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Title:
GLASS PANE DEVICE AND MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/078889
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a glass pane device (2) for a motor vehicle, comprising a moving glass element (4) which can be moved relative to the glass pane device (2) from a first position into a second position and has an electrical consumer (10). The glass pane device (2) also comprises a gateway (12) via which the electrical consumer (10) is/can be connected to a control device (14) of the motor vehicle; a first contact element (16a) that is electrically connected to the gateway (12); and a second contact element (16b) corresponding to the first contact element (16a) and electrically connected to the glass element (4), wherein, in the first position, the first contact element (16a) and the second contact element (16b) are galvanically coupled to one another such that an electrical connection is formed between the gateway (12) and the electrical consumer (10), and in the second position, the first contact element (16a) and the second contact element (16b) are galvanically separated from one another such that the electrical connection between the gateway (12) and the electrical consumer (10) is interrupted.

Inventors:
WITTICH PETER (DE)
STAUDE RAINER (DE)
HUCKO JURAJ (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/076937
Publication Date:
April 18, 2024
Filing Date:
September 28, 2023
Export Citation:
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Assignee:
WEBASTO SE (DE)
International Classes:
B60R16/03; B60R16/023
Attorney, Agent or Firm:
PRÜFER & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche Glasscheibenvorrichtung (2) für ein Kraftfahrzeug, aufweisend:

- ein bewegliches Glaselement (4), das relativ zur Glasscheibenvorrichtung (2) von einer ersten Position in eine zweite Position bewegbar ist sowie einen elektrischen Verbraucher (10) aufweist;

- ein Gateway (12), über das der elektrische Verbraucher (10) mit einem Steuergerät (14) des Kraftfahrzeugs verbunden oder verbindbar ist;

- ein erstes Kontaktelement (16a), das mit dem Gateway (12) elektrisch verbunden ist sowie

- ein zum ersten Kontaktelement (16a) korrespondierend ausgebildetes zweites Kontaktelement (16b), das mit dem Glaselement (4) elektrisch verbunden ist, wobei

- in der ersten Position das erste Kontaktelement (16a) und das zweite Kontaktelement (16b) galvanisch miteinander gekoppelt sind, sodass eine elektrische Verbindung zwischen dem Gateway (12) und dem elektrischen Verbraucher (10) ausgebildet ist und

- in der zweiten Position das erste Kontaktelement (16a) und das zweite Kontaktelement (16b) galvanisch voneinander getrennt sind, sodass die elektrische Verbindung zwischen dem Gateway (12) und dem elektrischen Verbraucher (10) unterbrochen ist. Glasscheibenvorrichtung (2) nach Anspruch 1, wobei das Gateway (12) derart eingerichtet ist, in Abhängigkeit der elektrischen Verbindung mit dem elektrischen Verbraucher (10) ein Signal zu erzeugen, wobei das Signal eine Information enthält, dass sich das Glaselement (4) in der zweiten Position befindet. Glasscheibenvorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Gateway (12) einen LIN-Mikrocontroller (18) aufweist und der elektrische Verbraucher (10) durch einen LIN-Bus über den LIN- Mikrocontroller (18) mit dem Steuergerät (14) des Kraftfahrzeuges verbunden oder verbindbar ist. Glasscheibenvorrichtung (2) nach Anspruch 3, wobei zwei Kontakte des LIN-Mikrocontrollers (18) elektrisch miteinander verbunden sind, zur Vermeidung einer Fehlermeldung, wenn sich das Glasscheibenelement (4) in der zweiten Position befindet. Glasscheibenvorrichtung (2) nach Anspruch 3 oder 4, wobei der LIN-Mikrocontroller (18) und das erste Kontaktelement (16a) auf einer gemeinsamen Leiterplatte (20) angeordnet sind. Glasscheibenvorrichtung (2) nach Anspruch 5, wobei der LIN-Mikrocontroller (18), das erste Kontaktelement (16a) und die Leiterplatte (20) von einem gemeinsamen Gehäuse (22) umgeben sind. Glasscheibenvorrichtung (2) nach Anspruch 3 oder 4, wobei der LIN-Mikrocontroller (18) in einem Gehäuse (22) und separat vom ersten Kontaktelement (16a) angeordnet ist und über eine elektrische Leitung mit dem ersten Kontaktelement (16a) verbunden ist. Glasscheibenvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste und das zweite Kontaktelement (16a, 16b) als zueinander korrespondierende LIN-Kontaktelemente ausgebildet sind. Glasscheibenvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gateway (12) ferner dazu eingerichtet ist, den elektrischen Verbraucher (10) mit elektrischer Energie zu versorgen. Glasscheibenvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der elektrische Verbraucher (10) als ein LED-Modul, ausgebildet ist. Kraftfahrzeug mit einer Glasscheibenvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.

