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Title:
GASTRIC TUBE AND METHOD FOR INTRODUCING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/047897
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a gastric tube for supplying or removing substances to or from the gastric tract of a patient, and to a method for introducing a gastric tube. In order to reduce the strain on the patient and the risk of injury, especially for patients with disturbed consciousness, the inventive gastric tube comprises a first tubular element (101, 201) which can be introduced into the gastric tract of a patient, forming a supply lumen (102) for substances to be supplied or removed to or from the gastric tract. Said first tubular element (101, 102) is formed from a skin-compatible and flexible material. The inventive gastric tube also comprises a second tubular element (108, 208) which is fixed to the first tubular element (101, 201) and provided with means for triggering the swallowing reflex of the patient, the second tubular element (108, 208) being more rigid than the first tubular element (101, 201).

Inventors:
DZIEWAS RAINER (DE)
PEREZ-MENGUAL SALVADOR (DE)
LUEDEMANN PETER (DE)
Application Number:
PCT/DE2003/003835
Publication Date:
June 10, 2004
Filing Date:
November 20, 2003
Export Citation:
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Assignee:
UNIV MUENSTER WILHELMS (DE)
DZIEWAS RAINER (DE)
PEREZ-MENGUAL SALVADOR (DE)
LUEDEMANN PETER (DE)
International Classes:
A61B1/273; A61J15/00; (IPC1-7): A61M25/00; A61B1/273
Foreign References:
DE19832835C12000-01-05
EP0437229A11991-07-17
US20020045855A12002-04-18
EP0827756A11998-03-11
US5846181A1998-12-08
US5989183A1999-11-23
US3858577A1975-01-07
GB2059774A1981-04-29
DE3640034A11988-05-26
DE3307185A11983-09-08
US5643230A1997-07-01
US5560747A1996-10-01
US5700252A1997-12-23
US5334167A1994-08-02
Attorney, Agent or Firm:
Nobbe, Matthias (Jentschura & Partner Centroallee 263, Oberhausen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Magensonde zur Zufuhr bzw. Entnahme von Stoffen und/oder endoskopischen Instrumenten in bzw. aus der Speiseröhre bzw. dem Magen eines Patienten, mit einem ersten Schlauchelement (101,201), welches in den Magen eines Patienten unter Ausbildung eines Förderlumens (102) für dem Magentrakt zuzuführende bzw. zu entnehmende Stoffe oder endoskopischen Instrumenten einführbar ist, wobei das erste Schlauchelement (101,102) zumindest teilweise aus flexiblem Material, das bevorzugt hautverträglich ist, gebildet ist ; und einem zweiten Schlauchelement (108,208), welches an dem ersten Schlauchelement (101,201) fixiert und mit Mitteln zum Auslösen des Schluckreflexes des Patienten versehen ist, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) eine relativ zum ersten Schlauchelement (101,201) erhöhte Steifigkeit aufweist.
2. Magensonde nach Anspruch 1, wobei die Mittel zum Auslösen des Schluckreflexes eine an das zweite Schlauchelement (108,208) angeschlossene Förderpumpe zum Pumpen einer Flüssigkeit durch das zweite Schlauchelement (108,208) hindurch aufweisen.
3. Magensonde nach Anspruch 2, wobei die Förderpumpe eine Dosierpumpe (111,211) zum Pumpen einer dosierten Flüssigkeitsmenge durch das zweite Schlauchelement (108,208) hindurch ist.
4. Magensonde nach Anspruch 3, wobei die Dosiermenge der Dosierpumpe (111,211) in einem Bereich von (0,52, 0) ml einstellbar ist.
5. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste und/oder zweite Schlauchelement (101, 201,108, 208) aus einem elastomeren Kunststoff hergestellt ist.
6. Magensonde nach Anspruch 5, wobei der elastomere Kunststoff ein Polykondensat, Polymerisat oder Polyadukt ist.
7. Magensonde nach Anspruch 6, wobei das erste und/oder zweite Schlauchelement (101,201, 108,208) aus einem Material hergestellt ist, welches aus eine Gruppe ausgewählt ist, die Polyurethan, Polyamid, Polyolefin oder Silikon umfasst.
8. Magensonde nach einem der Ansprüche 5. bis 7, wobei das erste und/oder zweite Schlauchelement (101,201, 108,208) aus einem Material hergestellt ist, dem ein Additiv und/oder ein Weichmacher zugesetzt ist.
9. Magensonde nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die Elastizität des ersten und/oder zweiten Schlauchelements (101,201, 108,208) über den Polymerisationsgrad, den Vernetzungsgrad und/oder den Verzweigungsgrad des verwendeten Kunststoffs gesteuert ist.
10. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) zur Erhöhung der Steifigkeit relativ zum ersten Schlauchelement (101,201) eine erhöhte Shorehärte aufweist.
11. Magensonde nach Anspruch 10, wobei das erste Schlauchelement (101,201) eine Shorehärte A im Bereich von 70 bis 90 und das zweite Schlauchelement (108,208) eine Shorehärte D im Bereich von 40 bis 60 aufweist.
12. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) zur Erhöhung der Steifigkeit aus einem vorzugsweise glasfaserverstärkten Verbundkunststoff hergestellt ist.
13. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) zur Erhöhung der Steifigkeit relativ zum ersten Schlauchelement (101,201) eine Mehrzahl von umfangsseitig angeordneten Verstärkungsrippen aufweist.
14. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Mittel zum lösbaren Fixieren des zweiten Schlauchelements (108,208) an dem ersten Schlauchelement (101,201) vorgesehen sind.
15. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) an, seinem dem Magentrakt zuzuführenden Endabschnitt einen Düsenaufsatz zum Ausstoß der Flüssigkeitsmenge aus dem zweiten Schlauchelement (108,208) mit erhöhter Geschwindigkeit aufweist.
16. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) derart kapillarartig ausgebildet ist, dass das zweite Schlauchelement (108,208) infolge seiner Kapillarität vor dem Einführvorgang vollständig mit Flüssigkeit gefüllt ist.
17. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) radial innenseitig des ersten Schlauchelements (101,201) angeordnet ist.
18. Magensonde nach Anspruch 17, wobei das erste und das zweite Schlauchelement (101,201, 108,208) zueinander koaxial angeordnet sind.
19. Magensonde nach Anspruch 17 oder 18, wobei Mittel zum Verhindern des Herausgleitens des zweiten Schlauchelementes (108,208) aus dem ersten Schlauchelement (101,201) bei Einführen der Magensonde in dem Magentrakt vorgesehen sind.
20. Magensonde nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) am Außenrand des ersten Schlauchelements (101,201) in Längsrichtung parallel fixiert ist.
21. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) einen Außendurchmesser im Bereich von (0,81, 2) mm und eine Wanddicke im Bereich von (0,51, 5) mm aufweist.
22. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Schlauchelement (101,201) einen Außendurchmesser im Bereich von (35) mm und eine Wanddicke im Bereich von (0,52, 0) mm aufweist.
23. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Schlauchelement (101,201) an seinem dem Magentrakt zuzuführenden Ende (105) abgerundet und/oder konisch zulaufend ausgebildet ist.
24. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Schlauchelement (101,201) außenseitig mit wenigstens einer Markierung zur Kennzeichung der typischen Einführtiefe bis zum Auslösen des Schuckreflexes versehen ist.
25. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ferner ein drittes Schlauchelement (212) vorgesehen ist, welches ein Ventilationslumen (213) zur Druckentlastung des Magens bei Förderung über das Förderlumen (202) ausbildet.
26. Magensonde nach Anspruch 25, wobei das dritte Schlauchelement (212) radial innenseitig des ersten Schlauchelements (201) angeordnet ist.
27. Magensonde nach Anspruch 26, wobei das dritte Schlauchelement (212) relativ zu dem ersten Schlauchelement (201) in axialer Richtung unter Ausbildung eines über das dem Magentrakt zuzuführende Ende des dritten Schlauchabschnitts (212) vorstehenden Bereichs des ersten Schlauchabschnitts (201) verkürzt ist.
28. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Schlauchelement (201) an seinem dem Magentrakt zuzuführenden Endabschnitt umfangsseitig angeordnete Luftlöcher aufweist.
29. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Förderlumen zur Zufuhr bzw. Entnahme von Stoffen in den Magen des Patienten ausgebildet ist.
30. Magensonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Förderlumen derart ausgebildet ist, daß eine Sonde zur Gastroskopie, EchoKardiographie oder Oesophagoskopie durch das Förderlumen hindurchführbar ist.
31. Verfahren zum Einführen einer Magensonde zur Zufuhr bzw. Entnahme von Stoffen und/oder endoskopischen Instrumenten in bzw. aus dem Magen eines Patienten, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist : a. orales oder transnasales Einführen eines bevorzugt aus einem hautverträglichen und flexiblen Material gebildeten ersten Schlauchelementes (101,201) und eines an dem ersten Schlauchelement (101,201) fixierten sowie eine gegenüber diesem erhöhte Steifigkeit zur Ermöglichung des Vorschubs in den Magen des Patienten aufweisenden zweiten Schlauchelementes (108,208) bis auf Höhe der Rachenhinterwand unterhalb der Gaumenbögen des Patienten ; b. Auslösen des Schluckreflexes des Patienten durch einen vorzugsweise physikalischen Reiz der Rachenwand ; und c. weiteres Vorschieben des ersten und zweiten Schlauchelementes (101,201, 108,208) in die Speiseröhre, und gegebenenfalls in den Magen, derart, dass das zweite Schlauchelement (108,208) ein Förderlumen (102,202) für dem Magentrakt zuzuführende bzw. zu entnehmende Stoffe ausbildet.
32. Verfahren nach Anspruch 31, wobei zum Auslösen des Schluckreflexes des Patienten eine dosierte Flüssigkeitsmenge durch das zweite Schlauchelement (108,208) hindurch derart gepumpt wird, dass die dosierte Flüssigkeitsmenge am dem Magentrakt zuzuführenden Ende auf Höhe der Rachenhinterwand unterhalb der Gaumenbögen austritt.
33. Verfahren nach Anspruch 32, wobei das zweite Schlauchelement (108,208) zu Beginn des Einführvorganges vollständig mit Flüssigkeit gefüllt ist.
34. Verfahren nach Anspruch 32 oder33, wobei als Flüssigkeit destilliertes Wasser verwendet wird.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 34, wobei nach dem Einführen des dem Magentrakt zuzuführenden Endes (105,205) der Magensonde in den Magen des Patienten ein Druckausgleich im Magen mittels Gasabfuhr über ein von einem dritten Schlauchelement (212) ausgebildetes Ventilationslumen (213) vorgenommen wird.
36. Magensonde zur Zufuhr von endoskopischen Instrumenten in die Speiseröhre oder den Magen eines Patienten, mit einem ersten Schlauchelement (101,201), das in Form eines Endoskopieschlauches ausgebildet ist, das vorzugsweise zumindest teilweise mit einem hautverträglichen Material beschichtet ist oder aus diesem gebildet ist ; und einem zweiten Schlauchelement (108,208), welches an dem ersten Schlauchelement (101,201) fixiert und mit Mitteln zum Auslösen des Schluckreflexes des Patienten versehen ist.
37. Magensonde nach Anspruch 36, wobei die Mittel zum Auslösen des Schluckreflexes eine an das zweite Schlauchelement (108,208) angeschlossene Förderpumpe zum Pumpen einer Flüssigkeit durch das zweite Schlauchelement (108,208) hindurch aufweisen.
38. Magensonde nach Anspruch 37, wobei die Förderpumpe eine Dosierpumpe (111,211) zum Pumpen einer dosierten Flüssigkeitsmenge durch das zweite Schlauchelement (108,208) hindurch ist.
39. Magensonde nach Anspruch 38, wobei die Dosiermenge der Dosierpumpe (111,211) in einem Bereich von (0,5 2,0) ml einstellbar ist.
Description:
Magensonde und Verfahren zum Einführen einer Magensonde Die Erfindung betrifft eine Magensonde und ein Verfahren zum Einführen einer Magensonde in den Magentrakt eines Patienten.

