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Patent Searching and Data


Title:
GARMENT HAVING AT LEAST ONE BREATHABLE REGION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/121760
Kind Code:
A1
Abstract:
In a garment (0) comprising a textile layer (1), with in inner side (10) facing a wearer when the garment is worn and an outer side (11) facing away from the skin (3), a breathable effect in breathable regions is to be obtained despite a lack of direct contact with the skin of a wearer. This is achieved in that the textile layer (1) has at least one breathable region (2) at a distance from the wearer's skin (3) when the garment is worn, in which breathable region a plurality of thread tentacles (20), each designed in a single piece as an open loop, are brought out of individual second threads into the textile layer (1) in such a way that each thread tentacle (20) has two tentacle sections (200) pointing away from the inner side (10) of the textile layer (1) and one central section (201) extending along on the outer side (11), wherein the tentacle sections (200) of the thread tentacles (20) can, when the garment (0) is worn, be brought into direct contact with the surface of the wearer's skin, while the inner side (10) of the textile layer (1) remains at a distance from the skin surface in the region of the breathable region (2).

Inventors:
LAMBERTZ BODO (CH)
Application Number:
PCT/EP2018/085619
Publication Date:
June 27, 2019
Filing Date:
December 18, 2018
Export Citation:
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Assignee:
X TECH SWISS GMBH (CH)
International Classes:
A41D13/002; A41D31/06; A41D31/12; D04B1/04; D04B1/24
Domestic Patent References:
WO2017205340A12017-11-30
WO2007107264A12007-09-27
WO1991011123A11991-08-08
Foreign References:
US20100130903A12010-05-27
US5855125A1999-01-05
US7757515B12010-07-20
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SCHNEIDER FELDMANN AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kleidungsstück (0), umfassend eine Textillage (1), insbesondere aus einem Gewirk oder Gewebe aus mindestens einem ersten Garn, mit einer im angezogenen Zustand einem Träger zugewandten Innenseite (10) und einer von der Haut (3) abgewandten Aussenseite (11),

dadurch gekennzeichnet, dass

die Textillage (1) mindestens einen Klimaregulierungsbereich (2) von der Haut (3) des Trägers im Tragezustand beabstandet aufweist, in welchem eine Mehrzahl von jeweils einstückig mit drei Abschnitten als offene Schleifen ausgeführten

Garnfadententakeln (20) aus einzelnen zweiten Garnfäden in die Textillage (1) derart eingebracht ist,

dass jede Garnfadententakel (20) zwei jeweils von der

Innenseite (10) der Textillage (1) wegweisende

Tentakelabschnitte (200) und einen entlang der Aussenseite (11) von der Innenseite (10) abgewandt verlaufenden mittleren Abschnitt (201) aufweist, wobei die Tentakelabschnitte (200) der Garnfadententakeln (20) beim Tragen des Kleidungsstückes (0) direkt mit der Hautoberfläche des Trägers in Kontakt sind, während die Innenseite (10) der Textillage (1) von der

Hautoberfläche im Bereich des Klimaregulierungsbereiches (2) beim Tragen des Kleidungsstückes (0) beabstandet bleibt, wobei eine fellartige Ausgestaltung der Mehrzahl der

Garnfadententakeln (20) im Klimaregulierungsbereich (2), welche von der Innenseite (10) wegragen durch eine Dichte von grössergleich vier Garnfadententakeln (20) pro

Quadratzentimeter erreicht ist.

2. Kleidungsstück (0) nach Anspruch 1, wobei die zweiten

Garnfäden der Mehrzahl der Garnfadententakeln (20) aus einem hydrophilen Garn, insbesondere aus Polyamid hergestellt ist, sodass eine ausreichende Feuchtigkeitsableitung bzw.

Kapillarwirkung erreicht ist. 3. Kleidungsstück (0) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Garn der zweiten Garnfäden der Mehrzahl der Garnfadententakeln (20) ein Hohlfasergarn ist.

4. Kleidungsstück (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Länge der von der Innenseite (10) wegragenden zwei

Tentakelabschnitte (200) zwischen 1 mm und 70 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 10 mm beträgt.

5. Kleidungsstück (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Längen (d) der benachbarten beiden Tentakelabschnitte (200) der Garnfadententakeln (20) auf der Innenseite der Textillage (1) mindestens annähernd gleich sind.

