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Title:
GRINDING TOOL, AND METHOD FOR PRODUCING SUCH A GRINDING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/032397
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a grinding tool (1) comprising a support body (1) and a plurality of grinding lamellae (8) arranged thereon. The grinding lamellae (8) each have a base (16) having a grinding means (18) arranged thereon. For the purpose of removing a used grinding lamella portion (22), the base (16) has at least one target weakening region (21) on a side that faces away from the grinding means (18). As a result of the removal of used grinding lamellae portions (22), the grinding tool (1) has an improved grinding behavior. The grinding properties remain intact until the grinding tool (1) has worn out completely. By removing the used grinding lamellae portions (22), fine dust particles are avoided.

Inventors:
SCHUMACHER FABIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/069268
Publication Date:
March 02, 2017
Filing Date:
August 21, 2015
Export Citation:
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Assignee:
AUGUST RÜGGEBERG GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B24D13/04; B24D11/08; B24D13/06; B24D13/16
Foreign References:
EP2153939A12010-02-17
DE202009003323U12010-03-25
DE102012219801A12014-04-30
DE69632154T22004-11-25
Attorney, Agent or Firm:
RAU, SCHNECK & HÜBNER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schleif- Werkzeug mit

- einem Tragkörper (2),

- mehreren an dem Tragkörper (2) angeordneten Schleiflamellen (8), die jeweils eine Unterlage (16) mit einem darauf angeordneten

Schleifmittel (18) aufweisen,

dadurch gekennzeichnet,

dass zum Entfernen eines verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitts (22) mittels einer bei einem Schleifprozess auftretenden Kraft (F) die jeweilige Unterlage (16) an einer dem Schleifmittel (18) abgewandten Seite (20) mindestens einen Soll-Schwächungsbereich (21) aufweist.

2. Schleif- Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

dass die jeweilige Unterlage (16) zum sukzessiven Entfernen von verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitten (22) an der dem Schleifmittel (18) abgewandten Seite (20) mehrere beabstandete Soll-Schwächungsbereiche (21) aufweist. 3. Schleif- Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Unterlage (16) außerhalb des mindestens einen Soll- Schwächungsbereichs (21) eine erste Materialdicke D und in dem mindestens einen Soll-Schwächungsbereich (21) eine zweite Materialdicke d aufweist, wobei gilt: 0 < d < D, insbesondere 0,1 · D < d < 0,9 · D und insbesondere 0,2 · D < d < 0,8 D.

4. Schleif- Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich (21) einen jeweiligen Verlaufs (V) hat und für die Materialdicke d entlang des Verlaufs (V) gilt: 0 < d < D, und

dass der jeweilige Verlauf (V) stetig und insbesondere differenzierbar ist.

5. Schleif- Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,

dass der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich (21) entlang eines Verlaufs (V) unterschiedliche Verlaufsrichtungen (vl 5 v2) aufweist.

6. Schleif- Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,

dass die jeweilige Unterlage (16) außerhalb des mindestens einen Soll- Schwächungsbereichs (21) eine Materialdicke D und der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich (21) eine Breite b aufweist, wobei gilt: 0,05 · D < b < 5 · D, insbesondere 0,1 · D < b < 4 · D und insbesondere 0,3 - D < b < 2 - D. 7. Schleif- Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,

dass der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich (21) ein sich verjüngendes Profil, insbesondere ein keilförmiges Profil aufweist. 8. Schleif- Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,

dass die Unterlage (16) einen textilen Schleifmittelträger (31) mit mindestens einem Faden (32, 33) umfasst, und dass entlang des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs (21) der mindestens eine Faden (32, 33) geschwächt ist.

9. Schleif- Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge- kennzeichnet,

dass die Unterlage (16) ein Textilgewebe (31) mit mehreren Kettfäden (32) und mehreren Schussfäden (33) umfasst, und

dass entlang des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs (21) mindestens ein Kettfaden (32) und/oder mindestens ein Schussfaden (33) durchtrennt ist.

10. Schleif- Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,

dass der Tragkörper (2) tellerförmig ausgebildet ist, und

dass die Schleiflamellen (8) einander überdeckend seitlich an dem

Tragkörper (2) verklebt sind.

1 1. Schleif- Werkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,

dass eine in einer Drehrichtung (10) nachlaufende Kante (1 1) der je- weiligen Schleiflamelle (8) eine Kanten- Verlaufsrichtung (K) definiert, die mit einer Haupt- Verlaufsrichtung (H) des mindestens einen Soll- Schwächungsbereichs (21) einen Winkel γ einschließt, wobei gilt: 0° < γ < 90°, insbesondere 0° < γ < 80°, insbesondere 0° < γ < 70° und insbesondere 0° < γ < 60°.

12. Schleif- Werkzeug nach Anspruch 10 oder 1 1, dadurch gekennzeichnet,

dass die jeweilige Schleiflamelle (8) an der zugehörigen Außenkante (15) zu der benachbarten Schleiflamelle (8) einen Lamellen-Grund- abstand G hat und für einen Grundabstand g benachbarter Soll-Schwächungsbereiche (21) gilt: 0,05 · G < g < G, insbesondere 0,1 · G < g < 0,5 · G und insbesondere 0,2 · G < g < 0,4 · G. 13. Schleif- Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,

dass der Tragkörper (2) eine um eine Mittelachse (6) umlaufende Um- fangsfläche (34) aufweist, und

dass sich die Schleiflamellen (8) ausgehend von der Umfangsfläche (34) in radialer Richtung zu der Mittelachse (6) erstrecken.

14. Schleif- Werkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,

dass eine jeweilige Außenkante (36) der Schleiflamellen (8) eine Kanten-Verlaufsrichtung (K) definiert, die mit einer Haupt- Verlaufsrich- tung (H) des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs (21) einen

Winkel λ einschließt, wobei gilt: 0° < λ < 90°, insbesondere 0° < λ < 80°, insbesondere 0° < λ < 70° und insbesondere 0° < λ < 60°.

