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Patent Searching and Data


Title:
GENERATION OF PANORAMIC IMAGES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/162411
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and a device, in which two types of individual images are recorded, namely a set of individual images recorded at the same time and a further set of individual images recorded successively in time. Individual images, which in combination result in a panoramic image, are selected from these two sets of individual images.

Inventors:
OBERDÖRSTER ALEXANDER (DE)
BRÜCKNER ANDREAS (DE)
DUPARRÉ JACQUES (DE)
WIPPERMANN FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/054373
Publication Date:
August 29, 2019
Filing Date:
February 21, 2019
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
H04N5/232; H04N5/225; H04N5/247; H04N5/262
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SCHENK, Markus et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Erzeugung eines Panoramabildes eines Panoramablickfeldes, die aus- gebildet ist für zeitgleiches Aufnehmen eines ersten Satzes von ersten Einzelbildern (1A, 1 B, 1 C), die zusammen das Panoramablickfeld abdecken, mit mehreren optischen Kanälen eines ersten Kamerasystems;

Aufnehmen von zumindest einem zweiten Einzelbild (2A, 3A) mit einem der mehreren optischen Kanäle des ersten Kamerasystems, so dass das zumindest eine zweite Einzel- bild (2A, 3A) zusammen oder zusammen mit einem durch den einen der mehreren opti schen Kanäle aufgenommenen ersten Einzelbild einen zweiten Satz von Einzelbildern ergibt, die zeitversetzt zueinander aufgenommen sind und das Panoramablickfeld abde cken; Auswählen, für zumindest einen Bildbereich des Panoramabildes, eines oder mehrerer Bilder aus einer Teilmenge aus den ersten Einzelbildern (1 A, 1 B, 1 C) und dem zumindest einen zweiten Einzelbild (2A, 3A), die mit dem zumindest einen Bildbereich überlappt; und

Konstruieren des Panoramabildes unter Verwendung des einen oder der mehreren Bil dern in dem zumindest einen Bildbereich. 2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , wobei die Teilmenge zumindest ein Einzelbild aus dem ersten Satz und zumindest das zumindest eine zweite Einzelbild umfasst.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, ferner ausgebildet für ein

Bestimmen eines ersten Unterschiedes zwischen einem ersten Paar von ersten Einzelbil dern, die zumindest einen Abschnitt des Panoramablickfelds betreffen und im Panora- mablickfeld einander in einem ersten Überlappungsbereich überlappen, im dem ersten Überlappungsbereich, Bestimmen eines zweiten Unterschiedes zwischen einem zweiten Paar von Einzelbildern aus dem zweiten Satz von Einzelbildern, die den Abschnitt des Panoramablickfelds be treffen und im Panoramablickfeld einander in einem zweiten Überlappungsbereich über lappen, im dem zweiten Überlappungsbereich,

Auswählen des ersten Paars für das Konstruieren des Panoramabildes in dem Abschnitt, wenn der erste Unterschied kleiner als der zweite Unterschied ist, und

Auswahlen des zweiten Paars für das Konstruieren des Panoramabildes in dem Ab schnitt, wenn der erste Unterschied größer als der zweite Unterschied ist.

4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, wobei die ersten Einzelbilder entlang einer ersten Richtung in dem Panoramablickfeld nebeneinanderliegen, wobei die Vorrichtung ausge bildet ist, um die Bestimmung des ersten und zweiten Unterschieds und die darauf basie- rende Auswahl des ersten oder zweiten Paars entlang einer zu der ersten Richtung senk rechten zweiten Richtung unterteilt in Querschnitte durchzuführen, so dass die Auswahl für unterschiedliche Querschnitte unterschiedlich ausfallen kann.

5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die ersten Einzelbilder entlang einer ersten Richtung in dem Panoramablickfeld nebeneinanderliegen, wobei die Vorrich tung ausgebildet ist, um für einen ersten Teilbildbereich eine erste Menge eines oder mehrerer vorbestimmter Bilder auszuwählen und für einen zweiten Teilbildbereich, der entlang der ersten Richtung mit dem ersten Teilbildbereich überlappt, aber zu dem ersten Teilbildbereich in einer zu der ersten Richtung senkrechten zweiten Richtung versetzt ist, eine zweite Menge eines oder mehrerer vorbestimmter Bilder auszuwählen, die zu der ersten Teilmenge unterschiedlich ist.

6. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die ersten Einzelbilder entlang einer ersten Richtung in dem Panoramablickfeld nebeneinanderliegen, wobei die Vorrich tung ausgebildet ist, um die Auswahl entlang einer zu der ersten Richtung senkrechten zweiten Richtung unterteilt in Querschnitte durchzuführen, so dass die Auswahl für unter schiedliche Querschnitte unterschiedlich ausfallen kann.

7. Vorrichtung gemäß Anspruch 4 oder 6, die ausgebildet ist, um die Unterteilung in Quer schnitte adaptiv zu verfeinern.

8. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Aufnehmen des zu mindest einen zweiten Einzelbildes (2A, 3A) so durchgeführt wird, dass der zweite Satz von Einzelbildern gegenüber dem ersten Satz von ersten Einzelbildern mit einer kleineren Parallaxe aufgenommen ist. 9. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Aufnehmen des zumindest einen zweiten Einzelbildes (2A, 3A) so durchgeführt wird, dass die Einzelbilder des zwei ten Satzes von Einzelbildern mit unterschiedlicher Blickrichtung aufgenommen sind, und die Vorrichtung ausgebildet ist, um zwischen den Einzelbildern des zweiten Satzes von Einzelbildern eine Blickrichtungsvariation durchzuführen durch: Rotieren des einen optischen Kanals oder des Kamerasystems, und/oder

Schalten eines schaltbaren optischen Elements, das ein Umlenken eines Strahlenganges des einen optischen Kanals oder eines Strahlenganges der mehreren Kanäle des Kame rasystems bewirkt; und/oder

Rotieren eines Spiegels oder Prismas zum Umlenken eines Strahlenganges des einen der mehreren optischen Kanäle oder eines Strahlenganges der mehreren Kanäle des Kamerasystems.

10. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, ein zweites Kamerasystem um fassend und ferner ausgebildet für ein zeitgleiches Aufnehmen eines dritten Satzes von dritten Einzelbildern (1 A, 1 B, 1 C), die zusammen das Panoramablickfeld abdecken, mit mehreren optischen Kanälen des zwei ten Kamerasystems, wobei das zweite Kamerasystem relativ zum ersten Kamerasystem versetzt angeordnet ist;

Aufnehmen von zumindest einem vierten Einzelbild (2A, 3A) mit einem der mehreren opti schen Kanäle des zweiten Kamerasystems, so dass das zumindest eine vierte Einzelbild (2A, 3A) zusammen oder zusammen mit einem durch den einen der mehreren optischen Kanäle aufgenommenen dritten Einzelbild einen vierten Satz von Einzelbildern ergibt, die zeitversetzt zueinander aufgenommen sind und das Panoramablickfeld abdecken; und Konstruieren eines weiteren Panoramabildes oder einer Tiefenkarte für das Panoramabild auf Basis des dritten Satzes von dritten Einzelbildern und des zumindest einen vierten Einzelbildes.

1 1. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, ferner ausgebildet für ein Schätzen einer Parallaxe basierend auf der Tiefenkarte; und

Kompensieren der Parallaxe basierend auf der geschätzten Parallaxe.

12. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, ferner ausgebildet für ein

Auswählen, für den zumindest einen Bildbereich des weiteren Panoramabildes, eines oder mehrerer Bilder aus einer Teilmenge aus den dritten Einzelbildern (1 A, 1 B, 1 C) und dem zumindest einen vierten Einzelbild (2A, 3A), wobei die Auswahl für den Bildbereich des weiteren Panoramabildes der Auswahl für den Bildbereich des Panoramabildes aus der Teilmenge aus den ersten Einzelbildern (1 A, 1 B, 1 C) und dem zumindest einen zwei ten Einzelbild entspricht.

13. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, ein zweites Kamerasystem umfas- send und ferner ausgebildet für ein zeitgleiches Aufnehmen eines dritten Satzes von dritten Einzelbildern (1 A, 1 B, 1 C), die zusammen das Panoramablickfeld abdecken, mit mehreren optischen Kanälen des zwei ten Kamerasystems, wobei das zweite Kamerasystem relativ zum ersten Kamerasystem versetzt angeordnet ist; und Ausgleichen von Parallax-Effekten in dem Panoramabild unter Verwendung des dritten Satzes von dritten Einzelbildern.

14. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, ferner ausgebildet für ein

Aufnehmen von zumindest einem weiteren Einzelbild mit einem weiteren der mehreren optischen Kanäle des ersten Kamerasystems. 15. Verfahren zur Erzeugung eines Panoramabildes eines Panoramablickfeldes, umfas send: zeitgleiches Aufnehmen eines ersten Satzes von ersten Einzelbildern (1 A, 1 B, 1 C), die zusammen das Panoramablickfeld abdecken, mit mehreren optischen Kanälen eines ers ten Kamerasystems;

Aufnehmen von zumindest einem zweiten Einzelbild (2A, 3A) mit einem der mehreren optischen Kanäle des ersten Kamerasystems, so dass das zumindest eine zweite Einzel bild (2A, 3A) zusammen oder zusammen mit einem durch den einen der mehreren opti schen Kanäle aufgenommenen ersten Einzelbild einen zweiten Satz von Einzelbildern ergibt, die zeitversetzt zueinander aufgenommen sind und das Panoramablickfeld abde cken; Auswählen, für zumindest einen Bildbereich des Panoramabildes, eines oder mehrerer Bilder aus einer Teilmenge aus den ersten Einzelbildern (1A, 1 B, 1 C) und dem zumindest einen zweiten Einzelbild (2A, 3A), die mit dem zumindest einen Bildbereich überlappt; und

Konstruieren des Panoramabildes unter Verwendung des einen oder der mehreren Bil dern in dem zumindest einen Bildbereich.

Description:
Erzeugung von Panoramabildern

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Erzeugen von Panoramabildern, insbe sondere auf das Erzeugen von Panoramabildern mit verringerten Artefakten.

In Panoramabildern wird ein großer Beobachtungswinkel abgedeckt, der nicht notwendi gerweise ein Blickfeld von 360 umfasst. Panoramabilder werden meist erzeugt, indem mehrere Bilder, die mit unterschiedlichen Blickrichtungen aufgenommen wurden, zusam mengefügt werden.

Bei einer Variante der Erzeugung eines Panoramabildes werden mehrere Einzelbilder nacheinander erzeugt. Zwischen den Einzelbildern wird die Kamera ein Stück weiterge schwenkt. Die Einzel- oder Teilbilder werden dann mit einer sogenannten Stitching- Technik zu einem Panoramabild zusammengesetzt. Bei dem Stitching-Prozess kann es zu Fehlern kommen. Fehler, die dadurch bedingt sind, dass die Eintrittspupille nicht mit der Drehachse der Kamera zusammenfällt, können konstruktiv gering gehalten werden. Nicht ohne weiteres beseitigbare Probleme sind allerdings solche, die aufgrund der Be wegung von Objekten in der aufgenommen Szene entstehen.

Die Kombination von einzelnen Aufnahmen zu einem Gesamtbild kann gemäß einer wei teren Variante nicht auf Basis von im Zeitmultiplex aufgenommenen Bildern durchgeführt werden, sondern von solchen, die im Kanalmultiplex aufgenommen werden. Hier werden die Einzelaufnahmen gleichzeitig durch mehrere Kanäle mit unterschiedlichen Blickrich tungen aufgenommen und dann zusammengefügt. Hier treten aufgrund der Nebeneinan deranordnung der Kanäle Parallaxprobleme beim Stitchen auf. In beiden Fällen gibt es also Probleme beim Stitchen aufgrund von Inkonsistenzen zwischen den Teilaufnahmen, einmal aufgrund der unterschiedlichen Aufnahmezeitpunkte und das andere Mal aufgrund des Abstands zwischen den optischen Kanälen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Panoramabilder zu erzeugen, die eine verbesserte Qualität aufweisen, wie z.B. aufgrund einer verringerten Inkonsistenz zwischen den einzelnen Teilaufnahmen. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausgestaltungen werden in den abhängigen Patentansprüchen definiert.

Der vorliegenden Anmeldung liegt die Idee zugrunde, dass zwei Arten von Einzelbildern aufgenommen werden, die zu einem Satz von zeitgleich aufgenommenen Einzelbildern - einem ersten Satz von Einzelbildern - und einem weiteren Satz von zeitlich nacheinander aufgenommenen Einzelbildern - einem zweiten Satz von Einzelbildern - führen. Dazu werden zeitgleichen Aufnahmen - ersten Aufnahmen - mittels mehrerer optischer Kanäle eines Kamerasystems erzeugt, zeitlich versetzt - zu den ersten Einzelbildern und/oder untereinander - zumindest ein weiteres Einzelbild - zweite(s) Einzelbild(er) genannt - die mit einem oder mehreren dieser Kanäle erzeugt werden, hinzugefügt. Der Satz zeitver setzt zueinander aufgenommener Aufnahmen kann demnach von dem gleichen„Stand ort“ aus gemacht werden bzw. mit geringem Basisabstand, so dass diese keine oder eine nur verschwindende Parallaxe aufweisen. Der andere Satz von gleichzeitig erzeugten Aufnahmen leidet nicht an Bewegungsinkonsistenzen zwischen den Aufnahmen. Aus die sen beiden Sätzen von Einzelbildern kann aufgrund ihrer komplementären Vorteile eine verbesserte Zusammenfügung zu einem Panoramabild, d.h. eine Konstruktion eines ver besserten Panoramabildes, erzielt werden. In Kombination kann sich ein Panoramabild ergeben, das artefaktfreier ist als mit lediglich einem Satz von Aufnahmen, und zwar un abhängig von der Art der Gesamtszene, nämlich einer Szene im Gesamtblickfeld mit Be wegung oder ohne. Der konstruktive Zusatzaufwand kann je nach bereits vorhandener Konstruktion des Kamerasystems sehr gering oder sogar gar nicht vorhanden sein.

In einer Ausführungsform bestimmt die Vorrichtung einen ersten Unterschied zwischen einem ersten Paar von ersten Einzelbildern, die zumindest einen Abschnitt des Panora mablickfeldes betreffen und im Panoramablickfeld einander in einem ersten Überlap pungsbereich überlappen, in dem ersten Überlappungsbereich, und bestimmt einen zwei ten Unterschied zwischen einem zweiten Paar von Einzelbildern aus dem zweiten Satz von Einzelbildern, die den gleichen Abschnitt des Panoramablickfeldes betreffen und im Panoramablickfeld einander in einem zweiten Überlappungsbereich überlappen, in dem zweiten Überlappungsbereich, wobei das erste Paar für das Konstruieren des Panora mabildes ausgewählt wird, wenn der erste Unterschied kleiner als der zweite Unterschied ist, und das zweite Paar ausgewählt wird für das Konstruieren des Panoramabildes in dem Abschnitt, wenn der erste Unterschied größer als der zweite Unterschied ist. Der erste und zweite Überlappungsbereich können sich decken. In einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung eingerichtet, um die Bestimmung des ersten und zweiten Unterschieds und die darauf basierende Auswahl des ersten oder zweiten Paars entlang einer zu einer ersten Richtung, entlang der die von dem Paaren von Einzelbildern abgedeckten Gesichtsfelder nebeneinander liegen, senkrechten zweiten Richtung so durchzuführen, dass die Bestimmung in Querschnitte/Streifen unterteilt ist, so dass die Auswahl für unterschiedliche Querschnitte, die quer zur zweiten Richtung verlau fen, unterschiedlich ausfallen kann.

