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Title:
GAS DISCHARGE LAMP AND METHOD FOR THE PRODUCTION OF A GAS DISCHARGE LAMP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/115116
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a gas discharge lamp having a lamp bulb (10), which is filled with a filling gas, which is under cold fill pressure and comprises an inert gas, or an inert gas mixture, particularly xenon, and within which two tungsten electrodes (12a, 12b) are disposed for generating an arc discharge, wherein a halogen compound is added to the fill gas. The invention further relates to a method for the production of a gas discharge lamp, wherein two tungsten electrodes (12a, 12b) used for generating an arc discharge are disposed within a lamp bulb (10), and the lamp bulb (10) is filled with a fill gas, which is under cold filling pressure and which comprises an inert gas, or an inert gas mixture, wherein a halogen compound is added to the fill gas.

Inventors:
HARTWIG ULRICH (DE)
REHN HENNING (DE)
MORKEL MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/053252
Publication Date:
September 24, 2009
Filing Date:
March 19, 2008
Export Citation:
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Assignee:
OSRAM GMBH (DE)
HARTWIG ULRICH (DE)
REHN HENNING (DE)
MORKEL MATTHIAS (DE)
International Classes:
H01J61/12; H01J61/16
Domestic Patent References:
WO2004055862A22004-07-01
WO2006017270A22006-02-16
Foreign References:
EP1376656A22004-01-02
EP1607997A12005-12-21
EP0901151A11999-03-10
EP1282154A22003-02-05
US20050122047A12005-06-09
Attorney, Agent or Firm:
RAISER, FRANZ (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Gasentladungslampe mit einem Lampenkolben (10), wel ¬ cher mit einem Füllgas, das unter einem Kaltfülldruck steht und aus einem Edelgas oder Edelgasgemisch besteht, befüllt ist und innerhalb welchem zwei WoIf- ram-Elektroden (12a, 12b) zum Erzeugen einer Bogen- entladung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass dem Füllgas eine Halogenverbindung zugesetzt ist.

2. Gasentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kaltfülldruck des Füllgases innerhalb des Lampenkolbens (10) zwischen 5 bar und 45 bar und vor- zugsweise zumindest 20 bar beträgt.

3. Gasentladungslampe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halogenverbindung Brom und/oder ein Bromid, insbesondere eine bei Raumtemperatur flüssige und/oder gasförmige Bromverbindung, vorzugsweise HBr und/oder CH 2 Br 2 , umfasst.

4. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Halogenverbindung zwischen 5 ppm und 4000 ppm, insbesondere zwischen 10 ppm und 2000 ppm und vorzugsweise zwischen 20 ppm und 800 ppm beträgt .

5. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Elektrode (12a, 12b) dotierungs ¬ frei, insbesondere ohne Thorium- und/oder Barium- und/oder Lanthan-Dotierung, sowie ohne einen entsprechenden Einsatz an der Elektrodenspitze ausgebildet ist.

6. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Elektrode (12a, 12b) aus hochrei ¬ nem Wolfram besteht, insbesondere aus Wolfram mit ei ¬ ner Konzentration von Fremdatome unter 10 ppm, von Fe, Ni, Na, Li vorzugsweise unter 5 ppm.

7. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Lampenleistung zwischen 5 W und 500 W, insbesondere zwischen 10 W und 350 W, auf- weist.

8. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese als vorzugsweise zweiseitig gesockelte Kurzbogenlampe und/oder als Reflektorlampe ausgebil ¬ det ist.

9. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllgas zumindest im Wesentlichen aus Xenon besteht .

10. Verfahren zum Herstellen einer Gasentladungslampe, bei welchem zwei zum Erzeugen einer Bogenentladung dienende Wolfram-Elektroden (12a, 12b) innerhalb ei ¬ nes Lampenkolbens (10) angeordnet werden und der Lam- penkolben (10) mit einem Füllgas befüllt wird, das unter einem Kaltfülldruck steht und aus einem Edelgas oder Edelgasgemisch, insbesondere Xenon, besteht, dadurch gekennzeichnet, dass dem Füllgas eine Halogenverbindung zugesetzt wird.

