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Patent Searching and Data


Title:
GUIDE CHANNEL AND LINE ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/233801
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a line assembly (1) comprising: - at least one guide channel (6), which comprises an interior (10) for accommodating and arranging at least two line systems (2, 4) having different diameters, which line systems are separated from each other in a liquid-tight manner, and which comprises two end openings; and - at least two line systems (2, 4). A cross-section of the interior (10) is oval-shaped, the oval cross-section of the interior (10) of the guide channel (6) having an axis of symmetry (S).

Inventors:
ANDERSSON SVEN-BERTIL (SE)
Application Number:
PCT/EP2019/063641
Publication Date:
December 12, 2019
Filing Date:
May 27, 2019
Export Citation:
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Assignee:
NORMA GERMANY GMBH (DE)
International Classes:
F16L57/06; F16L9/19; F16L11/22; F16L39/06; F16L53/32; F16L59/153
Foreign References:
EP0079787A11983-05-25
JP2003082714A2003-03-19
DE102006017414A12007-10-18
DE202009006902U12009-07-23
FR2343959A11977-10-07
DE112015001636T52017-02-09
EP2706280A12014-03-12
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE OLBRICHT BUCHHOLD KEULERTZ PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Leitungsanordnung (1 ) aufweisend mindestens einen Führungskanal (6) mit einem

Innenraum (10) zum Aufnehmen und Anordnen von mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssystemen (2, 4) mit unterschiedlichen Durchmessern und mit zwei endseitigen Öffnungen, und aufweisend mindestens zwei Leitungssysteme (2, 4) dadurch gekennzeichnet, dass ein Querschnitt des Innenraums (10) oval geformt ist, wobei der ovale Querschnitt des Innenraums (10) des Führungskanals (6) eine Symmetrieachse (S) aufweist.

2. Leitungsanordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssysteme (2, 4) formschlüssig im Innenraum (10) des Führungskanals (6) angeordnet sind.

3. Leitungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in

mindestens einer endseitigen Öffnung des Führungskanals (6) eine Endhülse (12) angeordnet ist.

4. Leitungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Endhülse (12) mindestens zwei Öffnungen (14, 16) zum formschlüssigen Anordnen der mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssysteme (2, 4) aufweist.

5. Leitungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die

Öffnungen (14, 16) der Endhülse (12) einen gleichen Abstand (A), wie die im

Innenraum (10) des Führungskanals (6) aufgenommenen mindestens zwei

flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssysteme (2, 4) zueinander aufweisen.

6. Leitungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die

Öffnungen (14, 16) der Endhülse (12) einen größeren Abstand (A) zueinander aufweisen, als die im Innenraum (10) des Führungskanals (6) aufgenommenen mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssysteme (2, 4).

7. Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (6) mindestens einen endseitig angeordneten Übergangsbereich (20) zum Beabstanden der mindestens zwei Leitungssysteme (2, 4) aufweist.

8. Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Endhülse einen Verbindungsabschnitt zum innenseitigen

Aufnehmen eines Endabschnitts des Führungskanals aufweist.

9. Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten und im Führungskanal (6) angeordneten Leitungssysteme (2, 4) wärmeleitend miteinander gekoppelt sind.

10. Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Führungskanal (6) angeordnetes Leitungssystem (2) zum Führen eines

Kühlmittels und ein weiteres im Führungskanal (6) angeordnetes Leitungssystem (4) zum Führen einer Harnstofflösung ausgestaltet sind.

11. Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (6) starr oder flexibel ausgestaltet ist.

12. Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (6) entlang einer Längsrichtung teilbar ausgestaltet ist.

Description:
Führungskanal und Leitungsanordnung

Die Erfindung betrifft einen Führungskanal mit einem Innenraum zum Aufnehmen und

Anordnen von mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssystemen mit unterschiedlichen Durchmessern und zwei endseitigen Öffnungen.

