Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
GRID INFLUENCING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/206570
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a grid influencing system of an electricity grid (4), comprising a current-conducting grid influencing component (6) and a short-circuiting device (8) that includes a circuit breaker (10). The invention in characterized in that the circuit breaker (10) is a vacuum circuit breaker having a vacuum circuit breaker tube that includes an at least partly integrated pre-arcing unit (12) for actively generating an arc (14) between two contacts (19, 34).

Inventors:
BATTERMANN MARTIN (DE)
ERNST PATRIK (DE)
HASELBAUER ANDREAS (DE)
SCHACHERER CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/058157
Publication Date:
October 31, 2019
Filing Date:
April 01, 2019
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H01H33/664; H01H79/00; H01J21/04; H01J21/08; H01T2/00; H01T21/06; H02H9/04
Foreign References:
US3489873A1970-01-13
US3679474A1972-07-25
GB787846A1957-12-18
US3816798A1974-06-11
Other References:
None
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Netzbeeinflussungsanlage eines Energieversorgungsnetzes (4) mit einer stromdurchflossenen Netzbeeinflussungskomponen te (6) und mit einer Kurzschließvorrichtung (8), wobei die Kurzschließvorrichtung (8) einen Leistungsschalter (10) um fasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (10) ein Vakuum-Leistungsschalter mit einer Vakuum-Leistungs schalterröhre ist, die eine zumindest teilweise integrierte Vorzündvorrichtung (12) zur aktiven Erzeugung eines Lichtbo gens (14) zwischen zwei Kontakten (19, 34) enthält.

2. Netzbeeinflussungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass der Leistungsschalter (10) ein Kontaktsystem (16) mit zwei zu einander translatorisch bewegbare Schaltkon takte (18, 19) aufweist und das Kontaktsystems einen Lichtbo genstrompfad (20) und einen Dauerstrompfad (22) aufweist, die zumindest im Kontaktbereich voneinander geometrisch getrennt sind .

3. Netzbeeinflussungsanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorzündvorrichtung (12) mit einer Zündelektrode (24) zur Zündung des Lichtbogens (14) entlang eines Lichtbogenstrompfades (20) versehen ist.

4. Netzbeeinflussungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Kontaktflachen (26) des Lichtbo genstrompfades (20) in einem geschlossenem Zustand des Leis tungsschalters (10) berührungslos zueinander angeordnet sind.

5. Netzbeeinflussungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktsystem (16) einen Be wegkontakt (18) und einen Festkontakt (19) aufweist, wobei ein Kontaktbolzen (30) vorgesehen ist, der einerseits mit ei ner Antriebseinheit und andererseits mit dem Bewegkontakt (18) mechanisch koppelbar ist und dass der Kontaktbolzen des Weiteren mit einem Vorzündkontakt (14) mechanisch gekoppelt ist und der Vorzündkontakt unabhängig vom Bewegkontakt (4) entlang einer Schaltachse (16) translatorisch bewegbar gela- gert ist.

6. Netzbeeinflussungsanlage nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Netzbeeinflussungs anlage (1) eine Serienkompensationsanlage (3) ist.

7. Netzbeeinflussungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Netzbeeinflussungsanlage (1) ein vereinheitlichter Leistungsflussregler (2) ist.

Description:
Beschreibung

Netzbeeinflussungsanlage

Die Erfindung betrifft eine Netzbeeinflussungsanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei Netzbeeinflussungsanlagen wie zum Beispiel Anlagen zur Steigerung oder Steuerung der Übertragungsleistung von Hoch spannungsnetzen wie Serienkompensationsanlagen (engl. Fixed Series Capacitor - FSC) oder bei Lastflussreglern (Universal Power Flow Control - UPFC oder APCU) müssen Schutzeinrichtun gen im Falle eines Netzfehlers, zum Beispiel eines Kurz-oder Erdschlusses vorgesehen sein. Der Schutz besteht aus einem Überspannungsableiter und einem Bypass Strompfad, der

elektrisch leitend geschlossen wird, wenn ein Netzfehler auf- tritt. Maßgeblich für die Schutzwirkung ist eine möglichst schnelle Reaktion im Falle eines Netzfehlers. Typischerweise sollte der Bypassstrompfad innerhalb von zwei Millisekunden (ms) geschlossen sein und im Fehlerstrom anschließend über eine Zeit von einigen Sekunden tragen können.

