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Title:
GATE ADAPTER AND GATE SYSTEM FOR A GATE ADAPTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/056486
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a gate distributor block, which can be replaced more easily and thus more rapidly and can additionally be produced with less material. In order to achieve this, according to the invention a gate adapter is proposed for receiving a molten molding compound and discharging the same to a gate distributor block (9), said gate adapter (7) having an inlet (10) for receiving the molten molding compound, a first and a second outlet for the controlled delivery of the molten molding compound, and a first and a second connection channel (18, 18'), which can be closed and each of which connects one outlet to the inlet (10).

Inventors:
SCHEFFER JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/064398
Publication Date:
May 07, 2009
Filing Date:
October 23, 2008
Export Citation:
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Assignee:
MHT MOLD & HOTRUNNER TECH AG (DE)
SCHEFFER JOACHIM (DE)
International Classes:
B29C45/28; B29C45/27
Domestic Patent References:
WO2004069517A12004-08-19
Foreign References:
US6638049B12003-10-28
DE29722299U11998-03-12
Other References:
See also references of EP 2205419A1
Attorney, Agent or Firm:
KÖPPEN, Manfred et al. (Seiffert Liek, Postfach 61 45 Wiesbaden, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Angußadapter für die Aufnahme einer aufgeschmolzenen Formmasse und deren Abgabe an einen Angußverteilerblock (9), dadurch gekennzeichnet, daß der Angußadapter (7) einen

Einlaß (10) für die Aufnahme der aufgeschmolzenen Formmasse, einen ersten und einen zweiten Auslaß zur kontrollierten Abgabe der aufgeschmolzenen Formmasse sowie einen ersten und einen zweiten verschließbaren Verbindungskanal (18, 18'), die jeweils einen Auslaß mit dem Einlaß (10) verbinden, aufweist.

2 Angußadapter nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Verbindungskanäle (18, 18') derart angeordnet sind, daß jeder einzeln verschließbar ist, ohne den Durchfluß durch den anderen Verbindungskanal zu beeinträchtigen.

3. Angußadapter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Verschlußventile, vorzugsweise Nadelventile (1 1 ), zum Verschließen der Verbindungskanäle (18, 18') vorgesehen sind.

4. Angußadapter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei Auslässe und mindestens drei die Auslässe mit dem Einlaß (10) verbindenden Verbindungskanäle (18, 18') vorgesehen sind.

5. Angußadapter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Angußadapter im wesentlichen plattenförmig mit einer ersten Seitenfläche, einer zweiten Seiten- fläche und einer umlaufenden Kantenfläche ausgebildet ist.

6. Angußadapter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (10) an der ersten Seitenfläche und die Auslässe an der zweiten Seitenfläche angeordnet sind.

7. Angußadapter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei, vorzugsweise alle Auslässe in einem zusammenhängenden Anschlußbereich (12) angeordnet sind, dessen Fläche kleiner als 200 cm 2 , vorzugsweise kleiner als 150 cm 2 und besonders bevorzugt kleiner als 100 cm 2 ist.

8. Angußadapter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verlängerungshülse (8) mit mindestens zwei im wesentlichen parallel verlaufenden Kanälen, die das eine stirnseitige Ende mit dem anderen stirnseitigen Ende der Verlängerungshülse (8) verbinden, vorgesehen ist, wobei die Verlängerungshülse (8) derart mit den Auslässen des

Adapters verbunden ist, daß eine kontrollierte Abgabe der aufgeschmolzenen Formmasse über die Kanäle der Verlängerungshülse (8) möglich ist.

9. Angußadapter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anguß- adapter (7) ein Heizelement (16) aufweist.

10. Angußverteilerblock für den Anschluß an einen Angußadapter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Angußverteilerblock (9) zwei Einlasse zur Verbindung mit Auslässen des Angußadapters (7) und mindestens zwei Anschnitte (13) zur Verbindung mit einem Formnest aufweist, wobei jeder Anschnitt (13) über Verteilerkanäle mit mindestens einem Einlaß des Angußverteilerblocks (9) verbunden ist.

