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Title:
GUIDE VANE FOR A TURBOMACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/121458
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a guide vane (20) for arrangement in a gas duct (2) of a turbomachine (1), having a guide vane blade (23), which, viewed in a tangential section, has a vane blade profile (24) with a leading edge radius RVK and a vane blade thickness d, wherein the vane blade profile (24) is thickened, at least in sections, specifically the vane blade thickness d is specified, in relation to the leading edge radius RVK, such that (2 d / Rvk2) - d ≤ 5.5.

Inventors:
MAAR KARL (DE)
MALZACHER FRANZ (DE)
PERNLEITNER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/000332
Publication Date:
June 24, 2021
Filing Date:
December 14, 2020
Export Citation:
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Assignee:
MTU AERO ENGINES AG (DE)
International Classes:
F01D5/14; F01D5/28
Foreign References:
US20180231018A12018-08-16
EP2927427A12015-10-07
EP1927724A22008-06-04
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Claims:
ANSPRÜCHE

Laufschaufel (20) zum Anordnen in einem Gaskanal (2) einer Strömungsma schine (1), insbesondere eines Strahltriebwerks, mit einen Laufschaufelblatt (23), welches in einem Tangentialschnitt betrachtet ein Schaufelblattprofil (24) mit einem Vorderkantenradius RVK und - einer Schaufelblattdicke d hat, wobei das Schaufelblattprofi 1 (24) zumindest abschnittsweise aufgedickt ist, nämlich die Schaufelblattdicke d im Verhältnis zu dem Vorderkantenradius RVK solchermaßen eingestellt ist, dass (2-d / RVK2) - d < 5,5 ist.

2. Laufschaufel (20) nach Anspruch 1, bei welcher die Schaufelblattdicke d im Verhältnis zu dem Vorderkantenradius RVK solchermaßen eingestellt ist, dass 0,6 < (2-d / RVK2) - d < 5,0 ist und/oder bei welcher der Vorderkantenradius RVK im Bereich von 0,2 mm bis 1,8 mm, vorzugsweise von 0,6 mm bis 1,4 mm, insbesondere von 0,7 mm bis 1 ,4 mm liegt und/oder bei welcher die Schaufelblattdicke d im Vorderkantenbereich, insbesondere bei Werten eines Abstands, der entlang der Skelettlinie von der Vorderkante weg genommen wird, welche Werte im Bereich von 1 mm bis 2,5 mm liegen, zwischen 0,5 mm und 5 mm, vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 4 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 2,5 mm beträgt.

Laufschaufel (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher ein Vorderkantenbereich (35), in dem das Schaufelblattprofil (24) den Vorder kantenradius RVK hat, bezogen auf einen Abstand A, der entlang einer Ske lettlinie (30) des Schaufelblattprofils (24) von dessen Vorderkante (25) weg genommen wird, bis zu einem Abstand A von mindestens 0,1 mm und höchstens 0,3 mm reicht. 4. Laufschaufel. (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher, bezogen auf eine von radial innen nach radial außen genommene Laufschaufelblatthöhe H, das Schaufelblattprofil (24) jedenfalls auf Radialpositionen zwi schen 60 % und 90 % der Laufschaufelblatthöhe H aufgedickt ist.

5. Laufschaufel (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher, bezogen auf eine an dem Schaufelblattprofil (24) genommene Sehnenlänge 1, die Schaufelblattdicke d im Verhältnis zu dem Vorderkantenradius RVK und der Sehnenlänge 1 solchermaßen eingestellt ist, dass d / (RVK-1) < 7,2 ist.

6. Laufschaufel (20) nach Anspruch 5, bei welcher die Schaufelblattdicke d im Verhältnis zu dem Vorderkantenradius RVK und der Sehnenlänge 1 solcher maßen eingestellt ist, dass 4,0 < d / (RVK-1) < 7,0 ist. 7. Laufschaufel (20) nach Anspruch 5 oder 6, bei welcher, bezogen auf einen

Abstand A, der entlang einer Skelettlinie (30) des Schaufelblattprofils (24) von dessen Vorderkante (25) weg genommen wird, die Schaufelblattdicke d . im Verhältnis zu dem Vorderkantenradius RVK und der Sehnenlänge 1 jedenfalls bei den Abständen zwischen 1,0 mm und 2,0 mm solchermaßen einge- stellt ist, dass d / (RVK-1) < 7,2 ist.