6. Kleidungsstück (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fadenstärke der zweiten Garnfäden der

Garnfadententakeln (20) zwischen 0.5 und 10 dtex gewählt ist.

7. Kleidungsstück (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dichte der Anordnung der Mehrzahl der

Garnfadententakeln (20) grössergleich zehn Garnfadententakeln

(20) pro Quadratzentimeter gewählt ist, wobei jeweils zwanzig Tentakelabschnitte (200) und mehr von der Innenseite (10) wegragen. 8. Kleidungsstück (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Textillage (1) ein Gestrick (1) ist, in welches die Garnfadententakeln (20) direkt als offene Schleifen aus

Garnfäden mit eingestrickt sind.

9. Kleidungsstück (0) nach Anspruch 8, wobei das Gestrick (1) ein auf einer Rundstrickmaschine gefertigtes Rundgestrick (1) ist.

10. Kleidungsstück (0) nach Anspruch 8 oder 9, wobei benachbarte Tentakelabschnitte (200) jeder Garnfadententakel (20) mindestens annähernd die gleiche Länge (d) aufweisen.

11. Kleidungsstück (0) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei das Material des ersten Garnfadens des Gestrickes (1) weniger hydrophil ist als das Material der zweiten Garnfäden der

Garnfadententakeln (20).

12. Kleidungsstück (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Klimaregulierungsbereich (2) bzw. die Mehrzahl von Garnfadententakeln (20) in definierten

Bereichen der Textilfläche (1), insbesondere im Bereich der Achselhöhlen, der Brust, des Bauches, der Lendenwirbel, im Verlauf der Wirbelsäule, an den Oberschenkelinnenflächen und/oder an den Oberschenkelaussenflächen des Trägers angeordnet sind.

13. Kleidungsstück (0) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Klimaregulierungsbereich (2) bzw. die Mehrzahl von Garnfadententakeln (20) mindestens 40% der gesamten Innenseite (10) der Textilfläche (1) des

Kleidungsstückes (0) überdeckend angeordnet sind,

insbesondere der Klimaregulierungsbereich (2) 80% bis 100% der Innenseite (10) der Textilfläche (1) bzw. des

Kleidungsstückes (0) überdeckt.

14. Verfahren zur Herstellung eines Kleidungsstückes (0) gemäss Anspruch 1, wobei

- die Textillage (1) als Gestrick auf einer Strickmaschine aus einem ersten Garnfaden gemäss einem Strickmuster automatisiert gestrickt hergestellt wird, wobei

- während des Strickvorganges ein zweiter Garnfaden teilweise auf der Innenseite (10) und teilweise auf der Aussenseite (11) des Gestrickes (1) verlaufend eingestrickt wird, insbesondere im Bereich der Achselhöhlen, der Brust, des Bauches, der

Lendenwirbel, der Wirbelsäule, an den

Oberschenkelinnenflächen und/oder an den

Oberschenkelaussenflächen, welche später den von der

Innenseite (10) wegragenden Klimaregulierungsbereich (2) bilden, bevor

- mittels einer Schneidvorrichtung Schleifen auf der Innenseite (10) des Gestrickes (1) des zweiten Garnfadens automatisiert getrennt werden, wodurch eine Mehrzahl der einstückig als offene Schleifen ausgeführten Garnfadententakeln (20) aus den zweiten Garnfäden mit jeweils zwei Tentakelabschnitten (200) und dem mittleren Abschnitt (201) gebildet werden, wobei eine fellartige Ausgestaltung der Mehrzahl der

Garnfadententakeln (20) im Klimaregulierungsbereich (2), welche von der Innenseite (10) wegragen durch eine Dichte von grössergleich vier Garnfadententakeln (20) pro

Quadratzentimeter erreicht wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Schleifen in der Mitte ihres Verlaufes derart durchtrennt werden, dass benachbarte Tentakelabschnitte (200) jeder Garnfadententakel (20) mindestens annähernd die gleiche Länge (d) aufweisen.

16. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Länge der von der

Innenseite (10) wegragenden Tentakelabschnitte (200) zwischen 1 mm und 70 mm und die Fadenstärke der

Garnfadententakeln (20) zwischen 0.5 und 10 dtex gewählt ist.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei das Garn der Mehrzahl der Garnfadententakeln (20) ein Hohlfasergarn ist.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, wobei das Garn der Mehrzahl der Garnfadententakeln (20) Polyamid umfasst. 19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, wobei die

Dichte der Garnfadententakeln (20) grösser als 15

Garnfadententakeln (20) pro Quadratzentimeter ist, wodurch eine Fellfunktion gebildet wird. 20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, wobei das erste und das zweite Garn identisch sind.

