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Patent Searching and Data


Title:
GRAVURE PRINTING MACHINE AND INKING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/114466
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to an inking unit of a gravure printing machine comprising a gravure printing cylinder and an inking device inking the gravure printing cylinder with an ink. In order to simplify the proofing process of a gravure printing machine, the inking unit is removed from said machine in such a manner that said inking unit remains in a ready-to-print state.

Inventors:
BRINKMANN CLEMENS (DE)
SCHRÖDER VOLKER (DE)
MEYER THORSTEN (DE)
THYSSEN MALTE (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/000194
Publication Date:
July 31, 2014
Filing Date:
January 25, 2014
Export Citation:
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Assignee:
WINDMOELLER & HOELSCHER (DE)
International Classes:
B41F9/02
Foreign References:
DE102011017258A12012-05-16
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Claims:
Patentansprüche

Farbwerk einer Tiefdruckmaschine, mit einem Formzylinder und mit einer den Formzylinder mit einer Farbe einfärbenden Einfärbevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbwerk aus der Tiefdruckmaschine derart herausnehmbar ist, dass das Farbwerk in einem druckbereiten Zustand verbleibt.

Farbwerk nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Einfärbevorrichtung des herausgenommenen Farbwerks weiterhin betreibbar ist.

Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sättigungsdampfdruck der die Farbe umgebenden Atmosphäre auf einem Wert gehalten wird, der näherungsweise dem Sättigungsdampfdruck der Farbe entspricht.

Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbwerk eine fahrbare Plattform umfasst.

Farbwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die fahrbare

Plattform antreibbar ist.

Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder von einem Elektromotor antreibbar ist und dass das Farbwerk einen Akkumulator zur Energieversorgung des Elektromotors umfasst.

Farbwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen

Formzylinder und Elektromotor eine steuerbare Kupplung geschaltet ist.

8. Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbwerk eine Andock-Schnittstelle umfasst, über die das Farbwerk auf einer definierten Position gegenüber der Tiefdruckmaschine fixierbar ist.

9. Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbwerk eine elektronische Schnittstelle umfasst, über die zwischen der Tiefdruckmaschine und dem Farbwerk Steuerdaten übermittelbar sind.

10. Andruckmaschine mit einem Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 - 9.

11. Tiefdruckmaschine mit einem Farbwerk nach einem der Ansprüche 1 - 9.

12. Verfahren zum Betreiben einer Tiefdruckmaschine mit mehreren Farbwerken nach einem der Ansprüche 1 - 9, bei dem während eines ersten Druckauftrags die Farbwerke für den nächsten zweiten Druckauftrag bereitgestellt werden, wobei die bereitgestellten

Farbwerke in einem druckbereiten Zustand gehalten werden, bei dem nach Beendigung des ersten Druckauftrags die Farbwerke für den zweiten Druckauftrag in die Tiefdruckmaschine eingesetzt werden, und bei dem nach dem Einsetzen der Farbwerke der zweite Druckauftrag gestartet wird.

13. Andruckvorrichtung (10) für die Farbabstimmung eines Druckwerks (110) einer Druckmaschine (100), aufweisend wenigstens eine Gegendruckwalze (20) für die Förderung eines Drucksubstrats (200) mit einem Gegendruckantrieb (22) und eine Druckkassette (30) des Druckwerks (110), wobei die Druckkassette (30) eine Druckwalze (40) mit einem Druckantrieb (42) und eine

Einfärbvorrichtung (50) für die Einfärbung der Druckwalze (40) aufweist.

14. Andruckvorrichtung (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckwalze (20) eine Zustellvorrichtung (24) aufweist für die kurzzeitige Kontaktierung der Druckwalze (40) mit dem Drucksubstrat (200).

15. Andruckvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 12 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfärbvorrichtung (50) eine Rasterwalze (54) aufweist.

16. Andruckvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 12 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfärbvorrichtung (50) eine Farbpumpe und/oder eine Rakel (56) und/oder einen Farbtank (58) aufweist.

17. Andruckvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 12 - 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkassette (30) eine mechanische Schnittstelle (32) für die Befestigung in der Druckmaschine (100) und/oder eine elektronische Schnittstelle (34) aufweist.

18. Andruckvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 12 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbabstimmung mit wenigstens einem der folgenden Farbparameter erfolgt: Rakelwinkel, Farbort im LAB Raum, Toleranz des Farbortes.

19. Andruckvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 12 - 18, dadurch gekennzeichnet, dass ein Weiterlaufantrieb (52) für die Druckwalze (30) und/oder die Einfärbvorrichtung (50) vorgesehen ist.

20. Druckkassette (30) eines Druckwerks (110) einer Druckmaschine (100), welche eine Druckwalze (40) mit einem Druckantrieb (42) und eine Einfärbvorrichtung (50) für die Einfärbung der Druckwalze (40) aufweist und für die Entnahme aus der Druckmaschine (100) sowie für das Einsetzen in eine Andruckvorrichtung (10), insbesondere mit den Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 7,

ausgebildet ist.

21. Verfahren für die Farbabstimmung eines Druckwerks (110) einer Druckmaschine (100) mit einer Andruckvorrichtung (10), insbesondere mit den Merkmalen eines der Ansprüche 13 bis 19, aufweisend die folgenden Schritte:

- Ausbauen einer Druckkassette (30) mit einer Druckwalze (40) mit einem Druckantrieb (42) und einer Einfärbvorrichtung (50) für die Einfärbung der Druckwalze (40) aus der Druckmaschine ( 00),

- Einsetzen der Druckkassette (30) in die Andruckvorrichtung (10),

- Durchführen eines Andruckvorgangs mit der Druckkassette (30) in der Andruckvorrichtung (10).

22. Verfahren nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass der

Andruckvorgang auf einem Bogen des Drucksubstrats (200) durchgeführt wird, dessen geometrische Abmessung der Mantelfläche der Gegendruckwalze (20) der Andruckvorrichtung (10) entspricht.

23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Andruck über eine Umdrehungsanzahl der Gegendruckwalze (20) von mehr als 0 und weniger als 2 erfolgt.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass für den Andruckvorgang die Druckwalze (40) und/oder die Gegendruckwalze (20) beschleunigt werden, insbesondere auf die Enddruckgeschwindigkeit, und anschließend eine kurzzeitige Kontaktierung der Druckwalze (40) mit dem Drucksubstrat (200) erfolgt.

Description:
Tiefdruckmaschine und Farbwerk

Die Erfindung betrifft ein Farbwerk einer Tiefdruckmaschine mit einem Formzylinder und mit einer den Formzylinder mit einer Farbe einfärbenden Einfärbevorrichtung.

Ein derartiges Farbwerk ist beispielsweise aus der DE 10 20 1 017 258 A1 bekannt.

Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine Andruckvorrichtung für die

Farbabstimmung eines Druckwerks einer Druckmaschine, eine Druckkassette eines Druckwerks einer Druckmaschine sowie ein Verfahren für die Farbabstimmung eines Druckwerks einer Druckmaschine.