8. Laufschaufel (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher zumindest das Laufschaüfelblatt (23) aus einem spröden Werkstoff vorgesehen ist.

9. Laufschaufel (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher zumindest das Laufschaufelblatt (23) aus einem hochtemperaturfesten Werkstoff vorgesehen ist. 10. Laufschaufel (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher das

Laufschaufelblatt (23) als Vollprofil ausgeführt ist. 11. Laufschaufel (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die für einen schnelllaufenden Rotor mit einem An2 von mindestens 2000 m2/s2 ausgelegt ist.

12. Turbinenmodul (lca,cb) für ein Flugtriebwerk, insbesondere ein Geared- Turbo-Fan-Triebwerk, mit einer Laufschaufel (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche. 13. Verwendung einer Laufschaufel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder eines Turbinenmoduls (lca,cb) nach Anspruch 12, bei welcher Verwendung die Laufschaufel (20) mit einem An2 von mindestens 2000 m2/s2 rotiert.

Description:
LAUFSCHAUFEL FÜR EINE STRÖMUNGSMASCHINE BESCHREIBUNG Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Laufschaufel für eine Strömungsmaschine.

Stand der Technik

Bei der Strömungsmaschine kann es sich bspw. um ein Strahltriebwerk handeln, z. B. um ein Mantelstromtriebwerk. Funktional gliedert sich die Strömungsmaschine in Verdichter, Brennkammer und Turbine. Etwa im Falle des Strahltriebwerks wird angesaugte Luft vom Verdichter komprimiert und in der nachgelagerten Brennkam mer mit hinzugemischtem Kerosin verbrannt. Das entstehende Heißgas, eine Mi schung aus Verbrennungsgas und Luft, durchströmt die nachgelagerte Turbine und wird dabei expandiert. Die Turbine ist in der Regel aus mehreren Stufen mit jeweils einem Stator (Leitschaufelkranz) und einem Rotor (Laufschaufelkranz) aufgebaut, die Rotoren werden von dem Heißgas angetrieben. In jeder Stufe wird dem Heißgas dabei anteilig innere Energie entzogen, die in eine Bewegung des jeweiligen Lauf schaufelkranzes und damit der Welle umgesetzt wird. Der vorliegende Gegenstand betrifft eine Laufschaufel zum Anordnen im Gaskanal der Strömungsmaschine. Die Laufschaufel kann im Allgemeinen auch im Verdich terbereich Anwendung finden, also im Verdichtergaskanal angeordnet werden; be vorzugt ist eine Anwendung im Turbinenbereich, sie wird also im Heißgaskanal plat ziert.

Darstellung der Erfindung Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine besonders vorteilhafte Laufschaufel anzugeben.

Dies wird erfindungsgemäß mit der Laufschaufel gemäß Anspruch 1 gelöst. Deren Laufschaufelblatt ist vereinfacht zusammengefasst, verglichen mit einer allein aero-

BESTATIGUNGSKOPIE dynamisch optimierten Auslegung, zumindest abschnittsweise verdickt ausgeführt. Bei der (allein) aerodynamischen Optimierung werden die Vorderkantenradien sehr klein gewählt. Die Erfinder haben indes festgestellt, dass die gezielte Aufdickung des Profils Gestaltungsmöglichkeiten dahingehend eröffnet, dass sich die strukturmecha- nische Robustheit verbessern lässt. Hauptanspruchsgemäß wird die Aufdickung des Schaufelblattprofils über das Verhältnis zwischen dessen Schaufelblattdicke d und Vorderkantenradius RVK dahingehend konkretisiert, dass (Formel 1) höchstens 5,5 ausmacht. Weitere vorteilhafte Obergrenzen liegen bei in der Reihen- folge der Nennung zunehmend bevorzugt höchstens 5,0, 4,5 und 4,0.

