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Patent Searching and Data


Title:
GLUCOSE-CONTAINING SWEETENING MIXTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/094289
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a glucose-containing sweetening mixture, comprising or consisting of glucose and at least one glucose-free sweetener, and the sweetening mixture has a sweetening power between 3.0 and 5.0, in particular between 3.5 and 4.5. The invention further relates to a food product that contains this sweetening mixture.

Inventors:
NOE CHRISTIAN R (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/081591
Publication Date:
May 20, 2021
Filing Date:
November 10, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BM HEALTH GMBH (AT)
International Classes:
A23L27/30; A23F3/14; A23L2/52; A23L2/60
Domestic Patent References:
WO2018219910A12018-12-06
Foreign References:
CA2319059A11999-08-05
DE10326345A12004-12-30
US20070116828A12007-05-24
DE3309426A11983-09-22
Attorney, Agent or Firm:
PUCHBERGER & PARTNER PATENTANWÄLTE (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Glukosehaltige Süßungsmischung, umfassend oder bestehend aus Glukose und wenigstens einem Glukosefreien Süßungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass die Süßungsmischung eine Süßkraft zwischen 3,0 und 5,0, insbesondere zwischen 3,5 und 4,5, aufweist.

2. Glukosehaltige Süßungsmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Süßungsmischung einen Brennwert von 13,0 bis 16,0 kJ/g, aufweist.

3. Glukosehaltige Süßungsmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Süßungsmischung frei von anderen metabolisierbaren Kohlenhydraten, insbesondere frei von Monosacchariden und Disacchariden, ist.

4. Glukosehaltige Süßungsmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Süßungsmischung saccharosefrei und/oder fruktosefrei ist.

5. Glukosehaltige Süßungsmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das glukosefreie Süßungsmittel ausgewählt ist aus Na- Cyclamat, Na-Saccharin, Aspartam, Acesulfam, Aspartam-Acesulfamsalz, Steviosid, Neohesperidin DC, Thaumatin, Neotam, Advantam, Mogrosid oder einer beliebigen Mischung daraus.

6. Glukosehaltige Süßungsmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,

- dass die Süßungsmischung 94,96 Gew.-% Glukose, 4,2 Gew.-% Na-Cyclamat und 0,84 Gew.-% Acesulfam-K enthält, oder

- dass die Süßungsmischung 98,36 Gew.-% Glukose, 0,82 Gew.-% Aspartam und 0,82 Gew.-% Acesulfam-K enthält.

7. Glukosehaltige Süßungsmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Süßungsmischung im Wesentlichen kalorienfreie Hilfsstoffe, beispielsweise Füllstoffe, Bindemittel, Konservierungsmittel oder Trocknungsmittel, enthält.

8. Glukosehaltige Süßungsmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Süßungsmischung als Pulver, als Sirup oder als gepresste Tablette vorliegt.

9. Glukosehaltige Süßungsmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Süßungsmischung einen GSV-Wert zwischen 0,15 und 0,35 aufweist, wobei der GSV-Wert berechnet wird durch die Formel (I) wobei rriGiu die Masse der in der Süßungsmischung enthaltenen Glukose und/oder der in der Süßungsmischung enthaltenen Glukoseäquivalente ist, wobei mges die Gesamtmasse der Süßungsmischung ist, und wobei SK die Süßkraft der Süßungsmischung ist.

10. Glukosehaltige Süßungsmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Süßungsmischung zwischen 40% und 60% der Glukose und/oder der Glukoseäquivalente im Vergleich zu jener Menge Saccharose, die zur Bereitstellung einer vergleichbaren Süße erforderlich wäre, umfasst.

11. Lebensmittel und/oder Nahrungsergänzungsmittel enthaltend eine glukosehaltige Süßungsmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

12. Lebensmittel nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass im Lebensmittel 5 bis 20 g/kg, bevorzugt 15 bis 20 g/kg, der Süßungsmischung enthalten sind.

