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Patent Searching and Data


Title:
GRAPHITE-CONTAINING PLATE AND METHOD FOR PRODUCING A GRAPHITE-CONTAINING PLATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/080339
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a graphite-containing plate (5) which contains a solidified mixture of essentially evenly distributed graphite particles (6) and plastic particles (7).

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Inventors:
GUCKERT WERNER (DE)
KIPFELSBERGER CHRISTIAN (DE)
RAUCH SIEGFRIED (DE)
MICHELS ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/070979
Publication Date:
July 07, 2011
Filing Date:
December 31, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SGL CARBON SE (DE)
GUCKERT WERNER (DE)
KIPFELSBERGER CHRISTIAN (DE)
RAUCH SIEGFRIED (DE)
MICHELS ROBERT (DE)
International Classes:
C08K3/04; F28F21/02; H05B3/14
Domestic Patent References:
WO2001038220A12001-05-31
WO2000016424A12000-03-23
Foreign References:
EP1512933A22005-03-09
DE10341255B42005-06-16
US3404061A1968-10-01
Other References:
DATABASE WPI Week 200971, Derwent World Patents Index; AN 2009-P31941, XP002631330
SGL CARBON GMBH: "Diabon Plattenwärmeaustauscher Process Technology", March 2008 (2008-03-01), pages 1 - 16, XP002631331, Retrieved from the Internet [retrieved on 20110405]
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Claims:
Patentansprüche

1 . Graphithaltige Platte (5), dadurch gekennzeichnet, dass sie ein

verfestigtes Gemisch aus weitgehend gleichmäßig verteilten

Graphitpartikeln (6) und Kunststoffpartikeln (7) enthält.

2. Platte (5) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Graphitpartikel (6) und Kunststoffpartikel (7) homogen in dem Gemisch verteilt sind.

3. Platte (5) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens ein Bauteil (8; 9) in die Platte (5) eingebettet ist.

4. Platte (5) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausschließlich aus dem Gemisch aus Graphitpartikeln (6) und

Kunststoffpartikeln (7) besteht.

5. Platte (5) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Graphitpartikel (6) expandierten Graphit enthalten.

6. Platte (5) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Gemisch 5 bis 90 Gewichts-%, bevorzugt 15 bis 60 Gewichts-% und besonders bevorzugt 20 bis 50 Gewichts-%

Kunststoffpartikel (7) enthält.

7. Platte (5) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Kunststoffpartikel (7) Thermoplaste und/oder Duroplaste enthalten.

8. Platte (5) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Kunststoffpartikel (7) Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen (PP), Polyamide (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyetherketon (PEEK), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Fluoropolymere, Benzoxazine und/oder Polysulfon (PP) enthalten.

9. Platte (5) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Kunststoffpartikel (7) Epoxidharz, Phenolharz, Melaminharz, Harnstoffharze, und/oder Polyester-Harze, insbesondere ungesättigte Polyester-Harze (UP-Harze), enthalten.

10. Platte (5) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass sie plastisch verformbar ist. 1 1 . Platte (5) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass sie in einer vorgegebenen Kontur geformt ist.

12. Verfahren zur Herstellung einer graphithaltigen Platte (5), wobei

Graphitpartikel (6) und Kunststoffpartikel (7) zu einem Gemisch mit weitgehend gleichmäßiger Verteilung der Graphitpartikel (6) und

Kunststoffpartikel (7) vermischt werden und das Gemisch anschließend verfestigt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das

Gemisch eine homogene Verteilung der Graphitpartikel (6) und

Kunststoffpartikel (7) aufweist.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13 dadurch gekennzeichnet, dass das Verfestigen des Gemischs einen Verdichtungsschritt umfasst.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das

Verdichten durch Verpressen des Gemischs erfolgt.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfestigen einen Schmelz- und einen Abkühlschritt umfasst.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die

Kunststoffpartikel (7) im Schmelzschritt vollständig aufgeschmolzen werden.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfestigen einen Aushärteschritt umfasst.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfestigen einen Sinterschritt umfasst.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch zunächst so vorverfestigt wird, dass es plastisch verformbar bleibt.

21 . Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Bauteil (9) in das plastisch verformbar Gemisch eingedrückt wird.

22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass das plastisch verformbare Gemisch an eine vorgegebene Kontur angeformt wird.

23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass das plastisch verformbare Gemisch nachfolgend endverfestigt wird.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Verfestigen des Gemischs mindestens ein Bauteil (8) in das Gemisch eingebracht und nachfolgend das Gemisch endverfestigt wird. 25. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist.

