Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
HAIR COLOURING METHOD COMPRISING AFTERTREATMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/060730
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for altering the colour of keratin fibres that is kind to said fibres. The method is characterised by a two-stage application and by a combination of specific active ingredients, in particular amino acids containing hydroxyl groups and plant extracts in the colorant preparation and bioquinones in the aftertreatment agent. The invention also relates to a packaging unit comprising colorant preparations of this type and aftertreatment agents. The invention allows significantly improved fibre strength to be achieved in relation to conventional colorants.

Inventors:
REICHERT ANJA (DE)
ROHLAND CHRISTA (DE)
KLEEN ASTRID (DE)
HARTWICH CHRISTA (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/064377
Publication Date:
June 03, 2010
Filing Date:
October 30, 2009
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
REICHERT ANJA (DE)
ROHLAND CHRISTA (DE)
KLEEN ASTRID (DE)
HARTWICH CHRISTA (DE)
International Classes:
A61K8/22; A61K8/35; A61K8/38; A61K8/42; A61K8/44; A61K8/97; A61Q5/00; A61Q5/06; A61Q5/10
Domestic Patent References:
WO2008028773A12008-03-13
WO2002009664A22002-02-07
Foreign References:
EP1232741A12002-08-21
EP1059077A22000-12-13
EP1059079A22000-12-13
EP1059081A22000-12-13
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Farbveränderung keratinischer Fasern, bei dem in einem ersten Schritt eine Färbezubereitung auf die Fasern aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit T1 auf den Fasern belassen wird und anschließend ausgewaschen wird, und in einem zweiten Schritt ein Nachbehandlungsmittel auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit T2 auf den Fasern belassen wird und anschließend ausgewaschen wird, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Färbezubereitung in einem kosmetischen Träger mindestens eine farbve rändernde Komponente und zusätzlich mindestens einen faserstrukturverbessernden Wirkstoff enthält, b) der Zeitraum zwischen Beendigung des ersten Verfahrensschritt und Beginn des zweiten Verfahrensschritts maximal 60 Minuten beträgt, und c) das Nachbehandlungsmittel in einem kosmetischen Träger mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt unter Biochinonen, enthält.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Färbezubereitung als farbverändernde Komponente mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt enthält.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Färbezubereitung zusätzlich mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einen seiner Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, enthält.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt aus hydroxylgruppen-haltigen Aminosäuren und/oder Pflanzenextrakten enthält.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff Serin enthält.

6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff einen Extrakt aus den Samen von Moringa oleifera (Moringa Pterygosperma) enthält.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachbehandlungsmittel als Biochinon-Wirkstoff mindestens einen Wirkstoff aus der Gruppe, die gebildet wird aus Mitochinonen und Plastochinonen, enthält.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachbehandlungsmittel als Biochinon-Wirkstoff Ubichinon-50 enthält.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachbehandlungsmittel zusätzlich Panthenol enthält.

10. Verpackungseinheit (Kit-of-Parts), welche getrennt voneinander konfektioniert mindestens einen Behälter A, enthaltend eine Färbezubereitung, und mindestens einen Behälter C, enthaltend ein Nachbehandlungsmittel, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Färbezubereitung in einem kosmetischen Träger mindestens eine färb verändernde Komponente und mindestens einen faserstrukturver- bessernden Wirkstoff enthält, und dass b) das Nachbehandlungsmittel in einem kosmetischen Träger mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt aus Biochinonen, enthält.

11. Verpackungseinheit (Kit-of-Parts) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich, getrennt konfektioniert, mindestens einen Behälter B, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, umfasst, und dass die Färbezubereitung des Behälters A als farbverändernde Komponente mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt enthält.

12. Verpackungseinheit nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens eine zusätzliche Komponente, ausgewählt der Gruppe, die gebildet wird aus persönlicher Schutzbekleidung, wie Einweghandschuhen, Schürze, Applikationshilfe, wie Kamm, Bürste, Pinsel oder Applicette, und Gebrauchsanleitung, enthält.

13. Verwendung von Biochinonen im Anschluss an die Farbveränderung keratinischer Fasern mit Färbezubereitungen, enthaltend faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, zur Schonung der Faserstruktur.

14. Verwendung von Biochinonen im Anschluss an die Farbveränderung keratinischer Fasern mit Färbezubereitungen, enthaltend faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, zum Erhalt der Faserstärke.

Description:
Haarfärbeverfahren mit Nachbehandlung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum faserstrukturschonenden Färben von keratinhaltigen Fasern, welches durch eine zweistufige Anwendung gekennzeichnet ist, wobei in einem ersten Schritt eine Färbezubereitung, die einen faserstrukturverbessernden Wirkstoff enthält, auf das Haar aufgetragen wird, nach einer bestimmten Einwirkzeit aus dem Haar ausgespült wird und in einem zweiten Schritt, der sich zeitnah an die erste Stufe des Verfahrens anschließt, ein Nachbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches mindestens einen Biochinon-Wirkstoff enthält. Durch die spezifische Wirkstoffkombination in Färbezubereitung und Nachbehandlungsmittel wird eine unerwartete Faserstrukturverbesserung erzielt. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Verpackungseinheit, die eine Haarfärbezubereitung sowie ein Nachbehandlungsmittel, enthaltend einen Biochinon- Wirkstoff, enthält. Durch die Verwendung der Verpackungseinheit lässt sich eine exzellente Faserstrukturverbesserung, insbesondere im Hinblick auf die Faserstärke erzielen.

Die Veränderung von Form und Farbe der Haare stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Dadurch kann das Erscheinungsbild der Haare sowohl aktuellen Modeströmungen als auch den individuellen Wünschen der einzelnen Person angepasst werden. Zur modischen Farbgestaltung von Frisuren oder zur Kaschierung von ergrautem oder gar weißem Haar mit modischen oder natürlichen Farbtönen greift der Verbraucher zu farbverändernden Mitteln. Diese Mittel sollen neben der gewünschten Färbeleistung möglichst minimale Schädigungen auf dem Haar hervorrufen und die Faserstruktur schonen.

Zur Bereitstellung farbve rändernd er kosmetischer Mittel, insbesondere für die Haut oder keratinhaltige Fasern, wie beispielsweise menschliche Haare, kennt der Fachmann je nach Anforderungen an die Färbung diverse Färbesysteme.

Für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und

Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe aus. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich zwar durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus. Für natürlich wirkende Färbungen muss aber üblicherweise eine Mischung aus einer größeren Zahl von Oxidationsfarbstoffvorprodukten eingesetzt werden; in vielen Fällen werden weiterhin direktziehende Farbstoffe zur Nuancierung verwendet. Für temporäre Färbungen werden üblicherweise Färbe- oder Tönungsmittel verwendet, die als färbende Komponente sogenannte direktziehende Farbstoffe (Direktzieher) enthalten. Hierbei handelt es sich um Farbstoffmoleküle, die direkt auf das Substrat aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen.

Eine weitere Möglichkeit zur Farbveränderung bietet die Verwendung von Färbemitteln, welche sogenannte Oxofarbstoffvorprodukte, die sich in zwei Klassen unterteilen, enthalten. Eine erste Klasse der Oxofarbstoffvorprodukte sind Verbindungen mit mindestens einer reaktiven Carbonylgruppe. Eine zweite Klasse der Oxofarbstoffvorprodukte bilden C,H-acide Verbindungen und Verbindungen mit primärer oder sekundärer Aminogruppe oder Hydroxy- gruppe, vorzugsweise aromatischen Verbindungen. Die resultierenden Färbungen besitzen teilweise Farbechtheiten auf der keratinhaltigen Faser, die mit denen der Oxidationsfärbung vergleichbar sind, ohne jedoch auf Oxidationsmittel zur Farbstoffausbildung angewiesen zu sein.

Schließlich hat ein weiteres Färbeverfahren große Beachtung gefunden. Bei diesem Verfahren werden Vorstufen des natürlichen Haarfarbstoffes Melanin auf das Haar aufgebracht, die dann im Rahmen oxidativer Prozesse im Haar naturanaloge Farbstoffe aus bilden. Bei, insbesondere mehrfacher, Anwendung von Mitteln mit 5,6-Dihydroxyindolin ist es möglich, Menschen mit ergrauten Haaren die natürliche Haarfarbe wiederzugeben. Die Ausfärbung kann dabei mit Luftsauerstoff als einzigem Oxidationsmittel erfolgen, so dass auf keine weiteren Oxidationsmittel zurückgegriffen werden muss.

Sollen Substrate aufgehellt oder gar gebleicht werden, werden die das Substrat färbenden Farbstoffe meist oxidativ unter Einsatz von entsprechenden Oxidationsmitteln, wie beispielsweise Wasserstoffperoxid, entfärbt.

