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Title:
GEARING ASSEMBLY FOR A BRAKE ACTUATOR, AND BRAKE ACTUATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/241816
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a gearing assembly (12) for a brake actuator (10), comprising the following features: • a driving element (33), • a first driven element (36), • a second driven element (38), and • a gearing output element (40), • wherein, with respect to the driving element (33), the first driven element (36) has a different transmission ratio than the second driven element (38), • wherein the first driven element (36) can be coupled to the gearing output element (40) by a first coupling (42), which comprises a first driving body (50) and a first driven body (52), and • wherein the second driven element (38) can be coupled to the gearing output element (40) by a second coupling (46), which comprises a second driving body (62) and a second driven body (64) and is in the form of a directional coupling. The invention also relates to a brake actuator (10) having a gearing assembly (12).

Inventors:
GRULER FABIAN (DE)
SYNOVZIK WILFRIED (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/070476
Publication Date:
December 21, 2023
Filing Date:
July 21, 2022
Export Citation:
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Assignee:
IMS GEAR SE & CO KGAA (DE)
International Classes:
F16H3/54; F16H37/04; F16H61/02; F16D7/04; F16D41/066
Foreign References:
EP0694132B11997-03-05
EP0372219A21990-06-13
EP3051172A12016-08-03
Other References:
THOMAS BELZ: "Varianten von Mehrgang-Planetengetrieben", 8 March 2016 (2016-03-08), XP055257458, Retrieved from the Internet [retrieved on 20160311]
Attorney, Agent or Firm:
WESTPHAL, MUSSGNUG & PARTNER, PATENTANWÄLTE M.B.B. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Getriebeanordnung (12) für einen Bremsaktuator (10), um- fassend folgende Merkmale:

• ein Antriebselement (33),

• ein erstes Abtriebselement (36),

• ein zweites Abtriebselement (38), und

• ein Getriebeausgangselement (40),

• wobei gegenüber dem Antriebselement (33) das erste Abtriebselement (36) ein von dem zweiten Abtrieb- selement (38) verschiedenes Übersetzungsverhältnis aufweist,

• wobei das erste Abtriebselement (36) durch eine erste Kupplung (42), die einen ersten Antriebskörper (50) und einen ersten Abtriebskörper (52) umfasst, mit dem Getriebeausgangselement (40) koppelbar ist, und

• wobei das zweite Abtriebselement (38) durch eine zweite Kupplung (46), die einen zweiten Antriebskör- per (62) und einen zweiten Abtriebskörper (64) um- fasst und als drehrichtungsbetätigte Kupplung ausge- bildet ist, mit dem Getriebeausgangselement (40) koppelbar ist.

2. Getriebeanordnung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die erste Kupplung (42) als drehmomentbetätigte Kupplung ausgebildet ist.

3. Getriebeanordnung nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die er der erste Antriebskörper (50) drehfest mit dem ersten Abtriebselement (36) verbunden ist und durch ein Federelement (58) gegen den ersten Abtriebskörper (52) vorgespannt ist. Getriebeanordnung nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der erste Abtriebskörper (52) durch das Getriebeaus- gangselement (40) gebildet ist. Getriebeanordnung nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der erste Antriebskörper (50) der ersten Kupplung (42) als Zahnscheibe (54) ausgebildet ist und das Getriebeaus- gangselement (40) auf einer der Zahnscheibe (54) zuge- wandten Stirnfläche (56) eine mit der Zahnscheibe (54) in Eingriff bringbare Kontur aufweist. Getriebeanordnung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die erste Kupplung (42) als drehwinkelbetätigte Kupplung ausgebildet ist. Getriebeanordnung nach Anspruch 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der erste Abtriebskörper ein Zahnsegment aufweist, das drehfest mit dem Getriebeausgangselement gekoppelt ist, und der erste Antriebskörper eine Antriebsverzahnung auf- weist, die mit dem Zahnsegment in Eingriff bringbar ist. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das erste Abtriebselement mittels einer dritten Kupplung mit dem Antriebselement koppelbar ist. Getriebeanordnung nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die dritte Kupplung als drehrichtungsbetätigte Kupplung ausgebildet ist. Getriebeanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü- che, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Getriebeanordnung (12) ein Planetengetriebe (16) um- fasst mit

• einem Planetenträger (18),

• mindestens einem Planetenrad (20), das an dem Plane- tenträger (18) angeordnet ist, und

• einem drehfest mit einer Sonnenwelle (26) verbunde- nen Sonnenritzel (22), das mit dem mindestens einen Planetenrad (20) kämmt. Getriebeanordnung nach Anspruch 10, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das zweite Abtriebselement (38) durch den Planetenträger (18) gebildet ist. Getriebeanordnung nach Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der zweite Antriebskörper (62) durch den Planetenträger (18) gebildet ist und/oder der zweite Abtriebskörper (64) durch das Getriebeausgangselement (40) gebildet ist. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das erste Abtriebselement (36) durch die Sonnenwelle (26) gebildet ist.

14. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das erste Abtriebselement (36) durch eine von der Sonnen- welle (26) verschiedene Zusatzwelle (74) gebildet ist.

15. Getriebeanordnung nach Anspruch 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Zusatzwelle (74) gegenüber dem Antriebselement (33) ein von der Sonnenwelle (26) verschiedenes Übersetzungs- verhältnis aufweist. 16. Bremsaktuator (10), insbesondere für eine Betriebsbremse eines Kraftfahrzeugs, mit einer Getriebeanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Getriebeanordnung für einen Bremsaktuator sowie Bremsaktuator

Die Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung für einen Brems- aktuator sowie einen Bremsaktuator.

An Bremsaktuatoren werden, insbesondere im Kraftfahrzeugbe- reich, hohe Dynamikanforderungen gestellt. Um diese Dynamikan- forderungen erfüllen zu können, werden in elektromechanischen Bremsaktuatoren bislang nieder untersetzte Getriebe mit bürs- tenlosen Gleichstrom-Motoren (sogenannte Brushless DC-Motoren oder BLDC-Motoren) als Antriebsmotoren verbaut. Diese Motoren sind jedoch sehr kostenintensiv, weshalb nach Alternativkon- zepten gesucht wird.

Eine Kostensenkung kann durch den Einsatz herkömmlicher, also bürstenbehafteter Gleichstrommotoren (sogenannten DC-Motoren) als Antriebsmotoren erreicht werden. Aufgrund der relativ ge- ringen Motorabtriebsdrehmomente, die ein derartiger An- triebsmotor bereitstellt, muss ein nachgeschaltetes Getriebe eine entsprechend hohe Untersetzung bereitstellen um die ge- forderten Verstellkräfte zu erreichen. Die hohe Untersetzung geht allerdings zu Lasten der Verstellzeit. Insbesondere die Zeit, die benötigt wird, um die Bremse zu schließen (die soge- nannte Time to Lock, TTL) ist essenziell für die hoch dynami- schen Bremssysteme.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Getriebe- anordnung bereitzustellen, mit der einerseits die geforderten Verstellkräfte erreicht werden können, die andererseits eine geringe Time to Lock erreicht werden kann, und die darüber hinaus einfach und kostengünstig herstellbar ist. Insbesondere sollte die Getriebeanordnung so kostengünstig herstellbar sein, dass der durch die Verwendung eines DC-Motors erreichte Kostenvorteil durch höhere Herstellkosten der Getriebeanord- nung kompensiert werden.

Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, einen Bremsaktuator bereitzustellen, der kostengünstig herstellbar ist, und die geforderten Verstellkräfte bei einer gleichzeitig geringen Time to Lock bereitstellt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Getriebean- ordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie einen Bremsaktuator mit den Merkmalen des Patentanspruchs 16.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Eine erfindungsgemäße Getriebeanordnung für einen Bremsaktua- tor umfasst ein Antriebselement, ein erstes Abtriebselement, ein zweites Abtriebselement, und ein Getriebeausgangselement, wobei gegenüber dem Antriebselement das erste Abtriebselement ein von dem zweiten Abtriebselement verschiedenes Überset- zungsverhältnis aufweist. Dadurch kann im Betrieb der Getrie- beanordnung an dem ersten Abtriebselement eine Drehzahl und ein Drehmoment abgegriffen werden, die sich jeweils von der Drehzahl und dem Drehmoment, die an dem zweiten Abtriebsele- ment abgreifbar sind, unterscheiden.

Bei der erfindungsgemäßen Getriebeanordnung ist ferner das erste Abtriebselement durch eine erste Kupplung, die einen ersten Antriebskörper und einen ersten Abtriebskörper umfasst, mit dem Getriebeausgangselement koppelbar. Das zweite Abtrieb- selement ist durch eine zweite Kupplung, die einen zweiten An- triebskörper un einen zweiten Abtriebskörper umfasst und als drehrichtungsbetätigte Kupplung ausgebildet ist, mit dem Ge- triebeausgangselement koppelbar. Das Getriebeausgangselement kann beispielsweise mit einer Bremsbacke in Wirkverbindung stehen. Dazu kann das Getriebeausgangselement eine Keilverzah- nung aufweisen.

In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die erste Kupplung als drehmomentbetätigte Kupplung ausgebildet. Unter einer drehmomentbetätigten Kupplung wird hier und im Folgenden vorzugsweise eine Kupplung verstanden, die in Abhängigkeit des zu übertragenden Drehmoments zwei Körper miteinander koppelt oder voneinander entkoppelt. Die erste Kupplung der hier be- schriebenen Getriebeanordnung ist vorzugsweise derart konfigu- riert, dass kleine Drehmomente bis zu einer bestimmten Drehmo- mentgrenze durch die Kupplung übertragbar sind. Unter einer drehrichtungsbetätigten Kupplung wird hier und im Folgenden vorzugsweise eine Kupplung verstanden, die in Abhängigkeit der zu übertragenden Drehrichtung zwei Körper nach dem Prinzip ei- nes Freilaufs miteinander koppelt oder voneinander entkoppelt. Insbesondere kann eine derartige zweite Kupplung zwei mit un- terschiedlicher Drehzahl in dieselbe Richtung drehende Körper voneinander entkoppeln.

Vorzugweise ist die zweite Kupplung als Freilauf, insbesondere als Rollenfreilauf oder Klemmkörperfreilauf, ausgebildet. Ein Rollenfreilauf weist vorzugsweise Rollkörper auf, die im ent- koppelten Zustand abrollen und im gekoppelten Zustand von Klemmfedern ausgerückt werden. Dadurch kann ein verzögerungs- freier Schaltvorgang von der Kopplung des ersten Abtriebsele- ments mit dem Getriebeausgangselement zur Kopplung des zweiten Abtriebselements mit dem Getriebeausgangselement realisiert werden. Je nach einer an dem Getriebeausgangselement anliegenden Last und der Drehrichtung des ersten Abtriebselements und des zwei- ten Abtriebselements sind so entweder die Drehzahl und das Drehmoment des ersten Abtriebselements oder die Drehzahl und das Drehmoment des zweiten Abtriebselements auf das Getriebe- ausgangselement übertragbar. Damit kann das Übersetzungsver- hältnis des Getriebeausgangselements zu dem Antriebselement in Abhängigkeit von der an dem Getriebeausgangselement anliegen- den Last verändert werden.

Das erste Abtriebselement und das zweite Abtriebselement re- präsentieren vorzugsweise zwei unterschiedliche Kraftflüsse und -pfade durch die Getriebeanordnung, die je nach Betriebs- zustand das Getriebeausgangselement miteinbeziehen können. Die erste Kupplung sowie die zweite Kupplung können dabei ein Ver- legen, also ein Sperren, der Getriebeanordnung vermeiden. Vor- zugsweise ist die Getriebeanordnung so konfiguriert, dass das erste Abtriebselement im Betrieb eine höhere Drehzahl und ein geringeres Drehmoment als das zweite Abtriebselement aufweist. Das erste Abtriebselement und das zweite Abtriebselement sind bevorzugt derart mit dem Antriebselement gekoppelt, dass das erste Abtriebselement und das zweite Abtriebselement dieselbe Drehrichtung aufweisen.

Die Getriebeanordnung der ersten Ausführungsform kann damit die folgenden Betriebszustände aufweisen:

In einem ersten möglichen Betriebszustand drehen sich das erste Abtriebselement und das zweite Abtriebselement in eine erste Drehrichtung. An dem Getriebeausgangselement liegt keine Last an oder eine Last an, die die Drehmomentgrenze der ersten Kupplung nicht übersteigt. Die erste Kupplung koppelt das Ge- triebeausgangselement mit dem ersten Abtriebselement. Die zweite Kupplung entkoppelt das Getriebeausgangselement von dem zweiten Abtriebselement und ermöglicht so ein „Überholen" des langsamer drehenden zweiten Abtriebselements durch das schnel- ler drehende Getriebeausgangselement. Das Getriebeausgangsele- ment weist die Drehzahl und das Drehmoment des ersten Abtrieb- selements auf. Dieser Betriebszustand kann beispielsweise auf- treten, wenn eine mit dem Getriebeausgangselement in Wirkver- bindung stehende Bremsbacke das Lüftspiel einer Bremse, also den Abstand bis zum Kontakt mit der Bremsscheibe durchfährt.

In einem zweiten möglichen Betriebszustand drehen sich das erste Abtriebselement und das zweite Abtriebselement ebenfalls in die erste Drehrichtung. An dem Getriebeausgangselement liegt eine Last an, die die Drehmomentgrenze der ersten Kupp- lung übersteigt. Die erste Kupplung entkoppelt das Getriebe- ausgangselement von dem ersten Abtriebselement. Nachdem die Drehzahl des Getriebeausgangselements mindestens bis auf die Drehzahl des zweiten Abtriebselements abgefallen ist, koppelt die zweite Kupplung das Getriebeausgangselement mit dem zwei- ten Abtriebselement. Das Getriebeausgangselement weist damit die Drehzahl und das Drehmoment des zweiten Abtriebselements auf. Dieser Betriebszustand kann beispielsweise auftreten, wenn die mit dem Getriebeausgangselement in Wirkverbindung stehende Bremsbacke an der Bremsscheibe anliegt und gegen die Bremsscheibe gedrückt wird.

