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Patent Searching and Data


Title:
GRINDING DISK HAVING PLANT SEED CAPSULES AS A FILLER AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/086371
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a synthetic-resin-bonded grinding disk comprising a mixture of abrasive grain, binding agent, and pore formers, wherein the pore formers are plant seeds and are contained in the finished grinding disk. The grinding disk is composed of 60 to 90 wt % of abrasive grain and 10 to 40 wt % of a binding agent, wherein the plant seeds constitute up to 80 wt % of the binding agent. The plant seeds can contain oil and can be rape seeds, poppy seeds, clover seed, lupin seeds, mustard seeds, serradella vetch seeds, or similar plant seeds. The grinding disk can be produced by mixing abrasive grain, binding agent, and plant seeds, pouring the starting mixture into a mold provided therefor, pressing the mixture, pre-drying the mixture, and curing the grinding disk. The plant seeds are not burned in the production of the grinding disk. The grinding disk is cured at temperatures of up to 250°C, preferably of up to 200°C, more preferably of up to 180°C, and more preferably of up to 150°C.

Inventors:
KEULER JOSEF (DE)
STANG CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/050996
Publication Date:
August 05, 2010
Filing Date:
January 28, 2010
Export Citation:
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Assignee:
RHODIUS SCHLEIFWERKZEUGE GMBH (DE)
KEULER JOSEF (DE)
STANG CHRISTIAN (DE)
International Classes:
B24D3/32; B24D3/20; B24D3/34
Foreign References:
DE102004035088A12006-02-16
US2537541A1951-01-09
US5203886A1993-04-20
US5221294A1993-06-22
US5203886A1993-04-20
DE60206661T22006-09-28
DE12943C
DE102004035088A12006-02-16
DE69705538T22002-05-16
DE10297124T52004-07-22
Attorney, Agent or Firm:
GRITSCHNEDER, Martin et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Kunstharzgebundene Schleifscheibe, enthaltend eine Mischung von Schleifkorn, Bindemittel und Porenbildner, wobei die Porenbildner Pflanzensamen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzensamen in der fertig gestellten Schleifscheibe enthalten sind.

2. Schleifscheibe gemäß Anspruch 1 , die zu 60 bis 90 Gew.-% aus Schleifkorn und zu 10 bis 40 Gew.-% aus Binder besteht.

3. Schleifscheibe gemäß Anspruch 2, wobei die Pflanzensamen bis zu 80 Gew.-% des Binders ausmachen.

4. Schleifscheibe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schleifkorn Korund, Siliziumkarbid, Chromoxid, kubisches Bornitrid, Diamant, Siliziumoxid, Zirkonoxid, Granat und Schmirgel, oder Mischungen daraus ist.

5. Schleifscheibe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Größe der Schleifkörner im Bereich von 105 μm bis 2830 μm, vorzugsweise im Bereich von 250 μm bis 2830 μm, ist.

6. Schleifscheibe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Pflanzensamen Öl enthalten.

7. Schleifscheibe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Pflanzensamen Raps-, Mohn-, Klee-, Lupinen-, Senf-, Seradella-, Wickensamen oder ähnliche Pflanzensamen sind.

8. Schleifscheibe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bindemittel flüssiges oder pulverförmiges Kunstharz, zum Beispiel Polyimid, Phenolharz, Epoxidharz, ungesättigtes Polyester ist.

9. Schleifscheibe gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, die eine Armierung enthält, insbesondere eine Armierung aus Glasgewebe.

10. Verfahren zur Herstellung einer Schleifscheibe gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, welches die folgenden Schritte umfasst: Vermischen von Schleifkorn, Bindemittel und Pflanzensamen, Einfüllen der Ausgangsmischung in eine dafür vorgesehene Form, Pressen der Mischung, Vortrocknen der Mischung und Aushärten der Schleifscheibe, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzensamen bei der Fertigung der Schleifscheibe nicht verbrannt werden.

11. Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei das Pressen der Mischung unter Pressdrücken von 15 bis 45 N/mm2, vorzugsweise 20 bis 35 N/mm2, noch vorzugsweise von 30 N/mm2 zu einem Grünling erfolgt.

12. Verfahren gemäß Anspruch 10 oder 11 , wobei die Pressdauer im Bereich von 1 bis 100 Sekunden vorzugsweise 5 bis 50 Sekunden liegt.

13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Schleifscheibe bei Temperaturen von bis zu 250°C, vorzugsweise von bis zu 200°C, noch vorzugsweise von bis zu 180°C und insbesondere von bis zu 150°C ausgehärtet wird.