Eine Magensonde dient insbesondere zur Zufuhr bzw. Entnahme von Stoffen in bzw. aus dem Magentrakt eines Patienten. Wenn ein an Schluckstörungen leidender Patient künstlich ernährt werden muss, kann dem Magen des Patienten mittels einer Magensonde Nahrung etwa in Form einer Nährlösung zugeführt werden. Da Schluckstörungen insbesondere durch Bewußtseinsstörungen hervorgerufen werden können, sind Magensonden insbesondere in solchen Fällen für die künstliche Ernährung von großer Bedeutung.

Magensonden werden ferner auch zu Untersuchungszwecken eingesetzt, um den Mageninhalt des Patienten zwecks dessen Untersuchung außerhalb des Körpers vollständig oder teilweise zu entnehmen.

Zum Einführen des dem Magentrakt zuzuführenden Endes der Magensonde wird dieses entweder über Mund (orale Sonde) oder Nase (nasogastrische Sonde) zugeführt und, unterstützt durch einen Schluckvorgang des Patienten, in die Speiseröhre, und, wenn erforderlich oder gewünscht, in den Magen vorgeschoben.

Insbesondere bei längerer Verweildauer der Sonde ist die nasogastrische Zufuhr hierzu besonders geeignet.

Eine Magensonde gemäß dem Stand der Technik weist im allgemeinen zwei unabhängige Lumen auf, von denen das eine zur Stoffzufuhr bzw. -abfuhr und das andere zum Druckausgleich mittels Be-oder Entlüftung des Magens dient.

Eine solche Magensonde ist beispielsweise aus US 5,643, 230 bekannt und weist einen durch eine Trennwand in zwei unabhängige Lumen (ein größeres Sauglumen zur Entnahme des Mageninhalts und ein kleineres Belüftungslumen zum Druckausgleich) unterteilten Tubus auf. Am offenen extrakorporalen Ende des Tubus ist eine Saugpumpe an das Sauglumen anschließbar, und am dem Magentrakt zuzuführenden Ende des Tubus ist ein flexibles Endstück mit einer Mehrzahl sich longitudinal erstreckender Rippen und hierzwischen angeordneten Saugöffnungen vorgesehen, durch welche der Mageninhalt in das Sauglumen zwecks dessen Entnahme zu Untersuchungszwecken eingesaugt wird.

Aus US 5,560, 747 ist es beispielsweise auch bekannt, die nasogastrische Sonde zur Realisierung mehrerer Funktionen (z. B. pH-Analyse etc. ) mit einem mehrkanaligen Aufbau auszubilden, wobei der flexible und kompressible Tubus eine Mehrzahl von räumlich voneinander getrennten Durchgangskanälen aufweist. Einer dieser Durchgangskanäle bildet eine innere Führungshülse aus flexiblem, thermoplastischem Material für einen durch ihn hindurchgeführten Nahrungszufuhrtubus.

Beim Vorschub des Magensonde besteht grundsätzlich die Gefahr, dass empfindliches Gewebe infolge Perforation durch die Magensonde verletzt wird. Zur Verringerung der Verletzungsgefahr ist es aus US 5,700, 252 bekannt, den aus einem relativ steifen Material hergestellten Tubus der Magensonde mit einer flexiblen Spitze zu versehen. Indem sich die Spitze bei Abweichung von der zentralen Vorschublinie während des Vorschubs der Sonde krümmt, wird durch die Krümmung eine Steuerung des Tubusvorschubs weg von der Gewebewand bewirkt und das Risiko einer Perforation des

Gewebes vermindert. Aus US 5,334, 167 ist bekannt, den Tubus für die Nahrungszufuhr durch eine an der Magensonde umfangsseitig angebrachte, aus Polyvinylchlorid hergestellte Hülse hindurchzuführen.

Bei diesen Magensonden kann die Verletzungsgefahr von Patienten mit normalem Bewußtseinszustand bis zu einem gewissen Grade verringert werden, allerdings ist hier oft die Mithilfe des Patienten erforderlich.

Die zuvor beschriebenen Magensonden weisen jedoch den Nachteil auf, dass ein selbständiger Schluckvorgang des Patienten während des Einführens der Magensonde erforderlich ist, was die Zufuhr der Magensonde bis in den Magentrakt bei Patienten mit fehlender oder eingeschränkter Kooperationsbereitschaft oder-fähigkeit erheblich erschwert.