Description:
Glasscheibenvorrichtung sowie Kraftfahrzeug

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Glasscheibenvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug mit einer Glasscheibenvorrichtung.

Glasscheibenvorrichtungen, beispielsweise Glasschiebedächer, finden insbesondere in Kraftfahrzeugen zunehmende Verwendung. Derartige Glasscheibenvorrichtungen weisen hierbei üblicherweise zumindest ein bewegliches Glaselement auf, das relativ zur gesamten Glasscheibenvorrichtung beweglich ist, um eine Öffnung, vorzugsweise im Dach des Kraftfahrzeuges, zu öffnen. Hierzu ist das Glaselement von einer ersten Position in eine zweite Position bewegbar. Die erste Position entspricht hierbei einer geschlossenen Position, bei der die Glasscheibenvorrichtung das Dach verschließt. Analog hierzu entspricht somit die zweite Position einer geöffneten Position und damit einem geöffneten Zustand der beispielsweise als Schiebedach ausgebildeten Glasscheibenvorrichtung.

Ferner sind heutzutage ebenfalls elektrische Verbraucher in der Glasscheibenvorrichtung und damit auch in dem beweglichen Glaselement angeordnet bzw. verbaut. Derartige elektrische Verbraucher können beispielsweise LEDs sein, die als Ambientebeleuchtung dienen. Um die erwähnten elektrischen Verbraucher anzusteuern und/oder mit elektrischer Energie zu versorgen, sind üblicherweise sogenannte Schleppkabel verbaut, die beim Bewegen des Glaselements von der ersten in die zweite Position und umgekehrt „mitgeführt" werden und das Glaselement dauerhaft mit z.B. einem Steuergerät verbinden. Die Ausgestaltungen mit den Schleppkabeln weisen jedoch den Nachteil auf, dass zum einen mehr Bauraum benötigt wird und dass die Schleppkabel aufgrund des bereits erwähnten Mitführens bei den Öffnungs- und Schließvorgängen der Glasscheibenvorrichtung mechanisch beansprucht werden und einem Verschleiß ausgesetzt sind. Des Weiteren werden die elektrischen Verbraucher durch die dauerhafte elektrische Verbindung nicht automatisch abgeschaltet, sodass zusätzliche Bauteile hierfür notwendig sind. Ein derartiges automatisches Abschalten ist beispielsweise dann gewünscht, wenn sich das Glaselement in der zweiten Position, also im geöffneten Zustand, befindet und die Ambientebeleuchtung nicht notwendig ist.

Ausgehend hiervor liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Glasscheibenvorrichtung anzugeben, mit deren Hilfe die vorstehend genannten Nachteile überwunden werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Glasscheibenvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.

Konkret wird die auf die Glasscheibenvorrichtung gerichtete Aufgabe gelöst durch eine Glasscheibenvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, die ein bewegliches Glaselement (nachfolgend vereinfacht jedoch nicht einschränkend auch lediglich als Glaselement bezeichnet) aufweist. Das bewegliche Glaselement ist relativ zur Glasscheibenvorrichtung von einer ersten Position in eine zweite Position bewegbar. Bei der Glasscheibenvorrichtung handelt es sich beispielsweise um ein Glasschiebedach der eingangs genannten Art. Unter den Begriffen „erste Position" und „zweite Position" können somit im Sinne dieser Anmeldung die ebenfalls bereits eingangs genannte „geschlossene Position" als erste Position bzw. die „geöffnete Position" als zweite Position verstanden werden. Es versteht sich ferner von selbst, dass das Glaselement auch von der zweiten Position zurück in die erste Position bewegbar ist.

