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Patent Searching and Data


Title:
HAIR STYLING UTENSIL AND PRODUCTION METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/003807
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hair styling utensil having a flat structure and at least one wire which has a shape memory alloy and is connected to the flat structure, wherein, in an undeformed state, the hair styling utensil has a longitudinal direction running centrally through the hair styling utensil and has a longitudinal extent along the longitudinal direction, wherein, in the undeformed state, the at least one wire having a shape memory alloy extends on both sides of the centrally extending longitudinal direction along at least part of the longitudinal extent, and wherein the hair styling utensil is designed to be converted into a deformed state by mechanical deformation of the at least one wire having a shape memory alloy. The invention also relates to a method for producing a hair styling utensil.

Inventors:
SEB SANDRA (CH)
STRITTMATTER JOACHIM (DE)
KUHL MONIKA (CH)
BOGATZKY TORSTEN (DE)
KOSTNER ELÈNA (IT)
Application Number:
PCT/IB2023/056746
Publication Date:
January 04, 2024
Filing Date:
June 29, 2023
Export Citation:
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Assignee:
MAELLE AG (CH)
International Classes:
A45D2/18; A45D8/34; A45D8/36
Foreign References:
US20190142131A12019-05-16
US5494059A1996-02-27
US4911186A1990-03-27
JPS6083503U1985-06-10
JPH02102607A1990-04-16
KR20130125849A2013-11-20
Attorney, Agent or Firm:
P&TS SA (AG, LTD.) (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Haarstylingutensil, aufweisend ein Flächengebilde (1) und mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisenden Draht (2), der mit dem Flächengebilde (1) verbunden ist, wobei das Haarstylingutensil in einem unverformten Zustand eine mittig durch das Haarstylingutensil verlaufende Längsrichtung (8) und entlang der Längsrichtung (8) eine Längsausdehnung aufweist, wobei im unverformten Zustand der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) auf beiden Seiten der mittig verlaufenden Längsrichtung (8) entlang mindestens eines Teils der Längsausdehnung verläuft, und wobei das Haarstylingutensil dazu ausgelegt ist, durch mechanische Verformung des mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisenden Drahts (2) in einen verformten Zustand überführt zu werden.

2. Haarstylingutensil gemäss Anspruch 1, wobei der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) nur einen einzelnen Draht aufweist, wobei der einzelne Draht eine geschlossene Kurve bildet.

3. Haarstylingutensil gemäss Anspruch 1, wobei der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) einen ersten Draht und einen zweiten Draht aufweist, wobei der erste Draht auf einer ersten Seite der beiden Seiten verläuft und der zweite Draht auf einer zweiten Seite der beiden Seiten verläuft, und wobei insbesondere freistehende Enden der zwei Drähte jeweils mit einer Schutzkappe überkappt sind, die jeweils an den freistehenden Enden befestigt sind.

4. Haarstylingutensil gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei im unverformten Zustand der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) auf beiden Seiten der mittig verlaufenden Längsrichtung (8) zumindest abschnittsweise parallel zur Längsrichtung (8) verläuft. 5. Haarstylingutensil gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei der mindestens eine Draht (2) aus einer Nickel-Titan- Formgedächtnislegierung gebildet ist, wobei der Nickanteil in der Nickel- Titan-Formgedächtnislegierung zwischen 49,0 und 53,0 Atomprozent liegt, und vorzugsweise zwischen 49,0 und 51,0 Atomprozent liegt, oder wobei der mindestens eine Draht (2) aus einer Nickel-Titan-Kupfer- Formgedächtnislegierung gebildet ist, wobei der Kupferanteil in der Nickel- Titan-Kupfer-Formgedächtnislegierung zwischen x = 0 bis 15 Atomprozent liegt und der Nickelanteil in der Nickel-Titan-Kupfer- Formgedächtnislegierung zwischen 49,0 - x und 53,0 - x Atomprozent liegt.

6. Haarstylingutensil gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Flächengebilde (1) aus Baumwolle gebildet ist, oder wobei das Flächengebilde (1) aus Baumwolle und Elasthan und/oder Lycra gebildet ist, oder wobei das Flächengebilde (1) aus Seide gebildet ist, oder wobei das Flächengebilde (1) aus Seide und Elasthan und/oder Lycra gebildet ist.

7. Haarstylingutensil gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) mit einem Kunststoff ummantelt (3) ist, und/oder wobei der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) mit einem Formgedächtnispolymer ummantelt (3) ist.

8. Haarstylingutensil gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) in mindestens einem in das Flächengebilde (1) eingenähten Aufnahmebereich, insbesondere ausgebildet als Aufnahmeschlauch, angeordnet ist, und/oder wobei der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) in das Flächengebilde (1) eingenäht und/oder eingewebt und/oder eingestrickt und/oder rundgestrickt und/oder bestickt und/oder eingewirkt ist.

9. Haarstylingutensil gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Flächengebilde (1) mindestens einen Schlitz (7) und/oder mindestens ein Loch (6) aufweist, wobei das Flächengebilde (1) insbesondere zwei Löcher aufweist, die insbesondere jeweils um die mittig verlaufende Längsrichtung (8) positioniert sind, und wobei die zwei Löcher insbesondere so positioniert sind, dass nach einem symmetrischen Falten des Haarstylingutensils um eine im Wesentlichen orthogonal zur Längsrichtung (8) verlaufende Faltrichtung die zwei Löcher übereinanderliegen.

10. Haarstylingutensil gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Flächengebilde (1) schlauchförmig ausgebildet ist und einen schlauchförmigen Bereich aufweist, und wobei ein einzelner Schlitz (7) an einer Seite des schlauchförmigen Flächengebildes (1) ausgebildet ist, und/oder wobei das Haarstylingutensil dazu ausgebildet ist, Rollen (5) und/oder Einlagen (5) aufzunehmen, und/oder wobei mindestens ein Band (4) am Flächengebilde (1) des Haarstylingutensils befestigt ist.

11. Haarstylingutensil gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) auf dem Flächengebilde (1) platziert ist und wobei der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht (2) mittels eines dem Draht (2) zumindest teilweise umschliessenden Befestigungsfadens (9) auf dem Flächengebilde (1) fixiert ist und einen Verbund ausbildet.

