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Title:
HEART-LUNG MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/018920
Kind Code:
A8
Abstract:
The invention relates to a heart-lung machine comprising a cardiotomy reservoir and an oxygenator in which a blood pump is disposed, wherein the cardiotomy reservoir is disposed directly on the oxygenator and the blood exit of the cardiotomy reservoir empties into the blood entry of the blood pump. The cardiotomy reservoir (1) is divided into an upper emergency supply (2) and a lower working supply (3), wherein the working supply (3) is formed by a channel (4), the upper end (4a) of which empties into the emergency supply (2) and the lower end (4b) of which empties into the blood entry (10) of the blood pump and that is located in a transparent lower section (1a) of the cardiotomy reservoir (1) disposed above and outside of the oxygenator (9) such that the fill level of the blood in said channel (4) may be ascertained visually.

Inventors:
VAZQUEZ-JIMENEZ JAIME (DE)
SCHNOERING HEIKE (BE)
SCHMITZ-RODE THOMAS (DE)
STEINSEIFER ULRICH (BE)
ARENS JUTTA (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/006037
Publication Date:
April 23, 2009
Filing Date:
July 23, 2008
Export Citation:
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Assignee:
RWTH AACHEN (DE)
VAZQUEZ-JIMENEZ JAIME (DE)
SCHNOERING HEIKE (BE)
SCHMITZ-RODE THOMAS (DE)
STEINSEIFER ULRICH (BE)
ARENS JUTTA (DE)
International Classes:
A61M1/36
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ DAWIDOWICZ HANNIG & SOZIEN (Düsseldorf, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Herz-Lungen-Maschine umfassend ein Kardiotomiereservoir und einen Oxygenator, in welchem eine Blutpumpe angeordnet ist, wobei das Kardiotomiereservoir direkt am Oxygenator angeordnet ist und der Blutausgang des Kardiotomiereservoirs in den Bluteingang der Blutpumpe mündet, dadurch gekennzeichnet, dass das Kardiotomiereservoir (1) unterteilt ist in ein oberes Notfallvolumen (2) und ein unteres Arbeitsvolumen (3), wobei das Arbeitsvolumen (3) ausgebildet ist durch einen Kanal (4), dessen oberes Ende (4a) in das Notfallvolumen (2) und dessen unteres Ende (4b) in den Bluteingang (10) der Blutpumpe mündet und der in einem transparenten unteren Abschnitt (1a) des Kardiotomiereservoirs (1) liegt, welcher oberhalb und ausserhalb des Oxygenators (9) angeordnet ist, so dass der Füllstand des Blutes in diesem Kanal (4) visuell erfassbar ist.

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das

Kardiotomiereservoir (1) und der Oxygenator (9) voneinander lösbare Baueinheiten bilden, insbesondere die durch einen Schiebemechanismus miteinander verbindbar sind.

3. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Kardiotomiereservoirs (1) ein Wärmetauscherelement (5) angeordnet ist, welches sich zumindest teilweise bis in den Kanal (4) erstreckt.

4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Bereich des Wärmetauscherelements (5), der sich in den Kanal (4) erstreckt, bevorzugt das Wärmetauscherelement (5) über die gesamte

Länge zumindest im Wesentlichen in seinem äußeren Querschnitt an den inneren Querschnitt des Kanals (4) angepasst ist.

5. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Ende des Wärmetauscherelements (5) unmittelbar vor oder in der Mündungsöffnung des Bluteinlasses (10) der Blutpumpe / des Oxygenators (9) liegt.

6. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmetauscherelement (5) als doppelwandiges Rohr ausgebildet ist mit einer koaxialen Hin- (6) und Rückführung (7) der Wärmetauscherflüssigkeit.

7. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmetauscherelement (5) ein zentrales Zuflussrohr und ein sich schraubenförmig um das Zuflussrohr herumwindendes Abflussrohr aufweist.

δ. Maschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung der Wärmetauscherflüssigkeit derart ist, dass die Wärmetauscherflüssigkeit im äußeren Bereich des Wärmetauscherelements dem Blut im Kanal (4) entgegenströmt.

9. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmetauscherelement (5) auf seiner Außenseite Lamellen (5a) aufweist, die sich in Längsrichtung des Wärmtauscherelementes (5) erstrecken.

10. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Kardiotomiereservoir (1) oberhalb des Kanals (4) im Notfallvolumen (2) ein Blutfilter (8) angeordnet ist, durch den das Blut in das Kardiotomiereservoir (1) einströmt.

