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Title:
GLAZING HAVING AN OPERATING DEVICE, AND METHOD FOR PRODUCING SUCH A GLAZING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/152511
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to glazing comprising an operating device (1), having at least one pane (2), particularly a curved pane, and an operating device, said operating device having at least one operating element (17) which is positioned on the operating side (6), said operating device being arranged with a securing side (8) against the pane (2), which securing side faces away from the operating side (6). The invention also relates to a method for producing the glazing.

Inventors:
VARGA GABOR (DE)
SCHULZ VALENTIN (DE)
BEHLE STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/086692
Publication Date:
July 21, 2022
Filing Date:
December 20, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
B60R11/02; B32B17/10; G06F3/041
Domestic Patent References:
WO2012104547A12012-08-09
WO2018015702A12018-01-25
WO2020143996A12020-07-16
Foreign References:
DE102012213900A12014-02-06
DE102012109820A12014-04-17
DE102011006402A12012-10-04
DE102010009246A12011-10-06
EP3620288A12020-03-11
DE202005014791U12005-12-22
DE19927683C12001-01-25
DE102013001334A12014-07-31
DE102005049081B32007-06-06
DE102005007427A12006-08-31
DE102007027296A12008-12-18
DE102010021563A12011-12-01
US8519362B22013-08-27
US7230767B22007-06-12
EP2883693A12015-06-17
EP2670594A12013-12-11
EP2856256A12015-04-08
EP2856533A12015-04-08
EP2872328A12015-05-20
EP3063002A12016-09-07
FR3054170A12018-01-26
DE102010009246A12011-10-06
DE102011006402A12012-10-04
DE102012213900A12014-02-06
Attorney, Agent or Firm:
SCHÖNEN, Iris (DE)
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Claims:
Patentansprüche Verglasung mit einer Bedienvorrichtung (1) umfassend zumindest eine Scheibe (2), wobei die Bedienvorrichtung (1) zumindest ein Bedienelement (17) aufweist, welches auf der Bedienseite (6) angeordnet ist, und die Bedienvorrichtung mit einer von der Bedienseite (6) abgewandten Befestigungsseite (8) auf der Scheibe (2) angeordnet ist und wobei die Bedienvorrichtung (1) umfasst: eine in einem Formwerkzeug thermisch verformte Folie (10) mit einer Dekorseite (10a) und einer auf der der Dekorseite gegenüberliegenden Seite der Folie (10) befindlichen Unterseite (10b), wobei die Dekorseite (10a) Bedienseite (6) der Bedienvorrichtung (1) ist, eine Funktionsschicht (12) mit zumindest einem elektronischen Bauelement, welche auf der Unterseite (10b) der Folie (10) angeordnet ist, einen Körper (20), welcher an der Unterseite (10b) der Folie (10) und/oder der Funktionsschicht (12) angeordnet ist und mit diesen nicht-lösbar verbunden ist und, eine Energieversorgungseinrichtung (14), welche mit dem zumindest einen elektronischen Bauelement elektrisch verbunden ist. Verglasung nach Anspruch 1 , wobei die Scheibe (2) gebogen ist und bevorzugt der Körper (20) der Bedienvorrichtung (1) an der der Scheibe (2) nächstliegenden Oberfläche des Körpers (20) eine zur Scheibe (2) kongruente Biegung aufweist. Verglasung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die thermisch verformte Folie (10) eine zur Scheibe (2) inkongruente Biegung aufweist. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Bedienvorrichtung (1) ein oder mehrere Module (16) aus der Gruppe bestehend aus Wifi-Modul, Piko- Projektor, Holographieprojektor, Steuerung für schaltbare Verglasung, Steuerung für ein Schiebedach oder Überwachungssensor umfasst. Verglasung einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bedienvorrichtung (1) zumindest ein Beleuchtungselement (18), insbesondere Lesebeleuchtung, umfasst.

6. Verglasung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen der Schicht (12) und dem Körper (20), im Körper (20) oder auf einer Befestigungsseite des Körpers eine oder mehrere Kavitäten (22) zur Aufnahme von Baueinheiten angeordnet sind.

7. Verglasung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Befestigungsseite (8) Rastvorrichtungen zur lösbaren Befestigung auf einer mit der Verglasung verbundenen Halteplatte (4) aufweist.

8. Verglasung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Energieversorgungseinrichtung (14) einen Anschluss und/oder eine Batterie umfasst.

9. Verglasung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bedienvorrichtung (1) weiterhin einen Datenanschluss umfasst.