Insbesondere oxidative Haarfärbemittel sind trotz ihrer vorteilhaften Färbeeigenschaften für den Anwender mit Nachteilen behaftet. Insbesondere der Einsatz der Oxidationsmittel zur Ausfärbung respektive Entwicklung der eigentlichen Färbung führt zu Schädigungen in der Haarstruktur und auf der Haaroberfläche. Das Haar wird brüchig, seine Elastizität lässt nach und seine Faserstärke nimmt ab.

Auf der Suche nach Haarfärbemitteln mit verbesserter Farbstabilität wurden Oxidationsfärbemittel mit Ubichinonen beschrieben, wie in DE 101 06 745A1. Aus DE 199 26 156 A1 ist die Verwendung von Biochinonen zur Verbesserung der Kämmbarkeit bekannt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die genannten Nachteile von Haarfärbeverfahren herabzusenken. Die Faserstruktur soll möglichst geschont werden, so dass ihre Elastizität möglichst wenig durch die Farbveränderungsmittel in Mitleidenschaft gezogen wird, und dass die Fasern eine möglichst geringe Verschlechterung der Faserstärke aufweisen.

Es wurde nun in nicht vorhersehbarer Weise gefunden, dass die Faserstruktur von keratin- haltigen Fasern beim färb verändernden Verfahren in unerwartet weitem Umfang geschont wird, wenn zur Färbung der keratinischen Fasern ein zweistufiges Verfahren eingesetzt wird, wobei zunächst ein Schritt zur Farbveränderung erfolgt, wobei das Mittel zur Farbveränderung zusätzlich einen faserstrukturverbessernden Wirkstoff enthält, und sich dann zeitnah ein Schritt anschließt, bei dem ein Nachbehandlungsmittel, enthaltend einen Biochinon-Wirkstoff, auf die Faser aufgebracht wird.

Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Farbveränderung keratinischer Fasern, bei dem in einem ersten Schritt eine Färbezubereitung auf die Fasern aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit T1 auf den Fasern belassen wird und anschließend ausgewaschen wird, und in einem zweiten Schritt ein Nachbehandlungsmittel auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit T2 auf den Fasern belassen wird und anschließend ausgewaschen wird, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Färbezubereitung in einem kosmetischen Träger mindestens eine farbve rändernde Komponente und zusätzlich mindestens einen faserstrukturverbessernden Wirkstoff enthält, b) der Zeitraum zwischen Beendigung des ersten Verfahrensschritt und Beginn des zweiten Verfahrensschritts maximal 60 Minuten beträgt, und c) das Nachbehandlungsmittel in einem kosmetischen Träger mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt unter Biochinonen, enthält.

Unter keratinischen Fasern oder auch Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel in erster Linie zum Färben von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.

Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Zubereitungen enthalten die Wirkstoffe in einem kosmetischen Träger. Dieser kosmetische Träger ist im Sinne der Erfindung wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Zum Zwecke der Haarfärbung sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind.

Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines Ci-C 4 -Alkohols, bezogen auf das Gesamtgewicht der Anwendungsmischung, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel, wie beispielsweise 4-Methoxybutanol, Ethyldiglykol, 1 ,2-Propylenglykol, n-Propanol, n- Butanol, n-Butylenglykol, Glycerin, Diethylenglykolmonoethylether, und Diethylenglykolmono- n-butylether, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösungsmittel.

Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 30 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der Anwendungsmischung.

Als ersten wesentlichen Inhaltsstoff enthält die Färbezubereitung des ersten Verfahrenschritts mindestens eine färb verändernde Komponente.

Die farbverändernde Komponente wird dabei ausgewählt aus mindestens einem (a) Oxidationsfarbstoffvorprodukt und/oder (b) direktziehenden Farbstoff und/oder (c) naturanalogen Farbstoff und/oder (d) Oxofarbstoffvorprodukt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält die Färbezubereitung als farbverändernde Komponente mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt.

Als Oxidationsfarbstoffvorprodukte enthalten die Färbezubereitungen mindestens eine Entwicklerkomponente und gegebenenfalls mindestens eine Kupplerkomponente. Die Entwicklerkomponenten können untereinander, bevorzugt aber mit Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe ausbilden.

Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Färbemittel daher mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp.

Die Oxidationsfarbstoffvorprodukte werden bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.- %, bevorzugt von 0,05 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Oxidationsfärbemittel, verwendet.

Die Entwickler- und Kupplerkomponenten werden üblicherweise in freier Form eingesetzt. Bei Substanzen mit Aminogruppen kann es aber bevorzugt sein, sie in Salzform, insbesondere in Form der Hydrochloride und Hydrobromide oder der Sulfate einzusetzen.

Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im Allgemeinen in etwa molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erwiesen hat, so ist ein gewisser Überschuss einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte nicht nachteilig, so dass Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 2 enthalten sein können.

Bevorzugte Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp sind p-Phenylendiaminderivate. Besonders bevorzugte p-Phenylendiamine werden ausgewählt aus einer oder mehrerer Verbindungen der Gruppe, die gebildet wird, aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p- phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl- p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N, N-Di- ethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-(N,N-diethyl)- anilin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 4-N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-amino-2- methylanilin, 4-N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-amino-2-chloranilin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylen- diamin, 2-(1 ,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-lsopropyl-p- phenylendiamin, N-(2-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, 2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl-p-phenylendiamin, N- (2,3-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p- phenylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyloxy)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylen- diamin, 2-(2-Acetylaminoethyloxy)-p-phenylendiamin, N-(2-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin, 5,8-Diaminobenzo-1 ,4- dioxan sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte p-Phenylendiaminderivate sind ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1 ,2- Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino- 3-methylphenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin sowie deren physiologisch verträglichen Salzen.

Es kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen, die mindestens zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder Hydroxylgruppen substituiert sind. Bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten werden insbesondere aus mindestens einer der folgenden Verbindungen ausgewählt: N,N'-Bis-(2- hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1 ,3-diaminopropan-2-ol, N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)- N,N'-bis-(4'-aminophenyl)ethylendiamin, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)tetramethylendiamin, N, N'- Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-tetramethylen diamin, N,N'-Bis-(4-(methyl- amino)phenyl)tetramethylendiamin, N,N'-Diethyl-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)ethylen- diamin, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1 ,4-diazacyclo- heptan, N,N'-Bis-(2-hydroxy-5-aminobenzyl)piperazin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin und 1 ,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1 ,4,7,10-tetraoxadecan sowie ihre physiologisch verträglichen Salze. Ganz besonders bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten werden ausgewählt unter N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1 ,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1 ,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis- (4-aminophenyl)-1 ,4-diazacycloheptan, 1 , 10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1 ,4,7,10-tetraoxadecan oder eines der physiologisch verträglichen Salze dieser Verbindungen.

Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p-Amino- phenolderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Bevorzugte p- Aminophenole sind insbesondere p-Aminophenol, N-Methyl-p-aminophenol, 4-Amino-3- methyl-phenol, 4-Amino-3-fluorphenol, 2-Hydroxymethylamino-4-aminophenol, 4-Amino-3- hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-(2-hydroxyethoxy)-phenol, 4-Amino-2-methylphenol, A- Amino-2-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methoxymethyl-phenol, 4-Amino-2-aminomethyl- phenol, 4-Amino-2-(2-hydroxyethyl-aminomethyl)phenol, 4-Amino-2-(1 ,2-dihydroxyethyl)- phenol, 4-Amino-2-fluorphenol, 4-Amino-2-chlorphenol, 4-Amino-2,6-dichlorphenol, 4-Amino- 2-(diethylaminomethyl)phenol sowie ihre physiologisch verträglichen Salze. Ganz besonders bevorzugte Verbindungen sind p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-amino- methylphenol, 4-Amino-2-(1 ,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)- phenol.

Ferner kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol und seinen Derivaten, wie beispielsweise 2-Amino-4-methylphenol, 2-Amino-5-methylphenol oder 2-Amino- 4-chlorphenol.