Mit der Aufdickung lässt sich einerseits eine robusteres Profil mit einer höheren Im pact-Toleranz realisieren^ das also einer höheren Impact-Belastung standhält. Zudem kann die Aufdickung auch bei einer Revision von Vorteil sein, können nämlich bspw. bei einer materialabtragenden Bearbeitung von Schadstellen größere Nachar- beitslimits zugestanden werden. Andererseits ergibt die hauptanspruchsgemäße Ge staltungsmaßnahme aber noch immer ein strömungstechnisch akzeptables Profil, werden die aerodynamischen Eigenschaften also jedenfalls nicht maßgeblich ver schlechtert.

Die Schaufelblattdicke d und der Vorderkantenradius RV sind als in Millimetern angegebene Größen in die Formel einzusetzen, wobei die Berechnung an sich dann einheitenlos erfolgt. Für die gewünschte Erhöhung der Impact-Toleranz ist das Schaufelblatt an der Vorderkante bzw. in einem dort angeordneten Bereich aufgedickt. Bezogen auf einen Abstand A, der entlang der Skelettlinie von der Vorderkante weg genommen wird, kann die Formel 1 bspw. zumindest in einem Abstandsbe- reich zwischen 1 mm und 2,5 mm erfüllt sein, bevorzugt gilt sie zumindest in einem Abstandsbereich zwischen 0,7 mm und 2,8 mm. Die Formel 1 kann insbesondere bei Abstandswerten A von 1 mm und/oder 1,5 mm und/oder 2 mm und/oder 2,5 mm erfüllt sein. Das Schaufelblatt ist also jedenfalls in einem vorderkantennahen Bereich aufgedickt, wobei auch nach weiter hinten noch eine Aufdickung vorliegen kann (vgl. Figur 2 zur Illustration). Diese kann sich bspw. aus einer aerodynamischen Profilierung ergeben, also einer Profilfortsetzung zur Hinterkante ohne aerodynamisch nachteilige Wendepunkte. Der größere Vorderkantenradius kann bspw. auch ein Profil mit grö ßerem Flächeninhalt ergeben, was die Mittelspannung in den einzelnen Profilschnit- ten reduzieren und damit die Impact-Toleranz erhöhen kann. Die druckseitige Aufdi ckung des Profils kann bspw. dahingehend von Vorteil sein, dass sich ohne axiale Verlängerung der Sehnenlänge die Profilfläche erhöhen lässt, was zur Spannungsre- duzierung fuhrt. Damit kann insbesondere eine Erhöhung der axialen Baulänge und damit axialen Länge der Turbinenstufe bzw. des Moduls verringert bzw. vermieden werden.

Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Ansprüchen und der gesamten Offenbarung, wobei in der Darstellung der Merkmale nicht immer im Ein- zelnen zwischen Vorrichtungs- und Verfahrens- bzw. Verwendungsaspekten unterschieden wird; jedenfalls implizit ist die Offenbarung hinsichtlich sämtlicher Anspruchskategorien zu lesen. Werden bspw. die Vorteile der Laufschaufel in einer bestimmten Anwendung beschrieben, ist dies als Offenbarung sowohl der entsprechend ausgelegten Laufschaufel als auch einer solchen Verwendung zu lesen. Die Angaben „axial“, „radial“ und „umlaufend“, sowie die zugehörigen Richtungen (Axialrichtung etc.) beziehen sich auf die Drehachse, um welche die Laufschaufel im Betrieb rotiert. Diese fallt typischerweise mit einer Längsachse des Triebwerks bzw. Triebwerkmoduls zusammen. Das Schaufelblattprofil wird in einem Tangential schnitt betrachtet, also in einer achsparallelen Schnittebene. In diesem Tangential- schnitt bestimmt sich der Vorderkantenradius RVK über einen in den Vorderkanten bereich (siehe unten) eingepassten Kreis und ergibt sich die Schaufelblattdicke d jeweils senkrecht zur Skelettlinie zwischen Saug- und Druckseitenfläche des Schau felblatts. Die Skelettlinie wird durch die Mittelpunkte von Kreisen festgelegt, die so in das Profil eingepasst sind, dass jeder der Kreise die Saug- und die Druckseitenflä- che berührt. In einigen Ausführungen ist der Vorderkantenradius RVK kleiner als 2 mm. Insbesondere kann RVK < 1,8 mm, < 1,4 mm und/oder < 1,3 mm sein. Zudem kann der Vorderkantenradius RVK > 0,2 mm, > 0,6 mm und/oder > 0,7 mm sein.