Infolgedessen wird während des Einführens der Sonde nicht nur die Belastung des Patienten, sondern auch die Gefahr der Verletzung von empfindlichem Gewebe wesentlich erhöht. Dies ist insbesondere bei Schlaganfallpatienten sowohl in der akuten Erkrankungsphase als auch in der Rehabilitationsphase der Fall, da bei diesen Patienten die Kooperationsfähigkeit durch Beeinträchtigungen der Wachsamkeit und Aufmerksamkeit (sog. Vigilanzminderungen), ein Verlust des Sprachverständnisses (Aphasie) des Patienten durch Schädigungen der zuständigen Hirnabschnitte, und/oder einer Unfähigkeit des Patienten zur Ausführung gezielter Bewegungen (Apraxie) erheblich beeinträchtigt ist.

Es ist bekannt, in diesen Fällen das Einführen der Magensonde durch zusätzliche Maßnahmen wie insbesondere die Sichtkontrolle im Wege der Kehlkopfspiegelung mittels eines Laryngoskops zu erleichtern. Diese zusätzlich eingesetzten

Mittel führen jedoch zu einer weiteren Belastung der Patienten sowie zur Erhöhung der Verletzungsgefahr.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Magensonde bzw. ein Verfahren zum Einführen einer Magensonde in den Magentrakt eines Patienten zu schaffen, wodurch insbesondere auch bei bewußtseinsgestörten Patienten die Belastung des Patienten und die Gefahr von Verletzunger,-, verringert werden.

Diese Aufgabe wird mittels der Magensonde bzw. des Verfahrens zum Einführen einer Magensonde gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.

Eine Magensonde zur Zufuhr bzw. Entnahme von Stoffen in bzw. aus dem Magentrakt eines Patienten weist ein erstes Schlauchelement auf, welches in den Magentrakt eines Patienten unter Ausbildung eines Förderlumens für dem Magentrakt zuzuführende bzw. zu entnehmende Stoffe oder zur Aufnahme und Einführung von endoskopischen Instrumenten oder chirurgischen Instrumenten geeignet ist. In den Fällen zur Zu-oder Abführung von Stoffen ist das erste Schlauchelement aus einem zumindest teilweise flexiblen Material gebildet, das bevorzugt hautverträglich, insbesondere gegenüber Schleimhäuten ist. Die Magensonde weist ferner ein zweites Schlauchelement auf, welches an dem ersten Schlauchelement fixiert und mit Mitteln zum Auslösen des Schluckreflexes des Patienten versehen ist, wobei das zweite Schlauchelement eine relativ zum ersten Schlauchelement erhöhte Steifigkeit aufweist. Das Auslösen des Schluckreflexes erfolgt vorzugsweise durch physikalischen Reiz der Rachenwand, beispielsweise durch Beaufschlagen mit einer kleinen Menge von Wasser.

Die Fixierung des zweiten Schlauchelements an dem ersten Schlauchelement kann insbesondere eine lösbare Fixierung sein, d. h. es sind vorzugsweise Mittel zur lösbaren Fixierung des zweiten Schlauchelements an dem ersten Schlauchelement vorgesehen. Diese Mittel können beispielsweise einen am extrakorporalen Ende der Sonde zwischen dem ersten und dem zweiten Schlauchelement platzierbaren elastischen Stopfen, z. B. aus einem Kautschukmaterial oder dergleichen, aufweisen, wodurch eine lösbare Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Schlauchelement hergestellt wird und der nach dem Auslösen des Schluckreflexes und dem Einführen der Magensonde in den Magentrakt ebenso wie das zweite Schlauchelement in einfacher Weise entfernt werden kann.

Alternativ zu der o. g. Fixierung mittels eines elastischen Stopfens können auch beliebige andere Mittel zur lösbaren Fixierung des zweiten Schlauchelements an dem ersten Schlauchelement verwendet werden.

Zur besseren Lösbarkeit des zweiten Schlauchelements nach dem Einführen der Magensonde in den Magentrakt kann das zweite Schlauchelement auch mit einem Gleitmittel, beispielsweise Silikonöl, ummantelt sein.

Die Erfindung ist jedoch auch für Anwendungen einsetzbar, bei denen etwa eine Sonde zur Gastroskopie, Echo-Kardiographie oder Oesophagusskopie durch das Förderlumen hindurchgeführt werden soll. Insbesondere erfolgt im Falle des beabsichtigten Hindurchführens einer Sonde zur Oesophagusskopie durch das Förderlumen kein Vorschub des ersten und zweiten Schlauchelements bis in den Magen, sondern nur bis in die Speiseröhre. Im Sinne der Erfindung umfasst Magentrakt somit die Speiseröhre und den Magen.

Die Erfindung betrifft daher auch eine weitere Ausführung einer Magensonde zur Zufuhr von endoskopischen Instrumenten in die Speiseröhre oder Magen eines Patienten, - mit einem ersten Schlauchelement (101,201), das in Form eines Endoskopieschlauches ausgebildet ist, das vorzugsweise zumindest teilweise mit einem hautverträglichen Material beschichtet ist oder aus diesem gebildet ist ; und - und einem zweiten Schlauchelement (108,208), welches an dem ersten Schlauchelement (101,201) fixiert und mit Mitteln zum Auslösen des Schluckreflexes des Patienten versehen ist.

Bei dieser Ausführungsform ist an einem Endoskopieschlauch, wie er im Stand der Technik bekannt ist, ein zweites Schlauchelement vorgesehen, welches an dem Endoskopieschlauch fixiert oder in diesen integriert ist und mit Mitteln zum Auslösen des Schluckreflexes des Patienten versehen ist. Bei dieser Ausführungsform kann die Fixierung insbesondere auch eine lösbare Fixierung sein.

Infolge des mit Mitteln zum Auslösen des Schluckreflexes versehenen zweiten Schlauchelements kann das Einführen der Magensonde auch bei bewußtseinsgestörten Patienten erfolgen, da zum Einführen der Magensonde bis in den Magen kein vom Patienten bewußt ausgeübter Schluckvorgang erforderlich ist.