14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei das Aushärten der Schleifscheibe 5 bis 40 Stunden, vorzugsweise 10 bis 30 Stunden und noch vorzugsweise 15 Stunden dauert.

Description:
Beschreibung SCHLEIFSCHEIBE MIT PFLANZLICHEN SAMENKAPSELN ALS FÜLLSTOFF

UND VERFAHREN ZU DESSEN HERSTELLUNG Technisches Gebiet

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine kunstharzgebundene

Schleifscheibe, bei der pflanzliche Samenkapseln als Porenbildner verwendet werden, sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Schleifscheiben.

[0002] Eine Schleifscheibe besteht im Wesentlichen aus Schleifkorn,

Bindermaterial und Porenraum. Der Porenraum setzt sich aus den natürlichen Zwischenräumen, die sich zwischen den Schleifkörnern ergeben, sowie den durch Porenbildner in die Schleifscheibe eingebrachten Poren zusammen. Zusätzlich zur Rezeptur werden die Poren in Größe und Anzahl auch durch den Pressdruck beeinflusst. So entsteht bei hohem Druck ein geringer Porenraum, während ein niedriger Druck einen entsprechend größeren Porenraum zur Folge hat. Ein niedriger Pressdruck bedingt allerdings auch eine weichere Scheibe. Neben Porenbildnern können auch noch weitere Füllstoffe in Schleifscheiben verwendet werden. Diese können schleifaktiv sein (z.B. Kühlung) und damit den Schleifprozess unterstützen oder der Stabilisierung (Berstfestigkeit, Flexibilität) der Schleifscheibe dienen.

[0003] Die Feinheit des sich beim Schleifprozess bildenden Spans bzw. die

Rauhigkeit der Werkstoffoberfläche hängt im Wesentlichen von der Größe des Schleifkorns ab. Schleifkörner bestehen meist aus harten, spröden Materialien und werden routinemäßig in einem weiten Größenbereich eingesetzt. Das Bindermaterial kann wie in der vorliegenden Anmeldung ein Kunstharz sein. Es dient dazu die einzelnen Schleifkörner zusammenzuhalten. Der Porenraum ermöglicht es unter anderem, den Werkstoffspan sicher abzutransportieren, kann aber auch dazu genutzt werden, Kühlmittel aufzunehmen. Durch Variation des Volumenverhältnisses der einzelnen Komponenten zueinander lassen sich die Eigenschaften der Schleifscheibe einstellen, so dass man für jedes zu bearbeitende Material die gewünschten Schleifergebnisse erzielen kann. Stand der Technik

[0004] Organische Porenbildner werden bisher nur in keramisch gebundenen Schleifscheiben eingesetzt.

[0005] In der US 5,221 ,294 A ist eine keramisch gebundene Schleifscheibe beschrieben, welche in einem einzigen Brennvorgang hergestellt werden kann und dabei ohne die Verwendung eines Bindemittels auskommt. Als Porenbildner werden unter anderem Walnussschalen, Kunststoffkügelchen oder geschäumtes organisches Material verwendet. Als Ausgangsprodukt dient ein SoI-GeI auf Basis von Böhmit-Kristallkeimen, welches mit Walnussschalen einer durchschnittlichen Größe von 275 μm vermischt wird. Anschließend wird diese Mischung in die gewünschte Form gegossen, getrocknet und schließlich bei einer maximalen Temperatur von 1300 °C gebrannt. Dabei kristallisiert das Böhmit zu α-Aluminiumoxid. Die Walnussschalen verbrennen bei diesen hohen Temperaturen rückstandslos und hinterlassen daher Poren in der Schleifscheibe. Das Endprodukt besitzt eine Porosität von etwa 40 % und ist ausreichend stabil, um als Schleifscheibe eingesetzt zu werden.