In einigen Ausführungsformen liegt RVK im Bereich vom 0,6 mm bis 1,4 mm, insbe- sondere von 0,8 mm bis 1,0 mm oder von 0,1 mm bis 1,3 mm.

Zusätzlich oder alternativ kann die Schaufelblattdicke d im Vorderkantenbereich, insbesondere bei Werten des vorgenannten Abstands A im Bereich von 1 mm bis 2,5 mm, zwischen 0,5 mm und 5 mm, vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 4 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 2,5 mm betragen In bevorzugter Ausgestaltung sind die Schaufelblattdicke d und der Vorderkantenradius RVK solchermaßen abgestimmt, dass (Formel 1) mindestens 0,6 ausmacht. Weitere vorteilhafte Untergrenzen liegen bei in der Reihenfolge der Nennung zunehmend bevorzugt 0,7, 0,8 und 0,9. Generell können mit dem vorliegenden Gegenstand die Strömungsverluste insbesondere auch dann gering gehalten werden, wenn aus schwingungsmechanischen Gründen unterschiedlich di cke Profile vorgesehen sind ( detuning ). Es kann dann bspw. am dünnen Profil eine druckseitige Ablöseblase zumindest teilweise oder auch vollständig vermieden wer den, was den Strömungsverlust in der Gesamtschau gering hält. Ein Vorderkantenbereich, in dem das Schaufelblattprofil den Vorderkantenradius RVK hat, reicht bezogen auf den entlang der Skelettlinie genommenen Abstand A bevorzugt bis mindestens 0,10 mm, weiter bevorzugt mindestens 1,50 mm. Mögliche Obergrenzen können bei in der Reihenfolge der Nennung zunehmend bevorzugt höchstens 0,30 mm, 0,25 mm und 0,20 mm liegen. Auf die Saug- und Druckseiten- fläche werden diese Abstandswerte jeweils mit einer zur Skelettlinie senkrechten Geraden übertragen; diese kreuzt die Skelettlinie bspw. bei 1,50 mm, wenn der Vorderkantenbereich bis zu diesem Abstand A reicht. Die Laufschaufelblatthöhe H wird von radial innen nach außen genommen, also vom Schaufelfuß bzw. Innendeckband zur Schaufelspitze bzw. zum Außendeckband. Das Laufschaufelblatt kann über die gesamte Laufschaufelblatthöhe H oder auch nur in einem Abschnitt davon aufgedickt sein. In bevorzugter Ausgestaltung ist die Schau- felblattdicke d jedenfalls auf den Radialpositionen zwischen 60 % und 90 % der Laufschaufelblatthöhe H erhöht, ist also in Tangentialschnitten auf diesen Radialpositionen das hauptanspruchsgemäße Verhältnis erfüllt. Besonders bevorzugt gilt dies jedenfalls für die Radialpositionen zwischen 50 % und 90 % der Laufschaufelblatthöhe H. Die Erfinder haben nämlich festgestellt, dass die Häufigkeit von Einschlägen und die Impact-Belastung, die sich aus der Geschwindigkeit und Masse ergibt, radial nicht gleich verteilt, sondern radial außen höher ist. Deshalb wird das Laufschaufelblatt jedenfalls dort verdickt ausgeführt.

