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Title:
GAS TURBINE PROCESS USING A SOLAR UPDRAFT TOWER POWER PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/185982
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a power plant (1) comprising at least one gas turbine (2) and at least one tower (12) that is equipped with a power generation unit (11) and is used for generating electricity from an aerodynamic updraft in the tower (12). The gas turbine (2) is fluidically coupled to the tower (12) in such a way that at least some of the exhaust gas from the gas turbine (2) can flow through the tower (12) during operation, the gas turbine (2) being fluidically coupled to the tower (12) at least in part by a duct (13) that has a duct section (20) via which fresh air can be fed to the exhaust gas so as to mix therewith before and/or while the mixture is conducted into the tower (12).

Inventors:
LENK UWE (DE)
TREMEL ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/059359
Publication Date:
December 19, 2013
Filing Date:
May 06, 2013
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F01D15/00; F02C6/18; F03D9/00
Domestic Patent References:
WO2003025395A12003-03-27
WO2003025395A12003-03-27
Foreign References:
DE102007045297A12009-04-09
US20100270807A12010-10-28
US20090212570A12009-08-27
DE2931349A11981-05-27
DE102007045297A12009-04-09
US20100270807A12010-10-28
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Claims:
Patentansprüche

1. Kraftwerk (1) umfassend wenigstens eine Gasturbine (2) sowie wenigstens einen mit einer Stromerzeugungseinheit (11) versehenen Turm (12) zur Erzeugung von elektrischem Strom durch einen luftdynamischen Aufwind in dem Turm (12), wobei die Gasturbine (2) mit dem Turm (12) derart fluidtechnisch gekoppelt ist, dass wenigstens ein Teil des Abgases der Gas¬ turbine (2) bei Betrieb durch den Turm (12) strömen kann, wo- bei die Gasturbine (2) mit dem Turm (12) wenigstens teilweise mittels einer Strömungsleitung (13) fluidtechnisch gekoppelt ist,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s.

die Strömungsleitung (13) einen Strömungsabschnitt (20) auf- weist, über welchen Frischluft dem Abgas zugeführt werden kann, damit sie sich mit dem Abgas vermischt, bevor und/oder während das Gemisch dem Turm (12) zugeleitet wird.

2. Kraftwerk gemäß Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

die Strömungsleitung (13) eine verschließbare Abzweigleitung (14) aufweist, über welche das Abgas einem Strömungsweg zuge¬ leitet werden kann, welcher nicht in den Turm (12) mündet, sondern insbesondere in die freie Umgebung.

3. Kraftwerk gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 1 o- der 2 ,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

die Strömungsleitung (13) eine Abschlussvorrichtung (15) um- fasst, welche die Strömungsleitung (13) fluidtechnisch verschließt, insbesondere derart verschließt, dass kein Abgas dem Turm (12) zugeleitet werden kann. 4. Kraftwerk gemäß Anspruch 3,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der Strömungsabschnitt (20) am Ende der Strömungsleitung (13) angeordnet ist, insbesondere unterhalb des Turms (12) an des¬ sen Basis. 5. Kraftwerk gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

die Strömungsleitung (13) mit einem thermischen Wärmespeicher (30) fluidtechnisch derart gekoppelt ist, dass das Abgas, be¬ vor es dem Turm (12) zugeleitet wird, mit dem Wärmespeicher (30) in thermischem Kontakt ist.

6. Kraftwerk gemäß Anspruch 5,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

der thermische Wärmespeicher (30) unterhalb des Turms (12) an dessen Basis angeordnet ist, insbesondere derart angeordnet ist, dass thermische Wärme durch den Wärmespeicher (30) über eine vorbestimmte Fläche (35) unmittelbar an die Umgebung der Basis abgegeben werden kann. 7. Kraftwerk gemäß Anspruch 6,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

die vorbestimmte Fläche (35) wenigstens 30%, insbesondere we¬ nigstens 50% der senkrecht auf den Erdboden gerichteten Pro¬ jektion der Eintrittsöffnung des Turms (12) überdeckt.

8. Kraftwerk gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

der Wärmespeicher (30) dazu geeignet ist, thermische Wärme bei einem Temperaturniveau von wenigstens 300°C, insbesondere von wenigstens 400°C zu speichern.

9. Kraftwerk gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

der Wärmespeicher (30) eine Vielzahl an Austrittsöffnungen aufweist, aus welchen das Abgas zur Mischung mit Frischluft ausströmen, insbesondere frei ausströmen kann.

10. Kraftwerk gemäß Anspruch 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

die Vielzahl an Austrittsöffnungen unterhalb des Turms (12) an dessen Basis angeordnet ist.

11. Kraftwerk gemäß Anspruch 10,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

das Kraftwerk (1) keinen Strömungsgenerator aufweist, welcher die zur Mischung mit dem Abgas vorgesehene Frischluft mit ei¬ ner Strömung beaufschlagt.

12. Kraftwerk gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

der Turm (12) ein Höhenniveau über dem Erdboden von höchstens 200 m, insbesondere von höchstens 150 m aufweist.

13. Verfahren zum Betrieb eines Kraftwerks (1) umfassend we¬ nigstens eine Gasturbine (2) sowie wenigstens einen mit einer Stromerzeugungseinheit (11) versehenen Turm (12) zur Erzeu¬ gung von elektrischem Strom durch einen luftdynamischen Aufwind in dem Turm (12), wobei bei Betrieb der Gasturbine (2) dem Turm (12) derart Abgas zugeleitet wird, dass wenigstens ein Teil des Abgases durch den Turm (12) strömt und elektrischer Strom mittels der Stromerzeugungseinheit (11) erzeugt werden kann,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

dem Abgas Frischluft beigemischt wird, bevor es dem Turm (12) zugeleitet wird.

14. Verfahren zum Betrieb eines Kraftwerks (1) gemäß An¬ spruch 13,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

eine solche Menge an Frischluft dem Abgas beigemischt wird, dass das Temperaturniveau des Gemisches höchstens 200°C, ins¬ besondere höchstens 120°C beträgt, wenn es dem Turm (12) zu¬ strömt .

