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Title:
GRINDING DEVICE AND METHOD FOR OPERATING A GRINDING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/013926
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a grinding device (10), in particular an agitator mill, which has a grinding chamber (12) with a plurality of grinding media and a material inlet (18) for admitting in particular dry grinding stock into the grinding chamber (12) and an agitator (14), the grinding device (10) having a plurality of water inlets (42) for admitting water into the grinding chamber (12). The invention also relates to a method for operating a grinding device (10) with a grinding chamber (12) having a plurality of grinding media and an agitator (14), said method comprising the steps of: - admitting grinding stock into the grinding chamber (12) and - admitting water into the grinding chamber (12) via a plurality of water inlets.

Inventors:
WILCZEK MICHAEL (DE)
RÜTHER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/070802
Publication Date:
January 28, 2021
Filing Date:
July 23, 2020
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP IND SOLUTIONS AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B02C17/16; B02C17/18
Foreign References:
JPH09122519A1997-05-13
SU594294A21978-02-25
DE69005433T21994-07-07
CN106311032A2017-01-11
EP3060345B12017-05-31
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Mahleinrichtung (10), insbesondere eine Rührwerksmühle, aufweisend

eine Mahlkammer (12) mit einer Mehrzahl von Mahlkörpern und einem

Materialeinlass (18) zum Einlassen von insbesondere trockenem Mahlgut in die

Mahlkammer (12) und

ein Rührwerk (14),

dadurch gekennzeichnet, dass

die Mahleinrichtung (10) eine Mehrzahl von Wassereinlässen (42) zum Einlassen von Wasser in die Mahlkammer (12) aufweist.

2. Mahleinrichtung (10) nach Anspruch 1 , wobei die Wassereinlässe (42) in dem Rührwerk (14) angeordnet sind.

3. Mahleinrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Rührwerk (14) eine Leitung (40) zum Leiten von Wasser umfasst, die sich axial durch das Rührwerk (14) erstreckt und mit der Mehrzahl von Wassereinlässen (42) verbunden ist.

4. Mahleinrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Rührwerk (14) eine Antriebswelle (16) und eine Mehrzahl von daran angeordneten Rührelementen (22) aufweist und wobei die Wassereinlässe (42) in den Rührelementen (22) und/ oder der Antriebswelle (16) angeordnet sind.

5. Mahleinrichtung (10) nach Anspruch 4, wobei sich die Leitung (40) durch die Antriebswelle (16) erstreckt.

6. Mahleinrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Mahleinrichtung (10) ein die Mahlkammer (12) zumindest teilweise umschließendes Gehäuse (32) aufweist und wobei die Wassereinlässe (42) in dem Gehäuse (32) angeordnet sind. 7. Mahleinrichtung (10) nach Anspruch 6, wobei das Gehäuse doppelwandig mit einer Außenwand (36) und einer Innenwand (38) ausgebildet ist und wobei zwischen der Außenwand (36) und der Innenwand (38) ein Hohlraum (34) ausgebildet ist, der mit der Leitung (40) und/ oder zumindest einem Wassereintritt (54, 56) zum Einlassen von Wasser in den Hohlraum (34) verbunden ist.

8. Mahleinrichtung (10) nach Anspruch 7, wobei die Wassereinlässe (42) in der Innenwand (38) ausgebildet sind.

9. Mahleinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei das Gehäuse (32) zwei Gehäuseabschnitte (46, 48) umfasst, die fluidtechnisch voneinander getrennt angeordnet sind und jeweils einen Wassereintritt (54, 56) aufweisen.

10. Mahleinrichtung (10) nach Anspruch 1 , wobei die Wassereinlässe (42) über die Erstreckung der Mahlkammer (12) im Wesentlichen gleichmäßig zueinander beabstandet angeordnet sind.

11. Mahleinrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Dosiereinrichtung vorgesehen ist, die mit den Wassereinlässen (42) in Verbindung steht und wobei die Dosiereinrichtung derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass in der Mahlkammer (12) ein Wasser-Feststoffverhältnis von etwa 1 :50 bis 1 :150, insbesondere 1 :100 eingestellt ist.