15. Schleif- Werkzeug nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich- net,

dass die Schleiflamellen (8) einen Außenradius R definieren und für einen Grundabstand g benachbarter Soll-Schwächungsbereiche (21) gilt: 0,05 · R < g < 0,5 · R, insbesondere 0,1 · R < g < 0,4 · R und insbesondere 0,2 · R < g < 0,3 · R.

16. Verfahren zur Herstellung eines Schleif- Werkzeugs, umfassend die Schritte: - Bereitstellen eines Schleifbandes (25) zum Erzeugen von Schleifla- mellen (8), das eine Unterlage (16) mit einem darauf angeordneten Schleifmittel (18) aufweist,

- Erzeugen von mehreren voneinander beabstandeten Soll- Schwächungsbereichen (21) an einer dem Schleifmittel (18) abgewandten Seite (20) der Unterlage (16),

- Durchtrennen des Schleifbandes (25) derart, dass mehrere Schleiflamellen (8) erzeugt werden, die jeweils mindestens einen der Soll- Schwächungsbereiche (21) aufweisen, und

- Anordnen der Schleiflamellen (8) an einem Tragkörper (2).

Description:
Schleif- Werkzeug sowie Verfahren zur Herstellung eines derartigen Schleif- Werkzeugs

Die Erfindung betrifft ein Schleif- Werkzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Schleif- Werkzeugs.

Aus der EP 2 153 939 AI ist ein Schleif- Werkzeug in Form einer Fächerschleifscheibe bekannt. Die verwendeten Schleiflamellen werden aus Schleifmittel auf Unterlage hergestellt. Die Unterlage verschleißt während des Schleifprozesses, so dass auf der Unterlage haftendes und verbrauchtes Schleifmittel entfernt und immer wieder neues Schleifmittel in Schleifeingriff gebracht wird. Das Entfernen der Unterlage mit dem verbrauchten Schleifmittel erfolgt derart, dass die Unterlage durch mechanische und thermische Einwirkung verflust wird. Verflusen bedeutet ein Auflösen der Unterlage in Staubpartikel bzw. kleine Fasern oder Faserbündel. Die Verflusung ist einerseits erforderlich, damit das Schleif- Werkzeug während des Schleifprozesses infolge von verbrauchtem Schleifmittel nicht unbrauchbar wird, jedoch andererseits nachteilig, da die den Schleifprozess durchführende Person sich vor feinen Staubpartikeln bzw. Flusen schützen muss.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schleif- Werkzeug mit einem verbesserten Schleifverhalten zu schaffen. Insbesondere soll das Ent- fernen der Unterlage mit verbrauchtem Schleifmittel aus dem Schleifprozess verbessert werden, so dass die Schleifeigenschaften des Schleif- Werkzeugs im Schleifprozess im Wesentlichen nicht beeinträchtigt oder verbessert werden und der Schutz einer den Schleifprozess durchführenden Person verbessert wird. Diese Aufgabe wird durch ein Schleif- Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. An einer dem Schleifmittel abgewandten Seite weist die jeweilige Unterlage einer Schleiflamelle mindestens einen Soll-Schwä- chungsbereich auf. Es weisen mehrere der an dem Tragkörper angeordneten Schleiflamellen mindestens einen Soll-Schwächungsbereich auf. Insbesondere weisen mindestens 30 %, insbesondere mindestens 50 % und insbesondere mindestens 60 % der an dem Tragkörper befestigten Schleiflamellen mindestens einen Soll-Schwächungsbereich auf. Vorzugsweise wei- sen alle der an dem Tragkörper angeordneten Schleiflamellen mindestens einen Soll-Schwächungsbereich auf. Durch den mindestens einen Soll- Schwächungsbereich wird das Entfernen eines verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitts vereinfacht und definiert eingestellt. Ist das auf dem

Schleiflamellen- Abschnitt angeordnete Schleifmittel im Wesentlichen ver- braucht, so wird der Schleiflamellen- Abschnitt aufgrund der mechanischen Krafteinwirkung beim Schleifprozess an dem Soll-Schwächungsbereich abgetrennt und durch die Rotationsbewegung des Schleif- Werkzeugs automatisch aus dem Schleifprozess entfernt. Nachfolgend kommt ein Schleiflamellen- Abschnitt mit unverbrauchtem Schleifmittel in Schleifein- griff, so dass die Schleifeigenschaften während des Schleifprozesses im Wesentlichen bis zum vollständigen Verbrauch des Schleif- Werkzeugs erhalten bleiben. Der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich kann hierbei derart angeordnet werden, dass der verbrauchte und zu entfernende Schleiflamellen- Abschnitt im Ganzen oder in Form von mehreren Partikeln emittiert wird, die eine Partikelmindestgröße im Wesentlichen nicht unterschreiten. Aufgrund der Partikelmindestgröße ist ein verbesserter Schutz der den Schleifprozess durchführenden Person gewährleistet, da keine feinen Staubpartikel und Flusen entstehen. Das Abtrennen des verbrauchten Schleiflamellen-Abschnitts kann durch das Profil, die Tiefe, die Breite, die Form bzw. den Verlauf und/oder die Verlaufsrichtung des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs eingestellt werden. Insbesondere können die Schleiflamellen für verschiedene Anwendungen in einfacher Weise optimiert werden, da die Bedingungen, unter denen die Unterlage des Schleifmittels aus dem Schleifprozess entfernt wird, durch den mindestens einen Soll-Schwächungsbereich einstellbar sind. Die Konstruktion und die damit verbundenen Eigenschaften der Unterlage können durch den mindestens einen Soll-Schwächungsbereich von dem Verschleißverhalten des Schleifmittels im Wesentlichen entkoppelt werden. Die Unterlage ist beispielsweise ein textiler Schleifmittelträger. Der textile Schleifmittelträger ist beispielsweise als Polyester- oder Baumwollgewebe oder aus einer Mischung davon ausgebildet. Der textile Schleifmittelträger umfasst insbesondere Viskosefasern und/oder Aramid- fasern.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 2 gewährleistet ein verbessertes Schleifverhalten. Dadurch, dass die Unterlage der jeweiligen Schleiflamel- le mehrere beabstandete Soll-Schwächungsbereiche aufweist, können ver- brauchte Schleiflamellen- Abschnitte sukzessive aus dem Schleifprozess entfernt werden, so dass nach dem Entfernen eines verbrauchten Schleiflamellen-Abschnitts wieder unverbrauchtes Schleifmittel im Schleifprozess zur Verfügung steht. Die jeweilige Schleiflamelle wird somit in aufeinanderfolgende Verschleißelemente segmentiert, die in Abhängigkeit des Schleifmittelverschleißes sukzessive aus dem Schleifprozess entfernt werden.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 3 ermöglicht eine flexible Einstellung der Bedingungen, unter denen die jeweilige Unterlage mit dem ver- brauchten Schleifmittel aus dem Schleifprozess entfernt wird. Die Einstellung erfolgt über eine Materialdicke d der Unterlage in dem mindestens einen Soll-Schwächungsbereich, wobei für die Materialdicke d allgemein gilt: d = D - 1. D bezeichnet eine Materialdicke der Unterlage bzw. des Schleifmittelträgers außerhalb des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs und t eine Tiefe des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs. Je größer die Tiefe t des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs ist, desto größer ist die Schwächung. Für die Materialdicke d in dem mindestens einen Soll-Schwächungsbereich und die Materialdicke D außerhalb des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs gilt: 0 < d < D, insbesondere 0,1 · D < d < 0,9 · D, insbesondere 0,2 · D < d < 0,8 · D und insbesondere 0,3 - D < d < 0,7 - D.