In verschiedenen technischen Bereichen werden die eingesetzten Antriebs- und

Leitungssysteme zunehmend komplexer. Mit einem steigenden Komplexitätsgrad erhöht sich oftmals die Anzahl an notwendigen Leitungen. Derartige Leitungen können beispielsweise Kühlmittelleitungen, Hydraulik- oder Pneumatikleitungen, Überdruck- oder Unterdruck- Steuerleitungen sein, welche üblicherweise je nach Platzverhältnissen unabhängig voneinander in Vorrichtungen oder Fahrzeugen verlegt werden. Die jeweiligen Leitungssysteme müssen bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen betreibbar sein.

Aufgrund von gesetzlich vorgeschriebenen Abgasnormen wird bei Dieselfahrzeugen ein weiteres Leitungssystem zum Bereitstellen von einer Harnstofflösung eingesetzt, welche zum Durchführen einer selektiven katalytischen Reduktion im Abgastrakt notwendig ist. Da eine bei Dieselfahrzeugen üblicherweise eingesetzte Harnstofflösung, die auch mit UREA bezeichnet wird, mit einem Harnstoffgehalt von 32,5 % bei einer Temperatur von -11 ,5°C kristallisiert, muss ein derartiges Leitungssystem beheizbar sein, um eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten. Es sind bereits Systeme bekannt, bei welchen ein Vorratstank für die Harnstofflösung mit einer zusätzlichen Heizung ausgestattet ist. Des Weiteren sind Systeme bekannt, welche ein in das Leitungssystem integriertes Heizelement zum Aufwärmen der Harnstofflösung aufweisen. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise in der EP 2 706 280 B1 offenbart.

Problematisch an den bekannten Lösungen ist jedoch, dass die Heizungen zusätzlichen Raum im Fahrzeug einnehmen und eine elektronische Steuerung benötigen. Hierdurch wird auch der Montageaufwand erhöht. Des Weiteren erfolgt die Erwärmung lokal, sodass die Harnstofflösung innerhalb des Leitungssystems trotz der Heizung abkühlen und auskristallisieren kann.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und eine Temperierungsmöglichkeit eines Leitungssystems breitzustellen, welche platzsparend und mit einem minimalen Steuerungs- und Montageaufwand verbunden ist.

Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben.

Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 12.

Die Erfindung betrifft eine Leitungsanordnung mit mindestens einem Führungskanal und mindestens zwei Leitungssystemen. Der Führungskanal weist einen Innenraum zum

Aufnehmen und Anordnen von mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssystemen mit unterschiedlichen Durchmessern und zwei endseitige Öffnungen auf. Erfindungsgemäß ist ein Querschnitt des Innenraums oval geformt, wobei der ovale Querschnitt des Innenraums des Führungskanals eine Symmetrieachse aufweist.

Durch den Führungskanal kann ein Abschnitt bereitgestellt werden, durch welchen mindestens zwei Leitungssysteme zumindest bereichsweise nebeneinander geführt werden. Insbesondere können mehrere Fluidleitungen im Innenraum des Führungskanals parallel zueinander angeordnet und platzsparend entlang einer länglichen Ausdehnung des Führungskanals gemeinsam geführt werden. Eine derartige Anordnung von Leitungssystemen kann besonders platzsparend ausgestaltet werden, wenn der Querschnitt des Führungskanals bzw. des

Innenraums in seiner Ausgestaltung an die jeweiligen Durchmesser der im Innenraum angeordneten Leitungssysteme angepasst ist. Da die jeweiligen Leitungssysteme einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen, muss für eine optimale und platzsparende

Anpassung der Querschnitt des Innenraums des Führungskanals sich entsprechend den Durchmessern verjüngen bzw. konisch ausgeformt sein. Unter einem ovalen Querschnitt werden dabei nicht nur streng rundliche bzw. konvexe Formen verstanden, sondern auch symmetrische Formen mit ebenen Bereichen, die über konvexe Formen miteinander verbunden sind, wobei die ebenen Bereiche insbesondere nicht parallel, sondern zueinander geneigt verlaufen. Die Leitungsanordnung ist durch diese Form sehr flexibel und kann so einfach verlegt werden.