In einer Ausführungsform wird das Aufnehmen des zumindest einen zweiten Einzelbildes so durchgeführt, dass die Einzelbilder des zweiten Satzes von Einzelbildern mit unter- schiedlicher Blickrichtung aufgenommen werden, und zwischen den Einzelbildern des zweiten Satzes von Einzelbildern eine Blickrichtungsvariation durchgeführt wird, die durch Rotieren eines optischen Kanals des oder durch Rotieren des gesamten Kamerasystems und/oder Schalten eines schaltbaren optischen Elements, das ein Umlenken eines Strah lenganges des einen optischen Kanals oder eines Strahlenganges der mehreren Kanäle des Kamerasystems bewirkt, und/oder Rotieren eines Spiegels oder Prismas zum Umlen ken eines Strahlenganges des einen der mehreren optischen Kanäle oder eines Strahlenganges der mehreren Kanäle des Kamerasystems hervorgerufen wird.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst das System ein zweites Kamerasystem und ist ausgebildet für ein zeitgleiches Aufnehmen eines dritten Satzes von Einzelbildern, die zusammen das Panoramablickfeld abdecken, mit mehreren optischen Kanälen des zwei ten Kamerasystems, wobei das zweite Kamerasystem relativ zum ersten Kamerasystem versetzt angeordnet ist, für ein Aufnehmen von zumindest einem vierten Einzelbild, mit einem der mehreren optischen Kanälen des zweiten Kamerasystems, so dass das zumin dest eine vierte Einzelbild zusammen (d.h. das zumindest eine vierte Einzelbild für sich genommen) oder zusammen mit einem durch den einen der mehreren optischen Kanäle aufgenommenen dritten Einzelbild einen vierten Satz von Einzelbildern ergibt bzw. erge ben, die zeitversetzt zueinander aufgenommen sind und ebenfalls das Panoramablickfeld abdecken, und für ein Konstruieren eines weiteren Panoramabildes oder einer Tiefenkarte für das Panoramabild auf Basis des dritten Satzes von dritten Einzelbildern und des zu mindest einen vierten Einzelbildes.

Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert, unter denen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Erzeugung von Panora mabildern gemäß einem Ausführungsbeispiel zeigt;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Kamerasystems gemäß einem Ausfüh rungsbeispiel zeigt;

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Kamerasystems gemäß einem Ausfüh rungsbeispiel zeigt, bei dem sich das zu fotografierende Objekt bewegt;

Fig. 4 ist eine schematische Darstellung von einander überlappenden Einzelbildpaaren betreffend einen gemeinsamen Überlappbereich zur Analyse derselben hinsicht lich des zur Panoramabilderzeugung zu bevorzugenden Paares; und

Fig. 5 eine schematische Darstellung von einander überlappenden Einzelbildpaaren betreffend einen gemeinsamen Überlappbereich zur Analyse derselben hinsicht lich des zur Panoramabilderzeugung zu bevorzugenden Paares, wobei die Ana lyse abschnittsweise verfeinert wird.

Bevor anhand der Figuren Ausführungsbeispiele beschrieben werden, sei noch einmal kurz veranschaulicht und motiviert, wodurch sich Vorteile aus den nachfolgend beschrie benen Ausführungsbeispiele ergeben.

Wie in der Beschreibungseinleitung erwähnt, kann es aus verschiedenen Gründen sinn voll sein, mehrere Aufnahmen mit vergleichsweise kleinem Gesichtsfeld zu einer Aufnah me mit größerem Gesichtsfeld zusammenzufügen. Beispielsweise kann die Gesamtauflö sung des Bildes höher sein oder die Abmessungen des Kamerasystems sind geringer oder der Formfaktor des Systems kann günstiger sein, oder es kann besonders flach auf gebaut werden.

Zur Aufnahme der Einzelbilder stehen im Wesentlichen zwei Verfahren zur Verfügung;

1. Zeitversetzte Aufnahme der Einzelbilder mit einem einzelnen optischen Kanal. Hier zu wird die Blickrichtung zwischen den Aufnahmen geändert, etwa durch Drehen der Gesamtkamera oder durch Ablenkung des Strahlenganges mit einem bewegli chen Spiegel. Alle Aufnahmen entstehen von einem gemeinsamen Standpunkt aus. 2. Zeitgleiche Aufnahme der Einzelbilder mit mehreren optischen Kanälen, die ver schiedene feste Blickrichtungen aufweisen. Zwangsläufig befinden sich in diesem Fall die optischen Kanäle nicht an dem gleichen Ort, sondern sind lateral gegenei nander versetzt. Ein Strahlteiler würde mehrere optische Kanäle mit einem gemein samen Nodalpunkt ermöglichen, kann jedoch zu einem unerwünschten Lichtverlust führen.

Bei dem ersten Verfahren unterscheiden sich die Einzelbilder durch ihren Aufnahmezeit punkt, bei dem zweiten Verfahren durch den Kamerastandort. Dies kann zu Komplikatio nen beim Zusammenfügen der Einzelbilder zu dem Panoramabild führen. Ein artefaktfrei es Zusammenfügen ist nur für Szenen mit folgenden Eigenschaften möglich:

1. Statische Szenen, d.h. es gibt keine Bewegung von den Objekten in der Szene zwi schen den Aufnahmezeitpunkten.

2. Alle Objekte der Szene befinden sich in der gleichen Entfernung zum Kamerasys tem oder in einer Entfernung, die groß gegenüber dem Versatz der optischen Kanäle ist, je nach Winkelauflösung des Kamerasystems um den Faktor 100 oder mehr.

Die Rekonstruktion von anderen Szenen kann ebenfalls versucht werden, erfordert jedoch einen erhöhten algorithmischen Aufwand. Schlägt die Rekonstruktion fehl, äußert sich dies in Geisterbildern oder in nicht zusammenpassenden Kanten und Bilddetails.

Artefakte können beispielsweise reduziert werden durch eine schnelle Umschaltung der Blickrichtung oder einen geringen Abstand der optischen Kanäle.

Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele machen sich die Einzelvorteile bzw. Szenen-spezifischen Eignungen der beiden Varianten zu nutze, indem zwei Sätze von Einzelbildern aufgenommen werden, einmal ein zeitgleich aufgenommener, und ein mal ein zeitversetzt aufgenommener, so dass die Konstruktion des Panorambildes basie rend auf den beiden Sätzen insgesamt verbessert werden kann, unabhängig von der Art der Szene, d.h. mit Bewegung und/oder mit starken Tiefvariationen in den Einzelbildüber lappbereichen.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung 100 zur Erzeugung eines Panoramabildes. Die Vorrichtung 100 umfasst eine Anordnung von mehreren optischen Kanälen 1 10a-110d eines Kamerasystems 1 10. In dem vorliegenden Beispiel umfasst das Kamerasystem vier optische Kanäle, jedoch ist die vorlie gende Erfindung nicht auf vier optische Kanäle beschränkt, sondern kann zwei oder mehr aufweisen. Das Kamerasystem 1 10 kann pro Kanal 1 10a-110c ein oder mehrere Linsen oder ein oder mehrere andere optische Elemente 115 umfassen, die zur Abbildung eines jeweiligen, dem jeweiligen Kanal zugehörigen Teilbereiches oder Teilgesichtsfeldes 150a- 150d aus einem gesamten Panoramablickfeld 150 auf einen jeweiligen Bildsensor oder jeweiligen Bildsensorabschnitt eines Bildsensors 11 1 dienen. Die Kanäle können im we sentlichen zueinander parallel von Bildsensor 1 1 1 zu einer Umlenkeinrichtung, wie z.B. einem Spiegel, verlaufen, der die Strahlengänge der Kanäle bzw. ihre Blickfelder umlenkt. Er ist schwenkbar zwischen einer ersten, in Fig. 1 gezeigten Stellung, in der das Gesamt- gesichtsfeld 150 ist, und einer zweiten Stellung, in der das Gesamtgesichtsfeld 150‘ ist, das gegenüber dem 150 in der ersten Stellung so verschoben ist, dass die Teilgesichts felder 150d, 150b der Kanäle 1 10d,b in der zweiten Stellung 150' im Wesentlichen mit den Teilgesichtsfeldern 150c,a der Kanäle 1 10c,a in der ersten Stellung überlappen. Hierzu sind die Teilgesichtsfelder 150a-d in jeder Stellung hier exemplarisch in einem 2x2-Array einander überlappend angeordnet, um das Gesamtgesichtsfeld abzudecken, so dass die Gesamtgesichtsfelder 150,150' in den beiden Stellungen um ein Teilgesichtsfeld vonei- nander in einer Richtung parallel zu den Strahlengängen vor der Umlenkeinrichtung 140 und senkrecht zur Schwenkachse der Umlenkeinrichtung 140 versetzt sind. Die Kanäle 110d, 1 10b sind somit in der Lage, dass gesamte Gesichtsfeld aus der ersten Stellung 150 abzudecken, wenn man die Sequenz von Stellungen 150 und 150' betrachtet. Die Aufteilung in eine 2x2-Abdeckung und die Anzahl von Teilgesichtsfeldern ist nicht kritisch und auch die Anzahl an Stellungen könnte erhöht werden. Die Stellungen spielen noch bei der Aufnahme eines Panoramabildes eins Rolle, wie es im Folgenden beschrieben wird.

Das Kamerasystem 1 10 bzw. dessen Bildsensor(en) 1 1 1 ist/sind mit einer Entschei dungsvorrichtung 120 verbunden, die aus einer Menge von Einzelbildern, die nach einem bestimmten, später noch näher beschriebenen Vorgehen aufgenommen werden, einen Satz von Einzelbildern auswählt, um dann zu einem Panoramabild zusammengesetzt zu werden, wobei die Auswahl das Satzes von Bildern auch variieren kann, wie z.B. in einer Richtung quer zum gegenseitigen Teilgesichtsfeldversatz, wie es im Folgenden noch be schrieben wird. Das Zusammensetzen/Konstruieren des Panoramabildes anhand der Aufnahmenauswahl wird von dem Panoramabilderzeuger 130 vorgenommen. Des Weite ren kann die Vorrichtung in manchen Ausführungsbeispielen eine Einrichtung 140 umfas- sen, die die„Blickrichtung“ des Kamerasystems ändert. Wie beschrieben kann zum Anfer tigen eines Panoramabildes das Gesamtgesichtsfeld der Panoramabildkamera ge schwenkt werden. Dieses Schwenken, das von Hand durch den Benutzer vorgenommen werden könnte, kann in Ausführungsbeispielen aber natürlich auch von einer Einrichtung vorgenommen werden, die die Ausrichtung des Kamerasystems bzw. dessen Gesamtge- sichtsfeldausrichtung im Laufe einer Panoramaaufnahmeoperation ändert. Dies könnte alternativ zu Fig. 1 beispielsweise geschehen durch Rotation des gesamten Kamerasys tems 1 10, wird hier aber durch Drehung der Umlenkeirichtung, wie z.B. eines Spiegels oder Prismas, bewerkstelligt, so dass der Strahlengang der optischen Kanäle des Kame rasystems umgelenkt wird, wie dies ist durch den Doppelpfeil an der Umlenkeinrichtung 140 in Fig. 1 angedeutet ist.. Alternativ wäre es möglich, die Blickrichtungsänderung bzw. Stellungsänderung durch Schalten eines schaltbaren optischen Elementes vorzunehmen, wobei das optische Element ein Umlenken des Strahlenganges bewirkt. Wie gesagt könn te die Variation der Blickrichtung des Kamerasystems aber auch noch händisch von dem Benutzer der Kamera vorgenommen werden.

Es sei betont, dass das Vorhandensein einer Umlenkeinrichtung 140 einen Zweck haben kann, der sich bereits aus einer anderen Anforderung ergibt als der des Stellungswech sels, wie er hier im Folgenden zum Zwecke der Panoramabilderstellung verwendet wird, wie z.B. zu Bildstabilisation, so dass in einem solchen Fall ein bereits bestehendes Kame rasystem ohne größere konstruktive Maßnahmen erweitert werden kann, um eine Pano ramabilderstellung gemäß der vorliegenden Anmeldung vorzunehmen. In dem Fall der Doppelverwendung der Umlenkeirichtung 140 zur Bildstabilisation in Richtung quer zur Schwenkachse liegt auch ein Vorteil darin, dass in diesem Fall die Blickrichtungsänderung in sehr kurzer Zeit vorgenommen werden kann, so d.h. die Umlenkeinrichtung die Stel lungsänderungen schnell ausführen kann, so dass zwischen den Aufnahmen, die in den unterschiedlichen Richtungen bzw. Stellungen 150, 150‘ gemacht werden, ein lediglich kleiner Zeitunterschied liegt.

In Fig. 2 ist eine schematische Darstellung gezeigt, die verdeutlichen soll, wie unterschiedliche Sätze von Einzelbildern in einem Ausführungsbeispiel aufgenommen werden könnten. Fig. 2 erhöht dazu zu Veranschaulichungszwecken die Anzahl der Stellungen und ebenso die Anzahl von Kanälen in Richtung des relativen Versatzes des Gesamtge sichtsfeldes zwischen den Stellungen auf drei gegenüber 2, wie es in Fig. 1 dargestellt war, wobei allerdings die Aufteilung in zwei nebeneinanderliegende Teilgesichtsfelder, die quer zur Richtung des Gesamtgesichtsfeldversatzes zwischen den Stellungen in Fig. 2 verläuft, keine Rolle spielt. Die Sequenz von Aufnahmen, wie sie nun beschrieben wird, könnte von dem Kamerasystem 1 10 automatisch durchlaufen werden, wie z.B. gesteuert von einer Steuerung des Systems 1 10, wie z.B. auf Betätigung eines Aufnahmeknopfes durch den Benutzer hin, ggf. in einem bestimmten Panoramaaufnahmemodus.

Das gezeigte Kamerasystem 1 10 verfügt also in diesem Beispiel von Fig. 2 über drei opti sche Kanäle A, B und C, es ist aber auch eine andere Anzahl optischer Kanäle denkbar. Die optischen Kanäle können zu einer einzelnen Kamera gehören, d.h. die Kanäle fest in ein Gehäuse verbaut sein, wie es in Fig. 1 veranschaulicht wurde, oder es können auch drei nebeneinander angeordnete einzelne Kameras sein, von denen zumindest eine, nämlich hier zumindest die den Kanal A bildende, schwenkbar ist, um in die Teilgesichts felder der anderen beiden Kanäle A und C zu blicken. Wie der Figur zu entnehmen ist, sind die drei Kanäle A, B und C nebeneinander angeordnet, so dass diese gleichzeitig Einzelbilder in Richtung eines Panoramablickfeldes aufnehmen können, wobei die jeweili gen Blickrichtungen der einzelnen optischen Kanäle etwas voneinander abweichen, so dass die jeweils aufgenommenen Einzelbilder Überlappbereiche 220, 230 aufweisen. Das geschieht beispielsweise bei einer Aufnahme in einer Stellung 1 , was zu Aufnahmen 1A, 1 B und 1 C führt, die das Gesamtgesichtsfeld mit gegenseitiger Überlappung zwischen 1 A und 1 B und zwischen 1 B und 1 C abdecken.