12. Verfahren zum Betrieb einer Mahleinrichtung (10) mit einer Mahlkammer (12) mit einer Mehrzahl von Mahlkörpern und einem Rührwerk (14), aufweisend die Schritte:

- Einlassen von Mahlgut in die Mahlkammer (12) und

- Einlassen von Wasser in die Mahlkammer (12) über eine Mehrzahl von Wassereinlässen (42). 13. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Einlassen von Wasser separat zu dem Einlassen des Mahlguts erfolgt.

14. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei innerhalb der Mahlkammer (12) ein Wasser-Feststoffverhältnis von etwa 1 :50 bis 1 :150, insbesondere 1 :100 eingestellt wird.

Description:
Mahleinrichtung und Verfahren zum Betreiben einer Mahleinrichtung

Die Erfindung betrifft eine Mahleinrichtung, insbesondere eine Rührwerksmühle, mit einer Mehrzahl von Wassereinlässen zum Einlassen von Wasser in die Mahlkammer. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Mahleinrichtung.

Zur Aufbereitung von Rohmaterialien, insbesondere von mineralischen Brech- / Mahlgütern, wie beispielsweise Kalkstein, Ölsand, Kohle und Erze, wie Eisenerz und Nickelerz werden beispielsweise Rührwerksmühlen verwendet. Eine Rührwerkskugelmühle weist beispielsweise eine waagerecht oder senkrecht stehende Mahlkammer auf, in der ein im Wesentlichen waagerecht oder senkrecht verlaufendes Rührwerk angeordnet ist.

Üblicherweise werden Rührwerksmühlen mit einem Gemisch aus Wasser und Mahlgut (Slurry) betrieben, da dies aufgrund der hohen Feinheit des Materials eine effizientere Zerkleinerung und einen einfacheren Transport des Materials durch die Mahlkammer nach sich zieht. Die hohe thermische Belastung aufgrund der hohen Energiedichte innerhalb einer Rührwerksmühle wird zum einen durch das Wasser und zum anderen durch einen Kühlmantel reduziert. Eine Verklumpung des Materials wird beispielsweise zusätzlich durch die Zugabe von Tensiden verringert. Bei der Zerkleinerung von Zementklinker ist der voran beschriebene Betrieb der Rührwerksmühle aufgrund der hydraulischen Aktivität des Materials nicht möglich. Zementklinker wird üblicherweise trocken gemahlen, wobei es aufgrund der hohen Temperaturen und der starken mechanischen Beanspruchung zu einer statischen Aufladung des Materials kommt, was eine Agglomeration des Materials nach sich ziehen kann. Aus der EP 3 06 0 345 B1 ist beispielsweise eine Rührwerksmühle bekannt.

Ausgehend von dem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rührwerksmühle anzugeben, die eine Agglomeration des Mahlguts und eine Überhitzung der Rührwerksmühlenkomponenten verhindert. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rührwerksmühle mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs 1 und durch ein Verfahren gemäß des unabhängige Verfahrensanspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Eine Mahleinrichtung insbesondere eine Rührwerksmühle umfasst nach einem ersten Aspekt eine Mahlkammer mit einer Mehrzahl von Mahlkörpern und einem Materialeinlass zum Einlassen von insbesondere trockenem Mahlgut in die Mahlkammer. Die Mahleinrichtung weist auch ein Rührwerk und eine Mehrzahl von Wassereinlässen zum Einlassen von Wasser in die Mahlkammer auf.

Eine solche Mahleinrichtung wird beispielsweise zur Zerkleinerung von Zementklinker oder Rohmaterialien, insbesondere von mineralischen Brech- / Mahlgütern, wie beispielsweise Kalkstein, Ölsand, Kohle und Erze, wie Eisenerz und Nickelerz verwendet.