Weiterhin kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen Entwicklerkomponenten, wie beispielsweise aus Pyrimidin-Derivaten, Pyrazol-Derivaten, Pyrazolo- pyrimidin-Derivaten bzw. ihren physiologisch verträglichen Salzen. Bevorzugte Pyrimidin- Derivate sind insbesondere die Verbindungen 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6- triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2-Dimethylamino-4,5,6-triamino- pyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Triaminopyrimidin. Bevorzugte Pyrazol-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die ausgewählt werden unter 4,5-Di- amino-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Di- amino-1-(4'-chlorbenzyl)pyrazol, 4,5-Diamino-1 ,3-dimethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1- phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol, 4-Amino-1 ,3-dimethyl-5-hydrazinopyr- azol, 1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-t-butyl-1-methylpyrazol, 4,5-Di- amino-1-t-butyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol, 4,5-Di- amino-1-ethyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4-methoxyphenyl)pyrazol, 4,5-Di- amino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methylpyrazol, 4,5-Di- amino-3-hydroxymethyl-1 -isopropylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1 -isopropylpyrazol, A- Amino-5-(2-aminoethyl)amino-1 ,3-dimethylpyrazol, sowie deren physiologisch verträglichen Salze, insbesondere jedoch 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol. Unter den Pyrazolo[1 ,5- a]pyrimidinen sind insbesondere bevorzugt: Pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, 2,5-Di- methyl-pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, Pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,5-diamin, 2,7-Di- methyl-pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,5-diamin, 3-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-7-ol, 3-Amino- pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-5-ol, 2-(3-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-7-ylamino)ethanol, 2-(J- Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3-ylamino)ethanol, 2-[(3-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-7-yl)- (2-hydroxyethyl)amino]ethanol, 2-[(7-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxyethyl)- amino]ethanol, 5,6-Dimethylpyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, 2,6-Dimethylpyrazolo[1 ,5-a]- pyrimidin-3,7-diamin, 3-Amino-7-dimethylamino-2,5-dimethylpyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin sowie ihre physiologisch verträglichen Salze und ihre tautomeren Formen, wenn ein tautomeres Gleichgewicht vorhanden ist.

Besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2- Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1 ,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2- hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methyl- phenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin, N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-amino- phenyl)-1 ,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1 ,3-Bis-(2,5-di- aminophenoxy)-propan-2-ol, N ,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1 ,4-diazacycloheptan, 1 , 10-Bis-(2,5- diaminophenyl)-1 ,4,7,10-tetraoxadecan, p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino- 2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1 ,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethylamino- methyl)phenol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, A- Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, sowie deren physiologisch verträglichen Salzen. Ganz besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten sind dabei p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin, und/oder 4,5-Diamino-1-(2- hydroxyethyl)pyrazol sowie deren physiologisch verträglichen Salze.

Die Entwicklerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Mittel, verwendet.

Kupplerkomponenten bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart von Entwicklerkomponenten. Daher ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass bei Verwendung mindestens einer Kupplerkomponente zusätzlich mindestens eine Entwicklerkomponente zum Einsatz kommt.

Kupplerkomponenten im Sinne der Erfindung erlauben mindestens eine Substitution eines chemischen Restes des Kupplers durch die oxidierte Form der Entwicklerkomponente. Dabei bildet sich eine kovalente Bindung zwischen Kuppler- und Entwicklerkomponente aus. Kuppler sind bevorzugt cyclische Verbindungen, die am Cyclus mindestens zwei Gruppen tragen, ausgewählt aus (i) gegebenenfalls substituierten Aminogruppen und/oder (ii) Hydroxylgruppen. Wenn die cyclische Verbindung ein Sechsring (bevorzugt aromatisch) ist, so befinden sich die besagten Gruppen bevorzugt in ortho-Position oder meta-Position zueinander.

Erfindungsgemäße Kupplerkomponenten werden bevorzugt als mindestens eine Verbindung aus einer der folgenden Klassen ausgewählt:

- m-Aminophenol und/oder dessen Derivate,

- m-Diaminobenzol und/oder dessen Derivate,

- o-Diaminobenzol und/oder dessen Derivate,

- o-Aminophenolderivate, wie beispielsweise o-Aminophenol,

- Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe,

- Di- beziehungsweise Trihydroxybenzol und/oder deren Derivate,

- Pyridinderivate,

- Pyrimidinderivate,

- Monohydroxyindol-Derivate und/oder Monoaminoindol-Derivate,

- Monohydroxyindolin-Derivate und/oder Monoaminoindolin-Derivate,

- Pyrazolonderivate, wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,

Morpholinderivate, wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin oder 6- Aminobenzomorpholin,

- Chinoxalinderivate, wie beispielsweise 6-Methyl-1 ,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,

Gemische aus zwei oder mehreren Verbindungen aus einer oder mehreren dieser Klassen sind im Rahmen dieser Ausführungsform ebenso erfindungsgemäß.

Bevorzugte m-Aminophenol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxy- ethanol, 2,6-Dimethyl-3-aminophenol, 3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6-methylphenol, 5- Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)- amino-2-methylphenol, 3-Diethylaminophenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 1 ,3-Dihydroxy- 5-(methylamino)benzol, 3-Ethylamino-4-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol und den physiologisch verträglichen Salzen aller vorstehend genannten Verbindungen.

Bevorzugte m-Diaminobenzol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus m-Phenylendiamin, 2-(2,4-Di- aminophenoxy)ethanol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'- hydroxyethylamino)benzol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)- 1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino )ethanol, 2- ({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)e thanol, 2-({3-[(2-Hydroxy- ethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3- Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)amino- benzol und deren physiologisch verträglichen Salzen. Bevorzugte o-Diaminobenzol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus 3,4-Diaminobenzoesäure und 2,3-Diamino- 1-methylbenzol und den physiologisch verträglichen Salzen aller vorstehend genannten Verbindungen.

Bevorzugte Di- beziehungsweise Trihydroxybenzole und deren Derivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus Resorcin, Resorcinmono- methylether, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 2-Chlorresorcin, A- Chlorresorcin, Pyrogallol und 1 ,2,4-Trihydroxybenzol.

Bevorzugte Pyridinderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 2,6-Dihydroxypyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2-Amino-5- chlor-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4- dimethylpyridin, 2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxy- pyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 3,4-Diaminopyridin, 2-(2-Methoxyethyl)amino-3- amino-6-methoxypyridin, 2-(4'-Methoxyphenyl)amino-3-aminopyridin, und den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

Bevorzugte Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 1-Naphthol, 2-Methyl-1- naphthol, 2-Hydroxymethyl-1-naphthol, 2-Hydroxyethyl-1-naphthol, 1 ,3-Dihydroxynaphthalin, 1 ,5-Dihydroxynaphthalin, 1 ,6-Dihydroxynaphthalin, 1 ,7-Dihydroxynaphthalin, 1 ,8-Dihydroxy- naphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin und 2,3-Dihydroxynaphthalin.

Bevorzugte Indolderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol und 7-Hydroxyindol und den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

Bevorzugte Indolinderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin und 7-Hydroxyindolin und den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

Bevorzugte Pyrimidinderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4,6-Diaminopyrimidin, 4-Amino-2,6-dihydroxypyrimidin, 2,4- Diamino-6-hydroxypyrimidin, 2,4,6-Trihydroxypyrimidin, 2-Amino-4-methylpyrimidin, 2-Amino- 4-hydroxy-6-methylpyrimidin und 4,6-Dihydroxy-2-methylpyrimidin und den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Kupplerkomponenten werden ausgewählt unter 3- Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-amino- phenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 2-Aminophenol, 3-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)- ethanol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)- benzol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2- ({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)e thanol, 2-({3-[(2-Hydroxy- ethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-di- methylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2- methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2-hydroxyethyl)aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1 ,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3- Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6- dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1 ,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7- Dihydroxynaphthalin, 1 ,7-Dihydroxynaphthalin, 1 ,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6- Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder Gemischen dieser Verbindungen oder deren physiologisch verträglichen Salzen. Ganz besonders bevorzugt ist dabei Resorcin, 2-Methylresorcin, 5-Amino-2-methylphenol, 3- Aminophenol, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1- Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin und 1-Naphthol sowie eines deren physiologisch verträglichen Salze.

Die Kupplerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Mittel, verwendet.

Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Dabei handelt sich um Farbstoffe, die direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole.

Die direktziehenden Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 20 Gew.-%, insbesondere von 0,05 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, eingesetzt. Die Gesamtmenge an direktziehenden Farbstoffen beträgt vorzugsweise höchstens 20 Gew.-%.

Direktziehende Farbstoffe können in anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe unterteilt werden. Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Acid Yellow 1 , Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1 , Acid Blue 7, Acid Green 50, Acid Violet 43, Acid Black 1 und Acid Black 52 bekannten Verbindungen.

Bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe sind dabei kationische Triphenylmethanfarbstoffe, wie beispielsweise Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic

Violet 2 und Basic Violet 14, aromatischen Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind, wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und Basic

Brown 17, sowie direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres

Stickstoffatom aufweist, wie sie beispielsweise in der EP-A2-998 908, auf die an dieser Stelle explizit Bezug genommen wird, in den Ansprüchen 6 bis 11 genannt werden. Die

Verbindungen, die auch unter den Bezeichnungen Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und

Basic Red 51 bekannt sind, sind ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende

Farbstoffe der Gruppe (c).