Es ist grundsätzlich bekannt, dass vor dem Start eines Druckvorgangs die

Farbabstimmung zumindest eines Druckwerks der Druckmaschine durchgeführt werden muss. Dies beruht auf der Tatsache, dass die Farbzusammensetzung Toleranzschwankungen unterliegt. Bei der Herstellung einer Farbzusammensetzung für ein Druckwerk einer Druckmaschine treten dabei durch die

Herstellungsbedingungen seitens der Farbhersteller Toleranzen auf, welche oberhalb der geforderten Toleranzen für das Druckbild liegen können. Das bedeutet, dass durch eine Farbabstimmung die Toleranzgenauigkeit für das Druckbild ausgehend von einer größeren Toleranz der Farbzusammensetzung verbessert werden muss. Diese Verbesserung erfolgt durch Farbabstimmung durch Zumischen von

Pigmenten, Verschnitt oder Lösungsmitteln. Dementsprechend kann eine Vertiefung bzw. Verstärkung, eine Veränderung der Farbe oder ein Aufhellen der Farbe durchgeführt werden. Um diese Farbabstimmung durchführen zu können, ist bei

BESTÄTIGUNGSKOPIE bekannten Druckmaschinen ein Andruckvorgang zur Bestimmung des exakten Farbortes notwendig. Dabei wird in der Druckmaschine mit einer ersten

Farbzusammensetzung ein erster Andruckvorgang durchgeführt. Hierfür wird die Druckmaschine mit Drucksubstrat bestückt und anschließend der Andruckvorgang durchgeführt. Druckmaschinen im industriellen Maßstab weisen häufig

Maschinenlängen für das Drucksubstrat von über 100 Metern auf. Um den

Andruckvorgang durchzuführen ist die Farbabstimmung bei Endgeschwindigkeit notwendig. Dementsprechend muss die Druckmaschine auf die Endgeschwindigkeit beschleunigen und fördert dabei bereits Drucksubstrat. In Summe wird dabei bei bekannten Druckmaschinen für den Andruckvorgang Ausschuss, die sogenannte Makulatur, von mehreren 100 Metern entstehen kann. Anschließend wird auf Basis dieses Andruckergebnisses die Farbabstimmung durchgeführt und z.B. die

Farbzusammensetzung aufgehellt oder abgedunkelt. Je nach Ergebnis muss dieser Andruckvorgang iterativ mehrfach wiederholt werden.

Ziel der Farbabstimmung ist es, möglichst Gleichheit bei dem Druckbild hinsichtlich der Farbwerte, des Farbortes bzw. der Helligkeit der Farbe hinsichtlich einer

Referenz zu erzielen. Dabei wird insbesondere Bezug genommen auf den

sogenannten LAB Raum, welcher ein dreidimensionaler Farbraum ist. In diesen dreidimensionalen Farbraum wird über eine zweidimensionale Fläche die

Wellenlänge der Farbe aufgetragen. In der dritten Achse, welche die dritte Dimension erzeugt, befindet sich die Helligkeitsstufe dieses Farbwerts. Bezogen auf diesen Ort im LAB Raum erfolgen die Farbabstimmung und auch die Reduktion des

Toleranzbereichs. Das Kernziel eines Farbabstimmungsverfahrens ist die Gleichheit auch über Chargengrenzen hinweg. So soll zu jeder beliebigen Charge der

Farbzusammensetzung und zu jeder beliebigen Druckcharge im Ergebnis ein gleiches Druckbild für das gleiche Produkt erzielt werden. Insbesondere bei

Verpackungsmaterialien, welche in verschiedenen Chargen über Jahre hinweg gedruckt werden, ist dies sehr wichtig, um die notwendige Akzeptanz beim Kunden zu erreichen.

Nachteilhaft bei bekannten Andruckverfahren sind der hohe Ausschuss und die Belegung der Druckmaschine. So wird für den Andruckvorgang eine sehr große Menge an Makulatur von mehreren 100 Metern des Drucksubstrats erzeugt. Diese Makulatur ist Ausschuss und kann nicht dem Kunden verkauft werden. Darüber hinaus ist während des Andruckvorgangs die Druckmaschine belegt, steht also nicht für einen produktiven Druckvorgang zur Verfügung. Dies erhöht den Zeitbedarf bzw. die Standzeit der Druckmaschine einerseits und im großen Maße die Kosten für den gesamten Druckvorgang.

Im Tiefdruck ist vor dem Starten eines Druckauftrags ein sogenanntes Andrucken erforderlich, um die richtige Farbzusammensetzung der einzelnen Farbwerke zu überprüfen. Bei der Herstellung einer Farbzusammensetzung für ein Farbwerk einer Druckmaschine treten nämlich durch die Herstellungsbedingungen seitens der Farbhersteller Toleranzen auf, welche oberhalb der geforderten Toleranzen für das Druckbild liegen. Das bedeutet, dass durch eine Farbabstimmung die

Toleranzgenauigkeit für das Druckbild ausgehend von einer größeren Toleranz der Farbzusammensetzung verbessert werden muss. Diese Verbesserung erfolgt durch Farbabstimmung durch Zumischen von Pigmenten oder Lösungsmitteln.

Dementsprechend kann eine Vertiefung bzw. Verstärkung der Farbe bzw. ein Aufhellen der Farbe durchgeführt werden.

Während des sogenannten Andruckens wird in der Druckmaschine mit einer ersten Farbzusammensetzung ein erster Andruckvorgang durchgeführt. Hierfür wird die Druckmaschine mit Drucksubstrat bestückt und anschließend der Andruckvorgang durchgeführt. Druckmaschinen im industriellen Maßstab weisen häufig

Maschinenlängen für das Drucksubstrat von über 100 Metern auf. Um den

Andruckvorgang durchzuführen ist die Farbabstimmung bei Endgeschwindigkeit notwendig. Dementsprechend muss die Druckmaschine auf die Endgeschwindigkeit beschleunigen und fördert dabei bereits Drucksubstrat. In Summe wird dabei bei bekannten Druckmaschinen für den Andruckvorgang Ausschuss, die sogenannte Makulatur, von mehreren 100 Metern erzeugt. Anschließend wird auf Basis dieses Andruckergebnisses die Farbabstimmung durchgeführt und z.B. die

Farbzusammensetzung aufgehellt oder abgedunkelt. Je nach Ergebnis muss dieser Andruckvorgang iterativ mehrfach wiederholt werden. Ziel der Farbabstimmung ist es, möglichst Gleichheit bei dem Druckbild hinsichtlich der Farbwerte, des Farbortes bzw. der Helligkeit der Farbe zu erzielen. Dabei wird insbesondere Bezug genommen auf den sogenannten LAB Raum, welcher ein dreidimensionaler Farbraum ist. In diesen dreidimensionalen Farbraum wird über eine zweidimensionale Fläche die Wellenlänge der Farbe aufgetragen. In der dritten Achse, welche die dritte Dimension erzeugt, befindet sich die Helligkeitsstufe dieses Farbwerts. Bezogen auf diesen Ort im LAB Raum erfolgen die Farbabstimmung und auch die Reduktion des Toleranzbereichs. Das Kernziel eines

Farbabstimmungsverfahrens ist die Gleichheit auch über Chargengrenzen hinweg. So soll zu jeder beliebigen Charge der Farbzusammensetzung und zu jeder beliebigen Druckcharge im Ergebnis ein gleiches Druckbild für das gleiche Produkt erzielt werden. Insbesondere bei Verpackungsmaterialien, welche in verschiedenen Chargen über Jahre hinweg gedruckt werden, ist dies sehr wichtig, um die

notwendige Akzeptanz beim Kunden zu erreichen.

Nachteilhaft bei bekannten Andruckverfahren sind der hohe Ausschuss und die Belegung der Druckmaschine. So wird für den Andruckvorgang eine sehr große Menge an Makulatur von mehreren 100 Metern des Drucksubstrats erzeugt. Diese Makulatur ist Ausschuss und kann nicht dem Kunden verkauft werden. Darüber hinaus ist während des Andruckvorgangs die Druckmaschine belegt, steht also nicht für einen produktiven Druckvorgang zur Verfügung. Dies erhöht den Zeitbedarf bzw. die Standzeit der Druckmaschine einerseits und im großen Maße die Kosten für den gesamten Druckvorgang.

Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, den Andruckvorgang einer Tiefdruckmaschine zu vereinfachen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 , des

Patentanspruchs 10 und des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben einer Tiefdruckmaschine ist weiterhin durch den

Patentanspruch 12 angegeben. Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, dass das Farbwerk aus der Tiefdruckmaschine derart herausnehmbar ist, dass das Farbwerk in einem

druckbereiten Zustand verbleibt.

Ein druckbereiter Zustand eines Farbwerks ist hierbei jeder Zustand, in dem das Farbwerk zu einem beliebigen zukünftigen Zeitpunkt für einen Druckauftrag

verwendet werden kann.

Wird ein gattungsgemäßes Farbwerk aus der Tiefdruckmaschine herausgenommen, dann verbleibt ein derartiges Farbwerk nach dem Stand der Technik allerdings zunächst einmal nicht im druckbereiten Zustand.

Tiefdruckfarbe benötigt eine niedrige Viskosität, um aus den tieferliegenden

Rasternäpfchen bei guter Entleerung auf das Papier übertragen werden zu können. Diese niedrige Viskosität wird im Wesentlichen über einen hohen Anteil an Lösemittel (z.B. Ethanol oder Ethylacetat) mit niedrigem Siedepunkt in der Farbe erreicht. Bei einem nicht im Einsatz befindlichen Farbwerk bedeutet dies nunmehr, dass das Lösemittel auch bei Raumtemperatur aus der Farbe verhältnismäßig schnell verdunsten und somit die Farbe in den Näpfchen verhältnismäßig schnell

festtrocknen kann.

Ein aus einer Tiefdruckmaschine herausgenommenes Farbwerk wird daher üblicherweise gereinigt, indem Farbwanne geleert und das Farbwerk von Restfarbe befreit wird, bevor die Farbe in den Näpfchen festtrocknen konnte.

Für die Aufrechterhaltung des druckbereiten Zustande gibt es erfindungsgemäß mehrere Möglichkeiten.

Eine Möglichkeit besteht darin, dass die Einfärbevorrichtung des

herausgenommenen Farbwerks weiterhin betreibbar ist. Ein Antrocknen der Farbe kann nämlich insbesondere dadurch verhindert werden, indem die

Einfärbevorrichtung auch außerhalb der Tiefdruckmaschine weiterhin betrieben wird. Ein weiteres Betreiben der Einfärbevorrichtung heißt dabei, dass der Formzylinder auf einer gegenüber dem Druckbetrieb niedrigeren Drehzahl angetrieben wird und so über die Schöpfwalze oder auch direkt aus der Farbwanne laufend mit frischer Farbe benetzt wird, was ein Antrocknen verhindert. Vorzugsweise - aber nicht

notwendigerweise - ist das Rakelmesser an den Formzylinder angestellt, um das Spülen der Näpfchen zu unterstützen. Der seitens der Tiefdruckmaschine gelagerte Presseur wird für diesen Stand-By-Betrieb dagegen nicht benötigt. Das

kontinuierliche Betreiben der Einfärbevorrichtung kann über den direkt in der

Farbwanne laufenden Formzylinder erfolgen. Um eine zu starke Schaumbildung und ein Spritzen der Farbe zu verhindern, kann auch eine Schöpfwalze mit weichem Bezug vorgesehen sein, die in der Farbwanne frei mitläuft und die die Farbe auf den außerhalb der Farbwanne laufenden Formzylinder überträgt. Die Schöpfwalze kann vorzugsweise als gebremste Walze ausgeführt sein, wodurch sich ein weitgehend spritzfreies Auftragen eines homogenen Farbfilms auf den Formzylinder ergibt.

Denkbar ist aber auch ein für den Stand-By-Betrieb speziell konstruierter Farbumlauf, der von einer entsprechenden Pumpe in Gang gehalten wird.

Alternativ dazu oder auch in Kombination dazu kann vorgesehen sein, dass der Sättigungsdampfdruck der die Farbe umgebenden Atmosphäre auf einem Wert gehalten wird, der näherungsweise dem Sättigungsdampfdruck der Farbe entspricht. Um dies zu erreichen, ist es denkbar, die farbführenden Bereiche, insbesondere die Farbwanne, durch eine Haube abzudecken. Stellt sich innerhalb der Abdeckung, z.B. durch Verdunstung, der Sättigungsdampfdruck der Farbe ein, wird ein weiteres Antrocknen der Farbe verhindert. Dies bedeutet, dass die Luft innerhalb des abgeschlossenen Bereichs gesättigt ist und kein weiteres Lösemittel in Gasform aufnehmen kann. Um diesen Vorgang zu unterstützen, ist es auch denkbar, den Sättigungsdampfdruck durch Zugabe bzw. Entnahme von entsprechenden

Gasanteilen gezielt zu erzeugen und zu regeln. Um darüber hinaus einen

Explosionsschutz auch innerhalb der Abdeckung zu erreichen, ist es möglich, ein Schutz- bzw. Intertgas in den abgeschlossenen Bereich einzubringen. Dies sollte vor der Entstehung einer explosionsfähigen Atmosphäre erfolgen. Möglich wäre beispielsweise das Fluten mit Stickstoff oder Kohlenstoffdioxid. Setzt man zur Aufrechterhaltung des druckbereiten Zustands ausschließlich die oben beschriebene Sättigungsdampfdruckregelung ein, dann kann bei dem

erfindungsgemäßen Farbwerk im herausgenommenen Zustand auf einen Weiterlauf der Einfärbevorrichtung ganz verzichtet werden, was einige Vorteile mit sich bringt. So kann insbesondere auf einen Weiterlaufantrieb des Formzylinders und der Einfärbevorrichtung verzichtet werden, was einen deutlich reduzierten Energiebedarf des herausgenommenen Farbwerks bedeutet. Da außerdem die Farbe nicht umgewälzt wird, kann auch auf eine entsprechende Viskoseregelung der flüssigen Farbe verzichtet werden.

Insgesamt besteht der Vorteil des erfindungsgemäßen Farbwerks vor allem darin, dass ein oder mehrere Farbwerke während eines noch laufenden Druckauftrags für den nächsten Druckauftrag bereitgestellt werden können. Die dabei bereitgestellten Farbwerke werden in einem druckbereiten Zustand gehalten, d.h. die

Einfärbevorrichtung wird laufend betrieben und/oder der Sättigungsdampfdruck der die Farbe umgebenden Atmosphäre wird entsprechend geregelt, sodass die

Druckfarbe an dem Formatzylinder nicht antrocknen kann. Nach der Beendigung des ersten Druckauftrags werden die Farbwerke für den zweiten Druckauftrag in die Tiefdruckmaschine eingesetzt, sodass der zweite Druckauftrag unmittelbar nach dem ersten Druckauftrag gestartet werden kann.