Description:
Beschreibung

Gasturbinenprozess mit Aufwindkraftwerk Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftwerk umfassend wenigstens eine Gasturbine sowie wenigstens einen mit einer Stromerzeugungseinheit versehenen Turm zur Erzeugung von elektrischem Strom durch einen luftdynamischen Aufwind in dem Turm, wie auch ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kraft- werks.

Zur Erhöhung des Prozesswirkungsgrades einer zur Stromerzeu ¬ gung vorgesehenen Gasturbine, wird diese typischerweise mit einem gekoppelten Dampfturbinenkreislauf im Sinne eines Gas- und Dampfturbinenprozesses (GuD-Prozess ) betrieben. Hierbei ist die Bereitstellung von Wasser nicht nur zum Unterhalt des von einer solchen Anlage umfassten Wasser-Dampfkreislaufs er ¬ forderlich, sondern auch die damit zusammen wirkenden Kühlvorrichtungen bedürfen eventuell der Bereitstellung von Kühl- wasser. Obwohl der Wasser-Dampfkreislauf prinzipiell ein ge ¬ schlossenes System darstellt, müssen dennoch im praktischen Betrieb kontinuierlich Wasserverluste ausgeglichen werden („make up"-Wasserbedarf) . Dies führt zu einem anhaltenden Wasserbedarf von 1 bis 2 % der gesamten Dampfmenge bzw. 60 bis 70 kg pro erzeugter Megawattstunde .

Der Betrieb von Gasturbinen zur Stromerzeugung in Verbindung mit einem Dampfturbinenkreislauf stellt jedoch in sehr tro ¬ ckenen Regionen, bspw. Wüstenregionen, eine hohe Herausforde- rung dar. Vielmals kann in solchen Gebieten eine allgemeine

Wasserversorgung nur unter hohen Kosten gewährleistet werden, so dass eine Nachfrage von größeren Mengen an Wasser zur industriellen Verwendung durch die örtliche Infrastruktur oftmals nicht wirtschaftlich bedient werden kann. Insbesondere dann, wenn große Mengen an Wasser, etwa zur Kühlung mittels mit Wasser versorgter Kühlvorrichtungen erforderlich sind, ist die örtliche Wasserinfrastruktur normalerweise nicht in der Lage, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Es stellt sich deshalb die Aufgabe, einen kombinierten Gas- turbinenprozess zu beschreiben, der dazu in der Lage ist, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu vermeiden. Insbesondere ist ein kombinierter Gasturbinenprozess wün ¬ schenswert, der einen Betrieb auch in sehr trockenen Regionen der Erde ermöglicht. Dieser soll einen Betrieb unter relativ geringen Anforderungen an die Wasserbereitstellung ermöglichen. Weiterhin wäre eine effiziente Kraftwerkslösung wü- sehenswert, die sich eines kombinierten Gasturbinenprozesses bedient, der keinen Wasserdampfkreislauf erfordert.

Lösungen hierzu sind aus dem Stande der Technik bereits be ¬ kannt. So beschreibt etwa die WO 03/025395A1 ein Aufwind- kraftwerk, dessen Betrieb vorsieht, die in dem Aufwindkraft- werk aufsteigenden Luftmassen thermisch durch einen Brennerbetrieb zu konditionieren . Die Brenner können ausführungsgemäß auch durch eine Gasturbine ersetzt sein. Bei Betrieb des Aufwindkraftwerks werden die Abgase der Gasturbine durch eine unterirdische Zuleitung dem Aufwindkraftwerk zugeführt und in einen vorbestimmten Strömungskanal eingeleitet.

Das Prinzip der Energieerzeugung mittels Antrieb eines Gene ¬ rators durch durch Abgase thermisch konditionierte Luftmassen in einem definierten Strömungskanal ist auch in der DE 10 2007 045 297 AI oder der US 2010/0270807 AI beschrieben.

Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ist jedoch, dass die Einleitung von Abgasen einer Gastur- bine in ein Aufwindkraftwerk mit Materialschäden an der

Struktur des Strömungskanals und/oder anderen funktionellen Bauteilen des Kraftwerks zu befürchten ist. Da die Abgastemperatur einer Gasturbine ein Temperaturniveau von zwischen 500°C und 600°C nach dem Ausstoß erreichen kann, sind thermi- sehe Schäden insbesondere bei solchen Bauteilen zu befürchten, die diesen hohen Temperaturen nicht ausreichend widerstehen können. Insofern stellt sich die der Erfindung zugrunde liegende Auf ¬ gabe, ein Kraftwerk vorzuschlagen, bei welchem diese Nachteile aus dem Stand der Technik vermieden werden. Insbesondere soll das Kraftwerk, welches wenigstens eine Gasturbine sowie wenigstens einen mit einer Stromerzeugungseinheit versehenen Turm aufweist, Materialermüdungen von strukturellen und funktionellen Bauteilen aufgrund der thermischen Wechselwirkung mit heißem Abgas aus der Gasturbine vermeiden. Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgaben werden durch ein Kraftwerk gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kraftwerks gemäß Anspruch 13 gelöst.

Insbesondere werden diese der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben durch ein Kraftwerk gelöst, welches wenigstens eine Gasturbine sowie wenigstens einen mit einer Stromerzeugungs ¬ einheit versehenen Turm zur Erzeugung von elektrischem Strom durch einen luftdynamischen Aufwind in den Turm umfasst, wobei die Gasturbine mit dem Turm derart fluidtechnisch gekop- pelt ist, das wenigstens ein Teil des Abgases der Gasturbine bei Betrieb durch den Turm strömen kann, wobei die Gasturbine mit dem Turm wenigstens teilweise mittels einer Strömungslei ¬ tung fluidtechnisch gekoppelt ist, und wobei die Strömungs ¬ leitung einen Strömungsabschnitt aufweist, über welchen

Frischluft dem Abgas zugeführt werden kann, damit sie sich mit dem Abgas vermischt, bevor und/oder während das Gemisch dem Turm zugeleitet wird.