10. Verglasung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verglasung eine Fahrzeugverglasung, insbesondere eine Fahrzeugdachverglasung (40), ist.

11. Verglasung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verglasung zumindest eine erste Bedienvorrichtung (1a) und eine zweite Bedienvorrichtung (1 b) umfasst.

12. Verglasung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Form der Befestigungsseite (8) und die Form der Scheibe (2) der Verglasung in einem Überlagerungsbereich zueinander korrespondieren.

13. Verglasung nach einem der Ansprüche, wobei ein umlaufendes Spaltmaß zwischen der Oberfläche der Scheibe (2) und dem Körper (20) kleiner 5 mm, insbesondere kleiner 1 mm, insbesondere kleiner 0,2 mm ist.

14. Verfahren zum Herstellen einer Verglasung mit einer Bedienvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend die folgenden Schritte: a) Bereitstellen einer thermoplastischen Folie mit einer Dekorseite und einer Unterseite 16 b) Anordnen einer Funktionsschicht auf die Unterseite der Folie, c) Thermisches Verformen der Folie, d) Hinterspritzen der verformten Folie mit einem Kunststoff zum Ausbilden eines

Körpers, e) Befestigen des Körpers an einer bereitgestellten Verglasung. Verfahren nach Anspruch 14, wobei das Verfahren weiterhin umfasst:

Aufkleben einer Halteplatte an der Verglasung und lösbares Befestigen des Körpers an der Halteplatte.

Description:
Verglasung mit einer Bedienvorrichtung und Verfahren zur Herstellung der Verglasung

Die Erfindung betrifft eine Verglasung mit einer Bedienvorrichtung, insbesondere in Kraftfahrzeugen und ein Verfahren zur Herstellung der Verglasung.

Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, dass in Fahrzeugen Dachverglasungen in einem Ausschnitt der Karosserie eingesetzt werden. Diese Verglasungen können als klassische Verglasung oder auch als nicht-transparente Verglasung ausgeführt sein. Bei einer nicht-transparenten Verglasung kommen z.B. bedruckte oder beschichtete Scheiben zum Einsatz, welche z.B. ein metallisches Aussehen aufweisen.

Weiterhin ist es bekannt, dass in Gebäuden und/oder Fahrzeugen funktionale Verglasungen genutzt werden. Aus der DE 20 2005 014 791 U1 ist eine Innenraumbeleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt. Dazu ist ein OLED- Bildschirm als Lichtquelle so ausgelegt, dass er in den Innenraum des Fahrzeuges abstrahlt. Der OLED-Bildschirm kann insbesondere im Dachhimmel eines Kraftfahrzeugs, z.B. in einem Dachmodul angeordnet sein. Dabei kann das Dachmodul als transparentes oder teilweise transparentes Dachmodul ausgebildet sein, wobei der OLED-Bildschirm im ausgeschalteten Zustand transparent oder teilweise transparent ist, so dass ein Dachmodul trotz Bereitstellung des OLED Bildschirms als transparentes oder teilweise transparentes Sonnendach fungieren kann. Bekannte OLED-Bildschirme haben unter Sonneneinstrahlung oder großen Temperaturschwankungen eine begrenzte Lebensdauer.

Die DE 19927683 C1 offenbart eine Verbundglasscheibe aus wenigstens zwei Glasscheiben und einer diese verbindenden transparenten Verbundschicht und mit einer im wesentlichen Strahlen außerhalb des sichtbaren Spektrums der Sonnenstrahlung, insbesondere Infrarotstrahlen, reflektierenden Sonnenschutzschicht. Die Verbundglasscheibe ist auf ihrer zu einem Innenraum hinweisenden Oberfläche mit einer weiteren, von der Sonnenschutzschicht räumlich getrennten, transparenten, im wesentlichen Wärmestrahlen reflektierenden Beschichtung (Low-E-Schicht) versehen.

Es sind auch Windschutzscheiben bekannt, in die eine Sonnenblende in Form eines Funktionselements mit elektrisch regelbaren optischen Eigenschaften integriert ist, insbesondere mit elektrisch regelbarer Transmission oder Streuverhalten. Damit kann der Fahrer das Transmissionsverhalten der Windschutzscheibe selbst gegenüber Sonnenstrahlung steuern, die herkömmliche mechanische Sonnenblende wird verzichtbar. Elektrisch regelbare Sonnenblenden finden darüber hinaus auch Anwendung in Glasdächern von Kraftfahrzeugen. Insbesondere bei großflächigen Panoramaglasscheiben besteht das Bedürfnis die Transmission der Scheibe variabel zu steuern. Je nach Sonnenstand besteht dabei die Notwendigkeit lediglich Teilbereiche der Scheibe abzublenden, oder auch als Blickschutz im geparkten Fahrzeug die vollständige Fläche intransparent zu schalten.