Eine bevorzugte Ausführungsform betrifft ein Verhältnis der Schaufelblattdicke d und des Vorderkantenradius RVK, sowie zusätzlich der Sehnenlänge 1. Die Sehnen- länge wird wie der Vorderkantenradius RVK und die Schaufelblattdicke d am Schau felblattprofil genommen. Im Einzelnen wird die Länge dann entlang einer in dem Tangentialschnitt druckseitig an das Profil gelegten Verbindungstangente genom men, die das Schaufelblat nicht schneidet und zwei Berührungspunkte mit dem Schaufelblatt hat (im Bereich der Vorder- und im Bereich der Hinterkante). Die Seh- nenlänge ergibt sich dann entlang dieser Verbindungstangenten als Abstand zwischen einer vorderen und einer hinteren Tangente, wobei die vordere und die hintere Tangente jeweils senkrecht zur Verbindungstangente liegen und das Schaufelblatt vorne (vordere Tangente) und hinten (hintere Tangente) berühren (und nicht schneiden). Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, die auch unabhängig von dem hauptan spruchsgemäßen Verhältnis zwischen Schaufelblatdicke d und Vorderkantenradius RVK als Erfindung gesehen wird und offenbart sein soll, sind die Schaufelblatdicke d, der Vorderkantenradius RVK und die Sehnenlänge solchermaßen eingestellt, dass (Formel 2) höchstens 7,2 beträgt. Weitere vorteilhafte Obergrenzen liegen in der Reihenfolge der Nennung zunehmend bevorzugt bei höchstens 7,0, 6,9, 6,8, 6,7, 6,6, bzw. 6,5. Vorteilhafte Untergrenzen liegen bei in der Reihenfolge der Nennung zunehmend bevorzugt 4,0, 4,2 bzw. 4,4. Auch in diesem Fall werden die Werte in Millimetern eingesetzt und erfolgt die Berechnung einheitenlos. Mit dieser Gestaltungsregel kann wiederum ein einerseits strukturmechanisch robustes Profil realisiert werden, welches andererseits gleichwohl gute aerodynamische Eigenschaften hat.

Dieses Kriterium ist in bevorzugter Ausgestaltung jedenfalls in einem Abstandsbe- reich zwischen 1 mm und 2 mm von der Vorderkante erfüllt (bezogen auf den entlang der Skelettlinie genommenen Abstand A), besonders bevorzugt bzw. zwischen 0,7 mm und 2,5 mm. Verglichen mit der eingangs diskutierten Gestaltungsregel ist dieses Kriterium gegebenenfalls etwas kritischer hinsichtlich des Vorderkantenab stands, weswegen der Bereich näher an der Vorderkante liegt. Das Kriterium kann insbesondere bei Abständen A von 1 mm und/oder 1,5 mm und/oder 2 mm und/oder 2,5 mm erfüllt sein.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest das Laufschaufelblatt aus einem spröden Werkstoff vorgesehen, vorzugsweise die Laufschaufel im Gesamten. Ein spröder Werkstoff, der eine maximale totale Dehnung kleiner 6 % hat, vorzugs- weise kleiner 4 %, insbesondere kleiner 2 %, kann zwar strukturmechanisch kriti scher sein, also bspw. auch eine höhere Impact-Anfälligkeit haben. Andererseits kann die durch die erfindungsgemäße Aufdickung eröffnete Möglichkeit, einen spröden Werkstoff vorzusehen, interessante und für das Gesamtsystem vorteilhafte Mate rialien zugänglich machen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Laufschaufelblatt aus einem hochtemperaturfesten Werkstoff vorgesehen. „Hochtemperaturfest“ kann bspw. eine Eignung für Temperaturen bis mindestens 700 °C oder sogar 800 °C meinen, wobei eine solche Hochtemperaturfestigkeit i.d.R. mit einer geringeren Duktilität einher- geht. Diese ergibt eine höhere Impact-Anfälligkeit, welcher mit der bzw. den vorlie gend beschriebenen Maßnahmen begegnet wird, Dabei sind auch Modifikationen der Mikrostruktur möglich, um die Duktilität des spröden Werkstoffs zu erhöhen.