13. Lebensmittel nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Lebensmittel ein Getränk ist. 14. Lebensmittel nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Lebensmittel im Wesentlichen saccharosefrei und/oder fruktosefrei ist.

15. Lebensmittel nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennwert des Lebensmittels 80 bis 320 kJ/kg, bevorzugt 240 bis 320 kJ/kg beträgt.

Description:
Glukosehaltige Süßungsmischung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine glukosehaltige Süßungsmischung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Industrienationen leidet an Übergewicht. Es ist bekannt, dass die übermäßige Aufnahme von Zucker einer der bedeutendsten Faktoren für Übergewicht ist, welches sich in weiterer Folge negativ auf die allgemeine Gesundheit sowie auf die Lebenserwartung der betroffenen Personen auswirkt. Als Folge treten Herz- Kreislauf-Krankheiten auf, welche die häufigste Todesursache sind. Der Einsatz von Saccharose (Zucker) ist zum Süßen von Lebensmitteln weit verbreitet. Saccharose ist der Hauptbestandteil von Rohrzucker oder Rübenzucker und einigen anderen aus natürlichen Rohstoffen erhaltenen Zuckerarten. In vielen Fertignahrungsmitteln, wie Joghurts, Kakao oder Müslis findet sich ein hoher Mengenanteil an Zucker, ebenso wie in Süßspeisen bzw. Desserts. Insbesondere in Getränken wie Limonaden sind oft hohe Saccharose-Konzentrationen (häufig 50 - 120 g/L) enthalten.

Als eine der effizientesten Maßnahmen zur Reduktion von Übergewicht wird die Verwendung von kalorienfreien Süßstoffen betrachtet. Auch in Getränken (z.B. Zero- Cola) ist ein solcher kompletter Ersatz von Zucker durch Süßstoffe sehr verbreitet. Einer der Nachteile von Süßungsmitteln besteht darin, dass sie häufig einen für den Konsumenten unangenehmen Beigeschmack aufweisen, sodass der Geschmackseindruck des Lebensmittels nicht jenem bei Verwendung des üblichen Haushaltszuckers (Saccharose) gleichzusetzen ist.

Eine Nebenwirkung von viel größerer Relevanz ist der mittlerweile bekannte und durch entsprechende Tierversuche bestätigte Effekt, dass die regelmäßige Aufnahme von „Zero-Zucker-Produkten“ keineswegs zur Gewichtsabnahme, sondern im Gegenteil zu Gewichtszunahme führt. Dafür wird die Gier nach Essen („Sugar-Craving“) verantwortlich gemacht. Die Ursache für dieses Craving beruht auf einer Irritation des Gehirns. Über die Rezeptoren des Geschmacksinnes wird dem Gehirn vermittelt, dass Nahrung aufgenommen wurde. Die Wahrnehmung des süßen Geschmacks bedeutet letztlich nicht zuletzt auch eine Belohnung für die Aufnahme besonders guter Nahrung. Schließlich ist das Gehirn auf Glukose als einzige unmittelbare Energiequelle angewiesen. Das Gehirn ist der größte Verbraucher von Glukose im menschlichen Körper und benötigt pro Tag durchschnittlich etwa 200 g Glukose. Das Gehirn wird schon nach wenigen Minuten Abwesenheit von Glukose geschädigt,

Die Nahrungsaufnahme wird im Gehirn durch den Hypothalamus reguliert. Dieser weist mehrere Rezeptoren für Glukose auf. Erst wenn die aufgenommene Glukose direkt am Hypothalamus ankommt, wird das Sättigungsgefühl ausgelöst. Wenn allerdings nach der Aufnahme von Süßstoffen keine Glukose am Hypothalamus ankommt, dann wird auch kein Sättigungsgefühl ausgelöst. Es ist durchaus verständlich, dass das Steuerungssystem des Hypothalamus Alarm auslöst und aus dem Ruder läuft, wenn trotz Ankündigung durch die Glukoserezeptoren auf der Zunge am Ende keine molekulare Glukose ankommt wird Sugar-Craving ausgelöst.