Die Mahlkammer der Mahleinrichtung ist vorzugsweise hohlzylindrisch ausgebildet, wobei das Rührwerk insbesondere vollständig innerhalb der Mahlkammer angeordnet ist. Die Mahlkammer ist außerdem zumindest teilweise mit einer Mehrzahl von sehr verschleißbeständigen Mahlkörpern gefüllt, die beispielsweise kugelförmig oder zylinderförmig ausgebildet sind und innerhalb der Mahlkammer frei beweglich sind. Das Rührwerk der Mahleinrichtung dient dem Durchmischen des Mahlguts und der Mahlkörper innerhalb der Mahlkammer, wobei das Mahlgut durch die Mahlkörper zerkleinert wird. Das Rührwerk erstreckt sich vorzugsweise axial durch die Mahlkammer und wird vorzugsweise zur Rotation um die Mittelachse der Mahleinrichtung und relativ zu der Mahlkammer angetrieben und weist eine Antriebswelle auf, an der eine Mehrzahl von in die Mahlkammer hineinragende Rührelemente angebracht sind, die beispielsweise stabförmig oder wendelförmig ausgebildet sind und sich insbesondere spiralförmig um die Antriebswelle winden. Die Rührelemente erstrecken sich vorzugsweise in radialer Richtung der Antriebswelle und sind mit dieser fest verbunden, beispielsweise verschweißt oder einstückig mit dieser ausgebildet. Die Rührelemente sind beispielsweise gleichmäßig zueinander beabstandet vorzugsweise über die gesamte Länge der Mahlkammer angeordnet.

Die Antriebswelle des Rührwerks erstreckt sich insbesondere in horizontaler Richtung durch die Mahlkammer hindurch und steht an dem Materialeinlassseitigen Ende der Mahlkammer vorzugsweise aus dieser hervor. Die Antriebswelle wird insbesondere von einem Antriebsmotor außerhalb der Mahlkammer angetrieben. Das Rührwerk ist derart ausgebildet, dass es bei einer Rotation um die Antriebswelle eine Durchmischung des Materials und gleichzeitig das Materials von dem Materialeinlassseitigen Ende der Mahlkammer zu dem gegenüberliegenden Ende, an dem ein Materialauslass angeordnet ist, transportiert.

Die Wassereinlässe ermöglichen eine Zufuhr von Wasser in die Mahlkammer separat zu dem zu mahlenden Schüttgut, das über den Materialeinlass in die Mahlkammer aufgegeben wird. Vorzugsweise wird über den Materialeinlass ausschließlich trockenes Mahlgut und über die Wassereinlässe ausschließlich Wasser in die Mahlkammer aufgegeben. Es ist denkbar, dass an dem Materialauslassseitigen Ende der Mahlkammer mehr Wassereinlässe angeordnet sind als an dem Materialeinlassseitigen Ende der Mahlkammer. Das Wasser innerhalb der Mahlkammer sorgt für eine Kühlung der Mahleinrichtung und des Materials, sodass sowohl die Komponenten der Mahleinrichtung als auch das Mahlgut vor einer Beschädigung durch Überhitzen bewahrt werden. Die Wassereinlässe sind vorzugsweise gleichmäßig über die Erstreckung der Mahlkammer verteilt, sodass eine gleichmäßige Zufuhr von Wasser in die Mahlkammer möglich ist. Insbesondere wird genau so viel Wasser pro Zeiteinheit in die Mahlkammer der Mahleinrichtung aufgegeben, wie es während des Mahlvorgangs verdampft, sodass eine Reaktion des Mahlguts mit dem Wasser minimiert oder vermieden wird. Durch die Zugabe einer geringen Wassermenge in die Mahlkammer wird insbesondere bei Rührwerksmühlen zum einen die Temperatur in der Mahlkammer gesenkt und zum anderen die statische Ladung an den Partikeln des Mahlguts reduziert, wodurch die Agglomerationsneigung verringert wird. Gemäß einer ersten Ausführungsform sind die Wassereinlässe, beispielsweise ausschließlich, in dem Rührwerk angeordnet. Die Wassereinlässe sind vorzugsweise in der Antriebswelle und/ oder den Rührelementen des Rührwerks angeordnet. Beispielsweise sind die Wassereinlässe düsenförmig ausgebildet, sodass ein feindosiertes Einlassen des Wassers in die Mahlkammer ermöglicht wird. Vorzugsweise sind die Wassereinlässe über das gesamte Rührwerk beispielsweise gleichmäßig verteilt an diesem angeordnet. Die Wassereinlässe sind gemäß einer weitere Ausführungsform über die Erstreckung der Mahlkammer im Wesentlichen gleichmäßig zueinander beabstandet angeordnet sind.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das Rührwerk eine Leitung zum Leiten von Wasser, die sich axial durch das Rührwerk erstreckt und mit der Mehrzahl von Wassereinlässen verbunden ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich die Leitung vorzugsweise koaxial durch die insbesondere als Hohlwelle ausgebildete Antriebswelle. Die Leitung erstreckt sich vorzugsweise koaxial zu dem Rührwerk durch das gesamte Rührwerk hindurch und insbesondere zumindest ein einem Ende des Rührwerks aus der Mahlkammer heraus. Die Leitung ist vorzugsweise mit den in dem Rührwerk angeordneten Wassereinlässen verbunden, sodass Wasser von der Leitung zu den Wassereinlässen und in die Mahlkammer strömt. Eine in dem Rührwerk angeordnete Leitung zum Leiten des Wassers bietet eine besonders platzsparende Lösung.

