei von jedem Kern nur ein Teil der Wandstärke mittels beispielsweise einer spanenden Bearbeitung entfernt wird. Dadurch entstehen jeweils Kerne 17, 18, in denen jeweils praktisch das halbe Aufnahmevolumen für eine

Beschlageinrichtung 10 zur Verfügung gestellt wird. Die beiden Kerne 17, 18 werden anschließend miteinander verbunden und zum Beispiel verklebt oder verschraubt oder über ein anderes

Verfahren verbunden. Die entstandene Wand 2 weist den

Aufnahmeraum 9 für eine Beschlageinrichtung 10 auf. An dem

Aufnahmeraum sind die Öffnungsabschnitte 15 und 16 ausgebildet, nachdem der Fräser oder das entsprechende Werkzeug an der

Stirnseite 6 noch den entsprechenden Öffnungsabschnitt 16 ausgebildet hat, so wie es in Figur 9 oder im rechten Teil von Figur 10 zu erkennen ist. Der Öffnungsabschnitt 16 kann an beiden Kernen 17, 18 ausgebildet werden oder nur durch Entfernen des gestrichelten Bereichs an dem Kern 18, je nachdem, ob die entstehende Öffnung auf einer Seite ausreicht.

In Figur 11 ist der schematische Wandaufbau einer Wand 2 einer Möbelkomponente 1 abgebildet, wobei hier ein Kern 17 und ein Hohlprofil 20 verwendet werden. Das Hohlprofil 20 kann als

Gehäuse ausgebildet sein und über feste und durchgehende

Seitenwände verfügen. In dem Hohlprofil 20 ist jedenfalls ein Aufnahmeraum 9 ausgebildet bzw. definiert, der zur Aufnahme eines vollständigen Beschlags oder einer Anzahl von Beschlagkomponenten der Beschlageinrichtung 10 dient. An dem Hohlprofil 20 und an dem Kern 17 sind vorzugsweise Anschlussprofile 27 und 19 ausgebildet, die vorzugsweise formschlüssig zueinander ausgebildet sind und eine formschlüssige Verbindung des Hohlprofils 20 und des Kerns 17 ermöglichen. Anschließend werden die Decklagen 13 und 14 vorzugsweise vollflächig auf die Beschlageinrichtung 10 bzw. das Hohlprofil 20 und den Kern 17 aufgebracht, sodass sich auf den Seitenflächen 3 und 4 ein einheitlicher Eindruck ergibt. An den Stirnseiten 5, 6 werden benachbarte und in einander übergehende Öffnungsabschnitte zur Verfügung gestellt.

Entsprechend zeigt Figur 12 eine Variante, bei der der Kern nicht vertikal, sondern horizontal neben einem Hohlprofil 20 angeordnet wird. Über Anschlussprofile 27 an dem Hohlprofil 20 und

Anschlussprofile 19 an dem Kern 17 wird eine formschlüssige

Verbindung des Kerns 17 mit dem Hohlprofil 20 erzielt. An dem Hohlprofil 20 ist ein Aufnahmeraum 9 zur Aufnahme von

Beschlagkomponenten der Beschlageinrichtung 10 ausgebildet.

Gegebenenfalls kann ein vollständiger Beschlag dort eingeschoben und fixiert werden.

Das Hohlprofil 20 ist hier beispielsweise als Stranggussprofil aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung hergestellt und kann zwischen den seitlichen Wänden über ein weiteres Anschlussprofil 27 verfügen. Der Aufnahmeraum weist Öffnungsabschnitte 15, 16 zu den Stirnseiten 5, 6 auf.

Figur 13 zeigt ein Flussdiagramm über ein Herstellverfahren einer Möbelkomponente 1. Dabei wird im Schritt 50 zunächst ein

plattenförmiger Werkstoff als Kern 17 bereitgestellt. In den Kern 17 wird eine entsprechende Aussparung 9 eingebracht oder es wird z. B. direkt ein Kern mit einem Aufnahmeraum 9 zur Verfügung gestellt. Ein Kern 17 mit einem Aufnahmeraum 9 kann über eine z. B. mechanische Nachbearbeitung aus einem z. B. plattenförmigen Werkstoff hergestellt werden. Ein Kern 17 mit einer Aussparung kann aber auch direkt über ein Urformverfahren hergestellt und z. B. mechanisch, elektrisch, chemisch und/oder physikalisch etc. nachbearbeitet werden. An der Aussparung soll anschließend ein Hohlprofil 20 oder eine Beschlageinrichtung 10 aufgenommen werden .