12. Haarstylingutensil gemäss Anspruch 11, ferner aufweisend eine schlauchförmige Hülle (10) mit einem Innenvolumen, wobei der Verbund vollständig in das Innenvolumen eingebracht ist und wobei vorzugsweise die schlauchförmige Hülle (10) mit dem Flächengebilde (1) des Verbunds mechanisch verbunden ist.

13. Verfahren zur Herstellung eines Haarstylingutensils gemäss einem der Ansprüche 11 oder 12, umfassend folgende Schritte:

- Bereitstellen des Flächengebildes (1), des mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisende Drahtes (2) und des Befestigungsfadens (9);

- Kontinuierliches Auflegen des Drahtes (2) auf einer Oberfläche des Flächengebildes (1) bei gleichzeitigem Führen des Drahtes (1) entlang einer vorgegebenen Kontur und gleichzeitigem fixieren des Drahtes (2) auf der Oberfläche des Flächengebildes (1) mittels des Befestigungsfadens unter Verwendung einer Tailored-Fibre-Placement-Stickmaschine zum Ausbilden des Verbunds.

14. Verfahren gemäss Anspruch 13, ferner umfassen die Schritte:

- Bereitstellen der schlauchförmigen Hülle (10);

- Einbringen des Verbunds in das Innenvolumen der schlauchförmigen Hülle (10);

- Verschliessen der schlauchförmigen Hülle (10) zum Ausbilden einer geschlossenen Tasche;

- Vorzugsweise Verbinden der schlauchförmigen Hülle (10) mit dem Flächengebilde (1) des Verbunds.

15. Verfahren gemäss Anspruch 13 oder 14, ferner umfassen die Schritte:

- Verringern der Längsausdehnung des Verbunds oder der der Verbund enthaltenden geschlossenen Tasche zum Bereitstellen eines kompakten Haarstylingutensils, vorzugsweise mittels Einrollen oder Faltung entlang einer quer zur Längsausdehnung verlaufenden Achse;

- Verpacken des kompakten Haarstylingutensils in einer Verpackung, die eine geringere Längsausdehnung aufweist, als der Verbund oder der der Verbund enthaltenden geschlossenen Tasche.

Description:
Haarstylingutensil und Verfahren zur Herstellung

Technisches Gebiet

[0001] Die Erfindung betrifft ein Haarstylingutensil, das dazu ausgelegt ist, im menschlichen Haar zum Erzeugen von Locken, Wellen und/oder voluminösem Haar angebracht zu werden. Ferner betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren für das Haarstylingutensil.

Stand der Technik und technischer Hintergrund der Erfindung

[0002] Für das Erzeugen von Locken, Wellen und voluminösen Haaren sind aus dem Stand der Technik folgende Möglichkeiten bekannt: 1) thermische Verfahren, erhitzbare Gerätschaften wie Lockenstab und Glätteisen verwendend; 2) chemische Verfahren, Flüssigkeiten und Wickelvorrichtungen verwendend; und 3) Vorrichtungen, die zum Teil schwierig ins Haar einzubringen und mitunter unbequem zu tragen sind oder diverse zusätzliche Mittel wie Spangen, Haargummis und Klemmen benötigen. Erhitzen und Verwenden von chemischen Mitteln schädigen die Haare, wodurch sie spröde und damit anfällig für einen Haarbruch werden können.

[0003] Mit Hilfe eines Lockenstabs oder eines Glätteisens können vielseitige Frisuren kreiert werden. Nachteilig ist jedoch, dass der Zeitaufwand hoch ist, da die Haare jeweils nur teilweise bearbeitet werden können und ein manuelles Eindrehen erforderlich ist, wobei durch das manuelle Eindrehen Schmerzen im Schulterbereich und in den Handgelenken entstehen können. Der Airwrap Haarstyler von Dyson versucht das Problem mit der Hitzezufuhr zu minimieren, indem das Produkt mit warmem Luftstrom (95°C) und dem Coanda-Effekt funktioniert. Der Airwrap Haarstyler von Dyson benötigt jedoch verschiedene Aufsätze, wobei dies die Handhabung kompliziert macht; mit dem Airwrap Haarstyler kann das Haar jeweils immer nur teilweise bearbeitet werden, wodurch beim Herrichten der Haare mit erhöhtem Zeitaufwand zu rechnen ist.

[0004] Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Verfahren zur Erzeugung von Locken mit haushaltsüblichen Gegenständen bekannt, wie z.B. ein Erzeugen von Locken mittels Socken oder ein Erzeugen von Locken mit einem Bademantelgurt oder einem Tuch. Vorteilhaft ist hierbei insbesondere, dass jeder die benötigten Utensilien zuhause hat. Da z.B. Socken oder Tücher keine intrinsische Stabilität aufweisen, benötigt ein Anbringen im Haar zum Erzeugen von Locken notwendigerweise weitere Hilfsmittel wie externe Haargummis bzw. unbequeme Haarspangen, die in der Nacht oder beim Schlafen stören und zu ungewünschten Abdrücken und Dellen in den Haarspitzen oder im Haar führen. Ausserdem können diese ins Haar eingebrachten Gegenstände nicht alltagstauglich getragen werden.

[0005] Ein Erzeugen von Wellen im Haar ohne Hitzeeinsatz wurde im Stand der Technik bereits als kaufbares Produkt verwirklicht, wie bspw. das Produkt «Heatless Curl Hair Ribbon» oder weitere Produkte, die dem «Heatless Curl Hair Ribbon» ähneln. Der «Heatless Curl Hair Ribbon» hat mittig einen Kern aus einem Aluminiumdraht, der von einem Schaumstoff ummantelt ist und zum Schluss mit Seide oder einem synthetischen Stoff umhüllt ist. Das Produkt ist als langer Schlauch ausgebildet und wird mit einer grossen Haarspange und zwei Haargummis geliefert. Der «Heatless Curl Hair Ribbon» ist unhandlich und ein Anbringen im Haar ist mit Mühe verbunden. Das Schlafen mit dem eingebrachten «Heatless Curl Hair Ribbon» ist unbequem; der «Heatless Curl Hair Ribbon» bietet ferner nur eine Handhabungsmöglichkeit und kann zudem nicht gewaschen werden und ist damit nicht alltagstauglich.