11. Angußverteilerblock nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerkanäle keine Verschlußelemente aufweisen.

12. Angußverteilerblock nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Anschnitt (13) eine Düse (14) aufweist.

13. Angußverteilerblock nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Verteilerkanäle im gleichen Bauteil angeordnet sind.

14. Angußverteilerblock nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Heizelement (15) vorgesehen ist.

15. Angußverteilerblock nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest eine Heizelement (16) derart angeordnet ist, daß mindestens zwei, vorzugsweise alle Verteilerkanäle im wesentlichen auf der gleichen Temperatur gehalten werden.

16. Angußverteilerblock nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei, vorzugsweise alle Einlasse in einem zusammenhängenden Anschlußbereich (12) angeordnet sind, dessen Fläche kleiner als 200 cm 2 , vorzugsweise kleiner als 150 cm 2 und besonders bevorzugt von weniger als 100 cm 2 ist.

17. Angußsystem bestehend aus einem Angußverteilerblock nach einem der Ansprüche 10 bis 16 und einem Angußadapter nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

18. Angußsystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Angußadapter vorgesehen sind.

19. Angußsystem nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Angußverteilerblock über eine Verlängerungshülse mit dem Angußadapter verbunden ist, wobei Angußverteilerblock und Angußadapter auf gegenüberliegenden Seiten einer Maschinenplatte angeordnet sind, so daß die Verlängerungshülse durch die Maschinenplatte verläuft.

Description:

Angußadapter sowie Angußsystem für einen Angußadapter

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Angußadapter, einen Angußverteilerblock für den Anschluß an einen Angußadapter sowie ein System bestehend aus Angußadapter und Angußverteilerblock.

In der Kunststoffspritzgießtechnik wird ein Kunststoff plastifiziert und die Schmelze in einen formgebenden Hohlraum eingebracht und dort unter Druck abgekühlt. Das ausgehärtete Formteil wird dann aus dem Werkzeug ausgeworfen.

Die Plastifizierung des Kunststoffes erfolgt im Allgemeinen mit Hilfe einer Schnecke, die die aufge- schmolzene Formmasse über eine Düse abgibt. Insbesondere bei der Herstellung von großen Formungen, z. B. Stoßfängern für die Automobilindustrie, wird der Werkzeughohlraum über eine Mehrzahl von Einlassen mit der aufgeschmolzenen Formmasse befüllt.

Da die Plastifizierschnecke den plastifizierten Kunststoff jedoch nur über eine Düse ausgibt, ist im Allgemeinen ein Verteilersystem vorgesehen, das die aufgeschmolzene Formmasse zu den einzelnen Einlassen des Werkzeughohlraums transportiert.

Das Verteilersystem wird auch als Angußsystem bezeichnet. Das Angußsystem hat eine Aufnahme für die aufgeschmolzene Formmasse und eine Reihe von Anschnitten, die das Angußsystem mit dem Werkzeughohlraum bzw. dem Spritzling verbinden.

Das Angußsystem beeinflußt den Einspritzvorgang und ist damit für die Qualität des herzustellenden Formteils entscheidend.

Bei der Dimensionierung des Angußsystems muß daher nicht nur die zu verarbeitende Formmasse, sondern auch auf die äußere Form des Formteils berücksichtigt werden.

Angußsysteme werden häufig beheizt und werden dann alternativ auch als Heißkanal bzw. Heißkanalsystem bezeichnet.

Insbesondere beim Spritzgießen großer Formlinge über eine ganze Reihe von Anschnitten können unter Umständen Bindenähte entstehen, wenn während des Füllvorgangs im Werkzeug mehrere

Fließfronten aufeinander treffen. Solche Bindenähte verschlechtern die Oberflächenqualität und die Festigkeitseigenschaften des fertigen Formlings.