Des Weiteren weist das Glaselement einen elektrischen Verbraucher sowie ein Gateway auf, wobei der elektrische Verbraucher über das Gateway mit einem Steuergerät des Kraftfahrzeuges verbunden oder verbindbar ist. Über diese vorzugsweise bidirektionale, elektrische Verbindung ist es ermöglicht, von dem Steuergerät Steuersignale an den elektrischen Verbraucher zu übermitteln und umgekehrt von dem elektrischen Verbraucher z.B. Sensorsignale an das Steuergerät zu übermitteln. Bei dem Steuergerät kann es sich beispielsweise um ein sogenanntes Body Control Modul handeln. Als Body Control Modul bezeichnet man üblicherweise ein oder auch mehrere zusammengefügte Steuergeräte in Kraftfahrzeugen, die unmittelbar oder mittelbar elektrische Verbraucher bzw. Teilnehmer am Bordnetz (wie beispielsweise Beleuchtung oder Scheibenwaschanlage) steuern bzw. überwachen. Unter dem Begriff „Gateway" kann im Sinne dieser Anmeldung allgemein eine Komponente, insbesondere ein elektronisches Bauteil verstanden werden, das zwischen zwei Systemen oder anderen Bauteilen eine elektrische Verbindung zu einem Austausch von Signalen herstellen kann.

Die Glasscheibenvorrichtung weist ein erstes Kontaktelement auf, das mit dem Gateway elektrisch verbunden ist. In diesem Zusammenhang kann im Sinne dieser Anmeldung unter dem Begriff „elektrisch verbunden" verstanden werden, dass das erste Kontaktelement entweder über eine kabelgebundene elektrische Verbindung mit dem Gateway verbunden ist, oder (direkt) an dem Gateway angeordnet ist, sodass beispielsweise mittels eines Steckverbinders die elektrische Verbindung ausgebildet ist. Ferner weist die Glasscheibenvorrichtung ein zum ersten Kontaktelement korrespondierend ausgebildetes zweites Kontaktelement auf, das mit dem Glaselement verbunden ist. In diesem Zusammenhang kann unter dem Begriff „elektrisch verbunden" in analoger Weise die gleiche Definition verstanden werden, wie vorstehend mit Bezug auf das erste Kontaktelement erläutert. Hierdurch sind in der ersten Position des Glaselementes das erste Kontaktelement und das zweite Kontaktelement galvanisch miteinander gekoppelt, sodass eine elektrische Verbindung zwischen dem Gateway und dem elektrischen Verbraucher ausgebildet ist. Mit anderen Worten sind die beiden Kontaktelemente in der ersten Position des Glaselements zur Ausbildung der elektrischen Verbindung nach Art einer reversiblen Steck- bzw. Steckerverbindung miteinander gekoppelt.

In der zweiten Position wiederum sind das erste Kontaktelement und das zweite Kontaktelement galvanisch voneinander getrennt, sodass die elektrische Verbindung zwischen dem Gateway und dem elektrischen Verbraucher unterbrochen ist. Mit anderen Worten wird die elektrische Verbindung, die durch die beiden Kontaktelemente in der ersten, also geschlossenen Position des Glaselements ausgebildet ist, unterbrochen, wenn sich das Glaselement in die zweite und damit offene (bezogen auf die vorstehend genannte Ausführungsform der Glasscheibenvorrichtung als Schiebedach) Position bewegt oder sich bereits in dieser Position befindet. Umgekehrt, wird die elektrische Verbindung wiederhergestellt, wenn das Glaselement von der zweiten Position in die erste Position verfährt und damit die beiden Kontaktelemente erneut kontaktieren. Unter dem Begriff „galvanisch getrennt" kann im Sinne dieser Anmeldung die elektrotechnische Definition einer Potentialtrennung zwischen dem Gateway und dem elektrischen Verbraucher verstanden werden. Es besteht in diesem Zustand somit keine elektrische Verbindung zwischen diesen beiden Komponenten. Unter dem Begriff „galvanisch miteinander gekoppelt" kann im Umkehrschluss also genau das Gegenteil verstanden werden.