Die kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter dem Warenzeichen Arianor ® vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe.

Als nichtionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere nichtionische Nitro- und Chinonfarbstoffe und neutrale Azofarbstoffe. Bevorzugte nichtionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1 , Disperse Orange 3, HC Red 1 , HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11 , HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue 11 , HC Blue 12, Disperse Blue 3, HC Violet 1 , Disperse Violet 1 , Disperse Violet 4, Disperse Black 9 bekannten Verbindungen, sowie 1 ,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1 ,4-Bis-(2-hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxyethyl)-aminophenol, 2-(2- Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol, 1- Amino-4-(2-hydroxyethyl)-amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureido- ethyl)amino-4-nitrobenzol, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]-benzoesäure, 6-Nitro-1 ,2,3,4- tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1 ,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2- Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylamino-4- nitrophenol.

Es ist nicht erforderlich, dass die fakultativ enthaltenen direktziehenden Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindungen darstellen. Vielmehr können, bedingt durch die Herstellungsverfahren für die einzelnen Farbstoffe, in untergeordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten sein, soweit diese nicht das Färbeergebnis nachteilig beeinflussen oder aus anderen Gründen, z.B. toxikologischen, ausgeschlossen werden müssen.

Weiterhin können als direktziehende Farbstoffe auch in der Natur vorkommende Farbstoffe eingesetzt werden, wie sie beispielsweise in Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Walnuss, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu und Alkannawurzel enthalten sind.

Weiterhin können als direktziehende Farbstoffe auch in der Natur vorkommende Farbstoffe eingesetzt werden, wie sie beispielsweise in Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Walnuss, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu und Alkannawurzel enthalten sind.

Als Farbstoffvorstufen naturanaloger Farbstoffe werden bevorzugt solche Indole und Indoline eingesetzt, die mindestens zwei Gruppen ausgewählt aus Hydroxy- und/oder oder Aminogruppen, bevorzugt als Substituent am Sechsring, aufweisen. Diese Gruppen können weitere Substituenten tragen, z. B. in Form einer Veretherung oder Veresterung der Hydroxygruppe oder eine Alkylierung der Aminogruppe. In einer weiteren Ausführungsform enthalten die Färbemittel mindestens ein Indol- und/oder Indolinderivat. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen, die Vorstufen naturanaloger Farbstoffe enthalten, werden bevorzugt als luftoxidative Färbemittel verwendet. In dieser Ausführungsform werden die besagten Zusammensetzungen folglich nicht mit einem zusätzlichen Oxidationsmittel versetzt.

Die Farbstoffvorstufen naturanaloger Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, eingesetzt. Die Gesamtmenge an direktziehenden Farbstoffen beträgt vorzugsweise höchstens 3 Gew.-%.

Besonders gut als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe geeignet sind Derivate des 5,6-Di- hydroxyindolins. Besonders bevorzugte Derivate des Indolins sind das 5,6-Dihydroxyindolin, N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin sowie 5,6-Dihydroxyindolin-2-carbonsäure, insbesondere das 5,6-Dihydroxyindolin.

Als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe hervorragend geeignet sind weiterhin Derivate des 5,6-Dihydroxyindols. Besonders bevorzugte Derivate des Indols sind 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N- Butyl-5,6-dihydroxyindol, 5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure, insbesondere das 5,6-Di- hydroxyindol. Eine weitere Möglichkeit zur Farbveränderung bietet die Verwendung von Färbemitteln, welche sogenannte Oxofarbstoffvorprodukte enthalten. Eine erste Klasse der Oxofarbstoffvorprodukte sind Verbindungen mit mindestens einer reaktiven Carbonylgruppe. Diese erste Klasse wird als Komponente (Oxo1 ) bezeichnet. Eine zweite Klasse der Oxofarbstoffvorprodukte bilden C,H-acide Verbindungen und Verbindungen mit primärer oder sekundärer Aminogruppe oder Hydroxygruppe, die wiederum ausgewählt werden aus Verbindungen der Gruppe, die gebildet wird aus primären oder sekundären aromatischen Aminen, stickstoffhaltigen heterozyklischen Verbindungen sowie aromatischen Hydroxyver- bindungen. Diese zweite Klasse wird als Komponente (Oxo2) bezeichnet. Die vorgenannten Komponenten (Oxo1 ) und (Oxo2) sind im Allgemeinen selbst keine Farbstoffe, und eignen sich daher jede für sich genommen allein nicht zur Färbung keratinhaltiger Fasern. In Kombination bilden sie in einem nichtoxidativen Prozess der sogenannten Oxofärbung Farbstoffe aus. Die resultierenden Färbungen besitzen teilweise Farbechtheiten auf der keratinhaltigen Faser, die mit denen der Oxidationsfärbung vergleichbar sind.

Das mit der schonenden Oxofärbung erzielbare Nuancenspektrum ist sehr breit und die erhaltene Färbung weist oftmals eine akzeptable Brillanz und Farbtiefe auf. Unter Verbindungen der Komponente (Oxo2) können allerdings auch entsprechende Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwickler- und/oder Kupplertyp mit oder ohne Einsatz eines Oxidationsmittels Verwendung finden. Somit lässt sich die Methode der Oxofärbung ohne weiteres mit dem oxidativen Färbesystem kombinieren.

Als erfindungsgemäße farbve rändernde Komponente können daher in einer weiteren Ausführungsform auch Oxofarbstoffvorprodukte eingesetzt werden. Oxofarbstoffvorprodukte werden bevorzugt als Kombination aus mindestens einer Verbindung, die mindestens eine reaktive Carbonylgruppe enthält (Komponente (Oxo1 )) mit mindestens einer Verbindung (Komponente Oxo2) Verbindungen, ausgewählt aus (Oxo2a) C,H-aciden Verbindungen und/oder aus

(Oxo2b) Verbindungen mit primärer oder sekundärer Aminogruppe oder Hydroxygruppe, ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus primären oder sekundären aromatischen Aminen, stickstoffhaltigen heterocyclischen Verbindungen und aromatischen Hydroxyverbindungen eingesetzt.

Die voranstehend genannten Verbindungen der Komponente (Oxo1 ) sowie der Komponente (Oxo2) werden, wenn sie zum Einsatz kommen, jeweils vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, verwendet.

Eine oxidative Färbung der Fasern kann in Gegenwart von Oxidationsfarbstoffvorprodukten grundsätzlich mit Luftsauerstoff erfolgen. Bevorzugt wird jedoch ein chemisches Oxidati- onsmittel eingesetzt, besonders dann, wenn neben der Färbung ein Aufhelleffekt an menschlichem Haar gewünscht ist. Dieser Aufhelleffekt kann unabhängig von der Färbemethode gewünscht sein. Als Oxidationsmittel kommen Persulfate, Peroxodisulfate, Chlorite, Hypochlorite und insbesondere Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukte an Harnstoff, Melamin sowie Natriumborat in Frage.

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher dadurch gekennzeichnet, dass Färbezubereitung zusätzlich mindestens ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid und/oder einen seiner Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, enthält.

Bevorzugte Anlagerungsprodukte sind die Anlagerungsprodukte von Wasserstoffperoxid an Harnstoff, Melamin sowie Natriumborat.

Bevorzugt wird jedoch als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid eingesetzt. Bevorzugt beträgt die Menge an Wasserstoffperoxid im anwendungsbereiten Mittel 0,5 bis 12 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 8 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Mittel.

Solche Oxidationsmittelzubereitungen sind vorzugsweise wässrige, fließfähige Oxidations- mittelzubereitungen. Dabei sind bevorzugte Zubereitungen dadurch gekennzeichnet, dass die fließfähige Oxidationsmittelzubereitung - bezogen auf ihr Gewicht - 40 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 80 Gew.-%, weiter bevorzugt 60 bis 77,5 Gew.-% und insbesondere 65 bis 75 Gew.-% Wasser enthält.

Erfindungsgemäß kann aber das Oxidationsfärbemittel auch zusammen mit einem Katalysator auf das Haar aufgebracht werden, der die Oxidation der Farbstoffvorprodukte, z.B. durch Luftsauerstoff, aktiviert. Solche Katalysatoren sind z. B. bestimmte Enzyme, lodide, Chinone oder Metallionen.