Bei dem hochtemperaturfesten Werkstoff kann es sich insbesondere um Titanalumi- nid handeln, vorzugsweise einen intermetallischen TiAl- Werkstoff bzw. eine TiAl- Legierung. Hierunter werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Werkstoffe verstanden, die als Hauptbestandteile Titan und Aluminium aufweisen, sowie inter metallische Phasen, z. B. Ti3Al, g-TΐA1. Das Schaufelblatt bzw. die Schaufel kann ' insbesondere aus einer TNM-Legierung vorgesehen sein (Titan, Niob Molybdän, bspw. 43,5 at. % Al, 4 at. % Nb, 1 at. % Mo und 0,1 at. % Bor, den Rest bilden Titan bzw. unvermeidbare Verunreinigungen).

Das Laufschaufelblatt, vorzugsweise die Laufschaufel insgesamt, kann bspw. durch Gießen, Schmieden und/oder generative Fertigung sowie Endkonturfräsen hergestellt werden (insbesondere aus dem hochtemperaturfesten Werkstoff). Zusätzlich zu dem Laufschaufelblatt und dem bereits erwähnten Außendeckband kann die Laufschaufel bspw. einen Laufschaufelfuß aufweisen, der in einer Rotorscheibe montiert werden kann. Die Laufschaufel kann auch mit einer weiteren oder mehreren Laufschaufeln zu einem integralen Mehrfachsegment zusammengefasst sein, ebenso kann sie Teil einer Blisk sein {Blade Integrated Disk). Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Schaufelblatt ein Vollprofil, also kein Hohlprofil bzw. Hohlschaufelblatt. In dem Tangentialschnitt ist das Schaufel blatt also frei von Hohlräumen (keine Hohlräume).

In bevorzugter Ausgestaltung ist die Laufschaufel für einen schnelllaufenden Rotor, insbesondere eines schnelllaufenden Turbinenmoduls ausgelegt. Als „schnelllau- fend“ werden dabei Werte von An 2 von mindestens 2000 m 2 /s 2 betrachtet, in der Rei henfolge der Nennung zunehmend bevorzugt mindestens 2500 m 2 /s 2 , 3000 m 2 /s 2 , 3500 m 2 /s 2 , 4000 m 2 /s 2 , 4500 m 2 /s 2 bzw. 5000 m 2 /s 2 (mögliche Obergrenzen können bspw. bei höchstens 9000 m 2 /s 2 , 7000 m 2 /s 2 bzw. 6000 m 2 /s 2 liegen). Bei einer konventionellen, nicht für einen schnelllaufenden Betrieb ausgelegten Laufschaufel kann An 2 bspw. rund 1800 m 2 /s 2 betragen. Generell ergibt sich An 2 über die Ringraumfläche, insbesondere am Austritt, multipliziert mit der Drehzahl im ADP-Bereich im Quadrat. Der Aerodynamic Design Point (ADP) ergibt sich unter Cruise Bedingung auf Reiseflughöhe, er zeichnet sich durch ideale Anströmbedingungen und den bes- ten Wirkungsgrad und damit geringsten Verbrauch aus. Bezieht man sich alternativ auf die Umlaufgeschwindigkeit an der Schaufel spitze (radial außen), so kann diese bei einer konventionellen Laufschaufel bspw. bis höchstens 220 m/s reichen, bei ei ner schnelllaufenden Laufschaufel hingegen mehr als 300 m/s oder sogar 400 m/s betragen. Die Erfindung betrifft auch ein Turbinenmodul für ein Flugtriebwerk, insbesondere ein Geared-Turbo-Fan-Triebwerk, mit einer vorliegend offenbarten Laufschaufel. Dabei kann das Turbinenmodul insbesondere für einen „schnelllaufenden“ Betrieb der Laufschaufel ausgelegt sein, vgl. die Angaben im vorherigen Absatz. Aufgrund der Kopplung über das Getriebe kann das Turbinenmodul im Betrieb schneller als der Fan des Flugtriebwerks drehen (dies meint „schnelllaufend“). Es kann sich bei dem Turbinenmodul bspw. um ein Niederdruckturbinenmodul handeln.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer vorliegend offenbarten Laufschau fel oder eines Turbinenmoduls, wobei die Laufschaufel mit einem An 2 von mindes tens 2000 m 2 /s 2 rotiert, es wird auf die vorstehenden Angaben verwiesen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die einzelnen Merkmale im Rahmen der nebengeordneten Ansprüche auch in anderer Kombination erfindungswesentlich sein können und auch weiterhin nicht im Einzelnen zwischen den unterschiedlichen Anspruchskategorien unterschieden wird.