Durch die vorstehend beschriebene Ausgestaltung wird eine Glasscheibenvorrichtung bereitgestellt, die ohne ein Schleppkabel ausgebildet ist. Diesbezüglich werden somit mechanische Schäden und/oder Störungen eingangs genannter Art vermieden. Ferner wird durch die Unterbrechung der elektrischen Verbindung beim oder nach dem Bewegen in die zweite Position automatisch ein Abschalten des elektrischen Verbrauchers realisiert, sodass hierfür keine zusätzlichen Komponenten erforderlich sind und gleichzeitig jedoch gesetzliche Erfordernisse eingehalten werden, beispielsweise der Straßenverkehrszulassungsordnung. Dies vereinfacht somit ebenfalls den Gesamtaufbau der Glasscheibenvorrichtung.

Gemäß einer Ausführungsform ist das Gateway derart eingerichtet, in Abhängigkeit der elektrischen Verbindung mit dem elektrischen Verbraucher ein Signal zu erzeugen, wobei das Signal eine Information enthält, dass sich das Glaselement in der zweiten Position befindet. Mit anderen Worten kann hierunter verstanden werden, dass das Gateway die unterbrochene elektrische Verbindung als ein Signal wahrnimmt, dass sich das Glaselement in der zweiten Position und im Falle einer Ausbildung zum Schiebedach somit in der geöffneten Position befindet. Dies vereinfacht weiterhin den Aufbau der Glasscheibenvorrichtung, da beispielsweise auf einen Sensor verzichtet werden kann, der lediglich zu einer Detektion der zweiten Position ausgebildet wäre.

In einer Weiterbildung weist das Gateway einen LIN-Mikrocontroller auf. In diesem Zusammenhang ist der elektrische Verbraucher durch einen LIN-Bus über den LIN- Mikrocontroller mit dem Steuergerät des Kraftfahrzeuges verbunden oder verbindbar. Unter dem Begriff „LIN" kann im Sinne dieser Anmeldung ein üblicherweise in Kraftfahrzeugen eingesetztes Local Interconnect Network (LIN) verstanden werden, über das Steuer- und Informationssignale von einem Steuergerät aus an die einzelnen Komponenten des Kraftfahrzeuges gesendet werden und umgekehrt. Hierdurch ist die erfindungsgemäße Glasscheibenvorrichtung einfach auf verschiedene Kraftfahrzeugtypen anpassbar und erfüllt darüber hinaus geltende Normen im Kraftfahrzeugbereich. Somit ist die erfindungsgemäße Glasscheibenvorrichtung kompatibel mit der üblicherweise in einem Kraftfahrzeug vorhandenen Steuergerätesoftware für LIN-Busse, sodass keinerlei weitere Anpassung erforderlich ist. Ferner ist das Gateway mit dem Steuergerät dauerhaft, also im Betrieb nicht trennbar verbunden.

In einer weiteren Ausführungsform sind zwei Kontakte des LIN-Mikrocontrollers elektrisch miteinander verbunden, um die Ausgabe einer Fehlermeldung zu vermeiden, wenn sich das Glaselement in der zweiten, also geöffneten Position befindet. Dieser Ausführungsform liegt der Gedanke zugrunde, dass grundsätzlich Fehlermeldungen ausgegeben werden, wenn Kontakte eines LIN-Busses nicht kontaktiert sind, da in diesem Fall beispielsweise das Fahrzeug davon ausgeht, dass diese unterbrochene Kontaktierung einen Fehler darstellt. Aufgrund dessen, dass die unterbrochene Kontaktierung jedoch erfindungsgemäß und bewusst durch das geöffnete Glaselement hervorgerufen wird, wird durch die fehlende elektrische Kontaktierung der beiden Kontakte eine Fehlermeldung unterdrückt. Vorzugsweise handelt es sich bei den beiden Kontakten zum einen um den Rückleseeingang und zum anderen um den Kontakt-PIN des LIN-Mikrocontrollers.