Gemäß des Standes der Technik werden für die beschriebenen beispielhaften Anwendungen meist Leistungshalbleiter oder ei ne Kombination aus einer Funkenstrecke, eines sogenannten Spark-Gap und Leistungsschaltern eingesetzt. Dabei sind Leis tungshalbleiter vergleichsweise kostenintensiv, da sie für den Kurzschlussstrom über eine für sie vergleichsweise lange Zeit ausgelegt werden müssen. Die ebenfalls angewandte paral lele Anordnung aus einem Spark-Gap und einem Leistungsschal ter benötigt hingegen einen sehr großen Bauraum. Außerdem ist das Spark-Gap durch seine offene Bauweise anfällig gegen Um welteinflüsse wie beispielsweise das Vereisen oder einer Staubbelastung .

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Netzbeeinflus sungsanlage mit einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Bypass strompfades bereitzustellen, wobei diese Vorrichtung gegen- über dem Stand der Technik weniger Bauraum benötigt und weni ger empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen ist.

Die Lösung der Aufgabe besteht in einer Netzbeeinflussungsan lage mit den Merkmalen Patentanspruch 1.

Die erfindungsgemäße Netzbeeinflussungsanlage nach Anspruch 1 dient zur Beeinflussung eines Energieversorgungsnetzes und weist dabei einerseits eine stromdurchflossenen Netzbeein flussungskomponente und andererseits eine Kurzschließvorrich tung auf. Die Kurzschließvorrichtung umfasst dabei einen Leistungsschalter, wobei dieser als Vakuum-Leistungsschalter mit einer Vakuum-Leistungsschalterröhre ausgebildet ist. Die Vakuum-Leistungsschalterröhre umfasst dabei eine Vorzündein richtung zur aktiven Erzeugung eines Lichtbogens zwischen zwei Kontakten.

Einen Vakuum-Leistungsschalter umfasst dabei eine modifizier te Vakuum-Leistungsschalterröhre und einen Antrieb. Die Vor zündeinrichtung ist zumindest teilweise in der Vakuum- Leistungsschalterröhre angeordnet, und erzeugt bei Auftreten eines Netzfehlers einen Lichtbogen entlang eines Lichtbogens trompfades zwischen zwei Kontakten der Röhre. Dieser Lichtbo gen ist für einige Millisekunden stromtragend, solange die mechanischen Kontakte der Leistungsschalterröhre benötigen, um mechanisch zusammen zu fahren und somit einen Dauerstrom pfad herzustellen. Das bedeutet, dass ein Bypassstrompfad bei Auftreten eines Netzfehlers so schnell geschlossen ist, dass die Netzbeeinflussungskomponente an der Netzbeeinflussungsan lage keinen Schaden nehmen. Dies wird durch den beschriebenen Vakuum-Leistungsschalter gewährleistet .

Gegenüber dem Stand der Technik weist die beschriebenen Netz beeinflussungsanlage den Vorteil auf, dass die zur Anwendung kommende Kurzschließvorrichtung nämlich der Vakuum-Leistungs schalter, in der Lage ist, in einem integrierten Gerät auf engen Bauraum, kostengünstig und von Umgebungseinflüssen ge- schützt eine entsprechende Schutzwirkung der Beeinflussungs komponenten zu erzeugen.

In einer Ausgestaltungsform der Erfindung weist die Leis tungsschalter Röhre ein Kontaktsystem mit den zwei bereits erwähnten Kontakten auf, wobei diese Kontakte zu einander translatorisch bewegbar sind. Dabei ist das Kontaktsystem in derart ausgestaltet, dass es einerseits den Lichtbogenstrom pfad aufweist und dass es andererseits einen Dauerstrompfad umfasst, wobei diese beiden Strompfade zumindest im Kontakt bereich voneinander geometrisch getrennt sind.