Um Bindenähte zu vermeiden, ist es bereits üblich, sequentiell einzuspritzen. Beim sequentiellen Spritzgießen, auch Kaskadenspritzgießen genannt, wird die Kavität während des Füllvorgangs zunächst nur über einen Anschnitt gefüllt. Sobald die Schmelzefront einen weiteren Anschnitt überströmt, wird auch dieser geöffnet, so daß über den zusätzlichen Anguß weitere Schmelze direkt in den bereits vorhandenen Schmelzstrom eingespritzt wird. Durch diese Maßnahme ist es möglich, große Formteile dünnwandig herzustellen, da aufgrund der Vielzahl von Anschnitten der Fülldruck über die gesamte Kavität gut verteilt werden kann, ohne daß während des Füllvorgangs bereits abgekühlte Fließfronten aufeinander stoßen und unerwünschte Bindenähte bilden.

Das Kaskadenspritzgießen hat jedoch den Nachteil, daß jeder Anschnitt eine eigene unabhängig steuerbare Verschließdüse aufweisen muß, um die jeweiligen Anschnitte unabhängig voneinander öffnen und schließen zu können.

Beispielhaft ist in den Figuren 1 und 2 ein typischer Heißkanal in perspektivischer Ansicht (Figur 1 ) und in Schnittansicht (Figur 2) dargestellt. Der Heißkanal 1 weist einen Einlaß 2 zur Aufnahme des Schmelzmaterials auf. Der Einlaß, die sogenannte Angußbuchse 2, ist mit einem im wesentlichen senkrecht zur Angußbuchse 2 verlaufenden Verteilerkanal 3 verbunden, von dem sich wiederum senkrecht eine ganze Reihe von parallel zueinander angeordneten Verbindungskanälen 4 erstrecken. Das der Angußbuchse 2 abgewandte Ende der Verbindungskanäle 4 ist der sogenannte Anschnitt. Hier liegt die Verbindungsstelle zwischen Heißkanal 1 einerseits und Werkzeugkavität (nicht gezeigt) andererseits. Die parallel zueinander verlaufenden Verbindungskanäle 4 sind jeweils ein- zeln über Nadelventile 5 ansteuerbar.

Die bekannten Heißkanäle sind jedoch in der Herstellung sehr aufwendig. Die Nadelventile 5 beanspruchen darüber hinaus sehr viel Platz, was die Ausmaße der Spritzgießmaschine vergrößert.

Es kann vorkommen, daß mit der selben Spritzgießmaschine andere Formlinge hergestellt werden sollen. Dazu ist es nötig, das eigentliche Spritzgießwerkzeug, welches die Werkzeugkavität enthält, auszutauschen. Darüber hinaus muß aber auch der Heißkanal ausgetauscht werden, da im Allgemeinen bei einem anders dimensionierten Formung auch die Anschnitte anders positioniert sind. Zum Austausch des Heißkanals ist es daher notwendig, die Ansteuerverbindungen (elektrisch und/oder hydraulisch) der einzelnen Schließventile zu lösen und den gesamten Heißkanal an der Angußbuchse abzukoppeln.

Der alte Heißkanal kann nicht ohne weiteres weiter verwendet werden. Statt dessen muß nun ein neuer Heißkanal, der wieder eine Vielzahl von Schließventilen zur Ansteuerung der Anschnitte aufweist, hergestellt und an die Anschlussbuchse angeschlossen werden. Zudem muß jedes Schließventil mit seiner entsprechenden Ansteuerung verbunden werden.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Angußverteilerblock zur Verfügung zu stellen, der sich leichter und damit schneller austauschen läßt und zudem mit weniger Materialeinsatz herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Angußverteilerblock mit einem Angußadapter gelöst.