Ein solches elektrisch schaltbares Funktionselement zur Realisierung von regelbaren Sonnenblenden ist ein sogenanntes PDLC-Funktionselement (polymer dispersed liquid crystal). Die aktive Schicht enthält dabei Flüssigkristalle, welche in eine Polymermatrix eingelagert sind. Wird keine Spannung angelegt, so sind die Flüssigkristalle ungeordnet ausgerichtet, was zu einer starken Streuung des durch die aktive Schicht tretenden Lichts führt. Wird an die Flächenelektroden eine Spannung angelegt, so richten sich die Flüssigkristalle in einer gemeinsamen Richtung aus und die Transmission von Licht durch die aktive Schicht wird erhöht. Das PDLC-Funktionselement wirkt weniger durch Herabsetzung der Gesamttransmission, sondern durch Erhöhung der Streuung, um den Blendschutz zu gewährleisten.

Windschutzscheiben mit elektrisch regelbaren Sonnenblenden sind beispielsweise bekannt aus DE 102013001334 A1 , DE 102005049081 B3, DE 102005007427 A1 und DE 102007027296 A1. DE 102010021563A1 beschreibt eine Windschutzscheibe mit elektrisch regelbarer Sonnenblende, die in Teilbereichen schaltbar ist, wobei die Abdunkelung der einzelnen Elemente über eine kapazitive Sensoranordnung im Randbereich der Sonnenblende steuerbar ist.

Die elektrische Kontaktierung von elektrisch steuerbaren Funktionselementen erfolgt üblicherweise über Sammelleiter (auch als „bus bars“ bezeichnet), die im Randbereich des Funktionselementes auf die Flächenelektroden aufgebracht sind und diese elektrisch leitend kontaktieren. Durch Verbinden der Sammelleiter mit einer externen Spannungsquelle, beispielsweise über an den Sammelleitern angebrachte Flachleiter, wird eine Spannung an den Flächenelektroden angelegt und die aktive Schicht des Funktionselementes geschaltet.

US 8 519 362 B2 von Saint-Gobain beschreibt ein HUD-System, das in ein Auto eingebaut wird. Es basiert auf einer laminierten Windschutzscheibe, bei der die HUD- Funktion von einer Schicht aus luminophorem Material stammt. US 7 230 767 B2 beschreibt ein Anzeigesystem in einer Autoglasscheibe, bei dem ein lichtemittierendes Material verwendet wird, das das Bild zum Fahrer projiziert. Das Bild ist ein virtuelles Bild, das meterweit von den Augen des Fahrers und von der Windschutzscheibe entfernt fokussiert wird.

Ein Herstellungsverfahren für ein HUD-System, das in eine Verbundglasscheibe integriert ist, wird in dem Saint-Gobain-eigenen Patent EP 2 883 693 beschrieben.

Zum allgemeinen Konzept von transparenten Verglasungseinheiten, die einen gewissen Grad an diffuser Reflexion aufweisen, gibt es mehrere Patentveröffentlichungen von Saint-Gobain, z.B. EP 2 670 594, EP 2 856 256, EP 2 856 533, EP 2 872 328, EP 3 063 002, WO 2012 104 547, WO 2018 015 702 und FR 3 054 17. In diesen Patentdokumenten wird unter anderem offenbart, dass eine solche diffus reflektierende Verglasung eine raue innere Oberfläche und eine darauf angebrachte Beschichtung enthalten kann und dass eine solche Verglasung für OLED-Displaylösungen oder für projektionsbasierte Displaylösungen verwendet werden kann.

Die WO 2020/143996 A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Darstellung eines digitalen Bildes auf einer geometrischen und photometrischen nicht-trivialen Fläche. Insbesondere offenbart das Dokument ein Bild auf eine Windschutzscheibe zu projizieren, welche eine Verbundverglasung mit einer schaltbaren Flüssigkristallschicht umfasst.

Nach dem Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, für den Fahrer und Passagiere Bedienvorrichtungen und/oder Leselampen vorzusehen, welche an der Karosserie des Fahrzeuges befestigt sind.

DE 102010009246 A1 ist auf eine Halteeinrichtung zur Halterung eines Innenspiegels an einer Windschutzscheibe gerichtet, wobei die Halteeinrichtung eine Grundplatte zur Befestigung an der Windschutzscheibe und ein Gehäuse zur Aufnahme einer Kamera umfasst.