[0006] In der US 5,203,886 A wird eine Schleifscheibe beschrieben, die aus einer Kombination von Porenbildnern, nämlich hohlen Aluminiumoxidkügelchen und organischem Porenbildner, sowie einem SoI-GeI aus Aluminiumoxid-Schleifkörnern besteht. Der organische Porenbildner kann aus Nussschalen, Kohlenstoff, Blumensamen, Stärke, Zucker oder Holzteilchen hergestellt sein. Der organische Porenbildner zersetzt sich beim Brennen der Schleifscheibe komplett und hinterlässt dabei offene Poren in der Schleifscheibe. Die dadurch erreichte Porosität der Schleifscheibe beträgt etwa 1 bis 12 % ihres Volumens. Die temperaturbeständigen, hohlen, dünnwandigen Aluminiumoxidkügelchen verleihen der Schleifscheibe als geschlossene Poren zusätzliche Porosität von bis zu 70 % und sorgen dabei gleichzeitig für ausreichend Stabilität. Problematisch ist hierbei allerdings, dass diese geschlossenen Poren zwar Kühlmittel aufnehmen können, aber für gewöhnlich nicht in der Lage sind Schleifspan abzutransportieren. [0007] Die DE 602 06 661 T2 beschreibt eine imprägnierte glasartig gebundene Schleifscheibe, die mit einer schwefelhaltigen organischen Substanz als Seh leifhilfsstoff imprägniert ist. Dieses Imprägniermittel ist eine Kohlenwasserstoffverbindung mit mindestens einer Kohlenstoff-Schwefel-Bindung. Als Porenbildner können unter anderem auch organische Stoffe, wie Nussschalen, Harze oder Holzmehl, verwendet werden, die jedoch bei der angegebenen Brenntemperatur von 538 bis 1371 0 C (1000 bis 2500 0 F) während dem Brennvorgang rückstandslos verbrennen dürften.

[0008] In der DE 12 943 A geht es um ein Verfahren, um poröses Porzellan,

Steingut oder Ton herzustellen. Als Porenbildner werden eine Vielzahl von Stoffen, so wie Holz, Hanf, Flachs, Papier und Körner verschiedener Art genannt. Diese Porenbildner verbrennen allerdings bei dem beschriebenen Verfahren während des Brenn prozesses. Das nach diesem Verfahren hergestellte Steingut eignet sich unter anderem zur Verwendung als künstliche Mühlsteine in Getreidemühlen.

[0009] Die DE 10 2004 035 088 A1 beschreibt eine organisch gebundene

Trennscheibe mit einem funktionellen Additiv. Der Schleifkörper umfasst ein Bindemittel (Phenolharze, Epoxidharze, Imide), Schleifkorn und mindestens einen funktionellen Füllstoff. Der funktionelle Füllstoff ist hierbei eine Metalllegierung, die in Abhängigkeit von dem zu bearbeitenden Werkstoff gewählt werden kann. Bei der Herstellung wird eine Brenntemperatur im Bereich von 15O 0 C bis 25O 0 C angewandt, und der Aushärtevorgang dauert insgesamt 12 bis 76 Stunden.

[0010] Die DE 697 05 538 T2 beschreibt abrasive Gegenstände und Verfahren zu deren Herstellung. Als Bindemittel kommen unter anderem Phenolharze und Epoxidharze zum Einsatz. Das verwendete Schleifkorn hat Durchmesser von etwa 1 μm bis etwa 10 mm. Das Aushärten dieser Schleifscheiben erfolgt über einen Zeitraum von 8 bis 15 Stunden bei Temperaturen von 66 bis 12O 0 C.

[0011] Die DE 102 97 124 T5 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines verglasten Werkzeugs mit Superschleifmittel, bei dem eine gefrittete Glasbindungszusammensetzung ausgewählt wird, ein Superschleifmittelbestandteil, ein Füllmittelbestandteil mit Hohlkörpern und die Glasbindungszusammensetzung kombiniert werden, und die kombinierten Bestandteile bei etwa 600 bis 85O 0 C gebrannt werden.

Darstellung der Erfindung

[0012]

Technische Aufgabe

[0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, kunstharzgebundene

Schleifscheiben bereitzustellen, die hohe Standzeiten aufweisen, sich nicht zusetzen und einen kühlen Schliff haben.

Technische Lösung

[0014] Bei einer Schleifscheibe der eingangs genannten Art, wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Pflanzensamen in der fertig gestellten Schleifscheibe enthalten sind.

[0015] Die Schleifscheibe besteht aus einer Mischung von Schleifkorn,

Bindemittel und Porenbildner, wobei die Porenbildner Pflanzensamen sind, und die Pflanzensamen bei der Herstellung nicht verbrannt werden, sondern in der fertig gestellten Schleifscheibe enthalten sind.

[0016] Die Pflanzensamen werden bei der Herstellung der Schleifscheibe als organische Porenbildner verwendet. Die Pflanzensamen werden dabei nicht - wie bei der Herstellung von keramisch gebundenen Schleifscheiben üblich - bei der Herstellung verbrannt, sondern bleiben intakt und bilden einen wichtigen Bestandteil der fertig gestellten Schleifscheibe.