In einem dritten möglichen Betriebszustand drehen sich das erste Abtriebselement und das zweite Abtriebselement in eine zweite, der ersten Drehrichtung entgegengesetzte Drehrichtung. An dem Getriebeausgangselement liegt keine Last an oder eine Last an, die die Drehmomentgrenze der ersten Kupplung nicht übersteigt. Die erste Kupplung könnte das Getriebeausgangsele- ment von daher mit dem ersten Abtriebselement koppeln. Durch das Prinzip der drehrichtungsbetätigten zweiten Kupplung be- dingt, kann die im Vergleich zur Drehzahl des zweiten Abtrieb- selements höhere Drehzahl des ersten Abtriebselements in der zweiten Drehrichtung zu einem Koppeln des Getriebeausgangsele- ments mit dem zweiten Abtriebselement führen. In der Folge kann die drehmomentbetätigte erste Kupplung das Getriebeaus- gangselement von dem ersten Abtriebselement entkoppeln. Das Getriebeausgangselement weist die Drehzahl und das Drehmoment des zweiten Abtriebselements auf. Dieser Betriebszustand kann beispielsweise auftreten, wenn sich die mit dem Getriebeaus- gangselement in Wirkverbindung stehende Bremsbacke von der Bremsscheibe wegbewegt.

Vorzugsweise ist der erste Antriebskörper der ersten Kupplung drehfest mit dem ersten Abtriebselement verbunden. Der erste Antriebskörper kann, insbesondere in Umfangsrichtung, form- schlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem ersten Abtriebsele- ment verbunden sein. In der ersten Ausführungsform der Erfin- dung kann der erste Antriebskörper durch ein Federelement ge- gen den ersten Abtriebskörper vorgespannt sein. Dadurch kann die erste Kupplung das Getriebeausgangselement mittels einer kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung mit dem ersten Ab- triebselement koppeln. Durch die Vorspannung kann die Drehmo- mentgrenze der ersten Kupplung eingestellt werden. Das Fe- derelement ist vorzugsweise als Federscheibe ausgebildet.

Insbesondere in der ersten Ausführungsform der Erfindung kann der erste Abtriebskörper der ersten Kupplung durch das Getrie- beausgangselement gebildet sein. Dadurch kann ein kompakter Aufbau und eine geringere Teileanzahl der Getriebeanordnung erreicht werden. Insbesondere in der ersten Ausführungsform der Erfindung kann der erste Antriebskörper als Zahnscheibe ausgebildet sein und das Getriebeausgangselement auf einer der Zahnscheibe zuge- wandten Stirnfläche eine mit der Zahnscheibe in Eingriff bringbare Kontur aufweisen. Unter einer Zahnscheibe wird dabei vorzugsweise ein scheibenförmiges Element verstanden, das in axialer Richtung ein Zahnprofil aufweist. Durch eine derartige Anordnung kann die zur Kopplung des Antriebsteils mit dem Ge- triebeausgangselement erforderliche Federkraft bei gleichblei- bender Drehmomentgrenze der ersten Kupplung reduziert werden.

In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die erste Kupplung als drehwinkelbetätigte Kupplung ausgebildet. Unter einer drehwinkelbetätigte Kupplung wird hier und im Folgenden vorzugsweise eine Kupplung verstanden, die zwei Körper in Ab- hängigkeit des Drehwinkels zumindest einer der beiden Körper miteinander koppelt oder voneinander entkoppelt. In der zwei- ten Ausführungsform der Erfindung hängt das Koppeln bzw. Ent- koppeln vorzugsweise von dem Drehwinkel des ersten Abtriebs- körpers ab. Je nach Drehwinkel des ersten Abtriebskörpers sind so entweder die Drehzahl und das Drehmoment des ersten Ab- triebselements oder die Drehzahl und das Drehmoment des zwei- ten Abtriebselements auf das Getriebeausgangselement übertrag- bar. Damit kann das Übersetzungsverhältnis des Getriebeaus- gangselements zu dem Antriebselement in Abhängigkeit von dem Drehwinkel des ersten Abtriebskörpers verändert werden. Somit kann die an dem Getriebeausgangselement anliegende Drehzahl und das entsprechende Drehmoment drehwinkelabhängig und damit wegabhängig gesteuert werden.

Die zweite Ausführungsform der Getriebeanordnung ist vorzus- weise derart ausgebildet, dass der erste Abtriebskörper ein Zahnsegment aufweist, das drehfest mit dem Getriebeaus- gangselement gekoppelt ist, und der erste Antriebskörper eine Antriebsverzahnung aufweist, die mit dem Zahnsegment in Ein- griff bringbar ist. Die drehfeste Kopplung des Zahnsegments mit dem Getriebeausgangselement ist vorzugsweise so zu verste- hen, dass eine Relativbewegung des Zahnsegments eine Relativ- bewegung des Getriebeausgangselements bedingt und umgekehrt. Unter dem Zahnsegment wird hier und im Folgenden vorzugsweise eine nicht endlose Anordnung einer Verzahnungsgeometrie ver- standen. Das Zahnsegment kann dementsprechend beispielsweise auf dem Umfang eines Zahnsegmentrades über einen Zahnsegment- winkel von weniger als 360° angeordnet sein. Dadurch kann das Zahnsegment nur innerhalb des Zahnsegmentwinkels mit der An- triebsverzahnung im Eingriff stehen. Innerhalb des Zahnseg- ments können der erste Antriebskörper und der erste Abtriebs- körper so miteinander gekoppelt sein. Darüber hinaus findet zwischen der Antriebsverzahnung und dem Zahnsegment vorzugs- weise keine Kraftübertragung mehr statt. Der erste Antriebs- körper und der erste Abtriebskörper können so voneinander ent- koppelt sein. Der erste Antriebskörper kann durch das erste Abtriebselement gebildet sein.

In der zweiten Ausführungsform der Getriebeanordnung ist vor- zugsweise das erste Abtriebselement mittels einer dritten Kupplung mit dem Antriebselement koppelbar. Dadurch können der Kraftpfad umfassend das erste Abtriebselement und der Kraft- pfad umfassend das zweite Abtriebselement auf Seite des An- triebselements voneinander entkoppelt werden. Bei Drehung in der ersten Drehrichtung wird die Funktion der Entkopplung vor- zugsweise von der zweiten Kupplung erfüllt. Bei Drehung in der zweiten Drehrichtung, die in der zweiten Ausführungsform der Getriebeanordnung vorzugsweise vom Getriebeausgangselement aus angetrieben wird, ist die zweite Kupplung, durch das Prinzip der Drehrichtungsbetätigung bedingt, geschlossen. Die als drehwinkelbetätigte Kupplung ausgebildete erste Kupplung ist typischerweise nicht in der Lage, bei einem durch die Verle- gung der Getriebeanordnung verursachten Drehmomentenanstieg zu offen, wie das in der ersten Ausführungsform geschehen kann. Die Verlegung des Getriebes kann daher durch Vorsehen der dritten Kupplung vermieden werden.

Besonders bevorzugt ist die dritte Kupplung als drehrichtungs- betätigte Kupplung ausgebildet. Dadurch kann in der ersten Drehrichtung das erste Abtriebselement von dem Antriebselement angetrieben werden, in der zweiten Drehrichtung jedoch ein Verlegen der Getriebeanordnung vermieden werden. Eine dreh- richtungsbetätigte Kupplung kann dabei eine einfache und raum- sparende Option mit gleichzeitig hohem Wirkungsgrad darstel- len. Die dritte Kupplung ist bevorzugt als Freilauf, besonders bevorzugt als Klemmköperfreilauf ausgebildet.