Im Einzelnen zeigt Figur 1 schematisch ein Mantelstromtriebwerk in einem Axialschnitt; Figur 2 ein Schaufelblattprofil einer erfindungsgemäß gestalteten Laufschaufel mit einem Vergleichsprofil;

Figur 3 eine Detailansicht des Schaufelblattprofils gemäß Figur 2 zur Illustrati on der Aufdickung an der Vorderkante; Figur 4 ein Diagramm zur Illustration des Verhältnisses zwischen Vorderkantenradius und Schaufelblattdicke, aufgetragen über den Abstand von der Vorderkante; Figur 5 die Ermittlung der Sehnenlänge an einem Schaufelblattprofil; Figur 6 ein Verhältnis zwischen Schaufelblattdicke, Sehnenlänge und Vorder kantenradius, aufgetragen über den Abstand von der Vorderkante.

Bevorzugte Ausführung der Erfindung

Figur 1 zeigt eine Strömungsmaschine 1 in schematischer Ansicht, konkret ein Man telstromtriebwerk. Die Strömungsmaschine 1 gliedert sich funktional in Verdichter la, Brennkammer lb und Turbine lc, letztere weist ein Hochdruckturbinenmodul lca und ein Niederdruckturbinenmodul leb auf. Dabei sind sowohl der Verdichter la als auch die Turbine lc jeweils aus mehreren Stufen aufgebaut, jede Stufe setzt sich aus einem Leit- und einem Laufschaufelkranz zusammen. Bezogen auf die Umströmung im Gaskanal 2 ist je Stufe der Laufschaufel- dem Leitschaufelkranz nachgela gert. Im Betrieb rotieren die Laufschaufeln um die Längsachse 3. Der Fan 4 ist über ein Getriebe 5 gekoppelt, die Laufschaufelkränze des Niederdruckturbinenmoduls leb rotieren im Betrieb schneller als der Fan 4. Das Bezugszeichen 20 kennzeichnet exemplarisch einige Laufschaufeln.

Figur 2 zeigt für eine Laufschaufel 20 der Turbine lc, konkret des Niederdruckturbinenmoduls leb, ein Laufschaufelblatt 23 in einem Tangentialschnitt. Bezogen auf Figur 1 liegt die Schnittebene also senkrecht zur Zeichenebene und horizontal. Figur 2 zeigt also das Schaufelblattprofil 24, das von einer Vorderkante 25 bis zu einer Hinterkante 26 zwischen einer Saugseite 27 und einer Druckseite 28 aufgespannt wird.

Mit den durchgezogenen Linien ist in Figur 2 ein allein aerodynamisch optimiertes Profil gekennzeichnet. Wie in der Beschreibungseinleitung im Einzelnen dargelegt, kann dieses jedoch strukturmechanisch nachteilig sein, insbesondere eine zu geringe Impact-Toleranz haben. Mit der strichlierten Linie ist zum Vergleich ein erfindungs gemäß aufgedicktes Schaufelblattprofi 124 eingezeichnet, die Schaufelblattdicke d ist insbesondere in einem Bereich an der Vorderkante 25 erhöht, was die Impact- Widerstandsfähigkeit verbessert. Figur 3 zeigt den Bereich an der Vorderkante 25 im Detail. Die Schaufelblattdicke d wird senkrecht zu der Skelettlinie 30 genommen. An der Vorderkante 25 hat das Schaufelblattprofil 24 einen Vorderkantenradius RVK (ein entsprechender Kreisbogen ist punktiert dargestellt). Vorliegend erstreckt sich ein Vorderkantenbereich 35, über den das Laufschaufelblatt23 den Vorderkantenradius RV K hat, über rund 0,15 mm. Zur Ermittlung des Vorderkantenradius RVK kann bspw. ein Kreis bzw. Kreisbogen, dessen Mittelpunkt auf der Skelettlinie 30 liegt, in mehrere Punkte in dem Vorderkantenbereich 35 eingepasst werden, z. B. durch „Best-Fit“.