In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der LIN-Mikrocontroller oder das Gateway eine Detektionseinrichtung umfasst. Die Detektionseinrichtung ist mit einem Rücklesekontakt des LIN-Mikrocontrollers verbunden ist. Die Detektionseinrichtung dient der Detektion eines Potentials an dem Rücklesekontakt. So kann beispielsweise die Detektionseinrichtung erkennen, ob ein bestimmter Spannungspegel an diesem Kontakt anliegt und gibt entsprechend ein Ausgangssignal aus. Dazu ist beispielsweise ein erstes Kontaktelement der Glasscheibenvorrichtung mit entweder Klemme 30 (Pluspotential des Bordnetzes) oder Klemme 31 (Fahrzeugmassepotential) verbunden. Ein zweites Kontaktelement am Glaselement ist korrespondieren zu diesem ersten Kontaktelement der Klemme 30 oder Klemme 31 am Glaselement angeordnet oder ausgebildet und weist eine elektrische Verbindung zu weiteren zweiten Kontaktelement des Glaselements auf. Dieses weitere zweite Kontaktelement ist korrespondierend zu einem weiteren ersten Kontaktelement der Glasscheibenvorrichtung ausgebildet. In der ersten Position wird somit das Potential der Klemme 30 oder Klemme 31 dem Glaselement übertragen und über die Brücke schließlich dem Rücklesekontakt weiterübertragen. Ist das Glaselement in der zweiten Position kann das Potential der Klemme 30 oder Klemme 31 nicht dem Rücklesekontakt übertragen werden, da die ersten und zweiten Kontaktelemente galvanisch getrennt sind. Anhand des Potentials am Rücklesekontakt kann der LIN- Mikrocontroller oder das Gateway erkennen, ob bzw. dass sich das Glaselement in der ersten Position befindet.

Das Gateway oder die Detektionseinrichtung erkennt anhand des Potentials am Rücklesekontakt, dass sich das Glaselement in der zweiten Position oder zwischen der ersten und zweiten befindet, entweder direkt oder indirekt, indem ein bestimmtes Potential nicht anliegt. In der zweiten Position ist jedoch das Gateway immer noch mit dem Body Control Module verbunden, so dass eine Verbindung des Gateways mit dem LIN-Bus bestehen bleibt. Wenn beispielsweise die Detektionseinrichtung kein Fahrzeugmassenpotential detektiert, schließt die Detektionseinrichtung und/ oder das Gateway, dass sich das Glaselement in der zweiten Position oder zwischen der ersten und zweiten Position befindet und das Glaselement geöffnet ist. In der zweiten Position sind das Glaselement sowie der Verbraucher vom LIN- Bus und anderen Netzen getrennt. Das Gateway kann in diesem Fall dem LIN-Bus das Nicht-Vorhandensein und die Nicht-Anbindung des Glaselements gegenüber dem LIN-Bus unterdrücken und eine entsprechende Rückmeldung an das Body Control Module übermitteln, so dass beispielswiese eine Fehlermeldung unterbleibt. Eine mögliche fehlende bzw. fehlerhafte Verbindung des Glaselements zum LIN- Bus kann aufgrund der geöffneten elektrischen Verbindung hinsichtlich einer Fehlermeldung vernachlässigt/ignoriert werden.

Gemäß einer Ausführungsform sind der LIN-Mikrocontroller und das erste Kontaktelement auf einer gemeinsamen Leiterplatte angeordnet. Dies ermöglicht einen kompakten und einfachen Aufbau bei gleichzeitig kurzen Leitungswegen. Ergänzend hierzu können der LIN-Mikrocontroller, das erste Kontaktelement und die Leiterplatte von einem gemeinsamen Gehäuse umgeben sein, um die einzelnen Komponenten zu schützen.

Gemäß einer alternativen Ausgestaltung ist der LIN-Mikrocontroller in einem Gehäuse und separat vom ersten Kontaktelement angeordnet. Unter dem Begriff „separat" kann hierbei verstanden werden, dass der LIN-Mikrocontroller und das erste Kontaktelement örtlich getrennt voneinander platziert sind. Zur elektrischen Kontaktierung der beiden Komponenten sind diese über eine elektrische Leitung miteinander verbunden.

