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Title:
GAS-PERMEABLE DEVICES WHICH ABSORB VOC AND/OR POLLUTANTS AND/OR ARE BIOCIDAL, AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/182120
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to gas-permeable devices (V) which absorb VOC and pollutants and/or are biocidal, containing molded parts (F) or consisting of molded parts (F), containing materials or consisting of materials on the basis of wood, biodegradable fibers, biodegradable films and/or separated manure, containing geometrically regular and/or irregular, free and/or aggregated and/or agglomerated carbon nanoparticles, carbon microparticles and/or carbon macroparticles, wherein the carbon is selected from the group consisting of biocarbons, biochar, charcoal, screening residues of charcoal, wood ash, activated carbons, hard coal, animal charcoal, carbons from animal waste, pyrogenic carbon having different degrees of pyrolysis, functionalized carbons, pretreated carbons, washed carbons, and extracted carbons. The invention further relates to the use of said devices.

Inventors:
LUTHE GREGOR (DE)
SCHMIDT NELE (DE)
GAUSLING REINHARD (DE)
BISCHOFF MATTHIAS (DE)
SCHRÖDER BERNFRIED (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/000491
Publication Date:
October 26, 2017
Filing Date:
April 18, 2017
Export Citation:
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Assignee:
WINDPLUSSONNE GMBH (DE)
International Classes:
D21J1/14; D21J1/20; D21J3/00
Domestic Patent References:
WO1994022968A11994-10-13
WO1997012945A11997-04-10
Foreign References:
EP2727691A12014-05-07
DE19517763A11996-11-21
DE19722324A11998-12-03
AT396591B1993-10-25
US20140109796A12014-04-24
DE202014004445U12014-06-24
EP0116414A11984-08-22
US20150027179A12015-01-29
MY129849A2007-05-31
DE3622933A11987-01-15
DE19722324A11998-12-03
EP0276501A21988-08-03
EP0249201A21987-12-16
EP0008127A11980-02-20
Other References:
ITHAKA JOURNAL, January 2012 (2012-01-01), pages 92 - 102
"Römpp Online", April 2014, GEORG THIEME VERLAG, article "Netzmittel"
"Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben", 1998, GEORG THIEME VERLAG, pages: 250 - 252
Attorney, Agent or Firm:
MÜNCH, Volker (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. VOC und Schadstoffe absorbierende und/oder biozide, gasdurchlässige Vorrichtungen (V), enthaltend Formteile (F) oder bestehend aus Formteilen (F), enthaltend Werkstoffe oder bestehend aus Werkstoffen auf der Basis von Holz, biologisch abbaubaren Fasern, biologisch abbaubaren Folien und/oder separierter Gülle, enthaltend geometrisch regelmäßige und/oder unregelmäßige, freie und/oder aggregierte und/oder agglomerierte Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel, wobei die Kohle aus der Gruppe, bestehend aus Biokohlen, Pflanzenkohlen, Holzkohlen, Siebrückständen von Holzkohlen, Holzaschen, Aktivkohlen, Steinkohlen, Tierkohlen, Tierabfallkohlen, pyrogenem Kohlenstoff unterschiedlichen Pyrolysegrades, funktionalisierten Kohlen, vorbehandelten Kohlen, gewaschenen Kohlen und extrahierten Kohlen, ausgewählt ist.

2. Vorrichtungen (V) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie luftdurchlässig sind.

3. Vorrichtungen (V) nach 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlenstoff und die Biokohle die durch starke Erhitzung von organischem und/oder ligninhaltigem Material entstandenen Kohlenstoffstrukturen umfassen.

4. Vorrichtungen (V) einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlenstoff funktionalisiert, oberflächenmodifiziert, eingesumpft, getrocknet und angefeuchtet sowie eingesumpft und teilgetrocknet ist.

5. Vorrichtungen (V) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstoffe Biozide enthalten.

6. Vorrichtung (V) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Biozide Polyoxometallate (POM) sind.

7. Vorrichtungen (V) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Polyoxometallate Mikro- und/oder Nanopartikel sind, die agglomeriert, nicht agglomeriert, funktionalisiert, nicht funktionalisiert, aggregiert, nicht aggregiert, geträgert und/oder nicht geträgert sind.

8. Vorrichtungen (V) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstoffe Zusatzstoffe, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Additiven, Hilfsstoffen, Füllstoffen, Klebstoffen, Verstärkungsfasern Flammschutzmitteln, Kunststoffen, Dämmstoffen, Isoliermaterialien, Trockenmitteln, Superabsorbern, Schichtsilikaten, Nanoclay, Kieselgur, Zeolithen, Farbstoffen, Buntpigmenten, Weißpigmenten, fluoreszierenden Pigmenten, natürlichen Pigmenten, phosphoreszierenden Pigmenten, Glitter, Kork, expandiertem Kork, Zement, Schaumzement, Beton, Gips, Kalkbasis, Rotband, Kefir, Joghurt, Milchprodukten, Bier, Zucker, Kreatin, Salzen, Nanocellulose, Mikrocellulose, Wasserglas, Hornspänen und Ölen, ausgewählt sind. 9. Vorrichtungen (V) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie gasdurchlässige plattenförmige, quaderförmige, pelletförmige, chipsförmige kugelförmige, zylinderförmige, kegelförmige, ringförmige, rohrförmige mit oder ohne gasdurchlässigen Wänden, tuchförmige, folienförmige, gitterförmige, netzförmige und/oder siebförmige Formteile (F) auf der Basis von Werkstoffen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 10. Verwendung der Vorrichtung (V) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Reinigung von Gasen von VOC, Schadstoffen Schadstoffen und/oder schädlichen Mikroorganismen. 11. Verwendung der Vorrichtung (V) nach Anspruch 10 im Bauwesen zum Innenausbau und Außenbau, in der Möbelindustrie im Transportwesen und der Logistik, in der Autoindustrie, im Flugzeugbau, im Schiffsbau und in Spielgeräten.

Description:
VOC und/oder Schadstoffe absorbierende und/oder biozide, gasdurchlässige Vorrichtungen und ihre Verwendung

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft VOC und/oder Schadstoffe absorbierende und/oder biozide, gasdurchlässige Vorrichtungen.

Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der Vorrichtungen für die Reinigung von Gasen, insbesondere Luft, von VOC, Schadstoffen und/oder schädlichen Mikroorganismen.

Stand der Technik

Der in der vorliegenden Anmeldung zitierte Stand der Technik wird durch Bezugnahme Bestandteil der vorliegenden Anmeldung.

Holzwerkstoffe können aus verschiedenen Typen von zerkleinertem Holz bestehen, die sich durch ihre Größe, Form, Lage und/oder Anordnung unterscheiden. Die Herstellung von beispielsweise platten- und/oder stangenförmigem Holzwerkstoff erfolgt durch Mischung der verschiedenen Holzpartikelformen mit natürlichen und/oder synthetischen Bindemitteln, beispielsweise Klebstoffen, und/oder einer Zugabe von weiteren Additiven, Holzschutzmittel und/oder Farbpartikel. Anschließend werden die gemischten Materialien zu platten- und/oder stangenförmige Holzwerkstoffe in einer Heiß- und/pder Kaltverpressung, im Guss- und/oder Schüttverfahren hergestellt.

Verschiedene Arten von Holzwerkstoffe sind beispielsweise: · Vollholzwerkstoffe und/oder Werkstoffe auf Vollholzbasis

Massivholz- und/oder Leimholzplatten

Brettschichtholz und/oder andere Brettstapeikonstruktionen

Stabsperrholz

Lameliiertes Holz und/oder andere stabförmig verklebte Elemente aus Vollholz · Furnierwerkstoffe

Furniersperrholz (FU)

Furnierschichtholz

Furnierstreifenholz

Biegesperrholz

- Kunstharzpressholz (KP) • Holzspanwerkstoffe

- Flachpressplatte (P2)

Strangpressplatte

Spanholzformteile

- Grobspanplatte (OSB-Platte)

Spanstreifenholz (LSL)

• Holzfaserwerkstoffe

Holzfaserdämmplatte (HFD)

- Mittelharte Faserplatte (MB)

- Harte Faserplatte (HB und HFH)

- Mitteldichte Faserplatte (MDF)

- Hochdichte Faserplatte (HDF)

• Verbundwerkstoffe

Wood Plastic Composites, auch Holz-Polymer-Werkstoffe genannt

- Leichtbauplatten

Kunstharzpressholz

• Arboform

Des Weiteren gibt es Gipsfaserplatten, Rigidur H 10 ® und Rigidur H Active ' Air ® , welche aus Gips, - Papierfasern und mineralischen Zuschlagstoffen bestehen. Diese Gipsfaserplatten sind atmungsaktiv und nehmen Schadstoffe und so genannte VOCs, auf.

Kohle bezeichnet ein schwarzes und/oder bräunlich-schwarzes, festes Sedimentgestein, das durch Karbonisierung entsteht.

Die Anwendungen von Kohle sind breit gefächert und längst nicht mehr auf die Landwirtschaft beschränkt. In immer mehr und neuen Anwenduhgsfeldern wird Kohle integriert und ihre positiven Eigenschaften genutzt.

In der Papierindustrie wird Kohle genutzt, wobei hier die Maximalbeladung 30% beträgt.

Die vorliegenden Anwendungen von Kohle sind schematisch und beispielhaft aufgelistet:

Lebensmittel- und Getränkeverpackungen:

Kaffeebecher, Pizzakartons, Bananenkisten, Kaffeefilter, Lebensmittelbehälter, Eierkartons, Obsttüten, Servietten, Platzdeckchen, Take-Away Behälter, Sandwich-Einschlagpapier, Einwegteller Hof und Garten:

Anzuchttöpfe, Samenband, Mulchband, Keimungsschutz, Laubstreubeutel, Pflanzenverpackungen, Unkrautvlies, Erde

Haushaltswaren: Buchhüllen, Kleiderkartons, Tapeten, Möbel, Bettunterlagen, Passepartouts, Büro- und Versandartikel:

Beutel, Kästen, Stellwände, Ordner, Notebook Cover, Umschläge, Papptonnen, Versandröhren Private Nutzung:

Windeln, Wickelunterlagen, WC-Auflagen, Damenbinden, Tampons, biologisch abbaubare Urnen, Geschenkpapier, Filter für Drucker, Toilettenpapier

Haustierbedarf:

Kleintiersarg, Hundekotbeutel, Tiereinstreu

Aus dem deutschen Gebrauchsmüster DE 20 2014 004 445 Ul geht eine Vorrichtung zur Herstellung von Pflanzenkohle und Gewinnung von Wärme hervor. Die Vorrichtung weist eine motorisierte Brennstofffördereinrichtung auf zum Fördern von Biomassebrennstoff in einem Brenner zum Verkohlen des geförderten Biomassebrennstoffs in dem Brenner zu Pflanzenkohle und Verbrennen der frei werdenden flüchtigen Stoffe zur Wärmegewinnung. Außerdem weist die Vorrichtung eine Pflanzenkohlefördereinrichtung zum Abführen der in dem Brenner erzeugten Pflanzenkohle aus dem Brenner auf. Aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 116 414 geht ein papierähnliches Blattmaterial hervor, das mindestens 25 % synthetisches, thermoplastisches Material und höchstens 75 % Cellulosefasern enthält. Nachteilig ist hier, der vergleichsweise hohe Gehalt an thermoplastischen Kunststoffen.