Parallel dazu wird im Schritt 51 ein Funktionsbauteil, also hier der Beschlageinrichtung 10 oder ein Hohlprofil 20, bereit gestellt. Beispielsweise kann in ein entsprechendes Hohlprofil 20 ein Beschlag eingeschoben werden. Oder aber in das Hohlprofil 20 sind die entsprechenden Beschlagkomponenten eingebaut, sodass eine vollständige Beschlageinrichtung 10 vorliegt.

Anschließend werden im Schritt 52 die Seiten des Hohlprofils 20 und/oder die Oberfläche des Aufnahmeraums 9 zum Beispiel mit einem Kleber benetzt. Es folgt im Schritt 53 das Einlegen und Positionieren der Beschlageinrichtung oder des Hohlprofils 20 in die Aussparungen an dem Kern 17.

Wie im unteren Teil von Figur 13 zu erkennen, verbleiben an der Stirnseite 5 ein Öffnungsabschnitt 15 und an der Stirnseite 6 ein Öffnungsabschnitt 16, die ineinander übergehen. Dadurch kann ein Hebelarm 22 aus dem Inneren des Hohlprofils 20 austreten und sowohl durch den Öffnungsabschnitt 15 nach außen austreten als auch bei der weiteren Verschwenkung in den Öffnungsabschnitt 16 eintreten .

Falls gewünscht kann im Schritt 54 eine Decklage 13 auf das System aus Kern 17 und Beschlageinrichtung 10 oder auch nur eine auf die Größe der Beschlageinrichtung 10 oder des Gehäuses 20 angepasste Decklage 13a auf die Beschlageinrichtung 10

aufgebracht werden, sodass von oben und unten jeweils Decklagen 13, 14 aufgebracht sind, die eine im Wesentlichen einheitliche Oberfläche zur Verfügung stellen. Schließlich kann das

Gesamtsystem bzw. das Verbundelement 40 der Wand 2 im Schritt 55 verpresst werden.

Figur 14 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrensablaufs, bei dem zur Herstellung der Möbelkomponente 1 zwei Kerne bzw. Kernteile 17, 18 verwendet werden, in die jeweils eine Ausnehmung mit den Teilräumen 9a und 9b eingebracht wird, die jeweils ungefähr dem halben Volumen des Aufnahmeraums 9 entsprechen.

Zunächst wird im Schritt 50 z. B. der plattenförmige Werkstoff als Kern 17 bereitgestellt und es wird darin wenigstens eine Ausnehmung eingebracht. Es ist auch möglich, den Kern 17 über ein geeignetes Urformverfahren direkt mit einer Ausnehmung oder einem Aufnahmeraum 9 herzustellen. In entsprechender Weise wird das Funktionsbauteil, also hier das Hohlprofil 20 bzw. die

Beschlageinrichtung 10 im Schritt 51 zur Verfügung gestellt. Das Hohlprofil 20 verfügt über den Hohlprofil-Innenraum 20a zur Aufnahme der Beschlagkomponenten. Die Außenoberflächen des

Hohlprofils 20 werden im Schritt 52 mit einem Kleberwerkstoff benetzt. In entsprechender Weise können auch die Oberflächen an der Aussparung der Kerne 17, 18 mit einem Kleberwerkstoff benetzt werden .

Die beiden Seiten bzw. Kerne 17, 18 werden im Schritt 53

ausgerichtet und die Beschlageinrichtung 10 wird an dem ersten Kern positioniert.

Anschließend wird im Schritt 54 die zweite Seite der

Beschlageinrichtung 10 benetzt und es wird der zweite Kern 18 ausgerichtet und aufgelegt. Auf die Kerne 17, 18 wird jeweils von außen vorzugsweise eine Decklage 13, 14 aufgebracht, sodass sich wiederum eine einheitliche Oberfläche ergibt. Gegebenenfalls ist es auch möglich, dass vor der Herstellung der Aussparungen die Kerne 17, 18 schon mit einer Decklage 13, 14 versehen wurden.