Im Zusammenhang mit den beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsformen sind das erste und das zweite Kontaktelement als zueinander korrespondierende LIN-Kontaktelemente ausgebildet. Sie tragen somit der vorstehend beschriebenen „LIN-Ausgestaltung" der weiteren Komponenten Rechnung. Die ebenfalls bereits erwähnte Detektion der zweiten Position auf Basis der unterbrochenen elektrischen Verbindung, kann hierbei beispielsweise durch einen bei sich in der zweiten Position befindlichem Glaselement kontaktlosen Pin des zweiten LIN-Kontaktelementes ermöglicht werden. Unter dem Begriff „kontaktlos" kann hierbei im Sinne dieser Anmeldung verstanden werden, dass der besagte Pin, wenn sich das Glaselement in der zweiten Position befindet, nicht mit einem korrespondierenden Pin des ersten Kontaktelementes elektrisch kontaktiert ist. Mit anderen Worten ignoriert das Gateway den fehlenden Kontakt nicht nur; dieser ist vielmehr sogar ein Indikator dafür, dass sich das Glaselement gerade in der zweiten Position befindet.

In einer Ausführungsform ist das Gateway ferner dazu eingerichtet, den elektrischen Verbraucher mit und über die elektrische Verbindung mit elektrischer Energie zu versorgen. Es kann daher auf eine gesonderte Versorgungsleitung verzichtet werden, was sich vorteilhaft auf den einfachen Aufbau der Glasscheibenvorrichtung auswirkt.

Gemäß einer Weiterbildung ist der elektrische Verbraucher als ein LED-Modul, insbesondere zur Ambientebeleuchtung ausgebildet. Derartige LED-Module, bei denen es sich beispielsweise um einzelne LEDs oder um eine LED-Leiste handeln kann, sind in heutigen Kraftfahrzeugen häufig in als Schiebedach ausgebildeten Glasscheibenvorrichtung verbaut, da sie im Zusammenhang mit den reflektierenden Eigenschaften von Glas eine anmutende Ambientebeleuchtung ermöglichen. Es versteht sich von selbst, dass jedoch auch mehrere elektrische Verbraucher im Sinne dieser Erfindung in dem Glaselement angeordnet sein können. In einer Ausführungsform kann der LIN-Mikrocontroller auch derart programmiert werden/sein, dass kundespezifische LED-Leuchtmuster mit standardmäßigen LED-Modulen umgesetzt werden können, sodass auf eine gesonderte Anpassung der LED-Module verzichtet werden kann. Ferner wird im Rahmen dieser Anmeldung ein Kraftfahrzeug mit einer Glasscheibenvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art offenbart und beansprucht.

Die im Hinblick auf die Glasscheibenvorrichtung aufgeführten Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auf das Kraftfahrzeug zu übertragen und umgekehrt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen in teilweise stark vereinfachter Darstellung:

Fig. la ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Glasvorrichtung mit einem beweglichen Glaselement, das sich in einer ersten Position befindet;

Fig. lb das Ausführungsbeispiel der Glasvorrichtung gemäß Fig. la mit dem beweglichen Glaselement, das sich in einer zweiten Position befindet;

Fig. 2 eine Detailansicht eines Gateways der erfindungsgemäßen Glasscheibenvorrichtung sowie

Fig. 3 eine skizzierte Ansicht zweier miteinander über eine elektrische Verbindung kontaktierter Kontakte des LIN-Mikrocontrollers zur Vermeidung einer Fehlermeldung.

In den Figuren sind gleichwirkende Bauteile stets mit den gleichen Bezugszeichen dargestellt.

Die in den Fig. la und lb dargestellte Glasscheibenvorrichtung 2 ist insbesondere für ein Kraftfahrzeug und speziell als ein Glasschiebedach für ein nicht gesondert dargestelltes Kraftfahrzeug ausgebildet.