Der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich ist beispielsweise als Perfo- ration und/oder als kontinuierlicher Soll-Schwächungsbereich ausgebildet. Für eine Perforation gilt: 0 < d < D, wohingegen für einen kontinuierlichen Soll-Schwächungsbereich gilt: 0 < d < D. Vorzugsweise ist die Tiefe t des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs höchstens gleich der Materialdicke der jeweiligen Unterlage, so dass eine auf der Unterlage angeordne- te Schleifmittelschicht nicht geschwächt ist. Die Tiefe t des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs kann entlang des jeweiligen Verlaufs konstant oder variabel sein. Ist das Schleif- Werkzeug als Fächerschleifscheibe ausgebildet, so nimmt beispielsweise die Tiefe t des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs zu einer Außenkante der jeweiligen Schleiflamelle hin zu.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 4 gewährleistet in einfacher Weise die Herstellung des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs. Der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich ist entlang des jeweiligen Verlaufs kontinuierlich geschwächt, so dass gilt: 0 < d < D bzw. 0 < t < D. Durch den stetigen, also ununterbrochenen Verlauf des mindestens einen Soll- Schwächungsbereichs wird eine zuverlässige Schwächung erzielt. Der jeweilige Verlauf ist vorzugsweise differenzierbar, also knickfrei ausgebil- det, so dass dieser in einfacher Weise herstellbar ist. Der jeweilige Verlauf ist insbesondere stetig differenzierbar ausgebildet. Zum Erzeugen des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs dient beispielsweise ein Laser. Der jeweilige Verlauf ist beispielsweise als Gerade, Zickzack- Verlauf oder als sinusförmiger Verlauf ausgebildet.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 5 gewährleistet in zuverlässiger Weise ein verbessertes Schleifverhalten. Dadurch, dass der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich entlang des jeweiligen Verlaufs unterschiedliche Verlaufsrichtungen hat, wird eine Schwächung der jeweiligen Unterlage in verschiedenen Richtungen bereitgestellt. An der jeweiligen Schleiflamelle treten während des Schleifprozesses Kräfte in unterschiedlichen Richtungen auf, die abhängig von der Anstellung des Schleif- Werkzeugs zu dem zu bearbeitenden Werkstück sind. Durch die unterschiedlichen Verlaufsrichtungen wird gewährleistet, dass die während des Schleifprozesses auf- tretenden Kräfte ein Abtrennen des jeweils verbrauchten Schleiflamellen- Anschnitts ermöglichen. Der Verlauf des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs und die Anstellung des Schleif- Werkzeugs relativ zu dem zu bearbeitenden Werkstück beeinflussen die Anzahl der gleichzeitig im Eingriff befindlichen Schleifmittelpartikel bzw. Schleifkörner. Bei kon- stanter Anpresskraft auf das Schleif- Werkzeug steigt oder sinkt der Druck auf das einzelne Schleifmittelpartikel bzw. Schleifkorn in Abhängigkeit der Anstellung und/oder des Verlaufs des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs. Durch den Verlauf des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs lässt sich das Schleifverhalten des Schleif- Werkzeugs gezielt einstel- len. So lässt sich beispielsweise in Abhängigkeit des Verlaufs des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs ein aggressives bzw. raues Schleifverhalten oder ein vibrationsarmes bzw. ruhiges Schleifverhalten einstellen. Vorzugsweise weist der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich einen stetig differenzierbaren Verlauf auf, so dass ein gewünschtes Abreißen größerer Teilstücke des verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitts eingestellt wird.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 6 ermöglicht eine flexible Einstel- lung der Bedingungen, unter denen die jeweilige Unterlage mit dem verbrauchten Schleifmittel aus dem Schleifprozess entfernt wird. Je größer die Breite b des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs ist, desto größer ist die Schwächung der Unterlage. Je größer die Breite b ist, desto mehr wird auch das Schleifverhalten beeinträchtigt, da die an den Grenzen des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs befindlichen Schleifmittelpartikel bzw. Schleifkörner nicht mehr ausreichend abgestützt werden. Die angegebenen Bereiche gewährleisten ein flexibles Einstellen des Schleifverhaltens. Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 7 ermöglicht in einfacher Weise eine einstellbare Schwächung der jeweiligen Unterlage. Durch das Profil bzw. den Querschnitt des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs kann in einfacher Weise eine Breite b des Soll-Schwächungsbereichs in Abhängigkeit einer Tiefe t eingestellt werden. Vorzugsweise weist der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich ein keilförmiges Profil auf. Ein derartiges Profil ist in einfacher Weise herstellbar, beispielsweise mittels eines Lasers. Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 8 gewährleistet ein verbessertes Schleifverhalten. Dadurch, dass entlang des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs mindestens ein Faden des textilen Schleifmittelträgers geschwächt, insbesondere durchtrennt ist, wird die Unterlage wirkungsvoll und zuverlässig geschwächt.