11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Blutfilter (8) und Wärmetauscherelement (5) nebeneinander angeordnet sind.

12. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bluteingang (10) der Blutpumpe umschaltbar entweder vom Blutausgang des Kardiotomiereservoirs (1) oder unter Umgehung des Kardiotomiereservoirs (1) direkt aus einem zweiten Blutausgang mit Blut beaufschlagbar ist.

13. Maschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kardiotomiereservoir (1) und dem Oxygenator (9) ein Zwischenelement setzbar ist, in welchem eine Umschaltung zwischen den Blutausgängen bewirkbar ist.

14. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine automatische Umschaltung erfolgt, bei Abkopplung des Kardiotomiereservoirs (1).

15. Maschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie bei einer Membranoberfläche des Qxygenators (9) von 0,21 bis 0,36 qm ein Füllvolumen kleiner als 125 ml bevorzugt kleiner als 75 ml aufweist unter Einberechnung der Blutzufuhr und -abfuhrschläuche sowie des Arbeitsvolumens des Kardiotomiereservoirs (D -

Description:

Herz-Lungen-Maschine

Die Erfindung betrifft eine Herz-Lungen-Maschine umfassend ein Kardiotomiereservoir und einen Oxygenator, in welchem eine Blutpumpe angeordnet ist, wobei das Kardiotomiereservoir direkt am Oxygenator angeordnet ist und der Blutausgang des Kardiotomiereservoirs in den Bluteingang der Blutpumpe mündet.

Herz-Lungen-Maschinen sind im Stand der Technik bekannt und werden üblicherweise bei Operationen am offenen, nicht schlagenden Herzen eingesetzt, um den Gasaustausch der Lunge und die Pumpleistung des Herzens zu übernehmen. Hierfür wird über eine entsprechende Kanülierung das venöse Blut eines Patienten über einen Schlauch in das Kardiotomiereservoir geleitet, insbesondere hierbei gefiltert und entschäumt und aus dem Kardiotomiereservoir einem Oxygenator zugeführt.

Dabei ist es im Stand der Technik bekannt, einerseits Kardiotomiereservoir und Oxygenator voneinander zu trennen und durch Schlauchverbindungen den übergang des Blutes zwischen diesen Bauteilen erfolgen zu lassen oder aber andererseits auch das Kardiotomiereservoir direkt am Oxygenator anzuordnen, so dass der Blutausgang des Kardiotomiereservoirs direkt in den Bluteingang der Blutpumpe mündet, die innerhalb des Oxygenators angeordnet sein kann.

Ein solcher Oxygenator umfasst dabei Faserbündel aus vielen mikroporösen, semipermeablen Einzeifasern, die vom Blut umströmt werden, während sie gleichzeitig von einem geeigneten Gasgemisch durchströmt werden. Hierdurch findet eine Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff und eine Elimination des

Kohlendioxids im Blut statt. Das so arterialisierte Blut wird vom Oxygenator sodann üblicherweise über einen Schlauch zurück in den Patienten geleitet.

Ein während einer Operation oder auch nach einer Operation erzeugter extrakorporaler Blutkreislauf, der durch eine solche Herz-Lungen-Maschine führt, kann häufig zu akuten, systemischen entzündlichen Reaktionen sowie auch zur Schädigung der Gerinnungssysteme führen. Patienten können dabei postoperativ an Fieber und Fehlfunktionen verschiedener Organsysteme in unterschiedlichem Ausmaß leiden, wobei insbesondere Neugeborene in besonderem Maße gefährdet sind.

Ein besonderes Problem von Herz-Lungen-Maschinen ist es dabei, dass diese ein gewisses Arbeitsvolumen an Blut benötigen, welches üblicherweise größer ist als das gesamte Blutvolumen von Neugeborenen, so dass hier regelmäßig Fremdblut zum Einsatz kommen muss.

Zusätzlich entwickeln besonders neugeborene Kinder häufig entzündliche Reaktionen, die durch den Ausschluß der Lungenperfusion, Myokardischämie- und Reperfusion, den Kontakt zwischen Blut und Fremdkörperoberflächen und die mechanische Verletzung der Blutbestandteile zustande kommen.

