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Patent Searching and Data


Title:
GEOGRID COLUMN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/048930
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a geogrid column, formed from a flat geogrid that is wrapped around itself, is designed to be introduced into the ground and subsequently filled. The grid has an overlap around at least part of the circumference of the column and is fixed at this point only before and during introduction into the ground, otherwise it is not interconnected. The column can be simply and cost-effectively produced in situ.

Inventors:
HEERTEN GEORG (DE)
Application Number:
PCT/DE2009/001495
Publication Date:
May 06, 2010
Filing Date:
October 24, 2009
Export Citation:
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Assignee:
NAUE GMBH & CO KG (DE)
HEERTEN GEORG (DE)
International Classes:
E02D3/08; E02D29/02
Foreign References:
EP1405950A12004-04-07
US3396546A1968-08-13
JP2000192437A2000-07-11
JP2004183276A2004-07-02
Attorney, Agent or Firm:
VOLLMANN, Heiko et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Geogittersäule, die aus einem flächigen Geogitter durch Wickeln gebildet ist und die zum Einbringen in den Boden (10) und zum anschließenden Verfüllen bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Geogitter zumindest über einen Teil des Umfangs der

Säule (1 ) gitterüberlappend ausgebildet und dort nur zum Erhalt der Säulenform vor und während des Einbaus fixiert, im Übrigen jedoch nicht miteinander verbunden ist.

2. Geogittersäule nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sich der Bereich, in dem sich das Geogitter überlappt, über mindestens die 0,35-fache, vorzugsweise die halbe Länge des Umfangs der Säule (1 ) erstreckt.

3. Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Bereich, in dem sich das Geogitter überlappt, über mindestens 15, vorzugsweise 20 Gitteröffnungen (5) in Umfangsrichtung erstreckt.

4. Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitteröffnungen (5) im Überlappungsbereich fluchten.

5. Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Geogitter aus polymerem Kunststoff gebildet ist.

6. Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Geogitter aus Polyolefinen gebildet ist.

7. Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass das Geogitter aus Polyester oder PET besteht.

8. Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Geogitter ein Rechteckgitterraster von 40 * 40 mm2, 40 * 80 mm2 oder 80 * 80 mm2 aufweist.

9. Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixation im Überlappungsbereich mechanisch gebildet ist.

10. Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixation im Überlappungsbereich mittels Kabelbindern (6), Drähten oder Klammern gebildet ist.

1 1 . Geogittersäule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfϋllmaterial (1 1 ) in der Säule (1 ) an die Gitteröffnungsweite (14) angepasst ist, derart, dass eine Verzahnung von Verfϋllmaterial ( 1 1 ) und Geogitter im Überlap- pungsbereich erfolgt.

12. Geogittersäule nach einem der vorhergehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Gitteröffnungsweite (14) und Korngröße des Verfϋllmaterials (1 1 ) zwischen 0,2 bis 2 beträgt.

13. Verfahren zum Erzeugen eines säulenförmigen Tragglieds im Boden, bei dem ein flächiges Geogitter vor Ort gitterüberlappend zu einer Säule (1 ) gewickelt und mechanisch fixiert wird, wonach die so gebildete Säule (1 ) in eine zuvor gebildete Bodenausnehmung eingebracht und mit Schotter (1 1 ) verfüllt wird, der hinsichtlich seiner Korngröße an die Gitteröffnungsweite angepasst ist.

14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem das flächige Geogitter vor Ort von einer Geogitterrolle abgelängt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem die Säulenhöhe (2) durch die Länge des abgelängten Geogitterrollenabschnitts und der Säulenumfang durch die Breite der Geogitterrolle bestimmt wird.

Description:
Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Geogittersäule mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen sowie ein Verfahren zum Erzeugen eines säulenförmigen Tragglieds im Boden unter Verwendung einer solchen Geogittersäule.