In DE 102011006402 A1 wird eine Bedienblende für Haushaltsgeräte beschrieben, die einen Berührelemente-Folienstreifen umfasst, der in einem Spritzgießvorgang mit einem Blendenkunststoff ausgestattet ist.

DE 102012213900 A1 offenbart ein mobiles Navigationsgerät für Fahrzeuge umfassend eine Andockstation und eine Bildschirmeinheit, wobei die Bildschirmeinheit abnehmbar an der Andockstation befestigt ist. Es besteht Bedarf an einer Bedienvorrichtung, die mit der Verglasung zusammen in einem Fahrzeug eine Baueinheit bildet und somit einfacher in ein Fahrzeug zu montieren ist. Weiterhin besteht Bedarf daran, eine kompakte Bedienvorrichtung anzugeben, die auch anspruchsvollen Designvorgaben in Bezug auf Platzierung, Erreichbarkeit, und Funktionalität genügt.

Die Aufgabe der Erfindung wird bezüglich der Verglasung mit Bedienvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und bezüglich des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Zweckdienliche Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Verglasung mit einer Bedienvorrichtung umfasst zumindest eine Scheibe, insbesondere gebogene Scheibe und eine Bedienvorrichtung, wobei die Bedienvorrichtung zumindest ein Bedienelement aufweist, welches auf der Bedienseite angeordnet ist, wobei die Bedienvorrichtung mit einer von der Bedienseite abgewandten Befestigungsseite auf der Scheibe angeordnet ist. Die Bedienvorrichtung umfasst ein oder mehrere elektronische Bauelemente und eine Energieversorgungseinrichtung. Die Bedienvorrichtung umfasst des Weiteren eine thermisch verformte Folie mit einer Dekorseite und einer der Dekorseite gegenüberliegenden Unterseite. Die Dekorseite stellt dabei die Bedienseite der Bedienvorrichtung dar. Als Unterseite der thermisch verformten Folie wird die Fläche der Folie bezeichnet, die der Dekorseite gegenüberliegt. Die thermisch verformte Folie ist eine in einem Formwerkzeug unter Wärmeeinwirkung verformte Folie. Die Folie wird dabei dauerhaft und irreversibel verformt. Auf die Unterseite der thermisch verformten Folie ist eine Funktionsschicht mit zumindest einem elektronischen Bauelement gedruckt. An der Unterseite der Folie und/oder der Funktionsschicht ist ein Körper angeordnet, welcher mit der Folie und/oder der Funktionsschicht nicht-lösbar verbunden ist. Als nicht-lösbare Verbindung wird dabei eine nicht reversibel nicht zerstörungsfrei lösbare Verbindung bezeichnet, beispielsweise eine im Spritzgussverfahren erzeugte Verbindung. Die Bedienvorrichtung umfasst ferner eine Energieversorgungseinrichtung, welche mit dem zumindest einen elektronischen Bauelement elektrisch verbunden ist.