Neben einer platzoptimierten Anordnung der jeweiligen Leitungen kann ein Wärmeaustausch zwischen den im Innenraum des Führungskanals angeordneten Leitungen stattfinden.

Hierdurch kann beispielsweise ein Leitungsabschnitt eines Kühlwasserkreislaufs durch den Innenraum des Führungskanals geführt werden, um somit andere im Führungskanal angeordnete Leitungen zu erwärmen oder zu kühlen. Eine derartige Temperierung kann vollständig passiv durchgeführt werden. Insbesondere können hierdurch elektronische

Steuerungen entfallen und ein Montageaufwand minimiert werden.

Dabei ist besonders bevorzugt, dass die Leitungssysteme in Längsrichtung aneinander anliegen, also eine Linienberührung zwischen den Leitungssystemen vorliegt. Dadurch kann eine effektive Wärmeübertragung mit geringen Wärmeverlusten sicher gestellt werden.

Es kann beispielsweise ein Leitungssystem eines Kühlkreislaufs mit einem Leitungssystem zum Bereitstellen einer Harnstofflösung durch den Innenraum des Führungskanals verlegt werden. Durch eine derartige Anordnung kann die Harnstofflösung effizient, preiswert und mit einem minimalen Aufwand vor dem Kristallisieren geschützt werden. Darüber hinaus kann ein bereits kristallisierter Harnstoff in der entsprechenden Leitung erneut verflüssigt bzw. gelöst werden, wenn die Kühlmitteltemperatur während eines Betriebs ansteigt und ein Wärmeübertragung zwischen den im Innenraum des Führungskanals angeordneten Leitungssystemen stattfindet.

Die Leitungsanordnung kann vorzugsweise als ein integrierter Bestandteil der jeweiligen Leitungssysteme ausgestaltet sein. Hierdurch können beispielsweise die Temperatur der durch den Führungskanal verlegten Leitungen passiv und automatisiert aneinander angeglichen werden. Alternativ kann die Leitungsanordnung parallel zu bestehenden Leitungssystemen angeordnet und über elektronische oder mechanische Ventile mit den Leitungssystemen aktiv koppelbar sein. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssysteme formschlüssig im Innenraum des Führungskanals angeordnet. Hierdurch kann eine besonders platzsparende Anordnung der Leitungssysteme im Führungskanal realisiert werden. Insbesondere können neben den mindestens zwei

Leitungssystemen auch stromführende Leitungen, Luftleitungen und Drainageleitungen im Innenraum des Führungskanals verlegt werden. Die mindestens zwei Leitungssysteme können unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Dabei ist der Querschnitt des Innenraums des Führungskanals derart ausgestaltet, dass die äußeren Konturen der Leitungssysteme mit den Konturen des Innenraums korrespondieren. Hierdurch weist der Querschnitt des Innenraums eine Quer zu Längsausrichtung des Führungskanals unterschiedliche Breite auf. Diese Form ermöglicht eine flexible Platzierung innerhalb eines Fahrzeugs und ermöglicht beispielsweise eine vor Wind geschützte Anordnung der Leitungsanordnung.

Ein Wärmetransfer zwischen den mindestens zwei Leitungssystemen kann besonders effizient durchgeführt werden, wenn in mindestens einer endseitigen Öffnung des Führungskanals eine Endhülse angeordnet ist.

Gemäß einer Ausführungsform weist die mindestens eine Endhülse mindestens zwei

Öffnungen zum formschlüssigen Anordnen der mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssysteme auf. Hierdurch kann jedes vom Führungskanal aufgenommene Leitungssystem passgenau durch die mindestens eine Endhülse hindurch geführt werden. Durch den Einsatz von Endhülsen können endseitig angeordnete Schrumpfschläuche entfallen und ein Montageaufwand des Führungskanals reduziert werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung weisen die Öffnungen der Endhülse einen gleichen