Das Rührwerk weist gemäß einer weiteren Ausführungsform eine Antriebswelle und eine Mehrzahl von daran angeordneten Rührelementen auf, wobei die Wassereinlässe in den Rührelementen und/ oder der Antriebswelle angeordnet sind. Beispielsweise weist jedes der Rührelemente jeweils zumindest einen Wassereinlass auf. Insbesondere sind die Wassereinlässe an dem radial nach außen weisenden Ende der Rührelemente angeordnet. Die Wassereinlässe sind beispielsweise als sich von der Leitung radial nach außen erstreckende Kanäle zum Leiten von Wasser ausgebildet, die in der Mahlkammer münden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Mahleinrichtung ein die Mahlkammer zumindest teilweise umschließendes Gehäuse auf, wobei die Wassereinlässe in dem Gehäuse angeordnet sind. Beispielsweise weisen das Rührwerk und das Gehäuse jeweils eine Mehrzahl von Wassereinlässen auf. Es ist ebenfalls denkbar, dass die Wassereinlässe ausschließlich in dem Gehäuse und nicht in dem Rührwerk ausgebildet sind. Das Gehäuse ist insbesondere hohlzylinderförmig ausgebildet. Insbesondere ist das Gehäuse relativ zu dem Rührwerk stationär angeordnet, sodass es während des Mahlvorgangs nicht rotiert. Das Rührwerk ist innerhalb der Mahlkammer und relativ zu dem Gehäuse rotierbar angebracht.