Description:

Gasentladungslampe und Verfahren zum Herstellen einer Gasentladungslampe

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Gasentladungslampe der im O- berbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Gasentladungslampe der im Oberbegriff des Patentanspruchs 10 angegebenen Art.

Stand der Technik

Eine derartige Gasentladungslampe sowie ein derartiges Herstellungsverfahren sind bereits aus dem Stand der Technik als bekannt zu entnehmen. Die Gasentladungslampe umfasst dabei einen Lampenkolben, welcher mit einem unter einem Kaltfülldruck stehenden Edelgas, z.B. Xenon, oder Edelgasgemisch befüllt ist und innerhalb welchem zwei Elektroden angeordnet sind, zwischen welchen eine Bogen- entladung erzeugbar ist. Die Betriebsdrücke liegen übli ¬ cherweise zwischen 10 bar und 150 bar. Die Elektroden sind aus dotiertem oder undotiertem Wolfram gefertigt, da dieses eine besonders hohe Verdampfungstemperatur und chemische Widerstandsfähigkeit besitzt.

Als nachteilig an den bekannten Gasentladungslampen ist dabei jedoch der Umstand anzusehen, dass aufgrund der thermischen Beanspruchung durch die während des Betriebs zwischen beiden Elektroden erzeugte Bogenentladung Wolfram abdampft und sich an der Innenwand des Lampenkolbens niederschlägt. Dies führt aufgrund der unerwünschten Schwärzung des Lampenkolbens zu einem Verlust der Licht ¬ leistung und einer entsprechenden Verkürzung der Lebens-

dauer der Gasentladungslampe. Um diesem Effekt entgegen ¬ zutreten sind verschiedene konstruktive Maßnahmen be ¬ kannt. Beispielsweise kann durch austrittsarbeitssenkende Dotierungen die Elektrodenspitzentemperatur gesenkt und die Verdampfung des Wolframs entsprechend verringert wer ¬ den. Diese schlagen sich jedoch ebenfalls am Lampenkolben nieder, so dass großvolumige Lampenkolben gewählt werden müssen, um eine höhere Oberfläche für den Niederschlag bereitzustellen und eine akzeptable Lebensdauer der Gas- entladungslampe gewährleisten zu können. Ein größeres Lampenkolbenvolumen bzw. ein größerer Durchmesser wirkt sich allerdings nachteilig bei der Verwendung kleiner Re ¬ flektoren aus, da achsennahe Strahlen durch den Lampenkolben gestreut werden können. Da das häufig als Dotie- rungsmaterial verwendete ThO 2 zudem radioaktiv ist, muss die Gasentladungslampe vergleichsweise aufwändig entsorgt werden. Die thermische Beanspruchung einer als Anode geschalteten Elektrode kann alternativ durch die Wahl eines größeren Durchmessers oder durch das Vorsehen von Kühl- wendein verbessert werden. Weiterhin können die Geometrie und die jeweils für die Elektroden verwendeten Materia ¬ lien derart aneinander angepasst werden, dass eine ge ¬ ringstmögliche Elektrodentemperatur erzielt wird, bei welcher die Gasentladungslampe noch stabil läuft. Dabei benötigt jedoch bei einer DC-betriebenen Gasentladungs ¬ lampe zumindest die als Kathode geschaltete Elektrode ei ¬ ne Mindesttemperatur, um das Entstehen unerwünschter, spotartiger Bogeneinschnürungen auf den Kanten der Elektrode zu vermeiden. Alle genannten Maßnahmen erhöhen zu- sammenfassend den konstruktiven Aufwand von Gasentla ¬ dungslampen erheblich, ohne jedoch im Gegenzug deren Lebensdauer im gewünschten Maße zu verlängern.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Gasentladungslampe der eingangs genannten Art zu schaf ¬ fen, welche konstruktiv einfach ausgebildet ist und eine erhöhte Lebensdauer besitzt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Gasentla ¬ dungslampe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Herstellen einer Gasentladungslampe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht- trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen der Gasentladungslampe als vorteilhafte Ausgestaltun ¬ gen des Verfahrens anzusehen sind.