Zur Bewehrung des Bodens zählt es zum Stand der Technik, in diesen dübelartig Säulen als Tragglieder einzubringen. Derartige Säulen können durch bewehrten Beton gebildet werden, was aufwändig und teuer ist, zudem haben diese Säulen die unerwünschte Eigenschaft des Sprödbruchs im Überlastungsfall. Insoweit günstiger sind geotextilum- mantelte Kiessäulen, die jedoch eine wesentlich geringere Scherfestigkeit haben. Vorteilhafter sind die eingangs genannten schottergefüllten Geogittersäulen, die aus einem flächigen Geogitter durch Wickeln gebildet sind, die in eine Bodenausnehmung eingebracht und mit Schot- ter verfüllt sind. Diese aus hochfestem Kunststoff gebildeten Geogittersäulen können erhebliche Kräfte aufnehmen, insbesondere wenn sie aus großflächigen, hochzugfesten Geogittern gebildet sind, wie sie beispielsweise aus EP-Bl-I 038 654 bekannt sind.

Aus Smoltczyk, U., „Geogitter schafft biegesteife Schottersäulen", Bauen mit Textilien, Heft 1 /1999, Seiten 30 - 35, zählt es zum Stand der Technik eine Geogittersäule aus einer Geogittermatte herzustellen, die über einer Trommel gebogen wird und deren Enden mit einem Kettstab verbunden werden. Der Kettstab wird jeweils so parallel zu den letzten Längsstäben angeordnet und abwechselnd über und unter die in Um- fangsrichtung verlaufenden Querstäbe des Gitters geführt, so dass die Enden der Geogittermαtte formschlüssig miteinander verbunden sind und in eingebautem Zustand eine Geogittersäule gebildet ist, die mit ihren in Umfangsrichtung verlaufenden Querstäben erhebliche Kräfte aufnehmen kann. Darüber hinaus haben die so gebildeten geogitter- armierten Schottersäulen in Einbaulage im Erdreich aufgrund ihrer teilweise durch das Geogitter hindurchtretenden Schotterteile einen besonders innigen Verbund mit dem umgebenden Erdreich.

Das Verbinden einer Geogittermatte mittels Kettstab hat sich jedoch nicht bewährt, da insbesondere die Anbringung des Kettstabs in aufwändiger Handarbeit erfolgen muss, was insbesondere bei langen Säulen problematisch ist. Darüber hinaus muss das über einer Trommel gebogene Geogitter in dieser Stellung fixiert werden, um den Kettstab anbringen zu können.

Günstiger sind auch insoweit die Geogittersäulen, die aus einem flächigen Geogitter zur Säule gebogen und endseitig verschweißt sind, da diese zum einen hohe Zugkräfte in Umfangsrichtung aufnehmen können, zum anderen auf der Baustelle als formstabiles Gebilde gut hand- habbar sind und schließlich fabrikmäßig kostengünstig herstellbar sind.

Ein Nachteil letztgenannter Geogittersäulen ist allerdings, dass sie praktisch nur fabrikmäßig herstellbar sind. Aufgrund ihrer großen Volumina sind die Transportkosten nicht unerheblich. Darüber hinaus ist die An- wendung nur mit solchen flächigen Geogittern möglich, die praktikabel verschweißbar sind. Die Schweißverbindung stellt allerdings stets einen mechanischen Schwachpunkt der Säule dar, da durch die Wärmeeinbringung bei der Schweißung in der Regel auch eine strukturelle Veränderung erfolgt, was dazu führt, dass die Festigkeit in diesem Bereich in der Praxis ca. 20 % unter der Festigkeit des Geogitters im übrigen Bereich liegt. Die Gitterfestigkeit einer so gebildeten Säule kann also nicht voll ausgenutzt werden, sondern nur bis zur Festigkeit im Schweißbereich.

Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Geogittersäule zu schaffen, welche die vorgenannten Nachteile vermeidet, die insbesondere einfach und kostengünstig, ggf. auch vor Ort herstellbar ist und vergleichsweise hohe Kräfte aufnehmen kann. Darüber hinaus soll ein Verfahren zum Erzeugen eines säulenförmigen Tragglieds unter Verwendung einer verbesserten Geogittersäule geschaffen werden, das kostengünstig und einfach auszuführen ist.

Der vorrichtungsmäßige Teil dieser Aufgabe wird durch eine Geogittersäule mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Der verfahrensmäßige Teil der Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Geogittersäule sowie des Verfahrens sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung angegeben.