Abstand, wie die im Innenraum des Führungskanals aufgenommenen mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssysteme zueinander auf. Die mindestens zwei Leitungssysteme können entlang des Führungskanals parallel zueinander angeordnet und endseitig aus dem Führungskanal geführt werden. Dadurch kann verhindert werden, dass die jeweiligen im Innenraum angeordneten Leitungssysteme geknickt werden oder ihre relative Ausrichtung zueinander verlieren. Insbesondere können die jeweiligen Leitungssysteme kraftschlüssig in den Öffnungen der Endhülse angeordnet sein, wodurch die Leitungssysteme ortsfest im Innenraum des Führungskanals positionierbar sind. Vorzugsweise ist der Abstand zwischen den parallel zueinander angeordneten Leitungssystemen möglichst gering. Zum Ermöglichen eines optimalen Wärmetransfers zwischen den Leitungssystemen können die Leitungssysteme ohne einen Abstand parallel zueinander im Führungskanal angeordnet sein.

Bei einer weiteren Ausgestaltung weisen die Öffnungen der Endhülse einen größeren Abstand zueinander auf, als die im Innenraum des Führungskanals aufgenommenen mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Leitungssysteme. Durch diese Maßnahme können die jeweiligen Leitungssysteme endseitig des Führungskanals derart voneinander beanstandet werden, dass beispielsweise Anschlusssysteme bzw. Schraubverbindung in zum Fortführen der Leitungssysteme positionierbar sind, ohne sich gegenseitig räumlich zu beeinflussen.

Die endseitige Beanstandung der mindestens zwei Leitungssysteme voneinander kann besonders materialschonend umgesetzt werden, wenn der Führungskanal mindestens einen endseitig angeordneten Übergangsbereich zum Beabstanden der mindestens zwei

Leitungssysteme aufweist. Durch den Übergangsbereich können die Leitungssysteme stetig an eine Position der Öffnungen der Endhülse ausgerichtet werden. Durch den Übergangsbereich können die Leitungssysteme voneinander derart beabstandet werden, dass nach einem

Hinausführen der Leitungssysteme aus dem Führungskanal Raum für Montage- oder

Anbindungsmöglichkeiten zwischen den Leitungssystemen geschaffen wird.

Mindestens eine Endhülse kann besonders einfach und schnell am Führungskanal angeordnet werden, wenn sie einen Verbindungsabschnitt zum innenseitigen Aufnehmen eines

Endabschnitts des Führungskanals aufweist. Durch den Verbindungsabschnitt kann die

Endhülse über den Führungskanal gesteckt und an dem Führungskanal endseitig befestigt werden. Der Führungskanal kann hierdurch als einfach ausgestaltet sein, da keine endseitigen Aufnahmeabschnitte zum Aufnehmen von Endhülsen notwendig sind. Die Endhülse kann beispielsweise formschlüssig, kraftschlüssig oder reibschlüssig am Führungskanal befestigt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Leitungsanordnung sind die mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten und im Führungskanal angeordneten Leitungssysteme wärmeleitend miteinander gekoppelt. Hierdurch kann technisch einfach ein Wärmetauscher realisiert werden, welcher in Form des Führungskanals preiswert herstellbar ist, ein geringes Gewicht aufweist und einen minimalen zusätzlichen Montageraum einnimmt. Die thermische Kopplung der mindestens zwei Leitungssysteme besteht vorzugsweise aus einer Wärmeleitung durch die Materialien der Leitungssysteme hindurch. Zusätzlich kann das im Innenraum eingeschlossene Luftvolumen zum Temperieren der Leitungssysteme eingesetzt werden.

Besonders effizient kann der Führungskanal eingesetzt werden, wenn ein im Führungskanal angeordnetes Leitungssystem zum Führen eines Kühlmittels und ein weiteres im

Führungskanal angeordnetes Leitungssystem zum Führen einer Harnstofflösung (UREA) ausgestaltet sind. Dabei hat da für die Harnstofflösung genutzte Leitungssystem vorzugsweise einen kleinen Durchmesser bzw. Strömungsquerschnitt als das für das Kühlmittel genutzte Leitungssystem. So kann eine effektive Wärmeübertragung vom Kühlmittel auf die

Harnstofflösung erfolgen. Hierdurch kann ohne einen aktiven Regelungsaufwand ein kältebedingtes Kristallisieren des Harnstoffs verhindert oder ein kristallisierter Harnstoff erneut verflüssigt werden.