Description:
Graphithaltige Platte und Verfahren zur

Herstellung einer graphithaltigen Platte

Die Erfindung betrifft eine graphithaltige Platte nach dem Oberbegriff des

Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer graphithaltigen Platte.

Aus der DE 103 41 255 B4 ist eine Leichtbau-Wärmeleitplatte sowie ein Verfahren zu deren Herstellung bekannt. Diese Wärmeleitplatte wird aus an sich bekanntem expandierten Graphit (Graphitexpandat) durch Verdichtung hergestellt. Die

Herstellung von expandiertem Graphit ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, u. a. aus der US 3,404,061 A. So werden zur Herstellung von

expandiertem Graphit Graphiteinlagerungsverbindungen bzw. Graphitsalze wie z.B. Graphithydrogensulfat oder Graphitnitrat schockartig erhitzt. Dabei vergrößert sich das Volumen der Graphitpartikel um einen Faktor von ca. 200 - 400 und gleichzeitig sinkt die Schüttdichte auf werte von 2 - 20 g/l. Das so erhaltene Graphitexpandat besteht aus wurm- bzw. ziehharmonikaförmigen Aggregaten. Bei der Leichtbau-Wärmeleitplatte der DE 103 41 255 B4 wird derartiges

Graphitexpandat unter gerichteter Einwirkung eines Drucks konnpaktiert, so dass sich die Schichtebenen des Graphits bevorzugt senkrecht zur Einwirkungsrichtung des Drucks anordnen und sich die einzelnen Aggregate untereinander verhaken. Hierdurch lassen sich ohne Zusatz von Bindemitteln selbsttragende, flächige Gebilde wie Bahnen oder Platten herstellen. Solchermaßen kompaktierte

Wärmeleitplatten ohne Bindemittel sind zwar grundsätzlich formstabil, weisen jedoch eine geringe Festigkeit auf, brechen also bei relativ geringen Belastungen leicht auseinander. So weisen beispielsweise rechteckige Wärmeleitplatten mit einem Flächengewicht von 1000 g/m 2 , einer Dicke von 13 mm und der Größe 1 1 x 13 cm lediglich eine Biegefestigkeit von 0,1 MPa auf. Es können deshalb lediglich formstabile Platten mit relativ geringen Abmessungen, z.B. 50 x 50cm hergestellt werden, da größere Platten nicht mehr handhabbar sind. Insbesondere führt bereits das Eigengewicht größerer Platten dazu, dass die Platte beim Anhaben an nur einer Seitenkante bricht. Diese Platten sind deshalb für die Verwendung im Baubereich ohne zusätzliche Versteifungen nicht geeignet. Um diesen Nachteil zu überwinden, schlägt die DE 103 41 255 B4 vor, die Wärmeleitplatten nach dem Verpressen komplett oder teilweise mit Kunststoffen, beispielsweise Harzen oder Thermoplasten zu imprägnieren, um die Dichtigkeit und die Beständigkeit gegen mechanische und andere Umwelteinwirkungen zu erhöhen. Diese nachträgliche Flüssigimprägnierung der verpressten

Graphitexpandatplatten weist jedoch den Nachteil auf, dass die Infiltration des expandierten, verdichteten Graphits mit den flüssigen Bindemitteln ungleichmäßig erfolgt. So wurde bereits bei Folien aus verdichtetem expandiertem Graphit festgestellt, dass sie lediglich in oberflächennahen Bereich gleichmäßig infiltriert werden. In weiter innen liegende Bereiche der Folien dringt das Bindemittel nur noch unzureichend oder gar nicht ein. Gleiches gilt in noch stärkerem Maß für die gegenüber Folien deutlich dickeren Platten aus verdichtetem expandiertem Graphit. Diese ungleichmäßige Verteilung des Bindemittels führt zu einer ungleichmäßige Steifigkeit und Stabilität der Platten, so dass die Platten an von außen nicht erkennbaren Stellen leichter brechen als an anderen.