Das Gehäuse ist gemäß einer weiteren Ausführungsform doppelwandig mit einer Außenwand und einer Innenwand ausgebildet und wobei zwischen der Außenwand und der Innenwand ein Hohlraum ausgebildet ist, der mit der Leitung und/ oder zumindest einem Wassereintritt zum Einlassen von Wasser in den Hohlraum verbunden ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Wassereinlässe in der Innenwand ausgebildet, sodass das durch den Wassereintritt in den Hohlraum strömende Wasser durch die Wassereinlässe in der Innenwand in die Mahlkammer gelangt. Der Wassereintritt erstreckt sich vorzugsweise durch die Außenwand hindurch.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das Gehäuse zwei Gehäuseabschnitte, die fluidtechnisch voneinander getrennt angeordnet sind und jeweils einen Wassereintritt aufweisen. Beispielsweise umfasst der erste Gehäuseabschnitt den Materialeinlass und der zweite Gehäuseabschnitt den Materialauslass, sodass die Gehäuseabschnitte vorzugsweise in Strömungsrichtung des zu Mahlguts hintereinander angeordnet sind. Jeder Gehäuseabschnitt weist jeweils eine Außenwand und eine Innenwand mit einer Mehrzahl von Wassereinlässen zum Einlassen von Wasser in die Mahlkammer auf. Zwei voneinander getrennte Gehäuseabschnitte ermöglichen eine gezielte Zufuhr von Wasser in unterschiedliche Bereich der Mahlkammer.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Mahleinrichtung eine Dosiereinrichtung auf, die mit den Wassereinlässen in Verbindung steht, wobei die Dosiereinrichtung derart ausgebildet und eingerichtet, dass in der Mahlkammer ein Wasser-Feststoffverhältnis von etwa 1 :50 bis 1 :150, insbesondere 1 :100 eingestellt ist. Die Dosiereinrichtung umfasst beispielsweise eine Pumpe und/ oder eine Blende in der Leitung oder den Wassereinlässen und vorzugsweise eine mit dieser verbundenen Regelungseinrichtung. Die Regelungseinrichtung ist vorzugsweise zur Regelung der Menge an durch die Wassereinlässe in die Mahlkammer strömenden Wassermenge pro Zeiteinheit ausgebildet. Die Regelungseinrichtung ist insbesondere derart ausgebildet, dass die Menge an durch die Wassereinlässe in die Mahlkammer strömendes Wasser über eine bestimmte Zeiteinheit der Menge an während des Mahlvorgangs über die gleiche Zeiteinheit verdampfendem Wasser entspricht.

Beispielsweise umfasst die Mahleinrichtung zusätzlich eine mit der Regelungseinrichtung verbundene Temperaturmesseinrichtung innerhalb der Mahlkammer zum Ermitteln der Temperatur des Mahlguts oder der Gasphase innerhalb der Mahlkammer. Die Regelungseinrichtung ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie in Abhängigkeit der ermittelten Temperatur die Menge an Wasser in die Mahlkammer erhöht oder verringert. Beispielsweise wird die Menge an Wasser erhöht, wenn die Temperatur einen vorabbestimmten Grenzwert überschreitet. Die Menge an Wasser wird beispielsweise verringert, wenn die Temperatur einen vorabbestimmten Grenzwert unterschreitet. Der Temperaturgrenzwert ist beispielsweise 80°C bis 140°C, insbesondere 100°C bis 120 °C

Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Betreiben einer Mahleinrichtung mit einer Mahlkammer mit einer Mehrzahl von Mahlkörpern und einem Rührwerk, aufweisend die Schritte:

- Einlassen von Mahlgut in die Mahlkammer und

- Einlassen von Wasser in die Mahlkammer über eine Mehrzahl von Wasserein lässen.

Die vorangehend mit Bezug auf die Mahleinrichtung beschriebenen Ausführungen und Vorteile treffen in verfahrensmäßiger Entsprechung ebenfalls auf das Verfahren zum Betrieben einer Mahleinrichtung zu. Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Einlassen von Wasser separat zu dem Einlassen des Mahlguts. Innerhalb der Mahlkammer wird gemäß einer weiteren Ausführungsform ein Wasser-Feststoffverhältnis von etwa 1 :50 bis 1 :150, insbesondere 1 : 100 eingestellt.

Vorzugsweise entspricht die Menge an in die Mahlkammer über die Wassereinlässe eingelassenem Wasser über eine Zeiteinheit der Menge an im Betrieb der Mahlanlage über die gleiche Zeiteinheit verdampfendem Wasser.

Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung ist nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Mahleinrichtung in einer Schnittansicht gemäß einem Ausführungsbeispiel.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Mahleinrichtung in einer Schnittansicht gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.