Grundsätzlich könnte durch die Zugabe von Saccharose zu Süßstoffen das Sugar- Craving vermeiden werden, da sie Glukose enthält. Letztlich ist jedoch Saccharose letztlich als Mittel zur Reduktion von Übergewicht ungeeignet. Sie ist ein Disaccharid bestehend aus einer Glukoseeinheit und einer Fruktoseeinheit. Im menschlichen Körper erfolgt eine enzymatische Spaltung der Saccharose in die Monosaccharide Glukose und Fruktose. Die Glukose geht in der Folge direkt ins Blut über und dient vor allem der unmittelbaren Energieversorgung des Körpers, vor allem des Gehirns und der roten Blutkörperchen, welche auf die Zufuhr von Glukose als Energiequelle angewiesen sind. Die Korrelation zwischen Saccharose-Aufnahme und Übergewicht ist insbesondere dadurch zu erklären, dass der Fruktoseanteil der Saccharose nach der Aufnahme in der Leber abgebaut und in den Fettstoffwechsel überführt werden. Bei einem Nährstoffüberschuss bzw. Bewegungsmangel kommt es in der Folge zu einer übermäßigen Akkumulierung von Speicherfett im Körper ist Übergewicht. Darüber hinaus hat Fruktose einen negativen Effekt auf den Lipoprotein-Stoffwechsel.

Da Glukose nicht in den Fettstoffwechsel überführt wird, ist es möglich, diese als Saccharoseersatz zu verwenden. Tatsächlich hat sich jedoch die an sich käuflich verfügbare Glukose nicht breit als Süßungsmittel durchgesetzt, zum einen, weil ihre Süßkraft deutlich geringer ist als jene der Saccharose, zum anderen, weil der Geschmack von mit Glukose gesüßten Produkten eher schal ist und nicht an jenen der Saccharose herankommt.

Die Notwendigkeit der Zufuhr von Glukose zum Gehirn zur Verhinderung von Sugar- Craving, das Erreichen eines angenehmen Geschmacksempfindens von gesüßten Lebensmitteln, und die Vermeidung einer Metabolisierung von Saccharose in den Fettstoffwechsel können als Zielvorgabe angesehen werden, die durch die vorliegende Erfindung gelöst werden soll. Dadurch sind die Verbindungen gemäß der Erfindung ganz besonders als Abnahmemittel („anti-obesity“) geeignet. Sie können konventionelle Süßstoffe perfekt ersetzen, indem sie dem Körper gleichzeitig Glukose bereitstellen.

Mittels physiologischer Tests wurde überraschend gefunden, dass durch die Kombination von Süßstoffen mit Glukose auf der einen Seite die Glukose ihren eher schalen Geschmack verliert und andererseits der unangenehme Beigeschmack von Süßstoffen weitgehend unterdrückt werden kann.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann also darin gesehen werden, eine Süßungsmischung zu schaffen, die die die Reduktion von Übergewicht effizient fördert, die in der Lage ist, dem menschlichen Gehirn Glukose bereitzustellen, die zugleich eine angenehme natürliche Süße vermittelt und nicht den unangenehmen Geschmack von bekannten Süßstoffen aufweist. Der Begriff „Süßkraft“ bezeichnet im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Fähigkeit einer Substanz oder einer Mischung aus mehreren Substanzen, ein subjektives Empfinden der Süße herbeizuführen. Die Einheit der Süßkraft ist in der Lebensmitteltechnologie weit verbreitet. Sie wird in physiologischen Verdünnungstests ermittelt und ist eine relative Einheit, die auf Saccharose bezogen ist, wobei Saccharose eine Süßkraft von 1 aufweist.