In Fig. 1 ist ein schematischer Querschnitt durch eine derartige Leichtbau- Wärmeleitplatte 1 gezeigt. Dort ist verpresster, expandierter Graphit 2 von den Seitenflächen der Platte 1 aus nachträglich mit einem flüssigen Bindemittel 3 infiltriert worden. Das Bindemittel 3 ist jedoch nur ungleichmäßig in die Platte eingedrungen, so dass insbesondere ein durch die ovale, gestrichelte Umrandung gekennzeichneter Bereich 4 bindemittelfrei 3 und somit deutlich weniger steif und stabil als angrenzende Bereiche der Platte 1 ist. Dieser Bereich 4 ist somit bruchgefährdeter als die angrenzenden Bereiche der Platte 1 .

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine graphithaltigen Platte und ein

Verfahren zur Herstellung einer graphithaltigen Platte bereitzustellen, welche die oben genannten Nachteile überwinden und eine gleichmäßig steife und formstabile Platte bereitstellen.

Diese Aufgabe wird durch eine graphithaltigen Platte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer graphithaltigen Platte mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausgestaltungen der Platte und des Verfahrens sind in den

Unteransprüchen angegeben.

Eine erfindungsgemäße graphithaltige Platte ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ein verfestigtes Gemisch aus weitgehend gleichmäßig verteilten Graphitpartikeln und Kunststoffpartikeln enthält, wobei diese Platte erfindungsgemäß dadurch hergestellt werden kann, dass Graphitpartikel und Kunststoffpartikel zunächst zu einem Gemisch mit weitgehend gleichmäßiger Verteilung der Graphitpartikel und Kunststoffpartikel vermischt werden und das Gemisch anschließend verfestigt wird.

In einer bevorzugten Ausführung können die Graphitpartikel und Kunststoffpartikel homogen in dem Gemisch verteilt sein, was u.a. durch ausreichend lange

Vermischung der Partikel erreicht werden kann.

In einer fertigungstechnisch vorteilhaften Ausführung kann die Platte

ausschließlich aus dem Gemisch aus Graphitpartikeln und Kunststoffpartikeln bestehen, ohne weitere Zusatzstoffe beifügen zu müssen, sind zum Erhalt einer formstabilen Platte nicht notwendig.

Vorteilhaft kann das Gemisch 5 bis 90 Gewichts-%, bevorzugt 15 bis 60 Gewichts- % und besonders bevorzugt 20 bis 50 Gewichts-% an Kunststoffpartikeln enthalten, um eine ausreichend stabile Platte zu erhalten.

Die Graphitpartikel können vorteilhaft expandierten Graphit, und besonders vorteilhaft ausschließlich expandierten Graphit enthalten. Die Kunststoffpartikel können vorteilhaft Thermoplaste und/oder Duroplaste enthalten.

In einer bevorzugten Ausführung kann als Kunststoff PVC verwendet werden, da es auch bei Temperaturen über 80°C eingesetzt werden kann. Besonders vorteilhaft ist dies bei der vorteilhaften Verwendung der erfindungsgemäßen Platte als thermisch wirksames Bauelement zur Heizung von Räumen, da Temperaturen von Heizmedien üblicherweise bis zu 60°C betragen. Als weitere geeignete Thermoplaste können für die Kunststoffpartikel vorteilhaft Polypropylen (PP), Polyamide (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS),

Polyetherketon (PEEK), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Fluoropolymere,

Benzoxazine und/oder Polysulfon (PP) verwendet werden.

Ein geeignetes Duroplast ist vorzugsweise Epoxidharz, welches weit verbreitet, gut verarbeitbar, relativ kostengünstig und temperaturbeständig ist. Für höhere Ansprüche können vorteilhaft Phenolharze verwendet werden, ebenso auch Melaminharz, Harnstoffharze und Polyester- Harze, insbesondere ungesättigte Polyester-Harze (UP-Harze).

Bevorzugt kann die Verfestigung des Gemischs durch Verdichtung, insbesondere mittels Verpressen, erfolgen. Auch kann die Verfestigung einen Schmelz- und einen Abkühlschritt umfassen, um beispielsweise Thermoplaste teilweise oder vollständig aufzuschmelzen. Hierdurch lässt sich eine gute Verbindung zwischen Graphitpartikeln und Kunststoffpartikeln erzielen. Insbesondere bei der

Verwendung von Duroplasten kann die Verfestigung einen Aushärteschritt umfassen. Auch kann die Verfestigung durch eine alternative oder zusätzliche Sinterung des Gemischs erfolgen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Platte plastisch verformbar, so dass sie am Einbauort einfach an vorgegebene Konturen von Wänden oder Decken von Räumen, beispielsweise Kanten, Krümmungen, Ecken, Friesen etc. angeformt werden kann. Anschließend kann die Platte dann am Einbauort endverfestigt werden, beispielsweise durch Erhitzen der noch plastisch verformbaren Platte im eingebauten Zustand.