Infolgedessen ist das Einführen auch bei bewußtseinsgestörten Patienten mit eingeschränkter oder fehlender Kooperationsfähigkeit möglich, ohne daß während des Einführens der Magensonde die Verletzungsgefahr erhöht wird.

Da das erste Schlauchelement, welches zur Ausbildung eines Förderlumens dient und demzufolge einen vergleichsweise großen Durchmesser aufweisen sollte, vorzugsweise aus einem

hautverträglichen und flexiblen Material gebildet ist, ist die Gefahr einer Schädigung durch Perforation des empfindlichen Körpergewebes durch dieses Schlauchelement gering.

Zugleich wird durch die erhöhte Steifigkeit des zweiten Schlauchelements, welches lediglich zum Auslösen des Schluckreflexes des Patienten dient und daher nur einen relativ geringen Durchmesser aufzuweisen braucht, eine gute Steuerbarkeit der Magensonde gewährleistet, da das zweite Schlauchelement an dem ersten fixiert ist. Auf diese Weise kann bei sorgfältigem Einführen bis in den Magen problemlos ein ausreichender Abstand zwischen der Magensonde und dem umgebenden Körpergewebe eingehalten werden.

Bevorzugt weisen die Mittel zum Auslösen des Schluckreflexes eine an das zweite Schlauchelement angeschlossene Förderpumpe zum Pumpen einer Flüssigkeit durch das zweite Schlauchelement hindurch auf. Die Förderpumpe ist vorzugsweise eine Dosierpumpe zum Pumpen einer dosierten Flüssigkeitsmenge durch das zweite Schlauchelement hindurch, wobei die Dosiermenge der Förderpumpe insbesondere und vorzugsweise in einem Bereich von (0,5-2, 0) ml einstellbar ist. Durch diese definierte Einstellbarkeit ist insbesondere eine gute Reproduzierbarkeit des Einführvorgangs durch Wiederholbarkeit einer optimal eingestellten Dosiermenge gewährleistet.

Vorzugsweise ist der Innendurchmesser des zweiten Schlauchelements durch kapillarartige Ausbildung des zweiten Schlauchelements derart gering gewählt, dass das zweite Schlauchelement infolge seiner Kapillarität vor dem Einführvorgang vollständig mit Flüssigkeit gefüllt ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass nach dem Einführen des

dem Magentrakt zuzuführenden Endes der Magensonde und dem Vorschieben dieses Endes bis auf Höhe der Rachenhinterwand unterhalb der Gaumenbögen keine Luft, sondern unmittelbar die Flüssigkeit zum Auslösen des Schluckreflexes zugeführt wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Schlauchelement radial innenseitig des ersten Schlauchelements angeordnet. Hierbei können insbesondere das erste und das zweite Schlauchelement zueinander koaxial angeordnet sein. Auf diese Weise ist das zweite Schlauchelement mit größerer Steifigkeit gegenüber dem umgebenden Körpergewebe vollständig durch das erste, weichere und hautverträglichere Schlauchelement abgeschirmt, so dass die Verletzungsgefahr minimiert wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind Mittel zum Verhindern eines Herausgleitens des zweiten Schlauchelements aus dem ersten Schlauchelement bei Einführen der Magensonde in den Magentrakt vorgesehen.

Diese Mittel können beispielsweise als ein am dem Magentrakt zuzuführenden Ende der Magensonde innenseitig des ersten Schlauchelements fest angebrachter Gummiring oder auch als eine Verdickung des ersten Schlauchelements an seinem dem Magentrakt zuzuführenden Ende ausgebildet sein.

Des weiteren kann das zweite Schlauchelement auch vorzugsweise kürzer als das erste Schlauchelement ausgebildet sein, so dass das zweite Schlauchelement während des Einführvorganges der Magensonde in den Magentrakt mit dem, dem Magentrakt zuzuführenden Ende nicht aus dem ersten Schlauchelement heraustritt. Vorzugsweise ist hierzu das zweite Schlauchelement relativ zu dem ersten Schlauchelement

bis zu der Länge verkürzt, welche etwa dem Außendurchmesser des ersten Schlauchelements entspricht.

Gemäß einer anderen Ausführungsform kann das zweite Schlauchelement auch am Außenrand des ersten Schlauchelements in Längsrichtung parallel zu diesem fixiert sein. Diese Ausführungsform ist insbesondere bei Einführen von endoskopischen und/oder chirurgischen Instrumenten, z. B.

Messer zur Entnahme von Gewebeproben im Magentrakt, etc, besonders bevorzugt, da ein sicheres Auslösen des Schluckreflexes so gewährleistet ist und gleichzeitig die Instrumente problemlos eingeführt werden können.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das zweite Schlauchelement zur Erhöhung der Steifigkeit relativ zum ersten Schlauchelement eine erhöhte Shorehärte (festgelegt in DIN 53505) auf.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das zweite Schlauchelement aus einem Material hergestellt sein, dessen Shorehärte um etwa 10% größer als die Shorehärte des Materials ist, aus dem das erste Schlauchelement hergestellt ist.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann als Material für das erste Schlauchelement ein thermoplastischer oder elastomerer Kunststoff mit einer Shorehärte A von 70-90, vorzugsweise etwa 80 verwendet werden. Als Material für das zweite Schlauchelement kann beispielsweise ein Kunststoff wie Hart-PVC mit einer Shorehärte D von etwa 40 bis 60 verwendet werden. Vorzugsweise ist das zweite Schlauchelement außerdem aus einem Material gebildet, welches eine so geringe Kompressibilität aufweist, dass während des Einführens der

Magensonde, d. h. bei"normalem"Handling derselben keine Flüssigkeit aus dem zweiten Schlauchelement austritt.

