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Title:
GOODS TRANSPORT SYSTEM, CONTROL UNIT, CONSTRUCTION KIT, SIMULATION PROGRAM PRODUCT, AND USE OF AN ACTIVE COMPONENT OF A PLANAR MOTOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/046663
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a goods transport system (10) comprising a feed rail (12) and a discharge rail (14), each of which is designed as a linear motor (25). The rails are designed to linearly move a workpiece support (16). Furthermore, a deflecting module (20) is arranged between the feed rail (12) and the discharge rail (14), said deflecting module being designed to move the workpiece support (16) in a specifiable manner. According to the invention, the deflecting module (20) is designed as an active component (22) of a planar motor (24). The invention also relates to a control unit (30) for operating such a goods transport system 10, to a construction kit 45 for producing such a goods transport system (10), and to a simulation program product (50) for adjusting the operational behavior of such a goods transport system (10).

Inventors:
CRAMER CHRISTIAN (DE)
KUNZE PHILIPP (DE)
STREUBÜHR MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/070743
Publication Date:
March 07, 2024
Filing Date:
July 26, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B65G47/244; B65G54/02
Domestic Patent References:
WO2022133463A12022-06-23
WO2022063848A12022-03-31
Foreign References:
US20210336522A12021-10-28
DE102014116232A12016-05-12
DE102020120282A12022-02-03
EP3656684A12020-05-27
US20210336522A12021-10-28
US20170286582A12017-10-05
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS PATENT ATTORNEYS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Gütertransportsystem (10) , umfassend eine Zufuhrschiene

(12) und eine Abfuhrschiene (14) , die jeweils als Linearmotor (25) ausgebildet sind und zu einem linearen Bewegen eines Werkstückträgers (16) ausgebildet sind, wobei ein Umlenkmodul (20) zwischen der Zufuhrschiene (12) und der Abfuhrschiene

(14) angeordnet ist und zu einem vorgebbaren Bewegen des Werkstückträgers (16) ausgebildet ist, der durch das Umlenkmodul (20) um eine Drehachse (23) senkrecht zu einer Hauptebene des Umlenkmoduls (20) vorgebbar rotierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkmodul (20) als Aktivkomponente (22) eines Planarmotors (24) ausgebildet ist, wobei die Zufuhrschiene (12) und/oder die Abfuhrschiene (14) jeweils mit mechanischen Führungselementen (13) versehen sind, die ein Führen des Werkstückträgers (16) unterstützen.

2. Gütertransportsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearmotor (25) zu einem nur linearen Bewegen des Werkstückträgers (16) ausgebildet ist.

3. Gütertransportsystem (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkmodul (20) zumindest in einem zentralen Bereich frei von mechanischen Führungselementen

(13) ausgebildet ist.

4. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

3, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückträger (16) mit mindestens einer Passivkomponente (36) eines Planarmotors (24) versehen ist.

5. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrschiene (14) und die Abfuhrschiene (14) bezogen auf ihre Transporthauptachsen

(15) zueinander versetzt angeordnet sind.

6. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivkomponente (22) des Planarmotors (24) eine Polpaarweite aufweist, die einer Polpaarweite eines Linearmotors (25) oder einem ganzzahligen Vielfachen oder ganzzahligen Bruchteil der Polpaarweite des Linearmotors (25) entspricht.

7. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

6, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückträger (16) be- abstandet zur Hauptebene des Umlenkmoduls (20) mit mechanischen Führungselementen (13) versehen ist.

8. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

7, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearmotor (25) der Zufuhrschiene (12) und/oder der Abfuhrschiene (14) eine Mehrzahl an parallel angeordneten Spulenreihen (28) umfasst, die unabhängig ansteuerbar sind.

9. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bereich des Umlenkmoduls (20) zumindest ein Erfassungsmittel (26) zum Erfassen einer Position und/oder Ausrichtung des Werkstückträgers (16) vorgesehen ist.

10. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

9, dadurch gekennzeichnet, dass am Umlenkmodul (20) zumindest drei Abfuhrschienen (14) angeordnet sind.

11. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

10, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückträger (16) bei einem Überqueren des Umlenkmoduls (20) vorgebbar kippbar ist.

12. Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

11, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückträger (16) zumindest zwei Paare von Magnetpaketen (18) aufweist, die überkreuzend angeordnet sind.

13. Steuereinheit (30) zum Ausgeben von Steuerbefehlen (31) an zumindest eine Aktivkomponente (22) eines Planarmotors (24) , die zum vorgebbaren Bewegen eines Werkstückträgers (16) eingerichtet ist, und dazu eingerichtet ist, den Werkstückträger (16) von einer Zufuhrschiene (12) über die Aktivkomponente (22) gleitend zu einer Abfuhrschiene (14) zu bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30) zum Betreiben eines Gütertransportsystems (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.

14. Bausatz (45) zum Herstellen eines Gütertransportsystems (10) , umfassend zumindest eine Zufuhrschiene (12) , eine Mehrzahl an Abfuhrschienen (14) und zumindest ein Umlenkmodul (20) , das als Aktivkomponente (22) eines Planarmotors (24) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bausatz (45) zum Herstellen eines Gütertransportsystems (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 eingerichtet ist.

15. Simulationsprogrammprodukt (50) zum Simulieren eines Betriebsverhaltens eines Gütertransportsystems (10) , das ein digitales Abbild des Gütertransportsystems (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.

16. Verwendung einer Aktivkomponente (22) eines Planarmotors

(24) in einem Gütertransportsystem (10) mit Linearmotoren

(25) als zumindest eine Zufuhrschiene (12) und zumindest eine Abfuhrschiene (14) , die für Werkstückträger (16) als Weiche und/oder Kreuzung zwischen der Zufuhrschiene (12) und der Abfuhrschiene (14) eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Gütertransportsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.