Bevorzugt kann das erfindungsgemäße Mittel zusätzlich mindestens ein anionisches Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Polymerisat oder -Copolymerisat. Bevorzugte Polymerisate dieser Art sind:

Polymerisate z.B. aus wenigstens 10 Gew.-% Acrylsäure-Niedrigalkylester, 25 bis 70 Gew.-% Methacrylsäure und ggf. bis zu 40 Gew.-% eines weiteren Comonomeren, Polymerisate aus Acrylsäure und gegebenenfalls Acrylsäure-Niedrigalkylestern, Mischpolymerisate aus 50 bis 75 Gew.-% Ethylacrylat, 25 bis 35 Gew.-% Acrylsäure und

0 bis 25 Gew.-% anderer Comonomeren, und

Copolymerisate aus 50 bis 60 Gew.-% Ethylacrylat, 30 bis 40 Gew.-% Methacrylsäure und 5 bis 15 Gew.-% Acrylsäure, vernetzt mit Ethylenglycoldimethacrylat. Diese anionischen Polymerisate fallen erfindungsgemäß nicht unter die Definition der erfindungsgemäßen amphoteren Polymere.

Die anionischen Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Polymerisate oder -Copolymerisate sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Färbezubereitung, enthalten.

Bei einer Anwendung von zusätzlichen Oxidationsmitteln wird die eigentliche Färbezubereitung zweckmäßigerweise unmittelbar vor der Anwendung durch Mischung einer erfindungsgemäßen Zubereitung, enthaltend mindestens eine farbverändernde Komponente und mindestens einen faserstrukturverbessernden Wirkstoff, sowie einer Zubereitung, enthaltend das zusätzliche Oxidationsmittel, insbesondere Wasserstoffperoxid, hergestellt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt aus hydroxylgruppen-haltigen Aminosäuren und/oder Pflanzenextrakten, enthält.

Bevorzugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff Serin und/oder einen Extrakt der Samen aus Moringa oleifera enthält.

Bevorzugt wird der faserstrukturverbessernde Wirkstoff ausgewählt aus hydroxylgruppen- haltigen Aminosäuren. Als hydroxylgruppen-haltige Aminosäure im Sinne der Erfindung gilt eine organische Verbindung, die in ihrer Struktur mindestens eine protonierbare Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder eine -SO 3 H-Gruppe sowie mindestens eine Hydroxyl- Gruppe enthält. Bevorzugt ist die Hydroxyl-Gruppe an einen aliphatischen Rest gebunden.

Bevorzugte hydroxylgruppen-haltige Aminosäuren sind Aminocarbonsäuren, insbesondere α- Aminocarbonsäuren und ω-Aminocarbonsäuren. Unter den α-Aminocarbonsäuren sind wiederum Threonin, 4-Hydroxyprolin sowie insbesondere Serin bevorzugt.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff Serin enthält. α-Aminocarbonsäuren enthalten üblicherweise mindestens ein asymmetrisches Kohlenstoffatom. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können beide möglichen Enantiomere als spezifische Verbindung oder auch deren Gemische, insbesondere als Racemate, gleichermaßen eingesetzt werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, die natürlich bevorzugt vorkommende Isomerenform, üblicherweise in L-Konfiguration, einzusetzen.

Besonders bevorzugt enthält die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff L-Serin, D-Serin oder D/L-Serin, ganz besonders bevorzugt jedoch L-Serin.

Die hydroxylgruppen-haltigen Aminosäuren können den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in freier Form zugegeben werden. In einer Reihe von Fällen ist es jedoch auch vorteilhaft, die Aminosäuren in Salzform einzusetzen. Bevorzugte Salze sind dann die Verbindungen mit Halogenwasserstoffsäuren oder Schwefelsäure, insbesondere die Hydrochloride, die Hydrobromide und die Sulfate.

Eine erfindungsgemäß besonders bevorzugte hydroxylgruppen-haltige Aminosäure ist L- Serin, insbesondere in freier Form, aber auch als Hydrochlorid eingesetzt.

Die hydroxylgruppen-haltige Aminosäure ist in den erfindungsgemäßen Färbezubereitungen bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Anwendungsmischung, enthalten.

Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, wenn die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff ein Pflanzenextrakt enthält, sofern dieser Pflanzenextrakt die faserstrukturverbessernde Eigenschaften aufweist. Die erfindungsgemäßen Pflanzenextrakte können aus allen Teilen der Pflanzen gewonnen werden. Bevorzugt werden die Pflanzenextrakte durch Extraktion mit organischen Lösemitteln (wie beispielsweise Ethanol, Isopropanol, Diethylether, Benzin, Benzol, Chloroform) oder durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Bevorzugte Pflanzenextrakte sind beispielsweise Extrakte von Blüten, Stängeln und Blättern, Früchten, Fruchtschalen, Wurzeln, Hölzern, Kräutern und Gräsern, Nadeln und Zweigen, Harzen und Balsamen sowie den Saaten bzw. Samen.

Ein erfindungsgemäß besonders bevorzugter Pflanzenextrakt stellt der Extrakt aus den Samen von Moringa oleifera (Moringa Pterygosperma) dar.

Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Verfahren ist daher dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezubereitung als faserstrukturverbessernden Wirkstoff einen Extrakt aus den Samen von Moringa oleifera (Moringa Pterygosperma) enthält. Moringagewächse, insbesondere Moringa oleifera (Moringa pterygosperma), Moringa drouhardii, Moringa concanensis oder Moringa peregrin, besser bekannt unter ihrem Trivialnamen „Wunderbaum", sind bevorzugt in tropischen Gebieten beheimatet. Die verschiedenen Teile dieser Pflanzengattung werden bereits seit dem Altertum insbesondere zu medizinischen Zwecken verwendet. Aus den Samen der Moringagewächse wird durch eine schonende Extraktion mit Wasser und Glycerin das Protein gewonnen. Dieses Protein hat ein Molgewicht von 500 bis 50000 Dalton. Bevorzugt ist ein Proteinextrakt mit einem Molgewicht von 3000 bis 30000 Dalton, ganz besonders bevorzugt von 5000 bis 15000 Dalton. Der bevorzugte Extrakt wird aus der Pflanze Moringa Oleifera gewonnen. Weiterhin enthält der erfindungsgemäße Extrakt aufgrund der Extraktion selbstverständlich Wasser und Glycerin. Der Gehalt an extrahiertem Protein im Extrakt beträgt 0,01 bis 20 Gew.-%. Ein Gehalt an Protein von 0,01 bis zu 10 Gew.-% ist dabei bevorzugt. Besonders bevorzugt ist ein Extrakt mit einem Proteingehalt von 0,01 bis zu 5 Gew.-%. Weiterhin sind in dem Extrakt mindestens 30 Gew.-% Glycerin enthalten. Schließlich ist Wasser in dem erfindungsgemäßen Extrakt enthalten.

In den kosmetischen Zusammensetzungen ist der zuvor beschriebene Proteinextrakt aus den Samen der Moringagewächse in einer Menge von mindestens 0,001 bis zu 20 Gew.-% enthalten. Bevorzugt werden Mengen des Extraktes von 0,001 bis zu 10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt Mengen von 0,001 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zubereitung verwendet.

Im ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Färbezubereitung auf die keratinischen Fasern aufgetragen und für eine bestimmte Einwirkzeit im Haar belassen. Die Auftragung der Färbezubereitung erfolgt üblicherweise mit der Hand durch den Anwender. Bevorzugt wird dabei persönliche Schutzkleidung getragen, insbesondere geeignete Schutzhandschuhe, beispielsweise aus Kunststoff oder Latex zur einmaligen Benutzung (Einweghandschuhe) sowie gegebenenfalls eine Schürze. Es ist aber ebenso möglich, die Färbezubereitung mit einer Applikationshilfe auf die keratinischen Fasern aufzutragen. Als Applikationshilfen eignen sich insbesondere Kamm, Bürste, Pinsel, Mascara-Bürste oder Applicette.

Unter einer Applicette wird ein breiter Pinsel verstanden, an dessen Stielende sich eine Spitze befindet, die das Abteilen von Faserbündeln bzw. Strähnchen aus der Gesamtmenge der Fasern erlaubt und vereinfacht. Die Auftragungs- und die Einwirktemperatur der Färbezubereitung beträgt Raumtemperatur bis 45°C. Gegebenenfalls kann die Wirkung der Färbezubereitung durch externe Wärmezufuhr, wie beispielsweise mittels einer Wärmehaube, verstärkt werden. Die bevorzugte Einwirkungsdauer T1 der Färbezubereitung auf die keratinische Faser beträgt 2 bis 45 Minuten, bevorzugt 5 bis 35 Minuten. Nach Beendigung der Einwirkdauer T1 wird die verbliebene Färbezubereitung aus den keratinischen Fasern mit Hilfe einer Reinigungszubereitung ausgewaschen. Als Reinigungszubereitung eignet sich hierbei vorzugsweise warmes Wasser, welches zusätzlich gegebenenfalls oberflächenaktive Zusätze (Tenside) enthält. Solche Tenside werden untenstehend beschrieben. Die bevorzugte Anwendungstemperatur der Reinigungszubereitung liegt insbesondere bei 25°C bis 60 0 C, vorzugsweise bei 30 0 C bis 55°C. Nach dem Auswaschen mit der Reinigungszubereitung werden die keratinischen Fasern gegebenenfalls mit einem Handtuch oder einem Heißluftgebläse (Fön) getrocknet.