Eine fiktive Substanz mit einer Süßkraft von 2 ist demnach doppelt so süß wie Saccharose. Von dieser Substanz wird also nur die halbe Menge im Vergleich zu Saccharose benötigt, um dieselbe Süße herbeizuführen. Praktisch wird die Süßkraft von Substanzen im Stand der Technik beispielsweise durch Bilden von wässrigen Lösungen und Vergleich mit Saccharoselösungen bestimmt.

Da die Süßkraft von Süßstoffen viel höher ist als jene der Glukose, lässt sich in grober Näherung durch Zugabe von Süßstoffen zu Glukose eine gesüßte Glukose hersteilen, deren Süßkraft je nach zugegebener Menge von Süßstoff einem mehrfachen der Süßkraft von Saccharose entspricht. Limitierend ist dabei der Mindestanteil an Glukose, der erforderlich ist, um eine mit Süßstoff versetzte Glukose zu erhalten, die einen mit Saccharose vergleichbaren angenehmen Geschmack aufweist

Die Erfindung betrifft eine glukosehaltige Süßungsmischung, umfassend oder bestehend aus Glukose und wenigstens einem kalorienfreien und/oder Glukosefreien Süßungsmittel.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung eine Süßkraft zwischen 3,0 und 5,0, insbesondere zwischen 3,5 und 4,5, aufweist.

Beispielsweise bietet eine Portion von etwa 1 g einer Süßungsmischung der vorliegenden Erfindung mit einer Süßkraft von etwa 4,0 im Wesentlichen dieselbe Süße wie eine Portion von etwa 4 g Saccharose, wobei die 1 g-Portion der Süßungsmischung im Vergleich zur 4 g-Portion Saccharose etwa die Hälfte der Glukoseäquivalente bereitstellt. Der vorliegende Erfinder hat überraschend festgestellt, dass eine Süßungsmischung, die Glukose enthält und die erfindungsgemäße Süßkraft aufweist einen angenehmen Geschmack - also weder den unangenehmen Geschmack von reinen Süßungsmitteln, noch den schalen Geschmack reiner Glukose - hat und zusätzlich in der Lage ist, dem Gehirn lebensnotwendige Glukose bereitzustellen. Wegen des sehr geringen Anteils an Glukose sind diese Mischungen ideal zum Zweck der Kalorienreduktion als Süßungsmittel und als Bestandteil von Lebensmitteln einsetzbar. Zusätzlich weist die Mischung einen deutlich geringeren Brennwert im Vergleich zu einer Menge Saccharose auf, die zum Erreichen einer vergleichbaren Glukosekonzentration im Körper erforderlich wäre.

Die Erfindung betrifft eine glukosehaltige Süßungsmischung, umfassend oder bestehend aus Glukose und wenigstens einem glukosefreien Süßungsmittel. Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung eine Süßkraft zwischen 3,0 und 5,0, insbesondere zwischen 3,5 und 4,5, aufweist.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung einen Brennwert von 13,0 bis 16,0 kJ/g, aufweist.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung frei von anderen metabolisierbaren Kohlenhydraten, insbesondere frei von Monosacchariden und Disacchariden, ist.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung saccharosefrei und/oder fruktosefrei ist.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das glukosefreie Süßungsmittel ausgewählt ist aus (Na-)Cyclamat, (Na-)Saccharin, Aspartam, Acesulfam, Aspartam-Acesulfamsalz, Steviosid, Neohesperidin DC, Thaumatin, Neotam, Advantam, Mogrosid oder einer beliebigen Mischung daraus.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung 94,96 Gew.-% Glukose,

4,2 Gew.-% Na-Cyclamat und 0,84 Gew.-% Acesulfam-K enthält. Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung 98,36 Gew.-% Glukose, 0,82 Gew.-% Aspartam und 0,82 Gew.-% Acesulfam-K enthält.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung im Wesentlichen kalorienfreie Hilfsstoffe, beispielsweise Füllstoffe, Bindemittel, Konservierungsmittel oder Trocknungsmittel, enthält.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Süßungsmischung als Pulver, als Sirup oder als gepresste Tablette vorliegt.