Schließlich ergibt sich nach dem Pressen des Gesamtsystems im Schritt 55 ein Verbundelement 40, welches die Wand 2 bildet und Öffnungsabschnitte 15 und 16 an benachbarten Stirnseiten 5 und 6 aufweist und hier auch schon die Beschlageinrichtung 10 oder wenigstens ein Hohlprofil 20 umfasst.

Insgesamt stellt die vorliegende Erfindung einer vorteilhafte Möbelkomponente und ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung einer solchen zur Verfügung, wobei ein möglichst vollständiger Zugriff auf den Innenraum eines Möbelstücks ermöglicht wird und wobei der Innenraum zu nahezu 100 % frei zugänglich und nutzbar ist. Dadurch, dass zwei benachbarte und ineinander übergehende Öffnungsabschnitte an zwei benachbarten Stirnseiten ausgebildet sind, können neue Öffnungskonzepte umgesetzt werden. Die

Hebelarme können kurz ausgebildet sein, wodurch eine höhere Stabilität gewährleistet werden kann. Es können auch einzelne Hebelgetriebekomponenten eingespart werden, die für eine

aufwändigere Getriebekinematik erforderlich wären. Gegebenenfalls können die Hebelarme auch dünner ausgebildet werden, wodurch größere Wandstärken an der Wand 2 übrig bleiben oder geringere Wandstärken der Wände 2 ermöglicht werden.

Durch die Öffnungen an zwei Stirnseiten können die Hebelarme entsprechend kürzer ausgeführt werden, was bei einem System mit nur einem Öffnungsabschnitt wesentlich längere Hebelarme erfordert, um die gleiche Klappenposition bzw. Position des bewegbaren Möbelteils 35 zu erreichen.

Der Kern kann auch aus Leichtbaumaterialien bestehen.

Die Erfindung ermöglicht die Nutzung von mehr als einer

Stirnfläche der Möbelkomponente und somit einen besseren Zugriff auf den Innenraum. Dabei verschwindet die Beschlageinrichtung 10 in der Schließstellung 11 vollständig innerhalb der Wand. In der Öffnungsstellung 12 treten die Hebelarme 22 aus den

Öffnungsabschnitten 15 und 16 des Aufnahmeraums 9 zwischen den Seitenflächen 3 und 4 der Wand 2 nach außen aus, sodass der Innenraum einer Möbelkomponente 1 vollständig genutzt werden kann .

Der Antrieb zur Bewegung des beweglichen Möbelteils kann dabei manuell durch den Bediener erfolgen, wobei Kraftspeicher die Bedienkräfte unterstützen und/oder optimieren und für stabile End- und/oder Zwischenstellungen sorgen.

Es können aber auch (ergänzend oder zur Auswahl) Antriebsmittel verwendet werden, die energiebeaufschlagt sind, z. B. durch elektrische Energie. In diesem Fall können Aktuatoren vorgesehen sein, die durch ein Signal angesteuert werden, und es können beispielsweise Sensoren vorgesehen sein, um bestimmte Stellungen oder Betriebs zustände abzufragen, mit deren Hilfe die Bewegung gesteuert oder geregelt wird.

Bezugszeichenliste :

1 Möbelkomponente 20a Innenraum

2 Wand 21 Getriebeanordnung

3 Seitenfläche 22 Hebelarm

4 Seitenfläche 23 Drehstelle

5 Stirnseite 24 Anschlag

6 Stirnseite 25 Kraftspeicher

7 Stirnseite 26 Schienensystem

8 Stirnseite, Unterseite 27 Anschlussprofil

9 Aufnahmeraum 28 Befestigungselement

9a Teilraum 29 Linearführung

9b Teilraum 30 Aufnahmeabteil

10 Beschlageinrichtung 31 Seitenwand

11 Stellung, Schließstellung 32 Zwischenwand

12 Stellung, Öffnungsstellung 35 bewegbares Möbelteil,

Klappe, Deckel, Tür

13 Decklage

35a Zugangsseite

13a Decklage

36 Oberboden

14 Decklage

36a Längsseite, Oberseite

15 Öffnungsabschnitt

37 Rückwand

16 Öffnungsabschnitt

38 Unterboden

17 Kern

40 Verbundelement

18 Kern

50-55 Verfahrensschritte

19 Anschlussprofil

20 Hohlprofil, Gehäuse