Es hat sich gezeigt, dass die angestrebte geringe Verringerung der Faserstrukturstärke nur dann erreichbar ist, wenn sich der zweite Verfahrensschritt möglichst zeitnah nach Beendigung des ersten Verfahrensschritts anschließt. Wird der zweite Verfahrensschritt erst mit einer Verzögerung von einigen Stunden oder gar Tagen durchgeführt, so ist kein signifikant positiver Effekt bezüglich der Faserstrukturstärke mehr erkennbar.

Der Zeitraum, der nach Beendigung des ersten Verfahrensschritts bis zu Beginn des zweiten Verfahrensschritts liegt, beträgt daher maximal 60 Minuten, bevorzugt maximal 30 Minuten und insbesondere bevorzugt maximal 10 Minuten. Es kann bevorzugt sein, den zweiten Verfahrensschritt unmittelbar nach Beendigung des ersten Verfahrensschritts zu beginnen.

In einem zweiten Verfahrensschritt gemäß vorliegender Erfindung wird Nachbehandlungsmittel, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt unter Biochinonen, auf die keratinischen Fasern aufgetragen, für eine Einwirkzeit T2 auf den Fasern belassen und anschließend ausgewaschen.

Eine erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gegeben, dass das Nachbehandlungsmittel in einem kosmetischen Träger als Biochinon- Wirkstoff mindestens einen Wirkstoff aus der Gruppe, die gebildet wird aus Mitochinonen und Plastochinonen, enthält. Unter Biochinon-Wirkstoffen werden erfindungsgemäß natürliche, prenylierte Chinone verstanden, die als gemeinsames Strukturmerkmal ein Chinon gemäß Formel (BC) tragen und sich in den Substituenten R1 , R2 und R3 und dem Prenylierungsgrad n unterscheiden:

(BC), worin R1 , R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C-i-Cβ-Alkoxygruppe oder eine d-Cβ-Alkylgruppe stehen, und n für eine Zahl zwischen 1 und 30 steht. Erfindungsgemäß bevorzugte Biochinone sind dabei Mitochinonone oder Coenzyme Q. Diese besitzen als gemeinsames Strukturmerkmal eine Verbindung gemäß Formel (BC), worin R1 für eine Methylgruppe und R2 und R3 jeweils für eine Methoxygruppe stehen. Der Prenylierungsgrad wird durch die Zahl n gegeben und ist gleichzeitig namensgebend für die Bezeichnung der Mitochinone (Ubichinon 5n bzw. Coenzym Q n ). Beispielsweise wird daher der Vertreter mit n = 1 als Ubichinon 5 beziehungsweise Coenzym Q 1 bezeichnet, während die Verbindung mit n = 3 als Ubichinon 15 beziehungsweise Coenzym Q 3 bezeichnet wird. Bevorzugte Mitochinone besitzen einen Prenylierungsgrad von 1 bis 15.

Erfindungsgemäß vorteilhafte Plastochinone sind dadurch gekennzeichnet, dass die Reste R2 und R3 in Verbindungen der Formel (BC) jeweils für eine Methylgruppe stehen, während der Substituent R1 für Wasserstoff steht. Der Prenylierungsgrad wird ebenfalls durch die Zahl n gegeben und liegt bevorzugt zwischen einem Wert von 1 bis 20, insbesondere 1 bis 15. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gegeben, dass die Zubereitung zur Nachbehandlung der keratinischen Fasern als Wirkstoff Ubichinon-50 (Coenzym Q 10 ) enthält.

Die Biochinon-Wirkstoffe sind in der Zubereitung zur Nachbehandlung bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,005 bis 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten Zubereitung, enthalten.

Es hat sich gezeigt, dass die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere dann gesteigert werden kann, wenn das Nachbehandlungsmittel eine Kombination aus dem erfindungsgemäßen Biochinon-Wirkstoff und mindestens einem weiteren Wirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Amide der Pantoinsäure, insbesondere Panthenol und/oder Pantothensäure, und Pantolacton, enthält.

Der zusätzliche Wirkstoff des Nachbehandlungsmittels wird bevorzugt ausgewählt aus Amiden der Pantoinsäure ((2R)-2,4-Dihydroxy-3,3-dimethylbutansäure) gemäß Formel (PA):

worin R für eine gegebenenfalls substituierte Alkylkette steht, wobei R als Substituent ein Halogen, eine Aminogruppe, eine Hydroxylgruppe, eine Carboxylgruppe, und/oder eine Carbamoylgruppe enthält, und R' für Wasserstoff oder eine Methylgruppe.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Nachbehandlungsmittel enthalten als Amide der Pantoinsäure eine Verbindung gemäß Formel (PA), worin für R' Wasserstoff und R für 3- Hydroxypropyl (Panthenol) oder 3-Hydroxy-3-oxopropyl (Pantothensäure). Der zusätzliche Wirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe, die Amide der Pantoinsäure, insbesondere Panthenol und/oder Pantothensäure, und Pantolacton umfasst, ist in dem Nachbehandlungsmittel bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten Zubereitung, enthalten.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher dann gegeben, wenn das Nachbehandlungsmittel zusätzlich Panthenol enthält.

Ganz besonders bevorzugt enthält das Nachbehandlungsmittel des zweiten Verfahrensschritts eine Wirkstoffkombination aus einem Biochinon und aus Panthenol, insbesondere aus Ubichinon-50 und Panthenol.

Im zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Nachbehandlungsmittel auf die keratinischen Fasern aufgetragen und für eine bestimmte Einwirkzeit T2 im Haar belassen. Die Auftragungs- und die Einwirktemperatur des Nachbehandlungsmittels beträgt Raumtemperatur bis 45°C. Gegebenenfalls kann die Wirkung des Nachbehandlungsmittels durch externe Wärmezufuhr, wie beispielsweise mittels einer Wärmehaube, verstärkt werden. Die bevorzugte Einwirkungsdauer T2 des Nachbehandlungsmittels auf die keratinischen Fasern beträgt 0,5 bis 15 Minuten, bevorzugt 1 bis 5 Minuten. Nach Beendigung der Einwirkdauer T2 wird das verbliebene Nachbehandlungsmittel aus den keratinischen Fasern mit Hilfe einer Reinigungszubereitung ausgewaschen. Als Reinigungszubereitung eignet sich hierbei vorzugsweise warmes Wasser, welches zusätzlich gegebenenfalls oberflächenaktive Zusätze (Tenside) enthält. Solche Tenside werden untenstehend beschrieben. Die bevorzugte Anwendungstemperatur der Reinigungszubereitung liegt insbesondere bei 25°C bis 60 0 C, vorzugsweise bei 30 0 C bis 55°C.

Nach dem Auswaschen werden die keratinischen Fasern gegebenenfalls mit einem Handtuch oder einem Heißluftgebläse getrocknet.

Vorzugsweise stellen die anwendungsbereiten Zubereitungen zur Farbveränderung und zur Nachbehandlung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens fließfähige Zubereitungen dar. Bevorzugt enthalten die fließfähigen Zubereitungen zusätzlich als oberflächenaktive Substanz ein Emulgator bzw. ein Tensid, wobei oberflächenaktive Substanzen je nach Anwendungsgebiet als Tenside oder als Emulgatoren bezeichnet werden und aus anionischen, kationischen, zwitterionischen und nichtionischen Tensiden und Emulgatoren ausgewählt sind. Diese Stoffe werden nachfolgend ausführlich beschrieben.

Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie beispielsweise eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder PoIy- glykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül.

Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat-, Sulfonat- oder Sulfat-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammonium- glycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl- 3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.

Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen Aufhellmittel nichtionogene grenzflächenaktive Stoffe enthalten. Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Als nichtionische Tenside eignen sich insbesondere C 8 -C 22 -Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga. Insbesondere die nichtethoxylierten Verbindungen haben sich als besonders geeignet erwiesen.Als weitere bevorzugte nichtionische Tenside haben sich die Alkylenoxid-Anlage- rungsprodukte an gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten.

Die anionischen, nichtionischen oder zwitterionischen Tenside werden in Mengen von 0,1 bis 45 Gew.%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des anwendungsbereiten Mittels, eingesetzt.

Erfindungsgemäß bevorzugt sind ebenfalls kationische Tenside vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethyl- ammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium- 27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Verbindung aus der Substanzgruppe der Amidoamine stellt das unter der Bezeichnung Tegoamid ® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyldimethylamin dar. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkyl- aminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1 ,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex ® , Dehyquart ® und Armocare ® vertrieben.