Alternativ oder zusätzlich hierzu kann das zweite Schlauchelement zur Erhöhung der Steifigkeit auch relativ zum ersten Schlauchelement eine Mehrzahl von umfangsseitig angeordneten Verstärkungsrippen aufweisen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste und/oder zweite Schlauchelement aus einem elastomeren Kunststoff hergestellt, wobei der elastomere Kunststoff ein Polykondensat, Polymerisat oder Polyadukt sein kann.

Ferner ist das erste und/oder zweite Schlauchelement bevorzugt aus einem Material hergestellt, welches aus einer Gruppe ausgewählt ist, die Polyurethan, Polyamid, Polyolefin oder Silikon umfasst.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erste und/oder zweite Schlauchelement aus einem Material hergestellt, dem ein Additiv und/oder ein Weichmacher zugesetzt ist.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Elastizität des ersten und/oder zweiten Schlauchelements über den Polymerisationsgrad, den Vernetzungsgrad und/oder den Verzweigungsgrad des verwendeten Kunststoffs gesteuert.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Schlauchelement zur Erhöhung der Steifigkeit aus einem vorzugsweise glasfaserverstärkten Verbundkunststoff hergestellt.

Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Schlauchelement zur Erhöhung der Steifigkeit relativ zum ersten Schlauchelement auch eine Mehrzahl von umfangsseitig angeordneten Verstärkungsrippen aufweisen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Schlauchelement an seinem dem Magentrakt zuzuführenden Ende abgerundet oder konisch zulaufend ausgebildet, wodurch eine Verletzungsgefahr weiter verringert wird.

Des weiteren kann das erste Schlauchelement auch außenseitig mit Markierungen versehen sein, welche etwa die typischerweise geeignete Einführtiefe der Sonde bis zum Auslösen des Schluckreflexes kennzeichnen.

Zur effektiven Auslösung des Schluckreflexes mit einer verhältnismäßig geringen Dosiermenge weist das zweite Schlauchelement vorzugsweise an seinem dem Magentrakt zuzuführenden Endabschnitt einen Düsenaufsatz zum Ausstoß der Flüssigkeitsmenge aus dem zweiten Schlauchelement mit erhöhter Geschwindigkeit auf.

Vorzugsweise besitzt das zweite Schlauchelement einen Außendurchmesser im Bereich von (0,8-1, 2) mm, und das erste Schlauchelements besitzt einen Außendurchmesser im Bereich von (3-5) mm.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ferner ein drittes Schlauchelement vorgesehen, welches ein Ventilationslumen zur Druckentlastung des Magens bei Förderung über das Förderlumen ausbildet. Auf diese Weise wird bei Zufuhr bzw. Entnahme von Stoffen in bzw. aus dem

Magentrakt eines Patienten das Entstehen eines Über-oder Unterdruckes im Magen wirksam verhindert.

Das dritte Schlauchelement kann vorzugsweise ebenfalls radial innenseitig, insbesondere koaxial zu dem ersten Schlauchelement angeordnet sein. Auf diese Weise wird auch das dritte Schlauchelement vollständig durch das erste, weichere und hautverträglichere gegenüber dem umgebenden Körpergewebe abgeschirmt und die Verletzungsgefahr minimiert.

Vorzugsweise ist das dritte Schlauchelement relativ zu dem ersten Schlauchelement in axialer Richtung unter Ausbildung eines über das dem Magentrakt zuzuführende Ende des dritten Schlauchabschnitts vorstehenden Bereichs des ersten Schlauchabschnitts verkürzt. Bei dieser Ausgestaltung wird verhindert, dass sich etwa bei Saugbetrieb des dritten Schlauchelements zur Druckentlastung des Magens, bei Förderung beispielsweise einer Nährstofflösung in den Magen, das dem Magentrakt zuzuführenden Ende des dritten Schlauchelements an der Magenwand festsaugt, da es von dieser durch den vorstehenden Bereich des ersten Schlauchabschnitts beabstandet ist.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erste Schlauchelement an seinem dem Magentrakt zuzuführenden Endabschnitt umfangsseitig angeordnete Luftlöcher auf. Bei dieser Ausgestaltung kann die Ventilation zur Druckentlastung des Mageninneren durch das Ventilationslumen des dritten Schlauchelements durch die Luftlöcher hindurch erfolgen, so daß bei Absaugen von Luft aus dem Mageninneren über das Ventilationslumen zwecks Druckausgleich die Gefahr eines Festsaugens des dem Magentrakt zuzuführenden Endes der Magensonde an der Magenwand weiter verringert wird.

Ein Verfahren zum Einführen einer Magensonde zur Zufuhr bzw.

Entnahme von Stoffen in bzw. aus dem Magentrakt eines Patienten, weist die Schritte auf : - orales oder transnasales Einführen eines aus einem hautverträglichen und flexiblen Material gebildeten ersten Schlauchelementes und eines an dem ersten Schlauchelement fixierten sowie eine gegenüber diesem erhöhte Steifigkeit zur Ermöglichung des Vorschubs in den Magentrakt des Patienten aufweisenden zweiten Schlauchelementes bis auf Höhe der Rachenhinterwand unterhalb der Gaumenbögen des Patienten ; - Auslösen des Schluckreflexes des Patienten durch Aufbringen eines vorzugsweise mechanischen Reizes auf die Rachenwand ; und - weiteres Vorschieben des ersten und zweiten Schlauchelementes (101,201, 108,208) in die Speiseröhre, und gegebenenfalls in den Magen, derart, dass das zweite Schlauchelement (108,208) ein Förderlumen (102,202) für dem Magentrakt zuzuführende bzw. zu entnehmende Stoffe ausbildet.