Description:
Beschreibung

Gütertransportsystem, Steuereinheit , Bausatz , Simulationsprogrammprodukt und Verwendung einer Aktivkomponente eines Planarmotors

Die Erfindung betri f ft ein Gütertransportsystem und eine zugehörige Steuereinheit . Ebenso betri f ft die Erfindung einen Bausatz , der zum Herstellen eines korrespondierenden Gütertransportsystems eingerichtet ist . Ferner betri f ft die Erfindung ein Simulationsprogrammprodukt , das dazu eingerichtet ist , ein Betriebsverhalten eines entsprechenden Gütertransportsystems zu simulieren .

Die Internationale Anmeldung WO 2022 / 063848 Al of fenbart ein elektromagnetisches Transportsystem, das eine Mehrzahl an Transporteinheiten aufweist , die entlang von Transportstre- cken über Antriebsspulen bewegbar sind . Die Transportstrecken können mit Langstatorlinearmotoren, Planarmotoren oder Kombinationen hiervon versehen sein .

Aus der Patentanmeldung US 2021 / 0336522 Al ist ein Transportsystem bekannt , da eine Mehrzahl an Planarmotoren umfasst , auf denen Güter auf flachen Transportgleitern beweglich sind . Die Transportgleiter sind durch die Planarmotoren derart steuerbar, dass ihre Bewegungsrichtung änderbar ist .

Gütertransportsysteme werden in einer Viel zahl an Automatisierungsanlage , insbesondere Fertigungsanlagen oder Logistiksystemen, eingesetzt . Es besteht Bedarf an einer steigenden Transportkapazität , insbesondere in Form einer gesteigerten Durchsatzgeschwindigkeit des Gütertransportsystems . Gleichzeitig werden steigende Anforderungen in puncto Vielseitigkeit gestellt , um unterschiedliche Transportrouten innerhalb des Gütertransportsystems zu bedienen . Gleichzeitig wird eine erhöhte Wirtschaftlichkeit gefordert . Der Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde , eine Möglichkeit bereitzustellen, die in zumindest einem der ski z zierten Aspekte eine Verbesserung bietet .

Die Aufgabenstellung wird durch ein erfindungsgemäßes Gütertransportsystem gelöst , das in einer Automatisierungsanlage , beispielsweise einer Fertigungsanlage oder einem Logistiksystem, einsetzbar ist . Das Gütertransportsystem umfasst zumindest eine Zufuhrschiene und eine Abfuhrschiene , die j eweils als Linearmotor ausgebildet sind . Auf der Zufuhrschiene ist ein Werkstückträger vorgebbar bewegbar . Die Bewegung des Werkstückträgers ist hierbei im Wesentlichen ein berührungsloses Gleiten durch elektromagnetische Felder . In einem bestimmungsgemäßen Betrieb des Gütertransportsystems ist der Werkstückträger, der dem Transport eines Transportguts dient , mit einer vorgebbaren Richtung, Geschwindigkeit und Beschleunigung linear beweglich . Analog dient die Zufuhrschiene dazu, den Werkstückträger vorgebbar linear zu bewegen . Im Sinne des erfindungsgemäßen Gütertransportsystems dient die Zufuhrschiene einem Zuführen des Werkstückträgers und die Abfuhrschiene einem Abführen des Werkstückträgers , auf dem das Transportgut transportierbar ist .

Das Gütertransportsystem weist ein Umlenkmodul auf , das zwischen der Zufuhrschiene und der Abfuhrschiene angeordnet ist . Das Umlenkmodul ist derart angeordnet , dass der Werkstückträger auf dem Weg von der Zufuhrschiene zur Abfuhrschiene das Umlenkmodul gleitend überquert . Das Umlenkmodul ist dazu ausgebildet , auf eine Bewegung des Werkstückträgers einzuwirken . Erfindungsgemäß ist das Umlenkmodul hierzu als Aktivkomponente eines Planarmotors ausgebildet . Das Umlenkmodul ist mit ansteuerbaren elektromagnetischen Komponenten, insbesondere Elektromagneten, versehen, die zu einem Einwirken auf den Werkstückträger ausgebildet sind . Infolgedessen ist der Werkstückträger entlang und quer zu einer durch die Zufuhrschiene vorgegebenen Richtung bewegbar . Die durch die Zufuhrschiene und/oder die Transportschiene vorgegebene Richtung ist dabei als Transporthauptrichtung auf zufassen . Im Betrieb des erfindungsgemäßen Gütertransportsystems ist das Umlenkmodul als eine Weiche einsetzbar, durch die der Werkstückträger auf eine Abfuhrschiene umlenkbar ist , die im Wesentlichen beliebig ausgerichtet sein kann . Dies erlaubt es beispielsweise , den Werkstückträger mit einen reduzierten Kurvenradius umzulenken . Ebenso sind geometrisch komplexere Umlenkungen des Werkstückträgers möglich . Das erfindungsgemäße Gütertransportsystem erlaubt damit komplexe Automatisierungsanlagen kompakt aus zubilden . Gleichzeitig ist durch die Verwendung von Linearmotoren als Zufuhrschiene und als Abfuhrschiene eine erhöhte Transportgeschwindigkeit erzielbar, also eine gesteigerte Durchsatzgeschwindigkeit im Gütertransportsystem . Die Verwendung aufwendiger Manipulatoren, beispielsweise von Roboterarmen, zum Umlenken von Werkstückträgern und/oder Transportgütern auf andere Gütertransportsyste- me ist ebenso entbehrlich . Dadurch ist das erfindungsgemäße Gütertransportsystem kostenef fi zient und auch für Transportgüter geeignet , die anfällig für Beschädigungen bei einer Handhabung durch Manipulatoren sind . Linearmotoren und Planarmotoren weisen eine reduzierte Anzahl an beweglichen Teilen auf und bieten dadurch eine erhöhte Robustheit gegen Verschleiß . Das erfindungsgemäße Gütertransportsystem weist dadurch auch eine erhöhte Zuverlässigkeit auf .