Die kationischen Tenside sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.

In einer bevorzugten Ausführungsform können nicht-ionische, zwitterionische und/oder kationische Tenside sowie deren Mischungen bevorzugt sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Wirkung des erfindungsgemäßen Wirkstoffes durch Emulgatoren gesteigert werden. Solche Emulgatoren sind beispielsweise Anlagerungsprodukte von 4 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe; Ci 2 -C 22 -Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Polyole mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere an Glycerin, Ethylenoxid- und Polyglycerin- Anlagerungsprodukte an Methylglucosid-Fettsäureester, Fettsäurealkanolamide und Fettsäureglucamide; C 8 -C 22 -Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga, wobei Glucose als Zuckerkomponente bevorzugt sind; Gemische aus Alkyl-(oligo)-glucosiden und Fettalkoholen; Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl; Partialester von Polyolen mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen mit gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen; Sterine (Zoosterine, Phytosterine, Mykosterine); Phospholipide, vor allem Glucose-Phospolipide; Fettsäureester von Zuckern und Zuckeralkoholen, wie Sorbit; Polyglycerine und Polyglycerinderivate (beispielsweise Handelsprodukt Dehymuls ® PGPH); Lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und deren Na-, K-, Ammonium-, Ca-, Mg- und Zn-Salze.

Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Emulgatoren bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des anwendungsbereiten Mittel. Bevorzugt können die erfindungsgemäßen Zubereitungen mindestens einen nichtionogenen Emulgator mit einem HLB-Wert von 8 bis 18, gemäß den im Römpp-Lexikon Chemie (Hrg. J. Falbe, M. Regitz), 10. Auflage, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York, (1997), Seite 1764, aufgeführten Definitionen enthalten. Nichtionogene Emulgatoren mit einem HLB-Wert von 10- 15 können erfindungsgemäß besonders bevorzugt sein.

Unter den genannten Emulgatoren-Typen können die Emulgatoren, welche kein Ethylenoxid und/oder Propylenoxid im Molekül enthalten ganz besonders bevorzugt sei

Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise nichtionische Polymere (wie Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon, Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere, Polyethylenglykole und PoIy- siloxane), kationische Polymere (wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit qua- ternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallyl- ammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylamino-ethylmeth- acrylat-Vinylpyrrolidinon-Copolymere, Vinylpyrrolidinon-lmidazolinium-methochlorid-Copoly- mere und quaternierter Polyvinylalkohol), zwitterionische und amphotere Polymere (wie Acryl- amidopropyl-trimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere und Octylacrylamid/Methyl-meth- acrylat/tert-Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmetha crylat-Copolymere), anionische Polymere (wie Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat/ Crotonsäure-Copoly- mere, Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat /Isobornylacrylat- Copolymere, Methylvinylether/Malein-säureanhydrid-Copolymere und Acrylsäure /Ethylacry- lat/ N-tert-Butyl-acrylamid-Terpolymere), Verdickungsmittel (wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Lein- samengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z.B. Polyvinylalkohol), Strukturanten wie (Glucose, Maleinsäure und Milchsäure), haarkonditionierende Verbindungen (wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline sowie Silikonöle), Proteinhydrolysate pflanzlicher oder tierischer Herkunft (insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate), Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine, Entschäumer (wie Silikone, bevorzugt Dimethicon), Farbstoffe zum Anfärben des Mittels, Antischuppenwirkstoffe (wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol), Lichtschutzmittel (insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine), Wirkstoffe (wie Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol), Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen (insbesondere solche der Gruppen A, B 3 , B 5 , B 6 , C, E, F und H), Pflanzenextrakte (wie Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennnessel, Hamamelis, Hopfen, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Rosskastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuss, Mango, Aprikose, Limone, Litchi, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel), pflanzliche Öle (wie Macadamianussöl, Kukuinussöl, Palmöl, Amaranthsamenöl, Pfirsichkernöl, Avocadoöl, Olivenöl, Kokosöl, Rapsöl, Sesamöl, Jojobaöl, Sojaöl, Erdnussöl, Nachtkerzen- öl und Teebaumöl), Cholesterin, Fette und Wachse (wie Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine), Fettsäurealkanolamide, Quell- und Penetrationsstoffe (wie Glycerin, Propylen- glykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate), Trübungsmittel (wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/ Acryl- amid-Copolymere), Perlglanzmittel (wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-di- stearat), Pigmente, Stabilisierungsmittel für Wasserstoffperoxid und andere Oxidationsmittel, Treibmittel (wie Propan-Butan-Gemische, N 2 O, Dimethylether, CO 2 und Luft) sowie Antioxidantien.

Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Zubereitungen treffen. Die erfindungsgemäß eingesetzten Zubereitungen enthalten die weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 25 Gew.- %, insbesondere 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des anwendungsbereiten Mittel.

Die Färbezubereitungen des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen bevorzugt einen pH- Wert im Bereich von 4 bis 12 aufweist. Im Fall von Oxidationsfärbemitteln findet die Anwendung der Färbemittel in einem schwach alkalischen Milieu statt, bevorzugt bei einem pH-Wert im Bereich von 8,0 bis 10,5. Der erfindungsgemäß bevorzugte pH-Wert der Nachbehandlungsmittel liegt in einem pH-Bereich von pH 3 bis 5, bevorzugt 3 bis 4. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22 0 C gemessen wurden.

Zur Einstellung des pH-Werts sind dem Fachmann gängige Acidifizierungs- und Alkalisierungsmittel geläufig. Die zur Einstellung des pH-Wertes verwendbaren Alkalisierungsmittel werden typischerweise gewählt aus anorganischen Salzen, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungsmitteln, insbesondere Aminen, basische Aminosäuren und Alkanolaminen, und Ammoniak. Erfindungsgemäß bevorzugte Acidifizierungsmittel sind Genuss-Säuren, wie beispielsweise Zitronensäure, Essigsäure, Äpfelsäure oder Weinsäure, sowie verdünnte Mineralsäuren.

Erfindungsgemäß einsetzbare, organische Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt aus Alkanolaminen aus primären, sekundären oder tertiären Aminen mit einem C 2 -C 6 - Alkylgrundkörper, der mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Insbesondere bevorzugte Alkanolamine sind Monoethanolamin und Triethanolamin. Erfindungsgemäß einsetzbare, an- organische Alkalisierungsmittel sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Ganz besonders bevorzugt sind Natriumhydroxid und/oder Kaliumhydroxid. Die als erfindungsgemäßes Alkalisierungsmittel einsetzbaren basischen Aminosäuren werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus L-Arginin, D-Arginin, D/L-Arginin, L-Lysin, D-Lysin, D/L-Lysin, besonders bevorzugt L-Arginin, D-Arginin, D/L-Arginin als ein Alkalisierungsmittel im Sinne der Erfindung eingesetzt. Schließlich ist ein weiteres bevorzugtes Alkalisierungsmittel Ammoniak.

Bevorzugt werden die Acidificierungsmittel und die Alkalisierungsmittel jeweils in einer Menge von 0,05 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der anwendungsbereiten Zubereitung, eingesetzt.

Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verpackungseinheit (Kit-of- Parts), welche getrennt voneinander konfektioniert mindestens einen Behälter A, enthaltend eine Färbezubereitung, und mindestens einen Behälter C, enthaltend ein Nachbehandlungsmittel, umfasst, dadurch gekennzeichnet ist, dass a) die Färbezubereitung in einem kosmetischen Träger mindestens eine farbverändernde Komponente und mindestens einen faserstrukturverbessernden Wirkstoff enthält, und dass b) das Nachbehandlungsmittel in einem kosmetischen Träger mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt aus den Biochinonen, enthält.

Der Begriff „Behälter" kennzeichnet hierbei eine Aufnahmemöglichkeit, unabhängig von deren Form, Material oder Verschluss, welche die Möglichkeit beinhaltet, Stoffe oder Stoffgemische zu beinhalten. Der Begriff „Behälter" umfasst daher - ohne darauf beschränkt zu sein, das Innere einer Tube, eines Beutels oder Sackes, eines Kanisters, einer Dose, einer Wanne, einer Flasche, eines Glases oder eines Paketes, eines Kartons, einer Box, eines Umschlages oder eines anderen Behältnisses. Die Komponenten der Färbezubereitung können in einem einzelnen Behälter enthalten sein, es ist aber auch möglich und gegebenenfalls bevorzugt, sie auf verschiedene Behälter aufzuteilen und den Verbraucher anzuleiten, sie vor der Anwendung miteinander zu mischen.