Description:

Klimaregulierungsbereich

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Kleidungsstück, umfassend eine Textillage, insbesondere aus einem Gewirk oder Gewebe aus mindestens einem ersten Garn, mit einer im angezogenen Zustand einem Träger zugewandten Innenseite und einer der Haut abgewandten Aussenseite und Verfahren zur Herstellung eines Kleidungsstückes.

Stand der Technik

Unter anderem vom Anmelder sind verschiedene Kleidungsstücke mit unterschiedlichen Textillagen bekannt, welche Mittel zur Klimaregulierung aufweisen. Dafür werden vor allem auf der Haut eines Trägers eng anliegende Kleidungsstücke hergestellt, die besonders körperbetont sind und ihre klimaregulierende Wirkung aufgrund der direkten Auflage auf der Haut des Trägers entfalten können. Die klimaregulierenden Mittel dienen beispielsweise zur Absorption von Schweiss bzw. zur gezielten Ableitung von Schweiss und teilweise zur Wärmeisolation von bestimmten Körperpartien. Bevorzugt werden dabei Textillagen aus Gewirken bzw. Gestricken gewählt, da diese äusserst flexibel sind und ausreichend Bewegungsspielraum trotz enger Auflage auf der Haut erlauben.

Es gibt aber vermehrt Benutzer, welche eng anliegende körperbetonte Kleidung ablehnen. Entsprechend sind aber die klassisch bekannten klimaregulierenden Mittel nicht mehr einsetzbar, da diese auf direkten Hautkontakt der Textillage bzw. von Klimaregulierungsbereichen basieren. Darstellung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt ein textiles Kleidungsstück mit einer Textillage zu schaffen, welche nahezu keinen direkten Hautkontakt zu einem Träger bei der Benutzung hat und trotzdem eine klimaregulierende Wirkung zumindest in Klimaregulierungsbereichen der Textillage bzw. des Kleidungsstückes entfaltet. Als klimaregulierende Wirkung werden eine erhöhte Wärmeisolation und/oder ein Abtransport von Schweiss von der Körperoberfläche verstanden.

Die klimaregulierende Wirkung einer nicht direkt auf der Haut eines Trägers aufliegenden Textillage wird durch ein Kleidungsstück mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 erreicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen werden in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachstehend im Zusammenhang mit den anliegenden Zeichnungen beschrieben. Figur 1 zeigt eine Vorderansicht und Rückansicht einer Hose mit jeweils einer Textillage in welcher

Klimaregulierungsbereiche in Form einer Vielzahl von Garnfadententakeln angebracht sind, während Figur 2 eine Vorderansicht und eine Rückansicht eines T-Shirts zeigt, an welchem Ansammlungen von Garnfadententakeln in Klimaregulierungsbereichen angeordnet sind. Figur 3 zeigt eine Detailansicht eines Klimaregulierungbereiches, wie in Figur 1 eingekreist.

Figur 4 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Textillage mit angeordneten Garnfadententakeln.

Beschreibung

Hier sind Kleidungsstücke 0 in Form einer Hose und eines T-Shirts beispielhaft gezeigt, welche jeweils eine Textillage 1 aufweisen. Die Textillage 1 umfasst eine Innenseite 10 und eine Aussenseite 11. Im Tragezustand der Kleidungsstücke ist die Innenseite 10 der Haut des Trägers zugewandt angeordnet, während die Aussenseite 11 auf der der Haut 3 abgewandten Seite wegweisend angeordnet ist.

Die Textillage 1 und damit das Kleidungsstück 0 ist jeweils derart geschnitten, dass die Innenseite 10 der Textillage 1 nicht direkt auf der Haut 3 eines Trägers aufliegt, womit das Kleidungsstück 0 weniger körperbetont geschnitten ist. Da keine direkte Auflage vorhanden ist, kann die Klimaregulierung nicht mit direkt auf der Haut aufliegenden Textillagenabschnitten erfolgen.