Die Bedienvorrichtung ist vorzugsweise eine In-Mold-Bedienvorrichtung, die in einem sogenannten In-Mold-Verfahren hergestellt ist. Im In-Mold-Verfahren wird eine Folie in ein Formwerkzeug eingelegt und mit einer Polymermasse hinterspritzt. Die Folie wird dabei unter Wärmeeinwirkung verformt und ergibt die thermisch verformte Folie der erfindungsgemäßen Verglasung mit Bedienvorrichtung. Die in das Formwerkzeug eingespritzte Polymermasse ergibt dabei den Körper der Bedienvorrichtung. Die Folie wird so in das Formwerkzeug eingelegt, dass die Dekorseite der Folie in Richtung des Werkzeugs weist. Auf der dem Werkzeug abgewandten Oberfläche der Folie, auch als Unterseite bezeichnet, befindet sich die Funktionsschicht mit dem zumindest einen elektronischen Bauelement. Der Körper der Bedienvorrichtung und die thermisch verformte Folie und/oder der Körper der Bedienvorrichtung und die Funktionsschicht werden dabei stoffschlüssig miteinander verbunden, so dass sich eine nicht-lösbare Verbindung ergibt. Dadurch ergibt sich eine stabile Anbindung der Komponenten aneinander sowie eine optisch ansprechende Oberfläche, deren Gestaltung durch Verwendung verschiedener Foliendekore einfach anzupassen ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Scheibe gebogen. In Kraftfahrzeugen werden häufig gebogene, also nicht planare, Scheiben eingesetzt. Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung ist besonders gut zur Verwendung mit gebogenen Scheiben geeignet, da die Form des Körpers der Bedienvorrichtung an die Scheibengeometrie angepasst werden kann. Bevorzugt weist der Körper der Bedienvorrichtung an der der Scheibe nächstliegenden Oberfläche des Körpers eine zur Scheibe kongruente Biegung auf. Das heißt, die der Scheibe benachbarte Oberfläche des Körpers und die dem Körper benachbarte Scheibenoberfläche verlaufen näherungsweise parallel zueinander. Bei der Betrachtung der der Scheibe nächstliegenden Oberfläche des Körpers werden in Richtung der Körpermitte zurückversetzte Oberflächen und Kavitäten des Körpers nicht betrachtet. Eine kongruente Biegung der Oberflächen der Scheibe und des Körpers ist vorteilhaft um ein optisch ansprechendes umlaufend gleichmäßiges Spaltmaß zwischen Bedienvorrichtung und Scheibe zu erreichen.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die thermisch verformte Folie eine zur Scheibe inkongruente Biegung auf. Die Biegung der thermisch verformten Folie ist somit gegenläufig zur Biegung der Scheibe. Die thermisch verformte Folie mit dahinter befindlichem Körper der Bedienvorrichtung ragt dabei als Ausbuchtung aus der Verglasung hervor. Dies ist vorteilhaft um eine einfache Erreichbarkeit und Bedienbarkeit zu gewährleisten. Die Verglasung kann eine Verbundverglasung oder Isolierverglasung mit verschiedenen Schichten insbesondere zumindest einer schaltbaren Schicht sein. Die Bedienvorrichtung kann sowohl in einem Randbereich der Verglasung als auch in einem zentralen Bereich der Verglasung angeordnet sein. Somit ist es möglich eine optimale Positionierung für die Bedienung durch den Nutzer zu ermöglichen.

Die Bedienvorrichtung ist zum Anbringen auf der Verglasung ausgestaltet. Dabei ist die Verglasung insbesondere eine Fahrzeugverglasung, insbesondere Dachverglasung oder Windschutzscheibe. Alternativ kann die Verglasung allerdings auch eine Gebäudeverglasung sein.

Die Folie ist eine thermoplastische Folie, die durch Wärmeeinwirkung und Druck in die gewünschte Form gebracht wird.

Die Funktionsschicht kann in einem Druckverfahren auf die Unterseite der Folie aufgebracht sein oder kann eine weitere Folie sein, welche mit der Folie thermisch oder mittels Klebeschicht verbunden ist.

In einer Ausgestaltung wird auf die Folie im unverformten Zustand eine gedruckte Elektronik aufgebracht. Diese gedruckte Elektronik umfasst zumindest ein elektronisches Bauelement. In einer alternativen Ausgestaltung wird die weitere Folie, die mit einer Elektronik, insbesondere gedruckten Elektronik, versehen ist, mit der Unterseite der Folie verbunden. Dabei kann die Verformung der Folie und der weiteren Folie separat oder als Folienverbund erfolgen. Die gedruckte Elektronik ist dabei Bestandteil der Funktionsschicht. Das elektronische Bauelement der Funktionsschicht ist Teil des Bedienelementes. Dabei ist im Sinne dieser Erfindung unter Bedienelement ein Bereich der Bedienoberfläche, insbesondere Folienoberfläche, mit darunter befindlichen Bauelement zu verstehen, der durch Drücken oder Drücken und einer gleitendenden Bewegung eine Schaltfunktion ausführt. Solche Bedienelemente sind an sich bekannt.

In Ausgestaltung umfasst die Bedienvorrichtung ein oder mehrere Module. Das oder die Module können zumindest eines aus Wifi-Modul, Piko-Projektor, Holographieprojektor, Steuerung für schaltbare Verglasung, Steuerung für ein Schiebedach oder Überwachungssensor umfassen. Dabei soll unter Piko-Projektor ein Projektor mit einer geringen Baugröße, insbesondere unter 10 cm 3 , insbesondere unter 2 cm 3 verstanden werden. Ein solcher Projektor kann dazu ausgelegt sein, ein Bild auf die Verglasung oder eine weitere in der Nähe angeordnete Verglasung zu projizieren.