Die erfindungsgemäße Geogittersäule ist aus einem flächigen Geogit- ter durch Wickeln gebildet und zum Einbringen in den Boden und zum anschließenden Verfüllen bestimmt. Das Geogitter ist gemäß der Erfindung über einen Teil des Umfangs der Säule gitterüberlappend ausgebildet und dort ausschließlich zum Erhalt der Säulenform vor und wäh- rend des Einbaus fixiert, im Übrigen jedoch nicht miteinander verbunden. Die Fixierung ist so, dass die Säule vor und während des Einbaus bis zum Verfüllen formstabil, aber nicht kraftschlüssig fixiert ist.

Grundgedanke der erfindungsgemäßen Geogittersäule ist es, diese nur provisorisch, d. h. zum Bilden der Säule und zum nachfolgenden Einbau zu fixieren, die eigentliche Befestigung in Einbaulage, d. h. in verfülltem

Zustand jedoch durch die Gitterüberlappung in Verbindung mit dem Verfϋllmαteriαl insbesondere Schotter auszubilden. Diese Gitterüberlappung bewirkt, dass sich auch im Überlappungsbereich Verfüllkörper, z. B. Schotter, in die Gitterausnehmungen eingliedern und damit in diesem Überlappungsbereich zunächst eine formschlüssige Verbindung herstellen. Durch den Druck des angrenzenden Erdreichs wird zudem dann ein Kraftschluss im Überlappungsbereich erzielt, was dazu führt, dass die erfindungsgemäße Geogittersäule praktisch ohne gesonderte Befestigung - abgesehen von der Montagefixierung - selbsttätig formstabil gehalten wird. Durch den so gebildeten Kraft- und Formschluss kann bei geeigneter Wahl der Überlappungslänge und der Gittergröße in Verbindung mit dem Verfüllmaterial eine Festigkeit erreicht werden, die der Grundfestigkeit des verwendeten Geogitters entspricht, so dass die Gitterfestigkeit auch im Einbau voll ausgenutzt werden kann. Darüber hinaus ist die Herstellung wesentlich einfacher, da lediglich eine Fixierung erforderlich ist, die ggf. kostengünstig auch vor Ort erfolgen kann, wodurch auch die Transportkosten deutlich gesenkt werden können. Schließlich hat die erfindungsgemäße Geogittersäule aufgrund ihrer zumindest in Ansätzen variablen Formgebung eine wesentlich bessere Anbindung an das umgebende Erdreich zur Folge, was zum einen deren Stabilität erhöht und zum anderen deren Trag- und Scherfestigkeit verbessert.

Unter gitterüberlappend im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine solche Überlappung zu verstehen, bei der zumindest ein Teil der Gitter- Öffnungen der Überlappungsenden überlappen, so dass sich ein Formschluss durch das in Einbaulage durchsetzende Verfüllmaterial bilden kann.

Für die Festigkeit der Geogittersäule in Einbaulage in Umfangsrichtung ist es erforderlich, dass genügend überlappende Gitteröffnungen geschaffen werden, die mit Verfüllmaterial durchsetzt werden können und damit den erforderlichen Formschluss bilden. In der Praxis hat sich ge- zeigt, dass die Überlappungslänge in Umfangsrichtung mindestens das 0,35-fache des Säulenumfangs sein sollte, vorzugsweise jedoch die halbe Länge des Umfangs der Säule. Bei letzterer Dimensionierung kann unter Verwendung der derzeit für diesen Einsatzzweck handelsüblichen flächigen Geogitter zuverlässig in Einbaulage eine Zugfestigkeit in Umfangsrichtung erzielt werden, welche der Grundfestigkeit des Gitters entspricht. Je nach Wahl des Grundwerkstoffs, der Gitterabmessungen und des Verfϋllmaterials kann der Überlappungsbereich auch davon abweichen. Dies ist ggf. empirisch zu ermitteln.