In Fig. 1 ist eine Mahleinrichtung 10 gezeigt. Bei der Mahleinrichtung 10 handelt es sich um eine Rührwerksmühle, die eine im Wesentlichen hohlzylindrische Mahlkammer 12 aufweist, in der ein Rührwerk 14 angeordnet ist. Die zylindrische Mahlkammer 12 ist beispielhaft horizontal angeordnet, wobei an einem Ende der Mahlkammer 12 ein Materialeinlass 18 zum Einlassen von insbesondere trockenem zu mahlendem Material vorgesehen. An dem gegenüberliegenden Ende der Mahlkammer 12 ist ein Materialauslass 20 zum Auslassen von gemahlenem Material aus der Mahlkammer 12 angeordnet. Das Rührwerk 14 erstreckt sich koaxial zu der Mahlkammer 12 innerhalb dieser und umfasst eine Antriebswelle 16. Das Rührwerk 16 umfasst die Antriebswelle 16 und eine Mehrzahl von Rührelementen 22, die an der Antriebswelle 16 angebracht sind und sich in radialer Richtung zu der Antriebswelle 16 erstrecken. Bei den Rührelementen 22 handelt es sich beispielsweise um sich radial zu der Antriebswelle 16 erstreckende Vorsprünge, wie Stäbe, Mitnehmer oder Arme. Beispielsweise sind die Rührelemente 22 helixförmig, insbesondere wendelförmig oder in Form einer zylindrischen Spirale, ausgebildet und winden sich um die Antriebswelle 16 herum. Die helixförmigen Rührelemente 22 weisen beispielhaft eine konstante Steigung auf. Die Rührelemente 22 sind beispielsweise gleichmäßig zueinander versetzt an der Antriebswelle 16 angebracht. Beispielhaft weisen die Rührelemente 22 der Fig. 2 über die Erstreckung der Antriebwelle 16 in etwa den gleichen Abstand zueinander auf. Insbesondere sind die Rührelemente 22 und die Antriebswelle aus Stahl, vorzugsweise Blech aus einem duktilen und schweißgeeigneten Stahl, ausgebildet. Die Rührelemente 22 sind vorzugsweise fest mit der Antriebswelle 16 verbunden, beispielsweise verschweißt oder einteilig mit dieser ausgebildet. An der Antriebswelle 16 ist beispiel haft ein Verschleißschutz 24 angebracht. Bei dem Verschleißschutz handelt es sich beispielsweise um eine Beschichtung aus einem Flartmetall oder einem Metallmatrix- Verbundwerkstoff.

An der Antriebswelle 16 ist Antriebsmotor 26 angebracht, der die Antriebswelle 16 rotierend antreibt, sodass das Rührwerk 14 im Betrieb der Mahleinrichtung 10 um die Längsachse rotiert. Der Antriebsmotor 26 ist zumindest teilweise von einem Motorgehäuse 28 umgeben und beispielsweise über in Fig.1 nicht dargestellte Antriebselement mit der Antriebswelle 16 verbunden. In der Mahlkammer 12 sind in Fig. 1 nicht dargestellte frei bewegliche Mahlkörper, beispielsweise Mahlkugeln, angeordnet, die zur Zerkleinerung des Materials dienen. Durch die Rotation des Rührwerks 14 werden die Mahlkörper zusammen mit dem zu mahlenden Material entlang des Rührwerks 14 transportiert. Vorzugsweise werden die Mahlkörper sowohl in horizontaler Richtung als auch radial nach außen bezogen auf die Mahlkammer 12 bewegt. Das Material verlässt durch den Materialauslass 20 am Ende der Mahlkammer 12 die Mahleinrichtung 10.