An der Textillage 1 sind darum mehrere Klimaregulierungsbereiche 2 vorgesehen, welche am Beispiel der Hose 0 bzw. des T-Shirts 0 gemäss Figuren 1 und 2 in definierten Bereichen, insbesondere im Bereich der Lendenwirbel, im Verlauf der Wirbelsäule, an den Oberschenkelinnenflächen und/oder an den Oberschenkelaussenflächen angeordnet sind. Am T-Shirt 0 sind die Klimaregulierungsbereiche 2 im Bereich der Achselhöhlen, der Brust, des Bauches, der Lendenwirbel und/oder im Verlauf der Wirbelsäule angeordnet. Die

Klimaregulierungsbereiche 2 sind teilweise mit gestrichelten Linien angedeutet. Diese Klimaregulierungsbereiche 2 liegen nicht flächig direkt auf der Haut 3 des Trägers auf.

Wie in Figur 2 im Detail gezeigt, umfassen die

Klimaregulierungsbereiche 2 jeweils eine Mehrzahl von Garnfadententakeln 20, welche jeweils einen Faden umfassen, welcher einen mittleren Abschnitt 201 umfasst und beidseitig davon in zwei Tentakelabschnitten 200 ausläuft. Damit sind einstückige Garnfadententakel 20 mit jeweils drei Abschnitten erreicht. Der Faden, aus welchem jede einzelne Garnfadententakel 20 gebildet ist, ist ein biegeschlaffes Gebilde, welches eine Garnfadententakel 20 in Form einer Schleife mit zwei Enden, jeweils am Ende der Tentakelabschnitte 200 bildet. Die Garnfadententakel 20 ist in der Textillage 1 und von der Textillage 1 fest gehalten angeordnet, wobei der mittlere Abschnitt 201 mindestens teilweises entlang der Aussenseite 11 der Textillage 1 verläuft, während die Tentakelabschnitte 200 auf der Innenseite 10 von der Textillage 1 wegführend verlaufen. Der Garnfaden der Garnfadententakeln 20 kann jeweils in die Textillage 1 eingestrickt, eingenäht oder eingestickt sein. In Figur 3 sind die Tentakelabschnitte 200 gestrichelt dargestellt, da diese vollständig auf der Innenseite 10 verlaufen. Die Erstreckungsrichtung der mittleren Abschnitte 201 der Garnfadententakeln 20 ist hier jeweils parallel etwa in Umfangsrichtung der Hosenbeine ausgerichtet.

In Figur 4 ist die Textillage 1 in angezogenem Zustand, von der Haut 3 eines Trägers beabstandet gezeigt. Die Textillage 1 liegt nicht direkt mit der Innenseite 10 auf der Haut 3 auf. Mittelbar, über die Mehrzahl von Garnfadententakeln 20 ist die Textillage 1 beabstandet mit der Haut 3 verbunden. Die Garnfadententakeln 20 durchsetzen die Textillage 1 und sind etwa annähernd U-förmig gestaltet. Die Tentakelabschnitte 200 sind auf der Innenseite 10 in Richtung Haut 3 weisend angeordnet, während der mittlere Abschnitt 201 auf der Aussenseite 11, bevorzugt vollständig, verläuft, abgewandt von der Hautseite. An den Stellen der Garnfadententakeln 20 kommt das Kleidungsstück 0 beim Tragen direkt mit der Hautoberfläche des Trägers in Kontakt. Die Garnfadententakeln 20 ist einstückig aus einem Garnfaden als offene Schleife geformt gebildet. Die Enden der Tentakelabschnitte 200 ragen im angezogenen Zustand des Kleidungsstückes 0 bis zur Haut 3.

Bevorzugt haben die Tentakelabschnitte 200 die gleiche Länge d, sodass beide Tentakelabschnitte 200 die gleiche Kapillarwirkung entfalten. Die Tentakelabschnitte 200 hängen mehr oder weniger frei aus der Textillage 1 von der Innenseite 10 wegweisend heraus. Um Klimaregulierungsbereiche 2 mit optimaler Wirkung zu erreichen, sollten die Garnfadententakeln 20 möglichst homogen verteilt sein und besonders bevorzugt möglichst dicht gepackt sein.

Die Garnfadententakeln 20 können wahlweise aus dem gleichen Garn, wie die Textillage 1 bestehen oder aus einem anderen Garn, insbesondere hydrophileren zweiten Garn hergestellt sein. Insbesondere sind die Garnfadententakeln 20 aus Polyamid hergestellt, sodass eine ausreichende Feuchtigkeitsableitung bzw. Kapillarwirkung erreicht ist. Die Garnfadententakeln 20 saugen Feuchtigkeit auf und leiten diese von der Haut 3 weg, sodass eine Klimaregulierung aufgrund der Mehrzahl der Garnfadententakeln 20 erreichbar ist. Die Kapillarwirkung kann durch Verwendung von Hohlfasern und/oder besonders hydrophiler Materialien des Garns der Garnfadententakeln 20 noch gesteigert werden.