Vorteilhaft kann der Überlappungsbereich auch anhand der Gitteröffnungen dimensioniert werden. Dabei hat sich ein Überlappungsbereich von in Umfangsrichtung gesehen mindestens 15 Gitteröffnungen als Mindestüberlappungsbereich erwiesen. Bevorzugt lässt man mindestens 20 Gitteröffnungen in Umfangsrichtung überlappen, da dann in der Regel zuverlässig die der Grundfestigkeit des Geogitters entsprechende Festigkeit in Einbaulage erreicht wird. Unter beispielsweise 20 in Umfangsrichtung überlappenden Gitteröffnungen ist zu verstehen, dass das flächige Geogitter so dimensioniert wird, dass beim Wickeln zur Säu- Ie das eine Ende mit 20 in Umfangsrichtung hintereinander liegenden Gitteröffnungen sich über das andere Ende erstreckt, das dann in diesem Bereich ebenfalls 20 in Umfangsrichtung hintereinander liegende, überlappende Gitteröffnungen aufweist. Dabei liegt je nach Höhe der Säule eine Vielzahl solcher sich in Umfangsrichtung erstreckenden Öff- nungsreihen nebeneinander, das heißt in Einbaulage übereinander.

Die Form der Öffnungen ist grundsätzlich frei wählbar. Bevorzugt sind jedoch drei-, vier- oder mehreckige Öffnungen vorgesehen, da sich diese erfahrungsgemäß besonders gut mit dem Verfüllmaterial verkei- len. Typischerweise sind die Öffnungen dreieckig oder rechteckig, insbesondere quadratisch. Eine vollständige Fluchtung der Öffnungen im Überlappungsbereich ist nicht erforderlich, jedoch besonders vorteil- hαft, da dann eine innige Verzahnung mit dem Verfüllmaterial erfolgen kann. Insbesondere bei dreieckigen, rechteckigen oder quadratischen Gitteröffnungen ist es also zweckmäßig, diese im Überlappungsbereich fluchtend anzuordnen.

Das für die erfindungsgemäße Geogittersäule eingesetzte Geogitter ist vorteilhaft aus polymerem Kunststoff gebildet. Bei geeigneter Materialwahl kann damit eine kostengünstige Geogittersäule hergestellt werden, die hohe Kräfte aufnehmen kann und im Erdreich langzeitstabiles Verhalten zeigt.

Besonders vorteilhaft wird die Gittersäule aus einem aus Polyolefinen gebildeten Geogitter aufgebaut. Als Gitterwerkstoff vorteilhaft ist auch Polyester oder PET (Polyethylenterephthalat). Die Kunststoffe können ggf. mechanisch nachbearbeitet sein, z. B. durch Strecken. Es wird in diesem Zusammenhang insbesondere auf EP-Bl-I 038 654 verwiesen.

Hinsichtlich der geometrischen Gitterabmessungen, insbesondere des Rastermaßes, gibt es eine Vielzahl möglicher und vorteilhafter Maße. Für die vorliegende Erfindung besonders vorteilhaft ist ein Geogitter mit einem Rechteckgitterraster von 40 x 40 mm 2 , 40 x 80 mm 2 oder 80 x 80 mm 2 , da einerseits entsprechende Geogitter auf dem Markt kostengünstig verfügbar sind und andererseits zu diesem Rastermaß unter Zugrundelegung der üblichen Gitteröffnungsgrößen entsprechend pas- sende Verfüllmaterialien kostengünstig und verfügbar sind. Bei Einsatz von Gitterstäben höherer Festigkeit kann ihr Abstand entsprechend vergrößert werden, das Verfüllmaterial ist dann entsprechend anzupassen.

Um die Geogittersäule vor und während des Einbaus in ihrer Form zu fixieren, ist vorteilhaft eine mechanische Fixation im Überlappungsbereich vorgesehen. Hierbei genügen in der Regel wenige Fixationsele- mente, die auf einfache Weise von Hand, mit Hilfe eines Werkzeugs o- der ggf. auch automatisiert angebracht werden können. Solche mechanischen Fixationselemente sind kostengünstig, einfach in der Handhabung und genügen dem vorgenannten Zweck. Sie haben in späterer Einbaulage nach Verfüllen der Säule keinerlei tragende Funktion mehr.

