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Title:
GYPSUM-BASED BUILDING PANEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/047184
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for producing a building panel, characterized in that a glass fibre nonwoven is provided with a coating which comprises a photocatalytically active titanium dioxide; the coated glass fibre nonwoven is charged with filler in powder form; the coated glass fibre nonwoven is then charged with a settable calcium sulphate mixture; subsequently covered with a non-coated or coated glass fibre nonwoven; and, after the onset of setting, cut and dried.

Inventors:
HUMMEL HANS-ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/063140
Publication Date:
April 16, 2009
Filing Date:
October 01, 2008
Export Citation:
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Assignee:
KNAUF GIPS KG (DE)
HUMMEL HANS-ULRICH (DE)
International Classes:
E04C2/04; A61L9/20; D21H13/00
Domestic Patent References:
WO2006059699A12006-06-08
Foreign References:
US20070298235A12007-12-27
DE202006014693U12007-02-15
DE10149414A12003-04-17
DE102006009847A12007-09-06
EP0590477A11994-04-06
DE102006022083B32007-08-23
Attorney, Agent or Firm:
SCHREIBER, Christoph et al. (Postfach 10 22 41, Köln, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte, dadurch gekennzeichnet, dass

- ein Glasfaservlies mit einer Beschichtung versehen wird, die ein photo- katalytisch aktives Titandioxid enthält, - das beschichtete Glasfaservlies mit pulverförmigem Füllstoff beladen wird

- das beschichtete Glasfaservlies dann mit einem abbindefähigen Calcium- sulfatgemisch beladen wird

- anschließend mit einem unbeschichteten oder beschichteten Glasfaser- vlies abgedeckt wird

- nach dem Beginn des Abbindens geschnitten und getrocknet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung bis 90 Gew.-% photokatalytisch aktives Titandioxid enthält.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der inerte Füllstoff ausgewählt wird aus Calciumsulfat-Anhydrit, Kalksteinmehl oder Mischungen davon.

4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung ein Flächengewicht von 280 bis 330 g/m 2 hat.

5. Bauplatte erhältlich durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4.

6. Verfahren zur Verringerung von Luftschadstoffen oder Gerüchen umfassend den Schritt des Anbringens einer Bauplatte nach Anspruch 5 im Innenraum.

7. Verwendung einer Bauplatte nach Anspruch 5 zur Verringerung von Luft- Schadstoffen und Gerüchen in Innenräumen.

Description:

Bauplatte auf Basis von Gips

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bauplatte auf Basis von Gips und Verfahren zu ihrer Herstellung.

Bauplatten auf Basis von Gips werden im großen Umfang insbesondere im Innenausbau von Gebäuden eingesetzt, insbesondere zur Herstellung von Decken und Wänden.

Die übliche Bauplatte auf Basis von Gips ist eine sogenannte Gipskartonplatte, bei der die Gipsmasse beidseitig mit einer Kartonschicht abgedeckt ist. Es sind verschiedene Spezialplatten bekannt, die beispielsweise statt einer Abdeckung mit einem Karton eine Abdeckung mit einem Vlies aufweisen. Solche sind beispielsweise in der EP 0 755 903 Al beschrieben.

Bei der Herstellung einer Gipsplatte mit einem Vlies dringt der Gipsbrei in das Gewebe ein; ist dies nicht der Fall, wird keine hinreichende Trockenhaftung zwischen dem Gips und dem Vlies erreicht.

Die steigenden Anforderungen an die Wärmedämmung von Gebäuden führen dazu, dass die Gebäude annähernd "luftdicht" gegen die Außenwelt abgeschlossen sind und sich daher die Luftwechsel raten in den Räumen stark reduziert haben. Hierdurch werden Belastungen durch Gerüche und Luftschadstoffe zu einem vermehrten Problem.

WO 2006/059699 betrifft ein Vlies für eine Gipsplatte, das aus Glasfasern besteht und mit Titanoxid beschichtet sein kann. Titanoxide sind photokataly- tisch aktiv, d.h. unter Anregung mit Licht einer geeigneten Wellenlänge entsteht ein reaktives Material, das über einen radikalischen Mechanismus, z.B. mit Luftschadstoffen reagieren kann.

Eigene Untersuchungen haben gezeigt, dass bei der Herstellung entsprechender Platten große Mengen des Titandioxids vom Gipsbrei umschlossen werden und daher keine photokatalytische Aktivität mehr aufweisen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren bereit zu stellen, mit dem verbesserte Gipsplatten mit einer Titandioxidbeschichtung erhalten werden.

Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte, dadurch gekennzeichnet, dass

- ein Glasfaservlies mit einer Beschichtung versehen wird, die ein photokata- lytisch aktives Titandioxid enthält,

- das beschichtete Glasfaservlies mit pulverförmigem Füllstoff beladen wird

- das beschichtete Glasfaservlies dann mit einem abbindefähigen Calciumsul- fatgemisch beladen wird

- anschließend mit einem unbeschichteten Glasfaservlies abgedeckt wird

- nach dem Beginn des Abbindens geschnitten und getrocknet wird.

Erfindungsgemäß handelt es sich um eine Bauplatte mit einer beidseitigen Glasfaservliesabdeckung, wobei zumindest eine Seite eine Beschichtung auf- weist, die auf der Außenseite photokatalytisch aktives Titandioxid enthält.

Photokatalytische Materialien sind Halbleiter, bei denen unter Lichteinwirkung Elektronen-Loch-Paare entstehen, welche an der Oberfläche mit diversen Luftbestandteilen Redox-Reaktionen hervorrufen können.

Als photokatalytisch aktives Titandioxid wird bevorzugt ein Titandioxid einge- setzt, wie es in der EP 1 178 011 Al, EP 1 254 863 und insbesondere in der WO 2005/108505 beschrieben ist.

Bevorzugt wird ein Titandioxid verwendet, dass modifiziert ist, um die Bandlücke von 3 eV zu verringern.

Typische Gehalte des photokatalytisch aktiven Titandioxids im Glasfaservlies betragen bis zu 25 Gew.-%.

Als besonders geeignete Materialien für den Füllstoff haben sich Anhydrit (wasserfreies CaSO 4 ) und Kalksteinmehl (CaCO 3 ) erwiesen. Geeignete Korngrößen für den Füllstoff liegen im Bereich von 1 bis 63 μm, vorzugsweise 3 bis 10 μm.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Bauplatte, die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältlich ist.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Entfernung von Luftschadstoffen oder Gerüchen aus Innenräume, umfassend den Schritt des An- bringens einer erfindungsgemäßen Bauplatte in einem Innenraum sowie die Verwendung der erfindungsgemäßen Bauplatte zur Verringerung von Luftschadstoffen und Gerüchen in Innenräumen.

Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert.

Beispiel 1

Die bestimmungsgemäße Bauplatte wird auf einer konventionellen Gipsplat- tenanlage hergestellt. Dazu wird ein Sichtsseitenvlies auf eine Fördereinrichtung abgerollt. Das Sichtseitenvlies ist im Kern aus einem Gemisch aus z.B. 5 Gew.% CaCO 3 und 7 Gew.% CaSO 4 gefüllt und die Außenseite enthält ein Coating aus 20 - 25 Gew.% photokatalytischem TiO 2 .

Das Sichtseitenvlies wird mit einem Stuckgipsbrei im Mischerbereich der Gips- plattenanlage beladen. Durch Rütteleinrichtungen wird der Stuckgipsbrei flächig verteilt und zugleich in das Sichtseitenvlies eingerüttelt. Vor einer Extru- dierwalze wird das Rückseitenvlies auf die Stuckgipsbreioberfläche geführt. Das Rückseitenvlies entspricht dem Sichtseitenvlies, enthält aber kein TiO 2 - Coating.

Im Anschluss an die Extrudierwalze folgt ein bewegtes Abbindeband. Hier erfolgt die Reaktion des Stuckgipses mit Wasser zu Gips. Nach der Abbindereaktion wird der Strang per Schere vereinzelt, gewendet, damit die Sichtseite oben liegt, und in einem Rollentrockner getrocknet.

Beispiel 2: Deckenkonstruktionen in Rasterbauweise mit Einlegemontage

Hierzu werden quadratische oder rechteckige Platten aus großformatigen Platten herausgeschnitten; bevorzugte Maße ~ 30x30 oder 40x40 cm. Diese Elemente werden zur Einlegemontage in Rasterdecken eingesetzt, ohne dass eine weitere Oberflächenbehandlung oder Oberflächenbeschichtung notwendig ist.

Beispiel 3: Wandsysteme

Eine weitere Anwendung betrifft die Konstruktion kompletter Wandsysteme im Nicht-Sichtbereich oder im Industriebereich. Hier ist wesentlich, dass außer Fugenverspachtelungen keine weiteren Oberflächenveränderungen in Form von Beschichtungen, Anstrichen etc. vorgenommen werden.