Kanal A kann in einer Stellung 2 so ausgerichtet werden, dass er in die Blickrichtung von Kanal B in Stellung 1 blickt, wie zum Beispiel durch ein Schwenken nach links. Idealisiert wird in Fig. 2 davon ausgegangen, dass das Schwenken des Kanals A zwischen den Stel lungen so stattfindet, dass dessen Nodalpunkt konstant bleibt, aber dies ist nur ein Bei spiel, und ein Schwenken gemäß Fig. 1 oder eine andere Strahlumlenkung, wie sie dort beschrieben wurde, wäre ebenfalls möglich und ändert nur wenig an dem Konzept und Wesen der nachfolgenden Beschreibung einer Panoramabilderzeugung. In der Stellung 2 kann durch den Kanal A eine Aufnahme 2A erzeugt werden, die im Wesentlichen das gleiche Teilgesichtsfeld abdeckt wie die Aufnahme 1 B durch Kanal B in Stellung 1. Au ßerdem ist noch eine Stellung 3 veranschaulicht, bei der das Gesichtsfeld des Kanals A in Richtung des Gesichtsfeldes des Kanals C in Stellung 1 gebracht wird, um eine Aufnahme 3A dieses Gesichtsfeldes zu erzeugen.

Zur Erläuterung der Vorteile und Funktionsweise der nachfolgenden Verarbeitung der Aufnahmen 1 A-1 C, 2A und 3B zu einem Gesamtgesichtsfeld sind in Fig. 2 als Beispiele für Objekte in der Szene Buchstaben A und B veranschaulicht. Sie liegen in der Szene in unterschiedlicher Entfernung, was durch ihre unterschiedliche Größe veranschaulicht ist. Anhand der Objekte soll der Einfluss unterschiedlicher Aufnahmezeitpunkte zwischen der Stellungen 1 , 2, und 3 und der Einfluss der Szenentiefe, d.h. der unterschiedlichen Tiefe bzw. Objektentfernung von Objekten in der Szene erläutert werden, und die Art und Wei- se, wie verhindert oder reduziert wird, wie sich dieser Einfluss negativ auf ein aus den Aufnahmen 1A-1 C, 2A und 3A erzeugtes Panaromabild auswirken kann. Der Buchstabe B ist hierzu in einer anderen, größeren Entfernung zum Kamerasystem 110 als der Buch stabe A angeordnet.

Des Weiteren zeigt Fig. 2 eingekreiste Bereiche 220 und 230, in denen sich die Aufnah mebereiche der Kameras A und B bzw. A und C in der Stellung 1 überlappen. Das bedeu- tet, beispielsweise im Fall der Überlappung 220, dass das Einzelbild 1A eine Überlappung mit dem Einzelbild 1 B aufweist. Genauer weist Einzelbild 1 A in dessen linken Bereich eine Überlappung mit dem rechten Bereich von Einzelbild 1 B auf. Das heißt, dass in diesem Bereich die gleichen Bildinhalte umfasst sind. Diese Bildinhalte können sich allerdings aufgrund von Parallaxeneffekten unterscheiden, so dass die Bildinhalte möglicherweise nicht identisch sind. Analog gibt es den Überlappungsbereich 230 zwischen den Einzelbil dern 1A und 1 C, sowie (nicht explizit gezeigte) Überlappungsbereiche zwischen den Ein zelbild-Paaren 1A+2A und 1A+3A aufgrund der Koausrichtung von 1 B und 1 A bzw. 3A und 1 C. Auf die Bedeutung der Überlappungsbereiche wird im Zusammenhang mit Fig. 4 näher eingegangen.

Im Beispiel der Fig. 2 nimmt Kanal A des Kamerasystems 1 10 also das Bild 1 A auf, wäh rend gleichzeitig von Kanal B das Bild 1 B und von Kamera C das Bild 1 C aufgenommen wird. Das geschieht bei Stellung 1. Da sich die Kameras bzw. die optischen Kanäle A, B und C nicht an dem gleichen Ort befinden, sondern relativ zueinander etwas versetzt an geordnet sind, können die aufgenommenen Bilder eine Parallaxe aufweisen. Dies ist an gedeutet durch die unterschiedlichen Positionen der zuvor erwähnten Buchstaben A und B, die sich in dem Panoramablickfeld befinden.

Im Einzelbild 1 A scheint der Buchstabe B mittig hinter dem Buchstaben A zu liegen. Der das in Blickrichtung links von Kanal A liegende Teilgesichtsfeld aufnehmende optische Kanal B, der das Einzelbild 1 B erzeugt, sieht hingegen den Buchstaben B relativ zu dem Buchstaben A seitlich nach links versetzt, da sein Nodalpunkt bzw. sein Eintrittspupille seitlich links von dem des Kanals A liegt. Er sieht die Szene etwas von links. Analog nimmt der optische Kanal C das Einzelbild 1 C auf, in dem der Buchstabe B relativ zu dem Buchstaben A etwas nach rechts versetzt erscheint. Dieser Effekt, der Parallaxeneffekt, tritt auf, wenn sich die optischen Kanäle seitlich versetzt zueinander befinden und die Szene eine Tiefe aufweist, d.h. die Objekte darin in unterschiedlichen Entfernungen an geordnet sind.

Es sei betont, dass die Reihenfolge des Durchlaufens der Stellungen 1 , 2 und 3 nicht re- levant ist und auch geändert werden könnte, aber nun sei als zweites die Stellung 2 be trachtet, in welcher der optische Kanal A nach links gedreht wird, um das Einzelbild 2A, und die Stellung 3, in welcher der optische Kanal A nach rechts gedreht wird, um das Ein zelbild 3A aufzunehmen. Sie entsprechen hinsichtlich Teilgesichtsfeld der Aufnahme je weils den Einzelbildern 1 B und 1 C, aber anders als die Einzelbilder 1 B und 1 C werden die Aufnahmen 2A und 3A aus einer gleichen Perspektive aufgenommen, wie sie für die Ein zelaufnahme 1 B vorliegt. Es ist entsprechend in Fig. 2 ersichtlich, dass, da sich der Standort des optischen Kanals A nicht ändert, hier kein Parallaxeneffekt auftritt, d. h. der Buchstabe B überlappt mit dem Buchstaben A in der Aufnahme 2A und 3A in der gleichen Art wie in Aufnahme 1 A. In diesem Fall tritt also keine Parallaxe auf.

Im Allgemeinen wäre es also vorteilhaft, ein Panoramabild basierend auf dem Satz von Aufnahmen 1A, 2A und 3A zu erzeugen, da sich dort die Anordnung der Buchstaben A und B relativ zueinander nicht unterscheidet und somit keine Artefakte auftreten.

Es ist jedoch ebenfalls klar, dass der Satz von Aufnahmen 1A, 1 B und 1 C gleichzeitig aufgenommen wird, wohingegen die Aufnahmen 1A, 2A und 3A einen Satz von Aufnah men bilden, die mit einem zeitlichen Versatz zueinander erzeugt werden müssen, da zwi schen den Einzelaufnahmen die Kamera bzw. der optische Kanal A nach links bzw. rechts geschwenkt werden oder eine andere Manipulation/Umschaltung der Blickrichtung erfol gen muss.