Weiterhin werden die der Erfindung zugrunde liegenden Aufga- ben durch ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftwerks gelöst, welches wenigstens eine Gasturbine sowie wenigstens einen mit einer Stromerzeugungseinheit versehenen Turm zur Erzeu ¬ gung von elektrischem Strom durch einen luftdynamischen Aufwind in dem Turm umfasst, wobei bei Betrieb der Gasturbine dem Turm derart Abgas zugeleitet wird, dass mindestens ein

Teil des Abgases durch den Turm strömt und elektrischer Strom mittels der Stromerzeugungseinheit erzeugt werden kann, wobei dem Abgas Frischluft beigemischt wird, bevor es dem Turm zu ¬ geleitet wird.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Begriff der Gasturbine in seiner breitesten Bedeutung verstanden werden soll. Insbesondere sind hierbei auch mit Wasserstoff als Brennstoff betriebene Gasturbinen mit umfasst.

Ausführungsgemäß sind die von dem wenigstens einen Turm um- fassten Stromerzeugungseinheiten typischerweise als turbinenbetriebene Generatoren ausgebildet. Andere Stromerzeugungs ¬ einheiten sind jedoch auch denkbar.

Ein mit einer Stromerzeugungseinheit versehener Turm zur Er- zeugung von elektrischem Strom durch einen luftdynamischen

Aufwind in dem Turm soll im Folgenden auch als Aufwindkraft- werk bezeichnet werden.

Aufgrund der fluiddynamischen Kopplung einer Gasturbine mit dem Turm ist es möglich, auf die Verwendung von Wasser im Wesentlichen zu verzichten. Insbesondere kann auf diese Art und Weise auf die Verwendung von Kühlwasser bzw. von Wasser in einem Wasser-Dampfkreislauf verzichtet werden. Die Kopplung von Gasturbine und Aufwindkraftwerk erfolgt lediglich luftdy- namisch. Damit eignet sich das bezeichnete Kraftwerk insbe ¬ sondere auch zum Betrieb in sehr trockenen Regionen der Erde.

Weiterhin erlaubt die Erfindung die Erweiterung des Lastfensters einer Gasturbine, die zwischen einem unteren Bereich der Minimallastanforderung und einem oberen Bereich der Maximalleistungsgrenze betrieben wird. Aufgrund der zusätzlichen und, wie weiter unten noch ausgeführt werden wird, auch teil ¬ weise unabhängigen Erzeugung von elektrischer Leistung mittels des Aufwindkraftwerks kann der obere Bereich der maxima- len Leistungsgrenze noch erweitert werden, wodurch eine höhe ¬ re elektrische Gesamtleistungsabgabe des kombinierten Kraft ¬ werks ermöglicht wird. Ferner kann das Lastfenster bei aus ¬ schließlichem Betrieb des Aufwindkraftwerks auch nach unten zu kleineren Leistungsabgaben noch abgesenkt werden. Dadurch wird einerseits also das Lastfenster im Vergleich zu einem Simple-Cycle-Gasturbinenkraftwerk erweitert und andererseits die Flexibilität des Betriebs deutlich erhöht.

Weiterhin kann aufgrund der Kombination von Gasturbinenpro- zess und luftdynamisch gekoppeltem Aufwindkraftwerk der e- lektrische Eigenbedarf auch zu Zeiten außerhalb des Leis ¬ tungsbetriebes der Gasturbine, etwa also beim Anfahren, Ab- kühlen oder beim Stand-by, mittels der elektrischen Leistung gedeckt werden, welche die Stromerzeugungseinheit des Auf ¬ windkraftwerks bereitstellen kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Wärme des Abgases der Gasturbine thermisch zwischengespeichert wird.

Erfindungsgemäß wird also die Funktionalität und Flexibilität eines Simple-Cycle-Gasturbinenkraftwerks durch das luftdyna ¬ misch angekoppelte Aufwindkraftwerk erweitert. Gemäß einer umgekehrten Sichtweise kann auch davon geredet werden, dass ein Aufwindkraftwerk durch eine externe Wärmequelle funktio ¬ nell erweitert wird. So dient nämlich das heiße Abgas, wel ¬ ches bei Befeuerung der Gasturbine aus dieser austritt, dazu, die in dem Aufwindkraftwerk ablaufenden Konvektionsvorgänge aktiv anzutreiben. Gemäß dieser Sichtweise wird der in dem Turm des Aufwindkraftwerks ablaufende Konvektionsprozess durch die thermische Wärme des Abgases der Gasturbine unter ¬ stützt oder sogar unterhalten. Damit ist es also auch möglich, das Aufwindkraftwerk ohne die sonst typische solarthermische Kollektorfläche zu betreiben. Diese solarthermische Kollektorfläche, die typischerweise zur Wandlung von solarer Strahlung in Wärme dient, die wiederum konvektive Luftströ ¬ mungsprozesse unterstützt, kann folglich durch eine gezielte fluidtechnische Kopplung zwischen Gasturbine und dem von dem Aufwindkraftwerk erfassten Turm ersetzt werden. Ebenso ist es möglich, dass keine vollständige Ersetzung dieser thermischen Prozesse, sondern lediglich eine zeitweise Unterstützung durch das von der Gasturbine ausgestoßene Abgase erfolgt. An ¬ ders als beim herkömmlichen kombinierten Gas- und Dampfturbi- nenprozess, wird vorliegend also ein kombinierter Gas- und Gasturbinenprozess beansprucht.

Bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen fluidtechnischen Kopplung von Gasturbine und Turm des Aufwindkraftwerks ist darauf zu achten, dass von der Gasturbine ausgestoßenes Abgas bei normalen Betriebsbedingungen ein sehr hohes Temperaturniveau von typischerweise über 400°C aufweist. Folglich ist es normalerweise erforderlich, das Abgas, bevor es in den Turm eingeleitet wird, soweit thermisch zu konditionieren, dass keine Materialschäden am Turm auftreten können. Die thermische Konditionierung erfolgt hierbei durch einen geeigneten Wärmeaustauschprozess , einen Mischungsprozess , der die Ver ¬ minderung des Gesamttemperaturniveaus des Abgases bzw. des Gemisches mit Luft erreichen kann.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass im Rahmen dieser Erfindung kein ausdrücklicher begrifflicher Unterschied gemacht wird zwischen einem Betrieb des Aufwindkraftwerks mit Luft, mit Abgas oder mit einem Gemisch von beiden.

Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gasturbine mit dem Turm des Aufwindkraftwerks wenigstens teilweise mittels einer Strömungsleitung fluidtechnisch gekoppelt ist. Die Strömungsleitung erlaubt eine gezielte und kontrollierte flu- idtechnische Kopplung zwischen der Gasturbine und dem Turm des Aufwindkraftwerks . Demzufolge ist etwa eine gezielte strömungstechnische Einleitung der Abgase der Gasturbine in den Turm möglich.

Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass die Strömungs ¬ leitung einen Strömungsabschnitt aufweist, über welchen

Frischluft dem Abgas zugeführt werden kann, damit sie sich mit dem Abgas vermischt, bevor und/oder während das Gemisch dem Turm zugeleitet wird. Der Strömungsabschnitt gewährleis ¬ tet also einen Mischvorgang zwischen dem Abgas und der

Frischluft aus der Umgebung, die im Vergleich zum Abgas ein deutlich geringeres Temperaturniveau aufweist. Während des Mischvorganges wird folglich das Abgas hinsichtlich seines Temperaturniveaus soweit konditioniert, dass das Gesamtgasge ¬ misch ein Temperaturniveau erreichen kann, welches für die Einleitung in den Turm des Aufwindkraftwerks geeignet ist oh- ne Materialschäden am Turm befürchten zu müssen. Insbesondere ist das Temperaturniveau des Gesamtgasgemisches ausreichend gering, um keine Materialschäden durch thermische Einwirkung an den Materialien des Turms befürchten zu müssen. Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung weist die

Strömungsleitung eine verschließbare Abzweigleitung auf, über welche das Abgas einem Strömungsweg zugeleitet werden kann, welche nicht in den Turm mündet, sondern insbesondere in die freie Umgebung. Demzufolge kann bspw. etwa bei Wartungsarbei- ten an dem Aufwindkraftwerk das Abgas aus der Gasturbine einem anderen Strömungsweg zugeleitet werden, ohne dass es in den Turm des Aufwindkraftwerks eingeleitet wird. Zudem ist auch denkbar, dass das Abgas über den anderen Strömungsweg weiteren thermischen Prozessen zugeleitet wird, die nicht mit der Stromerzeugung in dem Aufwindkraftwerk in unmittelbarer Verbindung stehen. So kann bspw. das Abgas auch thermischen Industrieprozessen zugeleitet werden, wie sie etwa in der Erdöl aufbereitenden Industrie üblich sind. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Strömungsleitung eine Abschlussvorrichtung um- fasst, welche die Strömungsleitung fluidtechnisch verschließt, insbesondere derart verschließt, dass kein Abgas dem Turm zugeleitet werden kann. Diese Ausführungsform ge- währleistet einen gezielten und kontrollierten Abschluss des Abgases, um dieses vor der Zuleitung in den Turm des Aufwindkraftwerks zu bewahren. Insbesondere ist die Abschlussvor ¬ richtung der Strömungsleitung mit einer Abschlussvorrichtung der verschließbaren Abzweigleitung steuerungstechnisch ver- bunden. Gemäß einer Weiterführung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Strömungsabschnitt am Ende der Strömungsleitung angeord ¬ net ist, insbesondere unterhalb des Turms an dessen Basis. Die Basis ist hierbei als der Fußbereich des Turmes des Auf ¬ windkraftwerks zu verstehen. Hierbei kann der Fußbereich vergleichbar einem Kühlturm offen ausgestaltet sein bzw. teilweise oder auch vollständig ummantelt.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann der Strömungsabschnitt als Mischbehältnis ausgebildet sein, in welchem das Abgas mit der Frischluft in einem vorbestimmten Verhältnis gemischt werden und anschließend über darin angebrachten Strömungsöffnungen als Gesamtgasgemisch ausfließen kann. Besonders bevorzugt mündet auch die Strömungsleitung in die Ba ¬ sis des Turms, insbesondere derart, dass die Strömungsrich ¬ tung der Längenerstreckungsrichtung des Turms entspricht, und verursacht dort aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeiten des aus der Strömungsleitung austretenden Abgases einen flu- iddynamischen Sogeffekt auf die Luft der Umgebung. Diese wird als Frischluft mit dem aus der Strömungsleitung austretenden Abgas gemischt und strömt folglich zusammen mit dem Abgas in Form eines Gesamtgasgemisches durch den Turm. Neben der Verminderung des Gesamttemperaturniveaus wird auf diese Weise auch eine Erhöhung des Gesamtmassenstroms erreicht, der zur elektrischen Stromerzeugung mittels des Aufwindkraftwerks zur Verfügung steht.

Je nach sich ausbildender Temperaturdifferenz, Gesamtmassenstrom, wie auch der Geometrie des Turmes kann so ein geeigne ¬ ter konvektiver Aufwind in dem Turm erzeugt werden, der zur Stromerzeugung dient. Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann auch aufgrund der Mischungsvorgänge zwischen Abgas und Frischluft auf ein Frischluftgebläse vollständig verzichtet werden, wodurch der Gesamtwirkungsgrad des kombinierten

Kraftwerks nochmals erhöht wird. Ebenfalls kann ein solches Gebläse auch unterstützend vorgesehen sein. Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Strömungsleitung mit einem thermischen Wärmespeicher fluidtechnisch derart gekoppelt ist, dass das Abgas, bevor es dem Turm zugelei ¬ tet wird, mit dem Wärmespeicher in thermischem Kontakt ist. Der thermische Wärmespeicher erlaubt die Zwischenspeicherung von aus dem Abgas entnommener thermischer Wärme, so dass diese zu einem zeitlich nachfolgenden Zeitpunkt aus dem Wärmespeicher wieder entnommen und nutzbar gemacht werden kann. Der thermische Wärmespeicher erlaubt folglich eine funktio ¬ nelle Erweiterung für einen zeitlich flexiblen Betrieb des Kraftwerks. Der ausführungsgemäße Wärmespeicher kann zur Speicherung von latenter und/oder fühlbarer Wärme ausgebildet sein. Hierbei kann bspw. der Wärmespeicher als Betonwärmespeicher mit Luftkanälen, als Gesteinsschüttung, als Wirbelschicht oder als flüssige Salzmischung zur Speicherung von fühlbarer Wärme ausgebildet sein. Weiterhin kann der Wärmespeicher als ein Salz oder Metall ausgebildet sein, welches während eines Phasenüberganges aufgeschmolzen wird (latenter Wärmespeicher) . Weiterhin ist auch die Nutzung einer reversiblen chemischen Reaktion zur Wärmespeicherung möglich. Der Wärmespeicher kann insbesondere so ausgebildet sein, dass das heiße Gasturbinengas ohne weitere Temperaturbeeinflussung zu einem Strömungsabschnitt der Strömungsleitung geführt wird, um dort mit Frischluft vermischt zu werden. Ist der thermi ¬ sche Wärmespeicher voll, d.h. hat er das Temperaturniveau des Abgases vollständig angenommen, strömt das Abgas thermisch nicht weiter konditioniert zu diesem Strömungsabschnitt.