Die Glasscheibenvorrichtung 2 weist ein bewegliches Glaselement 4 auf, das in und entgegen einer Verschieberichtung V relativ zur Glasscheibenvorrichtung 2 von einer ersten Position in eine zweite Position und umgekehrt bewegbar ist. In Fig. la ist das Glaselement 4 in der ersten - bezogen auf das Glasschiebedach geschlossenen - Position gezeigt, während Fig. lb das Glaselement 4 in der zweiten - bezogen auf das Glasschiebedach offenen - Position zeigt. Das Glaselement 4 ist zum Bewegen in vereinfacht lediglich als Strich dargestellten Laufschienen 6 gelagert.

Ferner weist die Glasscheibenvorrichtung 2 ein zweites Glaselement 8 auf, dass im Gegensatz zum Glaselement 4 nicht beweglich ausgebildet ist.

Das Glaselement 4 weist zudem einen elektrischen Verbraucher 10 auf, der im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren als LED-Leiste ausgebildet ist, wobei jeweils zwei Seiten des Glaselements 4 eine LED-Leiste aufweisen, die hierbei als ein elektrischer Verbraucher 10 im Sinne der Erfindung anzusehen sind. Der als LED- Leiste ausgebildete elektrische Verbraucher 10 dient im vorliegenden Beispiel als Ambientebeleuchtung der als Glasschiebedach ausgebildeten Glasscheibenvorrichtung 2. Demzufolge weist in analoger Weise auch das zweite Glaselement 8 einen derartigen als LED-Leiste ausgebildeten elektrischen Verbraucher 10 auf.

Des Weiteren weist die Glasscheibenvorrichtung 2 ein Gateway 12 auf, über das der elektrische Verbraucher 10 mit einem lediglich als Rechteck dargestellten Steuergerät 14 des Kraftfahrzeugs verbunden oder verbindbar ist. Bei dem Steuergerät 14 kann es sich beispielsweise um ein Body Control Modul (auch kurz: BCM) des Kraftfahrzeugs handeln. Wie aus der Fig. la zu entnehmen, ist auch das zweite Glaselement 8 mit dem Gateway 12 und damit hierüber auch mit dem Steuergerät 14 verbunden. Sowohl die lediglich als Linie dargestellte elektrische Verbindung von dem Gateway 12 zu dem zweiten Glaselement 8 als auch von dem Gateway 12 zu dem Steuergerät 14 ist hierbei mittels einer dauerhaften LIN-Verbindung bzw. durch einen LIN-Bus ausgebildet.

Im Gegensatz hierzu weist die Glasscheibenvorrichtung 2 zur reversiblen Ausbildung einer elektrischen Verbindung mit dem Glaselement 4 wenigstens ein erstes Kontaktelement 16a (zwei dargestellt) auf, dass mit dem Gateway 12 elektrisch verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. la sind die ersten Kontaktelemente 16a über eine lediglich als Linie dargestellte elektrische Verbindung mit dem Gateway 12 verbunden. Ferner kann jedoch alternativ hierzu wenigstens ein erstes Kontaktelement 16a auch an oder auf dem Gateway 12 angeordnet sein; oder in diesem integriert sein (vgl. Fig. 2). Weiterhin weist die Glasscheibenvorrichtung 2 wenigstens ein zweites Kontaktelement 16b (zwei dargestellt) auf, dass zum ersten Kontaktelement 16a korrespondierend ausgebildet ist. Hierbei kann unter dem Begriff korrespondierend ausgebildet verstanden werden, dass ein erstes Kontaktelement 16a und ein zweites Kontaktelement 16b eine elektrische Stecker-Kupplung-Verbindung ausbilden können , wobei ein erstes Kontaktelement 16a als Stecker und das korrespondierende zweite Kontaktelement 16b als Kupplung oder umgekehrt ausgebildet sein können und/ oder eine Klemmkontaktierung umfassen. Zur Klemmkontaktierung kann beispielsweise ein erstes Kontaktelement 16a einen Federkontakt aufweisen und das korrespondierende zweite Kontaktelement 16b einen Stift- oder Zungenkontakt aufweisen, welcher durch den Federkontakt elektrisch und mechanisch kontaktiert wird. Die zweiten Kontaktelemente 16b sind mit dem Glaselement 4 elektrisch verbunden. Aufgrund der bereits vorstehend erwähnten zwei LED-Leisten, die den elektrischen Verbraucher 10 ausbilden, sind in den Figuren jeweils zwei Kontaktelemente des vorstehend genannten Typs gezeigt. Es versteht sich jedoch von selbst, dass dies keineswegs die Erfindung einschränken soll und somit auch eine Ausgestaltung mit lediglich einem Kontaktelemente-Paar 16a, 16b oder mit mehr als zwei Kontaktelemente-Paaren 16a, 16b realisierbar ist. Das erste und/ oder zweite Kontaktelement 16a, 16b können ein- oder mehrpolig ausgebildet sein.