Bei dem Laufschaufelblatt 23 ist die Aufdickung erfindungsgemäß so eingestellt, dass (Formel 1)

Zwischen 0,6 und 5,5 liegt. Die damit erreichte Aufdickung ist nicht nur strukturme chanisch, sondern auch aerodynamisch von Vorteil, vgl. die Beschreibungseinleitung im Einzelnen. Die Aufdickung ist speziell in einem vorderkantennahen Bereich ge geben. Bezogen auf seine radiale Erstreckung, also die Laufschaufelblatthöhe H (vgl. Figur 1), kann das Laufschaufelblatt 23 vor allem in einem radial äußeren Abschnitt entsprechend optimiert sein. Figur 4 illustriert für unterschiedliche, hier in Millimetern aufgetragene Abstände A von der Vorderkante 25 (vgl. Figur 3) das Verhältnis gemäß der vorstehenden For mel. Dabei zeigt die Kurve 40 die an dem erfmdungsgemäß optimierten Schaufel- blattprofil 24 genommenen Werte; zum Vergleich zeigen die Kurven 41 an unter- schiedlichen, jeweils allein aerodynamisch optimierten Profilen genommene Werte.

Figur 5 zeigt an einem Schaufelblattprofi 1 24, wie die Sehnenlänge 1 ermittelt wird. Diese wird entlang einer Verbindungstangente 50 genommen, die druckseitig an das Schaufelblattprofil 24 gelegt ist und an diesem einen axial vorderen Berührungs punkt 51.1 und einen axial hinteren Berührungspunkt 51.2 hat. Die Sehnenlänge 1 wird dann zwischen zwei weiteren Tangenten 52.1, 52.2 genommen, die jeweils senkrecht zu der Verbindungstangente 50 liegen, wobei die Tangente 52.1 einen Be rührungspunkt 53.1 axial vorne und die Tangente 52.2 einen Berührungspunkt 53.2 axial hinten hat.

Figur 6 illustriert ein erfindungsgemäß eingestelltes Verhältnis zwischen der Schau- felblattdicke d, dem Vorderkantenradius RVK und der Sehnenlänge 1, wiederum auf getragen über den von der Vorderkante 25 entlang der Skelettlinie 30 genommenen Abstand A. Dabei ist die Kurve 60 anhand eines Struktur- und aerodynamisch optimierten Schaufelblattprofils 24 genommen, wohingegen die Kurven 61 zum Vergleich allein aerodynamisch optimierte Profile wiedergeben.

BEZUGSZEICHENLISTE

Strömungsmaschine 1

Verdichter la

Brennkammer lb Turbine . lc

Hochdruckturbinenmodul lca

Niederdruckturbinenmodul leb

Gaskanal 2

Längsachse 3 Fan 4

Getriebe 5

Laufschaufel 20

Laufschaufelblatt 23

Schaufelblattprofil 24 Vorderkante 25

Hinterkante 26

Saugseite 27

Druckseite 28

Skelettlinie ' 30 Vorderkantenbereich 35

Kurve (erfindungsgemäß optimiert) 40

Kurve (allein aerodynamisch optimiert) 41

Verbindungstangente 50

Axial vorderer Berührungspunkt 51.1 Axial hinterer Berührungspunkt 51.2

Weiteren Tangenten 52.1, 52.2

Axial hinterer Berührungspunkt 53.2

Kurve (erfindungsgemäß optimiert) 60

Kurve (allein aerodynamisch optimiert) 61 Abstände A

Schaufelblattdicke d Laufschaufelblatthöhe H

Skelletlinienlänge L

Sehnenlänge 1

Vorderkantenradius RVK