Der Führungskanal kann vielseitig einsetzbar sein, wenn er starr oder flexibel ausgestaltet ist. Hierdurch kann der Führungskanal an bestehende Platzverhältnisse angepasst werden oder in einer starren Ausführung strukturell unterstützend wirken. Beispielsweise kann der

Führungskanal aus einem flexiblen oder starren Kunststoff bestehen. Beispielsweise kann der Führungskanal als ein Wellenschlauch geformt sein. Der Führungskanal kann besonders preiswerter hergestellt werden, wenn hierfür ein Spritzgussverfahren eingesetzt wird.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Leitungsanordnung ist der Führungskanal entlang einer Längsrichtung teilbar ausgestaltet. Hierdurch kann der Führungskanal nachträglich mit einem geringen Aufwand in ein System mit mindestens zwei Leitungen eingebracht werden. Vorzugsweise ist der Führungskanal flexibel ausgestaltet und kann somit entlang einer Längsnaht auseinandergebogen werden, um ein Einlegen von Leitungen zu ermöglichen.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Leitungsanordnung gemäß einer Ausführungsform,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Leitungsanordnung aus Fig. 1 , Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Leitungsanordnung aus Fig. 1 mit mindestens einer Endhülse,

Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Leitungsanordnung mit mindestens einer Endhülse gemäß einer weiteren Ausführungsform,

Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Leitungsanordnung mit einer endseitigen Beabstandung der Leitungssysteme gemäß einer

Ausführungsform.

Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Leitungsanordnung 1 mit zwei Leitungssystemen 2, 4, welche in einem Führungskanal 6 angeordnet sind. Der Übersicht halber sind die

Leitungssysteme 2, 4 vereinfacht dargestellt. Ein erstes Leitungssystem 2 dient zum Führen von einer wässrigen Kühlflüssigkeit. Ein zweites Leitungssystem 4 stellt eine Harnstofflösung zum Durchführen einer selektiven katalytischen Reduktion bereit. Das erste Leitungssystem 2 weist einen größeren Durchmesser auf als das zweite Leitungssystem 4. Die beiden

Leitungssysteme 2, 4 sind derart im Führungskanal 6 angeordnet, dass die Leitungssysteme 2, 4 einen Körperkontakt zueinander aufweisen. Hierdurch kann ein unmittelbarer Wärmetransport zwischen der wässrigen Kühlflüssigkeit und der Harnstofflösung stattfinden. Der Führungskanal 6 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel aus einem flexiblen und gewellten Kunststoff geformt.

Der Führungskanal 6 weist endseitig einen Kopplungsabschnitt 8 auf, welcher eben bzw. ohne eine Riffelung ausgestaltet ist.

In der Fig. 2 ist eine Schnittdarstellung der Leitungsanordnung 1 aus der Fig. 1 veranschaulicht. Es wird insbesondere der ovale Querschnitt des Innenraums 10 verdeutlicht, welcher eine Symmetrieachse S aufweist und derart ausgestaltet ist, dass die Leitungssysteme 2, 4 formschlüssig in dem Innenraum 10 angeordnet sind. Der Innenraum 10 kann geringfügig kleiner ausgeführt sein, als die Dimensionen der beiden Leitungssysteme 2, 4, sodass die beiden Leitungssysteme 2, 4 durch den Führungskanal 6 gegeneinander gepresst werden. Hierdurch kann eine Kontaktfläche zwischen den beiden Leitungssystemen 2, 4 vergrößert und ein Wärmetransfer begünstigt werden. Gemäß dem Ausführungsbeispiel weist der

Führungskanal 6 eine Außenkontur auf, welche mit dem Innenraum 10 korrespondiert.

