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Patent Searching and Data


Title:
HAIR-TREATMENT PREPARATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/005756
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed are preparations containing a combination of a zwitterionic polymer and a compound of the general formula (I), wherein at least one of the substituents R?1¿ to R?3¿ is a -COOR?4¿ group in which R?4¿ is hydrogen, an alkali-metal ion, an alkaline-earth-metal ion or an ?+¿NHR?5¿R?6¿R?7¿ amonium ion in which R?5¿ to R?7¿ independently of each other, are hydrogen, alkyl groups with 1 to 22 C-atoms, hydroxyalkyl groups with 1 to 4 C-atoms, alkenyl groups with 2 to 22 C-atoms, acyl groups with 2 to 22 C-atoms or optionally substituted aromatic groups with 6 to 10 C-atoms, the remainder of the substituents R?1¿ to R?3¿ being hydrogen or alkyl groups with 1 to 4 C-atoms. Such preparations improve the condition of the hair. In particular, the moisture-retention and curl-retention capability after cleaning or cosmetic treatment are improved. In addition, the preparations are better tolerated by the skin.

Inventors:
MUELLER REINHARD (DE)
SEIDEL KURT (DE)
HOLLENBERG DETLEF (DE)
Application Number:
PCT/EP1992/002118
Publication Date:
April 01, 1993
Filing Date:
September 16, 1992
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
International Classes:
A61K8/36; A61K8/00; A61K8/40; A61K8/44; A61K8/49; A61K8/60; A61K8/81; A61Q5/00; A61Q5/02; A61Q5/06; A61Q5/12; C11D3/20; (IPC1-7): A61K7/06
Domestic Patent References:
WO1991003229A11991-03-21
Foreign References:
US4374125A1983-02-15
EP0356665A21990-03-07
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Claims:
Patentansprüche
1. Zubereitungen, enthaltend übliche Bestandteile zur Behandlung der Haare, dadurch gekennzeichnet, das sie eine Kombination aus A) einem zwitterionischen Polymerisat und B) einer Verbindung der allgemeinen Formel (I), in der mindestens einer der Substituenten R1 bis R3 steht für eine Gruppe COOR4, in der R4 Wasserstoff, ein Alkalimetallion, ein Erdal¬ kalimetallion oder ein Ammoniumion +NHR5R6R7, in dem R5 bis R7 unab¬ hängig voneinander Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 22 CAtomen, Hydroxyalkylgruppen mit 1 bis 4 CAtomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 22 CAtomen, Acylgruppen mit 2 bis 22 CAtomen oder gegebenenfalls sub¬ stituierte aromatische Gruppen mit 6 bis 10 CAtomen sind, ist, und die restlichen Substituenten R bis R3 für Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 CAtomen stehen, enthalten.
2. Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die zwitterionischen Polymerisate im wesentlichen zusammensetzen aus α) Monomeren mit quartären Ammoniumgruppen der allgemeinen Formel (II),. R8CH=CR9C0Z(CnH2n)N(+)R10R11R12 A(") (") in der R8 und R9 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und RIO, RH und Rl unabhängig voneinander für Alkylgruppen mit 1 bis 4 KohlenstoffAtomen, Z eine NHGruppe oder ein Sauerstoffatom, n eine ganze Zahl von 2 bis 5 und A(~) das An ion einer organischen oder anorganischen Säure ist und ß) monomeren Carbonsäuren der allgemeinen Formel (III), R13CH=CRl4C00H (III) in denen Rl3 und Ri4 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Me¬ thylgruppen sind, oder Alkali, Erdalkali, Aluminium oder Ammo¬ niumsalzen dieser Säuren.
3. Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß das Monomere des Typs ( ) Acrylamidopropyltrimethylammo niumchlorid und das Monomere des Typs (ß) Acrylsäure oder ein Alkali¬ salz, insbesondere das Natriumsalz, der Acrylsäure ist.
4. Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Verbindung (A) 2Pyrrolidon5carbonsäure oder ein Salz dieser Säure ist.
5. Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Verbindung (A) das Natriumsalz der 2Pyrrolidon 5carbonsäure ist.
6. Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie die zwitterionischen Polymerisate in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.%, insbesondere von 0,2 bis 5 Gew.%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten.
7. Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie die Verbindung der Formel (I) in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.%, insbesondere von 0,5 bis 10 Gew.%., bezogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten.
8. Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie zusätzlich ein nichtionisches Tensid enthalten.
9. Zubereitungen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie als nichtionisches Tensid ein C8C22Alkylmono und oligoglucosid in ei¬ ner Menge von 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten.
10. Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie als Shampoo oder Haarspülung formuliert sind.
11. Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie einen pHWert von 3,5 bis 10, insbesondere von 4,5 bis 9, aufweisen.
12. Verwendung von Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Behandlung, insbesondere zur Reinigung und Pflege, von Haaren.
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar nach der Anwendung der Zubereitung gespült wird.
Description:
"Zubereitungen zur Haarbehandlunq"