Ist nun während sich ändernder Betriebsbedingungen der Gasturbine die Abgastemperatur vermindert bzw. das Abgas nicht mehr vorhanden, etwa weil die Gasturbine nicht betrieben ist, kann dennoch weiterhin Luft thermisch mittels dem Wärmespeicher behandelt werden, um nachfolgend in den Turm des Auf ¬ windkraftwerks zur Stromerzeugung eingeleitet zu werden.

Gemäß einer modifizierten Ausführungsform dieser Idee ist vorgesehen, dass der thermische Wärmespeicher unterhalb des Turms an dessen Basis angeordnet ist, insbesondere derart an ¬ geordnet ist, dass thermische Wärme durch den Wärmespeicher über eine vorbestimmte Fläche unmittelbar an die Umgebung der Basis abgegeben werden kann. Ausführungsgemäß kann also bspw. die über dem thermischen Wärmespeicher befindliche Luft soweit erwärmt werden, dass diese durch thermische Konvektion dem Turm zuströmt. Aufgrund dieser Konvektionsprozesse wird aus der Umgebung Frischluft angesogen, wodurch ein Mischpro- zess unterhalten wird, der über dem thermischen Wärmespeicher erfolgt. Die Anordnung des thermischen Wärmespeichers im Be ¬ reich der Basis des Turms kann wiederum die Vermeidung von zusätzlichen Frischluftgebläsen zur Folge haben, so dass ein besonders energieeffizientes Kraftwerk bereitgestellt werden kann. Durch die ausführungsgemäß vorgesehene räumliche Nähe zwischen Turm und thermischen Wärmespeichern können zudem die thermischen Verlustleistungen weitgehend gering gehalten werden, wodurch die thermische Gesamteffizient des Kraftwerks wiederum verbessert werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Weiterführung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass die vorbestimmte Fläche des thermischen Wärmespeichers wenigstens 30 %, insbesondere wenigstens 50 % der senkrecht auf den Erdboden gerichteten Projektion der Eintrittsöffnung des Turms überdeckt. Folglich zeichnet sich die vorbestimmte Fläche des Wärmespeichers durch ihre Größe aus, die einen Anteil der Projektion der Eintrittsöffnung des Turms überdecken kann. Damit ist gewährleistet, dass die Wär ¬ meabgabe durch den thermischen Wärmespeicher über die Fläche erfolgen kann, wodurch das Temperaturniveau des in den Turm einströmenden Gemisches von Abgas und Luft bzw. von thermisch konditionierter Luft und ausreichend groß ist, um die erfor ¬ derlichen Konvektionsvorgänge in dem Turm zur Stromerzeugung zu unterstützen bzw. unterhalten. Aufgrund der Flächengröße kann eine gute Wärmeabgabe an die Umgebung erfolgen sowie ein effizienter Betrieb des Aufwindkraftwerks gewährleistet wer ¬ den . Ein effizienter Betrieb ist insbesondere auch dann der Fall, wenn nach einer Betriebszeit der Gasturbine der thermische Wärmespeicher aufgeladen ist und anschließend bei abgeschal ¬ teter Gasturbine Wärme kontinuierlich aus dem thermischen Wärmespeicher an Luft der Umgebung abgegeben wird. Demgemäß kann die Stromerzeugungseinheit im Turm im Wesentlichen kontinuierlich betrieben werden, auch dann, wenn die Gasturbine selbst nicht mehr betrieben wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Wärmespeicher dazu geeignet ist, thermische Wärme bei einem Temperaturniveau von wenigstens 300 °C insbe ¬ sondere von wenigstens 400°C zu speichern. Folglich kann der Wärmespeicher verhältnismäßig viel thermische Wärme Zwischen ¬ speichern, die auch über einen Zeitraum von mehreren Stunden außerhalb der Betriebszeiten der Gasturbine den Betrieb der Stromerzeugungseinheit im Aufwindkraftwerk aufrechterhalten kann. Wie oben bereits ausgeführt, kann thermische Wärme auf dem ausführungsgemäßen Temperaturniveau in geeigneter Weise durch Betonstein, Salz oder Metall zwischengespeichert werden .

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine Vielzahl an Austrittsöffnungen von dem Wärmespeicher aufgewiesen werden, aus welchen das Abgas zur Mischung mit Frischluft ausströmen, insbesondere frei ausströmen kann. Die Vielzahl an Austrittsöffnungen gewährleistet eine gezielte Mischung des ausströmenden Gases mit Frischluft, so dass eine geeignete Mischung erfolgen kann. Ein freies Ausströmen entspricht hierbei einem strömungstechnisch in Strömungsrichtung nicht begrenztem Ausströmverhalten, also einem Ausströmen, welches nicht durch Strömungswiderstände beeinflusst wird. Gemäß einer Weiterführung dieser Idee kann die Vielzahl an Ausführungsöffnungen auch unterhalb des Turms an dessen Basis angeordnet sein. Folglich kann eine gezielte Mischung des Abgases mit Frischluft bereits im Ba ¬ sisbereich des Turms erreicht werden, so dass das Gesamtgas- gemisch ohne weiteren erforderlichen Mischungsprozess in den Turm zur Stromerzeugung eintreten kann.