[0017] Den Pflanzensamen kommen dabei mehrere Funktionen zu. Sie besitzen als Bestandteil der Schleifscheibe eine gewisse Stützwirkung, die das frühzeitige Ausbrechen des Schleifkorns verhindert. Neben dieser Stützfunktion können die Pflanzensamen allerdings auch die Aufgabe von herkömmlichen Poren erfüllen und zum Beispiel für den Abtransport der Schleifspäne sorgen. Da die Pflanzensamen relativ weich sind, können sie von den zumeist härteren Schleifspänen verformt werden, und diese dann in dem neu entstandenen Porenraum abtransportieren. Es ist auch möglich, dass die heißen Schleifspäne, welche Temperaturen von zwischen 1500 °C und 2000 °C besitzen, die Pflanzensamen beim Schleifvorgang verbrennen. Der dabei entstehende Porenraum ist dann vergleichbar mit dem einer herkömmlichen Pore und kann dementsprechend zum Abtransport des Schleifspans dienen. Zusätzlich kann beim Schleifen von NE-Metallen durch den Zusatz von Porenbildnern in Form von pflanzlichen Samen das Zusetzen der Scheibe verhindert werden.

Vorteilhafte Wirkungen

[0018] Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass es natürliche

Pflanzensamen in den verschiedensten Formen und Größen gibt, so dass die Porosität des Schleifwerkzeugs nahezu beliebig angepasst werden kann. Dies ist besonders wichtig, weil die Größe des entstehenden Spans je nach Größe des Schleifkorns und je nach Beschaffenheit des Werkstückes unterschiedlich sein kann.

[0019] Die harzgebundene Schleifscheibe der vorliegenden Erfindung besteht zu 60 bis 90 Gew.-% aus Schleifkorn und zu 10 bis 40 Gew.-% aus Binder. Die Pflanzensamen können bis zu 80 Gew.-% des Binders ausmachen. Daneben können auch verschiedene andere bekannte Füllstoffe zum Einsatz kommen.

[0020] Als Schleifkorn eignen sich im Wesentlichen alle üblicherweise als Schleifkorn verwendeten Materialien. Diese umfassen Korunde, Siliziumkarbide, Chromoxide, kubisches Bornitrid, Diamanten, Siliziumoxide, Zirkonoxide, Granat und Schmirgel, sowie Mischungen daraus. Die Schleifkörner können unterschiedliche Größen im Bereich von 0,5 μm bis 5000 μm haben. Die Größe sowie das Material der Schleifkörner kann in Abhängigkeit des zu bearbeitenden Werkstücks gewählt werden. Vorzugsweise hat das Schleifkorn eine Korngröße von 105 μm bis 2830 μm, noch bevorzugter von 250 μm bis 2830 μm.

[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform kommen ölhaltige Samen, wie z.B. Rapssamen, zum Einsatz. Durch das in den Pflanzensamen enthaltene Öl kommt es zu einem Schmiereffekt, d.h. das Öl reduziert die Reibung des Schleifkorns bei der Spanbildung und verringert damit die Wärmeentwicklung beim Schleifen. Dadurch wird zum einen die Standzeit der Schleifscheibe erhöht und zum anderen das Werkstück vor unerwünschter Aufhärtung geschützt.

[0022] Neben ölhaltigen Pflanzensamen können auch Mohn-, Klee-, Lupinen-, Senf-, Seradella- oder Wickensamen oder ähnliche Pflanzensamen verwendet werden.

[0023] Das Bindemittel ist eine Mischung aus einer synthetisch hergestellten, polymeren Verbindung und Füllstoffen. Die polymere Verbindung kann Kunstharz sein, das sowohl in flüssiger Form als auch pulverförmig verwendet werden kann. Geeignete Harze sind zum Beispiel Polyimide, Phenolharze, Epoxidharze, ungesättigte Polyester, und dergleichen.

Herstellungsverfahren

[0024] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schleifscheiben. Dabei wird zunächst eine rieselfähige Mischung aus Schleifkorn, Binder und Pflanzensamen hergestellt. Diese Mischung wird gleichmäßig in eine vorgefertigte Pressform eingefüllt und anschließend auf ein vorher festgelegtes Volumen gepresst. Anschließend durchläuft der Pressung in einem Ofen ein Aushärteprogramm, wobei er Temperaturen von bis zu 250°C ausgesetzt wird. Das Pressen und Aushärten der Schleifscheibe kann dabei auch in einem Schritt erfolgen.