[0006] Weitere, dem «Heatless Curl Hair Ribbon» ähnliche, kaufbare Produkte sind so ausgelegt, dass sie zum Beispiel am Oberkopf mit einer Schleife, Druckknöpfen oder einem Clip zusammengebunden werden können. Diese weiteren Produkte, als Beispiel sei das Produkt «Heatless Curl Ribbon Curling Wand, hair Iron Fabric Wave Curling Iron» erwähnt, benötigen jedoch weiterhin externe Hilfsmittel zum Anbringen im Haar.

[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Haarstylingutensil und ein Verfahren zu dessen Herstellung bereitzustellen, welches zumindest einige der Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Haarstylingvorrichtungen beseitigt.

Darstellung der Erfindung

[0008] Die Erfindung betrifft ein Haarstylingutensil, aufweisend ein Flächengebilde und mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisenden Draht, der mit dem Flächengebilde verbunden ist, wobei das Haarstylingutensil in einem unverformten Zustand eine mittig durch das Haarstylingutensil verlaufende Längsrichtung und entlang der Längsrichtung eine Längsausdehnung aufweist, wobei im unverformten Zustand der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht auf beiden Seiten der mittig verlaufenden Längsrichtung entlang mindestens eines Teils der Längsausdehnung verläuft, und wobei das Haarstylingutensil dazu ausgelegt ist, durch mechanische Verformung des mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisenden Drahts in einen verformten Zustand überführt zu werden.

[0009] Formgedächtnislegierungen sind Legierungen, die in einem «kalten» Zustand deformiert werden können und durch Phasenumwandlung, vorzugsweise durch Erhitzen z.B. mit einem Haartrockner, Bügeleisen (al Ig. Haushaltmittel), oder in einer Waschmaschine (andere Möglichkeiten, um eine Phasenumwandlung zu erzielen, sind jedoch auch möglich), zu einer Ursprungsform zurückkehren können, an die sich die Formgedächtnislegierung «erinnert». Formgedächtnislegierungen sind insbesondere reversibel. In einem unverformten Zustand kann das Haarstylingutensil bandförmig sein, wobei die Längsrichtung einer Hauptausdehnungsrichtung des bandförmigen Haarstylingutensils entsprechen kann. Der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht ist im unverformten Zustand auf beiden Seiten der Längsrichtung angeordnet. Eine solche Anordnung des mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisenden Drahts verleiht dem erfindungsgemässen Haarstylingutensil eine hohe Stabilität. Im verformten Zustand ist das Haarstylingutensil damit formstabil und kann damit im Haar ohne weitere Hilfsmittel eingebracht werden. Ein Formgedächtnislegierungen aufweisender Draht kann auch beim Biegen stärker strapaziert werden als Drähte, die aus üblichen Metallen bestehen; aus üblichen Metallen bestehende Drähte können insbesondere nach mehrmaligem Verbiegen brechen; aus Formgedächtnislegierungen bestehende Drähte können, ohne zu brechen, viel häufiger verbogen werden. Ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil kann so ausgebildet sein, dass seine durch die Ursprungsform des mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisenden Drahts induzierte Form im unverformten Zustand so ist, dass Haarsträhnen vom Haarstylingutensil festgehalten werden ohne dass hierfür weitere Hilfsmittel wie Spangen oder Haargummis notwendig sind: beispielsweise kann ein Verformen des Haarstylingutensils in einen verformten Zustand dazu beitragen, dass das erfindungsgemässe Haarstylingutensil leicht in das Haar eingebracht werden kann, und eine anschliessende Phasenumwandlung in die Ursprungsform kann das eingebrachte Haarstylingutensil dann fixieren. Ein Fixieren von Haarsträhnen kann alternativ auch im verformten Zustand erfolgen, wobei hierfür die Stabilität der Formgedächtnislegierungen ausgenützt werden kann. Das Haarstylingutensil kann zusammengefaltet oder zusammengerollt werden. Die hohe Flexibilität von Formgedächtnislegierungen ermöglicht es weiterhin, ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil in eine Vielzahl von Formen zu deformieren und so eine Vielzahl unterschiedlicher Frisuren zu kreieren. Ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil ist weiterhin schonend zu Haaren, da die Haare nur über ein mechanisches Eindrehen des Haarstylingutensils geformt werden. Ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil ist nachhaltig; insbesondere benötigt es keine elektrische Energie, um die Haare zu formen, und die verwendeten Materialien können so ausgebildet sein, dass sie sich im Produktlebenszyklus in einem hohem Masse wiederverwenden lassen. [0010] Der Begriff Flächengebilde kann als Oberbegriff für alle zweidimensionalen Textilerzeugnisse dienen. Der Begriff Flächengebilde kann auch rundgestrickte Textilerzeugnisse ohne Naht oder flachgestrickte Textilerzeugnisse mit Naht umfassen. Das Flächengebilde ist so ausgebildet, dass der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht so mit dem Flächengebilde verbunden ist, dass eine Verformung des mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisenden Drahts auch zu einer Verformung des Flächengebildes führt. Der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht kann auch aus einer Vielzahl von Drahtfäden gebildet sein. Die Grösse des insbesondere flexiblen Flächengebildes kann variieren und für verschiedene Haarlängen und Handhabungsmöglichkeiten angepasst sein. Ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil kann für das Erzeugen unterschiedlicher Frisuren verwendet werden und insbesondere zum Locken bzw. Wellen von Haaren eingesetzt werden. Der mindestens eine Draht kann auch als Kupferdraht (mit oder ohne Kunststoffummantelung), als Kupferlackdraht (mit oder ohne Kunststoffummantelung) oder als Aluminiumdraht (mit oder ohne Kunststoffummantelung) ausgeführt sein. Der mindestens eine Draht kann als Einzeldraht ausgeführt sein und einen Durchmesser von 0,1 bis 2 Millimeter aufweisen. Der mindestens eine Draht kann auch als Litzendraht ausgeführt sein und mindestens zwei Einzellitze aufweisen, wobei die mindestens zwei Einzellitze zu dem mindestens einen Draht ve rd re ht/gef lochten sind. Die Enden eines geflochtenen Litzendrahts können z.B. mittels Schweissen oder Kleben fixiert werden. Ein Vorteil eines geflochtenen Litzendrahts verglichen mit einem Einzeldraht liegt darin, dass ein Biegeradius deutlich kleiner werden kann, wobei der erforderliche Drahtquerschnitt weiterhin gewahrt werden kann.