Wenn im Beispiel der Fig. 2 die Anordnung der Buchstaben A und B im Panoramablick feld statisch ist, wäre es zum Bespiel nicht nötig, auf die zeitgleich aufgenommenen Auf nahmen bzw. Einzelbilder 2A und 3A zurückzugreifen, sondern es wäre vorteilhafter, um ein artefaktfreies Panoramabild zu erzeugen, den Satz zeitlich nacheinander aufgenom menen Einzelbilder 1A, 1 B und 1 C zu verwenden. Sind jedoch die Objekte in dem Pano ramablickfeld nicht statisch, sondern weisen eine Bewegung auf, bzw. handelt es sich um eine dynamische Szene, kann die Situation anders aussehen, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Fig. 3 zeigt schematisch eine ähnliche Anordnung wie die in Fig. 2 gezeigte, nur ist in die sem Fall der Buchstabe A bewegungsbehaftet im konkreten Beispiel führt dieser Buch stabe eine Drehung im Uhrzeigersinn aus.

Die drei Einzelbilder 1A, 1 B und 1 C, die zeitgleich aufgenommen wurden, zeigen jeweils den Buchstaben A mit der gleichen Orientierung, da ja die Bilder zeitgleich aufgenommen wurden. Die danach zeitversetzt aufgenommenen Einzelbilder 2A und 3A, die durch den optischen Kanal A aufgenommen werden, nachdem der optische Kanal A nach links und rechts geschwenkt wurde, zeigen den Buchstaben A etwas gedreht. So zeigt das Einzel bild 2A, dass der Buchstabe A etwas nach rechts gedreht ist, relativ zu der Ausrichtung des Buchstabens A in den Aufnahmen 1A, 1 B und 1 C, da ja das Einzelbild 2A zeitlich nach den Einzelbildern 1A, 1 B und 1 C aufgenommen wurde. Da das Einzelbild 3A sogar zeitlich noch nach der Aufnahme des Einzelbildes 2A erfolgte, ist der Buchstabe A im Ein- zelbild 3A noch etwas weiter im Uhrzeigersinn verdreht abgebildet. Fig. 3 dient zur Ver deutlichung des Effektes, dass sich bewegende Objekte in zeitlich nacheinander aufge- nommenen Einzelbildern dem Beobachter in anderen Positionen präsentieren können, und es sei noch einmal betont, dass die Reihenfolge des Durchlaufens der Stellungen 1 , 2 und 3 auch geändert werden könnte.

Würde das Panoramabild jetzt aus dem Satz von Einzelbildern 1 A, 2A und 3A erzeugt werden, gäbe es ein deutliches optisches Artefakt aufgrund der sukzessiven Verdrehung des Buchstabens A. In diesem Fall wäre es günstiger, das Panoramabild basierend auf dem Satz von Einzelbildern 1A, 1 B oder 1 C anzufertigen.

Je nach Szene kann es Vorkommen, dass an den Überlappbereichen 220 und 230 unter schiedliche Szenensituationen Vorkommen, d.h. Bewegung und/oder Szenentiefe, so dass auch ein anderer Satz von Einzelbildern für die Panoramabilderzeugung der güns tigste sein könnte, wie z.B. eine Erzeugung basierend auf dem Satz von Einzelbildern 1A, 2A oder 3A, oder dem Satz von Einzelbildern 1A, 2A und 1 C.

Um zu entscheiden, welche Kombination von Einzelbildern für die Erzeugung des Pano ramabildes vorteilhafter ist, ist es in beispielhaften Ausführungsformen möglich, sich die zuvor erwähnten Überlappungsbereiche 220, 230 der Einzelbilder genauer anzusehen, bzw. Paare von Einzelbildern zu untersuchen, die sich in diesen Überlappbereichen über lappen. Wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, weist das Einzelbild 1A auf der hier gezeigten linken Seite einen Überlapp mit dem Einzelbild 1 B auf. Selbiges gilt auch für die Paarung zwischen Bild 1 A mit dem Einzelbild 2A. Analog weist das Einzelbild 1 A einen Überlappungsbereich mit den Einzelbildern 1 C und 3A im rechten Bereich des Bildes 1 A auf.

Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung, die das Konzept der Entscheidung über die Zusammenstellung des Satzes von Aufnahmen als Grundlage für die Panoramabilderzeugung anhand einer Analyse der Überlappungsbereiche, wie sie durch den Entscheider 120 ausgeführt wird, näher erläutern soll. Gezeigt sind Einzelbilder 1A, 1 B und 2A aus Fig. 2, wobei im linken Bereich der Fig. 4 die Einzelbilder 1A und 1 B nebeneinander dar gestellt sind, im rechten Bereich sind Einzelbilder 1A und 2A gezeigt.

In Fig. 4 sind zu den Einzelbildern die Überlappungsbereiche Ü1 und Ü2 markiert. Dies sind die Bereiche, die sich in den Einzelbildern 1A und 2A auf den gleichen Teil des Pano ramablickfeldes beziehen. Es ist augenfällig, dass der Überlappungsbereich Ü1 die glei che Bildinformation trägt wie der Überlappungsbereich Ü2. Dies ist nicht verwunderlich, da ja der Panoramabildbereich der Fig. 2 keine Bewegung aufweist und somit die zeitver setzt aufgenommenen Einzelbilder 1 A und 2A sich im Überlappungsbereich stark ähneln, da ja in diesem Fall der Parallaxeneffekt entfällt, weil diese aus den gleichen Perspektive aufgenommen wurden, d. h. der Standort des Kanals war jeweils der gleiche. Die Einzel bilder 1 A und 1 B sind in Fig. 4 auch einander gegenübergestellt. Unter diesen Einzelbil dern sind die Überlappungsbereiche Ü1 und Ü3 markiert. Hier ist die Ähnlichkeit im Über lappungsbereich nicht so ausgeprägt verglichen zu der Situation in dem Bilderpaar 1 A und 2A. Die Bildinformation über die linke Hälfte des Buchstabens A ist zwar in beiden Überlappungsbereichen sehr ähnlich, allerdings ist aufgrund des Parallaxeneffektes im Bild 1 A mehr die linke Hälfte des Buchstabens B zu sehen, wohingegen in dem Überlap pungsbereich Ü3 der Buchstabe B fast gar nicht zu sehen ist.

Bei einem Vergleich der Ähnlichkeit der Überlappungsbereiche Ü1 und Ü2 im Vergleich zu den Bereichen Ü1 und Ü3 weist das Einzelbildpaar 1 A und 2A die größere Ähnlichkeit auf. Für das Erzeugen eines Panoramabildes wäre das Einzelbilder-Paar 1 A und 2A die zu bevorzugende Kombination.

Im Allgemeinen kann in einem Beispiel, um zu entscheiden, ob die Kombination vom Ein zelbild 1 A mit 1 B oder die Kombination vom Einzelbild 1 A mit Einzelbild 2B vorteilhafter für das Gesamtpanoramabild ist, ein Unterschied in dem Überlappungsbereich zwischen Bild 1A und Bild 1 B ermittelt werden, und ebenso kann ein Unterschied zwischen Einzelbild 1 A und Einzelbild 2A in dem Überlappungsbereich ermittelt werden. Je nachdem, welcher der beiden Unterschiede geringer ausfällt, wird eine Kombination von zwei Einzelbildern zur Erzeugung des Panoramabildes ausgewählt.

Zur Bildung eines Unterschiedes bzw. eines Unterschiedswertes im Überlappungsbereich von zwei Einzelbildern ist es beispielsweise denkbar, die Einzelbilder im Überlappungsbereich pixelweise zu vergleichen und die Unterschiedswerte betragsmäßig aufzusummie ren. Auch andere Verfahren könnten herangezogen werden, beispielsweise ein Aufsum mieren von quadrierten Unterschiedswerten, die pixelweise zu bestimmen sind, oder das Auswerten eines Korrelationsmaximums bei gegenseitiger Verschiebung der Einzelbilder paare entlang der Richtung, entlang der die Gesichtsfelder nebeneinander liegen.

Fig. 5 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die Einzelbilder in Segmente oder Querschnitte unterteilt werden, für die getrennt entschieden wird, ob zur Erzeugung des Panoramabildes die entsprechend zeitgleich aufgenommenen Abschnit te/Querschnitte verwendet werden oder die zeitlich aufeinanderfolgend aufgenommenen Querschnitte, die aber dann keine Parallaxe aufweisen.

Das Panoramablickfeld dieses Beispiels ist dadurch gekennzeichnet, dass der Buchstabe A bewegungsbehaftet ist, d. h. er weist eine zeitliche Veränderung durch Drehung im Uhr zeigersinn auf, wohingegen der Buchstabe B statisch ist. In diesem Fall ist der Buchstabe B oberhalb des Buchstabens A angeordnet, wodurch sich der Panoramabildbereich in einen oberen Bereich ohne Bewegung und einen unteren Bereich mit Bewegung aufteilen lässt.

In Fig. 5 ist daher jedes Einzelbild in einen oberen und unteren Bereich aufgeteilt, z. B. ist das Einzelbild 1 A in den unteren Bereich 1 Au und den oberen Bereich 1Ao aufgeteilt, für die anderen Einzelbilder 1 B, 1 C, 2A und 3A gilt sinngemäß dasselbe.

Bei der Auswahl der oberen oder unteren Halbbilder zur Verwendung für die Konstruktion des Panoramabildes wird nun zuerst der obere Bereich besprochen. Im oberen Bereich gilt aufgrund der fehlenden Bewegung eine Analyse, die im Wesentlichen der der Fig. 2 entspricht. Ausgehend vom oberen Bildbereich 1 Ao sind die Einzelbildquerschnitte 2Ao und 3Ao gegenüber den Abschnitten 1 Bo und 1 Co zu bevorzugen, da die Einzelbildquer- schnitte 2Ao und 3Ao keine Parallaxe aufweisen und daher zu erwarten ist, dass diese das stimmigere Panoramabild ergeben.

Im unteren Bereich der Einzelbilder ist es im vorliegenden Fall vorteilhafter, das Panora mabild basierend auf den Einzelbildquerschnitten 1Au, 1 Bu und 1 Cu zu erzeugen, da die Einzelbildquerschnitte 2Au und 3Au einen rotierten Buchstaben A aufweisen. Da in der menschlichen Wahrnehmung häufig eine Drehung als störender als ein Parallaxeneffekt empfunden werden kann und auch die Ähnlichkeiten in den Überlappungsbereichen auf- grund der Drehung geringer ausfallen, werden im vorliegenden Fall die parallaxenbehafte ten Einzelbildquerschnitte bevorzugt zur Konstruktion des Panoramabildes verwendet.

In einem nicht dargestellten Fall, in dem die Drehung des Buchstabens A deutlich langsamer vonstattengeht, d. h. dass das Einzelbild 2Au einen nur geringfügig verdrehten Buchstaben A zeigen würde, wäre es denkbar, dass in diesem Fall der Einzelbildquer- schnitt 2Au eine größere Ähnlichkeit mit dem entsprechenden Überlappungsbereich mit dem Einzelbildquerschnitt 1 Au aufweist, und dass in diesem Fall die Kombination aus 1Au und 2Au vorteilhafter wäre gegenüber der parallaxenbehafteten Kombination 1Au und 1 Bu, allerdings wäre es dann auch möglich, dass im Einzelbild 3A die Verdrehung des Buchstabens A schon deutlicher wahrzunehmen ist und in diesem Fall die Kombination von 1 Au mit 1 Cu gegenüber der Kombination 1 Au und 3Au zu bevorzugen ist.

Im Allgemeinen kann festgehalten werden, dass die Beurteilung von statischen Szenen, von Szenen mit Objekten in relativ großer Entfernung und Szenen mit Objekten in einem eingeschränkten Entfernungsbereich verhältnisweise unproblematisch ist.

Des Weiteren ist denkbar, in Fortführung der Unterteilung der Einzelbilder in Einzelbild- querschnitte, wie in Fig. 5 gezeigt, dass die Einzelbilder selbst noch in weitere Querschnit te zerlegt werden können, beispielsweise in drei, vier oder noch mehr Querschnittsberei che. Dies kann in Fällen sinnvoll sein, in denen sich ein Einzelbild in einer Richtung senk recht zur Schwenkrichtung des Panoramabildes in Bereiche unterteilt, die entweder sta tisch sind oder eine Bewegung aufweisen.

Um zu beurteilen, ob eine weitere Unterteilung in verfeinerte Querschnitte sinnvoll ist, kann eine solche Unterteilung probeweise vorgenommen werden, und die Ähnlichkeit der unterschiedlichen Querschnitte kann berechnet werden. In dem Fall, dass sich die jeweili gen Unterschiede der Querschnitte als nicht signifikant erweisen, kann eine weitere ver- feinerte Unterteilung in Querschnitte unterbleiben, in dem Fall, dass deutliche Unterschie de zutage treten, kann gefolgert werden, dass eine feinere Unterteilung in Querschnitte sinnvoll ist und diese kann entsprechend vorgenommen werden. Eine derartige Betrach tung funktioniert für eine größere Anzahl von Szenen und ist nur noch für Bildausschnitte problematisch, die sowohl Bewegung als auch eine Tiefenstaffelung enthalten. Die Tie fenstaffelung führt zu den zuvor diskutierten Parallaxeneffekten.

In der Literatur werden Anordnungen beschrieben, die Parallaxeneffekte messen und ausgleichen sollen. Dabei handelt es sich um zeitgleiche Aufnahme von Einzelbildern mit mehreren optischen Kanälen, die verschiedene feste Blickrichtungen haben. Jeder dieser Kanäle ist jedoch doppelt vorhanden, wobei die Basisbreite bewusst so groß wie möglich gewählt wird. Auf diese Weise wird jedes Teilgesichtsfeld von zwei Standorten aufge- nommen. Diese doppelte Aufnahme der Szene mit zwei Kameras mit einer gewissen Ba sisbreite/Basisabstand erlaubt es, eine Disparität zwischen diesen beiden Ansichten zu erzeugen, und durch diese Disparität kann für das komplette Gesichtsfeld die Parallaxe kompensiert werden, um schließlich ein artefaktfreies Gesamtbild zu erhalten.

Es gibt jedoch Szenen, bei denen durch Verdeckungseffekte entweder bereits bei der Tiefenschätzung oder aber bei einer Kompensation Lücken entstehen. Es gibt dann Bild teile, für die entweder keine Tiefenschätzung möglich ist, oder für die die Parallaxkom- pensation Szenenbereiche freilegt, die von keinem der optischen Kanäle aufgenommen wurden. In diesem Fall ist eine Parallaxkompensation nicht fehlerfrei möglich. Selbst wenn die Szene statisch ist, lässt sich kein artefaktfreies oder fehlerfreies Panorama erzeugen. Wird jedoch zusätzlich mindestens ein Kanal so gedreht oder abgelenkt, dass dieser Ka nal alle Bereiche des Gesichtsfeldes erfasst, so kann bei statischen Szenen ohne Pa rallaxkompensation ein Panoramabild erzeugt werden. Dies ist im zuvor beschriebenen Verdeckungsfall nützlich, kann aber auch ohne Verdeckung geschehen, um die komplexe Parallaxkompensation zu vermeiden. Eine Vorrichtung zur Aufnahme der Einzelbilder kann einen Spiegel oder eine andere Einrichtung zur Ablenkung der Blickrichtung enthal ten. In diesem Fall ist der Einsatz des zuvor beschriebenen Verfahrens besonders vorteilhaft, da die mechanischen Voraussetzungen bereits gegeben sind. Änderungen sind le diglich bei der Ansteuerung des Spiegels oder bei der Bildauswertung notwendig.