Erfindungsgemäß ist der Werkstückträger durch das Umlenkmodul um eine Drehachse vorgebbar rotierbar . Die Drehachse steht dabei im Wesentlichen senkrecht zur Hauptebene des Umlenkmoduls , die der Werkstückträger im bestimmungsgemäßen Betrieb überquert . Die Drehrichtung ist hierbei durch ein entsprechendes Ansteuern des Umlenkmoduls , also der Aktivkomponente , vorgebbar . Hierdurch ist der Werkstückträger unter Anpassung seiner Ausrichtung von der Zufuhrschiene an die Abfuhrschiene weiterleitbar . Insbesondere kann der Werkstückträger auf dem Umlenkmodul in eine Ausrichtung gebracht werden, die ein vereinfachtes Einfädeln auf der Abfuhrschiene ermöglicht . Dadurch sind in einer Automatisierungsanlage , in der das Gütertransportsystem eingesetzt wird, weitere Handhabungen entbehrlich oder werden zumindest vereinfacht . Weiter erfindungsgemäß sind die Zufuhrschiene und/oder die Abfuhrschiene mit mechanischen Führungselementen versehen, durch die ein Aus fädeln bzw . Einfädeln des Werkstückträgers unterstützt wird . Dadurch kann ein Umlenken des Werkstückträgers weiter unterstützt werden .

In einer Aus führungs form des beanspruchten Gütertransportsys- tems kann der Linearmotor, der beispielsweise als Zufuhrschiene bzw . Abfuhrschiene eingesetzt wird, als nur zu einem linearen Bewegen des Werkstücks ausgebildet sein . Das Werkstück ist folglich auf der Zufuhrschiene und/oder Abfuhrschiene nur eindimensional beweglich . Derartige Linearmotoren sind einfacher und kostenef fi zienter als Planarmotoren, die eine zumindest zweidimensionale Bewegung des Werkstückträgers erlauben, insbesondere eine Bewegung entlang zweiter translatorischer Achsen . Die Verwendung komplexer und kostenintensiver Planarmotoren wird beim beanspruchten Gütertransportsys- tem somit reduziert .

Ebenso kann das Umlenkmodul zumindest in einem zentralen Bereich frei von mechanischen Führungselementen ausgebildet sein . Der zentrale Bereich des Umlenkmoduls kann hierbei ein Bereich sein, in dem in einem bestimmungsgemäßen Betrieb das Umlenken des Werkstückträgers erfolgt . Der zentrale Bereich kann insbesondere ein Bereich auf dem Umlenkmodul sein, in dem sich mögliche Pfade des Werkstückträgers kreuzen und/oder sich verzweigen . Das Umlenken des Werkstückträgers kann dadurch über Steuerbefehle , die von einer Steuereinheit des Gütertransportsystems ausgebbar sind, vorgegeben werden . Dadurch, dass das Umlenkmodul zumindest im zentralen Bereich frei von Führungselementen ausgebildet ist , sind die Freiheitsgrade , die der Werkstückträger auf dem Umlenkmodul hat , stärker ausnutzbar . Das technische Potential des Umlenkmoduls wird dadurch sachgerecht ausgenutzt . Optional kann das Umlenkmodul in zumindest einem Randbereich mit einem mechanischen Führungselement versehen sein, beispielsweise um zu verhindern, dass ein Werkstückträger das Umlenkmodul , und da- mit das Gütertransportsystem, verlässt . Weiter alternativ kann das Umlenkmodul frei von mechanischen Führungselementen ausgebildet sein .

In einer Aus führungs form des beanspruchten Gütertransportsys- tems kann der Werkstückträger mit mindestens einer Passivkomponente eines Planarmotors versehen sein . Unter einer Passivkomponente ist hierbei ein Gegenstück zur Aktivkomponente zu verstehen, die nicht unmittelbar ansteuerbar ist und ausschließlich über passive Komponenten verfügt . Der Werkstückträger kann mit einer einzigen Passivkomponente versehen sein, wodurch dieser in einfacher Weise ansteuerbar ist . Insbesondere ist eine Erfassung einer Position und/oder Ausrichtung des Werkstücks vereinfacht . Alternativ kann der Werkstückträger mit einer Mehrzahl an Passivkomponenten versehen sein . Die Passivkomponenten können beabstandet zu einem Schwerpunkt des Werkstückträger, des Transportguts oder eines kombinierten Schwerpunkts des Werkstückträger und des Transportguts angeordnet sein . Die hieraus resultierenden gesteigerten Hebellängen erlauben ein beschleunigtes Rotieren des Werkstückträgers . Ein Geschwindigkeitsverlust , und damit ein Zeitverlust am Umlenkmodul ist hierdurch reduzierbar . Dies erlaubt es , die auf der Zufuhrschiene erzielbare Geschwindigkeit des Werkstückträgers stärker aus zuschöpfen .