Dabei dient der Angußadapter der Aufnahme einer aufgeschmolzenen Formmasse und deren Abgabe an einen Angußverteilerblock. Erfindungsgemäß hat der Angußadapter einen Einlaß für die Aufnahme der aufgeschmolzenen Formmasse, einen ersten und einen zweiten Auslaß zur kontrollierten Abgabe der aufgeschmolzenen Formmasse sowie einen ersten und einen zweiten verschließbaren Verbindungskanal, die jeweils einen Auslaß mit dem Einlaß verbinden. Dem entsprechend weist der Angußverteilerblock zwei Einlasse zur Verbindung mit den Auslässen des Angußadapters und mindestens zwei Anschnitte zur Verbindung mit einem Formnest auf, wobei jeder An- schnitt über Verteilerkanäle mit mindestens einem Einlaß des Angußverteilerblocks verbunden ist.

Mit anderen Worten besteht das erfindungsgemäße Angußverteilersystem aus einem Angußadapter, der die Verschließelemente enthält, und einem Angußverteilerblock, der im wesentlichen lediglich Verteilerkanäle aufweist, die dafür Sorge tragen, daß die flüssige Schmelze vom Einlaß zum entsprechend angeordneten Anschnitt geliefert wird.

Für den Fall, daß ein anderer Formung hergestellt werden soll, muß dann nur der Angußverteilerblock ausgetauscht werden, nicht jedoch der Angußadapter. Bei der Herstellung eines neuen Angußverteilerblockes ist dann lediglich darauf zu achten, daß die Einlasse des Angußvertei- lerblocks derart angeordnet sind, daß sie an die Auslässe des Angußadapters angeschlossen werden können.

Durch die erfindungsgemäße Maßnahme können die Verschließelemente weiter verwendet werden, selbst wenn sich die Form des herzustellenden Formlings ändert und wenn daher die Position der Anschnitte geändert werden muß.

Prinzipiell ist es daher möglich, daß der Angußadapter, der lediglich einen Einlaß zur Aufnahme der aufgeschmolzenen Formmasse meist direkt von der Extruderschnecke aufweist, diesen Schmelze-

strom in eine Vielzahl von Schmelzeströmen aufteilt, selbst wenn eine geringere Anzahl von Schmelzströmen gebraucht wird. Der Angußadapter ist somit universell einsetzbar.

Der Angußverteilerblock weist dann eine Reihe von Einlassen auf, deren Anzahl nicht unbedingt mit der Anzahl von Auslässen des Angußadapters übereinstimmen muß. Je nach Anwendungsfall kann es von Vorteil sein, wenn der Angußverteilerblock nur einen Teil der Auslässe des Angußadapters verwendet und die weiteren Auslässe einfach abdichtet. Prinzipiell ist es auch möglich, die nichtbe- nötigten Auslässe einfach offen zu lassen und diese mit dem entsprechenden Verschließelementen des Angußadapters zu verschließen. Darüber hinaus ist es ebenso möglich, den Angußvertei- lerblock derart aufzubauen, daß er zwei Einlasse und damit zwei Auslässe des Angußadapters mit ein und demselben Anschnitt verbindet. Durch diese Maßnahme kann eine größere Menge Formmasse zu dem betreffenden Anschnitt transportiert werden.

Auch kann es für manche Anwendungsfälle von Vorteil sein, wenn die Verschließelemente sich auch teilweise (oder stufenlos) schließen bzw. öffnen können, so daß die Schmelzmenge und/oder der Schmelzendruck über die Verschließelemente beeinflußt werden kann. Prinzipiell ist durch diese Maßnahme auch eine gezielte Regelung des Schmelzestroms möglich.

Im Gegensatz zu den Angußsystemen des Standes der Technik, die sowohl die Schmelze aufteilen als auch verteilen, wird somit erfindungsgemäß vorgeschlagen, die einzelnen Funktionen des An- gußverteilersystems aufzutrennen, so daß der Angußadapter für die Auftrennung einer Schmelze in einer Mehrzahl von Schmelzen, die jeweils mit Hilfe eines Verschlußelementes gesteuert werden können, zuständig ist, während der Angußverteilerblock lediglich für die Verteilung der Schmelze, d. h. die Zufuhr der Schmelzeströmen zu den einzelnen Anschnittpunkten zuständig ist. Der Angußa- dapter ist somit ein Verzweigungselement mit einer Steuerung des Durchflusses durch die einzelnen