Aus dem amerikanischen Patent US 2015 027 179 (AI) geht die Verwendung von getrockneten Gärresten zur Weiterverarbeitung in einem Pyrolysesystem, um Biokohle und Synthesegas zu erzeugen, hervor.

Aus der malaiischen Patentanmeldung MY 129.849 (A) geht ein Verfahren zur Herstellung eines biologisch abbaubaren Materials hervor. Bei dem Verfahren wird zunächst eine vorgelierte Stärke- Suspension hergestellt und zwischen 0 "C und 60 °C gehalten. Der Suspension wird eine trockene oder feuchte, homogene Mischung, die Holzfasern mit einem Aspektverhältnis zwischen 1:2 und 1:8 (Breite:Länge) zugesetzt. Es resultiert eine homogene, formbare Masse, die in der Hitze zu einem biologisch abbaubaren Material geformt werden kann.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 3.622.933 AI ist eine Tragetasche aus Altpapier bekannt. An der Taschenaußenseite ist ein Fadengitter aufgelegt, dass Fäden aufweist, die in Längsrichtung der Taschenseitenflächen verlaufen. Am oberen Ende der Taschenseitenflächen sind Tragegriffe angebracht. Das Fadengitter ist ein Netzwerk aus zwei sich kreuzenden Scharen von Fäden, die aus Naturfasern bestehen. Das Fadengitter gibt der Tragetasche auch im feuchten Zustand eine ausreichende Tragfähigkeit, sodass sie als Müllbeutel geeignet ist. Der verwendete Begriff "Fadengitter" soll alle aus Fäden und/oder Fasern bestehenden Anordnungen bezeichnen.

In seinem Artikel »55 Anwendungen von Pflanzenkohle« im Ithaka Journal, 1/2012, Seiten 92 bis 102, beschreibt H.-P. Schmidt die Vorteile von Pflanzenkohle und gibt eine detaillierte Beschreibung der Anwendungsfelder von Biokohle an.

In ihrem Artikel »Papier aus Pflanzenkohle« im Ithaka Journal, beschreibt Kathleen Draper die Herstellung und Anwendungen von Papier aus Pflanzenkohle. In diesem Artikel wird die Papierherstellung und funktionellen Eigenschaften von Pflanzenkohle-Papieren verdeutlicht.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 197 22 324 AI geht ein Verfahren zur Herstellung von festen Formkörpern aus nachwachsenden und/oder biostämmigen Rohstoffen hervor. Dabei werden zerkleinerte oder zerfaserte cellulosereiche Rohstoffe mit 5 bis 50 % eines ligninstämmigen Stoffes als Verfestigungsmittel in Form von durch intensive Nassaufschlussmahlung aktivierte Rohbraunkohle oder Torf sowie mit 1 bis 15 % Löschkalk zur Denaturierung von Pflanzeninhaltsstoffen und als Bindungsvermittler zwischen Holz und aktivierter Braunkohle oder aktiviertem Torf intensiv vermischt und das Mischgut nach Trocknung auf einen Feuchtegehalt von 5 bis 25 % durch Hochdruckverdichtung zu Formteilen verfestigt. Die Verwendung von Braunkohle oder Torf weist indes den Nachteil auf, dass sowohl die Ausgangsmaterialien als auch die Serienprodukte in ihrer stofflichen Zusammensetzung und ihrer Struktur sehr stark variieren können, weswegen sich das jeweils gewünschte anwendungstechnische Eigenschaftsprofil der Formteile - wenn überhaupt - nur schwer und experimentell aufwändig einstellen und reproduzieren lässt.

Aufgabe der Erfindung Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zu Grunde Vorrichtungen bereitzustellen, die als Feuchtigkeitsregulator fungieren, eine bessere C0 2 -Bilanz haben, eine C0 2 -Senke darstellen, die Bildung unangenehmer Gerüche unterdrücken und/oder externe Gerüche und/oder Gifte aufnehmen und/oder biozide sind.

Der vorliegenden Erfindung lag des Weiteren die Aufgabe zu Grunde, Vorrichtungen bereitzustellen, die biologisch abbaubare und/oder kompostierbare, fluidbeständige, insbesondere wasserbeständige, mechanisch, chemisch und thermisch stabile, witterungsstabile und UV-stabile Werkstoffe enthalten oder hieraus bestehen, sodass sie bei Schlägen, Stößen, Kantenstichen und/oder bei langfristiger chemischer oder thermischer Belastung, dynamischer mechanischer Belastung oder statischer Belastung, z.B. Stapeln, sich nicht verformen, aufplatzen und/oder in sonstiger Art und Weise zerstört werden. Außerdem lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen bereitzustellen, die eine besonders vielseitig verwendet werden können.

Erfindungsgemäße Lösung

Demgemäß wurden die VOC und Schadstoffe absorbierenden und/oder bioziden, gasdurchlässigen Vorrichtungen gefunden, enthaltend Formteile oder bestehend aus Formteilen (F), enthaltend Werkstoffe oder bestehend aus Werkstoffen auf der Basis von Holz, biologisch abbaubaren Fasern, biologisch abbaubaren Folien und/oder separierter Gülle, enthaltend geometrisch regelmäßige und/oder unregelmäßige, freie und/oder aggregierte und/oder agglomerierte Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel, wobei die Kohle aus der Gruppe, bestehend aus Biokohlen, Pflanzenkohlen, Holzkohlen, Siebrückständen von Holzkohlen, Hölzaschen, Aktivkohlen, Steinkohlen, Tierkohlen, Tierabfallkohlen, pyrogenem Kohlenstoff unterschiedlichen Pyrolysegrades, funktipnalisierten Kohlen, vorbehandelten Kohlen, gewaschenen Kohlen und extrahierten Kohlen, ausgewählt ist.

Im Folgenden werden die VOC und Schadstoffe absorbierenden und/oder bioziden, gasdurchlässigen Vorrichtungen als »erfindungsgemäße Vorrichtungen« bezeichnet. Außerdem wurden zahlreiche Verwendungen der erfindungsgemäßen Vorrichtungen gefunden, welche im Folgenden als »erfindungsgemäße Verwertdungen« bezeichnet werden.

Vorteile der Erfindung

Im Hinblick auf den Stand der Technik war es überraschend und für den Fachmann nicht vorhersehbar, dass die Aufgabe, die der vorliegende Aufgabe zu Grunde lag, mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtungen und den erfindungsgemäßen Verwendungen gelöst werden konnte.

Insbesondere überraschte, dass durch die erfindungsgemäßen Vorrichtungen, die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und vorhandenen Ressourcen ermöglicht wurden und somit die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen umweltschonend war.

Überraschenderweise konnten die erfindungsgemäßen Vorrichtungen recycelt werden und ebenfalls emissionsfrei produziert werden. Somit stellten die erfindungsgemäßen Vorrichtungen eine C0 2 - Senke dar.

Besonders überraschend an den erfindungsgemäßen Vorrichtungen waren die Bindung von Schadstoffen und die Minderung des Sick-Building-Syndroms und die Verträglichkeit für Allergiker und/oder für die Haut. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen dienten unter anderem als Brandschutz, waren farbecht und/oder bakteriostatisch. Des Weiteren entwickelten sie weniger Staub beim Zerkleinern oder Zersägen, als es normalerweise der Fall war.

Nicht zuletzt überraschte, dass durch die erfindungsgemäßen Vorrichtungen die Luftraumregulierung und/oder die Feuchtigkeitsregulierung verbessert wurden und ebenfalls VOC und geruchsbildende Stoffe aufgenommen wurden.

Ausführliche Beschreibung

Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen enthalten Formteile oder bestehen aus Formteilen, die Werkstoffe enthalten oder hieraus bestehen. Die Werkstoffe sind aus Holz, biologisch abbaubaren Fasern, biologisch abbaubaren Folien, und/oder separierter Gülle aufgebaut und enthalten geometrisch regelmäßige und/oder unregelmäßige, freie und/oder aggregierte und/oder agglomerierte Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel, wobei die Kohle aus der Gruppe, bestehend aus Biokohlen, Pflanzenkohlen, Holzkohlen, Siebrückständen von Holzkohlen, Holzaschen, Aktivkohlen, Steinkohlen, Tierkohlen, Tierabfallkohlen, pyrogenem Kohlenstoff unterschiedlichen Pyrolysegrades, funktionalisierten Kohlen, vorbehandelten Kohlen, gewaschenen Kohlen und extrahierten Kohlen, ausgewählt ist.

Die Formteile, die die erfindungsgemäßen Vorrichtungen aufbauen, können die unterschiedlichsten dreidimensionalen Formen haben. Diese Formen richten sich in erster Linie nach ihrer erfindungsgemäßen Verwendung. Sie können daher beispielsweise plattenförmig, quaderförmig, pelletförmig, chipsförmig, kugelförmig, zylinderförmig, kegelförmig, ringförmig, rohrförmig mit oder ohne gasdurchlässigen Wänden, tuchförmig, folienförmig, gitterförmig, netzförmig und/oder siebförmig sein. Auch andere dreidimensionale Formen und Kombinationen sind denkbar und können vom Fachmann aus dem jeweiligen erfindungsgemäßen Verwendungszweck hergeleitet werden.