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 9 ermöglicht in einfacher Weise eine einstellbare Schwächung der jeweiligen Unterlage. Der textile Schleifmittelträger ist als Textilgewebe mit mehreren Kettfäden und mehreren quer dazu verlaufenden Schussfäden ausgebildet. Durch die Durchtrennung mindestens eines Kettfadens und/oder mindestens eines Schussfadens ist die Schwächung entlang des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs gezielt einstellbar. Wird ein Kettfaden durchtrennt, ist die Unterlage in Richtung des Kettfadens geschwächt. Wird demgegenüber ein Schussfaden durchtrennt, so ist die Unterlage in Richtung des Schussfadens geschwächt. Durch die Anzahl der durchtrennten Kettfäden und/oder die Anzahl der durchtrennten Schussfäden kann der Grad der Schwächung und die Vorzugsrichtung der Schwächung eingestellt werden. Durch ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 10 wird eine Fächerschleifscheibe mit verbessertem Schleifverhalten bereitgestellt.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 1 1 ermöglicht eine flexible Einstellung der Bedingungen, unter denen die Unterlage des Schleifmittels aus dem Schleifprozess entfernt wird. Der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich weist eine jeweilige Haupt- Verlaufsrichtung auf, die mit einer Kanten-Verlaufsrichtung der jeweiligen Schleiflamelle einen Winkel γ einschließt. Durch den Winkel γ kann die Schwächung gezielt eingestellt werden. Durch den Winkel γ wird beispielsweise festgelegt, wie viele Kettfä- den und/oder Schussfäden des Textilgewebes durchtrennt werden. Vorzugsweise wird der Winkel γ derart gewählt, dass dieser einer erwarteten Verschleißlinie entspricht. Die Kanten- Verlaufsrichtung ist durch die Richtung der nachlaufenden Kante der jeweiligen Schleiflamelle definiert. Ist die nachlaufende Kante gekrümmt ausgebildet, so wird die Kanten- Verlaufsrichtung durch eine Gerade approximiert. Entsprechend wird die Haupt- Verlaufsrichtung bei gekrümmtem bzw. nicht geradlinigem Verlauf durch eine Gerade approximiert. Die Approximation erfolgt beispielsweise mittels einfacher linearer Regression.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 12 gewährleistet in zuverlässiger Weise ein sukzessives Entfernen der verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitte. Dadurch, dass benachbarte Soll-Schwächungsbereiche einen Grundabstand g haben, der höchstens gleich einem Lamellen-Grundab- stand G der benachbarten Schleiflamellen der Fächerschleifscheibe ist, kann der verbrauchte Schleiflamellen- Abschnitt ohne eine Beeinträchtigung durch die überdeckende benachbarte Schleiflamelle entfernt werden. Der Lamellen-Grundabstand G ist an den Außenkanten der benachbarten Schleiflamellen definiert. Je kleiner der Grundabstand g ist, desto schneller werden verbrauchte Schleiflamellen- Abschnitte entfernt. Um eine erwünschte Partikelmindestgröße der verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitte zu gewährleisten, sollte der Grundabstand g eine Untergrenze nicht unterschreiten. Durch ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 13 wird eine Lamellenschleifscheibe oder ein Lamellenschleifstift mit verbessertem Schleifverhalten bereitgestellt. Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 14 ermöglicht eine Einstellung der Eigenschaften des Soll-Schwächungsbereichs und somit der Bedingungen, unter denen die Unterlage des Schleifmittels aus dem Schleifprozess entfernt wird. Vorzugsweise entspricht der Winkel λ einer erwarteten Ver- schleißlinie. Die Kanten- Verlaufsrichtung ist durch die Richtung der Außenkante der jeweiligen Schleiflamelle definiert. Ist die Außenkante gekrümmt ausgebildet, so wird die Kanten- Verlaufsrichtung durch eine Gerade approximiert. Entsprechend wird die Haupt- Verlaufsrichtung bei gekrümmten bzw. nicht geradlinigen Verlauf durch eine Gerade approxi- miert. Die Approximation erfolgt beispielsweise mittels einfacher linearer Regression. Je größer eine Breite b des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs ist, desto eher wird auch das Schleifverhalten beeinträchtigt, da die an den Grenzen zu dem Soll-Schwächungsbereich befindlichen Schleifmittelpartikel bzw. Schleifkörner nicht mehr ausreichend abgestützt werden. Deswegen gilt für die Breite b in Abhängigkeit einer Materialdicke D der Unterlage außerhalb des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs: 0,05 · D < b < 5 · D, insbesondere 0,1 · D < b < 4 · D und insbesondere 0,3 · D < b < 2 · D. Der Verlauf des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs und die Anstellung des Schleif- Werkzeugs relativ zu dem zu bearbeitenden Werkstück beeinflussen die Anzahl der gleichzeitig im Eingriff befindlichen Schleifmittelpartikel bzw. Schleifkörner. Bei konstanter Anpresskraft auf das Schleif- Werkzeug steigt oder sinkt der Druck auf das einzelne Schleifmittelpartikel bzw. Schleifkorn in Abhängigkeit der Anstellung und/oder des Verlaufs des mindestens einen Soll-Schwächungs- bereichs. Durch den Verlauf des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs lässt sich das Schleifverhalten des Schleif- Werkzeugs gezielt einstellen. So lässt sich beispielsweise in Abhängigkeit des Verlaufs des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs ein aggressives bzw. raues Schleifverhalten oder ein vibrationsarmes bzw. ruhiges Schleifverhalten einstel- len. Vorzugsweise weist der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich einen stetig differenzierbaren Verlauf auf, so dass ein gewünschtes Abreißen größerer Teilstücke des verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitts eingestellt wird.