Die Erfindung betrifft Zubereitungen zur Haarbehandlung, die eine Kombina¬ tion aus einem zwitterionischen Polymerisat und einer Pyrrolidoncarbonsäu- re enthalten.

Jede reinigende oder kosmetische Behandlung der Haare stellt einen Ein¬ griff in die natürliche Struktur des Haares dar. Dies hat zur Folge, daß die Haare nach einer solchen Behandlung, wie sie beispielsweise das Wa¬ schen, Färben oder Dauerwellen darstellt, häufig neben den gewünschten Änderungen auch eine Reihe von unbefriedigenden Eigenschaften aufweisen. Neben einer verschlechterten Naß- und Trockenkämmbarkeit seien hier die elektrostatische Aufladung und das mangelhafte Feuchthaltevermögen ge¬ nannt; häufig ist auch das Lockenhaltevermögen der trockenen Haare unzu¬ reichend. Weiterhin ist es gewünscht, daß die Kopfhaut durch die Haarbe¬ handlung möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen wird.

Um diesem Mißstand abzuhelfen, müssen entweder den Haarbehandlungsmitteln entsprechende Komponenten hinzugefügt oder die Haare anschließend einer separaten Behandlung mit diesen Substanzen, die dann üblicherweise in Form einer Spülung formuliert werden, unterzogen werden.

Als solche haareigenschaftsverbessernde Wirkstoffe werden häufig polymere Verbindungen, insbesondere kationische, anionische und zwitterionische Polymerisate, eingesetzt. Entsprechende Polymerisate sind beispielsweise in den Patentanmeldungen bzw. Patenten US 3,816,616, US 3,472,840, DE- A-21 50 557, DE-A-28 17 369, DE-A-28 11 010, DE-A-33 01 121, DE- A-3044738, DE-A-3708451, GB-B-2104091 und DE-A-3929 973 offenbart.

2-Pyrrolidon-5-carbonsäure ist Bestandteil des sogenannten natürlichen Feuchthaltefaktors ("Natural Moisturizing Factor", NMF) der Haut. Diese Verbindung bzw. ihr Natriumsalz wird daher als Feuchthaltemittel für Hautcremes und andere kosmetische Produkte eingesetzt. Weiterhin ist be¬ kannt, daß die Salze die Weichheit und Elastizität der Hornschicht sowie der Haaroberfläche erhöhen (H.P.Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete, 3. Auflage, Editio Cantor Aulendorf, (1989), S. 110, 111).

Es wurde nun gefunden, daß die Wirkungen beider Stoffklassen in Haarbe¬ handlungsmitteln in synergistischer Weise gesteigert werden, wenn diese Verbindungen in Kombination eingesetzt werden.

Gegenstand der Erfindung sind daher Zubereitungen, enthaltend übliche Be¬ standteile zur Behandlung der Haare, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Kombination aus

A) einem zwitterionisehen Polymerisat und

B) einer Verbindung der allgemeinen Formel (I),

in der mindestens einer der Substituenten R* bis R3 steht für eine Gruppe -COOR^, in der R^ Wasserstoff, ein Alkalimetallion, ein Erdalkalimetallion oder ein Aπππoniumion + HR5R0R 7 f in dem bis R 7 unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen, Hydroxyalkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 22 C-Atomen, Acylgruppen mit 2 bis 22 C-Atomen oder gegebenenfalls substituierte aromatische Gruppen mit 6 bis 10 C-Atomen sind, ist, und die restlichen Substituenten R 1 bis R 3 für Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen stehen, enthalten.

Unter zwitterionischen Polymerisaten im Sinne der Erfindung werden solche Polymerisate verstanden, die sowohl kationische als auch anionische Grup¬ pen oder leicht in diese überführbare Gruppen enthalten.

Kationische Gruppen sind beispielsweise Gruppen, die mindestens eine Am¬ monium- oder Phosphonium-Einheit enthalten; Beispiele für eine leicht in eine kationische Gruppe überführbare Einheit sind primäre, sekundäre und insbesondere tertiäre Amino-Gruppen. Ammoniumgruppen sind bevorzugte kat¬ ionische Gruppen.