Eine Gasentladungslampe, welche konstruktiv einfach aus- gebildet ist und eine erhöhte Lebensdauer besitzt, ist erfindungsgemäß dadurch geschaffen, dass dem Edelgas bzw. Edelgasgemisch, d.h. dem eigentlichen Füllgas eine Halogenverbindung zugesetzt ist. Die Halogenverbindung kann dabei grundsätzlich ein elementares Halogen, ein kovalen- tes Halogenid oder ein salzartiges bzw. komplexiertes Ha- logenid umfassen. Dies ermöglicht während des Betriebs der Gasentladungslampe eine vorteilhafte Ausbildung eines chemischen Transportprozesses, bei welchem von den Elekt ¬ roden abdampfendes Wolfram im kälteren Bereich des Lam- penkolbens mit der bei den vorherrschenden Betriebstempe ¬ raturen in der Regel gasförmigen Halogenverbindung zu einer gasförmigen Wolframhalogenid-Verbindung bzw. bei gleichzeitigem Vorhandensein von Sauerstoff zu einer Wolframoxohalogenidbildung reagiert. Die entstandene

Wolframhalogenid-Verbindung wird aufgrund der innerhalb des Lampenkolbens auftretenden Konvektion zurück zu den Elektroden transportiert und zersetzt sich aufgrund der hohen Elektrodentemperatur an diesen wieder zu festem Wolfram und der Halogenverbindung. Somit werden ein Niederschlag von festem Wolfram am Lampenkolben und die damit verbundene Schwärzung zuverlässig verhindert, so dass sich eine signifikant gesteigerte Lebensdauer der Gasent ¬ ladungslampe ergibt. Zusätzlich kann ein Betriebsmodus der Gasentladungslampe gewählt werden, bei dem eine höhe ¬ re Elektrodentemperatur bis hin zum Verflüssigungspunkt des Wolframs und eine entsprechend verbesserte Abstrahl ¬ charakteristik der Gasentladungslampe gegeben sind. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist es somit weder erfor- derlich, konstruktiv aufwändige Kühlmechanismen oder speziell angepasste Geometrien der Elektroden bzw. des Lampenkolbens vorsehen zu müssen, noch müssen Kompromisse hinsichtlich der Abstrahlcharakteristik der Gasentladungslampe in Kauf genommen werden. Darüber hinaus können auch Lampenkolben mit sehr kleinem Volumen und Durchmesser problemlos verwendet werden, wodurch insbesondere bei als Reflektorlampen ausgebildeten Gasentladungslampen achsennahe Lichtstrahlen nicht vom Lampenkolben gestreut und somit noch vom Reflektor eingefangen werden können. Weiterhin ist es nicht erforderlich, austrittsarbeitssen- kende Dotierungen wie etwa ThO 2 , BaO oder La 2 O 3 in das Wolfram einzuarbeiten. Hierdurch können Herstellprozesse vereinfacht und entsprechende Kostensenkungen erzielt werden. Die letztgenannten Dotierungen bilden zudem übli- cherweise mit fortschreitender Lebensdauer der Lampe Niederschläge auf dem Lampenkolben und beeinträchtigen dadurch die Abstrahlcharakteristik der Gasentladungslampe.

Da mit Hilfe der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Gasentladungslampe weitere arbeitsaustrittsenkenden Füllzu ¬ sätze wie Cäsium, Natrium oder ähnliches weder erforderlich noch vorgesehen sind, kann beispielsweise Xenon als alleiniges Füllgas genutzt werden, wodurch problemlos Farbwiedergabeindizes von über 92, insbesondere auch zwi ¬ schen 95 und 98, erzielt werden können. Zudem wird grund ¬ sätzlich auch auf den Zusatz von Metallen - beispielsweise Quecksilber - oder Metallsalzen (insbesondere Halogen- Verbindungen mit Alkali- und Erdalkali sowie seltenen Er ¬ den) , welche eine Spektrallinie im für den Menschen sichtbaren Spektralbereich aufweisen und damit eine änderung der Abstrahlcharakteristik bewirken, verzichtet. Die erfindungsgemäße Zugabe einer Halogenverbindung löst so- mit durch Abkehr vom technisch üblichen auf einfache und kostengünstige Weise ein bislang ungelöstes Bedürfnis, welches bei dem vorliegenden Massenartikel trotz der zu ¬ vor aufgeführten, vielfältigen Bemühungen nicht oder nur auf wesentlich aufwändigere Weise befriedigt werden konn- te.