Ein Schleif- Werkzeug nach Anspruch 15 gewährleistet ein verbessertes Schleifverhalten. Durch den Grundabstand g benachbarter Soll-Schwächungsbereiche wird gewährleistet, dass die verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitte sukzessive aus dem Schleifprozess entfernt werden. Hierdurch werden bis zum vollständigen Verschleiß des Schleif- Werkzeugs die gewünschten Schleifeigenschaften aufrechterhalten. Der Grundabstand g sollte eine Untergrenze nicht unterschreiten, um eine ausreichende Partikelmindestgröße zu gewährleisten. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Schleif- Werkzeugs mit verbessertem Schleifverhalten zu schaffen. Insbesondere soll in einfacher Weise ein Schleif- Werkzeug hergestellt werden, das das Entfernen der Unterlage mit verbrauchtem Schleifmittel aus dem Schleifprozess verbessert, so dass die Schleifeigenschaften des Schleif- Werkzeugs im Schleifprozess erhalten bleiben oder verbessert werden und der Schutz einer den Schleifprozess durchführenden Person verbessert wird.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des An- spruchs 16 gelöst. An der dem Schleifmittel abgewandten Seite der Unterlage des Schleifbandes werden zunächst beabstandet voneinander Soll- Schwächungsbereiche erzeugt. Die Soll-Schwächungsbereiche sind beispielsweise als Perforation und/oder als kontinuierliche Soll-Schwächungsbereiche ausgebildet. Bei einem kontinuierlichen Soll-Schwächungsbereich ist die Materialdicke der Unterlage entlang des gesamten Verlaufs reduziert, so dass die Schwächung nicht unterbrochen ist. Die Soll-Schwächungsbereiche werden vorzugsweise mittels eines Lasers erzeugt. Zum Erzeugen der kontinuierlichen Soll-Schwächungsbereiche wird die Unter- läge beispielsweise mittels eines Lasers angeritzt. Anschließend wird das Schleifband derart durchtrennt, dass mehrere Schleiflamellen erzeugt werden, die jeweils mindestens einen der Soll-Schwächungsbereiche aufweisen. Der mindestens eine Soll-Schwächungsbereich dient zum Entfernen eines verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitts während des Schleifprozes- ses. Vorzugsweise wird das Schleifband derart durchtrennt, dass die jeweilige Schleiflamelle mehrere beabstandete Soll-Schwächungsbereiche aufweist. Hierdurch wird ein sukzessives Entfernen verbrauchter Schleiflamellen-Abschnitte ermöglicht. Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere auch mit den Merkmalen mindestens eines der Ansprüche 1 bis 15 weitergebildet werden. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen den bereits beschriebenen Vorteilen des erfindungsgemäßen Schleif- Werkzeugs. Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines als Fächerschleifscheibe ausgebildeten Schleif- Werkzeugs mit einem Tragkörper und daran angeordneten Schleiflamellen, wobei mehrere Schleiflamellen zur Veranschaulichung des Aufbaus der Fächerschleifscheibe fehlen, eine Draufsicht auf die Fächerschleifscheibe in Fig. 1 , eine Seitenansicht der Fächerschleifscheibe in Fig. 1 , eine Draufsicht auf eine Unterseite einer Schleiflamelle gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, einen Schnitt durch die Schleiflamelle gemäß Fig. 4 entlang der Schnittlinie V-V, eine Draufsicht auf eine Unterseite einer Schleiflamelle gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, eine Draufsicht auf eine Unterseite einer Schleiflamelle gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel, eine Draufsicht auf eine Unterseite einer Schleiflamelle gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel, eine perspektivische Ansicht eines als Lamellenschleifscheibe ausgebildeten Schleif- Werkzeugs, eine Draufsicht auf eine Unterseite einer Schleiflamelle der Lamellenschleifscheibe in Fig. 9, und eine perspektivische Ansicht eines als Lamellenschleifstift ausgebildeten Schleif- Werkzeugs. Nachfolgend ist anhand der Fig. 1 bis 5 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Ein als Fächerschleifscheibe ausgebildetes Schleifwerkzeug 1 weist einen tellerförmig ausgebildeten Tragkörper 2 auf. Der Tragkörper 2 umfasst einen äußeren ringförmigen Randbereich 3 und eine Nabe 4. Der Randbereich 3 ist mit der Nabe 4 über einen Ringsteg 7 verbunden. Die Nabe 4 weist eine konzentrische, kreisförmige Öffnung 5 auf, die zum Spannen und Drehantreiben des Tragkörpers 2 um eine Mittelachse 6 mittels eines nicht näher dargestellten Werkzeugantriebs dient. Der Randbereich 3 dient zur Aufnahme von Schleiflamellen 8. Die Schleiflamellen 8 sind einander überdeckend mittels einer Klebstoff-Schicht 9 auf dem Randbereich 3, also seitlich an dem Tragkörper 2 befestigt. Die Schleiflamellen 8 sind auf dem Tragkörper 2 in gleichen Winkelabständen angeordnet. Die Schleiflamellen 8 weisen jeweils in einer Drehrichtung 10 um die Mittelachse 6 betrachtet eine nachlaufende Kante 1 1 und eine voreilende Kante 12 auf. Jede der Schleiflamellen 8 bildet einen schleifaktiven Bereich 13 aus, der sich von ihrer nachlaufenden Kante 1 1 bis zu der nachlaufenden Kante 1 1 der in Drehrichtung 10 vorgeordneten Schleiflamelle 8 erstreckt. Die jeweilige voreilende Kante 12 ist von der in der Drehrichtung 10 vorgeordneten Schleiflamelle 8 überdeckt.