Die Erfindung betrifft ferner ein Lebensmittel enthaltend eine erfindungsgemäße glukosehaltige Süßungsmischung.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass im Lebensmittel 5 bis 20 g/kg, bevorzugt 15 bis 20 g/kg, der Süßungsmischung enthalten sind.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Lebensmittel ein Getränk ist.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Lebensmittel im Wesentlichen saccharosefrei und/oder fruktosefrei ist.

Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Brennwert des Lebensmittels 80 bis 320 kJ/kg, bevorzugt 240 bis 320 kJ/kg beträgt.

In Glukose-haltige Süßungsmischungen gemäß der Erfindung wird als Süßstoff weder ein anderes zur Süßung verwendetes Kohlenhydrat noch der aus chlorierter Saccharose bestehende Süßstoff Sucralose zugefügt, da solche Verbindungen Einfluss auf den Metabolismus und die Signalwege der Glukose nehmen können.

In Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeuten die Begriffe „frei von“ bzw. „-frei“, dass in einer Mischung oder in einem Lebensmittel oder einem Gemisch keine wesentlichen Mengen der bezeichneten Substanz enthalten sind. Es können keine oder nicht detektierbare Mengen dieser Substanz enthalten sein, bzw. es sind auch Gehalte von höchstens 1 Gew.-% möglich, da derart geringe Mengen nicht in signifikanter Weise zum Brennwert eines Lebensmittels beitragen. Beispielsweise kann „fruktosefrei“ also bedeuten, dass in einer Süßungsmischung oder in einem Lebensmittel bis höchstens 1 Gew.-% Fruktose enthalten sind.

Die Mittel gemäß der Erfindung sind auch zur Süßung von Produkten, welche natürliche Glukose enthalten, wie Marmeladen, Sirups und ähnliches, hervorragend geeignet, weil eine unnötige zusätzliche Fruktosezufuhr vermieden wird.

In Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung kann der Begriff „kalorienfrei“ bedeuten, dass bestimmte Bestandteile einer Mischung nicht für den menschlichen Körper metabolisierbar sind und daher keinen wesentlichen Brennwert aufweisen. Der Begriff „Metabolisierung“ und Abwandlungen davon beziehen sich insbesondere auf die Möglichkeit einer Metabolisierung durch den menschlichen Körper.

Die erfindungsgemäße Süßungsmischung kann zum Süßen von Lebensmitteln eingesetzt werden. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung einer erfindungsgemäßen Süßungsmischung für diagnostische Zwecke, beispielsweise zur Diagnose der Aufnahme von Glukose in das Gehirn.

Insbesondere enthält die Süßungsmischung der vorliegenden Erfindung etwa die Hälfte der Glukose und oder der Glukoseäquivalente im Vergleich zu jener Menge Saccharose, die zur Bereitstellung einer vergleichbaren Süße erforderlich wäre. „Etwa die Hälfte“ bedeutet in diesem Zusammenhang bevorzugt, dass zwischen 40% und 60%, stärker bevorzugt zwischen 45% und 55% der Glukoseäquivalente bereitgestellt werden.

Gegebenenfalls kann vorgesehen sein, dass die Süßungsmischung der vorliegenden Erfindung zur Bezifferung des Glukose-Süßstoff-Verhältnisses einen GSV-Wert zwischen 0,15 und 0,35 aufweist. Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Süßungsmischung der vorliegenden Erfindung einen GSV-Wert zwischen 0,20 und 0,30 aufweist. Noch stärker bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Süßungsmischung der vorliegenden Erfindung einen GSV-Wert zwischen 0,22 und 0,27 aufweist, oder einen GSV-Wert von etwa 0,25 aufweist.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet der GSV-Wert das Verhältnis der in der Süßungsmischung enthaltenen Glukose und oder der Glukoseäquivalente zur Süßkraft.