Die Trennung des Lichtbogenstrompfades vom Dauerstrompfad be wirkt, dass Kontaktflachen des Dauerstrompfades nicht durch die Ausbildung eines Lichtbogens bezüglich ihrer Oberfläche belastet sind. Der Lichtbogenstrompfad nimmt einen anderen geometrischen Verlauf als der Dauerstrompfad. Beim Schließen des Kontaktesystems zum Aufbau des Dauerstrompfades entsteht zwischen diesen beiden Kontaktflächen bevorzugt kein Lichtbo gen weshalb zwischen den Kontaktflächen des Dauerstrompfades keine AufSchmelzungen und keine Verschweißungen entstehen. Derartige Verschweißungen würden beim Wiederöffnen des Kon taktesystems zu Oberflächenbeschädigungen führen, die wiede rum das zwischen den Kontakten vorherrschende elektrische Feld negativ beeinflussen könnten. Bevorzugt bleiben auch in im geschlossenen Zustand Kontaktflächen des Lichtbogenstrom pfades berührungslos. Die Kontaktflächen des Lichtbogenstrom pfades sind von den Kontaktflächen des Dauerstrompfades wie erwähnt, bevorzugt geometrischen getrennt.

In einer weiteren Ausgestaltungsform weist die Vorzündein richtung eine Zündelektrode zur Zündung des Lichtbogens ent lang des Lichtbogenstrompfades auf. Die Zündelektrode dient dazu, bei Eintreffen eines Zündsignals einen Lichtbogen aus zubilden. Dazu umfasst die Vorzündeinrichtung bevorzugt auch eine Zündelektronik, die gegebenenfalls auch außerhalb der Leistungsschalterröhre angeordnet sein kann. In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung weist die Kurzschließvorrichtung der Netzbeeinflussungsanlage, also die Leistungsschalterröhre ein Kontaktsystem mit einem Bewegkon takt und einem Festkontakt auf. Die Bewegung des Bewegkontak tes erfolgt mithilfe eines Kontaktbolzens, der einerseits mit einer Antriebseinheit mechanisch gekoppelt ist und der ande rerseits mit dem Bewegkontakt mechanisch koppelbar ist. Der Kontaktbolzen ist mit einem Vorzündkontakt, der als Zünd elektrode wirkt, mechanisch gekoppelt, wobei der Vorzündkon takt unabhängig vom Bewegkontakt entlang einer Schaltachse translatorisch bewegbar gelagert ist.

Der Vorteil dieser Ausgestaltungsform besteht darin, dass der Vorzündkontakt eine deutlich geringere Masse aufweist als der Bewegkontakt und somit mit derselben Antriebsenergie deutlich schneller bewegt werden kann. Diese schnelle Bewegung des Vorzündkontaktes , bewirkt eine unmittelbare (weniger als 10 ms) Auslösung des Lichtbogens zwischen dem Vorzündkontakt und einem Gegenstück im Festkontakt.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Netzbeeinflussungsanlage in Form einer Seri enkompensationsanlage oder in Form eines Leistungsflussreg lers ausgestaltet ist.

Weitere Ausgestaltungsformen der Erfindung und weitere Merk male werden anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Da bei handelt es sich um rein exemplarische Ausgestaltungsfor men, die keine Einschränkung des Schutzumfangs darstellen. Merkmale mit derselben Bezeichnung aber unterschiedlichen Ausgestaltungsformen, werden dabei mit demselben Bezugszei chen versehen.

Dabei zeigen:

Figur 1 schematisches Schaltbild einer Netzbeeinflussungs anlage in Form eines vereinheitlichten Leistungs flussreglers bzw. Unified-Power-Flow-Controller, Figur 2 schematisches Schaltbild einer Netzbeeinflussungs anlage in Form einer Serienkompensationsanlage,

Figur 3 ein Kontaktsystem mit zwei Kontakten mit Kontakt fingern in geöffneten Zustand,

Figur 4 das Kontaktsystem aus Figur 1 im geschlossenen Zu stand,

Figur 5 eine Vakuum-Leistungsschalterröhre mit einem Kon taktsystem und einem topfförmigen Kontakt mit einer im Zentrum angeordneten, translatorisch bewegbaren Zündelektrode,

Figur 6 eine Vakuum-Leistungsschalterröhre gemäß Figur 5 mit einer axial verschobene Zündelektrode und ge zündeten Lichtbogen.