Zum externen Auslösen des Schluckreflexes des Patienten wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eine dosierte Flüssigkeitsmenge durch das zweite Schlauchelement hindurch derart gepumpt, dass die dosierte Flüssigkeitsmenge am dem Magentrakt zuzuführenden Ende auf Höhe der Rachenhinterwand unterhalb der Gaumenbögen austritt.

Vorzugsweise ist das zweite Schlauchelement zu Beginn des Einführvorganges vollständig mit Flüssigkeit gefüllt. Als Flüssigkeit kann beispielsweise destilliertes Wasser verwendet werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden das erste und das zweite Schlauchelement bis in den Magen des Patienten derart vorgeschoben, daß das Förderlumen die Zufuhr bzw. Entnahme von Stoffen in den Magen des Patienten ermöglicht.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird nach dem Einführen des dem Magentrakt zuzuführenden Endes der Magensonde in den Magen des Patienten ein Druckausgleich im Magen mittels Gasabfuhr über ein von einem dritten Schlauchelement vorgesehenen Ventilationslumen vorgenommen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden das erste und das zweite Schlauchelement bis in den Magentrakt des Patienten derart vorgeschoben, dass das Förderlumen das Hindurchführen einer Sonde zur Gastroskopie, Echo- Kardiographie oder Oesophagoskopie durch das Förderlumen hindurch ermöglicht.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigen : Figur 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Magensonde gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ; Figur 2 eine Querschnittsansicht der Magensonde entlang der Linie I-I aus Figur 1.

Figur 3 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Magensonde gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ; und Figur 4 eine Querschnittsansicht der Magensonde entlang der Linie III-III aus Figur 3.

Gemäß Fig. 1 weist eine Magensonde 100 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ein erstes Schlauchelement 101 auf, welches ein Förderlumen 102 ausbildet. Das erste Schlauchelement 101 ist aus einem hautverträglichen und weichen Material, wie beispielsweise einem elastomeren Kunststoff, hergestellt und weist einen Außendurchmesser von 3-5 mm sowie eine Wanddicke von etwa (0,5-2, 0) mm auf.

Das Förderlumen 102 erstreckt sich von einem extrakorporalen Ende 103, wo es an eine Förderpumpe 104 zur Förderung von dem Magentrakt zuzuführenden bzw. zu entnehmenden Stoffen angeschlossen ist, bis zu einem dem Magentrakt zuzuführenden Ende 105 der Magensonde 100, welches bis in den Magen des Patienten vorgeschoben werden kann. Zum Anschluß der Förderpumpe 104 an das extrakorporale Ende 103 der Magensonde 100 ist an dem extrakorporalen Ende 103 ein Verbindungsstück 106 mit einem zu der Förderpumpe 104 führenden Abzweig 107 angebracht.

Radial innenseitig des ersten Schlauchelements 101 sowie koaxial zu diesem ist ein zweites Schlauchelement 108 angeordnet und an dem ersten Schlauchelement 101 fixiert. Das zweite Schlauchelement 108 besitzt einen Außendurchmesser von etwa (0,8-1, 2) mm sowie eine Wanddicke von etwa (0,5-1, 5) mm

und ist über einen benachbart zu dem ersten Verbindungsstück 106 angeordneten zweiten Verbindungsstück 109, der einen Abzweig 110 aufweist, an dem extrakorporalen Ende 106 der Magensonde 100 an eine Dosierpumpe 111 derart angeschlossen, dass eine Flüssigkeit, vorzugsweise destilliertes Wasser, durch das zweite Schlauchelement 108 hindurch bis zum dem Magentrakt zuzuführenden Ende 105 der Magensonde 100 gepumpt werden kann. Die Dosiermenge der Dosierpumpe 111 ist in einem Bereich von (0,5-2, 0) ml einstellbar.

Gemäß einer alternativen, jedoch weniger bevorzugten Ausführungsform kann anstelle der Dosierpumpe 111 auch eine Förderpumpe ohne einstellbare Dosiermenge oder auch eine manuell betätigbare Spritze verwendet werden. Ferner können selbstverständlich das Verbindungsstück 106 und das Verbindungsstück 109 auch einstückig als ein einziges Verbindungsstück mit doppeltem Abzweig ausgebildet sein oder die entsprechenden, zu der Förderpumpe 104 bzw. der Dosierpumpe 111 führenden Abzweige können integral mit dem ersten bzw. zweiten Schlauchelement 101,108 verbunden sein.

Im Betrieb der erfindungsgemäßen Magensonde 100 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel wird das dem Magentrakt zuzuführende Ende 105 der Magensonde 100, d. h. beider aneinander fixierter Schlauchelemente 101 und 108, durch ein Nasenloch des Patienten in die Rachenhöhle vorgeschoben, bis sich das dem Magentrakt zuzuführende Ende 105 etwa auf Höhe der Rachenhinterwand unterhalb der Gaumenbögen befindet, was typischerweise einer Einführlänge von etwa (11-13) cm entspricht. Während dieses Vorschubs ist das zweite Schlauchelement 108 vorzugsweise bereits vollständig mit der durch die Dosierpumpe zugeführten Flüssigkeit (z. B. destilliertes Wasser) angefüllt.