Als anionische Gruppen kommen beispielsweise Carbon-, Sulfon- und Phos¬ phorsäuregruppen in freier Form oder in Salzform in Betracht. Die

Carbonsäuregruppen und ihre Alkali-, Erdalkali-, Aluminium- und Ammonium¬ salze sind bevorzugte anionische Gruppen.

Die erfindungsgemäß eingesetzten Polymerisate können aus Monomeren aufge¬ baut sein, die sowohl kationische als auch anionische Gruppen enthalten. Die Polymerisate können in diesem Fall aus einem einzigen Monomertyp be¬ stehen. Es ist aber auch möglich, Copoly ere aus den genannten Monomeren und weiteren nichtionischen Monomeren einzusetzen. Solche nichtionischen Monomere können beispielsweise Ester und Amide auf Vinylbasis, wie Methylacrylat, Ethylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat und Acrylamid sein. Bevorzugt enthalten diese Copolymerisate mindestens 20 %, insbesondere mindestens 50 , an ionischen Monomeren.

Im Rahmen der Erfindung bevorzugte Polymerisate sind aus mindestens 2 io¬ nischen Monomeren, einem kationischen und einem anionischen Monomer, auf¬ gebaut. Kationische und anionische Monomere können dabei in einem Molver¬ hältnis 1:1 vorliegen. Es ist jedoch bevorzugt, einen Monomertyp, insbe¬ sondere die kationischen Monomeren, im Überschuß einzusetzen. In der Regel werden kationische und anionische Monomere im Verhältnis 95:5 bis 60:40 eingesetzt. Weiterhin können die Polymeren nichtionische Monomere der oben genannten Art in Mengen bis zu 50 Mol-%, insbesondere bis zu 20 Mol-% enthalten.

Erfindungsgemäß bevorzugt sind die in der DE-A-39 29 973 beschriebenen zwitterionischen Polymerisate, die sich im wesentlichen zusammensetzen aus

α) Monomeren mit quartären Ammoniumgruppen der allgemeinen Formel (II),

R 8.cH=CR9-C0-Z-(C n H 2 n)-N( + )R 10 R 11 R 12 Ä( " ) (")

in der R^ und R^ unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R 10 , R 11 und R 12 unabhängig voneinander für Al¬ kylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen, Z eine NH-Gruppe oder ein Sauerstoffatom, n eine ganze Zahl von 2 bis 5 und A(~) das Anioπ einer organischen oder anorganischen Säure ist und

ß) monomeren Carbonsäuren der allgemeinen Formel (III),

Rl3-CH=CR 14 -C00H (III)

in denen R!3 und R i4 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methylgruppen sind, oder Alkali-, Erdalkali-, Aluminium- oder Ammoniumsalzen dieser Säuren.

Geeignete Ausgangsmonomere für die Monomere (α) sind z. B. Dimethylamino- ethylacrylamid, Dimethylaminoethylmethacrylamid,

Dimethylaminopropylacryla id, Dimethylaminopropyl ethacrylamid und Diethylaminoethylacrylamid, wenn Z eine NH-Gruppe bedeutet oder Dimethyla inoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat und Diethylaminoethylacrylat, wenn Z ein Sauerstoffatom ist.

Die Herstellung der genannten Monomeren erfolgt nach bekannten Verfahren, wie sie z. B. in US 3,878,247, DE-C-28 19 735, DE-C-28 36 520, DE- C-3402599 oder CH 464891 beschrieben sind.

Die eine tertiäre Aminogruppe enthaltenden Monomeren werden dann in be¬ kannter Weise quaterniert, wobei als Alkylierungsreagenzien MethylChlorid, Di ethylsulfat oder Diethylsulfat besonders geeignet sind. Die Quaterni- sierungsreaktion kann in wäßriger Lösung oder im Lösungsmittel erfolgen. Geeignete Verfahren sind z. B. in DE-A-33 30 326, DE-A-25 37 378 und DE- A-3244274 beschrieben.

Vorteilhafterweise werden solche Monomere der Formel (II) verwendet, die Derivate des Acrylamids oder Methacryla ids darstellen. Weiterhin bevor¬ zugt sind solche Monomeren, die als Gegenionen Halogenid-, Methoxysulfat- oder Ethoxysulfat-Ionen enthalten. Ebenfalls bevorzugt sind solche Mono¬ meren der Formel (II), bei denen R^ t R^ und R* 2 Methylgruppen sind.