Figur 7 eine Vakuum-Leistungsschalterröhre gemäß Figur 6 mit eine einem geschlossenen Kontaktsystem

In Figur 1 ist ein Prinzipschaltbild einer Netzbeeinflus sungsanlage in Form eines vereinheitlichten Leistungsfluss reglers 2, auch Unified-Power-Flow-Controller (UPFC) darge stellt. Bei einem Leistungsflussregler 2 handelt es sich um eine Netzbeeinflussungsanlage 1, die dazu dient, in überregi onalen und vermaschten Stromnetzen die übertragene elektri sche Leistung in einzelnen Leitungen wie Freileitungen ge zielt steuern und beeinflussen zu können. Mit Leistungsfluss reglern 2 können so in vermaschten Netzen gezielt bestimmte, vertraglich vereinbarte Leistungsdurchleitungen erfüllt wer den .

Auf die Wirkungsweise des Leistungsflussreglers 2 soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden. Es sei ledig lich gesagt, dass mithilfe von Transformatoren TI Energie aus dem Stromnetz 4 abgezweigt wird, mithilfe von Umrichtern von Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt wird und wieder in Wechselstrom gewandelt wird, umso über einen zweiten Trans formator T2 durch die Veränderung des Phasenwinkels zwischen Strom und Spannung die Impedanz im Netz zu beeinflussen. Für einen Kurzschlussfall muss jedoch eine Kurzschließvorrichtung 8 vorgesehen sein, die hier in Form eines Leistungsschalters 10 ausgestaltet ist. Auf die Wirkungsweise des Leistungs schalters 10 wird im Weiteren noch eingegangen werden.

In Figur 2 ist ein Prinzipschaltbild einer Netzbeeinflus sungsanlage 1 in Form einer Serienkompensationsanlage 3 dar gestellt, auf deren Wirkungsweise ebenfalls nur kurz einge gangen wird. In einem Übertragungssystem ist die maximale Hö he der Wirkleistung, die über eine Leitung oder über Kabel übertragen werden kann, umgekehrt proportional zum Blindwi derstand der Linie. Indem man den Blindwiderstand mit einem Serienkondensator bis zu einem gewissen Grad ausgleicht, kann eine elektrisch kürzere Strecke realisiert und eine höhere Übertragung von Wirkleistung erreicht werden. Da der Serien kompensator selbstregulierend ist - d.h. die Leistung ist di rekt (und ohne Überwachung) proportional zum Netzstrom - gleicht er den Spannungsfall aus, der am Blindwiderstand ent steht. Dadurch wird die Spannungsstabilität im Übertragungs netz erhöht. Auch die Serienkompensationsanlage 3 benötigt eine entsprechende Kurzschließvorrichtung, die im Falle eines Netzfehlers oder eines Kurzschlusses im Netz die Serienkom pensationsanlage sehr schnell vom Netz trennt und somit die Anlage vor größeren Schäden schützt. Auch in der Serienkom pensationsanlage kommt eine Kurzschließvorrichtung zum Ein satz, die einen Schalter umfasst, der im Weiteren näher er läutert wird.

In den Figuren 3 und 4 ist jeweils ein Kontaktsystem 5 einer Vakuums-Leistungsschalterröhre 2 dargestellt. Der Einfachheit halber ist in diesen Figuren lediglich das Kontaktsystem 5 gezeigt, ein grundsätzlicher schematischer Querschnitt durch eine Vakuum-Leistungsschalterröhre 11 ist in den Figuren 5-7 gegeben. Grundsätzlich ist das Kontaktsystem 5 gemäß der Fi- guren 3 und 4 in analoger Anwendung auch Bestandteil einer Vakuum-Leistungsschalterröhre 11 gemäß Figur 5.

Die Vakuum-Leistungsschalterröhre 11, weist dabei ein Gehäuse 4 auf, das in den Figuren 3 und 4 wie bereits dargelegt, der Einfachheit halber nicht dargestellt ist. In diesem Gehäuse 13 liegt ein Vakuum vor, was bedeutet, dass in diesem Bereich ein gegenüber dem Atmosphärendruck erniedrigter Druck vor herrscht, bevorzugt liegt ein Hochvakuum (weniger als 10 3 hPa) vor. In der beschriebenen Vakuum-Leistungsschalterröhre

2 liegt im Gegensatz zu gasisolierten Leistungsschaltern kein Löschgas oder kein Isoliergas vor.