Die Formteile sind gasdurchlässig, insbesondere luftdurchlässig. Die Durchlässigkeit kann auf der Porosität der einzelnen Formteile im Nanometerbereich, Mikrometerbereich und/oder Millimeterbereich beruhen. Die Formteile können aber auch kompakt sein, und die Durchlässigkeit kann sich dadurch ergeben, dass die Formteile als Schüttgut vorliegen.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Werkstoffe, aus denen die Formteile aufgebaut sind, ist Holz Holzwerkstoffe können aus verschiedenen Typen von zerkleinertem Holz bestehen, die sich durch ihre Größe Form, Lage und/oder Anordnung unterscheiden. Die Herstellung von beispielsweise platten- und/oder stangenförmigem Holzwerkstoff erfolgt durch Mischung der verschiedenen Holzpartikelformen mit natürlichen und synthetischen Bindemitteln, beispielsweise Klebstoffen, und/oder einer Zugabe von weiteren Additiven, Holzschutzmitteln und/oder Farbpartikeln. Anschließend werden die gemischten Materialien zu platten- und/oder stangenförmigen Holzwerkstoffe in einer Heißverpressung und/oder Kaltverpressung, im Gussund/oder Schüttverfahren hergestellt.

Verschiedene Arten von Holzwerkstoffe sind beispielsweise:

• Vollholzwerkstoffe und/oder Werkstoffe auf Vollholzbasis

Massivholz- und/oder Leimholzplatten

Brettschichtholz und/oder andere Brettstapelkonstruktionen

Stabsperrholz

- Lameliiertes Holz und/oder andere stabförmig verklebte Elemente aus Vollholz

• Furnierwerkstoffe

Furniersperrholz (FU)

Furnierschichtholz

Furnierstreifenholz

Biegesperrholz

Kunstharzpressholz (KP)

• Holzspanwerkstoffe

Flachpressplatte (P2)

Strangpressplatte

Spanholzformteile - Grobspanplatte (OSB-Platte)

Spanstreifenholz (LSL)

Stäbchensperrholz

- Flachpressplatten (FP)

• Holzfaserwerkstoffe

- Holzfaserdämmplatte (HFD)

- Mittelharte Faserplatte (MB)

- Harte Faserplatte (HB und HFH)

- Mitteldichte Faserplatte (MDF)

- Hochdichte Faserplatte (HDF)

Mehrschichtenplatten

• Verbundwerkstoffe

Wood Plastic Composites, auch Holz-Polymer-Werkstoffe genannt

Leichtbauplatten

Leichtbeton

Kunstharzpressholz

Steinwolle-Fassadentafeln

• Arboform

• Kork, geschäumter Kork, expandierter Kork

Es gibt viele verschiedene Holzarten, die in verschiedenen Bereichen angewandt werden. Die Liste der nachstehenden Holzarten ist beispielhaft und nicht vollständig aufgezählt. Der Fachmann kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne Weiteres, weitere mögliche Holzarten benennen.

Nadelhölzer:

• Douglasie

• Fichte

• Hemlock

• Kiefer

• Lärche

• Redwood

• Tanne

Laubhölzer:

Die Hölzer können in den Werkstoffen für sich alleine oder in Kombination mit den biologisch abbaubaren Fasern, den biologisch abbaubaren Folien und/oder der separierten Gülle verwendet werden.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Werkstoffe, der für sich alleine oder in den vorstehend beschriebenen Kombinationen verwendet werden kann, sind biologisch abbaubare Fasern. Beispiele für geeignete biologisch abbaubare Fasern sind alle Naturfasern, wie beispielsweise Samenfasern: wie Baumwolle (CO), Kapok (KP), Pappelflaum, Akon, wie Bambusfaser, Brennnessel, Hanffaser (HA), Jute (JU), Kenaf, Leinen (LI), Hopfen, Ramie (RA) und Hanf,

Hartfasern: wie Ananas, Caroä, Curauä, Henequen, Neuseeländer Flachs, Sisal (Sl) und Kokos (CG), Wollen und feine Tierhaare: wie, Wolle von Schafen (WO), Alpaka, Lama, Vikunja, Guanako, Angora (WA), Kanin, Kamelhaar (WK), Kaschmir (WS) und Mohair (WM), grobe Tierhaare: wie Rinderhaar, Rosshaar und Ziegenhaar, Seiden: wie Maulbeerseide (SE), Tussahseide (ST) und Muschelseide,

Gummifasern: wie zum Beispiel Gummi

Eiweißfasern: wie beispielsweise Fasern auf der Basis von Casein, Sojaproteinen, Zein, Albuminen, Kollagen, Glykoproteinen, Globuline, Elastin, Nucloproteinen, Histonen, Keratin, Chromoproteine, Protaminen,

Fibrinogen, Phosphoproteinen, Protaminen, Myosin, Lipoproteinen und Hydrophobin und Fasern auf Basis Stärke bzw. Glukose: wie zum Beispiel Polylactidfasern (PLA), Alginatfasern (ALG) und Chitosanfasern. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Werkstoffe, der für sich alleine oder in den vorstehend beschriebenen Kombinationen verwendet werden kann, sind biologisch abbaubare Folien wie Folien auf der Basis von Polymilchsäure, Polylactaten, Polyhydroxybuttersäuren, Polyhydroxyfettsäuren und/oder Polyestern.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Werkstoffe, der für sich alleine oder in den vorstehend beschriebenen Kombinationen verwendet werden kann, ist separierte Gülle. Separierte Gülle besteht aus Feststoffen die aus Exkrementen von Tieren gewonnen werden. Durch Einlegen von der separierten Gülle in Kochsalzlösung wird die separierte Gülle desinfiziert und steril gemacht, sodass Keime und Bakterien abgetötet werden.

Noch ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Werkstoffe, aus denen die Formteile aufgebaut sind, ist Kohle, auch pyrogener, natürlich vorkommender und biologisch entstandener Kohlenstoff, der als Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel vorliegt. Dabei haben die Kohlenanopartikel eine mittlere Teilchengröße von 1 nm bis < 1000 nm, die Kohlenmikropartikel eine mittlere Teilchengröße von > 1000 nm bis < 1000 μηη und die Kohlenmakropartikel eine mittlere Teilchengröße von 2. 1000 μιτι.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff »Nanopartikel« Partikel einer mittleren Teilchengröße von 1 nm bis < lOOOnm.

Des Weiteren bezeichnet der Begriff »Mikropartikel« Partikel mit einer mittleren Teilchengröße von 1 μηι bis < 1000 μηη.

Der Begriff »Makropartikel« bezeichnet Partikel mit einer mittleren Teilchengröße von Z 1000 μηη.

Die Kohle wird in Form von Holzkohle und/oder deren Siebrückständen ünd/oder Holzasche, Aktivkohle, Steinkohle, Tierkohle, Tierabfallkohle, pyrogenem Kohlenstoff unterschiedlichen Pyrolysegrades, funktionalisierter Kohle, vorbehandelter Kohle, gewaschener Kohle, Kohle mit unterschiedlichen Verkohlungsgraden und extrahierter Kohle eingebracht und/oder wird durch einen Pyrolyseprozess in einer mobilen oder stationären Pyrolyseanlage aus vorwiegend ligninreichen, organischen Materialien, wie Holz, Pflanzenstängel, Obstkernen, Nussschalen und/oder Knochen gewonnen.

Vorzugsweise wird der Pyrolyseprozess unter Sauerstoffabschluss bei etwa 100 bis 1000 °C betrieben. Der Fachmann versteht es jedoch, die entsprechenden Pyrolysebedingungen an die jeweiligen Gegebenheiten, wie die Art der Pyrolyseanlage, dem Umgebungsdruck und/oder der Menge der Art und der Beschaffenheit des Pyrolysegutes anzupassen. Zur Herstellung der Kohle kann in einer bevorzugten Ausführungsform das Pyrolysematerial zuvor und/oder nachher zerschnitten und/oder zerkleinert und/oder zu Presslingen gepresst werden. Diese haben den Vorteil, dass der Pyrolyseprozess besser kontrollierbar ist und ein homogeneres Pyrolyseprodukt geliefert wird, das die anschließende Weiterverarbeitung begünstigt. Ansonsten müsste für den Erhalt von Kohle das Pyrolysematerial zum Beispiel nach Rinden, Gräsern, Holz oder Knochen entsprechend der Beschaffenheit zunächst getrennt werden, bevor es dem jeweiligen Pyrolyseprozess zugeführt wird.

Neben der Kohle entstehen bei dem Pyrolyseprozess weitere nutzbare Produkte, wie Öle, Holzteere und/oder Gase, die beispielsweise zur Strom-, Wärme-, und/oder Kälteproduktion und ebenfalls als Grundstoffe eingesetzt werden können. Dadurch sind diese Nebenprodukte für eine sinnvolle Nutzung zum Beispiel zur Energiegewinnung, verwertbar und im Sinne der Erfindung für die Verpackungsmaterial einsetzbar. Dem Fachmann sind neben der Pyrolyse auch weitere Verfahren zur Herstellung von Kohle bekannt. Als Beispiel sei das Verfahren der hydrothermalen Karbonisierung genannt.

Die durch diverse Verfahren hergestellte Kohle weist intramolekulare Kohlenstoffstrukturen auf, die z.B. durch die Pyrolysebedingungen beeinflusst werden können. Dadurch können die Eigenschaften der für däs erfindungsgemäße Verfahren verwendeten Kohle im Hinblick auf eine hohe Nährstoff- und Wasserspeicherkapazität angepasst werden.

Die Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel können die unterschiedlichsten Morphologien und geometrischen Formen aufweisen, sodass diese hervorragend den anderen Bestandteilen des Werkstoffs angepasst werden können. So können sie kompakt sein, sowie mindestens einen Hohlraum und/oder eine Kern-Schale-Struktur aufweisen. Außerdem können diese Hohlräume auch unterschiedlich groß sein. Sie können auch unterschiedliche geometrische Formen, wie Kugeln, Ellipsoide, Würfel, Quader, Pyramiden, Kegel, Zylinder, Rhomben, Dodekaeder, abgestumpfte Dodekaeder, Mäander, Fraktale, Ikosaeder, abgestumpfte Ikosaeder, Hanteln, Tori, Plättchen, oder Nadeln mit kreisförmigen, ovalen, elliptischen, quadratischen, dreieckigen, viereckigen, fünfeckigen, sechseckigen, siebeneckigen, achteckigen oder sternenförmigen (drei-, vier-, fünf-, oder mehrzackig) Umriss haben. Dabei können gegebenenfalls vorhandene Kanten und Ecken abgerundet sein. Es können sich auch zwei oder mehr Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel unterschiedlicher Morphologie und/oder geometrischer Form zusammenlagern. Beispielsweise, aber nicht einschränkend, können kugelförmige Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel spitze Auswüchse in Kegelform haben. Des Weiteren kann ihre Oberfläche Vertiefungen aufweisen, sodass die Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel eine erdbeer- oder himbeerförmige Morphologie haben. Nicht zuletzt können die Hantel, Tori, Nadeln oder Plättchen in mindestens einer Richtung des Raumes gebogen sein. Sie können in jeglicher Form freiwählbar sein. Die Korngrößenverteilung der Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel kann sehr breit variieren, monodispers, oligodispers und/oder polydispers sein und daher hervorragend dem jeweiligen Verwendungszweck des erfindungsgemäßen Verfahrens angepasst werden.