Der GSV-Wert kann insbesondere nach der folgenden Formel berechnet werden: wobei

- ITIGIU die Masse der in der Süßungsmischung enthaltenen Glukose und/oder der in der Süßungsmischung enthaltenen Glukoseäquivalente ist,

- rri ges die Gesamtmasse der Süßungsmischung ist, und

- SK die Süßkraft der Süßungsmischung ist.

Gemäß den oben genannten Angaben weist Saccharose einen GSV-Wert von etwa 0,53 auf.

Ein Glukoseäquivalent im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet eine Einheit in einer Verbindung, die einem Glukosemolekül äquivalent ist. Beispielsweise besteht Saccharose als Disaccharid aus einer Glukoseeinheit und eine Fruktoseeinheit. 1 g Saccharose enthält daher etwa 0,53 g an Glukoseäquivalenten.

Weitere optionale Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und dem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsbeispielen im Detail beschrieben. Beispiel 1 : Glukosehaltige Süßungsmischungen gemäß der Erfindung

Testung im Vergleich zu Saccharose: In einer Versuchsreihe wurden die in der folgenden Tabelle 1 dargestellten Süßungsmischungen getestet und als geschmacklich äquivalent einer die vierfache Menge an Saccharose enthaltenden Lösung gefunden. Die Süßungsmischungen enthalten ein Süßungsmittel (Mischung Nr. 1-4) bzw. zwei Süßungsmittel (Mischung Nr. 5-8).

Zur Testung wurde eine Lösung von 5 g einer erfindungsgemäßen Süßungsmischung in 300 mL Leitungswasser hergestellt.

Tabelle 1 diese Mischungen wurden in den Testungen als geschmacklich ausgezeichnet beurteilt

Alle Mischungen in Tabelle 1 enthalten als Rest auf 100 Gew.-% Glukose. Unvermeidbare Verunreinigungen können enthalten sein.

Die in Tabelle 1 angegebenen Mischungen weisen folgende GSV-Werte auf (gerundet auf zwei Dezimalstellen): Mischung 1 - 0,32, Mischung 2 - 0,21 , Mischung 3 - 0,23, Mischung 4 - 0,21 , Mischung 5 - 0,30, Mischung 6 - 0,30, Mischung 7 - 0,30, Mischung 8 - 0,30. Beispiel 2: Glukosehaltiger Eistee mit besonders niedrigem Kaloriengehalt

In einerweiteren Versuchsreihe wurden zwei erfindungsgemäße Süßungsmischungen mit reinem Süßungsmittel und reiner Saccharose (Vergleichsbeispiele) verglichen. Zuerst wurden die erfindungsgemäßen Süßungsmischungen durch manuelles Verreiben der Einzelkomponenten hergestellt. Die Zusammensetzungen sind in Tabelle 2 unten in Gew.-% angegeben. Basierend auf der in der Literatur angegebenen Süßkraft der Einzelkomponenten wurde die Süßkraft der jeweiligen Mischung berechnet und ist ebenfalls in Tabelle 2 angegeben. Von jeder Mischung wurden etwa 100 g hergestellt.

Tabelle 2

Mit den oben genannten Mischungen wurde ein Schwarztee-Auszug gesüßt, um ein Eistee-Getränk zu bilden. Alle vier Getränke wurden entsprechend ihrer Süßkraft mit geeigneten Mengen der Mischung gesüßt, um einen vergleichbaren Eindruck der Süße zu erreichen. Die verwendeten Mengen der Mischungen sind unten in Tabelle 3 angegeben.

Mischung 9 aus Tabelle 2 wurde zur Herstellung des Getränks 1 verwendet, Mischung 10 für Getränk 2, Mischung 11 für Getränk 3 und Mischung 12 für Getränk 4.