Das Kontaktsystem 5 weist zwei Kontakte auf, grundsätzlich könnten beide Kontakte als Bewegkontakt ausgestaltet sein, in der Regel wird jedoch nur ein Kontakt 18 als Bewegkontakt ausgestaltet, ein zweiter Kontakt ist ein Festkontakt 19. Da bei ist der Bewegkontakt 18 mit einem hier nicht dargestell ten Antrieb verbunden. Die Kontakte 18 und 19 in den Figuren

3 und 4 weisen dabei fingerartige ineinander greifende Forts ätze 44 auf, die entlang einer Schaltachse 36 ausgerichtet sind. In den Beispielen der Figuren 1 und 2 sind von jedem Kontakt drei fingerartige Fortsätze 44 dargestellt, grund sätzlich kann die Anzahl selbstverständlich variieren. Es kann auch zweckmäßig sein, dass jeder Kontakt 18,19 lediglich einen Fortsatz 44 aufweist, dieser kann dann beispielsweise jeweils einen halbringförmigen Querschnitt aufweisen.

Ferner ist die Vakuum-Leistungsschalterröhre mit einer Vor zündeinrichtung 12 ausgestattet, wobei die Vorzündeinrichtung 12 zumindest eine Zündelektrode 24 aufweist und bevorzugt ei ne Zündelektronik 25, die im Falle eines Kurzschluss, wenn der Schalter sehr schnell geschlossen werden muss, ein elekt risches Signal an die Zündelektrode 24 liefert. Die bewirkt, dass im Bereich von Kontaktflächen 40 für einen sogenannten Lichtbogenstrompfad 20 elektrische Ladungen anliegen und es zu einem lichtbogenförmigen Überschlag zwischen zwei Kontakt flächen 40 kommt. Beim Auftreten eines Netzfehlers wird somit zunächst der Kontakt durch den, wie beschrieben, gezündeten Lichtbogen 14 überbrückt. Während der Lichtbogen 14 den Strom leitet, werden dann die Kontakte 18 und 19 durch den mechani schen Antrieb mechanisch geschlossen, wobei es zum Kontakt zwischen Kontaktflächen 26 eines Dauerstrompfades 22 kommt.

Diese Abfolge ist daher zweckmäßig, da der Lichtbogen 14 schneller (in der Regel in weniger als 4 ms) gezündet werden kann und somit für eine kurze Zeit über diesen der Strom fließen kann, bis der langsamere mechanische Kontakt 18, 19 geschlossen ist.

Auf diese Weise wird integriert in einer Vakuumleistungs schalterröhre 11 eine gleiche Wirkung erzielt, wie dies gemäß des Standes der Technik aus der Kombination eines sogenannten Spark-Gaps mit einem Leistungsschalter der Fall ist. Es wird jedoch durch die beschriebene Konstruktion ein deutlich ge ringerer Bauraum benötigt, gleichzeitig ist die Vakuum- Leistungsschalterröhre 11 deutlich weniger anfällig gegenüber Umwelteinflüssen wie dass beispielsweise ein sogenannter Spark-Gap ist.

Grundsätzlich wäre es möglich, den Lichtbogenstrompfad 20 und den Dauerstrompfad 22 geometrisch zu vereinen. Das heißt der Lichtbogen 14 könnte zwischen zwei plattenförmig ausgestalte ten Kontaktflächen 26 der Kontakte 18 und 19 erfolgen. Durch das Ausbrennen der Kontaktflächen 26 mit dem Lichtbogen 14 entsteht jedoch an der Oberfläche eine Schmelzzone, so dass beim Schließen der Kontakte 18 und 19 die Kontaktflächen 26 miteinander verschweißen können. Beim Wiederöffnen wird diese Verschweißung aufgerissen und es entstehen spitze oder scharfkantige Oberflächenrauhigkeiten, die das elektrische Feld beim Öffnen und Schließen der Kontakte 18 und 19 negativ beeinflussen können. Aus diesem Grund ist es zweckmäßig, dass wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt, der Lichtbogenstrom pfad 20 vom Dauerstrompfad 22 geometrisch getrennt ist. Der Lichtbogenstrompfad 20 ist in Figur 3 dargestellt. Er verläuft entlang der Fortsätze 44 und der Lichtbogenstrompfad 20 springt dann über Flanken 46 der Fortsätze 44 an Kontakt flächen 24 des Lichtbogenstroms 20 der korrespondierenden Flanke 46 und der korrespondierenden Kontaktfläche 24 über.