[0011] In einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils weist der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht nur einen einzelnen Draht auf, wobei der einzelne Draht eine geschlossene Kurve bildet.

[0012] Der einzelne Draht kann in geringem Abstand, und insbesondere parallel, zu Rändern des Flächengebildes verlaufen. Der einzelne Draht verläuft auf beiden Seiten, die von der mittig verlaufenden Längsrichtung definiert werden, des Haarstylingutensils. Weiterhin kann die geschlossene Kurve im unverformten Zustand als ovale Kurve ausgebildet sein. Beispielhaft sei angeführt, dass der einzelne Draht zumindest teilweise stabförmig ausgebildet sein kann oder auch zickzackförmig verlaufen kann; weitere Verläufe des einzelnen Drahts sind jedoch auch möglich. Der einzelne Draht kann als Einzeldraht oder als Litzendraht ausgeführt sein.

[0013] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils weist der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht einen ersten Draht und einen zweiten Draht auf, wobei der erste Draht auf einer ersten Seite der beiden Seiten verläuft und der zweite Draht auf einer zweiten Seite der beiden Seiten verläuft, und wobei insbesondere freistehende Enden der zwei Drähte jeweils mit einer Schutzkappe überkappt sind, die jeweils an den freistehenden Enden befestigt sind. Auch in dieser Ausführungsform können der erste Draht bzw. der zweite Draht jeweils als Einzeldraht oder als Litzendraht ausgeführt sein.

[0014] Freistehende Enden der zwei Drähte können zum Schutz eines Nutzers des erfindungsgemässen Haarstylingutensils z.B. mit einem Hut überkappt werden, wobei ein solches Überkappen auch das Flächengebilde vor Beschädigungen beim Verbiegen der zwei Drähte schützen kann. In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils kann der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht auch mehr als zwei Drähte aufweisen. Die Drähte können auf unterschiedliche Arten und Weisen verlegt sein, insbesondere abschnittweise parallel zur Längsrichtung und/oder zu einem Rand des Flächengebildes, oder auch zickzackförmig, oder die Drähte können abschnittsweise gebogen sein.

[0015] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils verläuft im unverformten Zustand der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht auf beiden Seiten der mittig verlaufenden Längsrichtung zumindest abschnittsweise parallel zur Längsrichtung.

[0016] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils ist der mindestens eine Draht aus einer Nickel-Titan- Formgedächtnislegierung gebildet, wobei der Nickanteil in der Nickel- Titan-Formgedächtnislegierung zwischen 49,0 und 53,0 Atomprozent liegt, und vorzugsweise zwischen 49,0 und 51,0 Atomprozent liegt, oder der mindestens eine Draht ist aus einer Nickel-Titan-Kupfer- Formgedächtnislegierung gebildet, wobei der Kupferanteil in der Nickel- Titan-Kupfer-Formgedächtnislegierung zwischen x = 0 bis 15 Atomprozent liegt und der Nickelanteil in der Nickel-Titan-Kupfer- Formgedächtnislegierung zwischen 49,0 - x und 53,0 - x Atomprozent liegt.

[0017] Mit einem Nickelanteil zwischen 49,0 und 51,0 Atomprozent der Nickel-Titan-Formgedächtnislegierung können Umwandlungstemperaturen im Bereich von ca. - 10°C bis +100°C erzielt werden. Um niedrigere Umwandlungstemperaturen zu erzielen, kann der Nickelanteil in der Nickel-Titan-Formgedächtnislegierung bis zu 53,0 Atomprozent betragen. Nickel-Titan-Formgedächtnislegierungen sind als Folge ihrer Passivschicht lebensmittelecht und körperverträglich (biokompatibel).

Formgedächtnislegierungen zeichnen sich ferner, im Unterschied zu vielen anderen Metallen, durch eine lange Lebensdauer trotz häufiger Verformungen aus. Die Formgedächtnislegierung kann auch als ternäre Nickel-Titan-Kupfer-Formgedächtnislegierung ausgebildet sein. Bei einer solchen ternären Formgedächtnislegierung kann der Nickelanteil reduziert werden und durch Kupfer ersetzt werden, wobei ein solcher Ersatz zu einer Verschiebung der Umwandlungstemperaturen führt. Aus einer Nickel- Titan-Kupfer-Formgedächtnislegierung bestehende Drähte weisen im Vergleich zu einer Nickel-Titan-Formgedächtnislegierung einen verbesserten Wärmekoeffizienten auf, so dass ein solcher Draht leichter erwärmt werden kann, beispielsweise mittels eines Haartrockners. [0018] Gleichwohl kann der mindestens eine Draht auch aus Formgedächtnislegierungen bestehen, die eine andere Stoffzusammensetzung aufweisen. Mögliche weitere Formgedächtnislegierung können folgende Stoffkombinationen mit unterschiedlichen Stoffanteilen umfassen: Kupfer-Zink-Aluminium, Kupfer- Aluminium-Nickel, Eisen-Nickel-Kobalt-Titan, oder Eisen-Mangan-Silizium. Allerdings ist es nötig, die Zusammensetzung auf den jeweiligen Zweck anzupassen. Die Verwendung der zuvor genannten Formgedächtnislegierungen kann zu einer verbesserten Produktlebensdauer führen. Ferner kann es nötig sein, der mindestens eine Draht aus den zuvor genannten Formgedächtnislegierungen mit Kunststoff oder einem Lack zu ummanteln / zu verbinden. Dies ist insbesondere bei Legierungen vorteilhaft, die von Nutzern mit Kontaktallergien verwendet werden, da jeglicher Hautkontakt, beispielsweise mit Zink, Kobalt, oder Nickel zu einer allergischen Reaktion führen würde. Da bei der Verwendung des Haarstylingutensils mit feuchten Haaren oder Haarpflegeprodukten der Draht mit Feuchtigkeit oder chemischen Substanzen in Kontakt kommen kann, besteht überdies die Gefahr von Korrosion, was zu einer verringerten Lebensdauer führen würde. Für diese Anwendungen kann eine Formgedächtnislegierung ausgewählt werden, die gegenüber Wasser oder anderen chemischen Substanzen eine hohe Korrosionsbeständigkeit aufweist. Auch Salze, Fette oder Säuren, die bei der Transpiration der Kopfhaut abgegeben werden oder entstehen, könnten zur Korrosion des Drahtes führen, sofern keine geeignete Stoffzusammensetzung oder Ummantelung gewählt wird.