Die vier so hergestellten Getränke wurden auf eine Trinktemperatur von etwa 10°C gekühlt und einer Blindverkostung mit 10 Teilnehmern unterzogen. Die Teilnehmer wurden gebeten, den Geschmack des Getränks auf einer ganzzahligen Skala von 1 bis 5 (1 = sehr gut bis 5 = mangelhaft) zu bewerten. Der Durchschnittswert der Bewertungen ist in Tabelle 3 angegeben.

Tabelle 3

In Tabelle 3 ist erkennbar, dass die Getränke 3 und 4, die mit den erfindungsgemäßen Mischungen gesüßt wurden, eine ähnliche Bewertung erhalten haben, wie das konventionell mit Saccharose gesüßte Getränk 1. Die meisten Teilnehmer haben insbesondere angegeben, dass es ihnen nicht möglich war, die erfindungsgemäßen Getränke von der herkömmlichen Süßungsmethode (Saccharose) zu unterscheiden.

Hingegen wurde das Getränk 2 mit dem synthetischen Süßungsmittel signifikant schlechter beurteilt, insbesondere aufgrund des Nachgeschmacks des Süßungsmittels.

Zusätzlich wurden für die hergestellten Getränke die ungefähren Brennwerte pro Liter, sowie die enthaltenen Zucker-Äquivalente berechnet. Bei der Berechnung des Brennwerts wurde näherungsweise angenommen, dass die zugegebenen Kohlenhydrate (Saccharose für Getränk 1 sowie Glukose für Getränke 2-4) die einzige Kohlenhydratquelle darstellen.

Bei der Berechnung der Zucker-Äquivalente wird angegeben, wieviel Zucker ein entsprechendes Getränk bereitstellen kann.

Die Versuchsergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemäßen Süßungsmischungen den konventionellen Süßungsmethoden überlegen sind, da zur Versorgung des Gehirns ausreichende Glukosemengen bereitgestellt werden, die übermäßige Aufnahme von Fruktose vermieden wird und der subjektive Geschmackseindruck mit jenem von Saccharose vergleichbar ist.

Im zweiten Ausführungsbeispiel wurden zusätzlich die in Tabelle 4 gezeigten Süßungsmischungen bewertet. Von den Teilnehmern wurde angegeben, dass alle der in Tabelle 4 angegebenen Mischungen beim Süßen von Lebensmitteln, insbesondere Getränken, verwendbar waren (analog zu Getränk 1 aus Tabelle 3) unterscheidbar war.

Tabelle 4

* diese Süßungsmischungen lieferten besonders gute Testergebnisse in Hinblick auf die geschmackliche Wahrnehmung.

Beispiel 3: Gesüßte Marmelade

Eine Marillenmarmelade wurde nach dem folgenden Rezept von unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Verhältnisses von Glukose und Süßstoffe herstellt: Zutaten:

• 500 g Marillen

• 100 g Süßungsmischung (Glukose/Na-Cyclamat/Na-Saccharin)

• 10 g Pektin

• 5 g Zitronensäure Herstellung:

Gewaschene, zerkleinerte Früchte werden mit Süßungsmischung, Pektin und Zitronensäure vermengt, aufgekocht und ca. 5 Minuten (bis Gelierprobe positiv) leicht sprudelnd unter ständigem Rühren gekocht und anschließend abgefüllt.

Die Marmelade wurde vergleichend mit einer Marmelade getestet, welche nach gleichem Rezept mit 400 g Saccharose hergestellt wurde. Bei etwas geänderter Konsistenz wurde ein ausgezeichneter Geschmack der erfindungsgemäßen Marmelade festgestellt, welcher dem der mit Saccharose hergestellten Marmelade zumindest äquivalent war.

Die Marmelade wurde vergleichend mit einerweiteren Marmelade getestet, welche nach gleichem Rezept mit 400 g Glukose hergestellt wurde. Bei etwas geänderter Konsistenz wurde ein ausgezeichneter Geschmack der erfindungsgemäßen Marmelade festgestellt, während die mit reiner Glukose hergestellte Marmelade einen sehr viel schlechteren Geschmack aufwies.