In Figur 4 ist der geschlossenen Zustand des Kontaktsystems 5 dargestellt der Lichtbogen 14 zwischen den Flanken 46 ist er loschen, der Strom fließt über den Dauerstrompfad 22, wobei sich die Kontaktflächen 26 der beiden Kontakte 18 und 19 be rühren. Dieser Stromfluss ist nun dauerhaft stabil.

Gegenüber dem Stand der Technik wird hierbei in einem Schal ter integriert zunächst ein Lichtbogen geschaltet, der sehr schnell zu einem Stromfluss führt, bis der langsamere mecha nische Schaltvorgang über den Dauerstrompfad bereitgestellt ist. Der Dauerstrompfad 22 und der Lichtbogenstrompfad 18 sind hierbei geometrisch voneinander getrennt, was durch An ordnung der fingerartigen Fortsätze 44 gestaltet werden kann. Im geschlossenen Zustand des Kontaktsystems 5 sind die Kon taktflächen 24 für den Lichtbogenstrompfad 18 nicht miteinan der in Berührung. Somit kommt es auch zu keinem Verschweißen zwischen den einzelnen Kontaktflächen 24 des Lichtbogenstrom pfades .

In den Figuren 3 und 4 ist ein Kontaktsystem gezeigt, bei dem der Lichtbogen 14 rein elektrisch über die Zündelektroden 24 durch Anlegen eines entsprechenden Stromes oder einer Span nung gezündet wird. Zur Übermittlung eines Signales, dass diese Bereitstellung des Stromes oder Spannung an der Zünd elektroden 24 auslöst, dient die Zündelektronik 25. Diese ist nicht notwendigerweise in die Vakuum Leistungsschalterröhre 11 integriert. Sowohl die Zündelektroden 24 als auch die Zün delektronik 25 sind Bestandteil der Vorzündeinrichtung 12. In den Figuren 5-7 ist nun eine alternative Möglichkeit darge stellt, den Lichtbogen zu erzeugen. Hierbei handelt es sich um ein mechanisches System, wobei der Lichtbogen gezündet wird, in dem die Zündelektrode 24 sehr schnell in Richtung des Gegenkontaktes bewegt wird und somit eine Feldüberhöhung eintritt, die zur Zündung des Lichtbogens führt. Auch die Vorzündeinrichtung gemäß der Figuren 5-7 weist dabei bevor zugt neben der vor Zündelektroden auch eine Vorzündelektronik auf .

Die Leistungsschalterröhre 2 gemäß Figur 5 umfasst ebenfalls zwei Kontakte eines alternativen Kontaktsystems 16, mit einem Bewegkontakt 18 und einem Festkontakt 19, wobei diese Kontak te vom Querschnitt gesehen topfförmig ausgestaltet sind. Das bedeutet, dass sie in ihrem Zentrum eine Vertiefung 32 auf weisen. In der Vertiefung 32 des Bewegkontaktes 18 ist ein Vorzündkontakt 34 angeordnet. Dieser Vorzündkontakt 34 stellt die Zündelektrode 24 dar. Der Vorzündkontakt 34 berührt dabei vorzugsweise nicht ein Gegenstück 57 im Festkontakt 19, um Verschweißungen zu vermeiden.