Zweige, während der Angußverteilerblock ein Verteilerelement ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Verbindungskanäle des Angußadapters getrennt voneinander verschließbar sind, ohne den Durchfluß durch anderer Verbindungskanäle dadurch zu beeinträchtigen. Mit anderen Worten sind die Verbindungskanäle parallel geschaltet, so daß das Verschließen eines Verbindungskanals lediglich bewirkt, daß an dem betreffenden Auslaß keine Schmelze mehr ausgegeben wird.

Grundsätzlich kann es für manche Anwendungsfälle auch von Vorteil sein, wenn Verbindungskanäle in Reihe geschaltet sind, was zur Folge hat, daß das Verschließen eines Verbmdungskanals gleich mehrere Auslässe verschließt. Dies kann insbesondere bei dem eingangs genannten Kaskadenspritzgießen sinnvoll sein, da hier häufig einzelne Anschnitte immer zusätzlich zu bereits geöffneten Anschnitten geöffnet werden. Mit anderen Worten verbindet ein erster Verbindungskanal eine Einlaß

des Angußadapters mit einem Auslaß und ein zweiter Verbindungskanal verbindet den ersten Auslaß mit einem zweiten Auslaß. Da beide Verbindungskanäle verschließbar sind, kann durch das dem ersten Verbindungskanal zugeordnete Verschließelement beide Auslasse verschlossen werden Ist das dem ersten Verbindungskanal zugeordnete Verschließelement geöffnet, bestimmt das dem zweiten Verbindungskanal zugeordnete Verschließelement, ob nur der erste Auslaß oder beide Auslasse geöffnet sind.

Als Verschlußelemente kommen vorzugsweise Verschlußventile, besonders bevorzugt Nadelventile zum Einsatz.

Auch wenn die Erfindung im folgenden anhand eines Angußadapters mit zwei Auslässen und anhand eines Angußverteilerblocks mit zwei Anschnitten beschrieben wird, versteht es sich jedoch, daß selbstverständlich mehr als zwei Auslässe vorgesehen sein können. Um den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Heißkanal des Standes der Technik durch das erfindungsgemäße Angußsystem zu ersetzen, müßte der Angußadapter mindestens acht Auslässe aufweisen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Angußadapter im wesentlichen plattenförmig ausgebildet mit einer ersten Seitenfläche, einer zweiten Seitenfläche und einer umlaufenden Kantenfläche, welche die erste mit der zweiten Seitenfläche verbindet. Dabei ist vorzugsweise der Einlaß an der ersten Seitenfläche und die Auslässe an der zweiten Seitenfläche angeordnet. Es ist beispielsweise auch möglich, daß zumindest einige Verschließelemente an den umlaufenden Kantenflächen angeordnet sind.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind mindestens zwei, vorzugsweise alle Auslässe des Angußadapters in einem zusammenhängenden Anschlußbereich angeordnet, dessen Fläche vorzugsweise kleiner als 200 cm 2 , besonders bevorzugt kleiner als 150 cm 2 und am besten kleiner als 100 cm 2 ist. Die Auslässe werden auf einer möglichst kleinen Fläche angeordnet, so daß der anzuschließende Angußverteilerblock seine Einlasse ebenfalls auf möglichst kleiner Fläche anordnen kann, wodurch Material und damit Heizleistung eingespart wird. Mit Vorteil hat in diesem Fall der Angußverteilerblock einen zusammenhängenden Anschlußbereich in etwa gleicher Größe, in dem mindestens zwei, vorzugsweise alle Einlasse angeordnet sind.

Falls mehrere Angußadapter vorgesehen sind, können auch Schmelzen unterschiedlicher Materialien zusammen in einem Spritzgießvorgang verwendet werden (z.B. Coinjection).