Die verwendeten Mengen an Kohle können sehr breit variieren und richten sich hauptsächlich nach der Größe und Dicke der jeweiligen erfindungsgemäßen Materialien. Vorzugsweise liegen die verwendeten Mengen bei 0,1 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 75 Gew.-% und insbesondere 1 bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Werkstoff. Die Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel können von einer Hülle umgeben sein und/oder mindestens eine funktionelle Gruppe tragen. Dabei kann das Material der Hüllen die funktionelle Gruppe tragen oder aber die funktionellen Gruppen können direkt auf der Oberfläche der Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel vorliegen. Des Weiteres kann die Kohle oberflächenmodifiziert, eingesumpft, eingesumpft und getrocknet, getrocknet, getrocknet und angefeuchtet sowie eingesumpft und teilgetrocknet, bedampft, gekocht und/oder mit Kesseldruck behandelt sein.

Die Hüllen und/oder die funktionellen Gruppen können über kovalente und/oder ionische Bindungen und/oder elektrostatische und/oder Van-der-Waalskräfte und/oder mechanische Molekülverwebung an die Oberfläche der Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel gebunden sein.

Die Bindung zwischen der Oberfläche der Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel der Hülle und/oder funktionalisierten Gruppen kann permanent oder reversibel, d.h. wieder lösbar, sein. Im Folgenden werden Beispiele für geeignete funktionelle Gruppen und Materialien für die Hüllen der erfindungsgemäß zu verwendenden Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel aufgeführt. Der Fachmann kann die für den jeweiligen Einzelfall besonders gut geeigneten funktionellen Gruppen und Materialien aufgrund der ihm bekannten Eigenschaftsprofile auswählen. Übliche und bekannte funktionelle Gruppen:

Fluor-, Chlor-, Brom- und Jodaome; Hydroxyl-, Thiol-, Ether-, Thioether-, Amino-, Peroxid-, Aldehyd-, Acetat-, Carboxyl- Peroxycarboxyl-, Ester-, Amid-, Hydrazid- und Urethangruppen; Imid-, Hydrazon- und Hydroxim, Amid-, Hxdroxamsäuregruppen; Gruppen, die sich von Formamidin, Formamidoxim, Formamidrazon, Formhydrazidin, Formhydrazidoxim, Formamidrazon, Formhydroxamoxim und Formoxamidrazon ableiten; Nitril-, Isocyanat-, Thiocyanat-, Isothiocyanat-, Isonitril-, Lactid-, Lacton-, Lactam-, Oxim-, Nitroso-, Nitro-, Azo-, Azoxy-, Hydrazin-, Azin-, Carbodiimid-, Azid-, Azan-, Sulfen-, Sulfenamid-, Sulfonamid-, Thioaldehyd-, Thioketon-, Thioacetal-, Thiocarbonsäure-, Sulfonium-, Schwefelhalegonid-, Sulfoxid-, Sulfon-, Sulfimin-, Sulfoximin-, Sulton-, Sultam-, Sulfon-, Silan-, Siloxan- Phosphan-, Phosphinoxid-, Phhosphonium-, Phosphorsäure-, Phosphorigsäure-, Phosphonsäure-, Phosphat-, Phosphinat- und Phosphonatgruppen. Vorzugsweise werden die Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel ebenfalls mit Lignin funktionalisiert.

Die Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel können ebenfalls oxidative Funktionalisierungen z.B. durch Behandlung mit Plasma enthalten. Die vorstehend beschriebenen Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel können auf unterschiedlichste Weise in die Werkstoffe eingebunden werden.

Im Folgenden werden Beispiele zu Einbindung von Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel in die Werkstoffe in Form von Additiven und Hilfsstoffe, Füllstoffe und Klebstoffen aufgeführt. Der Fachmann kann die für den jeweiligen Einzelfall besonders gut geeigneten funktionellen Gruppen und Materialien aufgrund der ihm bekannten Eigenschaftsprofile auswählen.

Übliche und bekannte funktionelle und/oder nicht funktionelle Additive:

Beispiele geeigneter Additive sind niedrig siedende organische Lösemittel und hochsiedende organische Lösemittel ("lange Lösemittel"), Wasser, UV-Absorber, Lichtschutzmittel, Radikalfänger, Entschäumer, Emulgatoren, Netz- und Dispergiermittel und Tensiede, Haftvermittler, Verlaufmittel, filmbildene Hilfsmittel, rheologiesteuernde Additive (Verdicker), Flammschutzmittel, Sikkative, Trocknungsmittel, Hautverhinderungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Wachse, Mattierungsmittel oder Verstärkungsfasern.

Beispiele geeigneter niedrigsiedener organischer Lösemittel und hochsiedender organischer Lösemittel ("lange Lösemittel") sind Ketone wie Methylethylketon, Methylisoamyketon oder Methylisobutylketon, Ester wie Ethylacetat, Butylacetat, Ethylethoxypropionat, Methoxypropylacetat oder Butylglykolacetat, Ether wie Dibutylether oder Ethylenglykol-, Diethylenglykol-, Propylenglykol-, Dipropylenglykol-, Butylenglykol- oder Dibutylenglykoldimethyl-, -dietyl- oder -dibutylether, N- Methylpyrrolidon oder Xylole oder Gemische aromatischer und/oder aliphatischer Kohlenwasserstoffe wie Solventnaphtha ® , Benzin 135/180, Dipentene oder Solvesso ® .

Beispiele geeigneter Emulgatoren, Netz- und Dispergiermittel oder Tenside sind die üblichen und bekannten anionischen, kationischen, nicht-ionischen und zwitterionischen Netzmittel, wie sie beispielsweise in Römpp Online, April 2014, Georg Thieme Verlag, »Netzmittel« im Detail beschrieben werden. Ein Beispiel für einen geeigneten Haftvermittler ist Tricyclodecandimethanol. Beispiele für geeignete filmbildende Hilfsmittel sind Cellulose-Derivate wie Celluloseacetobutyrat (CAB).

Beispiele geeigneter rheologiestreuender Additive sind die aus den Patentschriften WO 94/22968, EP 0 276 501 AI, EP 0 249 201 AI oder WO 97/12945 bekannten, vernetzte polymere Mikroteilchen, wie sie beispielsweise in der EP 0 008 127 AI offenbart sind; anorganische Schichtsilikate wie Aluminium-Magnesium-Silikate, Natrium-Magnesium- und Natrium-Magnesium-Fluor-Lithium- Schichtsilikate des Montmorillonit-Types; Kieselsäuren wie Aerosile; oder synthetische Polymer mit ionischen und/oder assoziativ wirkenden Gruppen wie Polyvinylalkohol, Poly(meth)acrylamid, Poly(meth)acrylsäure, Polyvinylpyrrolidon, Styrol-Maleinsäureanhydrid- oder Ethylen- Maleinsäureanhydrid-Copolymere und ihre Derivate oder hydrophob modifizierte, ethoxylierte Urethane oder Polyacrylate.

Ein Beispiel für ein geeignetes Mattierungsmittel ist Magnesiumstearat.

Die Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel können ebenfalls Funktionalisierungen und/oder Imprägnierungen mit anionischen Tensiden und/oder polyanionischen Verbindungen und/öder Stärke und/oder stärkeähnliche Verbindung und/oder Zein eingehen. Des Weiteren können sie mit Huminstoffen, Superabsorbern, Betoniten und/oder Montmorillonit beladen sein.

Übliche und bekannte Füllstoffe:

Beispiele geeigneter Füllstoffe sind solche auf der Basis von Schichtsilikaten, Titandioxid, auch schwarzes Titandioxid, Sand, Siliziumoxid, Aluminiumoxid oder Zirkoniumoxid; ergänzend wird noch auf das Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1998, Seiten 250 bis 252, verwiesen.

Übliche und bekannte Klebstoffe:

Beispiele geeigneter Kleber sind Biopolymere, Polysaccharide, chemisch härtende Klebstoffe, Polymerisationsklebstoffe, Cyanacrylat-Klebstoffe (Sekundenkleber), Methylmethacryl-Klebstoffe, anaerob härtende Klebstoffe, ungesättigte Polyester (UP Harze), strahlen-härtende Klebstoffe, Polykondensationsklebstoffe, Phenol-Formaldehydharz Klebstoffe, Silikon-Silan vernetzte Polymerklebstoffe Polymidklebstoffe, Polysulfidklebstoffe, Polyadditionsklebstoffe, Expoxidharz Klebstoffe, Polyurethan Klebstoffe, Silikon-Polyisocyanat Klebstoffe, physikalisch abbindende Klebstoffe, lösemittelhaltige Klebstoffe, Kontaktklebstoffe, Dispersionsklebstoffe, Piastisole, Klebstoffe ohne Verfestigungsmechanismus, Haftklebestoffe, Zement, zementbasierte, gipsbasierte Punktverklebungen, Wasserglas, Lignin, Kalk und Löschkalk und hierauf basierte Klebstoffe, physikalisch bindende Klebstoffe, Urea-Formaldehyd (UF), Melamin-Urea-Formaldehyd (MUF), Polymere Isocyanate (PMDI), Polyvinylacetat (PVAC), Kaurit, Kasein und Kalk, Mehl und/oder Stärke.

Übliche und bekannte Flammschutzmittel: polybromierte Diphenylether (PentaBDE, OctaBDE, DecaBDE), TBBPA, HBCD, polybombierte Biphenyle (PBB), Chlorparaffine, Mirex, halogenierte Flammschutzmittel, Melamin, Harnstoff, TCEP (Tris(chlorethyl)phosphat), TCPP (Tris(chlorpropyl)phosphat), TDCPP

(Tris(dichlorisopropyl)phosphate), TPP (Triphenylphosphat), TEHP (Tris-(2-ethylhexyl)phosphat), TKP (Trikresylphosphat), ITP („Isopropyliertes Triphenylphosphat') Mono-, Bis- und Tris(isopropylphenyl)phosphate unterschiedlichen Isopropylierungsggrades, RDP (Resorcinol- bis(diphenylphosphat)), BDP (Bisphenol-A-bis(diphenylphosphat)), Aluminiumhydroxid [Al(OH)3], Magnesiumhydroxid [Mg(OH)2, MÜH,„Magnesiumdihydrat"], Ammoniumsulfat [(NH4)2S04] und - phosphat [(NH4)3P04], Roter Phosphor, Antimontrioxid (Sb203), Antimönpentoxid (Sb205), Zinkborate, Gelöschter Kalk [Ca(OH)2] Die vorstehend genannten Additive, Füllstoffe und Klebstoffe können mit Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel zusammen angereichert werden, um diese in sich zu binden. Die oben aufgeführten Materialien, Additive, Füllstoffe und/oder Klebstoffe sind nur beispielhaft und nicht vollständig aufgelistet. Der Fachmann kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne weiteres, weitere mögliche Materialien, Additive, Füllstoffe und/oder Klebstoffe benennen.