In einer weiteren Aus führungs form des beanspruchten Gütertransportsystems können die Zufuhrschiene und die Abfuhrschiene bezogen auf ihre Transporthauptachsen zueinander versetzt angeordnet sein . Dementsprechend verfehlt der Werkstückträger bei geradliniger Weiterbewegung entlang der Transporthauptsachse der Zufuhrschiene die Abfuhrschiene . Infolgedessen ist das Umlenkmodul dazu ausgebildet , eine Bahn des Werkstückträgers parallel zu seiner Hauptebene zu versetzen, also beispielsweise bogenförmig oder S- förmig umzulenken . Die Zufuhrschiene und die Abfuhrschiene können zueinander eine im Wesentlichen beliebige Ausrichtung ausweisen . Das beanspruchte Gütertransportsystem ist somit an eine bestehende Automatisierungsanlage anpassbar und kann im Zuge eines Umbaus oder eines Upgrades nachgerüstet werden . Insbesondere kann die Vielseitigkeit einer bestehenden Automatisierungsanlage durch das beanspruchte Gütertransportsystem gesteigert werden .

Des Weiteren kann die Aktivkomponente des Planarmotors eine Polpaarweite aufweisen, die im Wesentlichen der Polpaarweite eines Linearmotors , also beispielsweise der Zufuhrschiene und/oder der Abfuhrschiene , entspricht . Alternativ kann die Aktivkomponente des Planarmotors eine Polpaarweite aufweisen, die im Wesentlichen einem ganz zahligen Viel fachen oder ganzzahligen Bruchteil der Polpaarweite des j eweiligen Linearmotors entspricht . Hierzu können Spulen in der Aktivkomponente des Planarmotors und im Linearmotor j eweils geeignete Polbreiten aufweisen . Die Spulen in den Linearmotoren können in Spulenreihen angeordnet sein und die Spulen in der Aktivkomponente des Planarmotors in einer Gitter- oder Array-Anordnung . Infolge der entsprechend angepassten Polpaarweiten ist der Werkstückträger auf dem Umlenkmodul und der Zufuhrschiene bzw . Abfuhrschiene gleichartig ansteuerbar, also lenkbar .

Ferner kann der Werkstückträger im beanspruchten Gütertransportsystem beabstandet zur Hauptebene des Umlenkmoduls mit mechanischen Führungselementen versehen sein . Die mechanischen Führungselemente kontaktieren die Hauptebene nicht . Die Führungselemente können beispielsweise als Rollen, Gummilippen, Federbeine oder Schienen ausgebildet sein .

In einer weiteren Aus führungs form des beanspruchten Gütertransportsystems umfasst zumindest der Linearmotor, der als Zufuhrschiene bzw . Abfuhrschiene dient , eine Mehrzahl an parallel angeordneten Spulenreihen, die unabhängig ansteuerbar sind . Die parallele Anordnung ist hierbei auf die j eweilige Haupttransportrichtung der Zufuhrschiene bzw . Abfuhrschiene bezogen . Korrespondierend dazu können Magnetpakete am Werkstückträger im Bereich paralleler Kanten des Werkstückträgers angeordnet sein . Mittels der parallel angeordneten Spulenreihen ist so ein präziserer elektromagnetischer Eingri f f zwi- sehen dem j eweiligen Linearmotor, also seinen Aktivkomponenten, und dem Werkstückträger möglich . Dies ermöglicht eine beschleunigte Bewegung des Werkstückträgers auf der Zufuhrschiene bzw . Abfuhrschiene und eine präzisere Führung des Werkstückträgers . Ebenso ist auf den Werkstückträger beim Erreichen des Umlenkmoduls durch ein ungleiches Ansteuern der Spulenreihen ein Drehimpuls ausübbar . Hierdurch kann ein komplexes Umlenken des Werkstückträger auf dem Umlenkmodul eingeleitet und/oder unterstützt werden .

Weiter kann im beanspruchten Gütertransportsystem in einem Bereich des Umlenkmoduls ein Erfassungsmittel vorgesehen sein, das zu einem Erfassen einer Position und/oder Ausrichtung des Werkstückträgers ausgebildet ist . Das Erfassungsmittel kann zumindest ein elektrisches Erfassungsmittel sein, das zumindest eine elektrische Größe an einer Spule der Aktivkomponente des Planarmotors , also am Umlenkmodul , erfasst . Die elektrischen Erfassungsmittel können beispielsweise als Hallsensoren ausgebildet sein, die baugleich ausgebildet sein können . Derartige elektrische Erfassungsmittel können in einer Reihenanordnung oder in einer Array-Anordnung angeordnet sein . Das Erfassungsmittel kann auch ein optisches Erfassungsmittel , beispielsweise ein optischer Sensor sein, der an der Aktivkomponente des Planarmotors oder am Linearmotor angebracht ist und dazu ausgebildet ist , eine Position des Werkstückträgers zu erfassen . Auch derartige optische Sensoren können in Reihen- oder Arrayanordnung ausgebildet sein und baugleich ausgebildet sein . Weiter kann das Erfassungsmittel beispielsweise eine Kamera sein, die mit einer Bildverarbeitungseinheit gekoppelt ist . Die Kamera kann beispielsweise oberhalb des Planarmotors positioniert sein . Mittels der Bildverarbeitungseinheit kann beispielsweise ein Werkstückträger und/oder sein zugehöriges Transportgut identi fi ziert werden . Der Betrieb des beanspruchten Gütertransportsystems ist dadurch in einfacher Weise überwachbar und regelbar . Insbesondere können Positionen und/oder Ausrichtungen von Werkstückträgern während des Betriebs des Gütertransportsystems gespeichert werden und als Trainingsdatensatz für eine Künstliche Intelligenz , beispielsweise ein Neuronales Netz , bereitgestellt werden . Die Künstliche Intelligenz kann Teil eines Computerprogrammprodukts zum Steuern des Gütertransportsystems sein, das beispielsweise auf einer Steuereinheit aus führbar ist , die mit dem Gütertransportsystem koppelbar ist . Die Erfindung basiert unter anderem auf der überraschenden Erkenntnis , dass das beanspruchte Gütertransportsystem in besonders vorteilhafter Weise durch im Betrieb gewonnene Trainingsdatensätze weiterbildbar ist .