Das Acrylamidopropyl-trimethylam oniumchlorid ist ein ganz besonders be¬ vorzugtes Monomer der Formel (II).

Monomere Carbonsäuren (ß) sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure und 2-Methyl-crotonsäure. Bevorzugt werden Acryl- oder Methacrylsäure, insbe¬ sondere Acrylsäure, eingesetzt. Bevorzugte eingesetzte Salze dieser Car¬ bonsäuren sind das Lithium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium- und Aluminiumsalz. Besonders bevorzugt ist das Natriumsalz. Weiterhin können die Ammoniumsalze eingesetzt werden, bei denen das Ammoniumion ein bis drei Alkylgruppen mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkylgruppen mit 2-4 Kohlenstoffatomen als Substituenten haben kann. Salze mit unsubstitu- ierten Ammoniumionen und Triethanolammoniumionen sind bevorzugt.

Bezüglich der Herstellung dieser zwitterionischen Polymere wird ausdrück¬ lich auf die Offenbarung der DE-A-3929973 Bezug genommen.

Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind Derivate des 2-Pyrroli- dons.

Bevorzugte Derivate sind die 2-Pyrrolidon-3-, -4- und -5-carbonsäure und deren Salze. Bevorzugte Salze dieser Verbindungen sind die Natrium-, Ka¬ lium-, Calcium-, Magnesium- und solche Ammoniumsalze, bei denen das Ammoniumion neben Wasserstoff eine bis drei Cj- bis C4-Alkylgruppen trägt.

Besonders bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind die 2- Pyrrolidon-5-carbonsäure und deren Salze. Das Natriumsalz ist ganz beson¬ ders bevorzugt.

Die zwitterionischen Polymerisate sind in den erfindungsgemäßen Zuberei¬ tungen vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die ge¬ samte Zubereitung, enthalten. Konzentrationen von 0,2 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.

Die Verbindungen der Formel (I) sind in den erfindungsgemäßen Zubereitun¬ gen bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten.

Neben den zwitterionischen Polymerisaten und den Verbindungen der allge¬ meinen Formel (I) können die erfindungsgemäßen Zubereitungen alle in Haarbehandlungsmitteln üblichen Bestandteile enthalten. Dabei hängt es von

der Art des Mittels ab, welche der im folgenden genannten Bestandteile im Mittel enthalten sind.

Die meisten Haarbehandlungsmittel, wie Shampoos, Spülungen, Dauerwellmit¬ tel, Haarfärbemittel und Haartönungsmittel sind wäßrige Zubereitungen mit einem Gehalt an oberflächenaktiven Verbindungen. Als oberflächenaktive Verbindungen werden dabei anionische, kationische, zwitterionische, amphotere und/oder nichtionischen Tenside eingesetzt.

Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Haarbehandlungs¬ mitteln alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anioni¬ schen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Poly- glykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind die Na¬ trium-, Kalium- und Ammonium- sowie die Mono-, Di- und Trialkanol- ammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe, von linearen Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen), Ethercarbonsäuren der Formel R-0-(CH2-CH20) x -CH2-C00H, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 10 ist,

Acylsarcos den mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Acyltauriden mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Acylisethionaten mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Sulfobernsteinsäuremono- und dialkylestern mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylestern mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen, linearen Alkansulfonaten mit 12 bis 18 C-Atomen, linearen Alpha-Olefinsulfonaten mit 12 bis 18 C-Atomen, Alpha-Sulfofettsäuremethylestern von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Ato¬ men,

Alkylsulfaten und Al ylpolyglykolethersulfaten der Formel R-0(CH2-CH2θ) x -OSθ3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist, Gemischen oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-3725030

sulfatierten Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylen- propylenglykolethern gemäß DE-A-37 23 354.

Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6

Doppelbindungen gemäß DE-A-3926 344,

Estern der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die

Anlagerungsprodukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.

Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate und Alkylpolyglykolether- sulfate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykol- ethergruppen im Molekül.

Shampoos auf Basis anionischer Tenside sind bevorzugte erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel.

Als kationische Tenside sind in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmit¬ teln bevorzugt quartäre Ammoniumverbindungen wie Alkyltrimethylammonium- chloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammonium- chloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammonium¬ chlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethyla moniumchlorid enthalten. Beispiele für weitere geeignete kationische Tenside sind Cetylpyridiniumchlorid, Talgalkyltris-(oligooxyalkyl)-ammonium-phosphat sowie die in DE-A-3442 175 offenbarten Verbindungen..