Dabei hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass der Kalt ¬ fülldruck des Füllgases innerhalb des Lampenkolbens we ¬ nigstens 20 bar und vorzugsweise wenigstens 40 bar be ¬ trägt. Durch einen derartigen Kaltfülldruck werden ent- sprechend hohe Betriebsdrücke erzielt, welche die Ab ¬ dampfrate des Wolframs von den Elektroden zusätzlich vermindert. Hierdurch ergibt sich eine weitere vorteilhafte Verlängerung der Lebensdauer der Gasentladungslampe. Zudem werden hierdurch im Gegensatz zum Stand der Technik signifikant erhöhte Effizienzen von beispielsweise über 20 Lumen/Watt für eine reine Xenon-Kurzbogenlampe mit ei-

ner Leistung von weniger als 150 W erzielt. Weiterhin können auch Stromdichte und Leuchtdichte der Gasentla ¬ dungslampe gegenüber einer mit einem niedrigen Kaltfülldruck befüllten Gasentladungslampe erheblich gesteigert werden. Die Gasentladungslampe kann somit problemlos als Hochdruck- bzw. als Höchstdruck-Gasentladungslampe ausge ¬ bildet sein.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Elektroden geometrisch der- art ausgebildet sind, dass die Gasentladungslampe mit Wechselstrom und/oder mit Gleichstrom betreibbar ist. Für eine mit Wechselstrom bzw. einem AC-Speisesignal betreib ¬ bare Gasentladungslampe kann dazu beispielsweise vorgese ¬ hen sein, dass beide Elektroden im Wesentlichen spitz zu- laufend ausgebildet sind. Dabei erlaubt die erfindungsge ¬ mäße Gasentladungslampe im Gegensatz zum Stand der Tech ¬ nik grundsätzlich einen problemlosen Wechselstrombetrieb, da die erhöhte Abdampfrate des Wolframs, welche sich aus den Temperaturschwankungen an den Elektroden ergibt, auf- grund des halogenvermittelten Kreisprozesses nicht zu ei ¬ ner sofortigen Schwärzung des Lampenkolbens und einer damit einhergehenden, erheblichen Beeinträchtigung der Lebensdauer der Gasentladungslampe führt. Ein besonders ge ¬ eignetes Verfahren zum Betreiben der Gasentladungslampe mit einem AC-Speisesignal ist beispielsweise aus der am selben Tag eingereichten Anmeldung derselben Anmelderin mit dem internen Aktenzeichen 200725534 zu entnehmen. Umgekehrt kann für eine mit Gleichstrom betreibbare Gasent ¬ ladungslampe vorgesehen sein, dass die als Kathode zu schaltende Elektrode spitz zulaufend und die als Anode zu schaltende Elektrode mit einem großflächigen Frontbereich

ausgebildet ist. Die Gasentladungslampe kann somit opti ¬ mal in Abhängigkeit des jeweils gewünschten Einsatzzwecks ausgelegt sein.

Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass die Halogen- Verbindung Brom und/oder ein Bromid, insbesondere eine bei Raumtemperatur flüssige und/oder gasförmige Bromverbindung, vorzugsweise HBr und/oder CH 2 Br 2 , umfasst. Ob ¬ wohl grundsätzlich auch andere Halogene wie Fluor, Chlor oder Iod verwendet werden können, bietet die Verwendung von Brom den Vorteil, dass Wolfram-Brom-Verbindungen bis ca. 1500 K stabil sind und sich somit zuverlässig an den Spitzen der Elektroden zersetzen, da diese die erforderliche Zersetzungstemperatur aufweisen und die heißesten Stellen der Gasentladungslampe darstellen. Demgegenüber zerfallen einerseits Wolfram-Iod-Verbindungen bereits bei erheblich niedrigeren Temperaturen von etwa 500 K und andererseits Wolfram-Fluor- bzw. Wolfram-Chlor-Verbindungen bei höheren Temperaturen, so dass unter den üblichen Betriebsbedingungen keine zuverlässige Zersetzung gewähr- leistet ist. Vorzugsweise wird auf den Zusatz von Metall- halogeniden bzw. Metallbromiden verzichtet, da sich der Zusatz von Metall-Ionen nachteilig auf das erzielbare Spektrum und die Farbtemperatur bzw. den Farbwiedegabein- dex der Gasentladungslampe auswirken kann.

Weiterhin hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass die Konzentration der Halogenverbindung zwischen 5 ppm und 4000 ppm, insbesondere zwischen 10 ppm und 2000 ppm und vorzugsweise zwischen 20 ppm und 800 ppm beträgt. Der Ausdruck "ppm" bezeichnet dabei Massenanteile pro Milli- on . Unterhalb von 5 ppm kann der chemische Transportpro- zess nicht mehr in ausreichendem Maße aufrecht erhalten

werden, so dass die Niederschlagsrate des Wolframs am Lampenkolben nicht ausreichend verringert wird. Oberhalb einer Konzentration von 4000 ppm treten hingegen unerwünschte Reaktionen zwischen der Halogenverbindung und dem Elektrodenmaterial auf, wodurch die Lebensdauer der Gasentladungslampe ebenfalls unerwünscht beeinträchtigt wird. Insbesondere im Wechselstrombetrieb können die E- lektrodenspitzen dabei zunehmend zusammenwachsen, was letztendlich eine schnelle Unbrauchbarkeit der Gasentla- dungslampe nach sich zieht. Bei einer Halogen- Konzentration innerhalb des Bereichs zwischen 5 ppm und 4000 ppm ist hingegen ein stabile Kreisreaktion ohne Beeinträchtigung der Elektroden gewährleistet.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass zumindest eine Elektrode dotierungsfrei, insbesondere ohne Thorium- und/oder Bari ¬ um- und/oder Lanthan-Dotierung, sowie ohne einen entsprechenden Einsatz in der Elektrodenspitze ausgebildet ist. Dies erlaubt insbesondere bei einer Thorium-freien Elekt- rode eine einfachere, kostengünstigere und betriebssiche ¬ rere Montage der Gasentladungslampe, da keine diesbezüg ¬ lichen Strahlenschutzanforderungen mehr berücksichtigt werden müssen. Zusätzlich ergibt sich hierdurch eine entsprechend problemlose Entsorgung bzw. ein vereinfachtes Recycling der Gasentladungslampe. Ein weiterer Vorteil besteht darin, das während des Betriebs der Gasentla ¬ dungslampe keine unerwünschten Niederschläge des Dotie ¬ rungsmittels bzw. sonstiger Zusatzstoffe am Lampenkolben kondensieren können.

Dabei hat es sich in weiterer Ausgestaltung als vorteilhaft gezeigt, dass zumindest eine Elektrode aus hochrei-

nem Wolfram besteht. Hochreines Wolfram meint hier insbe ¬ sondere Wolfram mit einer Konzentration von Fremdatomen unter 10 ppm, sowie von Fe, Ni, Na, Li vorzugsweise unter 5 ppm. Die Verwendung von hochreinem Wolfram erlaubt eine vorteilhafte Ausnutzung seines hohen Schmelzpunkts von etwa 3422 0 C bzw. seines Siedepunkts von etwa 5555 0 C, so dass die Gasentladungslampe mit höheren Temperaturen betreibbar ist und eine entsprechend verbesserte Ab ¬ strahlcharakteristik besitzt.

Eine besonders flexible Anpassbarkeit der Gasentladungs ¬ lampe an unterschiedliche Einsatzgebiete ist dadurch ge ¬ geben, dass diese eine Lampenleistung zwischen 5 W und 500 W, insbesondere zwischen 10 W und 350 W, aufweist.