Ausführungsgemäß ist auch möglich, dass das Kraftwerk keinen Strömungsgenerator aufweist, welcher die zur Mischung mit dem Abgas vorgesehene Frischluft mit einer Strömung beaufschlagt. Ausführungsgemäß entsteht die Frischluftströmung zur Mischung mit dem Abgas folglich lediglich aufgrund von Sekundäreffekten, bspw. durch Temperatur- bzw. Druckunterschiede. Diese können bspw. bei geeignetem Strömungsverhalten des Abgases auftreten, wodurch durch strömungstechnische Druckunterschie ¬ de eine Mischung mit Frischluft konvektiv erfolgen kann. Ausführungsgemäß kann folglich auf den Strömungsgenerator verzichtet werden, wodurch die Gesamteffizienz des Kraftwerks verbessert wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Turm ein Höhenniveau von höchstens 200 m, insbesondere von höchstens 150 m aufweist. Zwar ist es be- kannt, dass die in einem Aufwindkraftwerk erzeugte Leistung signifikant von der Turmhöhe abhängig ist, doch steht ausfüh ¬ rungsgemäß der konstruktive Aufwand und die damit verbundenen Investitionskosten im Vordergrund. So ist es bspw. auch möglich, für das Aufwindkraftwerk standardgemäß gebaute Indust- riekamine mit einer Höhe von 100 bis 150 m vorzusehen. Bei einer Turmhöhe von 150 m in Kombination mit einer Gasturbine, die eine Nennleistung von 200 MW aufweist, ist so bspw. eine elektrische Leistungsabgabe durch die Stromerzeugungseinheit des Aufwindkraftwerks von ca. 1,5 MW erreichbar. Diese Ener- giemenge ist insbesondere ausreichend, um die zeitliche Leis ¬ tungsabgabe des Kraftwerks gleichmäßiger zu gestalten, wie auch eine elektrische Leistungsabgabe zum Eigenbedarf bei Stillstand der Gasturbine zu sichern. Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass dem Abgas eine solche Menge Frischluft beigemischt wird, bevor es dem Turm zugeleitet wird, dass das Temperaturniveau des Gemisches höchstens 200°C, insbesondere höchstens 120°C beträgt, wenn es dem Turm zuströmt. Durch diese Temperaturerniedrigung des Gesamtgemisches von Abgas und Frischluft kann gewährleistet werden, dass das vom Turm umfasste Material keine unerwarte ¬ ten thermischen Schäden erfährt. Weiterhin ist dieser Temperaturbereich besonders geeignet, in dem Turm des Aufwind ¬ kraftwerks eine ausreichend große konvektive Strömung zu er ¬ zeugen, die für eine effiziente Stromerzeugung mittels der Stromerzeugungseinheit nutzbar gemacht werden kann.

Nachfolgend sollen anhand von Figuren einzelne Ausführungs ¬ formen der Erfindung erläutert werden. Hierbei stellen die auf die Ausführungsformen bezogenen Konkretisierungen keinerlei Einschränkungen hinsichtlich der allgemeinen Erfindungslehre dar. Weiterhin sind die gezeigten Figuren schematisch zu verstehen, wodurch sich wiederum keinerlei Einschränkungen einer möglichen Konkretisierung ableiten lassen.

Hierbei zeigen:

FIG 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Kraftwerks in einer schematischen Schaltansicht;

FIG 2 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Kraftwerks in einer schematischen Schaltansicht;

FIG 3 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Kraftwerks in einer schematischen Schaltansicht;

FIG 4 ein Diagramm zur Darstellung der theoretischen Wirkungsgradverbesserung eines mit einem Aufwindkrafwerk gekoppelten Gasturbinenprozesses im Vergleich zu ei ¬ nem isolierten Simple-Cycling-Gasturbinenprozess in Abhängigkeit von der Höhe des Turmes des Aufwind ¬ kraftwerks ;

FIG 5 ein Diagramm zur Darstellung der Gastemperatur nach der Mischung von Frischluft und Abgas für Abgastempe- raturen von 500°C und 600°C bei verschiedenen Mischungsverhältnissen .

FIG 1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftwerks 1 in einer schematischen Schaltansicht. Das Kraft ¬ werk 1 umfasst eine Gasturbine 2, welche über eine Strömungs ¬ leitung 13 mit einem Turm 12 eines Aufwindkraftwerks fluid- technisch gekoppelt ist. Das Aufwindkraftwerk seinerseits umfasst einen Turm 12, welcher mit einer Stromerzeugungseinheit 11 versehen ist. Typischerweise ist die Stromerzeugungsein ¬ heit 11 als ein über eine Turbine angetriebener Generator ausgebildet. Um die Luftströmung im Bereich der Basis des Turms 12 gezielt zu leiten, weist der Turm 12 einen Einströmbereich 17 auf, der eine zum Erdboden hin gerichtete Ein- Strömöffnung aufweist, die im Vergleich zu der zum Turm 12 hin gerichteten Öffnung erweitert ausgebildet ist. Unterhalb des Einströmbereiches 17 ist ein Strömungsabschnitt 20 ange ¬ ordnet, welcher dazu ausgebildet ist, das aus der Gasturbine 2 austretende Abgas mit aus der Umgebung stammenden Frisch- luft 5 zu vermischen. Hierzu ist der Strömungsabschnitt 20 an einer Seite mit der Strömungsleitung 13 derart gekoppelt, dass das aus der Gasturbine 2 austretende Abgas in den Strö ¬ mungsabschnitt 20 einströmt. Gleichzeitig ist der Strömungs ¬ abschnitt 20 auf einer anderen Seite mit einer Frischluftzu- leitung (nicht mit Bezugszeichen versehen) verbunden, über welche Frischluft 5 mittels eines Gebläses (nicht mit Bezugs ¬ zeichen versehen) versorgt wird.