Auf diese Weise kann ein erhebliches Maß an Rüstzeit eingespart werden, so dass die Mehrkosten für die zusätzlich benötigten Farbwerke sich verhältnismäßig schnell amortisieren lassen.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist eine externe

Andruckmaschine vorgesehen, in der das erfindungsgemäße Farbwerk eingesetzt werden kann. Auf diese Weise kann auch die Farbabstimmung während eines laufenden Druckauftrags bereits für den nächsten Druckauftrag durchgeführt werden, sodass ein Andrucken in der Tiefdruckmaschine nicht mehr erforderlich ist. Hiermit können weitere Rüstzeit und außerdem ein erheblicher Umfang an Makulatur eingespart werden. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das

Farbwerk eine fahrbare Plattform umfasst. Die fahrbare Plattform kann

beispielsweise in Form eines Handhubwagens oder eines angetriebenen

Elektrohubwagens ausgeführt sein. Es ist auch denkbar, dass das Gestell des Farbwerks am Boden zwei Aussparungen aufweist, in die die Lastgabel eines handelsüblichen Handhubwagens oder Elektrohubwagens zum Anheben des Farbwerks hineingeschoben werden kann. Soweit eine angetriebene Plattform, also beispielsweise in Form eines Elektrohubwagens, Anwendung findet, ist es außerdem denkbar, dass das Farbwerk selbstfahrend über eine zentrale Steuerung seinen Weg entlang der Tiefdruckmaschine sucht und findet.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der

Formzylinder von einem Elektromotor antreibbar ist und dass das Farbwerk einen Akkumulator zur Energieversorgung des Elektromotors umfasst. Grundsätzlich kann dabei der Elektromotor sowohl für den Stand-By-Betrieb also auch für den

Druckbetrieb verwendet werden. Für den Druckbetrieb werden allerdings

Elektromotoren hoher Leistung (ca. 6 kW) mit einer anspruchsvollen Steuerung benötigt, während im Stand-By-Betrieb die Anforderungen an den Antrieb des Formzylinders sehr gering und einfach sind. Es bietet sich daher an, den

leistungsstarken Elektromotor für den Druckbetrieb in der Tiefdruckmaschine fest zu installieren, während für den Stand-By-Betrieb ein weiterer Elektromotor im Farbwerk vorgesehen ist, der mit wesentlich weniger Gewicht und Platzbedarf ausgeführt werden kann. Insbesondere aus Gründen des Explosionsschutzes ist es aber auch denkbar, dass als Antrieb ein pneumatischer Motor oder ein hydraulischer Motor eingesetzt wird.

Soweit in dem erfindungsgemäßen Farbwerk ein Akkumulator zur

Energiespeicherung eingesetzt wird, kann die Aufladung des Akkumulators vorzugsweise über im Boden eingelassene Induktionsschleifen erfolgen. Hierdurch können Kontakt- und Schaltprobleme in explosionsgeschützter Umgebung

vermieden werden. Neben der elektrischen Energiespeicherung sind selbstverständlich auch andere physikalische Prinzipien der Energiespeicherung bzw. Energiewandlung denkbar, wie etwa ein pneumatischer Druckspeicher mit entsprechendem Antrieb oder ein elektro-pneumatisches Hybrid-Speicher- und Antriebssystem. Auch der Antrieb über eine im Boden verlaufende Schleppkette ist denkbar.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwischen Formzylinder und Elektromotor eine steuerbare Kupplung geschaltet ist, um zwischen dem Hauptantrieb und dem Stand-By-Antrieb umzuschalten.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das

Farbwerk eine Andock-Schnittstelle umfasst, über die das Farbwerk auf einer definierten Position gegenüber der Tiefdruckmaschine bzw. der Andruckmaschine fixierbar ist. Zum Erreichen einer definierten Position gegenüber der

Tiefdruckmaschine können beispielsweise am Boden ein Konus und ein Prisma vorgesehen sein, auf die das Farbwerk nach dem Einsetzen in die

Tiefdruckmaschine abgelassen wird. Zusätzlich können zwei Flächenkontakte am Boden für weitere Stabilität sorgen. Über eine Kniehebeltechnik kann der

Reibschluss an den Flächenkontakten verstärkt werden. Es ist auch denkbar, dass die Andruckkraft des Presseurs ausgenutzt wird, um den Reibschluss an den Flächenkontakten zu verstärken.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das

Farbwerk eine elektronische Schnittstelle umfasst, über die zwischen der

Tiefdruckmaschine und dem Farbwerk Steuerdaten übermittelbar sind. Soweit vor dem Druckauftrag das Andrucken in einer Andruckmaschine erfolgt, können sämtliche Daten für den nächsten Druckauftrag von der Andruckmaschine an die elektronische Schnittstelle übermittelt und von der elektronischen Schnittstelle an die Tiefdruckmaschine weitergegeben werden. Zu solchen Daten zählen beispielsweise die Trocknungstemperatur, der Response-Faktor des Lösemittels, der erforderliche Bahnzug oder bestimmte Parameter des Bedruckstoffes. Die Identifikation des jeweiligen Farbwerkes kann über ein systemweit eindeutiges Code-Signal seitens der elektronischen Schnittstelle erfolgen. Es ist aber auch denkbar, dass zusätzlich bzw. alternativ ein RFID-Chip, ein Barcode oder Ähnliches am Farbwerk angebracht ist, um das Farbwerk eindeutig zu identifizieren.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine separate Waschstation für das erfindungsgemäße Farbwerk vorgesehen, um auch das Reinigen des

Farbwerks außerhalb der Tiefdruckmaschine durchführen zu können.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Farbabstimmung eines Druckwerks einer Druckmaschine in besonders einfacher und kostengünstiger weise durchführen zu können.

Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Andruckvorrichtung mit den

Merkmalen des Anspruchs 13, eine Druckkassette mit den Merkmalen des

Anspruchs 20 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 21. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Andruckvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen

Druckkassette und dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.

Eine erfindungsgemäße Andruckvorrichtung dient der Farbabstimmung eines Druckwerks einer Druckmaschine. Eine solche Andruckvorrichtung weist wenigstens eine Gegendruckwalze für die Förderung eines Drucksubstrats mit einem

Gegendruckantrieb auf. Weiter ist eine Druckkassette des Druckwerks vorgesehen. Die Druckkassette ist mit einer Druckwalze mit einem Druckantrieb sowie mit einer Einfärbvorrichtung für die Einfärbung der Druckwalze ausgestattet.

Eine erfindungsgemäße Andruckvorrichtung ist also separat von der Druckmaschine ausgebildet. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Vorrichtung, welche unabhängig von der Druckmaschine betrieben werden kann. Somit kann der

Andruckvorgang in dieser Andruckvorrichtung auch separat von möglicherweise laufenden Druckaufträgen in der Druckmaschine durchgeführt werden. Eine erfindungsgemäße Andruckvorrichtung dient also dem Andrucken unabhängig von der Druckmaschine (Anmerkung: die Andruckeinrichtung könnte auch ein Druckwerk in der Druckmaschine sein!). So wird die Druckkassette aus der Druckmaschine ausgebaut und in die Andruckvorrichtung eingesetzt. Die Druckkassette kann dabei z.B. ausgebildet sein mit mechanischer und/oder elektronischer Schnittstelle, wie dies später noch erläutert wird. Durch eine erfindungsgemäße Andruckvorrichtung wird also die Farbabstimmung separat zur Druckmaschine möglich. Die

Druckmaschine selbst kann sich z.B. mit anderen Druckkassetten in einer laufenden Produktion befinden.

Ein weiterer Vorteil einer erfindungsgemäßen Andruckvorrichtung ist die Möglichkeit die Makulatur drastisch zu reduzieren. So muss nicht mehr die gesamte

Druckmaschine mit Drucksubstrat bestückt werden, um den Andruckvorgang durchzuführen. Vielmehr reicht es aus, wenn in der Andruckvorrichtung für dieses Druckwerk bzw. genau die eine Druckwalze der Andruckvorgang durchgeführt wird. Je nach Ausbildung der Andruckvorrichtung und Durchführung des Verfahrens kann dabei eine Reduktion bis auf einen einzigen Bogen des Drucksubstrats durchgeführt werden. Jedoch ist es grundsätzlich auch möglich, dass eine größere Länge des Drucksubstrats zwischen der Gegendruckwalze und der Druckwalze hindurch gefördert wird, so dass eine längere Strecke des Drucksubstrats für den Andruck Verwendung findet. In beiden Fällen wird jedoch eine deutlich geringere

Makulaturstrecke des Drucksubstrats erzeugt, als dies beim Andruckvorgang in bekannter Weise innerhalb der Druckmaschine der Fall ist.