Haarspülungen auf Basis kationischer Tenside sind ebenfalls bevorzugte erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel.

Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COθ(")- oder -Sθ3(")-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl- N.N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-di ethyl- am onium-glycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylarnmoniumglycinate, bei¬ spielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2- Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-

Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhy- droxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fett- säurea id-Derivat.

Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbin¬ dungen verstanden, die außer einer Cβ-Cis-Alkyl- oder -Acylgruppe im Mo¬ lekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -C00H- oder -S03H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglyciπe, N- Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsar- cosine, 2-A kylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholy¬ tische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylamino- ethylaminopropionat und das Ci2-18~Acylsarcosin.

Nichtionogene Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyol- gruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fett¬ säuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Ato¬ men in der Alkylgruppe,

Cχ2-C22-F-' --_uremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,

Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesät¬ tigten und ungesättigten C8-C22-f r -'ttsäuren und deren Ethylenoxidan- 1agerungsprodukte ,

C8-C22-/Ukylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga und

Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und ge¬ härtetes Ricinusöl.

Besonders bevorzugte nichtionogene Tenside sind C8-C22-Al ylmono- und - oligoglycoside, deren Herstellung und ihre Verwendung als oberflächen¬ aktive Stoffe sind beispielsweise aus US 3,839,318, US 3,707,535,

US 3,547,828, DE-A-1943 689, DE-A-20 36 472. und DE-A-3001 064 sowie EP-A-77 167 bekannt ist. Die Herstellung erfolgt insbesondere durch Um¬ setzung von Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 22 C-Atomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol ge¬ bunden ist, als auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Oligomerisierungsgrade von 1,4 und kleiner sind besonders bevorzugt. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche HomologenVerteilung zugrunde liegt.

Es wurde gefunden, daß die Wirkung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombi- nation noch gesteigert wird, wenn das Haarbehandlungsmittel zusätzlich ein nichtionogenes Tensid enthält. Insbesondere ist dies der Fall, wenn das nichtionogene Tensid ein C8-C22-Al ylmono- und -oligoglycosid ist.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind daher Zubereitungen besonders bevorzugt, die zusätzlich ein nichtionogenes Tensid, insbesondere ein C8-C22-Alkylmono- und -oligoglucosid, enthalten.

Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Re¬ gel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen und tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man Substanzgemische mit un¬ terschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen er¬ hält.

Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylen- oxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen ver¬ standen, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte HomologenVerteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkali etallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdal-

kalimetalloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter HomologenVerteilung kann bevorzugt sein.

Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen oberflächen¬ aktive Verbindungen in Mengen von 0,1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die ge¬ samte Zubereitung.

Weitere übliche Bestandteile von Haarbehandlungsmitteln sind:

kationische, anionische und nichtionische Polymere, wie beispielsweise quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane, Vinylpyrrolidon-Copoly- mere, Acrylamid-Dimethyldiallylammoniumchlorid-Copolymere, Vinyl- acetatCrotonsäureCopolymere, Polyvinylpyrrolidon und Polyacrylsäuren,

Verdickungsmittel, wie beispielsweise Celluloseether, unvernetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsäuren, Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate und Xanthan-Gum,

Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin- und Kollagen-Hydrolysate,

Parfümöle,

LösungsVermittler, wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylen- glykol, Glycerin und Diethylenglykol,

Farbstoffe, direktziehende Farbstoffe zum Färben und Tönen der Haare,

Vorläufer für Oxidationsfarbstoffe (Entwickler- und Kupplerkomponen- ten) zum Färben und Tönen der Haare,

Reduktionsmittel wie Thioglykolsäure zum Spalten der Disulfid-Brücken bei der Dauerwelle,

Oxidationsmittel wie Kaliumbromat und Wasserstoffperoxid zur Fixierung im Rahmen der Dauerwelle,

Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine und Zink Omadine,

Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes wie Citronensäure/Natrium- citrat-Puffer,

Wirkstoffe wie Panthenol, Allantoin, Pflanzenextrakte und ' Vitamine

Lichtschutzmittel ,

Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,

Fette und Wachse, wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs, Paraffine und

Fettalkohole,

Überfettungsmittel wie polyethoxyl.ierte Lanolinderivate,

Lecithinderivate und Fettsäurealkanola ide

Komplexbildner wie EDTA und Phosphonsäuren,

Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethyl- ether, Guanidine und Harnstoff,

Trübungsmittel wie Latex,

Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat,

Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether und Luft, sowie

Antioxidantien.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen weisen bevorzugt einen pH-Wert von 3,5 bis 10, insbesondere von 4,5 bis 9, auf.