Unter schaltbarer Verglasung soll insbesondere eine Verglasung verstanden werden, welche eine oder mehrere Schichten mit zwei Funktionszuständen umfasst. Dabei kann es sich um eine Schicht, z.B. Flüssigkristallschicht handeln, die zwischen einem transparenten und einem transluzenten oder opaken Zustand geschaltet werden kann. Weiterhin kann es sich dabei um eine lumineszierende Schicht, z.B. OLED Schicht handeln. Dabei kann die Schicht mit zwei Funktionszuständen ganzflächig oder teilflächig sein. Solche Schichten sind in der Verglasung zweckmäßigerweise über Sammelleiterschienen (Bus bars) angeschlossen.

Unter Überwachungssensor soll insbesondere ein Sensor verstanden werden, der eine Vitalitätsfunktion und/oder Fahrtüchtigkeit überprüft. Solche Sensoren können z.B. einen Radiofrequenztransmitter oder eine Kamera umfassen, welche an die Fahrzeugelektronik oder ein externes Überwachungssystem angeschlossen sein können.

In Ausgestaltung umfasst die Bedienvorrichtung zumindest ein Beleuchtungselement, insbesondere Lesebeleuchtung.

In weiterer Ausgestaltung sind zwischen der Schicht und dem Körper, im Körper oder auf einer Befestigungsseite eine oder mehrere Kavitäten zur Aufnahme von Baueinheiten angeordnet sind. Unter Baueinheit soll insbesondere ein Modul, eine Beleuchtungseinrichtung oder beispielsweise ein Teil der Energieversorgungseinrichtung, z.B. eine Batterie, verstanden werden.

Zweckmäßigerweise weist die Befestigungsseite des Körpers Rastvorrichtungen zur lösbaren Befestigung auf einer mit der Verglasung verbundenen Halteplatte auf. Die Halteplatte ist zweckmäßigerweise mit der Verglasung verklebt und weist Vorsprünge und/oder Befestigungsvorrichtungen zum Einhacken, insbesondere Einrasten, der Bedienvorrichtung auf. Dabei ist die Halteplatte insbesondere so ausgelegt, dass sie im montierten Zustand der Bedienvorrichtung von der Seite der Bedienvorrichtung nicht sichtbar ist. In Ausgestaltung umfasst die Energieversorgungseinrichtung einen Anschluss und/oder eine Batterie. Bei dem Anschluss kann es sich insbesondere um einen Anschluss zum Verbinden mit in der Verglasung angeordneten Elektroden handeln. Es kann sich bei dem Anschluss auch um einen Anschluss handeln, über den auch das oder die Schaltsignale übertragen werden.

In weiterer Ausgestaltung umfasst die Bedienvorrichtung weiterhin einen Datenanschluss. Dabei kann es sich um einen draht- oder leitungsgebundenen Datenanschluss oder einen drahtlosen Datenanschluss handeln. Die Bedienvorrichtung kann über den Datenanschluss mit der Fahrzeugelektronik verbunden sein.

Die Verglasung kann eine Verbundverglasung oder Isolierverglasung mit verschiedenen Schichten insbesondere zumindest einer schaltbaren Schicht sein. Die Bedienvorrichtung kann sowohl in einem Randbereich der Verglasung als auch in einem zentralen Bereich der Verglasung angeordnet sein. Somit ist es möglich eine optimale Positionierung für die Bedienung durch den Nutzer zu ermöglichen.

Die Verglasung ist zweckmäßigerweise eine Fahrzeugverglasung, insbesondere eine Fahrzeugdachverglasung.

In einer Ausgestaltung kann die Verglasung zumindest eine erste Bedienvorrichtung und eine zweite Bedienvorrichtung umfassen. So kann die Verglasung zum Beispiel im Falle einer Fahrzeugdachverglasung eine zentral vorne angeordnete erste Bedienvorrichtung und/oder eine in der Passagierreihe angeordnete zweite Bedienvorrichtung aufweisen. Alternativ kann die Fahrzeugdachverglasung auch in der Passagierreihe jeweils an einem äußeren Rand eine Bedienvorrichtung aufweisen.