So kann die Fixation im Überlappungsbereich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung in einfacher Weise mittels Kabelbindern, Drähten oder Klammern gebildet sein, welche die überlappenden Git- terteile miteinander verbinden und somit das an sich flächige Geogitter in der gewünschten Säulenform halten. Üblicherweise weist das Geogitter eine solche Eigenspannung auf, dass sich der Säulenwickel ohne Fixation öffnen würde. Die Fixation verhindert dies gerade, bildet jedoch lediglich ein Hilfsmittel, um die Geogittersäule vor und während des Einbaus in ihrer Form zu halten.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist das Verfüllmaterial in der Säule an die Gitteröffnungsweite und/oder -große angepasst, und zwar so, dass eine Verzahnung von Verfüllmaterial und Geogitter zumindest im Überlappungsbereich erfolgt. Wenn, was vorteilhaft ist, im Überlappungsbereich die Gitteröffnungen zueinander fluchten, dann kann bei geeigneter Abstimmung zwischen Verfüllmaterial und Gitteröffnungsgröße nicht nur der erforderliche Formschluss durch das Verfüllmaterial im Überlappungsbereich gebildet werden, sondern das Verfüllmaterial darüber hinaus auch die übrigen Gitteröffnungen durchsetzen, wodurch in Einbaulage ein inniger Verbund der Geogittersäule mit dem umgebenden Erdmaterial erfolgt. Hierdurch wird die Dübelfunktion der armierten Schottersäule weiter erhöht. Welche Formgröße des Verfüll- materials mit welcher Gitteröffnungsweite vorteilhaft zu kombinieren ist, kann empirisch ermittelt werden. Typischerweise beträgt das Verhältnis von Gitteröffnungsweite und Korngröße des Verfϋllmaterials zwischen 0,2 - 2. Es ist hierbei auf die mittlere Korngröße des Verfüllmaterials und den größten freien Abstand in einer Gitteröffnung (Gitteröffnungsweite) abzustellen. Unabhängig von der Form der Gitteröffnungen sollten diese so dimensioniert sein, dass das Verhältnis der Gitteröffnungsweite (größter freier Abstand in einer Gitteröffnung) und der freie Abstand der Gitteröffnung in einer dazu um 90°versetzten Richtung maximal 5 beträgt.

Die erfindungsgemäße Geogittersäule bietet nicht nur die vorstehend und nicht abschließend aufgeführten Vorteile, sondern ermöglicht dar- über hinaus ein Verfahren zum Erzeugen eines säulenförmigen Traggliedes im Boden, welches besonders vorteilhaft ist. Dieses erfindungsgemäße Verfahren zum Erzeugen eines säulenförmigen Tragglieds im Boden sieht vor, ein flächiges Geogitter vor Ort gitterüberlappend zu einer Säule zu wickeln und nur mechanisch zu fixieren, wonach die so gebil- dete Säule in eine zuvor gebildete Bodenausnehmung eingebracht und mit Verfüllmaterial, insbesondere Schotter verfüllt wird, das hinsichtlich der Korngröße an die Gitteröffnungsweite angepasst ist, und zwar so, dass mittels des Füllmaterials im Überlappungsbereich ein Form- schluss zwischen Füllmaterial und Gitter gebildet wird, derart, dass die Säule durch das Füllmaterial mechanisch formschlüssig in ihrer Form auch unter Belastung gehalten ist. Dieses Verfahren hat den besonderen Vorteil, dass es vor Ort, d. h. auf der Baustelle eingesetzt werden kann, ohne Spezialwerkzeug und lediglich mit den auf einer Baustelle typischerweise zur Verfügung stehenden Werkzeugen und dem Perso- nal. Es sind hier keine hohen Anforderungen an Verfahrensparameter gegeben, wie dies beispielsweise beim Verschweißen der Geogitter erforderlich ist. Die mechanische Fixierung der Säule muss lediglich bis zum Einbau in den Boden halten, bedarf also keiner besonderen Kontrolle oder Funktionsprüfung. Das Einfüllen des Verfüllmaterials, insbe- sondere des Schotters, erfolgt in an sich bekannter Weise, typischerweise mit Zwischenverdichtung, wie dies grundsätzlich bekannt und auch bei anderen vergleichbaren Verfahren ausgeführt wird. Besonders vorteilhaft insbesondere hinsichtlich der Transportkosten wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das flächige Geogitter, aus welchem die Geogittersäule gewickelt wird, von einer Rolle, auf der dieses Material typischerweise geliefert wird, vor Ort abgelängt. Es ist ersichtlich, dass dann zum Transport dieser Geogitterrollen volumenmäßig eine um ein Vielfaches geringere Transportkapazität erforderlich ist, als wenn die Geogittersäulen nach dem Stand der Technik fabrikmäßig gefertigt und in Säulenform transportiert werden. Darüber hinaus ergibt sich auch eine größere Flexibilität, da ggf. auch vor Ort die Anzahl der Säulen oder deren Größe ohne weiteres verändert werden kann, ohne dass hierzu logistisch größere Dispositionen erforderlich wären.