Kunststoffe bestehen zum größten Teil aus organischen Monomeren, die durch verschiedene Verfahren, wie beispielsweise Polyaddition, Polymerisation und/oder Polykondensation miteinander reagieren und dabei makromolekulare Polymer bilden. Die Kunststoffe unterscheiden sich in ihren Eigenschaften zwischen Elastomeren, diese sind in einem breiten Temperaturbereich gummielastisch verformbar und linear verknüpft, Plastomere, auch Thermoplasten genannt, diese sind wiederholt plastisch verformbar, temperaturabhängig und verzweigt mit teilkristallinen Bereichen, und Duromere, auch Duroplasten genannt, diese sind im Zwischenstadium plastisch verformbar, nach der Erhärtung nicht mehr verformbar und stark vernetzt.

In der nachstehenden Liste sind einige mögliche Kunststoffe aufgelistet. Die Liste ist beispielhaft und nicht vollständig aufgezählt. Der Fachmann kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne weiteres, weitere mögliche Kunststoffe benennen. Übliche und bekannte Kunststoffe:

• Phenolformaldehyd (PF)

• Harnstoffformaldehyd (UF)

• ungesättigter Polyester (UP)

• Acrylnitrit (ABS)

• Celluloseacetat (CA)

• Polyamid (PA)

• Polycarbonat (PC)

• Polyethylen (PE)

• Polyisobuthylen (PIB)

• Polymethylmethacrylat (PM MA)

• Polypropylen (PP)

• Polystyrol (PS)

• PS-Hartschaum (PS-E)

• Polytetrafluorethylen (PTFE)

• Polyurethan (PUR)

• Polyvinylchlorid (PVC)

• Expoxidharz (EP)

• Melaminformaldehyd (MF)

Nach der Norm DIN EN 26927 werden Dichtstoffe unterteilt in plastische und/oder in elastische Dichtstoffe. Plastische Dichtstoffe sind spritzbar. Sie härten nicht vollständig aus und behalten das plastische Verhalten. Des Weiteren ist das Rückstellvermögen gering und der Einsatz dieser Dichtstoffe nur bedingt möglich. Elastische Dichtstoffe sind ebenfalls spritzbar. Nach der Vernetzung verhalten sie sich gummiähnlich und das Rückstellvermögen ist gut. Des Weiteren bilden sich Verformungen, solange die maximale Dehnung und/oder Streckung nicht überschritten wird, wieder zurück.

In der nachstehenden Liste sind Arten der Dichtstoffe beispielhaft und nicht vollständig aufgezählt. Der Fachmann kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne weiteres, weitere mögliche Arten von Dichtstoffen benennen.

Übliche und bekannte Arten von Dichtstoffen:

• Leinölkitt • Butyl

• Polyisobutylen

• Acrylate, lösemittelhaltig und/oder als Dispersion

• Polyurethan, einkomponentig und/oder zweikompönentig

• Polysulfide, einkomponentig und/oder zweikompönentig

• Polysilloxane

Des Weiteren können die erfindungsgemäßen Materialien mit weiteren Materialien modifiziert werden. Beispiele für Materialien sind, Dämmmaterialien, Isoliermaterialien, Folien insbesondere Aluminiumfolie, und/oder andere Materialien.

Beispiele geeigneter Dämmstoffe und/oder Isoliermaterialien sind in der nachstehenden Liste aufgeführt. Diese sind nur beispielhaft und nicht vollständig aufgelistet. Der Fachmann kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne weiteres, weitere mögliche Dämmstoffe und/oder Isoliermaterialien benennen.

Des Weiteren können die Wirkstoffe mit Trocken mitte In, wie beispielsweise Superabsorbern, Schichtsilikaten, Nanoclay, Kieselgur und/oder Zeolithen behandelt werden. In der nachstehenden Liste sind die verschiedenen Trockenmittel beispielhaft aufgelistet. Der Fachmann kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne weiteres, weitere mögliche Trockenmittel benennen.

Übliche und bekannte Schichtsilikate:

Die elementare Zusammensetzung und die Struktur der Schichtsilikat-Mikro- und/oder Nanopartikel können ebenfalls sehr weit variieren.

Bekannt ist beispielsweise die Einteilung der Silikate in die folgenden Strukturen:

- Inselsilikate

- Gruppensilikate

- Ringsilikate

- Ketten- und Bandsilikate

- Übergangsstrukturen zwischen Ketten- und Schichtsilikaten

- Schichtsilikate

- Gerüstsilikate

Schichtsilikate sind Silikate, deren Silikationen aus Schichten eckenverknüpfter Si0 4 - Tetraeder bestehen. Diese Schichten und/oder Doppelschichten sind untereinander nicht weiter verknüpft. Die technisch wichtigen und in Sedimentgestein verbreiteten Tonminerale sind ebenfalls Schichtsilikate.

Der schichtartige Aufbau dieser Minerale bestimmt die Form und die Eigenschaften der Kristalle. Sie sind meist tafelig bis blättrig mit guter bis perfekter Spaltbarkeit parallel zu den Schichten. Die

Zähligkeit der Ringe, aus denen sich die Silikatschichten zusammensetzen, bestimmt oft die Symmetrie und Form der Kristalle. Zwischen den Schichten können sich Wassermoleküle, große

Kationen und/oder Lipide einlagern. Schichtsilikate sind oft quellfähig und mit ihrer

Kationenaustauschkapazität wichtig für die Fruchtbarkeit von Böden.

In der nachstehenden Tabelle sind die Sehichtsilikate beispielsweise aufgelistet und nicht abschließend. Der Fachmann kann die für den jeweiligen Einzelfall besonders gut geeigneten Schichtsilikate ohne weiteres, weitere Schichtsilikate nennen.

Tabelle 1: Summenformeln von geeigneten Schichtsilikaten a)

a) vgl. Mineralienatlas, Mineralklasse Vlll/H - Schichtsilikate (Phyllosilikate), Strunz 8 Systematik

Ganz besonders bevorzugt . wird Bentonit aus der Gruppe der Montmorillonite

Bentonit ist eine Mischung aus verschiedenen Tonminerälien

und enthält als wichtigsten Bestandteil Montmorillonit. Natrium-Bentonit zürn Beispiel, nimmt Wasser auf, es kann um eine Vielzahl seines eigenen Trockengewichtes aufnehmen. Des Weiteren kann Kalzium-Bentonit Fette und/oder Öle aufnehmen. In der Natur kommt ebenfalls eine Art von Bentonit vor, welche von Natur aus Erdöl enthält.

Die vorstehend beschriebenen Schichtsilikat-Mikro- und/oder -Nanopartikel sind funktionalisiert, nicht funktionalisiert, aggregiert, nicht aggregiert, agglomeriert, nicht agglomeriert, geträgert und/oder nicht geträgert. Beispielsweise können sie funktionalisiert, agglomeriert und geträgert sein. Sie können aber auch nicht funktionalisiert und aggregiert sein.

Zu den Montmorilloniten zählt unteranderem Nanociay. Nänociays entstammen einer großen Klasse von natürlich vorkommenden Silikaten, von denen plättchenförmige Montmorillonite am häufigsten verwendet werden. Montmorillonit besteht aus ungefähr 1 nm dicken Aluminosilikat-Schichten, deren Oberfläche mit Metallionen substituiert ist und die ungefähr 10 μιη starke Mehrschichtenstapel bilden. Sie werden beispielsweise als Additive für Kunststoffe verwendet.

Übliche und bekannte Superabsorber:

Bevorzugt wird der Superabsorber aus der Gruppe, bestehend aus - Copolymerisaten der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit Alkaliacrylat und/oder Alkalimethacrylat,

- Copolymerisaten auf Basis von Stärke und Acrylaten und/oder Methacrylaten und

- Copolymerisaten auf Basis von Polyacrylamiden und Alkaliacrylaten und/oder Alkalimethacrylaten, ausgewählt.

Superabsorber sind allgemein bekannte Stoffe und werden jährlich im 100.000-Tonnenmaßstab hergestellt. Hauptsächlich werden Superabsorber als saugfähiges Material in Windeln verwendet.

Wenn die erfindungsgemäßen Vorrichtungen biozid sind, enthalten sie Biozide wie

• Akarizide gegen Milben,

· Algizide gegen Algen,

• Bakterizide und -Bakteriostatika gegen Bakterien und Bakterienfilme,

• Fungizide gegen Pilze,

• Insektizide gegen Insekten,

• mikrobiozide Ausrüstung gegen Keime,

· Molluskizide gegen Schnecken,

• Nematizide gegen Fadenwürmer und

• Viruzide gegen Viren.

Beispiele bekannter Biozide sind ΙΟ,ΙΟ'-Oxybisphenoxoarsin (OBPA), Octylisothiazolinon (OIT), Dichlorctylisothiazolinon (DCOIT), Butylbenzisothiazolinon (BBIT), lodocarb (3-lod-2- propinylbutylcarbamat), Zink-Pyrithion (Zinksalz von Pyridin-2-thiol-l-oxid), Trichlosan (polychlorierte Phenoxyphenole), Silberionen und Silber, insbesondere in der Form von Silbernanopartikeln.