Die Gegendruckwalze ist dabei in der Andruckvorrichtung derart angeordnet, dass sie gemeinsam mit der Druckwalze das Drucksubstrat fördern kann. Mit anderen Worten bildet sich nach dem Einsetzen der Druckkassette in die Andruckvorrichtung zwischen der Gegendruckwalze und der Druckwalze der sogenannte Druckspalt aus, durch welchen das Drucksubstrat zum Bedrucken gefördert wird.

Die Gegendruckwalze ist in der Begrifflichkeit einer Druckmaschine, insbesondere einer Tiefdruckmaschine, häufig auch als Presseur bezeichnet. Unter einer Farbabstimmung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere die Positionierung im sogenannten LAB Raum zu verstehen. Jedoch ist unter einer Farbabstimmung auch die Einstellung unterschiedlichster Farbparameter zu verstehen. So können neben der tatsächlichen Einflussnahme auf die

Farbzusammensetzung auch indirekte Parameter eingestellt werden, welche auf die Farbabstimmung Auswirkung haben. Dies sind z.B. der Rakelwinkel und damit mechanische Einstellparameter bzw. regelungstechnische Einstellparameter der Druckkassette. Durch eine erfindungsgemäße Andruckvorrichtung wird insbesondere eine Verbesserung der Genauigkeit, also eine Reduktion der Toleranzbreite beim Erzeugen einer Position im LAB Raum erreicht.

Die erfindungsgemäße Andruckvorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet den

Andruck bei Druckgeschwindigkeiten im Bereich der Enddruckgeschwindigkeit in der Druckmaschine durchzuführen. Dabei kann es sich typischerweise um

Druckgeschwindigkeiten von bis zu ca. 500 Meter pro Minute im Tiefdruck und 1000 Metern pro Minute im Flexodruck handeln.

Unter einer Farbabstimmung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere auch eine Zylinderkontrolle zu verstehen. So kann durch Verschleiß über den Druckvorgang mit der Zeit die Druckwalze einen derart hohen Verschleiß aufweisen, dass dieser Verschleiß nicht mehr durch Farbabstimmung ausgeglichen werden kann. Bei einem Tiefdrucksystem wird bei der Druckwalze der Napf für die Aufnahme der Farbe kleiner. Bei einem Flexodrucksystem wird durch Abschleifen von konischen Druckpunkten die jeweilige Druckfläche größer. Ist dieser

Verschleißvorgang zu stark fortgeschritten, kann nur noch ein Austausch der

Druckwalze erfolgen. Auch dies kann im Sinne der vorliegenden Erfindung als Farbabstimmung verstanden werden, so dass eine Zylinderkontrolle bis zum notwendigen Austausch des Zylinders stattfindet. Auch Beschädigungen des

Druckzylinders, die zur Veränderung des Druckbildes führen, können leicht erkannt werden.

Auf der Gegendruckwalze kann eine Spannvorrichtung vorgesehen sein, um das Drucksubstrat auf der Gegendruckwalze zu befestigen. Theoretisch ist jedoch auch eine seitliche Zufuhr des Drucksubstrats möglich. Die Spannvorrichtung für einen Bogen des Drucksubstrats auf der Gegendruckwalze bringt den Vorteil mit sich, dass die Makulatur pro Andruckvorgang auf diesen einzigen Bogen reduziert wird.

Insbesondere ist diese Spannvorrichtung bzw. diese Ausführungsform kombiniert mit einer Variante der Andruckvorrichtung, welche eine Zustellvorrichtung aufweist. Dies wird später noch näher erläutert werden.

Neben der deutlichen Reduktion der Makulatur durch eine erfindungsgemäße

Andruckvorrichtung kann parallel ein Produktionsdruck auf der Druckmaschine ausgeführt werden. Dies führt zu einer höheren Auslastung und damit zu größerer Wirtschaftlichkeit der Druckmaschine.

Die Einfärbvorrichtung kann ausgebildet sein, die Farbe bzw. die

Farbzusammensetzung für den gesamten nachfolgenden Druckauftrag

aufzunehmen. Auch das Nachfüllen anhand einer durch die Farbabstimmung erzeugten gespeicherten Rezeptur ist für die Einfärbvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung möglich.

Der Druckantrieb der Druckwalze kann sowohl Teil der Druckkassette und damit auch Teil des Druckwerks der Druckmaschine, als auch Teil der Andruckvorrichtung sein. Mit anderen Worten kann ein separater Druckantrieb innerhalb der

Andruckvorrichtung vorgesehen werden, so dass die Druckkassette ohne einen Druckantrieb aus dem Druckwerk der Druckmaschine ausgebaut wird. Alternativ ist es möglich, dass aus dem Druckwerk der Druckmaschine die Druckwalze

gemeinsam mit dem dort vorhandenen Druckantrieb als gemeinsame Druckkassette ausgebaut wird.

Es kann von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Andruckvorrichtung die Gegendruckwalze eine Zustellvorrichtung aufweist für die kurzzeitige Kontaktierung der Druckwalze mit dem Drucksubstrat. Unter einer Zustellvorrichtung ist eine

Vorrichtung zu verstehen, welche insbesondere eine Parallelverschiebung der Achse der Gegendruckwalze auf die Achse der Druckwalze zu und von dieser wieder weg erlaubt. Die kurzzeitige Kontaktierung bezieht sich dabei insbesondere auf eine kurze bzw. kleine Umdrehungszahl der Gegendruckwalze. Diese Ausführungsform ist insbesondere kombiniert mit der Ausführungsform einer Gegendruckwalze mit einer Spannvorrichtung für einen Bogen des Drucksubstrats. Durch diese

Ausführungsform wird es möglich, dass die Gegendruckwalze und/oder die

Druckwalze ohne Kontaktierung mit dem Drucksubstrat auf ihre Endgeschwindigkeit von z.B. ca. 400 Meter pro Minute, beschleunigt werden. Befinden sich

Gegendruckwalze und/oder Druckwalze in der Endgeschwindigkeit, so wird über die Zustellvorrichtung die Kontaktierung mit dem Drucksubstrat durchgeführt. Diese Kontaktierung wird reduziert auf eine kurze Zeit, welche mit einer definierten

Umdrehungsanzahl der Gegendruckwalze korreliert. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass eine ausreichend große Fläche des aufgespannten Bogens am Drucksubstrat auf der Gegendruckwalze auch tatsächlich bedruckt wird. Es ist also zumindest ein Teil einer einzigen Umdrehung der Gegendruckwalze in

kontaktierender Weise mit dem Drucksubstrat durchzuführen. Gleichzeitig ist vorzugsweise zu vermeiden, dass der Bereich eines Doppeldrucks auf dem Bogen des Drucksubstrats zu groß wird. Dementsprechend wird die kurzzeitige

Kontaktierung mit dem Drucksubstrat zwei volle Umdrehungen der Gegendruckwalze nicht erreichen. So verbleibt auf dem Drucksubstrat auf dem einen Bogen zumindest ein Abschnitt, welcher eine einzige Drucklage aufweist. Dies kann auch als

Andruckabschnitt bzw. Andruckbereich auf dem Drucksubstrat verstanden werden.

Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Andruckvorrichtung die Einfärbvorrichtung eine Rasterwalze aufweist. Dies ist insbesondere bei

Flexodruckmaschinen von Vorteil. So ist diese Rasterwalze diejenige Rasterwalze, welche auch im Druckwerk der Druckmaschine zum Einsatz kommt. Sie wird als Teil der Druckkassette aus dem Druckwerk der Druckmaschine ausgebaut. Bei einer Flexodruckmaschine sind also zwei Walzen in der Druckkassette vorgesehen, nämlich die Druckwalze und die Rasterwalze. Die Farbübertragung in der

Einfärbvorrichtung erfolgt dabei indirekt aus einem Farbtank über die Rasterwalze auf die Druckwalze.

Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Andruckvorrichtung die Einfärbvorrichtung eine Farbpumpe und/oder eine Rakel und/oder einen Farbtank aufweist. Diese Varianten der Einfärbvorrichtung sind sowohl für Flexodrucksysteme, als auch für Tiefdrucksysteme einsetzbar. Ein Farbtank dient der Aufnahme der Farbzusammensetzung, so dass innerhalb des Farbtanks auch die Farbabstimmung, also die Änderung der Farbzusammensetzung, erfolgt. Über eine Farbpumpe erfolgen die Förderung und der Auftrag der Farbzusammensetzung auf der

Druckwalze bzw. indirekt über eine Rasterwalze auf der Druckwalze. Über eine Rakel kann der definierte Farbvolumenstrom, welcher auf der Druckwalze verbleibt bzw. ankommt, eingestellt werden. So wird über die Rakel überschüssige

aufgetragene Farbe wieder abgeführt und in den Farbtank zurückgefördert. Der Farbtank ist dabei vorzugsweise ausgestaltet, die Farbzusammensetzung für den gesamten Druckauftrag aufzunehmen. Selbstverständlich kann der Farbtank auch nachfüllbar ausgestaltet sein, so dass eine gespeicherte Rezeptur das Nachfüllen des Farbtanks erlaubt.

Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen

Andruckvorrichtung die Druckkassette eine mechanische Schnittstelle für die

Befestigung in der Druckmaschine und/oder eine elektronische Schnittstelle aufweist. Die mechanische Schnittstelle dient dabei der Befestigung in Form einer lösbaren Befestigung in der Druckmaschine. Sie kann durch Befestigungsmittel in Form von Schrauben, Klemmen, Schnapprastverbindungen oder ähnlichen Befestigungsmitteln ausgebildet sein. Die weitere z.B. elektronische Schnittstelle dient der

Medienversorgung, so dass ein Antrieb der Druckwalze versorgt werden kann. Auch weitere anzutreibende Bauteile, wie z.B. die Farbpumpe der Einfärbvorrichtung, können über diese elektronische Schnittstelle mit entsprechenden Medien versorgt werden. Darüber hinaus ist unter der elektronischen Schnittstelle auch ein Anschluss an ein Steuergerät bzw. ein Regelgerät zu verstehen. So können Geschwindigkeiten, insbesondere Umdrehungszahlen, der einzelnen Antriebe innerhalb des Druckwerks bzw. innerhalb der Druckkassette über diese elektronische Schnittstelle gesteuert bzw. geregelt werden.

Ein Vorteil ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen

Andruckvorrichtung die Farbabstimmung mit wenigstens einem der folgenden

Farbparameter erfolgt: Rakelwinkel

Farbort im LAB Raum

Toleranz des Farbortes

Unter den voranstehenden Farbparametern der nicht abschließenden Aufzählung finden sich sowohl direkte als auch indirekte Farbparameter. So wird z.B. über die Änderung der Farbzusammensetzung durch Zugabe von Pigmenten oder von

Lösungsmittel direkt der Farbort im LAB Raum verändert. Damit kann auch die Toleranz des Farbortes beim Erreichen eines Druckbilds durch den Andruckvorgang variiert bzw. reduziert werden. Bei den Farbparametern eines Rakelwinkels oder der Trocknertemperatur sind indirekte Beeinflussungen für die Farbabstimmung vorhanden. So kann auf diese Weise für die Farbabstimmung eine Vielzahl von Farbparametern einzeln oder in kombinierter Weise eingesetzt werden, um das gewünschte Druckbild im Andruckvorgang zu erzielen.

Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen

Andruckvorrichtung ein Weiterlaufanbetrieb für die Druckwalze und/oder die

Einfärbvorrichtung vorgesehen ist. Dieser Weiterlaufanbetrieb dient dazu, dass eine kontinuierliche Beaufschlagung der Druckwalze mit Farbe aus der Einfärbvorrichtung stattfindet. Vor, während und vor allem nach der Durchführung des Andruckvorgangs ist es entscheidend, dass der eingestellte Status für die Farbzusammensetzung erhalten bleibt. Für diese Erhaltung des Status ist der Weiterlaufantrieb für die

Druckwalze und/oder die Einfärbvorrichtung vorgesehen. Insbesondere wird auf diese Weise das Eintrocknen der Farbe in der Einfärbvorrichtung vermieden. Der Weiterlaufantrieb kann zum Teil durch den Druckantrieb ausgebildet sein. Jedoch ist es auch möglich, dass der Weiterlaufantrieb separat ausgebildet ist, oder sogar weitere Bauteile für die Bewegung und Rotation Teile der Einfärbvorrichtung vorsieht.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Druckkassette eines Druckwerks einer Druckmaschine. Diese Druckkassette weist eine Druckwalze mit einem Druckantrieb und eine Einfärbvorrichtung für die Einfärbung der Druckwalze auf. Weiter ist die Druckkassette für die Entnahme aus der Druckmaschine sowie für das Einsetzen in eine Andruckvorrichtung, insbesondere gemäß der vorliegenden Erfindung, ausgebildet. Durch die Einsetzmöglichkeit in eine erfindungsgemäße Andruckvorrichtung werden die gleichen Vorteile für die Druckkassette erzielt, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Andruckvorrichtung erzeugt worden sind. Insbesondere ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass für ein Druckwerk einer Druckmaschine mehrere Druckkassetten vorgesehen werden können. So kann eine erste Druckkassette sich im produktiven Einsatz in der Druckmaschine befinden, während gleichzeitig ein Andruckvorgang mit einer zweiten Druckkassette des Druckwerks der Druckmaschine in der Andruckvorrichtung durchgeführt wird. Anschließend werden diese beiden Druckkassetten

ausgewechselt, so dass ein fast kontinuierlicher Druckanschlussvorgang für die Produktion mit der Druckmaschine durchgeführt werden kann. Eine

erfindungsgemäße Druckkassette ist insbesondere ausgebildet, für ein Verfahren eingesetzt zu werden, wie es nachfolgend noch näher erläutert wird.

Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die

Farbabstimmung eines Druckwerks einer Druckmaschine mit einer

Andruckvorrichtung, insbesondere gemäß der vorliegenden Erfindung. Ein solches Verfahren weist die folgenden Schritte auf:

Ausbauen einer Druckkassette mit einer Druckwalze mit einem Druckantrieb und einer Einfärbvorrichtung für die Einfärbung der Druckwalze aus der

Druckmaschine,

Einsetzen der Druckkassette in die Andruckvorrichtung,

Durchführen eines Andruckvorgangs mit der Druckkassette in der

Andruckvorrichtung.