Weiterhin umfasst die Strömungsleitung 13 eine Abzweigleitung 14, welche durch eine Abschlussvorrichtung 16 fluidtechnisch abgeschlossen bzw. geöffnet werden kann. Die Abschlussvorrichtung 16 kann vorliegend von einem Motor angetrieben werden. Ebenso weist die Strömungsleitung 13 eine Abschlussvorrichtung 15 auf, die ebenfalls von einem Motor angetrieben werden kann. Diese Abschlussvorrichtung 15 erlaubt ebenso die Strömungsleitung 13 zu öffnen bzw. zu schließen. Bei Betrieb der Gasturbine 2 unter Befeuerung entsteht Abgas, welches in die Strömungsleitung 13 eingeleitet wird. Dieser Vorgang kann durch einen Strömungsgenerator unterstützt werden. Je nach Stellzustand der Abschlussvorrichtungen 15 und 16 strömt das Abgas in die Strömungsleitung 13 und/oder die Abzweigleitung 14. Ist bspw. die Abzweigleitung 14 mittels der Abschlussvorrichtung 16 verschlossen, jedoch die Strömungsleitung 13 geöffnet, strömt das Abgas zu dem Strömungs ¬ abschnitt 20. Wird gleichzeitig das Gebläse zur Bereitstel- lung von Frischluft 5 mittels der FrischluftZuleitung betrieben, wird dem Strömungsabschnitt 20 gleichzeitig Frischluft 5 eines deutlich geringeren Temperaturniveaus als dasjenige des Abgases zugeführt. Im Strömungsabschnitt 20 erfolgt folglich eine Vermischung des Abgases mit der Frischluft 5. Nach er- folgter Vermischung bzw. während des Mischungsvorganges steigt das so hergestellte Gasgemisch aufgrund seines im Ver ¬ gleich zur Umgebung höheren Temperaturniveaus nach oben und wird dem Einströmbereich 17 des Turms 12 zugeführt. Aufgrund der konvektiven Strömungsbewegung des Gasgemisches wird wei- ter Frischluft 5 aus der Umgebung mit in den Einströmbereich 17 angesogen. In dem Einströmbereich 17 erfolgt somit eine weiterführende Mischung von Frischluft 5 und dem aus dem Strömungsabschnitt 20 austretenden Gemisch von Abgas und Frischluft 5. Aufgrund des Druckunterschiedes zwischen der Basis des Turms 12 und der Turmspitze sowie aufgrund des herrschenden Temperaturunterschiedes von in den Einströmbe ¬ reich 17 einströmendem Gasgemisch und der an der Turmspitze vorherrschenden Luft bildet sich eine konvektive Gasströmung in dem Turm 12 aus und treibt die Stromerzeugungseinheit 11 beispielsweise mechanisch zur Stromerzeugung an.

Ist in einem anderen Betriebszustand jedoch die Abschlussvorrichtung 15 der Strömungsleitung 13 verschlossen, wird dem Turm 12 des Aufwindkraftwerks kein Abgas zugeführt. Alterna- tiv kann jedoch in einem solchen Falle das Abgas über die Abzweigleitung 14 abgeführt werden, falls die Abschlussvorrichtung 16 geöffnet ist. Bspw. kann mittels der Abzweigleitung 14 das aus der Gasturbine 2 austretende Abgas einem indus ¬ triellen Prozess zur Wärmenutzung zugeführt werden.

FIG 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung in ei- ner schematischen Schaltansicht, welche sich von der in FIG 1 gezeigten Ausführungsform dahingehend unterscheidet, dass in die Strömungsleitung 13 in Bezug auf die Abschlussvorrichtung

15 stromabwärts ein Wärmespeicher 30 verschaltet ist. Zwi ¬ schen Abschlussvorrichtung 15 und Wärmespeicher 30 ist zudem eine FrischluftZuleitung vorgesehen, welche Frischluft 5 mittels eines Strömungsgenerators (Gebläse) der Strömungsleitung 13 zuführt. Ausführungsgemäß durchströmt folglich das aus der Gasturbine austretende Abgas nach der Abschlussvorrichtung 15 in Strömungsleitung 13 den Wärmespeicher 30 und überträgt an diesen einen Anteil an seiner Wärme. Diese thermische Energie wird in dem Wärmespeicher 30 bevorratet und steht zu einem späteren Zeitpunkt zur weiteren Entnahme zur Verfügung. Ist der Wärmespeicher 30 geladen, kann auch bei einem Stillstand der Gasturbine 2 Wärme aus dem Wärmespeicher 30 über Frisch- luft 5 übertragen werden, die ihrerseits wieder dem Strömungsabschnitt 20 zugeführt wird. Hierzu wird der Strömungs ¬ leitung 13 über die zwischen der Abschlussvorrichtung 15 und dem Wärmespeicher 30 angeordnete FrischluftZuleitung Frischluft 5 zugeleitet und durch den Wärmespeicher 30 geführt. Während dieser FrischluftZuleitung kann die Abschlussvorrichtung 15 geschlossen sein, so dass keine Frischluft in Richtung der Gasturbine 2 strömt. Auf ihrem Weg zu dem Strömungs ¬ abschnitt 20 durch den Wärmespeicher 30 wird thermische Wärme auf die Frischluft 5 übertragen, wodurch diese erwärmt wird. Typischerweise erreicht das Temperaturniveau der so konditio ¬ nierten Frischluft 5 das Temperaturniveau des Wärmespeichers 30 annähernd. Nachfolgend erfolgt wiederum im Strömungsab ¬ schnitt 20 eine weitere Mischung mit Frischluft 5, welche aus der noch zusätzlich vorhandenen FrischluftZuleitung dem Strö- mungsabschnitt 20 zugeführt wird. Ebenso ist es denkbar, dass bei bestimmten Betriebsbedingungen keine zusätzliche FrischluftZuleitung in den Strömungsabschnitt 20 erfolgt. Die wei- teren Betriebsschritte entsprechen der in FIG 1 gezeigten Ausführungsform.