Besonders vorteilhaft erfolgt gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Ablängung des flächigen Geogitters von der Geogitterrolle so, dass die Säulenhöhe durch die Länge des abgelängten Geogitterrollenab- schnitts gebildet und der Säulenumfang durch die Breite der Geogitterrolle bestimmt wird. Auf diese Weise kann die Länge der Säule variiert werden, und bei vorgegebenem Säulendurchmesser und geeigneter Breit der Rolle das Material optimal ausgenutzt werden, ohne dass Verschnitt entsteht.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in stark vereinfachter schematischer Darstellung eine

Draufsicht auf eine fixierte Geogittersäule nach der Erfindung,

Fig. 2 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils Il in Fig. 1 ,

Fig. 3 in vergrößerter Darstellung die Einzelheit III in Fig. 2 und Fig. 4 in stark vereinfachter schematischer Darstellung eine

Geogittersäule in Einbaulage im Erdreich.

Die anhand der Figuren dargestellte Geogittersäule 1 ist aus einem flächigen Geogitter durch Wickeln gebildet, so dass sich ein im Wesentlichen zylindrischer Körper ergibt, wie sich aus der Draufsicht auf die Geogittersäule gemäß Fig. 1 in Verbindung mit der Seitenansicht gemäß Fig. 2 ergibt. Das flächige Geogitter, wie es beispielhaft in EP-Bl -I 038 654 beschrieben ist, wird fabrikmäßig zu einer Rolle aufgewickelt geliefert. Es legt sich nach dem Abwickeln flach und wird zunächst von der Rolle so abgelängt, dass die Länge des abgelängten Geogitterab- schnitts der Höhe 2 der späteren Geogittersäule 1 entspricht. Die Materialbreite wird dabei vorteilhaft so gewählt, dass das Material bei der Säulenbildung möglichst vollständig genutzt wird. Dieses flächige Geogitter wird dann gitterüberlappend aufgewickelt, wie dies anhand von Fig. 1 ersichtlich ist. Die Aufwicklung erfolgt um 90° versetzt zu der ursprünglichen Aufwicklung auf der Rolle. Dabei erfolgt die Aufwicklung derart, dass sich das Geogitter über die Hälfte des Umfangs überlappt, und zwar so überlappt, dass die Gitteröffnungen des einen Endes 3 mit den Gitteröffnungen des anderen damit überlappenden Endes 4 zueinander fluchten. Die Gitteröffnungen sind in den Figuren mit 5 gekennzeichnet.

Durch die Eigenspannung des Materials ergibt sich dann die im Wesentlichen zylindrische Säulenform, die jedoch mechanisch zu fixieren ist, um sicherzustellen, dass die Geogittersäule 1 vor und während des Einbaus in dieser Säulenform formstabil verbleibt. Hierzu sind mechanische Befestigungsmittel in Form von Kabelbindern 6 vorgesehen, die jeweils die endseitigen Längsstäbe 7 mit einem bezogen auf die Längsmittelachse 8 der Säule ebenfalls fluchtenden Längsstab 7 verbindet. In der dargestellten Ausführungsform sind insgesamt sechs Kabelbinder 6 dargestellt. Dies ist nur beispielhaft zu verstehen, die Anzahl der mechanischen Fixierelemente 6 ist den Stabilitätsanforderungen sowie den Abmessungen der Geogittersäule 1 entsprechend zu wählen. Die Verbindung kann auch zwischen Querstäben 9 im Überlappungsbereich oder zwi- sehen Querstäben 9 und Längsstäben 7 erfolgen. Das in den Figuren dargestellte Rastermaß entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen, sondern dient nur zur Veranschaulichung des Prinzips.