Eine besonders zuverlässige Zündung der Gasentladungslam- pe mit einer entsprechenden Senkung der benötigten Zündspannung wird in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung dadurch sichergestellt, dass diese eine Zündhilfe, insbe ¬ sondere eine Zündblase und/oder eine UV-LED, umfasst.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin- düng ist vorgesehen, dass die Gasentladungslampe als vor ¬ zugsweise zweiseitig gesockelte Kurzbogenlampe und/oder als Reflektorlampe ausgebildet ist. Durch eine Ausgestal ¬ tung als Kurzbogenlampe kann die Gasentladungslampe vor ¬ teilhaft als Punktlichtquelle mit geringem Bauraumbedarf verwendet werden. Bei einer Ausgestaltung als Kurbogenlampe kann vorgesehen sein, dass der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Elektrodensystem höchstens 3,0 mm und vorzugsweise höchstens 2,5 mm beträgt. Aufgrund der mit Hilfe des Halogen-Kreisprozesses verhinderten Schwär- zung kann der Lampenkolben dabei sehr kompakt ausgebildet

werden. Das kleine Volumen ermöglicht zusätzlich einen höheren Betriebsdruck, welcher wiederum die Abdampfrate des Elektrodenmaterials vermindert und eine zusätzliche Verlängerung der Lebensdauer gewährleistet. Alternativ oder zusätzlich bietet eine Ausgestaltung als Reflektorlampe den Vorteil, dass das von der Gasentladungslampe erzeugte Licht in einer gewünschten Weise gebündelt und gezielt abgestrahlt werden kann.

Dabei wird eine sonnenlichtähnliche Abstrahlcharakteris- tik der Gasentladungslampe mit einem Farbwiedergabeindex von über 92 in weiterer Ausgestaltung dadurch erzielt, dass das Füllgas zumindest im Wesentlichen aus Xenon be ¬ steht. Unter im Wesentlichen ist hierbei ein Volumenanteil zwischen etwa 90% und 100% zu verstehen. Weiterhin wird durch das zumindest im Wesentlichen bzw. vollständig aus Xenon bestehende Füllgas die Wärmeleitung innerhalb des Lampenkolbens vorteilhaft reduziert. Da der Lampen ¬ kolben aufgrund des erfindungsgemäß verringerten Wolfram- Niederschlags entsprechend kleiner ausgebildet sein kann, wird vorteilhafterweise eine entsprechend geringe Menge an relativ teuerem Xenon benötigt, wodurch sich weitere Einsparungen ergeben.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Gasentladungslampe, bei welchem zwei zum Erzeugen einer Bogenentladung dienende Wolfram- Elektroden innerhalb eines Lampenkolbens angeordnet wer ¬ den und der Lampenkolben mit einem Füllgas befüllt wird, das unter einem Kaltfülldruck steht und aus einem Edelgas oder Edelgasgemisch besteht. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass dem Füllgas eine Halogenverbindung zugesetzt wird. Hierdurch kann die Gasentladungslampe kon-

struktiv einfach und kostengünstig ausgebildet werden und besitzt eine signifikant erhöhte Lebensdauer.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit iden ¬ tischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische und ausschnittsweise Ansicht ei ¬ ner als Xenon-Kurzbogenlampe ausgebildeten Gasent- ladungslampe gemäß dem Stand der Technik;

Fig. 2 eine schematische und ausschnittsweise Ansicht ei ¬ nes Ausführungsbeispiels einer als Xenon- Kurzbogenlampe ausgebildeten Gasentladungslampe mit einem zugesetzten Halogen;

Fig. 3 eine schematische und ausschnittsweise Ansicht ei ¬ ner Gasentladungslampe gemäß einem zweiten Ausfüh ¬ rungsbeispiel .