In einer bevorzugten Ausgestaltung korrespondieren die Form der Befestigungsseite und die Form der Scheibe der Verglasung in einem Überlagerungsbereich zueinander. Unter korrespondiert ist insbesondere zu verstehen, dass die Befestigungsseite und die Verglasung eine gleiche Biegung aufweisen. Dies bietet den Vorteil, dass die Verglasung und die Bedienvorrichtung flächig miteinander verbunden werden können oder in einem umlaufend konstanten Spaltmaß miteinander verbunden werden können. Das umlaufende Spaltmaß zwischen der Oberfläche der Scheibe und dem Körper der Bedienvorrichtung ist bevorzugt kleiner 5 mm, insbesondere kleiner 1 mm, insbesondere kleiner 0,2 mm. Somit liegt ein Rand der Bedienvorrichtung entweder direkt auf der Oberfläche der Scheibe auf oder bildet mit der Scheibe eine gleichmäßige Schattenfuge.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer Verglasung mit einer Bedienvorrichtung, umfasst die folgenden Schritte: a) Bereitstellen einer thermoplastischen Folie mit einer Dekorseite und einer Unterseite, b) Anordnen einer Funktionsschicht auf die Unterseite der Folie, c) Thermisches Verformen der Folie, d) Hinterspritzen der verformten Folie mit einem Kunststoff zum Ausbilden eines Körpers, e) Befestigen des Körpers an einer bereitgestellten Verglasung.

Die Funktionsschicht kann in einem Druckverfahren auf die Unterseite der Folie aufgebracht sein oder kann eine weitere Folie sein, welche mit der Folie thermisch oder mittels Klebeschicht verbunden wird.

In einer Ausgestaltung wird auf die Folie im unverformten Zustand eine gedruckte Elektronik aufgebracht. Diese gedruckte Elektronik umfasst zumindest ein elektronisches Bauelement. In einer alternativen Ausgestaltung wird die weitere Folie, die mit einer Elektronik, insbesondere gedruckten Elektronik, versehen ist, mit der Unterseite der Folie verbunden. Dabei kann die Verformung der Folie und der weiteren Folie separat oder als Folienverbund erfolgen.

In Ausgestaltung umfasst das Verfahren weiterhin:

Aufkleben einer Halteplatte an der Verglasung und lösbares Befestigen des Körpers an der Halteplatte.

Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils in einer Prinzipskizze:

Fig. 1 eine Verglasung mit einer Bedienvorrichtung in einer ersten Ausgestaltung, Fig. 2 eine Verglasung mit einer Bedienvorrichtung in einer zweiten Ausgestaltung,

Fig. 3a eine Fahrzeugdachverglasung in einer ersten Ausgestaltung,

Fig. 3b eine Fahrzeugdachverglasung in einer zweiten Ausgestaltung,

Fig. 3c eine Fahrzeugdachverglasung in einer dritten Ausgestaltung,

Fig. 4a einen Querschnitt durch eine Bedienvorrichtung in einer ersten

Ausgestaltung,

Fig. 4b einen Querschnitt durch eine Bedienvorrichtung in einer zweiten

Ausgestaltung,

Fig. 4c einen Querschnitt durch eine Bedienvorrichtung auf einer Scheibe in einer dritten Ausgestaltung,

Fig. 4d Bedienvorrichtung und

Fig. 5 Verfahrensablauf.

Fig. 1 zeigt eine Verglasung mit einer gekrümmten Scheibe 2 und einer Bedienvorrichtung 1. Die Bedienvorrichtung 1 ist auf einer einem Nutzer zugewandten Seite, insbesondere Innenseite angeordnet. Die Bedienvorrichtung 1 weist ein Bedienseite 6 und eine Befestigungsseite 8 auf. Die Befestigungsseite 8 ist in der gezeigten Ausführung an einer Halteplatte 4, welche mit der Scheibe 2 verbunden ist, befestigt.

Fig. 2 zeigt eine zweite Ausgestaltung der Verglasung mit Bedienvorrichtung. Befestigungsseite 8 und Scheibe 2 weisen in einem Überlagerungsbereich 30 die gleiche Kontur auf und sind flächig direkt miteinander verbunden. Die flächige Verbindung kann durch Klebung 3 erfolgen.

Fig. 3a-c zeigen Ausgestaltungen einer Fahrzeugdachverglasung 40. Die Fahrzeugdachverglasung 40 weist zumindest eine Scheibe 2 auf. Bei der Fahrzeugdachverglasung handelt es sich aber insbesondere um eine Verbundverglasung und/oder Isolierverglasung, welche Funktionsschichten aufweisen kann. In Fig. 3a ist eine Bedienvorrichtung 1 zwischen Fahrer und Beifahrer angeordnet. In Fig. 3b ist eine erste Bedienvorrichtung 1a zwischen Fahrer und Beifahrer angeordnet. Eine zweite Bedienvorrichtung 1 b und eine dritte Bedienvorrichtung 1 c ist im äußeren Bereich der Rücksitze angeordnet. Diese Anordnung eignet sich insbesondere für eine Bedienvorrichtung 1 mit einer integrierten Leselampe.