Darüber hinaus können im beanspruchten Gütertransportsystem am Umlenkmodul zumindest drei Abfuhrschienen angeordnet sein . Die zumindest drei Abfuhrschienen können im Wesentlichen in beliebiger Form am Umlenkmodul angeordnet sein . Das Umlenkmodul ist ohne Weiteres dazu geeignet , also komplexe Weiche oder Kreuzung für den Werkstückträger zu dienen . Demzufolge kann ein Werkstückträger, und damit auch das zugehörige Transportgut , in einfacher Weise nach dem Umlenkmodul zumindest drei separate Bearbeitungsstationen in einer Automatisierungsanlage erreichen . Insbesondere bei einem Gütertransportsystem, das eine Mehrzahl an Umlenkmodulen aufweist , kann so eine gesteigerte Anzahl an Kombinationen umgesetzt werden, welche Bearbeitungsstationen ein Werkstückträger, und damit ein Transportgut , in einem Durchlauf der Automatisierungsanlage erreichen kann . Infolgedessen ist eine im Wesentlichen parallele Herstellung unterschiedlicher Endprodukte in der Automatisierungsanlage möglich, wodurch deren Produktivität erhöht wird .

In einer weiteren Aus führungs form des beanspruchten Gütertransportsystems kann der Werkstückträger bei einem Überqueren des Umlenkmoduls vorgebbar kippbar ausgebildet sein . Die Aktivkomponente des als Umlenkmodul dienenden Planarmotors sind hierzu geeignet ansteuerbar, um entsprechende elektromagnetische Felder zu erzeugen, die den Werkstückträger kippen lassen . Unter einem Kippen ist hierbei eine Drehbewegung um eine Drehachse im Wesentlichen parallel zur Hauptebene des Umlenkmoduls zu verstehen . Hierdurch kann beispielsweise ei- nem Umkippen des Transportguts bei erhöhten Beschleunigungen entgegengewirkt werden . Alternativ oder ergänzend kann das Transportgut zu seiner Bearbeitung geneigt werden . Die Vielseitigkeit des beanspruchten Gütertransportsystems wird so weiter gesteigert .

Ferner kann der Werkstückträger im beanspruchten Gütertransportsystem zumindest zwei Paare von Magnetpaketen aufweisen . Die Paare an Magnetpaketen sind hierbei überkreuzend angeordnet . Hierunter ist zu verstehen, dass entlang einer Umlaufrichtung des Werkstückträgers die Magnetpakete eines ersten Paars j eweils zwischen den Magnetpaketen des zweiten Paars liegen . Der Werkstückträger kann im Wesentlichen rechteckig oder quadratisch ausgebildet sein und die Magnetpakete j eweils im Bereich einer Kante des Werkstückträgers . Dadurch ist der Werkstückträger in einfacher Weise schnell und präzise translatorisch und rotatorisch beweglich .

Die eingangs dargestellte Aufgabenstellung wird gleichermaßen durch eine erfindungsgemäße Steuereinheit gelöst , die zu einem Ausgeben von Steuerbefehlen an zumindest eine Aktivkomponente eines Planarmotors ausgebildet ist . Die Steuereinheit ist zu einem vorgebbaren Bewegen eines Werkstückträgers auf der Aktivkomponente eingerichtet . Erfindungsgemäß ist die Steuereinheit dazu eingerichtet , den Werkstückträger von einer Zufuhrschiene über die Aktivkomponente gleitend zu einer Abfuhrschiene zu bewegen . Die Steuereinheit kann mit einem Gütertransportsystem nach einer der oben dargestellten Ausführungs formen koppelbar sein oder Teil eines entsprechenden Gütertransportsystems sein . Ferner kann die Steuereinheit mit einem Computerprogrammprodukt versehen sein, das auf der Steuereinheit aus führbar ist . Das Computerprogrammprodukt kann dazu eingerichtet sein, ein Gütertransportsystem nach einer der oben dargestellten Aus führungs formen zu betreiben . Das Computerprogrammprodukt bzw . die Steuereinheit können eine Künstliche Intelligenz , insbesondere ein Neuronales Netz , umfassen, das mittels eines Trainingsdatensatzes trainierbar ist . Der Trainingsdatensatz kann, wie oben dargelegt , im laufenden Betrieb des Gütertransportsystems oder eines bauglei- chen Gütertransportsystems gewonnen sein . Die Merkmale des beanspruchten Gütertransportsystems sind auf die erfindungsgemäße Steuereinheit übertragbar .

Gleichermaßen wird die oben ski z zierte Aufgabenstellung durch einen erfindungsgemäßen Bausatz zum Herstellen eines Gütertransportsystems gelöst . Der Bausatz umfasst zumindest eine Zufuhrschiene , eine Mehrzahl an Abfuhrschienen und zumindest ein Umlenkmodul . Das Umlenkmodul ist als eine Aktivkomponente eines Planarmotors ausgebildet . Erfindungsgemäß ist der Bausatz dazu eingerichtet , ein Gütertransportsystem nach zumindest einer der oben ski z zierten Aus führungs formen herzustellen . Dies umfasst zumindest eine mechanische Kompatibilität zwischen dem Umlenkmodul , der Zufuhrschiene und den Abfuhrschienen . Ebenso kann dies eine elektrische Kompatibilität zwischen diesen Komponenten umfassen, die beispielsweise über eine gemeinsame Steuereinheit betreibbar sind . Die Merkmale des beanspruchten Gütertransportsystems sind ohne Weiteres auf den erfindungsgemäßen Bausatz übertragbar .