[0025] Die Schleifscheibenmischung wird unter äußerst gleichmäßiger Verteilung in eine Pressform eingefüllt. Anschließend wird der Pressung in einer gebräuchlichen Presse, z.B. einer hydraulischen Presse, unter Pressdrücken von 15 bis 45 N/mm 2 , vorzugsweise 20 bis 35 N/mm 2 eingesetzt, noch vorzugsweise von 30 N/mm 2 zu einem Grünling verpresst. Die Pressdauer kann im Bereich von 1 bis 100 Sekunden vorzugsweise 5 - 50 Sekunden liegen. Zur Steigerung der strukturellen Integrität der Schleifscheibe können zusätzliche Armierungen (z.B. Glasgewebe) mitverpresst werden. Vorzugsweise wird der Pressvorgang bei Raumtemperatur durchgeführt.

[0026] Der Grünling wird dann bei erhöhter Temperatur ausgehärtet. Der

Aushärteprozess erfolgt in Kammer- oder Tunnelöfen. Die Temperatur kann dabei durch Programmregler automatisch gesteuert werden. Die Auswahl eines geeigneten Härtungsprogramms ist abhängig von einer Reihe von Faktoren, wie den Abmessungen und der Struktur der Scheibe, dem Füllstoffanteil, dem Harzbindungsanteil sowie den

Harzeigenschaften. Die Temperatur, bei der das Aushärten erfolgt, wir so gewählt, dass die in dem Grünling vorhanden Pflanzensamen nicht verbrennen.

[0027] Typischerweise werden die Presslinge zunächst bei Temperaturen zwischen 50°C und 100°C vorgetrocknet und anschließend bei

Temperaturen von bis zu 250°C, vorzugsweise von bis zu 200°C, noch vorzugsweise von bis zu 180°C und insbesondere von bis zu 150°C ausgehärtet, wodurch sie ihre endgültige Form und Beschaffenheit erhalten. Der Aushärteprozess dauert zwischen 5 und 40 Stunden, vorzugsweise zwischen 10 und 30 Stunden und noch vorzugsweise 15

Stunden.

Weg(e) zur Ausführung der Erfindung

[0028] Im Folgenden wird beispielhaft die Herstellung einer Schleifscheibe mit

Mohnsamen beschrieben:

[0029] Zur Herstellung der Schleifscheibe wird Schleifkorn mit der Korngröße 36

(-500 μm) zunächst in einem Mischer vorgemischt. Dann erfolgt die

Zugabe von Resol (flüssiges Phenolharz), wodurch das Schleifkorn gleichmäßig befeuchtet und mit einem dünnen Harzfilm überzogen wird.

Wenn das Schleifkorn gleichmäßig mit Resol benetzt ist, wird eine

Mischung aus pulverförmigem Phenolharz, Mohnsamen und Kryolith hinzugefügt.

[0030] Die Rezeptur setzt sich folgendermaßen zusammen: [0031]

Tabelle 0001

[0032] Der Mischprozess wird solange fortgesetzt bis die gewünschte homogene Konsistenz erreicht ist. Die Schleifscheibenmischung soll dabei nicht zu trocken aber staubfrei und rieselfähig sein. Nach ihrer Fertigstellung wird die Mischung abgesiebt und einige Stunden abgelagert.

[0033] Nach der Ablagerung wird die Pressmischung genau eingewogen und mit Hilfe von Schiebern in die Pressform befördert. Die Mischung wird unter äußerst gleichmäßiger Verteilung in die Pressform eingefüllt. Anschließend wird der Pressung in einer gebräuchlichen Presse, unter einem Pressdruck von 30 N/mm 2 innerhalb weniger Sekunden kalt zu einem Grünling verpresst. Zur Steigerung der strukturellen Integrität der Schleifscheibe werden dabei drei Gewebe mitverpresst.

[0034] Nach dem Pressen wird der erzeugte Grünling zwischen Metallscheiben verspannt und über ein mehrstufiges Aushärteprofil bis zu einer Temperatur von 180°C über insgesamt 15 Stunden gebrannt. Im Anschluss an das Brennen wird die fertige Schleifscheibe zwischen den Metallplatten entnommen.

[0035] Die fertige Scheibe hat die Maße 125 x 7 x 22,23 mm und weist einen angenehm kühlen Schliff auf.