Fig. 4 a und b zeigen Querschnitte durch eine Ausgestaltung einer Bedienvorrichtung 1. Diese umfasst eine thermoplastische Folie 10. Die thermoplastische Folie 10 hat eine Dekorseite 10a und eine Unterseite 10b. Die Dekorseite 10a ist auf der Bedienseite 6 der Bedienvorrichtung 1 angeordnet. Auf der Unterseite 10b ist eine Schicht 12 mit gedruckter Elektronik angeordnet. Die thermoplastische Folie 10 ist in Fig. 4a im Wesentlichen eben und weist in Fig. 4b und 4c eine Auswölbung auf. Mit dem Bezugszeichen 20 wird der Körper der Bedienvorrichtung 1 bezeichnet. Der Körper 20 umfasst zumindest eine Energieversorgungseinrichtung 14, welche mit der Schicht 12 mit gedruckter Elektronik verbunden ist. Die Bedienvorrichtung 1 weist weiterhin ein Bedienelement 17 auf, wie in Fig. 4d gezeigt. Dieses Bedienelement 17 ist von der Bedienseite 6 der Bedienvorrichtung 1 bedienbar.

Optional umfasst die Bedienvorrichtung 1 ein Beleuchtungselement 18. Diese kann im Körper 20 integriert sein, wie in den Figuren 4a, 4b und 4c dargestellt. In diesem Fall sind die Schicht 12 und die Folie 10 oberhalb des Beleuchtungselements 18 transparent oder transluzent. Weiterhin kann ein solches Beleuchtungselement auch ein gedrucktes Bauelement in der Schicht 12 sein. Ein oder mehrere weitere Module 16 können ebenfalls in der Bedienvorrichtung 1 , insbesondere dem Körper 20 integriert sein. In einer Ausgestaltung, wie in Fig. 4b gezeigt, kann zwischen der Schicht 12 und der Folie 10 eine Kavität 22 angeordnet sein. Alternativ kann, wie in Fig. 4c gezeigt, eine Kavität 22 auf der Unterseite des Körpers 20 angeordnet sein, so dass sie zwischen der Scheibe 2, die mit dem Kleber 3 mit der Bedienvorrichtung 1 verbunden ist, ausgebildet ist. Statt des Klebers 3 kann auch eine Haltevorrichtung 4 vorgesehen sein. Beispielhaft ist das Modul 16 in dieser Ausgestaltung in der Kavität angeordnet. Die in den Fig. 4a-d gezeigten Bedienvorrichtungen können mit den Verglasungen wie in Fig. 1 bis 3 dargestellt kombiniert werden.

Fig. 5 zeigt den Ablauf eines Verfahrens nach einer Ausgestaltung zur Herstellung einer Verglasung mit Bedienvorrichtung 1.

In Schritt a) wird eine thermoplastische Folie mit einer Dekorseite und einer Unterseite bereitgestellt. Im nachfolgenden Schritt b) wird eine Funktionsschicht 12 auf der Unterseite der Folie z.B. durch Drucken angeordnet. In Schritt c) wird die Folie 10 insbesondere mit der Schicht 12 durch thermisches Verformen in die gewünschte Form gebracht. Alternativ kann der Schritt c) einzeln auf die Folie und die Funktionsschicht angewendet werden, und die Folie mit der Funktionsschicht im verformten Zustand verbunden werden. Schritt d) umfasst Hinterspritzen der verformten Folie mit einem Kunststoff zum Ausbilden eines Körpers. Bei diesem Schritt können weiterhin auch ein oder mehrere Module und/oder mehrere Elemente mit eingespritzt werden oder Hohlräume gebildet werden, wie die Kavität 22, in die Bauelemente eingebracht werden können. Solche Kavitäten können auch von einer Befestigungsseite der Bedienvorrichtung zugänglich bleiben um Elemente nachträglich einzufügen oder zu entfernen. Schritt e) umfasst Befestigen des Körpers an einer bereitgestellten Verglasung. Die Verglasung selbst wird nach einem an sich bekannten Verfahren hergestellt.

Bezugszeichenliste

1 Bedienvorrichtung

1a erste Bedienvorrichtung

1 b zweite Bedienvorrichtung

1c dritte Bedienvorrichtung

2 Scheibe

3 Klebung

4 Halteplatte

6 Bedienseite

8 Befestigungsseite

10 Folie

10a Dekorseite

10b Unterseite

12 Funktionsschicht

14 Energieversorgungseinrichtung

16 Modul

17 Bedienelement

18 Beleuchtungselement

20 Körper

22 Kavität

30 Überlagerungsbereich

40 Fahrzeugdachverglasung