FIG 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung in ei- ner schematischen Schaltansicht. Hierbei unterscheidet sich die in FIG 3 gezeigte Ausführungsform von der in FIG 2 gezeigten Ausführungsform dahingehend, dass der Strömungsab ¬ schnitt 20 durch den Wärmespeicher 30 ersetzt ist. Weiterhin umfasst die dargestellte Ausführungsform keine Frischluftzu- leitungen, die in die Strömungsleitung 13 bzw. den Strömungsabschnitt 20 münden würden. Vielmehr erfolgt die Mischung von Abgas und Frischluft lediglich in dem Fußbereich zwischen Wärmespeicher und Einströmbereich 17 des Turms 12. Bei Betrieb der Gasturbine 2 kann Abgas über die Strömungs ¬ leitung 13 bei geöffneter Abschlussvorrichtung 15 dem Wärmespeicher 30 zugeführt werden. Der Wärmespeicher 30 kann nun so ausgebildet sein, dass das ihn erwärmende Abgas durch ¬ strömt und über Öffnungen, die zu dem Einströmbereich 17 ge- richtet sind, wenigstens teilweise ausströmt. Ebenso ist je ¬ doch auch eine Ausführungsform denkbar, bei welcher das Abgas den Wärmespeicher 30 lediglich auflädt, ohne jedoch selbst in den Einströmbereich 17 des Turms 12 überführt zu werden.

Vielmehr wird das Abgas gemäß einer solchen Ausführungsform durch den Wärmespeicher 30 abgeführt und steht weiteren wärmetechnischen Anwendungen zur Verfügung. Der Wärmespeicher 30 hingegen ist derart ausgebildet, dass er thermische Wärme auf seiner zum Turm 12 hin gerichteten Seite abzugeben vermag, so dass die mit dieser Fläche in thermischem Kontakt stehende Luft thermisch konditioniert wird. Diese thermische Konditio ¬ nierung führt zu einer Erhöhung des Temperaturniveaus dieser Luft, so dass eine konvektive Steigströmung resultiert. Die aufgrund dieser Strömung bewegten Luftschichten werden dem Einströmbereich 17 zugeführt, wobei gleichzeitig Frischluft 5 im Bereich der Basis des Turms 12 zuströmt und mit der ther ¬ misch konditionierten Luft sich vermischt. Aufgrund der thermischen Konditionierung resultiert wiederum ein konvektiver Aufwind in dem Turm 12, welcher zur elektrischen Stromerzeugung mittels der Stromerzeugungseinheit 11 dient.

Gemäß der oben beschriebenen alternativen Ausführungsform des Wärmespeichers 13, kann dieser auch geeignete Öffnungen auf ¬ weisen, so dass über diese wenigstens ein Teil des Abgases austreten kann, um im Bereich der Basis des Turms 12 mit Frischluft 5 vermischt zu werden und dem Einströmbereich 17 des Turms 12 zugeleitet zu werden. Die weiteren prozesstech- nischen Schritte entsprechen dann wiederum denen der Ausführungsformen gemäß FIG 1 und FIG 2.

FIG 4 zeigt eine graphische Darstellung der theoretische be ¬ rechneten Abhängigkeit des Gesamtwirkungsgrades eines mit ei- nem Aufwindkraftwerk gekoppelten Gasturbinenprozesses im Vergleich zum isolierten Simple-Cycle-Gasturbinenprozess in Ab ¬ hängigkeit der Turmhöhe des Aufwindkraftwerks . Hierbei sind zwei unterschiedliche Geraden aufgetragen, welche unter ¬ schiedlichen elektrischen Wirkungsgraden des Simple-Cycle- Gasturbinenkraftwerks entsprechen. Die beiden Wirkungsgrade betragen 30 % (gestrichelte Linie) sowie 40 % (durchgezogene Linie) . Die Berechnungen zeigen, dass bei zunehmender Turmhöhe der Gesamtwirkungsgrad des Kraftwerks 1 zunehmend erhöht wird. Beträgt die Wirkungsgradverbesserung des Gesamtprozess bei einer Turmhöhe von 100 m etwa 0,2 %, so beträgt die Wir ¬ kungsgradverbesserung bei einer Turmhöhe von 500 m zwischen 0, 9 und 1,1 % .

Die in FIG 4 gezeigten funktionellen Abhängigkeiten wurden berechnet auf Basis der nachfolgenden Gesetzmäßigkeiten.

Hierbei wurde für den Turmwirkungsgrad eines Aufwindkraft- werks folgender physikalischer Zusammenhang angenommen: g-h

g : Erdbeschleunigung

h : Turmhöhe c P : spezifische isobare Wärmekapazität von Luft

To : Umgebungstemperatur;

Die zur Verfügung stehende Wärmemenge lässt sich entweder au dem Abgasstrom der Turbine nach folgender Gesetzmäßigkeit be rechnen,

Q = mCp(l Yauchgas— Ί 'o)

m :Massenstrom des Abgases

TRauchgas : Abgastemperatur der Gasturbine, oder gemäß der elektrischen Leistung der Gasturbine und dem elektrischen Gasturbinenwirkungsgrad nach folgendem Zusammen hang :

P : elektrische Gasturbinenleistung

η Ε τ : elektrischer Gasturbinenwirkungsgrad.

Aus dem Turmwirkungsgrad sowie der Wärmeleistung der Gasturbine kann folglich die elektrische Leistung des Aufwindkraft- werks nach folgendem Zusammenhang berechnet werden:

Die Veränderung des Gesamtwirkungsgrades, wie in FIG 4 darge ¬ stellt, lässt sich dann als Addition der Leistungen von Gas- turbine und Aufwindkraftwerk leicht berechnen.

FIG 5 zeigt diagrammatisch die Veränderung der Gesamttemperatur einer Mischung aus Abgas und Frischluft entsprechend un ¬ terschiedlichen Mischungsverhältnissen. Hierbei wird die Ver- änderung der Gesamttemperatur für zwei unterschiedliche Abgastemperaturen dargestellt. Die gestrichelte Linie zeigt ei ¬ ne veränderliche Gesamttemperatur bei einer Abgastemperatur von 500 °C, die durchgezogene Kurve zeigt eine Veränderung der Gesamttemperatur für eine Abgastemperatur von 600 °C. Mittels der dargestellten Kurvenverläufe lässt sich abschätzen, welches Temperaturniveau die Mischung von Abgas mit Frischluft bei Eintritt in den Turm 12 aufweist. Das für eine konkrete Ausführungsform des Turmes 12 notwendige Temperaturniveau kann beispielsweise dem maximal zulässigen Temperaturniveau am Turm 12 entsprechen und kann aus der FIG 5 unmittelbar abgelesen werden.

Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen .