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Title:
GLASS FIBRE REINFORCED STYRENE/DIPHENYLETHYLENE COPOLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/041311
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to thermoplastic moulding materials containing the following: A) 30 to 98 wt. % of a copolymer consisting of vinyl aromatic monomers and 1.1-diphenylethylene or derivatives thereof which are optionally substituted with alkyl groups with up to 22 C-atoms on the aromatic rings; B) 1 to 50 wt. % of fibrous or particulate fillers or mixtures thereof; C) 1 to 20 wt. % of a polymer or polymer mixtures modified with polar groups and D) 0 to 68 wt. % of other additives, the sum of A), B), and C) being 100 wt. %.

Inventors:
SCHNEIDER MICHAEL (DE)
GOTTSCHALK AXEL (DE)
GAUSEPOHL HERMANN (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/000617
Publication Date:
August 19, 1999
Filing Date:
January 30, 1999
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
SCHNEIDER MICHAEL (DE)
GOTTSCHALK AXEL (DE)
GAUSEPOHL HERMANN (DE)
International Classes:
C08L25/06; C08L51/08; (IPC1-7): C08L25/08; C08J5/18; C08K3/00; C08K7/02; D01F6/56
Domestic Patent References:
WO1995034586A21995-12-21
WO1997034936A11997-09-25
WO1999011714A11999-03-11
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 122, no. 26, 26 June 1995, Columbus, Ohio, US; abstract no. 316135, XP002105646
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Thermoplastische Formmassen, enthaltend A) 30 bis 98 Gew.% eines Copolymeren aus vinylaromatischen Monomeren und 1,1Diphenylethen oder dessen an den aroma tischen Ringen gegebenenfalls mit Alkylgruppen mit bis zu 22 CAtomen substituieren Derivaten, B) 1 bis 50 Gew.% faseroder teilchenförmiger Füllstoffe oder deren Mischungen, C) 1 bis 20 Gew.% eines mit polaren Gruppen modifizierten Polymeren oder Polymermischungen und D) 0 bis 68 Gew.% weitere Zusatzstoffe, wobei die Summe aus A), B) und C) 100 Gew.% beträgt.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Komponente C) einen modifizierten Polyphe nylenether enthält.
3. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 und 2, da durch gekennzeichnet, daß als Komponente A) ein Copolymer aus Styrol und 1,1Diphenylethen verwendet wird.
4. Verwendung der thermoplastischen Formmassen gemäß den Ansprü chen 1 bis 3 zur Herstellung von Folien, Fasern und Formkör pern.
5. Folien, Fasern und Formkörper, erhältlich aus den thermopla stischen Formmassen gemäß den Ansprüchen 1 bis 3. Glasfaserverstärkte Styrol/DiphenylethenCopolymere Zusammenfassung Thermoplastische Formmassen, enthaltend A) 30 bis 98 Gew.% eines Copolymeren aus vinylaromatischen Mo nomeren und 1,1Diphenylethen oder dessen an den aromatischen Ringen gegebenenfalls mit Alkylgruppen mit bis zu 22 CAtomen substituieren Derivaten, B) 1 bis 50 Gew.% faseroder teilchenförmiger Füllstoffe oder deren Mischungen, C) 1 bis 20 Gew.% eines mit polaren Gruppen modifizierten Poly meren oder Polymermischungen und D) 0 bis 68 Gew.% weitere Zusatzstoffe, wobei die Summe aus A), B) und C) 100 Gew.% beträgt.
Description:
Glasfaserverstärkte Styrol/Diphenylethen-Copolymere Beschreibung Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen, enthaltend A) 30 bis 98 Gew.-% eines Copolymeren aus vinylaromatischen Mo- nomeren und 1,1-Diphenylethen oder dessen an den aromatischen Ringen gegebenenfalls mit Alkylgruppen mit bis zu 22 C-Atomen substituieren Derivaten, B) 1 bis 50 Gew.-% faser-oder teilchenförmiger Füllstoffe oder deren Mischungen, C) 1 bis 20 Gew.-% eines mit polaren Gruppen modifizierten Polymeren oder Polymermischungen und D) 0 bis 68 Gew.-% weitere Zusatzstoffe, wobei die Summe aus A), B) und C) 100 Gew.-% beträgt.

Des Weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung der thermopla- stischen Formmassen zur Herstellung von Fasern, Folien und Form- körpern sowie Fasern, Folien und Formkörpern daraus.

Thermoplastische Formmassen auf Basis von Styrol/1, l-Diphenyl- ethen-Copolymeren sind beispielsweise aus WO 95/34586 bekannt.

Sie besitzen hohe Glasübergangstemperaturen und Steifigkeiten, weisen für einige Anwendungen jedoch eine unzureichende Zähigkeit auf. Es wurde daher verschiedentlich versucht, die Styrol/1,1-Di- phenylethen-Copolymere mit Kautschuken zu modifizieren. Durch die Zähmodifizierung wird jedoch die hohe Steifigkeit herabgesetzt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, thermoplastische Formmassen mit guter Wärmeformbeständigkeit und Steifigkeit bei gleichzeitig hoher Zähigkeit bereitzustellen.

Demgemäß wurden die eingangs beschriebenen thermoplastischen Formmassen gefunden.

Als Komponente A) enthalten die Formmassen 30 bis 98 Gew.-%, be- vorzugt 40 bis 90 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 50 bis 80 Gew.-% eines Copolymeren aus vinylaromatischen Monomeren und , 1,1-Diphenylethen oder dessen an den aromatischen Ringen gegebe-

nenfalls mit Alkylgruppen mit bis zu 22 C-Atomen substituieren Derivaten.

Bevorzugt wird ein statistisches Copolymer aus Styrol und 1,1-Diphenylethylen eingesetzt. Zweckmäßigerweise beträgt der Gehalt an 1,1-Diphenylethen von 15 bis 63 Gew. %, bevorzugt von 15 bis 45 Gew. % im Copolymerisat oder die entsprechende molare Menge eines vom 1,1-Diphenylethylen abgeleiteten Derivates. Das gewichtsmittlere Molekulargewicht Mw der Komponente A beträgt 10 000 bis 2 000 000 g/mol, vorzugsweise 20 000 bis 1 000 000 und ganz besonders bevorzugt 50 000 bis 500 000 g/mol.

Die als Komponente A) verwendbaren Copolymeren sind an sich bekannt. Ihre Herstellung ist in WO 95/34586 ausführlich be- schrieben.

Als Komponente B) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-% und besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-% faser-oder teilchenförmiger Füllstoffe oder de- ren Mischungen.

Bevorzugte faserförmige Füllstoffe und Verstärkungsmittel sind Kohlenstoffasern, Kaliumtitanatwhisker, Aramidfasern und beson- ders bevorzugt Glasfasern. Bei der Verwendung von Glasfasern kön- nen diese zur besseren Verträglichkeit mit einer Schlichte und einem Haftvermittler ausgerüstet sein. Im allgemeinen haben die verwendeten Glasfasern einen Durchmesser im Bereich von 6 bis 20 fi.

Die Einarbeitung dieser Glasfasern kann sowohl in Form von Kurz- glasfasern als auch in Form von Endlossträngen (Rovings) erfol- gen. Im fertigen Spritzgußteil liegt die mittlere Lange der Glas- fasern vorzugsweise im Bereich von 0,08 bis 0,5 mm.

Als teilchenförmige Füllstoffe eignen sich amorphe Kieselsäure, Magnesiumcarbonat, Kreide, gepulverter Quarz, Glimmer, Talkum, Feldspat und insbesondere Calciumsilikate wie Wollastonit und Kaolin (insbesondere kalzinierter Kaolin).

Bevorzugt sind die faser-oder teilchenförmigen Füllstoffe mit einer reaktiven Schlichte versehen, beispielsweise mit einem Aminosilan.

Als Komponente C) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 10 Gew.-% eines mit polaren Grup- pen modifizierten Polymeren oder Polymermischungen.

Als Polymere, die mit polaren Gruppen modifiziert sind, werden bevorzugt Polyphenylenether und Styrolpolymere eingesetzt.

Die Polymeren oder Polymermischungen enthalten vorzugsweise als polare Gruppen mindestens eine Carbonyl-, Carbonsäure-, Saure- anhydrid-, Säureimid-, Carbonsäureester-, Carboxylat-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxi-, Oxazolin-, Isocyanat-, Urethan-, Harnstoff-, Lactam-oder Halogenbenzylgruppe. Zweckmäßigerweise werden als polare Grupe solche verwendet, die mit der Schlichte der Kompo- nente C) reagieren.

Solche mit polaren Gruppen modifizierten Polyphenylenether sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind an sich bekannt und beispielsweise in der DE-A 41 29 499 beschrieben.

Bevorzugt werden als Komponente C) mit polaren Gruppen modifi- zierte Polyphenylenether eingesetzt, die aufgebaut sind aus cl) 70 bis 99,95 Gew.-% eines Polyphenylenethers, c2) 0 bis 25 Gew.-% eines vinylaromatischen Polymeren, <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> c3) 0,05 bis 5 Gew.-% mindestens einer Verbindung, die mindestens eine Doppel-oder Dreifachbindung und mindestens eine funk- tionelle Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe der Carbonsäuren, Carbonsäureester, Carbonsäureanhydride, Carbonsäureamide, Epoxide, Oxazoline oder Urethane enthält.

Beispiele für Polyphenylenether cl) sind Poly ether, Poly ether, Poly (2,6-dimethoxi-1,4-phenylen)-ether, Poly Poly (2-methoxi-6-ethoxi-1,4-phenylen) ether, Poly (2-ethyl-6-stearyloxi-1,4-phenylen) ether, Poly ether, Poly (2-methyl-6-phenyl-1,4-phenylen) ether, Poly ether, Poly (2-ethoxi-1,4-phenylen) ether, Poly (2-chlor-1,4-phenylen) ether, Poly ether.

Bevorzugt werden Polyphenylenether eingesetzt, bei denen die Substituenten Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind, wie Poly ether, Poly ether, Poly (Z-methyl-6-ethyl-1,4-phenylen) ether,

Poly (2-methyl-6-propyl-1,4-phenylen) ether, Poly ether und Poly (2-ethyl-6-propyl-1,4-phenylen) ether.

Beispiele für bevorzugte vinylaromatische Polymere c2) sind der Monographie von Olabisi, S. 224 bis 230 und 245 zu entnehmen. Nur stellvertretend seien hier vinylaromatische Polymere aus Styrol, Chlorstyrol, a-Methylstyrol und p-Methylstyrol genannt ; in unter- geordneten Anteilen (vorzugsweise nicht mehr als 20, insbesondere nicht mehr als 8 Gew.-% können auch Comonomere wie (Meth) acryl- nitril oder (Meth) acrylsäureester am Aufbau beteiligt sein. Be- sonders bevorzugte vinylaromatische Polymere sind Polystyrol und schlagzäh modifiziertes Polystyrol. Es versteht sich, daß auch Mischungen dieser Polymeren eingesetzt werden können. Die Herstellung erfolgt vorzugsweise nach dem in der EP-A 302 485 be- schriebenen Verfahren.

Geeignete Modifiziermittel c3) sind beispielsweise Maleinsäure, Methylmaleinsäure, Itaconsäure, Tetrahydrophthalsäure, deren Anhydride und Imide, Fumarsäure, die Mono-und Diester dieser Säuren, z. B. von C1-und C2-bis C8-Alkanolen, die Mono-oder Diamide dieser Säuren wie N-Phenylmaleinimid, Maleinhydrazid.

Weiterhin seien beispielsweise N-Vinylpyrrolidon und (Meth) acryloylcaprolactam genannt.

Eine andere Gruppe von Modifiziermitteln umfaßt beispielsweise das Säurechlorid des Trimellitsäureanhydrids, Benzol-1,2-dicar- bonsäure-anhydrid-4-carbonsäure-essigsäureanhydrid, Pyromellit- säuredianhydrid, Chlorethanoylsuccinaldehyd, Chlorformylsuccin- aldehyd, Zitronensäure und Hydroxysuccinsäure.

Besonders bevorzugte mit polaren Gruppen modifizierte Poly- phenylenether C) in den erfindungsgemäßen Formmassen werden durch Modifizierung mit Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid oder Fumar- saure erhalten. Derartige Polyphenylenether weisen vorzugsweise ein Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert Mw) im Bereich von 10 000 bis 80 000, vorzugsweise von 20 000 bis 60 000 auf. <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <P>Dies entspricht einer reduzierten spezifischen Viskosität Nred von 0,2 bis 0,9 dl/g, vorzugsweise von 0,35 bis 0,8 und insbesondere 0,45 bis 0,6, gemessen in einer 1 gew. % igen Lösung in Chloroform bei 25°C nach DIN 53 726.

Als Komponente D) können die erfindungsgemäßen Formmassen 0 bis 68 Gew.-% weitere Zusatzstoffe enthalten. Hierunter zählen bei- spielsweise schlagzähmodifizierende Polymere, Flammschutzmittel,

Stabilisatoren, Gleitmittel, Antiblockmittel, Trennmittel, Anti- statika und Farbmittel.

Die zur Verbesserung der Zähigkeit eingesetzten schlagzäh modifi- zierenden Polymeren (auch Schlagzähmodifier, Elastomere oder Kau- tschuke genannt) werden in Mengen von 0 bis 30, bevorzugt 3 bis 20 und insbesondere 5 bis 15 Gew. % verwendet.

Als Kautschuke, die die Zähigkeit der Copolymeren A) erhöhen, seien z. B. folgende genannt : Polyoctenylene, Pfropfkautschuke mit einem vernetzten, elasto- meren Kern, der beispielsweise von Butadien, Isopren oder Alkyl- acrylaten abgeleitet ist und einer Pfropfhülle aus Polystyrol, weiterhin Copolymere aus Ethylen und Acrylaten bzw. Methacry- laten sowie die sogenannten Ethylen-Propylen (EP)-und Ethylen- Propylen-Dien (EPDM)-Kautschuke, ferner die mit Styrol gepfropf- ten EP-bzw. EPDM-Kautschuke.

Ferner können Blockcopolymere mit bis zu sechs, vorzugsweise mit bis zu vier gleichen oder unterschiedlichen Blöcken, die sowohl linear als auch sternförmig (sogenannte Radialblockcopolymere) verbunden sein können, eingesetzt werden. Bevorzugt werden Block- copolymere, die mindestens einen Block aus vinylaromatischen Monomeren, der sich vorzugsweise am Ende der Polymerkette be- findet, besitzen.

Mischungen aus Blockcopolymeren verschiedener Strukturen, z. B.

Mischungen aus Zwei-und Dreiblockcopolymeren oder aus ganz oder teilweise hydrierten und unhydrierten Blockcopolymeren, können ebenfalls eingesetzt werden.

Derart schlagzäh modifizierende Polymere sind an sich bekannt und in der Literatur beschrieben. Nur beispielsweise sei hier auf US-A 4 085 163, US-A 4 041 103, US-A 3 149 182, US-A 3 231 635 und US-A 3 462 162 verwiesen.

Auch im Handel sind entsprechende Produkte erhältlich, z. B. ein Polyoctylen der Bezeichnung Vestenamer (Hüls AG), metallocenka- talytische Polyethylene wie Affinity (DOW) oder Luflexen (BASF) sowie eine Vielzahl geeigneter Blockcopolymere mit mindestens ei- nem vinylaromatischen und einem elastomeren Block. Beispielhaft seien die Cariflex'-TR-Typen (Shell), die Kraton-G-Typen (Shell), die Finaprene-Typen (Fina), die Europrene-SOL-TR-Typen (Enichem) und Styroflextsowie Styroluxt§'(BASF) genannt.

Die erfindungsgemäßen Formmassen können weiterhin Flammschutz- mittel in einer Konzentration von 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmasse, enthalten.

Geeignete Flammschutzmittel sind z. B. Polyhalogendiphenyl, Poly- halogendiphenylether, Polyhalogenphthalsäure und ihre Derivate, Polyhalogenoligo-und-polycarbonate, wobei die entsprechenden Bromverbindungen besonders wirksam sind.

Beispiele hierfür sind Polymere des 2,6,2', 6'-Tetrabrombisphenols A, der Tetrabromphthalsäure, des 2,6-Dibromphenols und 2,4,6-Tri- bromphenols und deren Derivate.

Bevorzugtes Flammschutzmittel ist elementarer Phosphor. In der Regel kann der elementare Phosphor mit z. B. Polyurethanen oder Aminoplasten phlegmatisiert oder gecoatet werden. Außerdem sind Konzentrate von rotem Phosphor z. B. in einem Polyamid, Elasto- meren oder Polyolefin geeignet.

Besonders bevorzugt sind Kombinationen von elementarem Phosphor mit 4a, 5,6,6a, 7,- 10,10a, 11,12,12a-dodecahydro-1,4 : 7,10-dimethanodibenzo (a, e)-cy- clooctan (DechloranePlus, Occidental Chemical Corp.) und gegebenenfalls einem Synergisten z. B. Antimontrioxid.

Phosphorverbindungen wie organische Phosphate, Phosphonate, Phosphinate, Phosphinoxide, Phosphine oder Phosphite sind eben- falls bevorzugt. Als Beispiel seien Triphenylphosphinoxid und Triphenylphosphat genannt. Dieses kann allein oder vermischt mit Hexabrombenzol oder einem chlorierten Biphenyl und, wahlweise, Antimonoxid verwendet werden.

Typisch für die bevorzugten Phosphorverbindungen, die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind solche der folgenden allgemeinen Formel worin Q für gleiche oder verschiedene Kohlenwasserstoffreste, wie Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, alkylsubstituiertes Aryl und arylsubstituiertes Alkyl steht, ferner Halogen, Wasserstoff und

deren Kombinationen, vorausgesetzt, daß mindestens einer der für Q stehenden Reste ein Arylrest ist.

Beispiele solcher geeigneter Phosphate sind z. B. die folgenden : Phenylbisdodecylphosphat, Phenylbisneopentylphosphat, Phenyl- ethylenhydrogenphosphat, Phenyl-bis- (3-5, 5'-trimethylhexyl- phosphat), Ethyldiphenylphosphat, 2-Ethylhexyldi (p-tolyl) phos- phat, Bis- (2-ethylhexyl) phenylphosphat, Tri (nonylphenyl) phosphat, Phenylmethylhydrogenphosphat, Di (dodecyl)-p-tolylphosphat, Tri- cresylphosphat, Triphenylphosphat, Dibutylphenylphosphat und Diphenylhydrogenphosphat. Die bevorzugten Phosphate sind solche, bei denen jedes Q Aryl ist. Das am meisten bevorzugte Phosphat ist Triphenylphosphat. Weiter ist die Kombination von Triphenyl- phosphat mit Hexabrombenzol und Antimontrioxid bevorzugt.

Als Flammschutzmittel sind auch solche Verbindungen geeignet, die Phosphor-Stickstoff-Bindungen enthalten, wie Phosphornitril- chlorid, Phosphorsäureesteramide, Phosphorsäureesteramine, Phos- phorsäureamide, Phosphonsäureamide, Phosphinsäureamide, Tris (Azi- ridinyl)-phosphinoxid oder Tetrakis (hydroxymethyl) phosphonium- chlorid. Diese entflammungshemmenden Additive sind größtenteils im Handel erhältlich.

Weitere halogenhaltige Flammschutzmittel sind Tetrabrombenzol, Hexachlorbenzol und Hexabrombenzol sowie halogenierte Polystyrole und Polyphenylenether.

Auch die in der DE-A-19 46 924 beschriebenen halogenierten Phthalimide können verwendet werden. Von diesen hat insbesondere N, N'-Ethylenbistetrabromphthalimid Bedeutung erlangt.

Weitere Zusatzstoffe sind beispielsweise Stabilisatoren und Oxidationsinhibitoren, Mittel gegen Wärmezersetzung und Zer- setzung durch ultraviolettes Licht, Gleit-und Entformungsmittel, Farbstoffe, Pigmente und Weichmacher.

Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, die den thermo- plastischen Massen gemmas der Erfindung zugesetzt werden können, sind z. B. Halogenide von Metallen der Gruppe I des Perioden- systems, z. B. Natrium-, Kalium-, Lithium-Halogenide, ggf. in Verbindung mit Kupfer- (I)-Halogeniden, z. B. Chloriden, Bromiden oder Iodiden. Weiterhin können Zinkfluorid und Zinkchlorid ver- wendet werden. Ferner sind sterisch gehinderte Phenole, Hydro- chinone, substituierte Vertreter dieser Gruppe und Mischungen dieser Verbindungen, vorzugsweise in Konzentrationen bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Mischung, einsetzbar.

Beispiele für UV-Stabilisatoren sind verschiedene substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone, die im allgemeinen in Mengen bis zu 2 Gew.-% eingesetzt werden.

Materialien zur Erhöhung der Abschirmung gegen elektromagnetische Wellen wie Metallflocken,-pulver,-fasern, metallbeschichtete Füllstoffe können ebenfalls mitverwendet werden.

Gleit-und Entformungsmittel, die in der Regel in Mengen bis zu 1 Gew.-% der thermoplastischen Masse zugesetzt werden, sind Stearinsäure, Stearylalkohol, Stearinsäurealkylester und-amide sowie Ester des Pentaerythrits mit langkettigen Fettsäuren.

Unter den Zusatzstoffen sind auch Stabilisatoren, die die Zer- setzung des roten Phosphors in Gegenwart von Feuchtigkeit und Luftsauerstoff verhindern. Als Beispiele seien Verbindungen des Cadmiums, Zinks, Aluminiums, Silbers, Eisens, Kupfers, Antimons, Zinns, Magnesiums, Mangans, Vanadiums, Bors, Aluminiums und Titans genannt. Besonders geeignete Verbindungen sind z. B. Oxide der genannten Metalle, ferner Carbonate oder Oxicarbonate, Hydroxide sowie Salze organischer oder anorganischer Säuren wie Acetate oder Phosphate bzw. Hydrogenphosphate und Sulfate.

Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, indem man die Ausgangskomponenten A), B) und C) und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen und Verarbeitungshilfsmittel D) in üblichen Misch- vorrichtungen wie Schneckenextruder vorzugsweise Zweischneckenex- truder, Brabender-Mühlen oder Banbury-Mühlen mischt und anschlie- ßend extrudiert. Nach der Extrusion wird das Extrudat abgekühlt und zerkleinert.

Um eine möglichst homogene Formasse zu erhalten, ist eine inten- sive Durchmischung vorteilhaft. Dazu sind im allgemeinen mittlere Mischzeiten von 0,2 bis 30 Minuten bei Temperaturen von 230 bis 280°C erforderlich. Die Abmischreihenfolge der Komponenten kann variiert werden, so können zwei oder ggf. drei Komponenten vor- gemischt werden, es können aber auch alle Komponenten gemeinsam gemischt werden.

Erfindungsgemäße Massen können auch durch einen Pultrusionsvor- gang hergestellt werden, wie er in der EP-A-56 703 beschrieben ist. Dabei wird der Glasfaserstrang mit der Polymermasse durch- tränkt und anschließend abgekühlt und zerkleinert. Die Glasfaser- lange ist in diesem Fall identisch mit der Granulatlänge und liegt zwischen 3 und 20 mm.

Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen zeichnen sich durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit, eine hohe Steifigkeit und Zähigkeit aus. Sie eignen sich zur Herstellung von Fasern, Folien oder Formkörpern.

Beispiele : Es wurden folgende Komponenten eingesetzt : Komponente A) Ein Styrol/1, l-Diphenylethen-Copolymer mit 30 Gew.-% 1,1-Diphe- nylethen und einem gewichtsmittleren Molekulargewicht Mw von 210 000 g/mol wurde gemäß den Beispielen in WO 95/34586 herge- stellt : Ein 10-1-Metallkessel mit Doppelmantel für Kühlung und Heizung und Rührer wurde über mehrere Stunden mit einer refluxierenden Lösung von DPE/sec-Butyllithium in Cyclohexan inertisiert.

Nach Ablassen der Reinigungslösung wurden 5139 ml Cyclohexan und 1173 ml (1200 g ; 6,66 mol) 1,1-Diphenylethen wurden vorgelegt und mit sec-Butyllithium bis zur Rotfärbung austitriert. Nun wurden 50 ml einer 0,32 M sec-Butyllithium-Lösung in Cyclohexan zugege- ben und der Reaktorinhalt auf 70°C thermostatisiert. Anschließend wurden 3086 ml (2800 g ; 26,89 mol) Styrol in 200 ml Schritten alle 10 min zugegeben. Nach 180 min Nachreaktionszeit wurde mit Ethanol bis zur Farblosigkeit titriert, das Polymer durch Ein- tropfen der Polymerlösung in Ethanol gefällt und das abfiltrierte und mehrmals mit Ethanol gewaschene weiße Pulver 2 h bei 200°C im Vakuum (1 mbar) getrocknet.

Ausbeute : 3880 g (97 %) ; Styrolgehalt (FTIR) : 69,6 % (69,8% theor.) ; DPE-Gehalt (FTIR) : 30,4 % (30,2 % theor.) ; Tg (DSC) : 142°C (Breite der Glasstufe : 8°C) ; Molmassen (GPC, Polystyrol-Ei- chung, g/mol) : Mn 115 000, Mw 210 000.

Komponente B) Komponente B1) : Endlosglasfasern mit einem Durchmesser von 10 Rm und einer Amino- silanschlichte (Glasfaser CS 3540 der Fa. PPG)

Komponente B2) : Wollastonit mit einer Aminosilanschlichte, Schüttdichte von 0,58 g/ml (nach DIN 53468), Korngröße 095% : 13 um, d5096 : 3,5 llm (Tremin 283/600 AST der Fa. Quarzwerke) Komponente C) Fumarsäuregepfropftes Poly (2,6-dimethyl-1,4-phenylenether) In einem Zweischneckenextruder (ZSK 30 der Fa. Werner & Pfleide- rer) wurden bei einer Massetemperatur von 320°C und einer mittle- ren Verweilzeit von 3 Minuten folgende Komponenten innig ver- mischt : 98,5 Gew.-% Poly mit einer redu- <BR> <BR> zierten Viskosität llred von 0,65 (1 % ig in Chloroform bei 25°C), 1,45 Gew.-% Fumarsäure, 0, 05 Gew.-% 3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan.

Die entgaste Schmelze wurde als Strang in ein Wasserbad extru- diert. Das erhaltenen Granulat wurde anschließend getrocknet.

Komponente D) Hydriertes Styrol-Butadien-Styrol-Dreiblockcopolymer mit einem Styrolgehalt von 32 Gew.-% und einem gewichtsmittleren Molekular- gewicht Mw von 180 000 g/mol, wie es unter der Handelsbezeichnung Kraton (D G 1651 der Fa. Shell erhältlich ist.

Herstellung der Formmassen : Die Komponenten A), B), C) und D) wurden in den in Tabelle 1 an- gegebenen Gewichtsanteilen in einem Zweischneckenextruder (ZSK 30 der Fa Werner & Pfleiderer) bei einer Temperatur von 280°C aufge- schmolzen, homogenisiert und als Strang in ein Wasserbad extru- diert. Das getrocknete Granulat wurde anschließend zu Normprüf- körpern verspritzt.

Meßmethoden : E-Modul und Streckspannung wurden an Normprüfkörpern nach ISO 527 bestimmt.

Die Kerbschlagzähigkeit (Charpy) wurde gekerbt (ak) und ungekerbt (an) aus dem Schlagbiegeversuch nach ISO 179 bestimmt.

Die Formmassen mit Glasfaser (Beispiel 1) bzw. Wollastonit (Bei- spiel 2) zeigen gegenüber dem reinen Styrol-l, l-Diphenylethen-Co- polymeren (Vergleichsversuch V1) eine deutlich höhere Steifigkeit und überraschenderweise eine höhere Zähigkeit, die sich durch Zu- gabe eines Kautschukes (Beispiele 2 und 4) noch weiter steigern läßt.

Tabelle 1 : Beispiele V1 1 2 3 4 Komp. A 100 65 50 65 50 Komp Bu 30 Komp. B2 30 30 Komp. C 5 5 5 5 Komp. D 15 15 E-Modul [MPa] 3600 10500 8600 9400 7700 Streckspannung [N/m2] 40 108 100 87 80 an [N/m23 8 20 28 33 54 ak [N/m2] 3 7 10 9 13