Beispiele bekannter Fungizide sind_DMI-Fungizide, Qol-Fungizide, Dithiocarbamate, Kupfer und Schwefel, MBC-Fungizide Benzimidazole und Thiophanate, Chlornitrile, Dicarboimide, Phenylamide, Amine, AP-Fugizide, MBI-Fungizide, SDHI und Entkoppler. Besonders bevorzugt werden aber Polyoxometallate (POM) als Biozide verwendet. Die elementare Zusammensetzung und die Struktur der POM-Partikel bekannt ist beispielsweise die Einteilung der POM in die folgenden Strukturen:

In den Formeln I bis XII stehen TM für ein zweiwertiges oder dreiwertiges Übergangsmetallion wie Mn, Fe, Fe, Co, Co, Ni, Cu und Zn. Die Hochzahl t ist eine ganze Zahl und bezeichnet die Wertigkeit eines Anions, die Abhängigkeit von der Wertigkeit der Variable TM variiert. Des Weiteren kommen POM der allgemeinen Formel XIII in Betracht:

In der Formel XIII steht die Variable A für Phosphor, Silizium oder Germanium und der Index x steht für 0 oder für eine ganze Zahl von 1 bis 40. Der Index y steht für eine ganze Zahl von 1 bis 10, der Index a steht für eine ganze Zahl von 1 bis 8 und der Index b ist eine ganze Zahl von 15 bis 150. Die Hochzahl z variiert in Abhängigkeit von der Natur und aus dem Oxidationgrad der Variable Ä. Es kommen auch die Aquakomplexe und die aktiven Fragmente der POM XIII in Betracht.

Wenn der Index x gleich 00 ist, ist y bevorzugt gleich 6-a, wobei der Index a gleich einer ganzen Zahl von 1 bis 5 ist und der Index b gleich 19 ist.

Wenn die Variable A gleich Silizium oder Germanium ist, ist der Index x gleich 2, der index y gleich 18, der Index a gleich 6 und der Index b gleich 77.

Wenn die Variable A gleich P ist, ist der Index x gleich 2 oder 4, der Index y gleich 12, 15, 17 oder 30, der Index a gleich 1, 3, oder 6 und der Index b gleich 62 oder 123.

Vorzugsweise werden die Anionen I bis XIII in der Form von Salzen mit Kationen, die für die Reinigung und Körperpflege und die pharmazeutische Anwendung zugelassen sind, angewandt. Beispiele geeigneter Kationen sind

und Triethanolammonium Monokationen natürlich vorkommender Aminosäuren wie Histidinium (HISH*), Arginium (ARGH + ) oder Lysinium (LYSH*) oder Oligo- oder Polypeptide mit einem oder mehreren protonierten basischen Aminosäurereste(en).

[Vgl. US 6,020,369, Spalte 3, Zeile 6, bis Spalte 4, Zeile 29]

Die POM-Partikel können mithilfe üblicher und bekannter nasschemischer Verfahren hergestellt werden. Es ist aber auch möglich, die POM in Wasser aufzulösen und die resultierende Lösung gegen einen warmen Luftstrom zu sprühen. Außerdem ist es möglich, die Lösung im Vakuum einzudampfen, wobei sie mit IR-Strahlung bestrahlt wird.

Die vorstehend beschriebenen POM-Mikro- und/oder -Nanopartikel sind funktionalisiert, nicht funktionalisiert, aggregiert, nicht aggregiert, agglomeriert, nicht agglomeriert, geträgert und/oder nicht geträgert. Beispielsweise können sie funktionalisiert, agglomeriert und geträgert sein. Sie können aber auch nicht und aggregiert sein.

Des Weiteren kann der Fachmann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne Weiteres, weitere mögliche POMs benennen. können des Weiteren enthalten.

Des Weiteren können die Werkstoffe ebenfalls mit Bleichmitteln behandelt werden. Bevorzugt wird Kreide, Talkum, Montmorillonit, Tonmineralien, Papiere, papierähnliche Materialien und/oder Titandioxid. Dies hat den Vorteil, dass die Werkstoffe die ihre positiven Eigenschaften beibehalten, jedoch nun weiß sind und damit vielseitiger einsetzbar sind.

Weitere mögliche Zusatzstoffe:

• Glitter wie beispielsweise Steinbruch, Steinmehl, Perlmuttbruch, Muschelbruch, Glimmer, Pyrit, Glasbruch, Blattgold, Tonscherben und/oder Scherbenreste, Diatomeenerde

• Natürliche Pigmente wie beispielsweise Pigmente aus Steinen, Lehm, Schiefer, Schelllack und/oder Lavagestein

• Kork, expandierter Kork

• Farbstoffe, Buntpigmente, Weißpigmente, fluoreszierende Pigmente, natürliche Pigmente und phosphoreszierende Pigmente (Phosphor) Zement, Schaumzement, Beton, Gips, Kalk

• Rotband • Siligur und/oder Kieselgel

• Kefir, Joghurt, weitere Milchprodukte und Bier

• Zucker

• Kreatin

• Salze, insbesondere Kochsalze und/oder Alaunsalz

• Puffer, Säuren, Basen, auch als Vorbehandlung für die Ausgangsmaterialien

• Nänosilber

• Schwerentflammbare Stoffe

• Nano- und/oder Mikrocellulose

• Chitinteile von Insekten

• Wässerglas und Hornspäne

Die Werkstoffe und Formteile können mit verschiedenen Ölen, insbesondere Walnussöl, behandelt werden. Beispielsweise kann das Walnussöl mit Farbpigmenten und/oder weißen Pigmenten über Nacht gemischt werden, sodass sich die Farbpigmente in dem Walnussöl lösen. Das Walnussöl mit den gelösten Farbpigmenten kann nun beispielsweise auf einer Korkoberfläche zum Beispiel mithilfe eines Lappens aufgetragen werden.

Des Weiteren können zur Bindung von der Kohlenanopartikel, Kohlemikropartikel und/oder Kohlemakropartikel in den Werkstoffen Papiere und/oder papierähnliche Materialen eingesetzt werden, welche ebenfalls mit Füllstoffen und/oder anderen Additiven angereichert sind. Die Papiere und/oder papierähnlichen Materialien können farbgebend, selbst klebend und/oder ein Trägermaterial sein.

Die Herstellung der Werkstoffe und der Formteile kann mithilfe üblicher und bekannter Verfahren erfolgen.

Dabei werden Holzspäne, zerkleinerte biologisch abbaubare Fasern, zerkleinerte biologisch abbaubare Folien und/oder zerkleinerte separierter Gülle und die vorstehend beschriebenen Kohlepartikel sowie gegebenenfalls weiterer Additive, Bindemittel und oder Füllstoffe werden in verschiedenen Konzentrationen unter die Holzspäne zerkleinerten biologisch abbaubaren Fasern, zerkleinerten biologisch abbaubare Folien und/oder zerkleinerte separierte Gülle gemischt. Um eine homogene Masse zu erhalten, kann Wasser hinzugefügt werden. Je nach Werkstoff können unterschiedliche Mengen an Wasser hinzugegeben werden. Die resultierenden Mischungen werden beispielsweise durch Mahlung, Extrusion oder Kneten homogenisiert. Zur Formgebung werden die resultierenden homogenisierten Mischungen in Formen gegeben und unter hohem Druck gegebenenfalls bei höheren Temperaturen gepresst. Dabei wird das Wasser aus der homogenisierten Mischung verflüchtigt und/oder es geht eine Verbindung mit dem Additiven, Klebstoffen und/oder Füllmaterialien ein. Nach der Pressung werden die gegebenenfalls noch feuchten Formteile beispielsweise in Öfen und oder unter IR-Strahlung getrocknet. Die dabei angewandten Temperaturen richten sich in erster Linie nach der thermischen Stabilität der Formteile.

Die Formteile können auch durch 3-D-Drucken aus fluiden Werkstoffen hergestellt werden.

Die vermischten, verrührten und/oder verquirlten Werkstoffe können auch durch Walzen, Formen, Gießen, Extrudieren, Ziehen, Aufsprühen, Pressen, Schäumen, Blähen und/oder mithilfe von Kesseldruck in Lagen, Schichten, Stauchen, Quellen und/oder Fluten zu Formteilen oder direkt zu erfindungsgemäßen Vorrichtungen verarbeitet werden.

Das Vermischen, Verrühren, Quirlen und/oder Pressen der Ausgangsprodukte der Werkstoffe kann mithilfe von verschiedenen Geräten wie beispielsweise Ultraschallgerät und/oder Vibramix erfolgen. Außerdem können die zerkleinerten Ausgangsprodukte vor der Verarbeitung erst fraktioniert werden um dann in einem und/oder mehreren Mischverhältnissen wieder zusammen gefügt zu werden. Die einzelnen Ausgangsprodukte der Werkstoffe können vor der Verarbeitung vorbehandelt werden. Sie können beispielsweise vorgesumpft, eingesumpft und/oder benetzt sein. Dies kann zu unterschiedlichen Zeiten und/oder Längen geschehen.

Durch unterschiedliche Metalle können die Oberflächen der Formteile und/oder der erfindungsgemäßen Vorrichtungen modifiziert werden. Durch die sogenannten Legierungselemente können die Festigkeit, Härte, Korrosionsbeständigkeit, Zähigkeit und/oder die Dauerfestigkeit erhöht werden.

Die Struktur der Formteile und der erfindungsgemäßen Vorrichtungen kann variieren. Sie kann homogen und/öder heterogen sein. Des Weiteren kann sie verschiedene große Hohlräume besitzen, welche in unterschiedlichster Art und Weise angeordnet sein können. Diese können strukturiert, nicht strukturiert und/oder teilweise strukturiert sein.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen aus dem Formteilen können die unterschiedlichsten Verfahren angewandt werden.

Das Aufbauverfahren

Bei diesem Verfahren werden die Formteile Lage für Lage, also Schicht für Schicht aufgebaut. Hierbei werden verschiedene Verbindungsmaterialien und/oder Techniken verwendet. Ein Beispiel ist ein plattenförmiges Formteil, welches Kerben enthält. Diese Kerben werden Lage für Lage in die Formteile hineingearbeitet, bis die erfindungsgemäße Vorrichtung resultiert. Dabei kann die Schichtung der einzelnen Schichten und/oder Lagen homogen und/oder heterogen sein.

Das Substraktionsverfahren Bei diesem Verfahren werden die Formteile mit Werkzeugen bearbeitet, bis die erfindungsgemäße Vorrichtung resultiert. Ein Beispiel ist die erfindungsgemäße Vorrichtung, die Kerben enthält. Hier werden die Kerben nach der Fertigstellung des plattenförmigen Formteils eingearbeitet. Ein weiteres Beispiel ist die Herstellung von gitter- oder siebförmigen Formteilen und erfindungsgemäßen Vorrichtungen durch das Abtragen von Material. 3D-Drucken

Bei diesem Verfahren wird der noch fluide Werkstoff mit weiteren Materialien, wie beispielsweise Klebstoffe, gemischt und mit Hilfe der 3D-Technik zu den gewünschten Formteilen verarbeitet, die dann zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung zusammengefügt werden. Oder der noch fluide Werkstoff wird mithilfe der 3-D-Technik direkt zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung geformt Beispiele für erfindungsgemäße Vorrichtungen sind Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderer Verbundmaterialien.