Der Vorzündkontakt 34 ist mit einer Schubstange 50 verbunden, die durch eine Bohrung 52 im Kontaktboden 54 des topfförmigen Bewegkontaktes 18 eingebracht ist und dort bewegbar entlang einer Schaltachse 42 gelagert ist. Ferner umfasst die Leis tungsschalterröhre 11 ein Schubrohr 56, das durch einen Mit nehmer 58 am Kontaktbolzen 10 oder an der Schubstange 18 an die Bewegung des Kontaktbolzens 10 mechanisch koppelbar ist. Durch diese Koppelung wird nun die translatorische Bewegung des Bewegkontaktes 18 in Richtung des Festkontaktes 19 be wirkt .

Zunächst fährt der Kontaktbolzen 30 in Figur 5 in der darge stellten Ansicht nach oben. Dies bedeutet in der Darstellung gemäß Figur fünf entgegen der Schwerkraft, eine analoge Kon struktion in entgegengesetzter Richtung, entlang der Schwer kraft ist ebenfalls zweckmäßig. Dabei wird zunächst durch den Kontaktbolzen 30 der Vorzündkontakt 34 bewegt, wobei zu be merken ist, dass der Vorzündkontakt 34 eine deutlich geringe re Masse aufweist als das System des Bewegkontaktes 18 und des Schubrohres 56. Somit bewegt sich der Vorzündkontakt 34 in Richtung seines Gegenstückes 57 wobei, wie in Figur 6 dar gestellt, beim Heraustreten des Vorzündkontakt 34 aus einer Schirmwirkung des Bewegkontaktes 18 bzw. aus der Vertiefung 32 ein Lichtbogen 14 zündet. Diese Bewegung läuft bei geeig neter Einstellung in wenigen Millisekunden ab. So ist es mög lich, dass nach circa 1 - 3 Millisekunden der Lichtbogens trompfad 32 zur Leitung eines elektrischen Stromes über den Lichtbogen 14 durch die Leistungsschalterröhre 11 erfolgt. Hierfür sind entsprechende schnelle Antriebe bevorzugt prell freier Antrieb vorteilhaft, die hier nicht dargestellt sind, aber aus dem Stand der Technik bekannt sind. Diese wiederum können in den genannten Zeitbereichen eine Bewegung des Vor zündkontaktes 34 und einer Ausbildung des Lichtbogens 14 ge währleisten. Ein prellfreier Antrieb kann insbesondere dadurch erzielt werden, dass die kinetische Energie des Be wegkontaktes beim Auftreffen auf den Festkontakt in einer hier nicht dargestellten Federvorrichtung der Antriebseinheit (hierrunter fallen mechanische Federn oder Gasdruckfedern) zwischengespeichert oder in eine andere Energieform wie Wärme umgewandelt wird.

In Figur 6 ist nun der nächste Schritt dargestellt. Der Kon taktbolzen 30 bzw. die Mitnehmervorrichtung 58 hat nun auch das Schubrohr 56 bei seiner translatorischen Bewegung er reicht und schiebt darauffolgend den Bewegkontakt 18 in Rich tung des Festkontaktes 19, so dass die Kontaktflächen 26 der Kontakte 18 und 19 aufeinander liegen und es zu einem Fluss eines Dauerstromes kommt (Figur 7) . Über einen Dauerstrompfad 22 können je nach Anwendung der Leistungsschalterröhre 11 und je nach Betriebssituationen auch Fehler oder Kurzschlussströ me fließen. Bezugszeichenliste

1 Netzbeeinflussungsanlage

2 Leistungsflussregler

3 Serienkompensationsanlage

4 Energieversorgungsnetz

5 Kontaktsystem

6 Netzbeeinflussungskomponente

8 Kurzschließvorrichtung

10 Vakuum-Leistungsschalter

11 Vakuum-Leistungsschalterröhre

12 Vorzündeinrichtung

13 Gehäuse

14 Lichtbogen

16 Kontaktsystem

18 Bewegkontakt

19 Festkontakt

20 Lichtbogenstrompfad

22 Dauerstrompfad

24 Zündelektrode

25 Zündelektronik

26 Kontaktflachen

30 Kontaktbolzen

32 Vertiefung

34 Vorzündkontakt

36 Schaltachse

38 Kontaktstück

40 Kontaktflache LBSP

42 Schaltachse

44 fingerartige Fortsätze

46 Dampfschicht

48 Flanken

50 Schubstange

52 Bohrung Kontaktboden Schubrohr Gegenstück Mitnehmer