Durch die gewinkelte Ausgestaltung der Tentakelabschnitte 200 relativ zum mittleren Abschnitt 201, also im Wesentlichen U-förmig, kann Feuchtigkeit von der Haut 3 weggeleitet werden und in den von der Haut 3 beabstandeten mittleren Abschnitt 201 geführt werden. Durch die vom mittleren Abschnitt 201 seitlich abgewinkelt abstehenden und in Richtung Haut 3 ragenden Tentakelabschnitte 200 kann der Raum zwischen einem weit geschnittenen Kleidungsstück 0 und der Haut 3 überbrückt werden. Da das Garn der Garnfadententakeln 20 biegeschlaff ist, verlaufen die Tentakelabschnitte 200 nicht immer parallel und ihre Form im Verlauf bis zur Hautoberfläche kann bei jeweils benachbarten Garnfadententakeln 20 abweichen. Ihre Funktionen, Erzeugung eines Abstandes zwischen Innenseite 10 der Textillage 1, Schaffung von Kanälen und mögliche Ableitung von Schweiss entlang der Garnfadententakel 20 ist trotz des biegeschlaffen Verhaltens gewährleistet. Hier ist der mittlere Abschnitt 201 im Wesentlichen parallel zur Aussenseite 11 verlaufend ausgestaltet. Es ist aber auch möglich, dass der mittlere Abschnitt 201 eher gewellt ausgestaltet ist, mit variablem Abstand von der Aussenseite 11. Dabei kann der mittlere Abschnitt 201 auch noch mehrfach durch die Textillage 1 gefädelt sein.

Versuche haben gezeigt, dass die Länge d der von der Innenseite 10 wegragenden Tentakelabschnitte 200 zwischen 1 mm und 70 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 10 mm betragen sollte, um eine ausreichende Kapillarwirkung und Speicherung von Flüssigkeit zu erreichen. Die Fadenstärke der Garnfadententakeln 20 sollte zwischen 0.5 und 10 dtex gewählt sein, insbesondere zwischen 0.5 und 5 dtex. Bevorzugt liegt die Länge b der mittleren Abschnitte 201 der Garnfadententakeln 20 zwischen 0.5 und 3 Millimetern, dadurch sind ausreichend viele Garnfadententakeln 20 auf kleinen Flächen platzierbar.

Je nach Dichte der Garnfadententakeln 20 pro Fläche, kann der resultierende Klimaregulierungsbereich 2 aus von der Innenseite 10 wegragenden Garnfadententakeln 20 neben einer Schweiss- abführenden Wirkung auch eine wärmeisolierende Wirkung aufweisen. Es sollte mindestens eine Dichte von vier Garnfadententakeln 20 pro Quadratzentimeter, bevorzugt von 10 Garnfadententakeln pro Quadratzentimeter und mehr gewählt werden. Durch eine Dichte von mehr als vier Garnfadententakeln 20 pro Quadratzentimeter wird eine fellartige Zone in den Klimaregulierungsbereichen 2 geschaffen.

Bevorzugt sollten die mittleren Abschnitte 201 und die Tentakelabschnitte 200 bei den Garnfadententakeln 20 jeweils gleich lang gewählt werden, womit identisch gestaltete Garnfadententakeln 20 ausgestaltet sind. Wenn eine fellartige Zone in den Klimaregulierungsbereichen 2 durch eine ausreichend hohe Dichte der Garnfadententakeln 20 geschaffen wird, bleibt die Innenseite 10 von der Haut 3 beabstandet und erwärmte Luft wird in einer Vielzahl von Kanälen zwischen der Innenseite 10 der Textillage 1 und der Oberfläche der Haut 3 eingeschlossen. Die Luft kann nicht zirkulieren und im Klimaregulierungsbereich 2 wird die Wärme gehalten. Um ein besonders gute fellartige Struktur des Klimaregulierungsbereiches 2 zu schaffen, sollte die Dichte zehn und mehr Garnfadententakeln 20 pro Quadratzentimeter, die Textillage 1 durchsetzend, betragen.