Die technische Grundlagen für Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffen und/oder anderer Verbundmaterialien sind unter anderem in Normen und/oder Zulassungsgrenzen geregelt. Diese werden durch die europäische technische Zulassung und/oder einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung hergestellt. Die Kennzeichnung der Bauprodukte ist nach den jeweiligen technischen Grundlagen unterschiedlich. In den DIN-Normen werden unter anderem auch der Anwendungsbereich, die Leistungseigenschaften, das Brandverhalten, die Wasserdampfdurchlässigkeit, die Wärmeleitfähigkeit, Festigkeit und/oder Steifigkeit, die biologische Dauerhaftigkeit, Gehalt an OCO, die Kennzeichnung und/oder die technischen Klassen. Der Anwendungsbereich definiert über die Zusammensetzung der Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderer Verbundmaterialien den Einsatzbereich. Die Leistungseigenschaften werden über die Festigkeits- und/oder Steifigkeitskennwerte beurteilt. Das Brandverhalten definiert, wie sich die Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderer Verbundmaterialien in einem Brandfall verhalten dürfen. Die Wasserdampfdurchlässigkeit gibt an, wie durchlässig die Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderer Verbundmaterialien sind. Die Wärmeleitfähigkeit gilt für den Wärmestrom, der rechtwinklig zur Faserrichtung gemessen wird. Für die Festigkeit dienen verschiedene Werte, die in verschieden Normen für die jeweiligen Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderer Verbundmaterialien, festgelegt sind. Bei den Kennzeichnungen der einzelnen Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffen und/oder anderen Verbundmaterialien werden charakteristische Werte für die Bemessung angegeben. Nicht zuletzt geben die technischen Klassen einen Hinweis auf die Werte der Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffen und/oder anderer Verbundmaterialien an.

Bei Holzwerkstoffen beispielsweise wird generell unterschieden zwischen Schichtholz, hier werden Holzschichten aus Brettern und/oder Furnieren verklebt, bei denen die Faserrichtung von Innenlagen und Deckenlagen parallel verläuft, Sperrholz, hierunter wird eine Platte aus mindestens drei aufeinander verleimten Lagen verstanden, deren Faserrichtung sich im rechten Winkel kreuzen, Spanwerkstoffe, mit Bindemittel gebundene Späne verschiedener Größen und/oder Anordnungen, und/oder Faserwerkstoffe, die mit Holzfasern und Bindemittel zu Werkstoffen verpresst werden.

Die einzelnen Anwendungen der Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderen Verbundmaterialien werden nach dem europäischen Normenwerk in Kategorien unterteilt. Diese Kategorien umfassen den Trockenbereich, Feuchtbereich, Außenbereich, allgemeine Zwecke, tragende Zwecke und/oder die Lasteinwirkungsdauer.

Der Aufbau solcher Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderen Verbundmaterialien ist immer asymmetrisch. Die Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderen Verbundmaterialien sind formstabil, und in einem asymmetrischen System, zum Beispiel in einem dreilagigen System, haben die äußeren Schichten die gleiche Materialstärke. Des Weiteren gibt es quellbeständige und nicht quellbeständige Plattenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe und/oder anderen Verbundmaterialien.

Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können mit verschiedenen Techniken weiter bearbeitet werden, nämlich durch Bohren, Fräsen, Sägen (positive und/oder negative Bearbeitung), Schleifen, Biegen, Stanzen, Lasern oder Wasserstrahlen. Die Auftragung von beispielsweise Lack kann durch ein Gießverfahren, UV-Verfahren, Spritzverfahren, Streichen und/oder Sprühen erfolgen. Das Furnieren kann durch ein Unterdruck-Verfahren und/oder durch eine Membran presse erfolgen.

Des Weiteren können die erfindungsgemäßen Vorrichtungen weiteren verschiedenen Behandlungen unterzogen werden. So kann beispielsweise die Oberfläche der erfindungsgemäßen Vorrichtungen lackiert, gebeizt, geölt, gewachst, lasiert, getaucht, getränkt, laminiert, kaschiert, furniert, bedruckt, geprägt, eloxiert, galvanisiert, emailliert, glasiert und/oder gewalzt werden. Des Weiteren kann die Oberfläche durch Bedampfung behandelt werden und/oder durch verschiedene Verfahren belegt werden. Hierfür werden verschiedenste Werkzeuge wie beispielsweise Sägen aus Hartmetall, auch als Sintermetall bekannt und/oder aus Diamanten, benutzt.

Da den Formteilen und den erfindungsgemäßen Vorrichtungen Kohlepartikel hinzugefügt wurden, variieren die Funktionen der erfindungsgemäßen Vorrichtungen. Die passive Funktion der erfiridungsgemäßen Materialien kann beispielsweise sein, dass die Kohlepartikel durch Diffusion, Effusion, Adsorption und/oder Absorption verschiedene Schadstoffe und/oder andere Moleküle binden. Die aktive Funktion der erfindungsgemäßen Materialien geschieht zum einen durch Konvektiön und zum anderen durch Strömungen. Die Konvektion wird durch Temperaturunterschiede in Räumen geregelt und/oder die Strömungen durch den Luftzug, wie nach dem Venturi- und Stokes-Effekt.

Des Weiteren können die erfindungsgemäßen Vorrichtungen mit weiteren zusätzlichen Materialien und/oder technischen Geräten ausgestattet werden. Diese können unter anderem Lüfter, zur zusätzlichen Liftzirkulation, und/oder Solaranlagen zur Betreibung dieser Lüfter sein.

Der Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtungen kann verschiedene Varianten haben. Zum einen können sie durchgehend strukturiert sein und/oder es kann Spalten und/oder Löcher haben, wodurch die Luft hindurch zirkulieren kann. In das erfindungsgemäße Material können zusätzlich Kohlefilter und/oder andere Luftfilter eingearbeitet werden.

Die Verbindungen in den erfindungsgemäßen Vorrichtungen können sehr unterschiedlich sein. In der nachstehenden Liste sind Verbindungsarten und/oder deren Materialien, auch Verbundmateriälien genannt, aufgezählt. Die Liste ist nur beispielhaft und nicht vollständig aufgezählt. Der Fachmahn kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne weiteres, weitere mögliche Arten der Verbindung und/oder deren Materialien benennen.

Verbindungsarten und/oder deren Materialien

Verbindung mittels Kraftschluss: · Nageln

• Schrauben

• Verkeilen

Verbindungsmittel für den Kraftschluss:

• Schraube, Bolzen, Keil

· Beschlag • Nagel, Klammer, fester Keil Verbindung mittels Stoffschluss:

• Leimen

• Kleben

· Prägen durch thermische Behandlung

Verbindungsmittel für den Stoffschluss:

• Schmelzklebstoff

• Klebstoff, Leim

Verbindung mittels Formschluss · Zinken

• Zapfen, Dübeln

• Federn, Graten

Verbindungsmittel für den Formschluss:

• Keil, Exenter, Passfeder

· Beschlag

• Klebstoff, Leim

Weitere Beispiele der Verbindungen sind nachstehend beispielhaft und nicht vollständig aufgezählt. Der Fachmann kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne Weiteres, weitere mögliche Verbindungen aufzählen. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können ebenfalls geschlitzt, geschäftet, überblattet, verkeilt, gefräst, schichtverleimt, gedübelt, gefedert, stumpf verleimt, gespundet, überfalzt, profiliert, geschraubt, gestemmt, über Keilzapfen, gezinkt, gegratet, gefalzt, genagelt, genutet, verschraubt und/oder eingehängt werden.

Die erfindungsgemäßen Verwendungen der erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind in der nachstehenden Liste dargestellt. Die Liste ist nur beispielhaft und nicht vollständig aufgezählt. Der Fachmann kann auf Grund seines allgemeinen Fachwissens ohne weiteren, weiter mögliche Anwendungen benennen.

Bauwesen Innenausbau:

A

• Abdeckplatten

• Einlegeböden

• Rückwände

• , Wangen und/oder Borde

· Fronten und/oder Türen

• Kranzprofile

• Holzbeton

• Schrankwände

• Sitzmöbel

» Paravan

• Umleime

Transport und Logistik:

• Kisten- und/oder Palettenindustrie

• Trennwände in Kisten Autoindustrie:

• Leitpfosten

• Fahrzeugbau, beispielsweise für die Innenverkleidung Flugzeugbau und Schiffsbau:

• als Verbundwerkstoffe Spielgeräte:

• Tischtennisplatte

• Gestelle aus Holzbeton

Weitere Anwendungen:

• Holzwolle-Leichtbauplatten

· Pelletindustrie

• Holzbriketts

• Zellstoff und/oder Holzschliff

• Schallschutzwände aus Holzbeton

• Verpackungen Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend näher erläuterten Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen und Konfigurationen, sondern auch in anderen Kombinationen und Konfigurationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Kurze Beschreibung der Figuren

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Bezug auf die beigefügten Figuren la bis 8 genommen wird. Es zeigen in vereinfachter, nicht maßstäblicher Darstellung:

Figur la Draufsicht auf einen Längsschnitt durch einen Einlegeboden V 1 rriit Kerben 3;

Figur lb Draufsicht auf gekerbte Seite 2b des Einlegeboden V 1 mit den Kerben 3;

Figur 2 Draufsicht auf die Oberkante 7 der Trennwand V 4 mit vertikalen Lochbohrungen 6;

Figur 3 Draufsicht auf die Türfläche 12 eines Türblatts V 8 mit der Ausfräsung 13 und dem Lochgitter F 14;

Figur 4 Draufsicht auf einen Längsschnitt durch ein Deckenpaneel V 15 mit einer

Durchbohrung 19 mit einem Lochgitter F 14 sowie eine Draufsicht auf einen

Ausschnitt A auf die Innenfläche;

Figur 5 Draufsicht auf den Längsschnitt durch den oberen Bereich eines Türblatts V 23 mit der Ausfräsung 24 und dem Beutel 25 für Formteile F;

Figur 6 Draufsicht auf den Querschnitt des Türblatts V 23 im Bereich der Ausfräsung 24 und dem Beutel 25 für Formteile F;

Figur 7 Draufsicht auf die Oberkante des Türblatts V 23 im Bereich der Abdeckplatte 26; und Figur 8 Draufsicht auf den Längsschnitt durch ein Rohr V 28 mit einem Schüttbett 29 aus

Formteilen F.