In der ersten Position, die einer geschlossenen Position des Glaselements 4 entspricht (vgl. Zustand in Fig. la), ist jeweils das erste Kontaktelement 16a mit dem korrespondierenden zweiten Kontaktelement 16b galvanisch gekoppelt bzw. verbunden, sodass eine elektrische Verbindung zwischen dem Gateway 12 und dem elektrischen Verbraucher 10 ausgebildet ist. Somit ist es ermöglicht, im geschlossenen Zustand des Glaselements 4 den als LED-Ambientebeleuchtung ausgebildeten elektrischen Verbraucher 10 mit elektrischer Energie und Steuersignalen zu versorgen.

Wie in Fig. lb, die der Einfachheit halber lediglich das Glaselement 4 sowie das Gateway 12 und das Steuergerät 14 zeigt, zu erkennen, sind in der zweiten Position - die einem geöffneten Glasschiebedach entspricht - jeweils das erste Kontaktelement 16a und das zweite Kontaktelement 16b galvanisch voneinander getrennt, sodass die elektrische Verbindung zwischen dem Gateway 12 und dem elektrischen Verbraucher 10 unterbrochen ist. Dieser Ausgestaltung liegt der Gedanke zugrunde, dass der elektrische Verbraucher 10, hier insbesondere die LED-Ambientebeleuch- tung, in der geöffneten Position der als Glasschiebdach ausgebildeten Glasscheibenvorrichtung 2 nicht mit elektrischer Energie oder Steuersignalen versorgt werden muss, da insbesondere die Ambientebeleuchtung im geöffneten Zustand des Glaselements 4 nicht zu sehen wäre.

Fig. 2 zeigt eine Detailansicht des Gateway 12 der Glasscheibenvorrichtung 2 gemäß der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung. Das Gateway 12 weist hierbei einen LIN-Mikrocontroller 18 auf, der zusammen mit dem ersten Kontaktelement 16a auf einer gemeinsamen Leiterplatte 20 des Gateways 12 angeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind das erste Kontaktelement 16a, der LIN- Mikrocontroller 18 sowie die Leiterplatte 20 von einem lediglich angedeuteten gemeinsamen Gehäuse 22 umgeben und vorzugsweise von diesem eingefasst.

In der Fig. 3 ist eine skizzierte Ansicht zweier miteinander verbundener Kontakte des LIN-Mikrocontrollers 18 dargestellt. Bei den beiden Kontakten handelt es sich bevorzugt zum einen um den mit „Kontakt" bezeichneten Rückleseeingang und zum anderen um den mit „KL31" bezeichneten PIN des LIN-Mikrocontrollers. Dieser Ausgestaltung liegt der Gedanke zugrunde, dass bei geöffnetem Glasscheibenelement 4 keine Fehlermeldung seitens des LIN-Mikrocontrollers ausgegeben wird.

Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste

2 Glasscheibenvorrichtung 4 Glaselement

6 Laufschienen 8 zweites Glaselement

10 elektrischer Verbraucher 12 Gateway 14 Steuergerät

16a erstes Kontaktelement 16b zweites Kontaktelement 18 LIN-Mikrocontroller 20 Leiterplatte des Gateway 22 Gehäuse 24 elektrische Verbindung

V Verschieberichtung