Bevorzugte Ausführung der Erfindung

Fig. 1 zeigt eine schematische und ausschnittsweise An ¬ sicht einer als Kurzbogenlampe ausgebildeten Xenon- Gasentladungslampe gemäß dem Stand der Technik. Die Gas ¬ entladungslampe umfasst einen Lampenkolben 10, welcher mit unter einem Kaltfülldruck stehendem Xenon als Füllgas befüllt ist und innerhalb welchem zwei Elektroden 12a, 12b zum Erzeugen einer Bogenentladung angeordnet sind. Dabei bestehen beide Elektroden 12a, 12b aus undotiertem

Wolfram und sind geometrisch derart ausgebildet, dass die Gasentladungslampe mit Gleichstrom betreibbar ist. Zu diesem Zweck ist die als Kathode zu schaltende Elektrode 12a spitz zulaufend und die als Anode zu schaltende E- lektrode 12b im Wesentlichen kreiszylindrisch mit großer Oberfläche und einem großflächigen Frontbereich ausgebildet. Die gezeigte Gasentladungslampe wurde drei Stunden ohne den Zusatz einer Halogenverbindung betrieben und zeigt eine erhebliche Schwärzung des Lampenkolbens 10 aufgrund des von den Elektroden 12a, 12b abgedampften Wolframs (nur schematisch durch Strichstärke angedeutet) .

Fig. 2 zeigt eine schematische und ausschnittsweise An ¬ sicht eines Ausführungsbeispiels einer als Kurzbogenlampe ausgebildeten Xenon-Gasentladungslampe mit zugesetztem Brom als Halogenverbindung. Das Brom kann dabei grundsätzlich als elementares Br 2 , als Bromsalz, Bromwasser ¬ stoff oder als Bromkohlenwasserstoff-Verbindung zugesetzt werden und liegt im gezeigten Ausführungsbeispiel in ei ¬ ner Konzentration zwischen 10 ppm und 2000 ppm vor. Das Füllgas besteht aus Xenon und steht unter einem Kaltfüll ¬ druck von wenigstens 40 bar. Alternativ oder zusätzlich jedoch auch andere Füllgase wie Neon oder Argon oder entsprechende Gasgemische vorgesehen sein. Ebenso können ab ¬ weichende Kaltfülldrücke zwischen etwa 15 bar und 45 bar oder mehr vorgesehen sein. Die Geometrie der Elektroden 12a, 12b, die in einem Abstand von 0,8 mm zueinander angeordnet sind, ist dabei derart ausgebildet, dass die Gasentladungslampe mit Gleichstrom betreibbar ist. Dazu ist die als Kathode zu schaltende Elektrode 12a spitz und die als Anode zu schaltende Elektrode 12b mit einem groß ¬ flächigen Frontbereich ausgebildet, wobei beide Elektro-

den 12a, 12b aus dotierungsfreiem Wolfram bestehen. Die gezeigte Gasentladungslampe wurde 160 Stunden betrieben und zeigt aufgrund des chemischen Transportprozesses, welcher durch das zugegebene Brom ermöglicht ist, keine Schwärzung des Lampenkolbens 10 oder eine Beschädigung der Elektroden 12a, 12b.

Fig. 3 zeigt eine schematische und ausschnittsweise An ¬ sicht einer Gasentladungslampe gemäß einem zweiten Aus ¬ führungsbeispiel. Im Unterschied zum vorherigen Ausfüh- rungsbeispiel sind beide Elektroden 12a, 12b spitz zulau ¬ fend ausgebildet, so dass die Gasentladungslampe mit Wechselstrom betreibbar ist. Zusätzlich ist im Bereich eines Lampenschafts 14 eine ebenfalls mit Xenon befüllte Blase 16 als Zündhilfe angeordnet. Innerhalb der Blase 16 verläuft eine folienförmige Stromdurchführung 18 zur E- lektrode 12a. Aufgrund der scharfkantigen Ausbildung der Stromdurchführung 18 ergeben sich in Verbindung mit einer externen Wicklung 20 (s. Fig. 4) hohe elektrische Feld ¬ stärken, durch welche eine Vorgasentladung erzeugt wird. Anstelle der Blase 16 können auch alternative Zündhilfen wie beispielsweise UV-LEDs oder dergleichen vorgesehen sein .

In einer nicht dargestellten Variante ist als Zündhilfe eine Wicklung unmittelbar um den Lampenkolben gewickelt.