Haarbehandlungsmittel, in denen die erfindungsgemäßen Zubereitungen ver¬ wendet werden können, sind beispielsweise Haarshampoos, Duschbäder, Haar- nachspülmϊttel, Haarfärbemittel, Haartönungsmittel, Dauerwellmittel, Dauerwell-Fixiermittel, Haarfestiger, Haar-Fönwellmittel, Haarkuren, Haarcremes, Haarlotionen und Haarwässer.

Diese Mittel können in allen für Haarbehandlungsmittel üblichen Konfektionierungen, wie beispielsweise in Form einer wäßrigen Lösung oder Emulsion, einer wäßrig-alkoholischen oder alkoholischen Lösungen, einer Creme, eines Gels, einer Lotion oder eines Aerosols vorliegen.

Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Zubereitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Behandlung, insbesondere zur Reini¬ gung und Pflege, von Haaren. Dabei werden sowohl Behandlungen umfaßt, bei denen das Haar nach der Behandlung gespült wird, als auch solche, bei de¬ nen das Mittel auf dem Haar verbleibt. Als besonders vorteilhaft haben sich die erfindungsgemäßen Zubereitungen in solchen Fällen erwiesen, bei denen das Haar nach einer bestimmten Einwirkzeit der Haarbehandlungsmit¬ tels gespült wird.

B e i s p i e l e

Für die Untersuchungen wurden Shampoos folgender Zusammensetzung (in Gew.-%) verwendet:

V Sl S2 S3 S4 S5 S6 S7 S8 S9

Texapon R N 25 1 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0 9,0

AkypoR RLM 100 NV 2 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0

Dehyton R K 3 .3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0

Nutrilan R I 4 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

Polymerisat Pl 5 - 0,5 1,0 - - 0,5 0,5 0,5 1,0 1,0

Ajidew R N50 6 - - - 5,0 10,0 5,0 10,0 5,0 5,0 5,0

Alkylglucosid APG-600 7 2,0 - 2,0

Wasser ad 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

1 Natriumlaurylethersulfat; CTFA-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate (ca. 28 % Aktivsubstanz in Wasser) (HENKEL)

2 Ci2-i4-Alkyl-0-(CH2-CH2-0)ιo-CH2-COONa (22 % Aktivsubstanz in Wasser) (CHEM-Y)

3 Fettsäureamid-Derivat mit Betainstruktur der Formel R-C0NH-(CH2)3-N + (CH3)2-CH2-C00"; CTFA-Bezeichnung: Cocamidopropyl Betaine (ca. 30 % Aktivsubstanz in Wasser) (HENKEL)

Eiweiß-Hydrolysat; CTFA-Bezeichnung Hydrolyzed-Ani al-Collagen (GRÜNAU)

Mit Natronlauge neutral gestelltes Polymer aus Acrylamidopropyltri- methylammoniumchlorid und Acrylsäure im Molverhältnis 3:1, gemäß DE- A-39 29 973. Hinsichtlich der Herstellung des Polymerisats wird aus¬ drücklich auf die genannte Druckschrift Bezug genommen.

δ Natriumsalz der dl-2-Pyrrolidon-5-carbonsäure (50%-ige wäßrige Lösung) (AJINOMOTO).

7 Wäßrige Lösung von RO(Z) x mit Z=Glucose, x=l,4 und R= n-Alkyl(Ci2-i4), (50 % Aktivsubstanz) (HORIZON)

Es wurden das Feuchthaltevermögen, das Lockenhaltevermögen ("Curl reteπtion"-Wert) sowie die Quellung von Schweineepidermis, die ein Maß für die Hautfreundlichkeit der Zubereitung darstellt, bestimmt.

1. FeÄichthaltevermögeπ

Das Feuchthaltevermögen ist ein Maß dafür, in welchem Umfang der natür¬ liche Wassergehalt des Haares in trockener Umgebung erhalten bleibt.

Die Bestimmung erfolgte an standardisiertem mittelbraunem europäischem Haar (Alkinco 6634; Strähnengewicht: 2 g).

Vorbehandlung:

Zunächst wurden die Haarsträhnen mit einer wäßrigen Lösung von Texapon N25

(12 % Aktivsubstanz) gewaschen und luftgetrocknet.