Die Schleiflamellen 8 weisen weiterhin jeweils eine der Mittelachse 6 zugewandte Innenkante 14 und eine der Mittelachse 6 abgewandte Außenkante 15 auf. Die jeweilige nachlaufende Kante 1 1 definiert eine Kanten- Verlaufsrichtung K. An der Außenkante 15 hat die jeweilige Schleiflamelle 8 einen Lamellen-Grundabstand G zu der benachbarten Schleiflamelle 8.

Die jeweilige Schleiflamelle 8 weist eine Unterlage 16 auf, auf die eine Schleifmittelschicht 17 aufgebracht ist. Die Unterlage 16 besteht bei- spielsweise aus Fasermaterial. Die Schleifmittelschicht 17 umfasst

Schleifmittel 18, das mittels eines Bindemittels 19 an der Unterlage 16 befestigt ist. Bei dem Schleimittel 18 handelt es sich beispielsweise um Schleifkorn. An einer dem Schleifmittel 18 abgewandten Unterseite 20 weist die Unterlage 16 mehrere Soll-Schwächungsbereiche 21 auf. Die Soll-Schwächungsbereiche sind zueinander beabstandet und unterteilen die jeweilige Schleiflamelle 8 in Schleiflamellen-Abschnitte 22. Die Soll- Schwächungsbereiche 21 bewirken, dass im Schleifprozess verbrauchte Schleiflamellen- Abschnitte 22 sukzessive aus dem Schleifprozess entfernt werden, so dass nach dem Entfernen wieder ein Schleiflamellen- Abschnitt 22 mit unverbrauchtem Schleifmittel 18 in Schleifeingriff kommt. Das Entfernen des jeweils verbrauchten Schleiflamellen-Abschnitts 22 erfolgt durch eine im Schleifprozess üblicherweise auftretende Kraft bzw. durch im Schleifprozess üblicherweise auftretende Kräfte F, die ein Durchtrennen der Schleiflamelle 8 an dem zugehörigen Soll-Schwächungsbereich 21 verursacht.

Die jeweilige Unterlage 16 hat außerhalb der Soll-Schwächungsbereiche 21 eine maximale erste Materialdicke D und in dem jeweiligen Soll- Schwächungsbereich 21 eine maximale zweite Material dicke d. Die Einstellung der Soll-Schwächung erfolgt über die Materialdicke d, wobei für die Materialdicke d allgemein gilt: d = D - 1. D bezeichnet die Materialdicke der Unterlage 16 und t eine Tiefe des mindestens einen Soll-Schwächungsbereichs 21. Für die zweite Materialdicke d gilt: 0 < d < D, insbe- sondere 0,1 · D < d < 0,9 · D, insbesondere 0,2 · D < d < 0,8 · D und insbesondere 0,3 · D < d < 0,7 · D. Die Soll-Schwächungsbereiche 21 weisen zudem eine Breite b auf, wobei gilt: 0,05 · D < b < 5 · D, insbesondere 0,1 · D < b < 4 · D und insbesondere 0,3 - D < b < 2 - D. Die Soll-Schwächungsbereiche 21 weisen im Querschnitt ein Profil auf, das die Breite b in Abhängigkeit der Tiefe t verändert. Das Profil verjüngt sich in Richtung der Schleifmittelschicht 17 und ist insbesondere keilförmig ausgebildet. Die Soll-Schwächungsbereiche 21 haben einen jeweiligen Verlauf V, der zickzackförmig ausgebildet ist. Der jeweilige Verlauf V ist somit stetig, also nicht unterbrochen. Für die Materialdicke d gilt entlang des stetigen Verlaufs V: 0 < d < D. Aufgrund der zickzackförmigen Ausbildung weisen die Soll-Schwächungsbereiche 21 alternierend Schwächungsabschnitte 23, 24 mit unterschiedlichen Verlaufsrichtungen vi und v 2 auf. Die Verlaufsrichtungen vi und v 2 schließen mit der Kanten- Verlaufsrichtung K Winkel δι und δ 2 ein, wobei gilt: δι = δ 2 .

Die Soll-Schwächungsbereiche 21 weisen jeweils eine Haupt- Verlaufsrich- tung H auf, die sich aus einer Approximation des Verlaufs V durch eine Gerade ergibt. Die Haupt- Verlaufsrichtung H schließt mit der Kanten- Verlaufsrichtung K einen Winkel γ ein. Allgemein gilt für den Winkel γ: 0° < γ < 90°, insbesondere 10° < γ < 80°, insbesondere 20° < γ < 70°, und insbesondere 30° < γ < 60°. Für das vorliegende Ausführungsbeispiel gilt: γ = 0°, da die jeweilige Haupt- Verlaufsrichtung H und die Kanten- Verlaufsrichtung K parallel zueinander verlaufen.

Benachbarte Soll-Schwächungsbereiche 21 haben senkrecht zu der jeweiligen Haupt- Verlaufsrichtung H einen Grundabstand g. Für den Grundab- stand g gilt in Abhängigkeit des Lamellen-Grundabstands G: 0,05 · G < g < G, insbesondere 0,1 · G < g < 0,5 · G und insbesondere 0,2 · G < g < 0,4 · G. Die Materialdicken d und D, die Tiefe t, die Breite b und der Grundabstand g können beispielsweise lichtmikroskopisch an einem Querschliff einer Schleiflamelle 8 ermittelt werden. Die Materialdicke D der Unterlage 16 ist standardmäßig eine Herstellerangabe. Die Materialdicke D der Unterlage 16, beispielsweise eines textilen Schleifmittelträgers, beträgt typischerwei- se 0,40 mm, 0,50 mm oder 0,57 mm. Die Toleranz bei der Angabe der Materialdicke D ist regelmäßig kleiner als +/- 0,03 mm.