[0019] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils ist das Flächengebilde aus Baumwolle gebildet, oder ist das Flächengebilde aus Baumwolle und Elasthan und/oder Lycra gebildet, oder ist das Flächengebilde aus Seide gebildet, oder ist das Flächengebilde aus Seide und Elasthan und/oder Lycra gebildet.

[0020] Das Flächengebilde kann auch aus anderen pflanzlichen oder tierischen Naturfasern/-garnen/-zwirnen oder Kunstfasern/-garnen/-zwirnen gebildet sein und/oder auch Microfasern oder dergleichen aufweisen. Baumwolle kann vorteilhaft sein, da es die Haare nicht zusätzlich strapaziert, austrocknet oder beschädigt. Weiterhin kann ein z.B. Baumwolle und eine Formgedächtnislegierung aufweisendes Haarstylingutensil auch in einer Waschmaschine gewaschen werden, ohne dabei seine Form zu verlieren: ein entsprechendes Haarstylingutensil kann daher hygienisch eingesetzt werden. Eine Oberfläche des Flächengebildes kann z.B. glatt oder frottiert ausgebildet sein, oder auch anderweitig veredelt oder beschichtet sein.

[0021] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils ist der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht mit einem Kunststoff ummantelt, und/oder ist der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht mit einem Formgedächtnispolymer ummantelt.

[0022] Ein solches Ummanteln kann dazu beitragen, den mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisenden Draht beim Verbiegen weniger zu strapazieren und so die Lebensdauer des Haarstylingutensils verbessern. Ein zur Ummantelung eingesetztes Formgedächtnispolymer kann eine ähnliche Umwandlungstemperatur wie der Draht aufweisen, so dass eine Phasenumwandlung z.B. beim Erhitzen sowohl für den Draht als auch für das Formgedächtnispolymer erfolgt.

[0023] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils ist der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht in mindestens einem in das Flächengebilde eingenähten Aufnahmebereich, insbesondere ausgebildet als Aufnahmeschlauch, angeordnet, und/oder ist der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht in das Flächengebilde eingenäht und/oder eingewebt und/oder eingestrickt und/oder rundgestrickt und/oder bestickt und/oder eingewirkt.

[0024] Ferner kann der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht auf das Flächengebilde aufgelegt sein, und mittels eines Rollsaums, welcher sich entlang einer geschlossen Kurve der Aussenkante des Flächengebilde erstreckt, fixiert werden. Der Rollsaum kann mittels Overlock erzeugt werden. Der Rollsaum kann auch dadurch erzeugt werden, dass der mindestens eine Draht in den Aufnahmeschlauch eingelegt wird und durch Ausbilden des besagten Rollsaums entlang der Aussenkanten fixiert wird. In jedem der zuvor genannten Fälle umschliesst das Material des Rollsaums den mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht.

[0025] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils weist das Flächengebilde mindestens einen Schlitz und/oder mindestens ein Loch auf, wobei das Flächengebilde insbesondere zwei Löcher aufweist, die insbesondere jeweils um die mittig verlaufende Längsrichtung positioniert sind, und wobei die zwei Löcher insbesondere so positioniert sind, dass nach einem symmetrischen Falten des Haarstylingutensils um eine im Wesentlichen orthogonal zur Längsrichtung verlaufende Faltrichtung die zwei Löcher übereinanderliegen.

[0026] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils ist das Flächengebilde schlauchförmig ausgebildet und weist einen schlauchförmigen Bereich auf, und ein einzelner Schlitz ist an einer Seite des schlauchförmigen Flächengebildes ausgebildet, und/oder das Haarstylingutensil ist dazu ausgebildet, Rollen und/oder Einlagen aufzunehmen, und/oder mindestens ein Band ist am Flächengebilde des Haarstylingutensils befestigt.

[0027] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils ist der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht auf dem Flächengebilde platziert und der mindestens eine eine Formgedächtnislegierung aufweisende Draht mittels eines den Draht zumindest teilweise umschliessenden Befestigungsfadens auf dem Flächengebilde fixiert, um einen Verbund auszubilden. [0028] Das Flächengebilde kann aus einem der zuvor genannten Materialien ausgebildet sein, wie beispielsweise Baumwolle, einem Stoffgemisch aus Baumwolle und Elastan, Lycra, Seide, Filz oder einem anderen atmungsaktiven Material. Ferner sollte das Material die nötige Reissfestigkeit aufweisen, um einen Faden, wie etwa den Befestigungsfaden, sicher zu halten. Vorzugsweise besteht das Flächengebilde aus einem Vlies, welches reissfest, aber dennoch leicht ist, d.h. eine geringe Dichte aufweist. Der Draht kann, beispielsweise vorgeformt, auf das Flächengebilde aufgelegt werden und mithilfe des Befestigungsfadens, welcher den Draht zumindest teilweise umschliesst, auf dem Flächengebilde fixiert werden. Hierbei durchdringt der Befestigungsfaden das Material des Flächengebildes, sodass dieser an einer Unterseite des Flächengebildes austritt, bzw. dort zu sehen ist, wie dies beispielsweise bei bestickten Textilteilen der Fall ist. Der Befestigungsfaden kann aus demselben Material wie das Flächengebilde bestehen. Vorzugsweise weist der Befestigungsfaden jedoch eine höhere Reissfestigkeit auf, als das Garn oder der Stoff, welches für die Herstellung des Flächengebildes verwendet wird. Beim Befestigungsfaden kann es sich beispielsweise um einen reissfesten Zwirn handeln. Alternativ oder zusätzlich kann der Befestigungsfaden eine höhere Dehnbarkeit als das Garn oder der Stoff des Flächengebildes aufweisen.