Um Risiken gerade bei Neugeborenen, jedoch auch bei erwachsenen Patienten zu minimieren, besteht daher eine allgemeine Tendenz, die Volumina von Herz- Lungen-Maschinen zu verringern. Dabei waren die bisherigen Ansätze im Wesentlichen derart, dass die überwiegend von dem Einsatz bei Erwachsenen bekannten Herz-Lungen-Maschine hinsichtlich ihrer Einzelkomponenten lediglich verkleinert wurden, was jedoch problematisch ist, da einer solchen Verkleinerung Grenzen gesetzt sind, z. B. durch die benötigte Gasaustauschfläche, die benötigten Schlauchverbindungen der Komponenten untereinander etc.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Herz-Lungen-Maschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche ein verbessertes Verhältnis von

Gasaustauschfläche zu dem Arbeitsvolumen aufweist, um derartige Maschinen mit einer besseren Effizienz und geringeren Risiken bei Erwachsenen und insbesondere auch bei Neugeborenen zum Einsatz bringen zu können. Insbesondere ist es dabei die Aufgabe, das Arbeitsvolumen einer solchen Herz- Lungen-Maschine möglichst weit zu verringern.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einer Herz- Lungen-Maschine der eingangs genannten Art das Kardiotomiereservoir unterteilt ist in ein oberes Notfallvolumen und ein unteres Arbeitsvolumen, wobei das Arbeitsvolumen ausgebildet ist durch einen Kanal, dessen oberes Ende in das (größere) Notfallvolumen und dessen unteres Ende in den Bluteingang der Blutpumpe mündet und der in einem transparenten unteren Abschnitt des Kardiotomiereservoirs liegt, welcher oberhalb und außerhalb des Oxygenators angeordnet ist, so dass der Füllstand des Blutes in diesem Kanal visuell erfassbar ist.

Diesen erfindungswesentlichen Merkmalen liegt der Kerngedanke zugrunde, dass oberhalb des Bluteingangs der Blutpumpe eine gewisse Mindesthöhe an Blutsäule anstehen muss, um zu verhindern, dass Umgebungsluft in die Blutpumpe eingezogen wird. Aus diesem Grund muss das Kardiotomiereservoir für den sicheren Betrieb einer Herz-Lungen-Maschine bis zu einer gewissen Mindestfüllhöhe aufgefüllt sein mit Blut, um einen solchen Betrieb zu gewährleisten.

Dabei ist es der erfindungswesentliche Gedanke, die Füllhöhe mit Blut in dem Kardiotomiereservoir in einem gegenüber dem Notfallvolumen querschnittsreduzierten Bereich zu realisieren, so dass es vorgesehen ist, das Kardiotomiereservoir erfindungsgemäß zu unterteilen in das besagte obere Notfallvolumen und untere Arbeitsvolumen, wobei das untere Arbeitsvolumen vorgesehen ist, um diesen Mindestfüllstand an Blutsäule zu erzielen.

Dabei wird das Arbeitsvolumen durch einen Kanal der eingangs genannten Art realisiert, dessen Querschnitt geringer ist als der Querschnitt des Notfallvolumens, so dass die benötigte Füllhöhe mit einem geringen Blutvolumen erreicht werden kann und wodurch somit das benötigte Arbeitsvolumen einer erfindungsgemäßen Herz-Lungen-Maschine gegenüber üblichen Herz-Lungen-Maschinen deutlich reduziert werden kann, bei denen das Kardiotomiereservoir üblicherweise einen festen Querschnitt aufweist und am unteren Ende von diesem Querschnitt unmittelbar in den Bluteingang der Blutpumpe übergeht.

Dabei kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass der Kanal, der zur Ausbildung des Arbeitsvolumens vorgesehen ist, einen Querschnitt aufweist, der - zumindest in seinem unteren dem Bluteingang der Pumpe zuweisenden Bereich - um den Faktor 5 bis 20, bevorzugt 14 bis 17 mal geringer ist als der Querschnitt des darüber liegenden Notfallvolumens. So kann bei einer derartigen Anordnung dafür Sorge getragen werden, dass die benötigte Blutflüssigkeitssäule oberhalb des Bluteingangs ansteht, ohne dass hierfür ein großes Volumen benötigt wird. Weiterhin stellt das oberhalb des Kanals vorgesehene Notfallvolumen dennoch ein derart großes Gesamtvolumen des Kardiotomiereservoirs dar, dass die Möglichkeit besteht, große Blutvolumina aus einem Patienten aufzunehmen, wenn dies im Rahmen einer Operation notwendig werden sollte.