Nachfolgend ist die Herstellung und die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Schleif- Werkzeugs 1 beschrieben:

Die Schleiflamellen 8 werden aus einem Schleifband 25 hergestellt. Das Schleifband 25 ist in Fig. 4 angedeutet. Das Schleifband 25 ist aus der Unterlage 16 und der darauf angeordneten Schleifmittelschicht 17 aufgebaut. Das Schleifband 25 ist bekannt und üblich. An der dem Schleifmittel 18 abgewandten Unterseite 20 werden die voneinander beabstandeten Soll- Schwächungsbereiche 21 erzeugt. Die Soll-Schwächungsbereiche 21 werden derart an der Unterlage 16 des Schleifbandes 25 erzeugt, dass beim nachfolgenden Durchtrennen des Schleifbandes 25 zur Herstellung der Schleiflamellen 8 die Soll-Schwächungsbereiche 21 die gewünschte An- Ordnung und den gewünschten Verlauf V haben. Die Soll-Schwächungsbereiche 21 werden beispielsweise mittels eines Lasers erzeugt. Das Erzeugen der Soll-Schwächungsbereiche 21 und das Durchtrennen des Schleifbandes 25 erfolgt vorzugsweise zeitlich parallel. Das bedeutet, dass in dem Schleifband 25 fortwährend Soll-Schwächungsbereiche 21 erzeugt werden und in dem Schleifband- Abschnitt mit den erzeugten Soll-Schwächungsbereichen 21 das Schleifband 25 zur Herstellung der Schleiflamel- len 8 durchtrennt wird. In Fig. 4 ist das Schleifband 25 und eine Erzeugungseinrichtung 26 zur Erzeugung der Soll-Schwächungsbereiche 21, die beispielsweise als Laser ausgebildet ist, veranschaulicht. Die in Fig. 4 dargestellte Schleiflamelle 8 wurde durch Durchtrennen des Schleifbandes 25 nach dem Erzeugen der Soll-Schwächungsbereiche 21 hergestellt. Das Schleifband 25 wird beispielsweise mit einem Schneidwerkzeug aus Hartmetall durchtrennt, das ein Ober- und ein Untermesser umfasst.

Anschließend werden die Schleiflamellen 8 einander überdeckend auf dem Tragkörper 2 angeordnet, der zuvor mit der Klebstoff-Schicht 9 versehen wurde. Die Schleiflamellen 8 werden anschließend an den Tragkörper 2 angepresst und die Klebstoff-Schicht 9 durch Zuführung von Wärme, bei- spielsweise mittels eines Ofens, ausgehärtet.

Im Schleifprozess wird durch die Soll-Schwächungsbereiche 21 ein gewünschtes Schleif- und Verschleißverhalten der Schleiflamellen 8 erzielt. Während des Schleifprozesses wird die nachlaufende Kante 1 1 in Dreh- richtung 10 abgetragen, da die nachlaufende Kante 1 1 der jeweiligen Schleiflamelle 8 den Schleifprozess ausführt und infolge dessen verschleißt. Da das als Fächerschleifscheibe ausgebildete Schleif- Werkzeug 1 nicht flächig auf das zu bearbeitende Werkstück aufgesetzt wird, sondern unter einem Winkel, wird der zu den Außenkanten 15 gelegene Teil der nachlaufenden Kanten 1 1 mehr in den Schleifprozess eingebunden als der Teil, der zu den Innenkanten 14 hin gelegen ist. Die nachlaufenden Kanten 1 1 der Schleiflamellen 8 werden somit nicht gemäß einer idealen Verschleißlinie 27 abgetragen, sondern gemäß einer realen Verschleißlinie 28, die um einen Winkel α gegen die ideale Verschleißlinie 27 in Drehrichtung 10 gedreht ist. Zudem ist die reale Verschleißlinie 28 regelmäßig keine gerade Linie, sondern eine konkav zur Drehrichtung 10 hin gebogene Linie. Die Haupt- Verlaufsrichtung H des jeweiligen Soll-Schwächungsbereichs

21 kann beispielsweise entsprechend der erwarteten realen Verschleißlinie 28 gewählt werden.

Die im Schleifprozess verschleißten Schleiflamellen- Abschnitte 22 werden infolge der Soll-Schwächungsbereiche 21 sukzessive aus dem Schleifprozess entfernt. Ist das Schleifmittel 18 abgestumpft bzw. fehlt das Schleif- mittel 18, so treten im Schleifprozess Kräfte in Verbindung mit einer thermischen Einwirkung derart auf, dass der verbrauchte Schleiflamellen- Abschnitt 22 an dem jeweiligen Soll-Schwächungsbereich 21 reißt bzw. abgetrennt wird. Durch das Entfernen des verbrauchten Schleiflamellen- Abschnitts 22 wird bei der darunterliegenden benachbarten Schleiflamelle 8 wieder ein Schleiflamellen- Abschnitt 22 freigelegt, der unverbraucht ist. Hierdurch wird während des gesamten Schleifprozesses ein annähernd gleichbleibendes Schleifverhalten gewährleistet, bis das Schleif- Werkzeug 1 vollständig verschleißt ist. Die abgetrennten Schleiflamellen-Abschnitte

22 weisen zudem eine Partikelmindestgröße auf, die eine Untergrenze im Wesentlichen nicht unterschreitet. Hierdurch werden feine Staubpartikel im

Wesentlichen vermieden, so dass ein besserer Schutz der den Schleifprozess durchführenden Person gewährleistet ist.

Nachfolgend ist anhand von Fig. 6 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterscheid zu dem ersten Ausführungsbeispiel sind die Soll-Schwächungsbereiche 21 als Perforation ausgebildet. Der Verlauf V des jeweiligen Soll-Schwächungsbereich 21 ist somit unterbrochen. Die Soll-Schwächungsbereiche 21 haben einen geradlinigen Verlauf V, der mit der Kanten- Verlaufsrichtung K einen Winkel γ einschließt. Durch die Perforation weisen die Soll-Schwächungsbereiche 21 geschwächte Abschnitte 29 und ungeschwächte Abschnitte 30 auf, die alternierend entlang des geradlinigen Verlaufs V ausgebildet sind. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise des Schleif- Werkzeugs 1 wird auf das vorangegangene Ausführungsbeispiel verwiesen.