Sobald diese Position erreicht ist, wird über die Dosierpumpe 111 die dort eingestellte Dosiermenge von beispielsweise 0,5 ml destilliertem Wasser in das zweite Schlauchelement 108 eingepumpt, so dass die Flüssigkeit an dem dem Magentrakt zuzuführenden Ende 105 austritt und auf die Rachenhinterwand unterhalb der Gaumenbögen aufgespritzt wird. Hierdurch wird der-visuell problemlos anhand der charakteristischen Kehlkopfbewegung beobachtbare-Schluckreflex des Patienten ausgelöst, woraufhin das dem Magentrakt zuzuführende Ende 105 der Magensonde 100 vorsichtig weiter bis in den Magen des Patienten vorgeschoben wird.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Magensonde 200 ist in Fig. 3 und 4 dargestellt, wobei zu der Magensonde 100 gleiche oder ähnliche Elemente der Magensonde 200 mit entsprechenden Bezugszeichen gekennzeichnet sind, so dass auf deren detaillierte Erläuterung nachfolgend verzichtet wird.

Die Magensonde 200 ist entsprechend der Magensonde 100 aufgebaut, weist jedoch im Unterschied zu der Magensonde 100 zusätzlich ein drittes Schlauchelement 212 auf, welches in radialer Richtung zwischen dem ersten Schlauchelement 201 und dem zweiten Schlauchelement 208 sowie koaxial zu diesen angeordnet ist. Das dritte Schlauchelement 212 bildet ein Ventilationslumen 213 zur Druckentlastung des Magens bei Förderung über das Förderlumen 202 aus, so dass bei Zufuhr bzw. Entnahme von Stoffen in bzw. aus dem Magen des Patienten infolge des Druckausgleichs über das Ventilationslumen das Entstehen eines Über-oder Unterdruckes im Magen wirksam verhindert wird. Hierzu ist das dritte Schlauchelement 212 an seinem extrakorporalen Ende an eine Ventilationspumpe 214

angeschlossen. Dies erfolgt gemäß Fig. 3 über einen weiteren Abzweig 215 des Verbindungsstücks 209, wobei selbstverständlich auch ein hiervon separates Verbindungsstück oder eine integrale Ausbildung mit dem dritten Schlauchelement vorgesehen sein kann.

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist das dritte Schlauchelement 212 relativ zu dem ersten Schlauchelement 201 in axialer Richtung der Magensonde 200 unter Ausbildung eines über das dem Magentrakt zuzuführende Ende des dritten Schlauchabschnitts 212 vorstehenden Bereichs des ersten Schlauchabschnitts 201 verkürzt. So wird verhindert, dass sich das dem Magentrakt zuzuführende Ende des dritten Schlauchelements 212 an der Magenwand festsaugt, wenn beispielsweise etwa zur Druckentlastung des Magens bei Förderung einer Nährstofflösung Luft aus dem Magen über das Ventilationslumen 213 abgesaugt wird.

Das erste Schlauchelement 201 weist zur Erleichterung des Absaugens bzw. der Zufuhr von Luft über das Ventilationslumen 213 ferner an seinem dem Magentrakt zuzuführenden.

Endabschnitt umfangsseitig angeordnete Luftlöcher (nicht dargestellt) auf, die vorzugsweise nur in dem oben beschriebenen, über das dem Magentrakt zuzuführenden Ende des dritten Schlauchabschnitts 212 vorstehenden Bereich des ersten Schlauchabschnitts 201 vorgesehen sind. Auf diese Weise wird die Gefahr eines Festsaugens des dem Magentrakt zuzuführenden Endabschnitts der Magensonde weiter reduziert.

Die erfindungsgemäße Magensonde ist vorzugsweise als nasogastrische Sonde ausgebildet. Grundsätzlich möglich, jedoch weniger bevorzugt, ist auch die Ausbildung als orale Sonde, insbesondere falls keine längeren Verweildauern

beabsichtigt sind und die Magensonde nur für eine kurzfristige Untersuchung appliziert werden soll.

Das Einführen der erfindungsgemäßen Magensonde kann auch bei bewußtseinsgestörten Patienten mit eingeschränkter oder fehlender Kooperationsfähigkeit erfolgen, ohne daß während des Einführens der Magensonde die Verletzungsgefahr erhöht würde, da zum Einführen der Magensonde bis in den Magen kein vom Patienten bewußt ausgeübter Schluckvorgang erforderlich ist.

Da das erste Schlauchelement aus einem hautverträglichen und flexiblen Material gebildet ist, ist die Gefahr einer Schädigung durch Perforation des empfindlichen Körpergewebes durch dieses Schlauchelement gering. Zugleich wird durch die erhöhte Steifigkeit des zweiten Schlauchelements eine gute Steuerbarkeit der Magensonde gewährleistet. Auf diese Weise kann bei sorgfältigem Einführen bis in den Magen problemlos ein ausreichender Abstand zwischen der Magensonde und dem umgebenden Körpergewebe eingehalten werden, so daß die Verletzungsgefahr auch bei bewußtseinsgestörten Patienten minimiert wird.

Bezugszeichenliste 100 Magensonde 101 erstes Schlauchelement 102 Förderlumen 103 extrakorporales Ende 104 Förderpumpe 105 dem Magentrakt zuzuführendes Ende 106 Verbindungsstück 107 Abzweig 108 zweites Schlauchelement 109 Verbindungsstück 110 Abzweig 111 Dosierpumpe 200 Magensonde 201 erstes Schlauchelement 202 Förderlumen 203 extrakorporales Ende 204 Förderpumpe 205 dem Magentrakt zuzuführendes Ende 206 Verbindungsstück 207 Abzweig 208 zweites Schlauchelement 209 Verbindungsstück 210 Abzweig 211 Dosierpumpe 212 drittes Schlauchelement 213 Ventilationslumen 214 Ventilationspumpe 215 Abzweig