Für die vorteilhafte Verwendung der erfindungsgemäßen Platte als Wand- oder Deckenverkleidung und/oder als thermisch wirksames Bauelement zur Kühlung oder Heizung von Räumen kann das Gemisch zunächst so vorfestigt werden, dass es plastisch verformbar bleibt. Anschließend kann mindestens ein Bauteil, vorteilhaft Rohre oder Rohrleitungen zur Aufnahme eines fluiden Kühl- oder Heizmediums, in das plastisch verformbar Gemisch eingedrückt werden. Zusätzlich oder alternativ kann vorteilhaft das plastisch verformbar Gemisch respektive die somit plastische verformbare Platte an eine vorgegebene Kontur angeformt werden, beispielsweise um an nicht ebene Wand- oder

Deckenverläufen angeformt werden zu können. Anschließend kann nachfolgend das plastisch verformbare Gemisch respektive Platte endverfestigt werden.

Alternativ kann vorteilhaft vorgesehen werden, dass vor dem Verfestigen des Gemischs mindestens ein oben genanntes Bauteil in das Gemisch eingebracht und nachfolgend das Gemisch end verfestigt wird. Als Bauteile können aber vorteilhaft auch Befestigungselement, -anker etc. eingebettet werden.

Erfindungsgemäße Platten können im Baubereich bspw. als Decken- oder Wandelement zur Befestigung an einer Decke bzw. Wand verwendet werden. So eignen sich die erfindungsgemäßen Platten z.B. zur Verwendung in

Raumtemperierungssystemen und in Akustikelementen zur Verbesserung der Schallabsorption.

Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:

Figur 1 eine aus dem Stand der Technik bekannte graphithaltige Platte;

Figur 2 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße graphithaltige Platte nach einem ersten Ausführungsbeispiel;

Figur 3 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße graphithaltige Platte nach einem zweiten Ausführungsbeispiel;

Figur 4 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße graphithaltige Platte nach einem dritten Ausführungsbeispiel.

Eine in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße graphithaltige Platte 5 besteht aus Graphitpartikeln 6 aus expandiertem Graphit, welche in bekannter Weise wurm- oder ziehharmonikaförmig sind. Anstelle von expandiertem Graphit kann auch Naturgraphit oder synthetischer Graphit, bevorzugt in Pulverform, verwendet werden. Expandierter Graphit weist jedoch den Vorteil auf, dass es sich einerseits gut zu einer dichten, in geringem Umfang formstabilen Platte verpressen lässt und andererseits gut mit festen Kunststoffpartikeln 7 vermischbar ist.

Die Graphitpartikel 6 werden zunächst mit den festen Kunststoffpartikeln 7, hier PVC, weitgehend gleichmäßig vermischt. Dies kann in bekannter Weise durch an sich bekannte Mischvorrichtungen für pulverförmige Materialien erfolgen. Die Graphitpartikel 6 werden dabei weitgehend gleichmäßig, also vorteilhafterweise mindestens zu 85%, mit den Kunststoffpartikeln 7 vermischt, um eine möglichst gleichmäßig stabile Platte 5 zu erhalten. Bevorzugt werden die Partikel 6, 7 homogen miteinander vermischt.

Nach dem Vermischen werden wird das Gemisch in bekannter Weise durch Druckeinwirkung zur Platte 5 verpresst. Um die Bindung zwischen den

Kunststoffpartikeln 7 untereinander und mit den Graphitpartikeln 6 zu erhöhen, wird das Gemisch zusätzlich erhitzt, so dass die Kunststoffpartikel 7 anschmelzen oder sogar ganz aufschmelzen, dann untereinander verschmelzen und sich mit den Graphitpartikeln verbinden. In einem Kühlvorgang, der durch aktive Kühlung oder passive Abkühlen des Gemischs erfolgen kann, erstarren die

aufgeschmolzenen Kunststoffpartikel 7 unter Beibehaltung ihrer geschmolzenen Form, so dass eine gleichmäßig formstabile Platte 5 erhalten wird.

Die beiden oben genannten Schritte - Verpressen und Erhitzen - können auch hintereinander durchgeführt werden. Alternativ oder auch zusätzlich kann die Verfestigung bzw. Verdichtung auch durch Aushärten und/oder Sintern erfolgen. Auch lassen sich diese unterschiedlichen Arten der Verfestigung miteinander kombinieren.