Nachfolgend ist anhand von Fig. 7 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen weisen die Soll-Schwächungsbereiche 21 einen sinusför- migen Verlauf V auf. Der Verlauf V ist somit stetig und differenzierbar. Hierdurch ist eine einfache Herstellung der Soll-Schwächungsbereiche 21 gewährleistet, da die Erzeugungseinrichtung 26 in einfacher Weise relativ zu dem Schleifband 25 bewegt werden kann. Durch den sinusförmigen Verlauf V weisen die Soll-Schwächungsbereiche 21 somit eine Vielzahl unterschiedlicher Verlaufsrichtungen auf, von denen beispielhaft die Verlaufsrichtungen vi und v 2 in Fig. 7 dargestellt sind. Die Haupt- Verlaufsrichtung H ergibt sich durch Approximation des sinusförmigen Verlaufs V durch eine Gerade. Weiterhin umfasst die Unterlage 16 einen textilen Schleifmittelträger, der als Textilgewebe 31 ausgebildet ist. Das Textilgewebe 31 umfasst mehrere Kettfäden 32, die parallel zu einer x- ichtung verlaufen, und mehrere Schussfäden 33, die quer zu den Kettfäden 32 parallel zu einer y-Richtung verlaufen. An den in Fig. 7 mit S gekennzeichneten Stellen sind die Kettfä- den 32 und die Schussfäden 33 infolge der erzeugten Soll-Schwächungsbereiche 21 durchtrennt. Hierdurch wird die Unterlage 16 definiert in der x- und/oder der y-Richtung geschwächt. Je nach Verlauf V und je nach Haupt- Verlaufsrichtung H ist die Anzahl der durchtrennten Kettfäden 32 und der durchtrennten Schussfäden 33 veränderbar, so dass die Schwä- chung der Unterlage 16 in der x-Richtung und der y-Richtung gezielt eingestellt werden kann. Insbesondere mit dem Verlauf V kann die Unterlage 16 gezielt in den Kraftangriffsrichtungen längs und quer zu den Kettfäden 32 bzw. den Schussfäden 33 geschwächt werden. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise des Schleif- Werkzeugs 1 wird auf die vorangegangenen Ausführungsbeispiele verwiesen.

Nachfolgend ist anhand von Fig. 8 ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu den vorangegangenen Ausfüh- rungsbeispielen sind die Schleiflamellen 8 nicht rechteckförmig ausgebildet. Hierdurch geht die Innenkante 14 fließend in die voreilende Kante 12 über. Die Kanten- Verlaufsrichtung K wird durch eine Approximation des Verlaufs der nachlaufenden Kante 1 1 durch eine Gerade ermittelt. Die Soll- Schwächungsbereiche 21 haben einen sinusförmigen Verlauf V. Die Haupt- Verlaufsrichtung H der Soll-Schwächungsbereiche 21 schließt mit der Kanten- Verlaufsrichtung K einen Winkel γ = 90° ein. Die Kettfäden 32 und die Schussfäden 33 sind entlang der Soll-Schwächungsbereiche 21 durchtrennt. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise wird auf die vorangegangenen Ausführungsbeispiele verwiesen.

Nachfolgend ist anhand der Fig. 9 und 10 ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen ist das Schleif- Werkzeug 1 als Lamellenschleifscheibe ausgebildet. Der Tragkörper 2 weist eine um die Mittelachse 6 umlaufende Umfangsfläche 34 auf. Ausgehend von der Umfangsfläche 34 erstrecken sich die Schleiflamellen 8 in radialer Richtung zu der Mittelachse 6. Die Schleiflamellen 8 weisen jeweils eine Innenkante 35, eine Außenkante 36 und zwei Seitenkanten 37, 38 auf. Die jeweilige Innenkante 35 ist der Umfangsfläche 34 zugewandt. Die Schleiflamellen 8 definieren mit ihren Au- ßenkanten 36 einen Außenradius . Entsprechend den vorangegangenen Ausführungsbeispielen weisen die Schleiflamellen 8 eine Unterlage 16 mit einer darauf angeordneten Schleifmittelschicht 17 auf. Die Schleifmittelschicht 17 ist in der Drehrichtung 10 angeordnet. Die Soll-Schwächungs- bereiche 21 haben einen geradlinigen Verlauf. Für den Grundabstand g gilt in Abhängigkeit des Außenradius R: 0,05 · R < g 0,5 · R, insbesondere 0,1 · R < g < 0,4 · R, und insbesondere 0,2 · R < g < 0,3 · R.

Die Kanten- Verlaufsrichtung K wird durch die Außenkante 36 definiert. Die Kanten- Verlaufsrichtung K und die Haupt- Verlaufsrichtung H der

Soll-Schwächungsbereiche 21 schließen einen Winkel λ ein, wobei für den Winkel λ gilt: 0° < λ < 90°, insbesondere 5° < λ < 80°, insbesondere 10° < λ < 70°, und insbesondere 15° < λ < 60°. Die Kettfäden 32 und die Schussfäden 33 sind entlang der Soll-Schwächungsbereiche 21 durchtrennt. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise wird auf die vorangegangenen Ausführungsbeispiele verwiesen. Nachfolgend ist anhand von Fig. 1 1 ein sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel ist das Schleif- Werkzeug 1 als Lamellenschleifstift ausgebildet. An dem Tragkörper 2 ist ein Stift 39 befestigt, der konzentrisch zu der Mittelachse 6 verläuft. Der Stift 39 dient zum Einspannen des Schleif- Werkzeugs 1. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise wird auf die vorangegangenen Ausführungsbeispiele verwiesen. Durch die verschiedenen Parameter der Soll-Schwächungsbereiche 21, wie beispielsweise die Tiefe t, die Breite b, das Profil, den Verlauf V, die Haupt- Verlaufsrichtung H und/oder den Grundabstand g können die Bedingungen, unter denen die Unterlage 16 aus dem Schleifprozess entfernt wird, eingestellt werden. Die Merkmale der obigen Ausführungsbeispiele sind dementsprechend beliebig miteinander kombinierbar.