Bestimmung des Nullwertes:

Die Haarsträhnen wurden 24 Stunden bei Raumtemperatur und 95 % rel. Luft¬ feuchtigkeit belassen. Das anschließend bestimmte Gewicht der Haare wurde mit mu bezeichnet. Anschließend wurden die Haarsträhnen bei Raumtemperatur 24 Stunden über Phosphorpentoxid getrocknet. Die dabei von den Haaren ab¬ gegebene Wassermenge, die aus der Gewichtszunahme des Phosphorpentoxids bestimmt wurde, wurde mit m bezeichnet. Schließlich wurden die Haar¬ strähnen bei 50°C im Umlufttrockenschrank ca. 30 Minuten bis zur Ge¬ wichtskonstanz nachgetrocknet; das Gewicht der trockenen Haare betrug \ 0 .

Messung:

Dieselben Haarsträhnen wurden 5 Minuten mit dem Shampoo behandelt und an¬ schließend 30 Sekunden mit Wasser abgespült. Dieser Vorgang wurde fünfmal wiederholt. Danach wurden wie bei der Bestimmung des Nullwertes die Größen m , m und m \ 0 bestimmt.

Für jede Bestimmung wurden 15 Haarsträhnen untersucht.

Als Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle 1 dargestellt:

Wasseraufnahme (mμ-mn 0 ) Restwassergehalt (m»-π.Ho)-πiw

Die bei der Nullmessung (Wassergehalt bei 95 % rel. Luftfeuchtigkeit: 18 % des Haargewichtes; Wassergehalt nach der Lagerung über Phosphorpentoxid: 3 % des Haargewichtes) erhaltenen Werte wurden gleich 100 % gesetzt.

Tabelle 1: Feuchthaltevermögen

Shampoo Wasseraufnahme Restwassergehalt

Nullwert 100 % 100 %

V 100 % 100 %

Sl 100 % 100 %

53 109 % 113 %

54 108 % 127 %

55 110 % 121 %

56 112 % 135 %

2. Hautverträg1ichkeits-Untersuchungen

Zur Bestimmung der Hautverträglichkeit der Shampoos wurde die von Zeidler und Reese entwickelte in-vitro-Methode verwendet, die in der Zeitschrift Ärztliche Kosmetologie 13, 39-45 (1983) ausführlich dargestellt ist.

Als Maß für die Hautverträgl chkeit der Shampoos diente die Quellung von Schweine-Epidermis. Dazu wurde die benötigte Epidermis unmittelbar nach der Schlachtung junger Schweine gewonnen und tiefgekühlt gelagert.

Für die Messung wurden ausgestanzte Epidermisstreifen der Größe 1 cm x 6 cm 30 Minuten lang in die Shampoos (jeweils auf einen Tensidgehalt von 2 Gew.-% mit Wasser verdünnt) getaucht, die auf 39°C temperiert und auf pH = 6,5 eingestellt waren. Sodann wurde nach kurzem Spülen und Entfernen des anhaftenden Wasser durch leichtes Abpressen unter definierten Bedingungen das Gewicht der gequollenen Streifen bestimmt. Anschließend wurden die Streifen 24 Stunden über Calciumchlorid entwässert und erneut gewogen. Um Einflüsse auszuschalten, die auf spezifische Eigenschaften des jeweiligen Tieres oder den Entnahmeort (Rücken, Seite) zurückgehen, wurde jeweils eine Standardmessung durchgeführt. Dabei wurde ein unmittelbar benachbar¬ ter Epidermisstreifen in gleicher Weise mit Wasser anstelle des Shampoos behandelt.

Die Meßwerte s für die Shampoos-Behandlung und w für die Behandlung mit Wasser ergeben sich aus der Beziehung:

Gewicht(gequollene Epidermis) - Gewicht(trockene Epidermis) s, w = ———■

Gewicht(trockene Epidermis)

Die standardisierte, relative Quellungsänderung Q ist schließlich defi¬ niert als

Q = ( - - 1 ) * 100 % w

Der Q-Wert der wasserbehandelten Haut ist somit definitionsgemäß 0 %; ne¬ gative Werte weisen auf quellungshemmende Eigenschaften hin. Die Ergebnisse der Quellungsmessungen sind in Tabelle 2 zusarnmengestellt.