Die Mahleinrichtung 10 weist des Weiteren eine Separationseinrichtung 30 auf, die an dem materialauslassseitigen Endbereich der Mahleinrichtung 10 innerhalb der Mahlkammer 12 angeordnet ist. Die Separationseinrichtung 30 dient dem Trennen des Mahlguts von den Mahlkörpern vor dem Materialauslass 20, sodass die Mahlkörper innerhalb der Mahlkammer 12 verbleiben. Bei der Separationseinrichtung 30 handelt es sich beispielhaft um einen Rotorkorb, der koaxial zu und an der Antriebswelle 16 angebracht ist, sodass dieser mit dem Rührwerk 14 rotiert. Der Rotorkorb weist eine Mehrzahl von parallelen Stäben oder Löchern auf, wobei die Stäbe einen Abstand zueinander oder die Löcher einen Durchmesser aufweisen, der geringer ist als der Durchmesser der Mahlkörper, sodass diese nicht in das Innere des Rotorkorbs gelangen. Das Innere des Rotorkorbs steht mit dem Materialauslass 20 in Verbindung, sodass das in den Rotorkorb gelangte Material durch den Materialauslass 20 die Mahlkammer verlässt.

Die Mahleinrichtung 10 weist auch ein Gehäuse 32 auf, das relativ zu dem Rührwerk 14 stationär ist, sodass es nicht von der Antriebswelle 16 angetrieben wird und nicht rotiert. Das Gehäuse 32 ist beispielsweise doppelwandig ausgebildet, sodass zwischen zwei parallelen Wänden des Gehäuses 32 ein Hohlraum 34 ausgebildet ist. Das Gehäuse 32 umfasst vorzugsweise eine Außenwand 36 und eine Innenwand 38, die die Mahlkammer 12 begrenzt. Es ist ebenfalls denkbar, dass das Gehäuse 32 lediglich eine Wandung aufweist. Das Gehäuse 32 umschließt die Mahlkammer 12 zumindest teilweise oder vollständig. Die Antriebswelle 16 erstreckt sich an dem Materialeinlassseitigen Wende der Mahlkammer 12 durch das Gehäuse 32 hindurch. Die Antriebswelle 16 ist als Hohlwelle ausgebildet, wobei innerhalb der Antriebswelle 16 eine zu dieser koaxiale Leitung 40 zum Leiten von Wasser ausgebildet ist. Die Leitung 40 erstreckt sich vorzugsweise in zumindest eine, eine Mehrzahl oder alle Rührelemente 22.

Die Mahlkammer 12 weist eine Mehrzahl von Wassereinlässen 42 zum Einlassen von Wasser in die Mahlkammer auf. Beispielsweise weist das Rührwerk 14 eine Mehrzahl von Wassereinlässen 42 auf, die vorzugsweise an den Rührelementen 22 und/ oder in der Antriebswelle 16 angebracht sind und mit der Leitung 40 derart verbunden sind, dass Wasser durch die Leitung 40 zu den Wassereinlässen 42 strömt und in die io

Mahlkammer 12 gelangt. Vorzugsweise sind an den radial äußeren Bereichen der Rührelemente 22 jeweils ein oder eine Mehrzahl von Wassereinlässen 42 angeordnet.

Die Mahleinrichtung 10 weist des Weiteren einen Wasserzulauf 44 auf, der an dem aus dem Gehäuse 32 hervorstehenden Ende der Antriebswelle 16 angeordnet ist und mit der Leitung 40 verbunden ist.

Beispielhaft weist die Innenwand 38 des Gehäuses 32 eine Mehrzahl von Wassereinlässen 42 auf, wobei die Leitung 40 vorzugsweise mit dem Hohlraum 34 zwischen der Außenwand 36 und der Innenwand 38 verbunden ist, sodass Wasser in den Hohlraum 34 strömt und über die Wassereinlässe 42 in der Innenwand 38 in die Mahlkammer 12 gelangt. Es ist denkbar, dass Wassereinlässe 42 in der Innenwand 38 des Gehäuses 32 und/ oder in dem Rührwerk 14 sind.