Die bevorzugten Ausführungsformen des ersten Erfindungsgegenstands gelten mutatis mutandis für die erfindungsgemäße Verpackungseinheit des zweiten Erfindungsgegenstandes. Eine bevorzugte Ausführungsform des zweiten Erfindungsgegenstands ist eine Verpackungseinheit, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie außerdem getrennt konfektioniert mindestens einen Behälter B, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, umfasst, und dass die Färbezubereitung des Behälters A als farbverändernde Komponente mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt enthält.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Verpackungseinheit des zweiten Erfindungsgegenstands dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens eine zusätzliche Komponente, ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus persönlicher Schutzbekleidung, wie Einweghandschuhen, Schürze, Applikationshilfe, wie Kamm, Bürste, Pinsel oder Applicette, und Gebrauchsanleitung enthält. Die Gebrauchsanleitung enthält insbesondere Informationen und Anweisungen für den Verbraucher (m/f) zur Anwendung der Mittel aus den Behältern der Verpackungseinheit in einem Verfahren gemäß dem ersten Erfindungsgegenstand.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Biochinonen im Anschluss an die Farbveränderung mit Färbezubereitungen, enthaltend mindestens einen faserstrukturver- bessernden Wirkstoff, keratinischer Fasern zur Schonung der Faserstruktur. Unter Schonung der Faserstruktur ist im Sinne Erfindung eine reduzierte Schädigung der Faserstruktur zu verstehen.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist schließlich die Verwendung von Biochinonen im Anschluss an die Farbveränderung keratinischer Fasern mit Färbezubereitungen, enthaltend mindestens einen faserstrukturverbessernden Wirkstoff, zum Erhalt der Faserstärke. Unter Erhalt der Faserstärke ist im Sinne der Erfindung die möglichst geringe Reduktion der Faserstärke zu verstehen. Die Faserstärke kann mittels üblicher Zug-Spannungs- Experimente bestimmt werden, die dem Fachmann wohl bekannt sind. Ein Beispiel eines solchen Experiments ist nachfolgend beschrieben.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendungen gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Verfahren Gesagte.

Die nachfolgenden Beispiele sollen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung erläutern, ohne sie jedoch einzuschränken. B e i s p i e l e

1. Zubereitungen

1.1 Herstellung der Färbezubereitung

Aus den aufgelisteten Bestandteilen (Angaben in Gew.-%) wurden Färbecremes wie folgt hergestellt:

Oxidationsfarbstoffvorproduktmischung, enthaltend jeweils als Gewichtsanteil zu 66,7 Gew.- % p-Toluylendiaminsulfat, zu 4,5 Gew.-% 3-Aminophenol, zu 16,7 Gew.-% Resorcin und zu 12,1 Gew.-% 4-Chlorresorcin.

Lanette ® D INCI-Bezeichnung: Cetearyl alcohol (Cognis) Lorol ® tech. INCI-Bezeichnung: Coconut alcohol (Cognis) Eumulgin ® B2 INCI-Bezeichnung: Ceteareth-20 (Cognis) Eumulgin ® B1 INCI-Bezeichnung: Ceteareth-12 (Cognis) Lamesoft ® PO 65 INCI-Bezeichnung: Coco-Glucoside, Glyceryl Oleate, Aqua

(Cognis)

Akypo ® Soft 45HP INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth-6 Carboxylate, Aqua (KAO) Texapon ® K14 S Special INCI-Bezeichnung: Sodium Myreth Sulfate, Aqua (Cognis) Produkt W 37194 INCI-Bezeichnung: Acrylamidopropyltrimonium Chloride/ Acrylates

Copolymer, Aqua (Stockhausen)

Natriumsilikat 40/42 Natronwasserglas Puricare ® LS 9658 INCI-Bezeichnung: Aqua, Glycerine, Meringa Pterygosperma Seed

Extract (Cognis) Lanette D, Lorol, Eumulgin B1 , Eumulgin B2 und Lamesoft PO 65 wurden zusammen bei 80 0 C aufgeschmolzen und mit einem Teil der Wassermenge dispergiert. Anschließend wurden die restlichen Rezepturbestandteile unter Rühren der Reihe nach eingearbeitet. Dann wurde mit Wasser auf 100 Gew.-% aufgefüllt und die Formulierung kalt gerührt.

Die Rezepturen E1 und E2 sind erfindungsgemäße Beispiele. Bei der Rezeptur V1 handelt es sich um eine nicht erfindungsgemäße Vergleichsrezeptur ohne faserstrukturverbessernden Wirkstoff, die Rezeptur V2 stellt mit Panthenol als Wirkstoff eine nicht-erfindungsgemäße Färbezubereitung dar.

1.2. Vermischen mit der Entwicklerdispersion EW

Jede Färbecreme wurde unmittelbar vor der Applikation auf die Strähnen im

Gewichtsverhältnis 1 :1 mit einer wie folgt zusammengesetzten Entwicklerdispersion ausgemischt.

Texapon ® NSO INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate (Cognis)

Aculyn ® 33 A INCI-Bezeichnung: Acrylates Copolymer (Rohm & Haas)

Dow Corning ® DB 110 A INCI-Bezeichnung: Dimethicon (Dow Corning)

1.3. Nachbehandlungsmittel

Cutina ® GMS-V INCI-Bezeichnung: Glyceryl Stearate (Cognis) Dehyquart ® F 75 INCI-Bezeichnung: Distearoylethyl hydroxyethylmonium methosulfate, Cetearyl alcohol (Cognis)

Varisoft ® W 75 PG INCI-Bezeichnung: Quaternium-27, Propylene Glycol (Evonik) Cosmedia ® CTH INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-37, Propylene Glycol Dicaprylate/dicaprate, PPG-1 Trideceth-6 (Cognis)

Hydrotriticum ® WQ INCI-Bezeichnung: Aqua, Hydroxypropyltrimonium hydrolyzed wheat protein (Croda)

Marine Hydrolyzed Collagen INCI-Bezeichnung: Aqua, hydrolyzed collagen (ISP)

2. Applikation

Für den Färbung wurde auf Strähnen zu je 50 Fasern (Codes: Alkinco (NewYork), 6634, natürlich dunkles europäisches Haar) von ca. 13 cm Länge (unterteilt in 2 Bereiche) jeweils die 4-fache Menge der fertigen Anwendungsmischung appliziert. Nachdem die Strähnen für 30 Minuten bei 32°C gefärbt wurden, wurden sie mit einem warmen Wasser (32°C) ausgewaschen. Unmittelbar anschließend wurden 0,5 g der Nachbehandlungsmittel K1 auf die Strähnen aufgetragen, für 2 Minuten einwirken gelassen und anschließend mit warmen Wasser (32°C) ausgewaschen und mit einem Fön getrocknet.

Der Färbe- und Nachbehandlungsvorgang wurde jeweils dreimal wiederholt.

3. Faserstärke (Zug-Spannungs-Messungen)

3.1 Young-Modul

Der Young-Modul (auch als Elastizitäts-Modul bekannt) ist definiert durch das Verhältnis von Spannung über Zug in der Hooke'schen Region einer Faser. Der Young-Modul ist eine Messgröße für die Stärke einer Faser (je höher der Wert, desto stärker die Faser).

Nach dem Hooke'schen Gesetz zur Elastizität ist die Deformation eines Körpers unter Zug linear abhängig zu der Kraft, die diese Deformation bewirkt (Spannung). Für nasses Haar befindet sich die Hooke'sche Region der linearen Abhängigkeit in einer Ausdehnung unter Zug von etwa 0 bis 2 %.

3.2 Testbedingungen

Die Messungen wurden in Wasser bei Raumtemperatur durchgeführt.

Die Haarfasern wurden vor der Messung für 1 h in Wasser eingeweicht, bevor sie mit einer konstanten Geschwindigkeit von 10 mm-min "1 in der Hooke'schen Region (0-1 ,5 % Längenausdehnung) mit Hilfe eines Zug-Spannungs-Systems der Firma Diastron (UK) ausgedehnt wurden. Anschließend wurde das Young-Modul aus der aufgewendeten Kraft berechnet.

3.3 Resultate

Nach Anwendung üblicher statistischer Methoden wurde für alle Messwerte eine hochsignifikante Differenz ermittelt.

Eine niedrige Differenz zwischen dem Young-Modul von unbehandelten Fasern gegenüber dem Young-Modul von behandelten Fasern bedeutet eine geringe Faserschwächung.

Aus der stark reduzierten Faserschwächung für die erfindungsgemäßen Verfahren mit erfindungsgemäßen, faserstrukturverbessernden Wirkstoffen (E1 und E2) sind die technischen Vorteile gegenüber dem nicht erfindungsgemäßen Verfahren (mit V1 und V2) deutlich.