Tabelle 2: Quellungsänderungen

Shampoo Q-Wert

V 50 + 7

Sl 46 + 6

S3 40 + 5

S5 33 + 6

S7 24 + 7

3. Lockenhaltevermögen

Eine 15 cm lange Haarsträhne (Alkinco 6634; Strähnengewicht: 2 g) wurde auf ein Glasrohr mit einem Außendurchmesser von 1,7 cm gewickelt, fixiert und mit 0,2 g des Shampoos behandelt. Anschließend wurde die Haarsträhne mit Wasser gespült und getrocknet. Ein Maß für die Stabilität der nach dem Herausziehen des Glasstabes erhaltenen Locke ist der Curl-Retention-Wert. Der Curl-Retention-Wert ist definiert als [(l-l x )/(l-l 0 )] * 100 %, wobei 1 die Länge der Haarsträhne (15 cm), 1 0 die Länge der Haarlocke unmittelbar nach dem Trocknen und l x die Länge der Haarlocke nach 48 h Lagerung in einem Trockenschrank bei konstanten Bedingungen (30 °C, 40 % relative

Luftfeuchtigkeit) ist. Die Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle 3 zu- sajsmengestellt.

Tabelle 3: Curl-Retention-Werte

Shampoo Curl-Retention-Wert

V 87,1

52 94,7

53 85

58 96,2

59 96,8

4. Anwendungsbeispiele

4.1. Haarspülung

Komponenten Gew.-

Texapon R N 25 5,0

Dehyton R K 1,0

Polymerisat Pl 8 2,5

Ajidew R N50 2,0

Wasser ad 100

20 % Aktivsubstanz in Wasser

4.2. Haarspülung

Komponenten Gew.-%

Texapon R N 25 5,0

Dehyton R AB 30 9 1,0

Polymerisat Pl 8 3,0

Ajidew R N50 3,0

Wasser ad 100

9 Fettamin-Derivat mit Betainstruktur; CTFA-Bezeichnung: Coco-Betaine (ca. 30 % Aktivsubstanz in Wasser) (HENKEL)

4.3. Haarspülung

Komponenten Gew.-

Texapon R SB 3 10 0,9

Texapon R K14 S spez. 11 1,2

Dehyton R AB 30 1,0

Polymerisat Pl 8 1,5

Ajidew R N50 2,0

Wasser ad 100

10 Sulfobernsteinsäurehalbester auf Basis eines Ci2-l4-Alkylpoly(3 E0)gly- kolethers, Dinatriumsalz; CTFA-Bezeichnung: Disodiumlaurethsulfo- succinate (40 % Aktivsubstanz in Wasser) (HENKEL) H Natriumlaurylmyristylethersulfat (ca. 30 % Aktivsubstanz in Wasser

(HENKEL)

4.4. Haarspülung

Komponenten Gew.-%

Texaρon R SB 3 1,0

Dehyton R AB 30 7,5

Polymerisat Pl 8 2,5

Ajidew R N50 2,0

Wasser ad 100

4.5. Haarspülung

Komponenten Gew.-%

Ci6_i8-Fettalkohol 3,0

Dehyton R K 8,0

Texapon N 25 5,0

Polymerisat Pl 8 2,5

Ajidew R N50 5,0

Wasser ad 100

Zur Herstellung dieser Haarspülung wurde die Mischung aus Tensiden und Polymerisat in die geschmolzene Fettphase gegeben und emulgiert.

4.6. Haarshampoo

Komponenten Gew.-%

Texapon R N 25 50,0

Dehyton R K 10,0

Polymerisat Pl 8 5,0

A de RNδO 10,0

Wasser ad 100

4.7. Haarshampoo

Komponenten Gew.-%

Texapon R N 25 45,0

Dehyton R K 15,0

Akypo( R )RLM 100 NV 5,0

Polymerisat Pl 8 5,0

Ajidew R A 100 12 2,0

Wasser ad 100

12 dl-2-Pyrrolidon-5-carbonsäure (AJINOMOTO)

4.8. Haarshampoo

Komponenten Gew.-%

Texapon R K14 S spez. 15,0

Texapon R SB 3 12,0 ethoxylierte(9 E0)Palmkernölfettsäure 1,0

Alkylglücosid APG-600 4,0

Dehyton R Cßl 3 9,7

Polymerisat Pl 8 3,0

Ajidew R N50 2,0

Wasser ad 100

3 Wäßrige Lösung eines Fettamin-Derivates mit Betainstruktur; CTFA-Bezeichnung: Coco-Betaine (ca. 31 % Aktivsubstanz, ca. 6,5 % NaCl) (HENKEL)

Wasser ad 100

I 4 Wäßrige Lösung von Natriumlaureth-7-tartrat (25 % Aktivsubstanz) (ROL)

2.10. Haarshampoo