Für manche Anwendungsfälle kann es von Vorteil sein, wenn der Angußadapter zusätzlich eine Verlängerungshülse mit mindestens zwei im wesentlichen parallel verlaufenden Kanälen aufweist, die das eine stirnseitige Ende mit dem anderen stirnseitigen Ende der Verlängerungshülse verbin-

den. Die Verlängerungshülse weist vorzugsweise genau so viel parallel verlaufende Kanäle auf, wie der Angußadapter Auslässe hat. Die Verlängerungshülse wird dann mit den Auslässen des Angußadapters verbunden, wobei das gegenüberliegende Ende der Verlängerungshülse für den Anschluß an den Angußverteilerblock vorgesehen ist.

üblicherweise wird das Angußsystem an einer Maschinenplatte der Spritzgießmaschine befestigt. Durch die Ausführungsform mit Verlängerungshülse kann nun der Angußverteilerblock und der Angußadapter an gegenüberliegenden Seiten der Maschinenplatte angeordnet werden, so daß sich die Verlängerungshülse durch die Maschinenplatte hindurch erstreckt, so daß auf der dem Formwerk- zeug zugewandten Seite, an der sich der Angußverteilerblock befindet, Bauhöhe eingespart werden kann.

Für viele Anwendungsfälle kann es zudem von Vorteil sein, wenn der Angußadapter ein Heizelement aufweist. Mit Hilfe des Heizelementes kann der Angußadapter und damit alle in ihm ausgebil- deten Verbindungskanäle auf eine vorbestimmte Temperatur gebracht werden.

Hinsichtlich des Angußverteilerblockes ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß dieser keinerlei Verschlußelemente aufweist. Erfindungsgemäß sollen möglichst alle Verschlußelemente in dem Angußadapter angeordnet sein, da diese dann bei Austausch eines Angußvertei- lerblocks weiter verwendet werden können.

Im Bereich des Anschnittes kann eine Düse vorgesehen sein. Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn mindestens zwei Verteilerkanäle im gleichen Bauteil angeordnet sind, so daß, wenn ein Heizelement vorgesehen ist, gewährleistet werden kann, daß die mindestens zwei Verteilerkanäle im wesentli- chen auf der gleichen Temperatur gehalten werden.

Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß prinzipiell der Angußadapter und der Angußverteilerblock auch derart ausgebildet sein könnten, daß sie Schmelzen unterschiedlicher Materialien zuführen, was je nach Anwendungsfall bedeuten kann, daß einige Verteilerkanäle auf unterschiedlichen Tem- peraturen gehalten werden müssen. Wenn beispielsweise zwei unterschiedliche Schmelzen zugeführt werden sollen, um ein Formung aus zwei unterschiedlichen Materialien herzustellen, muß der Angußadapter entsprechend zwei Einlasse aufweisen. Erfindungsgemäß ist dann der Angußadapter derart ausgebildet, daß er zumindest eine der beiden Schmelzen in zwei Schmelzströme aufteilt.

Das erfindungsgemäße System kann selbstverständlich auch für Kaltkanäle verwendet werden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie der dazugehörigen Figuren. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Heißkanals des Standes der Technik,

Figur 2 eine Schnittansicht des Heißkanals des Standes der Technik von Figur 1 ,

Figur 3 eine perspektivische Ansicht einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Angußsystems,

Figur 4 eine Schnittansicht durch den Angußadapter der Ausführungsform von Figur 3,

Figur 5 eine Schnittansicht durch den Angußverteilerblock der Ausführungsform von Figur 3 und

Figur 6 eine Schnittansicht des Angußsystems von Figur 3, in die Spritzgießmaschine eingebauten Zustand

Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Heißkanal des Standes der Technik und sind bereits beschrieben worden.

Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Angußsystems 6. Das Angußsystem 6 besteht aus einem Angußadapter 7 mit Verlängerungshülse 8 und Angußverteilerblock 9. Der Angußadapter 7 weist einen Einlaß 10 zur Aufnahme der aufgeschmolzenen Formmasse auf. Die aufgenommene Formmasse wird innerhalb des Angußadapters in zwei Ströme aufgeteilt, die einzeln selektiv mit Hilfe der Nadelventile 1 1 geöffnet oder verschlossen werden können. Die beiden Schmelzkanäle verlassen den Angußadapter 7 über den Anschlußbereich 12 und werden innerhalb der Verlängerungshülse 8 in parallel zueinander verlaufenden Kanälen zum Angußverteilerblock 9 geliefert. Die beiden Kanäle werden im Angußverteilerblock 9 zu den jeweiligen Anschnitten 13 ver- teilt. Im Bereich der Anschnitte 13 ist jeweils eine Düse 14 angeordnet. Man erkennt, daß sowohl Angußadapter 7 als auch Angußverteilerblock 9 Heizschlangen 15 zur Temperierung der Kanäle aufweisen. Der Fließverlauf der Schmelze ist in den folgenden Schnittansichten der Figuren 4 bis 6 besser zu erkennen.

Figur 4 zeigt eine Schnittansicht durch den Angußadapter 7. Der Angußadapter 7 hat einen Einlaß 10, der auch Angußbuchse genannt wird. Im gezeigten Beispiel ist die Angußbuchse 10 mit einem Heizelement 16 ummantelt. Der Einlaß bzw. die Angußbuchse 10 weist einen Kanal 17 auf, durch den die aufgeschmolzene Formmasse von der Schnecke (nicht gezeigt) in den Angußadapter 7

strömt. Der Kanal 17 teilt sich in zwei unterschiedliche Verbindungskanäle 18 und 18' auf. Der eine Verbindungskanal 18 kann mit Hilfe des einen Nadelventils 1 1 , das in Figur 4 links dargestellt ist, verschlossen werden, während der andere Verbindungskanal 18' mit dem anderen Nadelventil 11 verschlossen werden kann. In der gezeigten Ausführungsform ist ein Nadelventil an einer Kantenflä- che des Angußadapters angeordnet, während das andere Ventil 11 an der Oberseite des Angußadapters 7 angeordnet ist. Prinzipiell wäre es auch möglich, beispielsweise beide Verschließventile 11 an den Kantenflächen anzubringen. An dem Angußadapter 7 schließt sich die Verlängerungshülse 8 an, die ebenfalls mit einer Heizung 16 ummantelt ist. In der Verlängerungshülse 8 verlaufen die beiden Verbindungskanäle 18 und 18' parallel zueinander.

In der in Figur 4 gezeigten Situation werden beide Verbindungskanäle 18 und 18' durch die beiden Verschlußnadeln 19 und 19' der Nadelventile 11 verschlossen. Für den Füllvorgang kann nun wahlweise eines oder beide der Nadelventile 11 geöffnet werden, so daß die Schmelze durch den Zuführkanal 17 in die beiden Verbindungskanäle 18 und 18' strömt, den Angußadapter durchfließt, und am Ende der Verlängerungshülse 8 austritt.

In Figur 5 ist eine Schnittansicht des Angußverteilerblockes 9 dargestellt. Man erkennt das dem Angußadapter 7 abgewandte Ende der Verlängerungshülse 8, das ebenfalls mit einem Heizelement 16 ummantelt ist. Die Verbindungskanäle 18 und 18' in der Verlängerungshülse 8 sind mit den zwei Einlassen des Angußverteilerblocks 9 verbunden. Die Einlasse sind über Verbindungskanäle 20 und 20' mit den beiden als Düse ausgebildeten Anschnitten 21 und 21' verbunden. Der Angußverteilerblock 9 weist keinerlei Verschließelemente auf. Auch die düsenförmigen Anschnitte 21 sind mit einem Heizelement 28 ummantelt. Schließlich ist in Figur 6 eine Schnittansicht durch das gesamte Angußsystem im eingebauten Zustand gezeigt. Man erkennt die Angußbuchse 10, den Angußadap- ter 7, die Verlängerungshülse 8 und den Angußverteilerblock 9. Der Angußadapter 7 ist in einer Heißkanalplatte 23 aufgenommen, die durch eine Heißkanaldeckplatte 22 abgedeckt wird. In gleicher Weise ist auch der Angußverteilerblock 9 in einer Heißkanalplatte 24 aufgenommen, die mit einer Heißkanaldeckplatte 25 abgedeckt ist. Zwischen dem Angußadapter 7 und dem Angußverteilerblock 9 ist eine Maschinenplatte 26 angeordnet, wobei Angußadapter 7 und Angußverteilerblock 9 über eine Bohrung in der Maschinenplatte 26 mittels der Verlängerungshülse 8 miteinander verbunden sind. Um die Verlängerungshülse 8 innerhalb der Bohrung der Maschinenplatte 26 exakt zu positionieren weist sie einen Zentrierring 27 auf.