Des Weiteren kann es in Ausführungsbeispielen vorgesehen sein, nicht nur mit einem Kanal alle Bildbereiche aufzunehmen, wie in den zuvor genannten Beispielen mit Kanal A, sondern auch mit den übrigen optischen Kanälen B und C. Werden die Blickrichtungen der anderen optischen Kanäle gleichzeitig mit dem ersten Kanal verändert, verlängert sich die Aufnahmezeit dadurch nicht.

Eine schnelle Umschaltung der Blickrichtung, beispielsweise um die Einzelbilder 2A und 3A aufzunehmen, kann erreicht werden durch die Drehung des Gesamtsystems oder zu mindest des Kamerasystems, durch ein schaltbares optisches Element, beispielsweise mittels einer durchstimmbaren Linse oder einer Flüssigkristalllinse oder einer Liquid Lens, oder durch Drehen bzw. Kippen eines Spiegels oder Prismas im Strahlengang. Solch ein Spiegel oder Prisma könnte mittels einer Piezoansteuerung oder einem Elektromotor an getrieben sein.

Insbesondere durch die Verwendung von schaltbaren optischen Elementen oder durch Drehen oder Kippen eines Spiegels oder Prismas können Schaltzeiten im Bereich von einigen 10 Millisekunden erreicht werden, was mit üblichen Belichtungszeiten bei schwa- cher Beleuchtung vergleichbar ist.

In allen Fällen ist darauf zu achten, dass durch die Drehung oder Verkippung keine Pa rallaxe eingeführt wird oder dass diese zumindest minimiert wird. Es kann ausreichen, dass erreicht wird, dass die Verschiebung durch Parallaxe geringer als die Tiefenunschär fe ausfällt.

Ist das verwendete Kamerasystem mit einem Autofokus ausgestattet, können und sollten alle Aufnahmen mit einer bei der ersten Aufnahme ermittelten Einstellung durchgeführt werden. Dies reduziert die Zeit zwischen den Aufnahmen auf die Zeit, die das Umschalten der Blickrichtung benötigt. Eine gleiche Fokuseinstellung aller Teilbilder ist außerdem für das Zusammensetzen des Panoramabildes günstig.

Ein solches erfindungsgemäßes Kamerasystem kann in Mobiltelefonen und Fahrzeugka meras angewendet werden, und kann ebenso Anwendung finden in der Robotik, Video konferenzsystemen, Fernerkundung, medizinischen Anwendungen und Machine Vision. Ebenso ist das erfindungsgemäße Verfahren für Mehrkanalkamerasysteme geeignet, in denen bereits ein Spiegel oder ein anderer Mechanismus zur Steuerung der Blickrichtung vorhanden ist. Dies ist beispielsweise bei Systemen mit gefaltetem Strahlengang der Fall.

Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Ver- fahrens darstellen, sodass ein Element einer Vorrichtung auch als ein entsprechender Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist. Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar. Einige oder alle der Verfahrens schritte können durch einen Hardware-Apparat (oder unter Verwendung eines Hardware- Apparats), wie zum Beispiel einen Mikroprozessor, einen programmierbaren Computer oder eine elektronische Schaltung ausgeführt werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen können einige oder mehrere der wichtigsten Verfahrensschritte durch einen solchen Ap parat ausgeführt werden.

Je nach bestimmten Implementierungsanforderungen können Ausführungsbeispiele der Erfindung in Hardware oder in Software implementiert sein. Die Implementierung kann unter Verwendung eines digitalen Speichermediums, beispielsweise einer Floppy-Disk, einer DVD, einer Blu-ray Disc, einer CD, eines ROM, eines PROM, eines EPROM, eines EEPROM oder eines FLASH-Speichers, einer Festplatte oder eines anderen magneti schen oder optischen Speichers durchgeführt werden, auf dem elektronisch lesbare Steu- ersignale gespeichert sind, die mit einem programmierbaren Computersystem derart Zu sammenwirken können oder Zusammenwirken, dass das jeweilige Verfahren durchgeführt wird. Deshalb kann das digitale Speichermedium computerlesbar sein.

Manche Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung umfassen also einen Datenträger, der elektronisch lesbare Steuersignale aufweist, die in der Lage sind, mit einem pro grammierbaren Computersystem derart zusammenzuwirken, dass eines der hierin be schriebenen Verfahren durchgeführt wird.

Allgemein können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung als Computerpro grammprodukt mit einem Programmcode implementiert sein, wobei der Programmcode dahin gehend wirksam ist, eines der Verfahren durchzuführen, wenn das Computerpro grammprodukt auf einem Computer abläuft.

Der Programmcode kann beispielsweise auch auf einem maschinenlesbaren Träger ge speichert sein. Andere Ausführungsbeispiele umfassen das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren, wobei das Computerprogramm auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert ist. Mit anderen Worten ist ein Ausfüh rungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens somit ein Computerprogramm, das einen Programmcode zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren auf weist, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verfahren ist somit ein Daten träger (oder ein digitales Speichermedium oder ein computerlesbares Medium), auf dem das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren aufgezeichnet ist. Der Datenträger, das digitale Speichermedium oder das computerlesbare Medium sind typischerweise gegenständlich und/oder nicht-vergänglich bzw. nicht vorübergehend.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst eine Verarbeitungseinrichtung, beispielsweise einen Computer oder ein programmierbares Logikbauelement, die dahin gehend konfigu riert oder angepasst ist, eines der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst einen Computer, auf dem das Computerpro gramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren installiert ist.

Bei manchen Ausführungsbeispielen kann ein programmierbares Logikbauelement (bei spielsweise ein feldprogrammierbares Gatterarray, ein FPGA) dazu verwendet werden, manche oder alle Funktionalitäten der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann ein feldprogrammierbares Gatterarray mit einem Mikroprozessor Zusammenwirken, um eines der hierin beschriebenen Verfahren durchzu führen. Allgemein werden die Verfahren bei einigen Ausführungsbeispielen seitens einer beliebigen Hardwarevorrichtung durchgeführt. Diese kann eine universell einsetzbare Hardware wie ein Computerprozessor (CPU) sein oder für das Verfahren spezifische Hardware, wie beispielsweise ein ASIC.

Die hierin beschriebenen Vorrichtungen können beispielsweise unter Verwendung eines Hardware-Apparats, oder unter Verwendung eines Computers, oder unter Verwendung einer Kombination eines Hardware-Apparats und eines Computers implementiert werden.

Die hierin beschriebenen Vorrichtungen, oder jedwede Komponenten der hierin beschrie benen Vorrichtungen können zumindest teilweise in Hardware und/oder in Software (Computerprogramm) implementiert sein. Die hierin beschriebenen Verfahren können beispielsweise unter Verwendung eines Hardware-Apparats, oder unter Verwendung eines Computers, oder unter Verwendung einer Kombination eines Hardware-Apparats und eines Computers implementiert werden. Die hierin beschriebenen Verfahren, oder jedwede Komponenten der hierin beschriebe nen Verfahren können zumindest teilweise durch Hardware und/oder durch Software aus geführt werden.

Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten anderen Fachleuten einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die spezifischen Ein zelheiten, die anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert wurden, beschränkt sei.