Durch ein erfindungsgemäßes Verfahren wird insbesondere durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Andruckvorrichtung die Erzielung der gleichen Vorteile möglich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße

Andruckvorrichtung erläutert worden sind. Dieses Abstimmungsverfahren kann für ein einzelnes Druckwerk einer Druckmaschine oder für weitere oder sogar alle Druckwerke der Druckmaschine durchgeführt werden. Insbesondere werden jedoch die entscheidenden Farben der einzelnen Druckwerke mit einem erfindungsgemäßen Verfahren der Farbabstimmung dieses Druckwerks unterzogen. Wie dem Verfahren, insbesondere den drei Einzelschritten des Verfahrens, zu entnehmen ist, kann eine separate Durchführung des Andruckvorgangs von der Druckmaschine durchgeführt werden. So kann die Druckmaschine parallel sich im Produktionsbetrieb befinden.

Es kann von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verfahren der

Andruckvorgang auf einem Bogen des Drucksubstrats durchgeführt wird, dessen geometrische Abmessung der Mantelfläche der Gegendruckwalze der

Andruckvorrichtung entspricht oder im Wesentlichen entspricht. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn der Bogen des Drucksubstrats auf der Gegendruckwalze, z.B.

mithilfe einer Spannvorrichtung, befestigt ist. Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass ein seitliches Zuführen dieses einen Bogens am Drucksubstrat geschieht, so dass dieser zwischen Gegendruckwalze und Druckwalze in erfindungsgemäßer Weise gefördert wird. Durch diese Ausführungsform des Verfahrens wird eine maximale Reduktion der notwendigen Makulatur für den Andruckvorgang erreicht. Im Vergleich zum mehreren 100 Metern Drucksubstrat wird hier ein einziger Bogen an Drucksubstrat für einen Andruckvorgang notwendig. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass ein Andruckvorgang immer nur eine erste Stufe der Farbabstimmung darstellt. So sind in der Regel zwei, oft auch drei bis sechs Andruckvorgänge notwendig, um die Farbzusammensetzung final eingestellt zu bekommen. Der erste Andruckvorgang stellt somit eine Bestandsaufnahme der Istwerte des Farbortes, z.B. im LAB Raum, dar. Anschließend erfolgt ein erster Schritt der Farbabstimmung in Form einer Änderung einzelner Farbparameter. Nachfolgend wird das Resultat dieser ersten Farbabstimmung mit einem zweiten Andruckvorgang überprüft. Die dann noch festgestellte Abweichung wird dann in iterierenden Schritten so weit reduziert, dass der erwünschte Toleranzbereich erzielt werden kann.

Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren der der Andruck über eine Umdrehungsanzahl der Gegendruckwalze von mehr als 0 und weniger als 2 erfolgt. Somit wird die Gegendruckwalze auf jeden Fall für eine definierte Umdrehungszahl von größer als 0 und weniger als 2 Umdrehungen das Drucksubstrat kontaktieren. Würde die Gegendruckwalze über überhaupt keine Umdrehungszahl eine Kontaktierung mit dem Drucksubstrat durchführen, so wäre der Andruckvorgang sinnlos, da kein Druckbild auf dem Bogen des Drucksubstrats erscheinen würde. Bei genau 2 Umdrehungen der Gegendruckwalze in

kontaktierender Position mit dem Drucksubstrat wäre das Ergebnis ein kompletter Doppeldruck, so dass das Druckbild zweifach übereinander auf dem Bogen des Drucksubstrats aufgebracht worden wäre. Ein solcher Doppeldruck erlaubt jedoch nicht die Bestandsaufnahme einzelner Farbparameter, so dass dieser doppelt bedruckte Bogen des Drucksubstrats auch nicht für die Farbabstimmung

Verwendung finden kann. Diese beiden Extremwerte, also 0 Umdrehungen und genau 2 Umdrehungen (bzw. auch mehr Umdrehungen) sind also bei dieser

Ausführungsform ausgeschlossen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn also ein möglichst großer Abschnitt des Bogens an Drucksubstrat keinen Doppeldruck, sondern genau eine Druckfläche aufweist. Insbesondere bewegt sich also die

Umdrehungsanzahl, bei welcher die Gegendruckwalze mit dem Drucksubstrat kontaktiert, im Bereich von ca. einer Umdrehung.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren lässt sich auch dahingehend weiterbilden, dass für den Andruckvorgang die Druckwalze und/oder die Gegendruckwalze beschleunigt werden, insbesondere auf die Enddruckgeschwindigkeit. Anschließend erfolgt eine kurzzeitige Kontaktierung der Druckwalze mit dem Drucksubstrat. Diese kurzzeitige Kontaktierung kann sowohl durch eine Bewegung der Gegendruckwalze, als auch durch eine Bewegung der Druckwalze erfolgen. Dadurch wird eine besonders starke Reduktion der Makulatur möglich. Auch wird auf diese Weise eine besonders exakte Steuerung der Umdrehungszahl der Kontaktierung zwischen Druckwalze und

Drucksubstrat möglich. Dies ermöglicht eine besonders exakte Farbabstimmung.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigen:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Andruckvorrichtung mit eingesetzter Druckkassette,

Fig. 2 die Ausführungsform der Fig. 1 mit kontaktierender Position der

Gegendruckwalze, Fig. 3 eine Druckmaschine bei der Durchführung eines

erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 4 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Andruckvorrichtung,

Fig. 5 die Ausführungsform der Fig. 4 mit einer kontaktierenden Position

der Gegendruckwalze,

Fig. 6 ein erfindungsgemäßes Farbwerk,

Fig. 7 eine Andruckmaschine mit einem erfindungsgemäßen Farbwerk,

und

Fig. 8 eine Tiefdruckmaschine mit den erfindungsgemäßen Farbwerken.

Die Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Andruckvorrichtung 10. Diese ist in einem schematisch dargestellten Gestell mit einer Gegendruckwalze 20 versehen. Die Gegendruckwalze 20 kann mit einer nicht dargestellten Spannvorrichtung zum darauf angeordneten Spannen des

Drucksubstrats 200 ausgestattet sein. Darüber hinaus ist ein Gegendruckantrieb 22 vorgesehen, welcher die Gegendruckwalze 20 auf eine Rotationsgeschwindigkeit im Bereich der Endgeschwindigkeit in einer Druckmaschine 100 bringen kann.

In der Andruckvorrichtung 10 dieser Ausführungsform ist bereits eine Druckkassette 30 angeordnet. Diese Druckkassette 30 ist Teil eines Druckwerks 110 der

Druckmaschine (siehe z.B. Fig. 3). Die Druckkassette 30 wurde ausgebaut und in die Andruckvorrichtung 10 eingesetzt. Nach Durchführung des Andruckvorgangs kann anschließend wieder eine Rückführung der Druckkassette 30 in das Druckwerk 110 der Druckmaschine 100 erfolgen. Beim Einbringen in die Druckmaschine 100 erfolgt dabei vorzugsweise eine mechanische Befestigung über eine mechanische

Schnittstelle 32 und z.B. ein elektronischer Anschluss durch die elektronische Schnittstelle 34. Vorzugsweise sind die mechanische Schnittstelle 32 und die elektronische Schnittstelle 34 für ein gemeinsames Anschließen bzw. Befestigen ausgebildet.

Wie der Fig. 1 und 2 weiter zu entnehmen ist, ist in der Druckkassette 30 eine Einfärbvorrichtung 50 vorgesehen. Diese ist mit einem Farbtank 58 ausgestattet, in welchem sich die Farbzusammensetzung befindet. Nicht dargestellt ist eine Farbpumpe, welche den Auftrag der Farbzusammensetzung aus dem Farbtank 58 auf der Druckwalze 40 regelt. Ebenfalls vorgesehen und Teil der Einfärbvorrichtung 50 ist eine Rakel 56, welche überschüssige Farbzusammensetzung wieder von der Oberfläche der Druckwalze 40 abhebt und in den Farbtank 58 zurückfördert.