Wenn eine fellartige Ausgestaltung mittels der Mehrzahl der Garnfadententakeln 20 erzielt werden soll, kann der mindestens eine Klimaregulierungsbereich 2 letztlich derart gross gewählt werden, dass dieser die Innenseite 10 der Textillage 1 des Kleidungsstückes 0 vollständig überspannt. Schon, wenn etwa 40% und mehr der Fläche der Innenseite 10 mit einem Klimaregulierungsbereich 2 aus einer Mehrzahl der Garnfadententakeln 20 versehen ist, resultiert eine fellartige Ausgestaltung mit den bevorzugten klimaregulierenden Felleigenschaften.

Bevorzugt sind die Garnfadententakeln 20 in den Klimaregulierungsbereichen 2 gleichmässig verteilt angeordnet. Die Abstände der mittleren Abschnitte 201 benachbarter Garnfadententakeln 20 sollten etwa gleich gewählt sein.

Die Textillage 1 kann wahlweise ein Gewebe, Gestrick oder Gewirke sein. Bevorzugt ist die Textillage 1 als Gestrick ausgeführt, welches auf einer Rundstrickmaschine oder Flachstrickmaschine industriell gefertigt ist. Stellt man ein Gestrick 1 beispielsweise auf einer Rundstrickmaschine her, so wird ein erstes Strickgarn, umfassend einen ersten Garnfaden verwendet, woraus mittels geeigneten Strickmusters automatisch auf der Strickmaschine eine Textillage 1 in Form eines gestrickten textilen Flächengebildes erzeugt wird.

Während des Strickvorganges wird ein zweiter Garnfaden eingestrickt, welcher teilweise auf der Innenseite 10 und teilweise auf der Aussenseite 11 des Gestrickes 1 verläuft. Der zweite Garnfaden wird in den Bereichen während des Strickvorganges flächig verteilt eingestrickt, in welchem später ein Klimaregulierungsbereich 2 ausgebildet werden soll.

Die späteren Garnfadententakeln 20 sind entsprechend bevorzugt in Umfangsrichtung bzw. Strickrichtung angeordnet, sodass die Erstreckungsrichtung der mittleren Abschnitten 201 in Strickrichtung verläuft. Während des Strickvorganges wird neben dem ersten Strickgarn zur Erstellung der Textillage 1 das zweite Strickgarn zur Erstellung der Garnfadententakeln 20 mit eingestrickt. Wahlweise kann das zweite Strickgarn mit dem ersten Strickgarn identisch sein.

Das zweite Strickgarn wird mit eingestrickt und mit einer Schneidvorrichtung nach dem Stricken derart mehrfach aufgetrennt, dass die Mehrzahl von Garnfadententakeln 20 an den Orten der Klimaregulierungsbereiche entsteht. Der Schneidvorgang sollte derart eingestellt sein, dass die Längen d benachbarter Tentakelabschnitte 200 einer Garnfadententakel 20 möglichst identisch sind.

In die Strickmaschine ist üblicherweise eine steuerbare Schneidvorrichtung integriert, mit welcher Schleifen, welche von der Innenseite 10 abstehen, getrennt werden, wodurch sie zu offenen Schleifen und damit den Garnfadententakeln 20 werden. Auch dieser Schneidvorgang verläuft automatisiert durch die eine Steuerungsvorrichtung der Strickmaschine gesteuert, an den Orten an der Textillage 1, wo die Klimaregulierungsbereich 2 ausgebildet werden sollen. Das Ergebnis sind die Garnfadententakel 20, welche aus den zweiten Garnfäden gebildet sind und zwei Tentakelabschnitte 200 mit Enden und den mittleren Abschnitt 201 aufweisen, wie oben beschrieben.

Optional können die Garnfadententakeln 20 aus einem entsprechenden Garn auch eingestickt sein, was auf entsprechenden Maschinen in einem weiteren Arbeitsgang erfolgen kann.

Bezugszeichenliste

0 Kleidungsstück (T-shirt, Hose, )

1 Textillage (Gestrick, Rundstrick, Flachstrick, Gewebe) 10 Innenseite

11 Aussenseite

Strickgarn / erste Garnfäden

2 Klimaregulierungsbereich

20 Garnfadententakel

200 Tentakelabschnitt

201 mittlerer Abschnitt

d Länge des Tentakelabschnittes

b Länge des mittleren Abschnitts

3 Haut