Durch die erfindungsgemäße Vermischung der Graphitpartikel 6 und der

Kunststoffpartikel 7 zu einem Gemisch mit weitgehend gleichmäßiger Verteilung der Partikel vor der Verfestigung kann eine gegenüber den bekannten graphithaltigen Platten 1 vorteilhafte gleichmäßige über ihre Fläche formstabile, steife, robuste und leicht handhabbare Platte 5 hergestellt werden.

Bevorzugt Verwendungsbeispiele der erfindungsgemäßen Platte und des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens zeigen Fig. 3 und 4. Gleiche Teile werden mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 2.

Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße vorteilhafte Verwendung einer

erfindungsgemäßen Platte 5 als thermisch wirksames Bauelement in Form einer Decken-/Wandverkleidungsplatte zur Heizung und/oder Kühlung eines Raumes. Hierbei wurden nach dem Vermischen der Graphitpartikel 6 und der

Kunststoffpartikel 7, aber vor dem Verfestigen dieses Gemischs, zwei

Leitungsrohre 8 mittig in das Gemisch eingebracht. Nachfolgend wurde dann das Gemisch wie oben beschrieben endverfestigt. Hierdurch lassen sich auf einfache Weise vorkonfektionierte und für die Verwendung als Heiz- und/oder Kühlelement vorbereitete Wandverkleidungsplatten herstellen, so dass eine Fertigung derartiger Platten sowie ihre Verwendung im Baubereich in industriellem Maßstab durchgeführt werden kann. Aufgrund der großen Formstabilität und Steifigkeit derartiger Platten wird die Handhabung und Montage der Platten im

Baustellenbereich erleichtert, insbesondere können auch formstabile Platten mit größeren Abmessungen hergestellt und verwendet werden, ohne eine

Beschädigung der Platten bei Transport und Handhabung befürchten zu müssen.

Eine solche Platte mit eingebetteten Leitungsrohren 8 kann bspw. in einer

Einrichtung zur Temperierung eines Raumes verwendet werden, wobei die Einrichtung wenigstens ein Bauelement, wie z.B. eine Betondecke oder -wand, welches einen thermischen Speicher bildet und eine in den Raum weisende Oberfläche aufweist und wobei die Leitungsrohre 8 mit dem thermischen Speicher gekoppelt und mit einem Heiz- oder Kühlmedium beaufschlagbar sind.

Eine solche Einrichtung zur Temperierung eines Raumes ermöglicht es, die Masse der Decken oder Wände als thermischer Speicher zu nutzen, ohne dass Rohrleitungen zur Durchleitung eines Heiz- oder Kühlmediums zur thermischen Aktivierung des Speichers in die Decken oder Wände eingebracht werden müssen. Dadurch wird ein energieeffizientes Temperiersystem mit kurzen

Ansprechzeiten bereit gestellt, welches darüber hinaus auch bei der Sanierung von Altbauten nachträglich eingebaut werden kann.

Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäße vorteilhafte Verwendung einer

erfindungsgemäßen Platte 5 als thermisch wirksames Bauelement in Form einer Decken-/Wandverkleidungsplatte zur Heizung und/oder Kühlung eines Raumes. Hierbei wurden im Gegensatz zu der Ausführung in Fig. 3 nach dem Vermischen der Graphitpartikel 6 und der Kunststoffpartikel 7, das Gemisch zunächst so vorverfestigt, dass es noch plastisch verformbar ist, und erst dann zwei

Leitungsrohre 9 in die plastisch verformbar Platte 5 eingedrückt und nachfolgend die Platte 5 bzw. das Gemisch endverfestigt, wie oben beschrieben. Bei der Ausführung nach Fig. 4 ergeben sich die Vorteile wie bei der Ausführung nach Fig. 3.

In einer Weiterbildung der Platte 5 aus Fig. 4 kann diese vorteilhaft zunächst bei der Fertigung plastisch verformbar vorverfestigt, anschließend zum Einsatzort, beispielsweise einer Baustelle, transportiert und erst dort die Leitungsrohre 9 an geeigneten Stellen in die Platte 5 eingedrückt werden. Anschließend wird die Endverfestigung vor Ort durchgeführt, beispielsweise durch Erhitzen der noch plastisch verformbaren Platte 5 in bereits eingebautem Zustand. Hierdurch kann die Verlegung der Leitungsrohre 9 einfach an die speziellen Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.