Bei der Durchführung eines Andruckvorgangs werden gemäß Fig. 1 die beiden Walzen, also die Gegendruckwalze 20 mithilfe des Gegend ruckantriebs 22 und die Druckwalze 40 mithilfe des Druckantriebs 42 auf eine Rotationsgeschwindigkeit im Bereich der Endgeschwindigkeit in der Druckmaschine 100 hochgefahren. Sobald diese Endruckgeschwindigkeit erreicht worden ist, wird über die Zustellvorrichtung 24 der Abstand zwischen der Gegendruckwalze 20 und der Druckwalze 40 verringert, bis sich eine kontaktierende Position zwischen Druckwalze 40 und Drucksubstrat 200 einstellt, wie sie die Fig. 2 zeigt. Diese kontaktierende Position wird für kurze Zeit beibehalten. Insbesondere reduziert sich die kontaktierende Position auf eine

Umdrehungsanzahl der Gegendruckwalze 20 von weniger als 2 Umdrehungen. Es erfolgt jedoch ein Kontaktieren von mehr als 0 Umdrehungen. Bevorzugt erfolgt die Kontaktierung zwischen der Druckwalze 40 und dem Drucksubstrat 200 über eine Umdrehungszahl der Gegendruckwalze 20 im Bereich von ca. einer Umdrehung. Damit wird der Bogen des Drucksubstrats 200, welcher auf der Gegendruckwalze 20 aufgebracht ist, zu einem möglichst großen Anteil nur einmalig bedruckt. Dieser einmalig bedruckte Bereich kann auch als Andruckbereich bezeichnet werden.

In Fig. 3 ist schematisch dargestellt, wie ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Farbabstimmung ablaufen kann. Eine Druckkassette 30 ist hier ausgebildet, wie sie in den Fig. 1 und 2 erläutert worden ist. Nach dem Rüsten wird die Druckkassette 30 vor dem Einbringen in das Druckwerk 110 der Druckmaschine 100 in die

Andruckvorrichtung 10 eingebracht. Anschließend wird, der Andruckvorgang in einer Andruckvorrichtung 10 durchgeführt. Diese Andruckvorrichtung 10 kann gemäß den Fig. 1 und 2 oder auch der Fig. 4 und 5 ausgebildet sein. Wurde der Andruck durchgeführt, konnte die Farbabstimmung abgeschlossen werden. Nach Abschluss der Farbabstimmung erfolgt ein Einbringen der Druckkassette 30 in das zugehörige Druckwerk 110 der Druckmaschine 100. Die Fig. 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Andruckvorrichtung 10. Während die Ausführungsform der Fig. 1 und 2 insbesondere für ein Drucksystem basierend auf der Tiefdruckfunktionalität ausgebildet ist, wird für ein Drucksystem gemäß einer Flexodruckfunktionalität ein etwas komplexerer Aufbau der Andruckvorrichtung 10 bzw. der Druckkassette 30 benötigt. So ist bei dieser Ausführungsform Teil der Druckkassette 30 und insbesondere Teil der

Einfärbvorrichtung 50 auch eine Rasterwalze 54. Diese dient dem Farbübertrag innerhalb der Einfärbvorrichtung 50 auf die Druckwalze 40. Dementsprechend wurde bei dieser Ausführungsform in der Andruckvorrichtung 10 eine andere Positionierung der Gegendruckwalze 20 gewählt. Auch hier zeigen sich im Unterschied zwischen Fig. 4 und 5 wieder die kontaktierende Position (Fig. 5) und die beabstandete

Position (Fig. 4) zwischen Gegendruckwalze 20 und Druckwalze 40. In Fig. 5 ist also die kontaktierende Situation zwischen Druckwalze 40 und Drucksubstrat 200 dargestellt. Ein Druckvorgang wird durchgeführt, wie er bereits mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 ausführlich erläutert worden ist. Der Fig. 4 und 5 ist darüber hinaus zu entnehmen, dass separat zum Druckantrieb 42 noch ein weiterer Weiterlaufantrieb 52 für die Einfärbvorrichtung 50 vorgesehen ist. Auf diese Weise wird ein

Eintrocknen der Druckfarbe vor, während und vor allem nach der Durchführung des Andruckvorgangs vermieden.

Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei

miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Fig. 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Farbwerk 601. Das Farbwerk ist auf einer fahrbaren Plattform 602 montiert, die für den Fahrbetrieb angehoben und für den Druckbetrieb abgesenkt werden kann. Zum einfachen Austauschen ist der

Formzylinder 603 gut zugänglich angeordnet. An dem Formzylinder ist ein

Rakelmesser 604 angestellt. Über die Farbwanne 605 und eine nicht näher dargestellte Schöpfwalze wird der Formzylinder 603 auch im Stand-By-Betrieb laufend mit Farbe versorgt bzw. gespült. Zum Antrieb des Formzylinders 603 ist ein Elektromotor 606 angeflanscht. Mit dem Bezugszeichen 607 ist schließlich der Akkumulator und der Antrieb für die fahrbare Plattform 602 dargestellt.

Fig. 7 zeigt eine Andruckmaschine 701 mit einem erfindungsgemäßen Farbwerk 601. Das in Fig. 7 dargestellte Farbwerk gleicht dem in Fig. 6 beschriebenen Farbwerk 601 , sodass auf die obige Beschreibung verwiesen werden kann. Die

Andruckmaschine stellt darüber hinaus den Presseur 702 zur Verfügung, sodass bei eingeschobenem Farbwerk 601 ein Andruckvorgang für den nächsten Druckauftrag durchgeführt werden kann. Die hierbei ermittelten Druckdaten werden in einer nicht näher dargestellten elektronischen Schnittstelle des Farbwerks 601 gespeichert.

Fig. 8 zeigt eine Tiefdruckmaschine 801 mit erfindungsgemäßen Farbwerken 802, 803 und 804. Die in Fig. 8 dargestellten Farbwerke 802, 803 und 804 gleichen dem in Fig. 6 beschriebenen Farbwerk 601 , sodass auf die obige Beschreibung verwiesen werden kann. Die dargestellte Andruckmaschine 701 gleicht außerdem der in Fig. 7 dargestellten Andruckmaschine, sodass auch hier auf die obige Beschreibung verwiesen werden kann.

Die in die Tiefdruckmaschine 801 eingeschobenen Farbwerke 802 arbeiten den momentan laufenden Druckauftrag ab. Gleichzeitig werden in der Andruckmaschine nacheinander die Farbwerke 803 für den nächsten Druckauftrag vorbereitet.

Selbstverständlich ist es auch möglich, dass für diesen Zweck mehrere

Andruckmaschinen 701 parallel bereitgestellt werden. Sobald die Farbwerke 803 für den nächsten Druckauftrag vorbereitet sind, werden die Farbwerke 804 an der Tiefdruckmaschine 801 für einen Wechsel mit den Farbwerken 802 bereitgestellt. Bezugszeichenliste für Fig. 1 - Fig. 5 Andruckvorrichtung

Gegendruckwalze

Gegendruckantrieb

Zustellvorrichtung

Druckkassette

mechanische Schnittstelle

elektronische bzw. Medienschnittstelle

Druckwalze

Druckantrieb

Einfärbvorrichtung

Weiterlaufantrieb

Rasterwalze

Rakel

Farbtank Druckmaschine

Druckwerk Drucksubstrat