Die Fig. 3 verdeutlicht die Leitungsanordnung 1 aus der Fig. 1 in einer weiteren

Ausführungsform mit einer endseitig angeordneten Endhülse 12. Die Endhülse 12 weist zwei Öffnungen 14, 16 zum formschlüssigen Aufnehmen der Leitungssysteme 2, 4 auf. Die

Durchmesser der Öffnungen 14, 16 sind an die Dimensionen der Leitungssysteme 2, 4 angepasst und können bevorzugterweise geringfügig kleiner ausgeformt sein, um ein reibschlüssiges Aufnehmen der Leitungssysteme 2, 4 zu ermöglichen. Hierdurch können die Leitungssysteme 2, 4 ortsfest an der Endhülse 12 positioniert werden. Die Endhülse 12 ist der Übersicht halber von dem Führungskanal 6 gesondert dargestellt und weist einen

Verbindungsbereich 18 auf. Der Verbindungsbereich 18 der Endhülse 12 ist derart

dimensioniert, dass der Kopplungsabschnitt 8 des Führungskanals 6 im Verbindungsbereich 18 innenseitig angeordnet und ortsfest befestigt ist. Die Befestigung der Endhülse 12 kann beispielsweise durch einen Formschluss zwischen dem Verbindungsbereich 18 und dem Kopplungsabschnitt 8 erfolgen.

Die Fig. 4 zeigt eine Leitungsanordnung 1 mit endseitig im Führungskanal 6 eingesetzten Endhülsen 12. Insbesondere wird beispielhaft ein vollständiger Führungskanal 6 und eine Detailansicht auf einen endseitigen Abschnitt des Führungskanals 6 gezeigt. Im Unterschied zum in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel, weist die Endhülse 12 einen

Verbindungsbereich 18 auf, welcher in den Innenraum 10 des Führungskanals 6 hineinragt. Hierdurch wird die Endhülse 12 endseitig vom Führungskanal 6 umspannt und somit formschlüssig befestigt.

In der Fig. 5 ist eine Leitungsanordnung 1 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel dargestellt. Im Unterschied zu den bereits gezeigten Ausführungsbeispielen weist die

Leitungsanordnung 1 einen endseitig angeordneten Übergangsbereich 20 auf. Der

Übergangsbereich 20 weist eine größere Ouerschnittsfläche als der Ouerschnitt des

Innenraums 10 auf. Insbesondere ist der Übergangsbereich 20 derart ausgestaltet, dass die beiden Leitungssysteme 2, 4 endseitig mit einem vergrößerten Abstand A zueinander positionierbar sind. Durch den größeren Abstand A kann zusätzlicher Raum zum Verbinden der Leitungssysteme 2, 4 außerhalb des Führungskanals 6 geschaffen werden. Die Endhülse 12 weist hierbei eine an die Form des Übergangsbereichs 20 angepasste Form auf, sodass die Endhülse mit dem Verbindungsbereich 18 innenseitig in den Übergangsbereich 20 des

Führungskanals 6 hineinragen und beispielsweise einrasten kann. Durch die endseitige Beabstandung der beiden Leitungssysteme 2, 4 können die Leitungssysteme 2, 4 im Bereich des Führungskanals 6 angeordnete Kopplungssysteme 22 bzw. Verschraubungssysteme 24 aufweisen. Mit Hilfe des Kopplungssystems 22 bzw. Verschraubungssystems 24 können die Leitungssysteme 2, 4 mit einem geringen Aufwand montiert werden. Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden

Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.

Bezugszei chen l iste

1 Leitungsanordnung

2 erstes Leitungssystem

4 zweites Leitungssystem

6 Führungskanal

8 Kopplungsabschnitt des Führungskanals

10 Innenraum des Führungskanals

12 Endhülse

14 erste Öffnung der Endhülse

16 zweite Öffnung der Endhülse

18 Verbindungsbereich des Führungskanals

20 Übergangsbereich

22 Kopplungssystem

24 Verschraubungssystem

A Abstand zwischen Leitungssystemen

S Symmetrieachse