Der Bereich, in dem sich das Geogitter überlappt, also dort, wo die Git- teröffnungen 5 des einen Endes 3 über den Gitteröffnungen 5 des anderen Endes 4 angeordnet sind, beträgt typischerweise 20 in Umfangs- richtung hintereinanderliegende Gitteröffnungen 5 oder die Hälfte des Umfangs der Geogittersäule 1.

Nach Bilden und Fixieren der Geogittersäule 1 mittels der Kabelbinder 6 wird diese in eine in Form und Größe entsprechende Ausnehmung im Boden 10 verbracht und dann mit Schotter 1 1 in an sich bekannter Weise Stück für Stück gefüllt und verdichtet. Dabei ist die mittlere Korngröße des Schotters 1 1 auf die Größe der Gitteröffnungen 5, insbesondere die Gitteröffnungsweite 14 abgestimmt, derart, dass der in die Geogittersäule 1 eingebrachte Schotter 1 1 die Gitteröffnungen 5 zumindest teilweise durchsetzt, so wie dies in Fig. 4 vereinfacht dargestellt ist. Hierdurch wird zum einen eine innige Verbindung mit dem umgebenden Erdreich 12 geschaffen, zum anderen aber auch ein Formschluss zwi- sehen dem überlappenden Bereich der Geogittersäule 1 , in dem Schotter 1 1 sich in zueinander fluchtende Gitteröffnungen 5 der überlappenden Enden 3 und 4 hineinsetzt und diese somit formschlüssig in Umfangsrichtung, also in Zugrichtung der Querstäbe 9 verbindet. Dabei ist der Schotter 1 1 nach innen hin durch die Verdichtung und die dar- über liegenden Schotterschichten, also durch sein Eigengewicht und mechanische Verkeilung gesichert und wird nach außen hin durch den Druck des umgebenden Erdreichs 12 abgestützt. Die so gebildete geo- gitterαrmierte Schottersäule 13 bildet ein vergleichsweise scherfestes Tragglied im Erdreich 12, wobei die Belastbarkeit der Armierung, also der Geogittersäule 1 in Umfangsrichtung in allen Bereichen im Wesentlichen der Belastung des Grundmaterials, also der der Quer- und Längs- stäbe 9 und 7 und somit des Geogitters entspricht.

Die Gitteröffnungsweite 14, welche den größten freien Abstand in einer Gitteröffnung 5 definitionsgemäß bildet, beschreibt nur eine Größe der Gitteröffnung. Es ist jedoch erforderlich, dass der freie Abstand 15 in ei- ner um 90° versetzt gemessenen Richtung zur Gitteröffnungsweite 14 in einem angemessenen Verhältnis steht. Dieses Verhältnis zwischen Gitteröffnungsweite 14 und dem dazu senkrecht gemessenen Abstand 15 sollte den Faktor 5 nicht überschreiten. Bei dem anhand von Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer rechteckigen Gitteröffnung 5, beträgt dieses Verhältnis stets 1. Bei rechteckigen Gitteröffnungen ist diese Dimensionierung also allein nicht ausreichend, hier muss der Faktor 5 auf das Verhältnis zwischen Länge und Breite der Gitteröffnung angewendet werden. Dieses Verhältnis zwischen Länge und Breite der Gitteröffnung, gemessen parallel zu den Gitterstäben 7 und 9 sollte den Faktor 5 nicht überschreiten bzw. 1 /5 nicht unterschreiten.

Bezυgszeichenliste

1 Geogittersαule

2 Säulenhöhe

3 Ende des Säulengitters

4 Ende des Säulengitters

5 Gitteröffnungen

6 Kabelbinder

7 Längsstäbe

8 Längsmittelachse

9 Querstäbe

10 Boden

1 1 Schotter

12 Erdreich

13 Schottersäule

14 Gitteröffnungsweite

15 Abstand um 90° zu 14 versetzt