Entsprechend der ersten Ausführungsform sollen im folgenden mögliche Betriebszustände der zweiten Ausführungsform der Ge- triebeanordnung erläutert werden:

In einem ersten möglichen Betriebszustand dreht sich das An- triebselement in eine erste Drehrichtung, sodass das vorzugs- weise drehfest mit dem Antriebselement gekoppelte zweite Ab- triebselement sich ebenfalls in einer ersten Drehrichtung dreht. Die dritte Kupplung ist vorzugsweise so konfiguriert, dass in der ersten Drehrichtung Drehmoment von dem Antrieb- selement auf das erste Abtriebselement übertragen wird. Die Antriebsverzahnung des ersten Antriebskörpers steht mit dem Zahnsegment im Eingriff, sodass die erste Kupplung das Getrie- beausgangselement mit dem ersten Abtriebselement koppelt. Die zweite Kupplung entkoppelt das Getriebeausgangselement von dem zweiten Abtriebselement und ermöglicht so ein „Überholen" des langsamer drehenden zweiten Abtriebselements durch das schnel- ler drehende Getriebeausgangselement. Drehzahl und Drehmoment werden von dem ersten Abtriebselement auf das Getriebeaus- gangselement übertragen, das sich damit ebenfalls in einer ersten Drehrichtung dreht. Dieser Betriebszustand kann bei- spielsweise auftreten, wenn eine mit dem Getriebeausgangsele- ment in Wirkverbindung stehende Bremsbacke das Lüftspiel einer Bremse, also den Abstand bis zum Kontakt mit der Bremsscheibe durchfährt .

In einem zweiten möglichen Betriebszustand dreht sich das An- triebselement ebenfalls in die erste Drehrichtung. Das Zahn- segment hat sich soweit fortbewegt, dass zwischen der An- triebsverzahnung und dem Zahnsegment keine Kraftübertragung mehr stattfindet. Die erste Kupplung entkoppelt somit das Ge- triebeausgangselement von dem ersten Abtriebselement. Nachdem die Drehzahl des Getriebeausgangselements mindestens bis auf die Drehzahl des zweiten Abtriebselements abgefallen ist, kop- pelt die zweite Kupplung das Getriebeausgangselement mit dem zweiten Abtriebselement. Drehzahl und Drehmoment werden von dem zweiten Abtriebselement auf das Getriebeausgangselement übertragen. Das Getriebeausgangselement dreht sich in der ers- ten Drehrichtung. Ist das Zahnsegment drehfest mit dem Getrie- beausgangselement gekoppelt, dreht sich das Zahnsegment in diesem Betriebszustand mit einer entsprechenden Drehzahl wei- ter. Damit kann insbesondere vermieden werden, dass das Zahn- segment an der Antriebsverzahnung streift. Dieser Betriebszu- stand kann beispielsweise auftreten, wenn die mit dem Getrie- beausgangselement in Wirkverbindung stehende Bremsbacke an der Bremsscheibe anliegt und gegen die Bremsscheibe gedrückt wird. Mit der Getriebeanordnung in der zweiten Ausführungsform kann damit das Lüftspiel einer Bremse drehwinkelgesteuert schnell durchfahren werden, um anschließen mit hohem Moment und klei- nem Verfahrensweg die Bremsbacke gegen die Bremsscheibe zu drücken.

In einem dritten möglichen Betriebszustand dreht sich das Ge- triebeausgangselement in einer zweiten, der ersten Drehrich- tung entgegengesetzten Drehrichtung. Dieser Betriebszustand kann beispielsweise auftreten, wenn sich die mit dem Getriebe- ausgangselement in Wirkverbindung stehende Bremsbacke von der Bremsscheibe wegbewegt. Der Antrieb der Getriebeanordnung er- folgt vorzugsweise vom Getriebeausgangselement aus. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Bremse, in der die Getriebeanordnung eingesetzt ist, so konstruiert ist, dass das Entfernen der Bremsbacken von der Bremsscheibe durch den Abbau einer beim Schließen der Bremse in die Bremse einge- brachten Vorspannung angetrieben wird. Durch das Prinzip der drehrichtungsbetätigten zweiten Kupplung bedingt, koppelt die zweite Kupplung in der zweiten Drehrichtung das Getriebeaus- gangselement mit dem zweiten Abtriebselement. Die entspre- chende Drehung kann bis auf das Antriebselement übertragen werden. Außerdem wird das drehfest mit dem Getriebeaus- gangselement verbundene Zahnsegment entsprechend zurückbewegt, sodass es wieder mit der Antriebsverzahnung des ersten An- triebskörpers in Eingriff steht. In der Folge wird das zweite Abtriebselement mit einer von dem Antriebselement verschiede- nen Drehzahl angetrieben. Die dritte Kupplung entkoppelt dabei das erste Abtriebselement von dem Antriebselement, sodass ein Verlegen der Getriebeanordnung vermieden werden kann.

In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Getriebean- ordnung ein Planetengetriebe mit einem Planetenträger, mindes- tens einem Planetenrad, das an dem Planetenträger angeordnet ist, und einem drehfest mit einer Sonnenwelle verbundenen Son- nenritzel, das mit dem mindestens einen Planetenrad kämmt. Dadurch kann eine große Übersetzung auf verhältnismäßig klei- nem Bauraum realisiert werden. Zur Realisierung der Funktion eines Hohlrads kann ein Gehäuse der Getriebeanordnung eine In- nenverzahnung aufweisen, mit der das mindestens eine Planeten- rad kämmt.

Das zweite Abtriebselement kann durch den Planetenträger ge- bildet sein. Dadurch kann gegenüber dem Antriebselement eine Übersetzung des zweiten Abtriebselements ins Langsame erreicht werden.

Der zweite Antriebskörper kann durch den Planetenträger gebil- det sein und/oder der zweite Abtriebskörper kann durch das Ge- triebeausgangselement gebildet sein. Dadurch kann ein kompak- ter Aufbau und eine geringere Teileanzahl der Getriebeanord- nung erreicht werden. Wenn gleichzeitig der erste Abtriebskör- per der ersten Kupplung durch das Getriebeausgangselement ge- bildet ist, sind der erste Abtriebskörper und der zweite Ab- triebskörper identisch.

Das Getriebeausgangselement kann in einer zylindrischen Aus- nehmung des Planetenträgers angeordnet sein. Vorzugsweise liegt die Rotationsachse des Getriebeausgangselements damit auf der Rotationsachse der Sonnenwelle. Die zylindrische Aus- nehmung kann eine Mantelfläche aufweisen, die als antriebssei- tige Wirkfläche der zweiten Kupplung ausgebildet sein kann. In diesem Fall können die Rollkörper oder Klemmkörper des Frei- laufs unmittelbar mit der Mantelfläche Zusammenwirken. Dies kann zu einer geringen Teileanzahl der Getriebeanordnung bei- tragen. Das Antriebselement kann durch ein Antriebszahnrad gebildet werden, das mit einem auf der Sonnenwelle angeordneten Sonnen- rad kämmt. Der Begriff des „Antriebszahnrads" umfasst dabei vorzugsweise auch die Antriebszahnradwelle, auf der das Zahn- rad angeordnet sein kann. Das Sonnenrad ist vorzugsweise dreh- fest auf der Sonnenwelle angeordnet. Besonders bevorzugt weist das Antriebszahnrad einen kleineren Durchmesser als das Son- nenrad auf. Damit kann eine weitere Übersetzung ins Langsame realisiert werden.

Das Antriebszahnrad kann als Doppelzahnrad mit einem ersten Zahnkranz und einem mit dem ersten Zahnkranz drehfest verbun- denen zweiten Zahnkranz ausgebildet sein, wobei der zweite Zahnkranz mit dem Sonnenrad kämmt. Vorzugsweise weist der zweite Zahnkranz einen kleineren Durchmesser als der erste Zahnkranz auf. Damit kann auf relativ kleinem Bauraum eine weitere Übersetzung ins Langsame erreicht werden. Insbesondere kann damit eine Voraussetzung für den Einsatz eines relativ hoch drehenden DC-Motors geschaffen werden. Der erste Zahn- kranz kämmt vorzugsweise mit einem Ausgangsritzel eines an- treibenden Elektromotors.