[0029] Anstatt den Draht vorgeformt auf das Flächengebilde aufzubringen und diesen mittels Befestigungsfaden zu fixieren, kann für die Herstellung des Verbunds das sogenannte Tailored-Fibre-Placement (TFP) Verfahren verwendet werden. Hierbei legt ein Führungskopf den Draht entlang einer vorgegebenen Kontur auf dem Flächengebilde ab, wobei dieser Prozessschritt bei gleichzeitigem Fixieren des Drahtes mittels des Befestigungsfadens erfolgt. Der Draht wird bei der Bewegung des Führungskopfes entlang der Kontur diesem kontinuierlich zugeführt, sodass der Draht die gewünschte Form (die vorzugsweise der Kontur entspricht) erhält. Vorzugsweise befindet sich der Draht beim Aufbringen in einem mechanisch unverformten Zustand, also im unverformten Ausgangszustand. Das TFP-Verfahren führt vorteilhafter weise zu einer mechanisch stabilen Verbindung zwischen Draht und Flächengebilde, sodass das Haarutensil nach Verformung und unter Zugabe von Energie (z.B. thermische Energie) durch Formwandlung der Formgedächtnislegierungen wieder in den unverformten Ausgangszustand zurückgebracht werden kann. Dies kann zu einer weiteren Verbesserung der Produktlebensdauer führen, da der Draht durch die zusätzliche Befestigung mittels Befestigungsfadens in seiner Bewegung eingeschränkt wird.

[0030] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Haarstylingutensils, weist das Haarstylingutensil ferner eine schlauchförmige Hülle mit einem Innenvolumen auf, wobei der Verbund vollständig in das Innenvolumen eingebracht ist und wobei vorzugsweise die schlauchförmige Hülle mit dem Flächengebilde des Verbunds mechanisch verbunden ist.

[0031] Die schlauchförmige Hülle kann beispielsweise aus demselben Material bestehen, wie das Flächengebilde, oder kann ferner aus einem anderen Material, wie beispielsweise einem wasserdichten oder gasdichten Material bestehen. Sofern das Material aus einem Material besteht, welches mittels Stricken erhältlich ist, kann die Hülle vorteilhafterweise mit einem Rundstrickverfahren hergestellt werden. Dadurch kann die schlauchförmige Hülle in grossen Mengen und Längen, in einem Endlos-Prozess, hergestellt werden. Vorteilhafterweise reduziert die Herstellung der schlauchförmigen Hülle mittels Rundstrickverfahren unabhängig von der Herstellung des Verbunds die Herstellungskosten und erhöht die Flexibilität bei der Auswahl der verwendeten Materialien der Hülle. Auch kann die schlauchförmige Hülle mit dem Verbund, insbesondere dem Flächengebilde, verbunden sein oder werden. Gängige Verbindungsverfahren, wie Kleben, Nähen, Sticken oder Ultraschallschweissen können hierbei je nach Material verwendet werden. Diese mechanische Verbindung zwischen Hülle und Verbund kann für eine gute Formstabilität sorgen, sodass sich die Hülle an die Formänderung des Drahts und/oder Verbunds anpasst, bzw. dieser Formänderung folgt. [0032] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Haarstylingutensils wobei das Haarstylingutensil die Struktur nach zumindest einer der zuvor genannten Ausführungsformen (oder einer Kombination von Ausführungsformen) aufweist. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:

- Bereitstellen des Flächengebildes, des mindestens einen eine Formgedächtnislegierung aufweisende Drahtes und des Befestigungsfadens;

- Kontinuierliches Auflegen des Drahtes auf einer Oberfläche des Flächengebildes bei gleichzeitigem Führen des Drahtes entlang einer vorgegebenen Kontur und unter gleichzeitigem fixieren des Drahtes auf der Oberfläche des Flächengebildes mittels des Befestigungsfadens unter Verwendung einer Tailored-Fibre-Placement-Stickmaschine zum Ausbilden des Verbunds.

[0033] Das beschriebene Verfahren führt bei der Herstellung des Haarstylingutensils vorteilhafterweise zu einem Haarstylingutensil, welches eine gute (Wieder-)Verformbarkeit und eine lange Haltbarkeit aufweist. Ausserdem ist das Herstellungsverfahren einfach in der Anwendung und kann für die Produktion grosser Stückzahlen verwendet werden, was zu einer erheblichen Kosteneinsparung führen kann. Ferner weist die Verwendung des TFP-Verfahrens den Vorteil auf, dass das Haarstylingutensil einfach, d.h. ohne grossen Aufwand, recycelt werden kann. Hierfür kann der Befestigungsfaden aufgetrennt und der Draht dem Verbund entnommen werden. Hierdurch können die Einzelelemente dem Wertstoffkreislauf individuell zugeführt werden.

[0034] In einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens umfasst das Verfahren ferner die folgenden Schritte:

- Bereitstellen der schlauchförmigen Hülle;

- Einbringen des Verbunds in das Innenvolumen der schlauchförmigen Hülle;

- Verschliessen der schlauchförmigen Hülle zum Ausbilden einer geschlossenen Tasche; - Vorzugsweise Verbinden der schlauchförmigen Hülle mit dem Flächengebilde des Verbunds.

[0035] Schlauchförmige Hüllen weisen in der Regel zwei offene Enden auf. Nach dem Einbringen des Verbunds in die schlauchförmige Hülle, können die beiden Enden verschlossen werden, um den Verbund sicher im Innenvolumen zu halten. Sofern ein offenes Ende vor dem Einbringen bereits verschlossen worden ist, muss sodann nur ein offenes Ende verschlossen werden. Der Halt im Innenvolumen kann ausserdem durch das Verbinden des Verbunds mit der Hülle verbessert werden.

[0036] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens, umfasst das Verfahren ferner die folgenden Schritte:

- Verringern der Längsausdehnung des Verbunds oder der der Verbund enthaltenden geschlossenen Tasche zum Bereitstellen eines kompakten Haarstylingutensils, vorzugsweise mittels Einrollen oder Faltung entlang einer quer zur Längsausdehnung verlaufenden Achse;

- Verpacken des kompakten Haarstylingutensils in einer Verpackung, die eine geringere Längsausdehnung aufweist, als der Verbund oder der der Verbund enthaltenden geschlossenen Tasche. Die vorliegende Ausführungsform kann jedoch auch einen unabhängigen Aspekt der Erfindung darstellen.