Im Betrieb der Mahleinrichtung 10 wird zu Mahlendes Gut durch den Materialeinlass 18 in die Mahlkammer geleitet und dort mittels des rotierenden Rührwerks 14 in Richtung des Materialauslasses 20 bewegt. Die innerhalb der Mahlkammer angeordneten Mahlkörper bewirken zusammen mit dem Umwälzen eine Zerkleinerung des Materials. Während des Mahlvorgangs wird über die Wassereinlässe 42 Wasser in die Mahlkammer 12 eingelassen, sodass das Mahlgut und die Mahleinrichtung 10 gekühlt werden. Vorzugsweise entspricht die Menge des pro Zeiteinheit in die Mahlkammer 12 eingelassene Wasser der Menge des in der gleichen Zeiteinheit innerhalb der Mahlkammer verdampfenden Wassers, sodass das Material innerhalb der Mahlkammer 12 durch das Wasser ausschließlich gekühlt und nicht mit diesem zu einem Gemisch aus Wasser und Mahlgut vermischt wird. Vorzugsweise ist die Wassermenge so gering, dass lediglich ein sehr geringer, vorzugsweise vernachlässigbarer Anteil des Mahlguts mit dem Wasser reagiert und beispielsweise aushärtet, wenn es sich bei dem Mahlgut beispielsweise um Zementklinker handelt.

Vorzugsweise weist die Mahleinrichtung 10 eine in den Zeichnungen nicht dargestellte Dosiereinrichtung zum Aufgeben von Wasser in Mahlkammer 12 auf. Die Dosiereinrichtung umfasst beispielsweise eine Pumpe oder eine Blende und eine damit verbundene Regelungseinrichtung. Die Regelungseinrichtung steht vorzugsweise mit einer Temperaturmesseinrichtung innerhalb der Mahlkammer 12 in Verbindung, sodass die Temperatur innerhalb der Mahlkammer 12 an die Regelungseinrichtung übermittelt wird. Die Regelungseirichtung steht beispielsweise mit der Pumpe oder der Blende zum Aufgeben von Wasser in Mahlkammer 12 in Verbindung, wobei die Regelungs einrichtung derart ausgebildet ist, dass sie in Abhängigkeit der übermittelten Temperatur die in die Mahlkammer 12 aufzugebene Wassermenge variiert, insbesondere erhöht oder verringert. Beispielsweise wird die Menge an Wasser in Mahlkammer 12 erhöht, wenn die Temperatur innerhalb der Mahlkammer 12 einen bestimmten Wert übersteigt und umgekehrt.

Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Mahleinrichtung 10, wobei gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die Mahleinrichtung 10 der Fig. 2 weist im Unterschied zu der Mahleinrichtung der Fig. 1 einen ersten und einen zweiten Gehäuseabschnitt 46, 48 auf, die jeweils eine Innenwand 38 und eine Außenwand 36 mit einem jeweiligen Flohlraum 50, 52 aufweist. Der erste und er zweite Flohlraum 50, 52 sind separat zueinander angeordnet, sodass diese nicht fluidtechnisch miteinander verbunden sind. Jeder Gehäuseabschnitt 46, 48 weist jeweils einen Wassereintritt 54, 56 auf, die mit dem jeweiligen Flohlraum 50, 52 verbunden sind, sodass Wasser von dem jeweiligen Wassereintritt 54, 56 in den jeweils mit diesem verbundenen Flohlraum 50, 52 fließt. Beispielsweise ist die Leitung 40 innerhalb der als Flohlwelle ausgebildeten Antriebswelle 16 nicht mit den Flohlräumen 50, 52 verbunden.

Bezugszeichenliste

10 Mahleinrichtung 12 Mahlkammer

14 Rührwerk

16 Antriebswelle

18 Materialeinlass 20 Materialauslass 22 Rührelement

24 Verschleißschutz 26 Antriebsmotor

28 Motorgehäuse

30 Separationseinrichtung 32 Gehäuse

34 Hohlraum

36 Außenwand

38 Innenwand

40 Leitung

42 Wassereinlass

44 Wasserzulauf

46 Gehäuseabschnitt

48 Gehäuseabschnitt 50 erster Hohlraum 52 zweiter Hohlraum 54 erster Wassereintritt 56 zweiter Wassereintritt