Insbesondere in der ersten Ausführungsform der Getriebeanord- nung kann das erste Abtriebselement durch die Sonnenwelle ge- bildet sein. Dadurch kann ein geringeres Übersetzungsverhält- nis des ersten Abtriebselements gegenüber des Antriebselements im Vergleich zu dem zweiten Abtriebselement erreicht werden, bei gleichzeitig kompaktem Aufbau der Getriebeanordnung.

Insbesondere in einer alternativen ersten Ausführungsform der Erfindung kann das erste Abtriebselement durch eine von der Sonnenwelle verschiedene Zusatzwelle gebildet sein. Die Zusatzwelle kann gegenüber dem Antriebselement ein von der Sonnenwelle verschiedenes Übersetzungsverhältnis aufweisen. Verglichen mit der Sonnenwelle kann die Zusatzwelle gegenüber dem Antriebselement insbesondere ein geringeres Übersetzungs- verhältnis aufweisen. Die Zusatzwelle kann dementsprechend eine höhere Drehzahl als die Sonnenwelle aufweisen. Mithilfe der Zusatzwelle kann so ein größerer Drehzahlunterschied zwi- schen dem ersten Abtriebselement und dem zweiten Abtriebsele- ment realisiert werden. Bezogen auf den Bremsaktuator kann das Lüftspiel damit schneller durchfahren werden.

Vorzugsweise ist die Zusatzwelle mit einem Zusatzritzel dreh- fest verbunden, wobei das Zusatzritzel mit dem ersten Zahn- kranz kämmt. Damit kann das von der Sonnenwelle verschiedene Übersetzungsverhältnis der Zusatzwelle gegenüber dem Antrieb- selement auf einfache sowie raum- und teilesparende Weise rea- lisiert werden. Besonders bevorzugt ist das Zusatzritzel zu- sammen mit der Zusatzwelle einstückig ausgebildet. Das Zusatz- ritzel kann als Zahnsegment ausgeführt sein. Dies kann vor- teilhaft sein, wenn das Zusatzritzel für einen Drehwinkel von weniger als 360° im Eingriff steht.

Besonders bevorzugt ist die Sonnenwelle als Hohlwelle ausge- bildet und die Zusatzwelle in der Sonnenwelle angeordnet. Ins- besondere kann die Zusatzwelle vollständig durch die Sonnen- welle hindurchgeführt sein, sodass die Zusatzwelle die Sonnen- welle entlang deren Rotationsachse in beide Richtungen über- ragt. Durch eine derartige Anordnung können die mit der Zu- satzwelle verbundenen Vorteile auf kleinem Bauraum realisiert werden. Überdies kann der übrige Aufbau der Getriebeanordnung ähnlich zu dem Aufbau der Ausführungsform ohne Zusatzwelle ausgebildet sein. Dies kann insbesondere unter fertigungstech- nischen Aspekten vorteilhaft sein. Ein erfindungsgemäßer Bremsaktuator, der insbesondere für eine Betriebsbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines PKW, ausgebildet ist, weist eine zuvor beschriebene Getriebeanord- nung auf. Vorzugsweise umfasst der Bremsaktuator einen Elekt- romotor, besonders bevorzugt einen DC-Motor, der das Antrieb- selement antreibt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachfol- genden Figuren erläutert. Es zeigt:

Figur 1 eine schematische Ansicht eines Bremsaktuators mit einer Explosionsdarstellung eines ersten Ausführungs- beispiels einer Getriebeanordnung,

Figur 2 eine Schnittansicht des in Fig. 1 dargestellten Bremsaktuators mit eingezeichneter Schnittebene B-B,

Figur 3 die Schnittansicht B-B des in Fig. 1 gezeigten Brems- aktuators gemäß der in Fig. 2 eingezeichneten Schnittebene,

Figur 4 eine perspektivische Ansicht des Räderwerks eines zweiten Ausführungsbeispiels der Getriebeanordnung,

Figur 5 einen Teilschnitt durch das zweite Ausführungsbei- spiel der Getriebeanordnung,

Figur 6 eine schematische Ansicht eines Bremsaktuators mit einer Explosionsdarstellung eines dritten Ausfüh- rungsbeispiels der Getriebeanordnung, Figur 7 eine Draufsicht des in Fig. 6 gezeigten Ausführungs- beispiels mit eingezeichneter Schnittebene A-A,

Figur 8 die Schnittansicht A-A des in Fig. 6 gezeigten Brems- aktuators gemäß der in Fig. 7 eingezeichneten Schnittebene.

Die Figuren 1 bis 8 zeigen verschiedene Ansichten verschiede- ner Ausführungsbeispiele. Der Übersichtlichkeit halber werden nicht alle Bezugszeichen in jeder Figur verwendet. Für gleiche und funktionsgleiche Teile werden die gleichen Bezugszeichen verwendet.

Figur 1 zeigt einen Bremsaktuator 10 für die Betriebsbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines PKW. Figur 2 zeigt eine Schnittansicht dieses Bremsaktuators 10. Der Bremsaktua- tor 10 umfasst ein erstes Ausführungsbeispiel einer Getriebe- anordnung 12 und einen DC-Motor 14. Die Getriebeanordnung 12 umfasst ein Planetengetriebe 16 mit einem Planetenträger 18, drei Planetenrädern 20, die an dem Planetenträger 18 angeord- net sind, und ein Sonnenritzel 22, das drehfest auf einer eine Rotationsachse 24 aufweisenden Sonnenwelle 26 angeordnet ist. Der Planetenträger 18 ist mit Hilfe eines Gleitlagers 27 gela- gert. Im in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Verzahnung des Sonnenritzels 22 aus der Sonnenwelle 26 gefer- tigt. Das Sonnenritzel 22 kämmt mit den Planetenrädern 20. Zur Realisierung der Funktion eines Hohlrads kann ein Gehäuse 28 der Getriebeanordnung 12 eine Innenverzahnung 30 aufweisen, mit der die Planetenräder 20 kämmen.

Die Getriebeanordnung 12 umfasst außerdem ein als Antriebs- zahnrad 32 ausgebildetes Antriebselement 33. Das Antriebszahn- rad 32 ist als Doppelzahnrad mit einem ersten Zahnkranz 32a und einem mit dem ersten Zahnkranz 32a drehtest verbundenen zweiten Zahnkranz 32b ausgebildet. Der zweite Zahnkranz 32b weist einen kleineren Durchmesser als der erste Zahnkranz 32a auf. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, kämmt der erste Zahnkranz 32a mit einem Ausgangsritzel 34 des antreiben- den DC-Motors 14. Aufgrund des Durchmesserverhältnisses des ersten Zahnkranzes 32a zu dem Ausgangsritzel 34 findet dabei eine Übersetzung ins Langsame statt. Der zweite Zahnkranz 32b kämmt mit einem auf der Sonnenwelle 26 angeordneten Sonnenrad 35. Das Sonnenrad 35 ist drehfest auf der Sonnenwelle 26 ange- ordnet. Der zweite Zahnkranz 32b weist einen kleineren Durch- messer als das Sonnenrad 35 auf, sodass eine weitere Überset- zung ins Langsame realisiert wird. Der Antrieb des Planetenge- triebes erfolgt damit über die Sonnenwelle 26 und das Sonnen- ritzel 22.