Dabei ist es gemäß der weiterhin vorgesehenen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Herz-Lungen-Maschine vorgesehen, dass der eingangs genannte Kanal in einem transparenten unteren Abschnitt des Kardiotomiereservoirs angeordnet ist, welcher oberhalb und außerhalb des Oxygenators angeordnet ist. Dies bietet den besonderen Vorteil, dass der transparente Kanal und die darin stehende Blutflüssigkeitssäule durch die die Herz-Lungen-Maschine bedienende Kardiotechniker jederzeit visuell erfassbar ist und so der Füllstand des Blutes in diesem Kanal jederzeit überprüfbar und gegebenenfalls korrigierbar ist.

Für die Ausbildung eines Kanals als Arbeitsvolumen unterhalb des Notfallvolumens eines Kardiotomiereservoirs kann dabei grundsätzlich jegliche Formgestaltung vorgesehen sein, die geeignet ist, eine Volumenreduzierung gegenüber dem Notfallvolumen zu erzielen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, dass der Kanal sich vom oberen Ende, wo er in das Notfallvolumen mündet, bis zum unteren Ende, wo er in den Bluteingang mündet, nach unten hin verjüngt, z. B. vom Querschnitt des Notfallvolumens bis zum Querschnitt des Bluteingangs der Blutpumpe.

In einer anderen Ausgestaltung kann es auch vorgesehen sein, dass der Querschnitt des Kanals über die gesamte Länge des Kanals gleich bleibt. Die Querschnittsform ist hierbei grundsätzlich irrelevant, jedoch kann die runde Querschnittsform technisch bevorzugt sein.

Um eine ausreichende Füllstandshöhe des Blutes innerhalb des Kanals zu erzielen, kann es bei diesen Ausführungen bevorzugt vorgesehen sein, dass die Höhe/Länge dieses Kanals im Vergleich zur Höhe des Notfallvolumens bevorzugt im Wesentlichen gleich ist oder dass die Höhe des Kanals zumindest dem 0,5 bis 1 -fachen der Höhe des Notfallvolumens entspricht.

Hierdurch wird insgesamt erreicht, dass die Höhe des Kanals ausreichend groß ist, um die Veränderung des Füllstandes der Blutflüssigkeitssäule innerhalb dieses Kanals bequem mit dem Auge visuell erfassen zu können.

In einer bevorzugten Ausführung einer erfindungsgemäßen Herz-Lungen- Maschine kann es dabei vorgesehen sein, dass das Kardiotomiereservoir und der Oxygenator voneinander lösbare Baueinheiten bilden. So kann hierdurch beispielsweise gewährleistet sein, dass z.B. der Blutpumpenantrieb wieder verwendet werden kann, wohingegen blutführende Teile nach einer Benutzung entsorgt werden.

Durch die Ausbildung als voneinander lösbare Baueinheiten können diese voneinander getrennt und somit zum Teil entsorgt werden. Die Verbindung der beiden Einheiten untereinander kann dabei bevorzugt durch einen Schiebemechanismus erzielt werden, bei dem es vorgesehen sein kann, dass das untere Ende des Kardiotomiereservoirs auf das obere Ende des Oxygenators aufgesetzt wird und durch Bewegung eines translatierbaren Schiebers, der an einem der beiden Bauteile vorgesehen ist, die Verbindung untereinander zu erzielen. Dabei kann im übergangsbereich zwischen diesen beiden Bauteilen z. B. um die öffnung des Bluteingangs der Blutpumpe ein Dichtring angeordnet sein.

Bei einer Herz-Lungen-Maschine der erfindungsgemäßen Art kann es ebenso vorgesehen sein wie bei den Herz-Lungen-Maschinen, wie sie im Stand der Technik bekannt sind, einen Wärmetauscher einzusetzen, um das Blut zu konditionieren, d. h. je nach Anwendungsfall aufzuwärmen oder auch gezielt abzukühlen, je nach Erfordernis bei einer Operation.

Hierbei ist es in den im Stand der Technik bekannten Herz-Lungen-Maschinen vorgesehen, einen Wärmetauscher innerhalb eines Oxygenators oder um einen Oxygenator herum anzuordnen, um eine solche Konditionierung vorzunehmen. Dies führt jedoch immer zwingend dazu, dass weitere Volumenführende Bauteile geschaffen werden müssen, um einen entsprechenden Blutkontakt zu realisieren und somit einen Wärmeübertritt zwischen Blut und Wärmetauscher zu ermöglichen. Die im Stand der Technik bekannten Maßnahmen zur Realisierung eines Wärmetauschers innerhalb einer Herz-Lungen-Maschine führen somit immer zu einer Volumenvergrößerung und damit zu einer Vergrößerung der damit einhergehenden Risiken für den Patienten aufgrund der erheblich vergrößerten Blutverdünnung bzw. des erhöhten Fremdblutbedarfes.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Herz-Lungen- Maschine ist es daher vorgesehen, dass ein Wärmetauscherelement innerhalb des Kardiotomiereservoirs angeordnet wird, welches sich zumindest teilweise bis in den Kanal hinein erstreckt. Hierdurch wird erfindungsgemäß erzielt, dass aus