[0037] Das Verringern der Längsausdehnung, insbesondere die Verformung, kann zu einem kompakten Haarstylingutensils führen, welches problemlos in einer platzsparenden Verpackung untergebracht werden kann. Das Haarstylingutensil kann beispielsweise auf eine Rolle mit vorgegebenem Durchmesser aufgerollt werden und mitsamt der Rolle platzsparend verpackt werden. Platzsparende Verpackungen erlauben einen kostengünstigen Transport, da mehr Produkte pro Volumen transportiert werden können. Kurze Beschreibung der Figuren

[0038] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.

[0039] Fig. 1 zeigt schematisch Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils.

[0040] Fig. 2 zeigt schematisch mögliche Erweiterungen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils.

[0041] Fig. 3 zeigt schematisch weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils.

[0042] Fig. 4 zeigt schematisch weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils.

[0043] Fig.5, Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 zeigen schematisch Möglichkeiten des Anbringens eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils im Haar.

[0044] Fig. 9 zeigt schematisch weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils.

Detaillierte Beschreibung der Figuren

[0045] Fig. 1 zeigt schematisch Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils. Fig. 1a zeigt ein Flächengebilde 1 mit einem aus einer Formgedächtnislegierung bestehenden Draht 2, der entlang den Rändern des Flächengebildes 1 verläuft. Das Haarstylingutensil weist eine Längsrichtung 8 auf und entlang der Längsrichtung 8 eine Längsausdehnung. Der Draht verläuft auf beiden Seiten der Längsrichtung 8. Der Draht 2 bildet eine geschlossene Kurve. Fig. 1 b zeigt einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils aufweisend ein Flächengebilde und einen aus Formgedächtnislegierungen bestehenden Draht an den Rändern des Flächengebildes, wobei der Draht 2 im dargestellten Ausschnitt auf beiden Seiten der Längsrichtung 8 parallel zur Längsrichtung 8 verläuft. Der in Fig. 1 b gezeigte Ausschnitt umfasst nicht die Endbereiche des Haarstylingutensils, wobei ein Endbereich in Fig. 1c dargestellt wird. Das in Fig. 1 b dargestellte Flächengebilde 1 weist zwei schlauchförmige Randbereiche (Aufnahmebereich/Aufnahmeschlauch) auf, in denen der Draht 2 verlegt ist. Durch die schlauchförmigen Randbereiche ist der Draht 2 mit dem Flächengebilde 1 verbunden, so dass eine Verformung des Drahts 2 zu einer Verformung des Flächengebildes 1 führt. Der Draht 2 kann auch auf andere Art und Weise mit dem Flächengebilde verbunden werden, wobei die Verbindung so ausgebildet sein sollte, dass eine Verformung des Drahtes 2 zu einer Verformung des Flächengebildes und damit des Haarstylingutensils führt. Fig. 1d zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils, aufweisend ein Flächengebilde 1, einen Draht 2 und eine Ummantelung 3 des Drahtes 2 mit einem Kunststoff und/oder mit einem

Formgedächtnispolymer. Fig. 1e entspricht Fig. 1d, wobei im Unterschied zu Fig. 1d in Fig. 1e keine Ummantelung des Drahtes 2 vorhanden ist. Fig. 1f wiederum zeigt eine Aufsicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils, wobei ein eine Formgedächtnislegierung aufweisender Draht 2 an den Rändern eines Flächengebildes 1 angeordnet ist.

[0046] Fig. 2 zeigt schematisch mögliche Erweiterungen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils. Beispielsweise können, wie in Fig. 2a gezeigt, Bänder 4 bzw. Kordeln 4 am Haarstylingutensil befestigt werden, wobei das Haarstylingutensil ein Flächengebilde 1 und einen Draht 2 aufweist: ein solcherart angepasstes Haarstylingutensil kann mitunter leichter im Haar befestigt werden. Fig. 2b zeigt weitere Rollen 5 und/oder Einlagen 5, die zusätzlich verwendet werden können. Bänder 4, Kordeln 4 bzw. weitere mögliche Aufsätze 4 können bereits am Haarstylingutensil angebracht sein, oder das Haarstylingutensil kann so ausgebildet sein, dass ein Nutzer diese Aufsätze 4 am Haarstylingutensil anbringen kann. [0047] Fig. 3 zeigt schematisch weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils. Fig. 3a zeigt eine Ausführungsform eines Haarstylingutensils mit zwei zueinander parallelen Drähten 2 und eine weitere Ausführungsform mit einer Vielzahl von zueinander parallelen Drähten 2. Die freistehenden Enden der Drähte 2 können überkappt sein. Fig. 3b zeigt eine Ausführungsform eines Haarstylingutensil, das ähnlich zu den in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispielen aufgebaut ist: zusätzlich weist das in Fig. 3b gezeigte Ausführungsbeispiel noch zwei Löcher 6 im Flächengebilde auf, durch die Haare geführt werden können. In einer anderen Perspektive ist das in Fig. 3b gezeigte Beispiel auch in Fig. 3c ersichtlich. Fig. 3d wiederum ähnelt Fig. 3c, wobei anstelle von zwei Löchern 6 in Fig. 3d nur ein Loch 6 mittig im Flächengebilde 1 angeordnet ist.

[0048] Fig. 4 zeigt schematisch weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils. Fig. 4a zeigt eine Ausführungsform eines Haarstylingutensils, die den in Fig. 1 gezeigten Ausführungsformen ähnelt: zusätzlich weist die in Fig. 4a gezeigte Ausführungsform noch zwei Schlitze 7 auf, die an einer Seite des Flächengebildes angeordnet ist, und wobei beispielsweise Haare durch die zwei Schlitze 7 geführt werden können. Fig. 4b ähnelt Fig. 4a, wobei im Unterschied zu Fig. 4a nur ein durch das Flächengebilde durchgehender Schlitz 7 vorhanden ist, durch den Haare geführt werden können. Fig. 4c wiederum zeigt eine Ausführungsform eines Haarstylingutensils, welches schlauchförmig ausgebildet ist und nur auf einer Seite des Flächengebildes einen Schlitz 7 aufweist: Haare können dann in den schlauchförmigen Bereich, der vom schlauchförmigen Haarstylingutensil bereitgestellt wird, geführt werden und diesen schlauchförmigen Bereich durch den Schlitz 7 verlassen.