Die Getriebeanordnung 12 umfasst ferner ein im in Fig. 1 und 2 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel durch die Sonnenwelle 26 gebildetes erstes Abtriebselement 36, ein durch den Planeten- träger 18 gebildetes zweites Abtriebselement 38. Im Betrieb der Getriebeanordnung 12 kann an der Sonnenwelle 26 eine Dreh- zahl und ein Drehmoment abgegriffen werden, die sich jeweils von der Drehzahl und dem Drehmoment, die an dem Planetenträger 18 abgreifbar sind, unterscheiden. Dadurch weist gegenüber dem Antriebselement 33 das erste Abtriebselement 36 ein von dem zweiten Abtriebselement 38 verschiedenes Übersetzungsverhält- nis auf. Die Getriebeanordnung 12 ist dabei so konfiguriert, dass die Sonnenwelle 26 im Betrieb eine höhere Drehzahl und ein geringeres Drehmoment als der Planetenträger 18 aufweist. Außerdem sind die Sonnenwelle 26 und der Planetenträger 18 derart mit dem Antriebszahnrad 32 gekoppelt, dass sie dieselbe Drehrichtung aufweisen. Die Getriebeanordnung 12 umfasst darüber hinaus ein in den Fig. 1 bis 3 gezeigtes Getriebeausgangselement 40. Die Sonnen- welle 26 ist durch eine in Fig. 1 und 2 gezeigte, als drehmo- mentbetätigte Kupplung ausgebildete erste Kupplung 42 mit dem Getriebeausgangselement 40 koppelbar. Der Planetenträger 18 ist durch eine als Rollenfreilauf 44 und damit drehrichtungs- betätigte zweite Kupplung 46 mit dem Getriebeausgangselement 40 koppelbar. Insbesondere um eine Wirkverbindung mit bei- spielsweise einer Bremsbacke herstellen zu können, weist das Getriebeausgangselement 40 eine Keilverzahnung 48 auf.

Die erste Kupplung 42 weist einen ersten Antriebskörper 50 und einen ersten Abtriebskörper 52 auf, wobei der Abtriebskörper 52 durch das Getriebeausgangselement 40 gebildet ist. Der An- triebskörper 50 ist als Zahnscheibe 54 ausgebildet, die in axialer Richtung ein Zahnprofil aufweist. Das Getriebeaus- gangselement 40 weist auf einer der Zahnscheibe 54 zugewandten Stirnfläche 56 eine mit der Zahnscheibe 54 in Eingriff bring- bare Kontur auf. Die Zahnscheibe 54 ist drehfest mit der Son- nenwelle 26 verbunden und durch ein als Federscheibe 57 ausge- bildetes Federelement 58 gegen das Getriebeausgangselement 40 vorgespannt. Dadurch kann die erste Kupplung 42 das Getriebe- ausgangselement 40 mittels einer kraft- und formschlüssigen Verbindung mit der Sonnenwelle 26 koppeln. Die Anordnung wird mittels eines Sicherungsrings 59a, der in die Sicherungsnut 59b eingreift, in axialer Richtung auf der Sonnenwelle 26 ge- halten. Durch die Vorspannung und damit insbesondere durch die Wahl des Federelements 58 kann eine Drehmomentgrenze einge- stellt werden, ab der die erste Kupplung 42 das Getriebeaus- gangselement 40 von der Sonnenwelle 26 entkoppelt.

Die zweite Kupplung 46 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Rollenfreilauf 44 ausgebildet. Der Rollenfreilauf 44 weist einen zweiten Antriebskörper 62 und einen zweiten Abtriebskör- per 64 auf, wobei der zweite Antriebskörper 62 durch den Pla- netenträger 18 gebildet ist und der zweite Abtriebskörper 64 durch das Getriebeausgangselement 40 gebildet ist. Der erste Abtriebskörper 52 der ersten Kupplung 42 und der zweite Ab- triebskörper 64 der zweiten Kupplung 46 sind damit identisch.

Wie insbesondere in Fig. 3 dargestellt ist, weist der Rollen- freilauf 44 Rollkörper 66 auf, die im entkoppelten Zustand an dem Planetenträger 18 abrollen und im gekoppelten Zustand von Klemmfedern 68 ausgerückt werden und eine kraftschlüssige Ver- bindung zwischen dem Getriebeausgangselement 40 und dem Plane- tenträger 18 herstellen. Dadurch kann ein verzögerungsfreier Schaltvorgang von der Kopplung der Sonnenwelle 26 mit dem Ge- triebeausgangselement 40 zur Kopplung des Planetenträgers 18 mit dem Getriebeausgangselement 40 realisiert werden.

Das Getriebeausgangselement 40 kann in einer zylindrischen Ausnehmung 70 des Planetenträgers 18 angeordnet sein. Vorzugs- weise liegt die Rotationsachse des Getriebeausgangselements 40 damit auf der Rotationsachse 24 der Sonnenwelle 26. Die zy- lindrische Ausnehmung 70 weist eine Mantelfläche 72 auf, die als antriebsseitige Wirkfläche der zweiten Kupplung 46 ausge- bildet ist. Die Rollkörper 66 des Rollenfreilaufs 44 wirken daher unmittelbar mit der Mantelfläche 72 zusammen.

Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung des ersten Ausfüh- rungsbeispiels sind je nach einer an dem Getriebeausgangsele- ment 40 anliegenden Last und der Drehrichtung der Sonnenwelle 26 und des zweiten Planetenträgers 18 so entweder die Drehzahl und das Drehmoment der Sonnenwelle 26 oder die Drehzahl und das Drehmoment des Planetenträgers 26 auf das Getriebeaus- gangselement 40 übertragbar. Damit kann das Übersetzungsver- hältnis des Getriebeausgangselements 40 zu dem Antriebszahnrad 32 in Abhängigkeit von der an dem Getriebeausgangselement 40 anliegenden Last verändert werden.

Die Funktionsweise des ersten Ausführungsbeispiels der Getrie- beanordnung 12 soll insbesondere mit Blick auf Fig. 2 anhand dreier möglicher Betriebszustände beschrieben werden.

In einem ersten möglichen Betriebszustand drehen sich die Son- nenwelle 26 und der Planetenträger in eine erste Drehrichtung. An dem Getriebeausgangselement 40 liegt keine Last an oder eine Last an, die die Drehmomentgrenze der ersten Kupplung 42 nicht übersteigt. Die erste Kupplung 42 koppelt das Getriebe- ausgangselement 40 mit der Sonnenwelle 26. Der Rollenfreilauf 44 entkoppelt das Getriebeausgangselement 40 von dem Planeten- träger 18 und ermöglicht so ein „Überholen" des langsamer dre- henden Planetenträgers 18 durch das schneller drehende, weil mit der Sonnenwelle 26 gekoppelte Getriebeausgangselement 40. Das Getriebeausgangselement 40 weist die Drehzahl und das Drehmoment der Sonnenwelle 26 auf. Dieser Betriebszustand kann insbesondere dann auftreten, wenn eine mit dem Getriebeaus- gangselement 40 in Wirkverbindung stehende Bremsbacke das Lüftspiel einer Bremse, also den Abstand bis zum Kontakt mit der Bremsscheibe durchfährt.