Zusätzlich kann eine Verdrehsicherung vorgesehen sein, die eine relative Drehung zwischen Angu- ßadapter und Verlängerungshülse und/oder zwischen Verlängerungshülse und Angußverteilerblock verhindert.

Um die Werkzeugkavität zu befüllen, ohne daß es zur Bildung von Bindenähten kommt, kann nun beispielsweise zunächst ein Nadelventil 11 betätigt werden, so daß ein Schmelzezuführungskanal beginnend vom Einlaß 10 (beziehungsweise der Angußbuchse) bis zu einer Anschnittsdüse 13 geöffnet wird. Durch diesen Kanal fließt Schmelze in den Werkzeughohlraum. Sobald der Werkzeug- hohlraum soweit mit Schmelze befüllt ist, daß auch der noch verschlossene Anschnitt mit Schmelze umströmt wird, wird das weitere Nadelventil 1 1 betätigt, wodurch auch der andere Kanal geöffnet werden und durch den weiteren Anschnitt nun ebenfalls Schmelze in den bereits vorhandenen Schmelzstrom eingespritzt wird.

Durch diese Maßnahme wird die Bindenahtbildung verhindert und zugleich sichergestellt, daß sich innerhalb der Werkzeugkavität ein im wesentlichen konstanter Schmelzedruck ausbildet.

Beim Austausch des Werkzeuges muß dann, wenn sich auch die Positionierung der Anschnitte ändert, lediglich der Angußverteilerblock 9 ausgetauscht werden. Der Angußadapter 7, welcher alle Steuerungselemente enthält, kann hingegen weiter verwendet werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann auch die elektrische Versorgung des Angußverteilerblockes über den Angußadapter beziehungsweise die Verlängerungshülse 8 erfolgen. In diesem Fall müßten im Angußadapter 7 auch eine Reihe von elektrischen Steueranschlüssen vor- gesehen sein, auf die der Angußverteilerblock 9 zugreifen kann. Im Grunde genommen wird dann der Angußverteilerblock lediglich auf den Angußadapter 7 bzw. die dazwischen angeordnete Verlängerungshülse 8 aufgesetzt, ohne daß es zusätzlicher elektrischer Anschlüsse bedarf. Das An- gußsystem ist praktisch sofort einsatzbereit.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Heißkanal

2 Einlaß/Angußbuchse

3 Verteilerkanal

4 Verbindungskanäle

5 Nadelventile

6 Angußsystem

7 Angußadapter

8 Verlängerungshülse

9 Angußverteilerblock

10 Einlaß/Angußbuchse

11 Nadelventil

12 Anschlußbereich

13 Anschnitte/Düsenspitze

14 Düse

15 Heizschlangen

16 Heizelement

17 Kanal

18 Verbindungskanäle

19 Verschlußnadeln

20 Verbindungskanäle

21 Anschnitte

22 Heißkanaldeckplatte

23 Heißkanalplatte

24 Heißkanalplatte

25 Heißkanaldeckplatte

26 Maschinenplatte

27 Zentrierring

28 Düsenheizung