Die zugrundeliegende Aufgabe wird ebenso durch ein erfindungsgemäßes Simulationsprogrammprodukt gelöst , das zu einem Simulieren eines Betriebsverhaltens eines Gütertransportsys- tems ausgebildet ist . Das Simulationsprogrammprodukt weist hierzu Befehle auf , die bei Aus führung auf einem Computer diesen dazu veranlassen, das Betriebsverhalten des Gütertransportsystems zu simulieren . Erfindungsgemäß ist das Gütertransportsystem, das zu simulieren ist , nach einer der oben dargestellten Aus führungs formen ausgebildet . Das Simulationsprogrammprodukt kann ein digitales Abbild zumindest des Umlenkmoduls und eines Werkstückträgers umfassen, der von vorgebbarer Weise über das Umlenkmodul bewegt wird .

Das Simulationsprogrammprodukt kann zur Simulation über ein Physik-Modul verfügen, in dem der Werkstückträger zumindest teilweise abgebildet ist . Insbesondere ist mit dem Physik- Modul eine Ausübung elektromagnetischer Kräfte auf den Werkstückträger durch eine entsprechende Ansteuerung einer Aktiv- komponente eines Planarmotors ermittelbar, die als das Umlenkmodul dient . Ferner ist mit dem Physik-Modul das kinematische Verhalten des Werkstückträgers infolge von vorliegenden Geschwindigkeiten, Drehungen, translatorischen, rotatorischen Trägheitsmomenten, Gewichtskräften und/oder Drehmomenten ermittelbar . Die Gewichtskräfte bzw . Drehmomente können durch den Werkstückträger selbst und/oder ein zugehörigen Transportgut ausgeübt werden . Alternativ oder ergänzend kann der Werkstückträger auch als Rechenmodell im Physik-Modul hinterlegt sein . Das Physikmodul ist auch dazu ausgebildet , einstellbare Betriebsbedingungen nachzustellen . Dazu gehört das Ansteuerungsverhalten der Aktivkomponente . Das Simulationsprogrammprodukt kann über eine Datenschnittstelle verfügen, über die entsprechende Daten über eine Benutzereingabe , eine Datenverbindung zu einem realen Gütertransportsystem, und/oder andere simulationsgerichtete Computerprogramme vorgebbar sind . Ebenso kann das Simulationsprogrammprodukt über eine Datenschnittstelle zu einem Ausgeben von Simulationsresultaten an einen Benutzer und/oder andere simulationsgerichtete Computerprogramme verfügen . Mittels des Simulationsprogrammprodukts ist beispielsweise eine defekte Komponente im Umlenkmodul , in der Zufuhrschiene und/oder der Abfuhrschiene identi fi zierbar . Ebenso kann eine mittels einer Künstlichen Intelligenz erarbeitete Steuerungsstrategie für das Gütertransportsystem mittels des Simulationsprogrammprodukts erprobt werden . Alternativ kann eine Steuerungsstrategie für das Gütertransportsystem durch eine Simulation, die von der Künstlichen Intelligenz koordiniert wird, auf dem erfindungsgemäßen Simulationsprogrammprodukt entwickelt werden . Dies kann insbesondere basierend auf sogenanntem Maschinellen Lernen erfolgen .

Das zugrundeliegende Gütertransportsystem ist mit den Ansteuerungsdaten, also den Steuerbefehlen, die an die Aktivkomponente des Umlenkmoduls , der Zufuhrschiene und/oder der Abfuhrschiene gesendet werden, und Erfassungsdaten für die Position und/oder Lage des Werkstückträgers im Wesentlichen vollständig beschreibbar . Diese Daten sind in einfacher Weise präzise durch sogenanntes Upsampling bzw . Downsampling aufeinander anpassbar . Die Erfindung basiert unter anderem auf der überraschenden Erkenntnis , dass diese Daten eine schnell ablaufende Simulation des zugrundeliegenden Gütertransportsys- tems erlauben . Dadurch ist eine echt zeit fähige Überwachung des Gütertransportsystems durch das Simulationsprogrammprodukt möglich, was einen zuverlässigen und sicheren Betrieb ermöglicht . Der Begri f f der Echt zeit fähigkeit ist hierbei im Lichte der j eweiligen Anwendung, insbesondere der Art des Automatisierungssystems auf zufassen, in dem das Gütertransportsystem einzusetzen ist . Das Simulationsprogrammprodukt kann ferner als sogenannter Digitaler Zwilling ausgebildet sein, wie beispielsweis ein der Druckschri ft US 2017 /286582 Al beschrieben . Der Of fenbarungsgehalt von US 2017 /286582 Al wird durch Verweisung in die vorliegende Anmeldung miteinbezogen . Das Simulationsprogrammprodukt kann monolithisch ausgebildet sein, also vollständig auf einer Hardwareplattform aus führbar . Alternativ oder ergänzend kann das Simulationsprogrammprodukt modular ausgebildet sein und eine Mehrzahl an Teilprogrammen umfassen, die auf separaten Hardwareplattformen aus führbar sind und über eine kommunikative Datenverbindung Zusammenwirken . Eine solche kommunikative Datenverbindung kann eine Netzwerkverbindung, eine Internetverbindung und/oder eine Mobil funkverbindung sein . Die einzelnen Merkmale des beanspruchten Gütertransportsystems sind ohne Weiteres auf das Simulationsprogrammprodukt übertragbar .