In einem zweiten möglichen Betriebszustand drehen sich die Sonnenwelle 26 und der Planetenträger 18 ebenfalls in die erste Drehrichtung. An dem Getriebeausgangselement 40 liegt eine Last an, die die Drehmomentgrenze der ersten Kupplung 42 übersteigt. Die erste Kupplung 42 entkoppelt das Getriebeaus- gangselement 40 von der Sonnenwelle 26. Nachdem die Drehzahl des Getriebeausgangselements 40 bis auf die Drehzahl des Pla- netenträgers 18 abgefallen ist, koppelt der Rollenfreilauf 44 das Getriebeausgangselement 40 mit dem Planetenträger 18. Das Getriebeausgangselement 40 weist damit die Drehzahl und das Drehmoment des Planetenträgers 18 auf. Dieser Betriebszustand kann insbesondere dann auftreten, wenn die mit dem Getriebe- ausgangselement 40 in Wirkverbindung stehende Bremsbacke an der Bremsscheibe anliegt und gegen die Bremsscheibe gedrückt wird.

In einem dritten möglichen Betriebszustand drehen sich die Sonnenwelle 26 und der Planetenträger 18 in eine zweite, der ersten Drehrichtung entgegengesetzte Drehrichtung. An dem Ge- triebeausgangselement 40 liegt keine Last an oder eine Last an, die die Drehmomentgrenze der ersten Kupplung 42 nicht übersteigt. Die erste Kupplung 42 könnte das Getriebeaus- gangselement 40 von daher mit der Sonnenwelle 26 koppeln. Durch das Prinzip des Rollenfreilaufs 44 bedingt, führt die im Vergleich zur Drehzahl des Planetenträgers 18 höhere Drehzahl der Sonnenwelle 26 in der zweiten Drehrichtung zu einem Kop- peln des Getriebeausgangselements 40 mit dem Planetenträger 18. In der Folge entkoppelt die erste Kupplung 42 das Getrie- beausgangselement 40 von der Sonnenwelle 16. Das Getriebeaus- gangselement 40 weist die Drehzahl und das Drehmoment des Pla- netenträgers 18 auf. Dieser Betriebszustand kann insbesondere dann auftreten, wenn sich die mit dem Getriebeausgangselement 40 in Wirkverbindung stehende Bremsbacke von der Bremsscheibe wegbewegt.

Die Fig. 4 und 5 zeigen Ausschnitte des Bremsaktuators 10 mit einem zweiten Ausführungsbeispiel der Getriebeanordnung 12. Im Unterschied zu dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungs- beispiel ist darin das erste Abtriebselement 36 statt durch die Sonnenwelle 26 durch eine von der Sonnenwelle 26 verschie- dene Zusatzwelle 74 gebildet. Die Zusatzwelle 74 ist mit einem Zusatzritzel 76 drehtest verbunden, das mit dem ersten Zahn- kranz 32a kämmt. Besonders bevorzugt ist das Zusatzritzel 76 zusammen mit der Zusatzwelle 74 einstückig ausgebildet.

Verglichen mit der Sonnenwelle 26 weist die Zusatzwelle gegen- über dem Antriebszahnrad 32 damit ein geringeres Übersetzungs- verhältnis auf. Die Zusatzwelle 74 weist dementsprechend eine höhere Drehzahl als die Sonnenwelle 26 auf. Mithilfe der Zu- satzwelle 74 kann so ein größerer Drehzahlunterschied zwischen dem ersten Abtriebselement 36 und dem zweiten Abtriebselement 38, also dem Planetenträger 18, realisiert werden. Bezogen auf den Bremsaktuator 10 kann das Lüftspiel damit schneller durch- fahren werden.

Wie aus Fig. 5 ersichtlich, ist im zweiten Ausführungsbeispiel die Sonnenwelle 26 als Hohlwelle ausgebildet und die Zusatz- welle 74 in der Sonnenwelle 26 angeordnet. Dabei ist die Zu- satzwelle 74 vollständig durch die Sonnenwelle 26 hindurchge- führt, sodass sie die Sonnenwelle 26 entlang deren Rotations- achse 24 in beide Richtungen überragt. Dadurch kann der übrige Aufbau des zweiten Ausführungsbeispiels der Getriebeanordnung 12 und des Bremsaktuators 10 identisch zu dem Aufbau des ers- ten Ausführungsbeispiels der Getriebeanordnung 12 ausgebildet sein. Das Getriebeausgangselement 40 sowie die erste Kupplung 42 und von dem Planetenträger 18 als Antriebskörper 62 abgese- hen auch die zweite Kupplung 46 sind der Übersichtlichkeit halber in Fig. 5 nicht dargestellt.

Fig. 6 zeigt einen Bremsaktuator mit einem dritten Ausfüh- rungsbeispiel der Getriebeanordnung 12. Darin ist die erste Kupplung 42, im Unterschied zu den zuvor erläuterten Ausfüh- rungsbeispielen, als drehwinkelbetätigte Kupplung ausgebildet. Der erste Abtriebskörper 50 weist dabei ein Zahnsegment 78 auf, das drehfest mit dem Getriebeausgangselement 40 gekoppelt ist. Außerdem weist der erste Antriebskörper 50 eine Antriebs- verzahnung 80 auf, die, wie in Fig. 7 dargestellt, mit dem Zahnsegment 78 in Eingriff bringbar ist. Das Zahnsegment 78 kann dementsprechend beispielsweise auf dem Umfang eines Zahn- segmentrades 82 über einen Zahnsegmentwinkel 84 von weniger als 360° angeordnet sein. Dadurch kann das Zahnsegment 78 nur innerhalb des Zahnsegmentwinkels 84 mit der Antriebsverzahnung 80 im Eingriff stehen. Darüber hinaus findet zwischen der An- triebsverzahnung 80 und dem Zahnsegment 78 keine Kraftübertra- gung mehr statt. Der erste Antriebskörper 50 und der erste Ab- triebskörper 52 können so voneinander entkoppelt sein. Der erste Antriebskörper 50 kann durch das erste Abtriebselement 36 gebildet sein.

Je nach Drehwinkel des ersten Abtriebskörpers 52 sind so ent- weder die Drehzahl und das Drehmoment des ersten Abtriebsele- ments 36 oder die Drehzahl und das Drehmoment des zweiten Ab- triebselements 38 auf das Getriebeausgangselement 40 übertrag- bar. Damit kann das Übersetzungsverhältnis des Getriebeaus- gangselements 40 zu dem Antriebselement 33 in Abhängigkeit von dem Drehwinkel des ersten Abtriebskörpers 52 verändert werden.

Im dritten Ausführungsbeispiel ist das erste Abtriebselement 36 mittels einer in Fig. 6 u. 8 dargestellten dritten Kupplung 86 mit dem Antriebselement 33 koppelbar. Dadurch können der Kraftpfad umfassend das erste Abtriebselement 36 und der Kraftpfad umfassend das zweite Abtriebselement 38 auf Seite des Antriebselements 33 voneinander entkoppelt werden. Bei Drehung in der ersten Drehrichtung wird die Entkopplung vor- zugsweise von der drehrichtungsbetätigten zweiten Kupplung 46 erfüllt, die prinzipiell identisch zum ersten Ausführungsbei- spiel ausgebildet ist. Bei Drehung in der zweiten Drehrich- tung, die beim dritten Ausführungsbeispiel vorzugsweise vom Getriebeausgangselement 40 aus angetrieben wird, ist die zweite Kupplung 46, durch das Prinzip der Drehrichtungsbetäti- gung bedingt, geschlossen. Die als drehwinkelbetätigte Kupp- lung ausgebildete erste Kupplung 42 ist typischerweise nicht in der Lage, bei einem durch die Verlegung der Getriebeanord- nung 12 verursachten Drehmomentenanstieg zu offen, wie das im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel geschehen kann. Die Verlegung des Getriebes kann daher durch Vorsehen der dritten Kupplung 86 vermieden werden.