In den Figuren la bis 8 haben die Bezugszeichen die folgende Bedeutung:

• 1 Einlegeboden

• 2a glatte Oberfläche von 1

• 2b gekerbte Oberfläche von 1

• 2c, 2d Seitenkanten • 3 Kerbe

• 4 Trennwand

• 5a Seitenflächen von 4

• 5b Seitenkanten von 4

· 6 vertikale Lochbohrung

• 7 Oberkante von 4

• 8 Türblatt

• 9 Oberkante von 8

• 10 Unterkante von 8

· IIa, b Seitenkanten von 8

• 12 Türfläche

• 13 Ausfräsung aus 12

• 14 Lochgitter

• 15 Deckenpaneel

· 16 Innenfläche von 15

• 17 Außenfläche von 15

• 18 Seitenkante von 15

• 19 Durchbohrung

• 20 elektrischer Lüfter

· 21 elektrische Anschlüsse

• 22 Luftstrom

• 23 oberer Bereich eines Türblatts

• 23.1 umlaufendes Gegenstück zur Türzarge

• 23.2 Außenseite des Türblatts

· 23.3 Innenseite des Türblatts

• 23.4 oberer horizontaler Abschnitt der umlaufenden Kante des Türblatts

• 23.5 umlaufende Anschlagsfläche an die Türzarge

• 23.6 umlaufende Oberkante von 23.1

• 24 Ausfräsung

· 24.1 umlaufende Auflagefläche

• 25 luftdurchlässiger Beutel für Formteile F

• 26 Abdeckplatte

• 26.1 Gasdurchlass

Herstellbeispiel 1

Die Herstellung eines Werkstoffs 1

Schnitzel von Abfallholz und separierte Gülle, die durch Einlegen in Kochsalzlösung desinfiziert und sterilisiert worden war, würden im Gewichtsverhältnis von 2:1 gemischt. Die Mischung wurde mit einer Turbomühle zerkleinert. Danach wurde diese zerkleinerte Mischung mit 0,5 Gew.-% als Biozid und mit 30 Gew.-% Biokohle einer mittleren Teilchengröße von 100 μηι

versetzt. Die Mischung wurde mit wenig Wasser aufgeschlämmt, in einer Kugelmühle weiter zerkleinert und homogenisiert. Anschließend wurde die homogenisierte Mischung auf einen Wassergehalt von 10 Gew.-% getrocknet. Die vorstehend angegebenen Gewichtsprozente beziehen sich jeweils auf die Gesamtmenge der Mischung. Der Wassergehalt diente der besseren Verarbeitbarkeit der resultierenden Mischung aus Holz, separierter Gülle, Biozid und Biokohle. Der Werkstoff konnte problemlos bis zur weiteren Verwendung gelagert, transportiert und verarbeitet werden. Er war völlig geruchsfrei und wurde auch bei längerer Lagerung nicht von Mikroorganismen befallen.

Herstellbeispiel 2 Die Herstellung eines Werkstoffs 2

Separierte Gülle, die durch Einlegen in Kochsalzlösung desinfiziert und sterilisiert worden war, wurde mit einer Turbomühle zerkleinert. Danach wurde die zerkleinerte separierte Gülle mit 0,5 Gew.-% als Biozid und mit 30 Gew.-% ßiokohle einer mittleren Teilchengröße von 100 μητι

versetzt. Die Mischung wurde mit wehig Wasser aufgeschlämmt, in einer Kugelmühle weiter zerkleinert und homogenisiert. Anschließend wurde die homogenisierte Mischung auf einen Wassergehalt von 10 Gew.-% getrocknet. Die vorstehend angegebenen Gewichtsprozente beziehen sich jeweils auf die Gesamtmenge der Mischung. Der Wassergehalt diente der besseren Verarbeitbarkeit der resultierenden Mischung aus separierter Gülle, Biozid und Biokohle. Der Werkstoff konnte problemlos bis zur weiteren Verwendung gelagert, transportiert und verarbeitet werden. Er war völlig geruchsfrei und wurde auch bei längerer Lagerung nicht von Mikroorganismen befallen.

Ausführliche Beschreibung der Figuren

Figuren la und lb

Die Figur la zeigt eine Draufsicht auf einen Längsschnitt durch einen Einlegeboden 1 mit Kerben 3. Die Figur lb zeigt eine Draufsicht auf die gekerbte Seite 2b des Einlegebodens 1 mit den Kerben 3. Der Einlegeboden V 1 wurde aus dem Werkstoff 1 des Herstellbeispiels 1 durch Pressen unter Hochdruck gefertigt.

Der Einlegeboden V 1 besaß eine glatte Oberfläche 2a, die bei Bedarf auch Kerben 3 aufweisen konnte. In die gekerbte Oberfläche 2b des Einlegebodens 1 waren die Kerben 3 gefräst. Durch die Kerben war die Oberfläche 2b größer und konnte nun mehr Schadstoffe und/oder VOC aufnehmen. Des Weiteren konnte die Luft durch die Kerben 3 zirkulieren und so von VOC, Schadstoffen Mikroorganismen gereinigt werden.

Figur 2

Die Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf die Oberkante 7 einer Trennwand 4 mit vertikalen Lochbohrungen 6. Die Trennwand V 4 wurde aus dem Werkstoff 1 des Herstellbeispiels 1 durch Pressen unter Hochdruck hergestellt. Die Trennwand V 4 besaß vertikale Lochbohrungen 6. Durch die vertikale Lochbohrungen 6 war die Oberfläche der Trennwand V 4, vor allem aber die der Kohle, größer, und diese konnte nun mehr Schadstoffe und/oder VOC aufnehmen. Des Weiteren konnte die Luft durch die Lochbohrungen 6 zirkulieren und so von VOC, Schadstoffen und Mikroorganismen gereinigt werden.

Figur 3

Die Figur 3 zeigt die Draufsicht auf eine Türfläche 12 eines Türblatts 8 mit einer Oberkante 9, einer Unterkante 10 und zwei Seitenkanten IIa und IIb. In die Türfläche 12 war an der Oberkante 9 ein rechteckiges Stück heraus gefräst, die Ausfräsung 13. Sie war so dimensioniert, dass ein durch Pressen unter Hochdruck hergestelltes Lochgitter 14 aus dem Werkstoff 1 des Herstellbeispiels 1 als austauschbarem Kohlefiltereinsatz eingepasst werden konnte. Das Lochgitter 14 konnte aus dem Luftstrom, von dem es durchströmt wurde, Schadstoffe und/oder VOC aufnehmen. Außerdem wirkten sie biozid.

Figur 4

Die Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf einen Längsschnitt durch ein Deckenpaneel 15 mit einer Durchbohrung 19 mit einem Lochgitter 14, wie bei der Figur 3 beschrieben, sowie eine Draufsicht auf einen Ausschnitt A auf die Innenfläche 16 des Deckenpaneels 15. Das Deckenpäneel 15 wies des Weiteren eine Außenfläche 17 sowie Seitenkanten 15 auf. Hinter der Außenfläche 17 wurde ein Luftstrom 22 von einem elektrischen Lüfter 20 bewegt. Der elektrische Lüfter 20 war über die elektrischen Anschlüsse 21 mit einer Solarzelle verbunden.

Durch diese Deckenpaneele 15 konnte die Raumluft effektiv von Schadstoffen und/oder VOC gereinigt werden. Außerdem wirkten sie biozid. Figuren 5 bis 7

Die Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf den Längsschnitt durch den oberen Bereich eines Türblatts V, 23.

Die Figur 6 zeigt eine Draufsicht auf den Querschnitt durch den oberen Bereich des Türblatts V, 23.

Die Figur Ziffer 7 zeigt eine Draufsicht auf die Oberkante des Türblatts oberer horizontaler Abschnitt der umlaufenden Kante des Türblatts V, 23 im Bereich der Abdeckplatte 26 Der obere Bereich 23 des Türblatts 23 wies eine Außenseite 23.2 und eine Innenseite 23.3 sowie ein das Türblatt V, 23 umlaufendes Gegenstück 23.1 zur Türzarge mit einer umlaufenden Anschlagsfläche 23.5 an die Türzarge und einer umlaufenden Oberkante 23.6 auf. Das Türblatt V, 23 war im Wesentlichen aus Pressspanplatten aufgebaut und wies Lüftungsschlitze und an der Unterkante Lüftungsbohrungen auf. In den oberen horizontalen Abschnitt 23.4 der umlaufenden Kante des Türblatts V, 23 war mittig eine Ausfräsung 23.4 angeordnet, die eine umlaufende Auflagefläche 24.1 für die Abdeckplatte 26 aus Edelstahl aufwies. Die Abdeckplatte 26 wies außer im Abschnitt, mit dem sie auf der umlaufenden Auflagefläche 24.1 Aufschlag Bohrungen als Luftdurchlass 26.1 auf. Die im Bereich der umlaufenden Auflagefläche 24.1 war die Abdeckplatte 26 mit Senkkopfschrauben 27, 27.1 aus Edelstahl befestigt. An der Innenseite der Abdeckplatte war ein Beutel 25 befestigt. Der Beutel 25 bestand aus einem engmaschigen Netzwerk aus Baumwollfasern und enthielt kugelförmige Formteile F eines Durchmessers von 0,5 cm aus dem Werkstoff 2 des Herstellbeispiels 2.

Mithilfe dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung V, 23, 25, F konnten die in dem Türblatt 23 noch vorhandenen VOC und Schadstoffe entfernt werden. Außerdem konnte der Türrahmen in Kontakt mit dem Türblatt 23 ebenfalls von diesen Schadstoffen befreit werden. Gleiches galt für die durch und um die erfindungsgemäße Vorrichtung V, 23, 25, F zirkulierende Raumluft. Darüber hinaus wiesen die kugelförmigen Formteile F biozide Eigenschaften auf.

Figur 8 Die Figur 8 zeigt einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rohr V, 28 mit einer Rohrwand 28.1 aus Hartholz. Das Rohr V, 28 wies ein Schüttbett 29 auf. Das Schüttbett 29 bestand aus Raschigringen als Formteilen F. Die Raschigringe waren aus dem Werkstoff 2 des Herstellbeispiels 2 gefertigt worden. Das Schüttbett 29, F wurde von einem Luftstrom 30 in Pfeilrichtung durchströmt, wobei die Luft von VOC, Schadstoffen und Mikroorganismen befreit wurde. Das erfindungsgemäße Rohr V, 28 war daher hervorragend zur Verwendung in Klimaanlagen geeignet. ,

Ein entscheidender Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtungen V gemäß den Figuren 1 bis 8 war ihre Kompostierbarkeit.