[0049] Fig.5, Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 zeigen schematisch Möglichkeiten des Anbringen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils im Haar. Fig. 5a zeigt schematisch den Fall, dass die zwei Hälften von am Scheitel getrennten Haaren separat mit einem erfindungsgemässen Haarstylingutensil geformt werden können: insbesondere kann ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil, wie in Fig. 5b gezeigt, in die Haare eingedreht werden, wobei zum Befestigen, wie in Fig. 5c gezeigt, ein Ende eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils hochgeklappt werden kann. Die im erfindungsgemässen Haarstylingutensil verwendeten Formgedächtnislegierungen ermöglichen eine solche starke Verformung, wobei der mindestens eine Draht trotz der starken Verformung nur wenig geschädigt bzw. ermüdet wird. Allgemein können einzelne Strähnen um ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil gedreht werden, wobei damit Locken erzeugt werden können, oder ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil kann wie bei einem Zopf, einem französischen Zopf oder einem Fischgrätzopf mit dem Haar zusammengeflochten werden, wobei damit Wellen erzeugt werden können. Da im Unterschied zu bekannten Lösungen aus dem Stand der Technik bei einem erfindungsgemässen Haarstylingutensil keine weiteren Hilfsmittel wie Haargummis, Fixationsgummis, Fixationsbänder und Haarspangen zum Befestigen am Haar notwendig sind, können unerwünschte Abdrücke und Dellen im Haar vermieden werden. Fig. 5d-f und Fig. 6a-c zeigen, wie die separat geformten Haare am Hinterkopf zusammengebracht werden können, dann eingedreht werden können und zum Schluss in einem Dutt befestigt sein können. Fig. 6c-d zeigen weitere Möglichkeiten, wie ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil im Haar eingebracht werden kann. Das in Fig. 6d verwendete Haarstylingutensil weist zusätzliche Bänder auf, mit denen die Haare am Oberkopf nochmals zusammengebunden werden können. Wie in Fig. 7 gezeigt, können viele weitere Frisuren mit einem erfindungsgemässen Haarstylingutensil erzeugt werden. Nach Entfernen des Haarstylingutensils können die Haare dann gelockt bzw. gewellt sein. Die Haare können am Oberkopf, wie in Fig. 7a gezeigt, zusammengebunden werden oder am Hinterkopf, wie in Fig. 7c gezeigt. Wie in Fig. 7b gezeigt, können die Haare auch schneckenförmig (als Dutt) an den beiden Seiten des Kopfes zusammengerollt werden. Wie in Fig. 7d gezeigt, kann ein erfindungsgemässes Haarstylingutensil auch am Oberkopf eingedreht werden, wobei damit ein grösseres Haarvolumen erzielt werden kann. Wie in Fig. 8a-b gezeigt, können viele erfindungsgemässe Haarstylingutensile auch an einem Hauptband befestigt werden, wobei dann Haarsträhnen jeweils um die am Hauptband befestigten Haarstylingutensile gedreht werden können.

[0050] Fig. 9 zeigt schematisch weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Haarstylingutensils. Fig. 9a zeigt eine Ausführungsform, insbesondere ein Teil eines Haarstylingutensils, wobei ein eine Formgedächtnislegierung aufweisender Draht 2 an den Rändern eines Flächengebildes 1 angeordnet ist (vgl. Fig. 1f). Allerdings ist das Flächengebilde 1 in Fig. 9a als Vlies ausgebildet und der Draht 2 wurde mittels TFP-Verfahrens auf dem Vlies, welches als Laminatunterlage fungiert, befestigt. Hierfür wurde ein reissfester Befestigungsfaden 9 verwendet, der den Draht 2 teilweise überdeckt und beidseitig entlang der Kontur des Draht 2 in das Vlies eintaucht, um auf der Unterseite des Flächengebildes 2, beispielsweise mit einem Querfadens, gekontert zu werden. Der Draht 2 wird sodann fest vom Befestigungsfaden 9 auf dem Flächengebilde 1 gehalten. Für die Umsetzung des TFP-Verfahrens kommt eine TFP-Stickmaschine mit einem beweglichen Führungskopf zum Einsatz. Das Flächengebilde 1 ist ausserdem mit einem mittigen Schlitz 7, entlang der Längsachse versehen, welches unter anderem die Verformbarkeit, z.B. die Drehung um die eigene Längsachse, verbessert. Fig. 9b zeigt eine schlauchförmige Hülle 10, welche ein nicht dargestelltes Innenvolumen aufweist. In das Innenvolumen kann der in Fig. 9a dargestellte Teil des Haarstylingutensils eingebracht werden, wobei offene Enden der schlauchförmigen Hülle 10 mittels einer Rollnaht umgeschlagen und verschlossen werden, um eine geschlossene Tasche, in der sich das Teil aus Fig. 9a befindet, bereitzustellen. Dies bildet das Haarstylingutensil aus. Die schlauchförmige Hülle 10 besteht in diesem Beispiel aus Baumwolle. Andere Verfahren zum Verschliessen der offenen Enden der schlauchförmigen Hülle 10 können alternativ verwendet werden. Fig. 9c zeigt in einer Schnittansicht die Hülle 10 aus Fig. 9b, in welche das Teil aus Fig. 9a eingebracht worden ist. Wie zu sehen ist, umhüllt die Hülle 10 das Teil, wobei der Draht 2 an dem Flächengebilde 1 mittels TFP-Verfahrens befestigt worden ist. Wie ferner der Figur zu entnehmen ist, umschliesst der Befestigungsfaden 9 den Draht auf der Oberseite und taucht beidseitig neben dem Draht 2 in das Flächengebilde 1 ein, sodass sich ein Teil des Befestigungsfaden 9 bis auf die Unterseite des Flächengebildes 1 erstreckt und dort ggf. mit einem nicht dargestellten Querfaden, gekontert wird. Allerdings ist der Querfaden zum Kontern auf der Unterseite nicht zwingend erforderlich, denn es kann je nach verwendetem TFP-Verfahren, bzw. verwendetem Stich, darauf verzichtet werden.