Die in Fig. 6 u. 8 gezeigte dritte Kupplung 86 ist als Frei- lauf und damit als drehrichtungsbetätigte Kupplung ausgebil- det. Dadurch kann in der ersten Drehrichtung das erste Ab- triebselement 36 von dem Antriebselement 33 angetrieben wer- den, in der zweiten Drehrichtung jedoch ein Verlegen der Ge- triebeanordnung 12 vermieden werden.

Die Funktionsweise des dritten Ausführungsbeispiels der Ge- triebeanordnung 12 soll insbesondere mit Blick auf Fig. 7 u. 8 anhand dreier möglicher Betriebszustände beschrieben werden.

In einem ersten möglichen Betriebszustand dreht sich das An- triebselement 33 in eine erste Drehrichtung, sodass das dreh- fest mit dem Antriebselement 33 gekoppelte zweite Abtriebsele- ment 38 sich ebenfalls in einer ersten Drehrichtung dreht. Die dritte Kupplung 86 ist so konfiguriert, dass in der ersten Drehrichtung Drehmoment von dem Antriebselement 33 auf das erste Abtriebselement 36 übertragen wird. Die Antriebsverzah- nung 80 des ersten Antriebskörpers 50 steht mit dem Zahnseg- ment 78 im Eingriff, sodass die erste Kupplung 42 das Getrie- beausgangselement 40 mit dem ersten Abtriebselement 36 kop- pelt. Die zweite Kupplung 46 entkoppelt das Getriebeaus- gangselement 40 von dem zweiten Abtriebselement 38 und ermög- licht so ein „Überholen" des langsamer drehenden zweiten Ab- triebselements 38 durch das schneller drehende Getriebeaus- gangselement 40. Drehzahl und Drehmoment werden von dem ersten Abtriebselement 36 auf das Getriebeausgangselement 40 übertra- gen, das sich damit ebenfalls in einer ersten Drehrichtung dreht. Dieser Betriebszustand kann beispielsweise auftreten, wenn eine mit dem Getriebeausgangselement 40 in Wirkverbindung stehende Bremsbacke das Lüftspiel einer Bremse, also den Ab- stand bis zum Kontakt mit der Bremsscheibe durchfährt.

In einem zweiten möglichen Betriebszustand dreht sich das An- triebselement 33 ebenfalls in die erste Drehrichtung. Das Zahnsegment 78 hat sich soweit fortbewegt, dass zwischen der Antriebsverzahnung 80 und dem Zahnsegment 78 keine Kraftüber- tragung mehr stattfindet. Die erste Kupplung 42 entkoppelt so- mit das Getriebeausgangselement 40 von dem ersten Abtriebsele- ment 36. Nachdem die Drehzahl des Getriebeausgangselements 40 mindestens bis auf die Drehzahl des zweiten Abtriebselements 38 abgefallen ist, koppelt die zweite Kupplung 46 das Getrie- beausgangselement 40 mit dem zweiten Abtriebselement 38. Dreh- zahl und Drehmoment werden von dem zweiten Abtriebselement 38 auf das Getriebeausgangselement 40 übertragen. Das Getriebe- ausgangselement 40 dreht sich in der ersten Drehrichtung. Da das Zahnsegment 78 drehfest mit dem Getriebeausgangselement 40 verbunden ist, dreht sich das Zahnsegment 78 in diesem Be- triebszustand mit der Drehzahl des Getriebeausgangselements 40 weiter. Damit kann insbesondere vermieden werden, dass das Zahnsegment 78 an der Antriebsverzahnung 80 streift. Dieser

Betriebszustand kann beispielsweise auftreten, wenn die mit dem Getriebeausgangselement 40 in Wirkverbindung stehende Bremsbacke an der Bremsscheibe anliegt und gegen die Brems- scheibe gedrückt wird. Mit der Getriebeanordnung 12 in der zweiten Ausführungsform kann damit das Lüftspiel einer Bremse drehwinkelgesteuert schnell durchfahren werden, um anschließen mit hohem Moment und kleinem Verfahrensweg die Bremsbacke ge- gen die Bremsscheibe zu drücken.

In einem dritten möglichen Betriebszustand dreht sich das Ge- triebeausgangselement 40 in einer zweiten, der ersten Dreh- richtung entgegengesetzten Drehrichtung. Dieser Betriebszu- stand kann beispielsweise auftreten, wenn sich die mit dem Ge- triebeausgangselement 40 in Wirkverbindung stehende Bremsbacke von der Bremsscheibe wegbewegt. Der Antrieb der Getriebeanord- nung 12 kann dann vom Getriebeausgangselement 40 aus erfolgen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Bremse, in der die Getriebeanordnung 12 eingesetzt ist, so konstruiert ist, dass das Entfernen der Bremsbacken von der Bremsscheibe durch den Abbau einer beim Schließen der Bremse in die Bremse eingebrachten Vorspannung angetrieben wird.

Durch das Prinzip der drehrichtungsbetätigten zweiten Kupplung 46 bedingt, koppelt die zweite Kupplung 46 in diesem Fall in der zweiten Drehrichtung das Getriebeausgangselement 40 mit dem zweiten Abtriebselement 38. Die entsprechende Drehung wird bis auf das Antriebselement 33 übertragen. Außerdem wird das drehfest mit dem Getriebeausgangselement 40 verbundene Zahn- segment 78 entsprechend zurückbewegt, sodass es wieder mit der Antriebsverzahnung 80 des ersten Antriebskörpers 50 in Ein- griff steht. In der Folge wird das zweite Abtriebselement 38 mit einer von dem Antriebselement 33 verschiedenen Drehzahl angetrieben. Die dritte Kupplung 86 entkoppelt dabei das erste Abtriebselement 36 von dem Antriebselement 33, sodass ein Ver- legen der Getriebeanordnung 12 vermieden werden kann.

Bezugszeichenliste

10 Bremsaktuator

12 Getriebeanordnung

14 DC-Motor

16 Planetengetriebe

18 Planetenträger

20 Planetenrad

22 Sonnenritzel

24 Rotationsachse

26 Sonnenwelle

27 Gleitlager

28 Gehäuse

30 Innenverzahnung

32 Antriebszahnrad

32a erster Zahnkranz

32b zweiter Zahnkranz

33 Antriebselement

34 Ausgangsritzel

35 Sonnenrad

36 erstes Abtriebselement

38 zweites Abtriebselement

40 Getriebeausgangselement

42 erste Kupplung

44 Rollenfreilauf

46 zweite Kupplung

48 Keilverzahnung

50 erster Antriebskörper

52 erster Abtriebskörper

54 Zahnscheibe

56 Stirnfläche

57 Federscheibe

58 Federelement 9a Sicherungsring 9b Sicherungsnut 2 zweiter Antriebskörper4 zweiter Abtriebskörper6 Rollkörper 8 Klemmfeder 0 Ausnehmung 2 Mantelfläche 4 Zusatzwelle 6 Zusatzritzel 8 Zahnsegment 0 AntriebsVerzahnung 2 Zahnsegmentrad 4 Zahnsegmentwinkel 6 dritte Kupplung