Ebenso wird die zugrundeliegende Aufgabenstellung durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Simulieren eine Betriebsverhaltens eines Gütertransportsystems gelöst . Das Verfahren umfasst einen ersten Schritt , in dem ein Datensatz bereitgestellt wird, durch den zumindest teilweise eine Funktionsweise des Gütertransportsystems nachstellbar ist , das durch das Verfahren zu simulieren ist . Weiter umfasst das Verfahren einen zweiten Schritt , in dem zumindest ein Betriebsparameter vorgegeben wird, durch den das zu simulierende Betriebsverhalten beschrieben ist . Der zumindest eine Betriebsparameter kann beispielsweise eine Angabe über die Anzahl an eingesetz- ten Werkstückträgern auf dem Gütertransportsystem sein, deren Beladung, deren Startposition, deren Zielposition, eine Ansteuerung der Zufuhrschiene und/oder der Abfuhrschiene , eine Zusammenstellung an zu erfüllenden Transportaufgaben und/oder eine Betriebsvorgabe des Gütertransportsystems , beispielsweise eine Geschwindigkeitsbeschränkung für die Werkstückträger . Des Weiteren umfasst das Verfahren einen dritten Schritt , in dem ein Simulationsprogrammprodukt ausgeführt wird, das dazu ausgebildet ist , das Betriebsverhalten des Gütertransportsys- tems nachzustellen . Das Nachstellen des Betriebsverhaltens erfolgt basierend auf dem Datensatz aus dem ersten Schritt und dem zumindest einen Betriebsparameter aus dem zweiten Schritt . Durch das Simulationsprogrammprodukt wird zumindest ein Leistungsparameter ermittelt , beispielsweise eine Dauer zur Erfüllung zumindest einer Transportaufgabe oder ein Energiebedarf hierfür . Erfindungsgemäß ist das Gütertransportsys- tem, dessen Betriebsverhalten mit dem beanspruchten Verfahren simuliert wird, nach einer der oben beschriebenen Aus führungs formen ausgebildet . Die Merkmale des oben ski z zierten Simulationsprogrammprodukts sind optional auf das beanspruchte Verfahren übertragbar . Insbesondere wird die zugrundeliegende Aufgabenstellung durch ein Simulationsprogrammprodukt gelöst , das zum Durchführen eines Verfahrens nach einer der oben dargestellten Aus führungs formen ausgebildet ist .

Ferner wird die oben ski z zierte Aufgabenstellung durch eine erfindungsgemäße Verwendung einer Aktivkomponente eines Planarmotors in einem Gütertransportsystem gelöst . Das Gütertransportsystem weist Linearmotoren auf , die als zumindest eine Zufuhrschiene und eine Abfuhrschiene dienen . Erfindungsgemäß wird die Aktivkomponente als Weiche oder Kreuzung für Werkstückträger zwischen der Zufuhrschiene und der Abfuhrschiene eingesetzt . Das Gütertransportsystem kann dabei gemäß einer der oben darstellten Aus führungs formen ausgebildet sein . Die Merkmale des beanspruchten Gütertransportsystems sind daher ohne Weiteres auf die Verwendung der Aktivkomponente übertragbar . Die Erfindung wird im Folgenden anhand einzelner Aus führungsformen in Figuren näher erläutert . Die Figuren sind insoweit in gegenseitiger Ergänzung zu lesen, dass gleiche Bezugs zeichen in unterschiedlichen Figuren die gleiche technische Bedeutung haben . Die Merkmale der einzelnen Aus führungs formen sind untereinander auch kombinierbar . Ferner sind die in den Figuren gezeigten Aus führungs formen mit den oben ski z zierten Merkmalen kombinierbar . Es zeigen im Einzelnen :

FIG 1 schematisch eine Aus führungs form des beanspruchten Gütertransportsystems in einer Draufsicht ;

FIG 2 schematisch eine Aus führungs form eines Werkstückträgers .

In FIG 1 ist schematisch eine erste Aus führungs form des beanspruchten Gütertransportsystems 10 in einer Draufsicht abgebildet . Das Gütertransportsystem 10 umfasst Zufuhrschienen 12 , über die Werkstückträger 16 vorgebbar linear beweglich sind . Ebenso umfasst das Gütertransportsystem 10 Abfuhrschienen 14 , über die die Werkstückträger 16 ebenso vorgebbar linear beweglich sind . Zwischen den Zufuhrschienen 12 und die Abfuhrschienen 14 ist ein Umlenkmodul 20 angeordnet , das ein Werkstückträger 16 überquert , um von einer der Zufuhrschienen 12 zu einer der Abfuhrschienen 14 zu gelangen . Die Zufuhrschienen 12 und die Abfuhrschienen 14 sind j eweils als Aktivkomponenten 22 eines Linearmotors 25 ausgebildet . Die Aktivkomponenten 22 sind als Spulenreihen 28 ausgebildet , die separat ansteuerbar ausgebildet sind . Der Werkstückträger 16 ist mit einer Mehrzahl an Magnetpaketen 18 versehen und bildet dadurch eine Passivkomponente . Wenn der Werkstückträger 16 sich auf der Zufuhrschiene 12 befindet , bilden die Spulenreihen 18 und der Werkstückträger 16 den Linearmotor 25 aus . Korrespondierend bilden die separat ansteuerbaren Spulenreihen 28 auf den Abfuhrschienen 14 ebenfalls Aktivkomponenten 22 für einen Linearmotor 25 . Wenn der Werkstückträger 22 sich auf einer der Abfuhrschienen 14 befindet , wird dadurch ein Linearmotor 25 gebildet . Die Zufuhrschienen 12 und die Abfuhrschienen 14 sind j eweils mit mechanischen Führungseiemen- ten 13 versehen, die ein Führen von Werkstückträgern 16 unterstützen .

Das Umlenkmodul 20 ist als Aktivkomponente 22 ausgebildet , die eine Mehrzahl an Spulen 21 umfasst . Mit dem Umlenkmodul 20 wird ein Planarmotor 24 gebildet , wenn der Werkstückträger 16 sich über dem Umlenkmodul 20 befindet . Der Werkstückträger 16 bildet als Passivkomponente das funktionale Gegenstück zum als Aktivkomponente 22 ausgebildetem Umlenkmodul 20 . Die Spulen 21 des Umlenkmoduls 20 sind separat ansteuerbar . Infolgedessen ist in vorgebbarer Weise auf die Magnetpakete 18 am Werkstückträger 16 einwirkbar . Der Werkstückträger 16 , der die Zufuhrschiene 12 verlässt , wird durch das Umlenkmodul 20 derart angesteuert , dass er im Wesentlichen quer zur Haupttransportrichtung 15 bewegt wird . Ebenso wird durch das Umlenkmodul 20 dem Werkstückträger 16 eine Drehung 19 um eine Drehachse 23 eingeprägt . Die Drehachse 23 steht im Wesentlichen senkrecht zu einer Hauptebene des Umlenkmoduls 20 , also senkrecht zur Zeichenebene von FIG 1 . Der Werkstückträger 16 wird durch das Umlenkmodul 20 mit einer veränderten Ausrichtung in die in FIG 1 unten ski z zierte Abfuhrschiene 14 eingefädelt . Der Werkstückträger 16 folgt hierbei einer im Wesentlichen S- förmigen Bahnlinie 17 . Bei Erreichen der in FIG 1 unten dargestellten Zufuhrschiene 14 wird der Werkstückträger 16 im Wesentlichen entlang dessen Haupttransportrichtung 15 bewegt . Das Umlenkmodul 20 dient im Gütertransportsystem 10 als Weiche oder als Kreuzung für den Werkstückträger 16 .

Das Gütertransportsystem 10 umfasst auch eine Steuereinheit 30 , die mit den Zufuhrschienen 12 , den Abfuhrschienen 14 und dem Umlenkmodul 20 verbunden . Die Spulenreihe 28 und die Spulen 21 der Zufuhrschienen 12 , der Abfuhrschienen 14 bzw . des Umlenkmoduls 20 sind separat über Steuerbefehle 31 von der Steuereinheit 30 ansteuerbar . Dadurch ist der Werkstückträger 16 im Wesentlichen in beliebiger Richtung auf dem Umlenkmodul 20 vorgebbar beweglich . Dazu ist die Steuereinheit 30 mit einem Computerprogrammprodukt 40 ausgestattet , durch das die Steuerbefehle 31 vorgebbar sind . Die Steuereinheit 30 ist auch mit einem Erfassungsmittel 26 gekoppelt , das im Bereich des Umlenkmoduls 20 angeordnet ist . Das Erfassungsmittel 26 ist als Kamera ausgebildet , durch das eine Position und eine Ausrichtung des Werkstückträgers 16 erfassbar ist . Uber das Erfassungsmittel 26 erfasste Positionsdaten 27 sind zu einer weiteren Auswertung an die Steuereinheit 40 weiterleitbar . Das Computerprogrammprodukt 40 kann mit dem Erfassungsmittel 26 ein Regelsystem bilden und/oder den Betrieb des Gütertransportsystems 10 überwachen . Die Positionsdaten 27 können neben Positionen des Werkstückträgers 16 auch dessen Ausrichtungen umfassen . Das Computerprogrammprodukt 40 ist mit einer Künstlichen Intelligenz 42 ausgestattet , die als Neuronales Netz ausgebildet ist . Die Positionsdaten 27 werden zusammen mit den zugehörigen Steuerbefehlen 31 als Trainingsdatensätze bereitgestellt . Anhand dieser ist die Künstliche Intelligenz 42 weitertrainierbar . Basierend auf einer derart weitertrainierten Künstlichen Intelligenz 42 können neue Steuerungsstrategien für das Gütertransportsystem 10 entwickelt werden . Ferner ist das Gütertransportsystem 10 nach FIG 1 in einem nicht näher gezeigten Simulationsprogrammprodukt 60 abgebildet , das als Digitaler Zwilling ausgebildet ist . Das Simulationsprogrammprodukt 60 ist dazu eingerichtet , den Betrieb des Gütertransportsystems 10 zu überwachen . Alternativ oder ergänzend ist das Simulationsprogrammprodukt 60 dazu geeignet , das Betriebsverhalten des Gütertransportsystems 10 zu simulieren . Im Zusammenspiel mit der Künstlichen Intelligenz 42 sind so per Simulation Steuerungsstrategien für das Gütertransportsystem 10 selbsttätig entwickelbar . Das Gütertransportsystem 10 ist aus einem Bausatz 45 hergestellt , der das Umlenkmodul 20 , die Zufuhrschienen 12 und die Abfuhrschienen 14 umfasst .

Eine Aus führungs form eines Werkstückträgers 16 ist in FIG 2 schematisch in einer Untersicht dargestellt . Der Werkstückträger 16 ist im Wesentlichen quadratisch ausgebildet und ist an seiner Unterseite mit einer Mehrzahl an Magnetpaketen 18 versehen . Die Anordnung der Magnetpakete 18 stellen ein Passivkomponente 26 für einen Linearmotor 25 und/oder einem Planarmotor 24 , wie beispielsweise in FIG 1 gezeigt , dar . Am Werkstückträger 16 sind im Bereich dessen Kanten 36 die Magnetpakete 18 positioniert , die im Wesentlichen rechteckig ausgebildet sind . Magnetpakete 18 an gegenüberliegenden Kan- ten 34 bilden ein erstes Magnetpaketpaar 33 und ein zweites Magnetpaketpaar 35 . Das erste und zweite Magnetpaketpaar 33 , 35 sind dementsprechend überkreuzend angeordnet . Die Anordnung der Magnetpaketpaare 33 , 35 erlaubt es , den Werkstückträger 16 vorgebbar um eine Drehachse 23 zu rotieren .