dem Kanal, der das Arbeitsvolumen bildet bzw. im Wesentlichen den Mindestfüllstand an Blut definiert, Blut durch das Wärmetauscherelement verdrängt wird, so dass sich hierdurch eine weitere Reduktion des Blutvolumens innerhalb dieses Arbeitsvolumens ergibt, ohne dass hierdurch die Füllstandshöhe beeinträchtigt wird. So bleibt der gesamte mögliche Füllstand an Blut innerhalb des Kanals weiterhin durch die gesamte Länge des Kanals bestimmt, wobei sich jedoch das Arbeitsvolumen des Kanals durch das zumindest teilweise bis in den Kanal sich hineinerstreckende Wärmetauscherelement reduziert.

So kann es in einer besonders bevorzugten Ausführung vorgesehen sein, dass sich das Wärmetauscherelement über die gesamte Länge des Kanals erstreckt, um so eine maximale Blutverdrängung aus dem Arbeitsvolumen zu erzielen. Hierbei kann es bevorzugt vorgesehen sein, dass zumindest der Bereich des Wärmetauscherelementes, der sich in den Kanal erstreckt, bevorzugt das Wärmetauscherelement über seine gesamte Länge, zumindest im Wesentlichen in seinem äußeren Querschnitt an den inneren Querschnitt des Kanals angepasst ist.

Auch durch diese Querschnittsanpassung kann dabei der Effekt der Blutverdrängung aus dem Arbeitsvolumen optimiert werden. Beispielsweise kann es dabei vorgesehen sein, dass der innere Querschnitt des Kanals rund ist, ebenso wie der äußere Querschnitt des Wärmetauscherelementes.

Hierbei kann es vorgesehen sein, dass gerade dann, wenn sich das Wärmetauscherelement über die gesamte Länge des Kanals erstreckt, das untere Ende des Wärmetauscherelementes unmittelbar vor oder in oder auch hinter der Mündungsöffnung des Bluteinlasses der Blutpumpe bzw. des Oxygenators liegt. Hierbei kann das untere Ende des Wärmetauscherelementes leicht verjüngend ausgebildet sein und gegebenenfalls durch die Mündungsöffnung des Bluteinlasses der Blutpumpe hindurchragen. Hierdurch wird im Wesentlichen bei einem ansonsten kreisförmigen Querschnitt des Bluteinlasses ein ringförmiger Querschnitt des Bluteinlasses erzielt und damit selbst noch im Bereich der

Eingangsmündung im Bluteingang der Blutpumpe eine Volumenreduktion hervorgerufen.

Ein Wärmetauscherelement, welches bei der erfindungsgemäßen Herz-Lungen- Maschine zum Einsatz kommen kann, kann unterschiedliche Formen aufweisen. Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass das Wärmetauscherelement als doppelwandiges Rohr ausgebildet ist mit einer koaxialen Hin- und Rückführung der Wärmetauscherflüssigkeit. Hierbei kann bevorzugt das Wärmetauscherelement ein zentrales Zuflussrohr aufweisen, um welches herum zur Ausbildung der doppelwandigen Rohrkonstruktion ein im Durchmesser größeres Abflussrohr angeordnet ist. Im unteren Bereich des Wärmetauscherelementes kann sich der übergangsbereich zwischen diesen beiden Rohren befinden, so dass die Zu- und Abführung der Wärmetauscherflüssigkeit oberhalb und außerhalb des Kardiotomiereservoirs erfolgen kann.

In einer anderen Ausführung kann es auch vorgesehen sein, dass das Wärmetauscherelement ein zentrales Zuflussrohr aufweist und ein sich schraubenförmig um das Zuflussrohr herumwindendes Abflussrohr. Bei beiden Ausführungen kann der äußere Querschnitt des Wärmetauscherelementes im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet sein.

Weiterhin kann die Führung der Wärmetauscherflüssigkeit bevorzugt derart gewählt sein, dass die Wärmetauscherflüssigkeit im äußeren Bereich des Wärmetauscherelementes dem Blut im Kanal entgegenströmt. Hierdurch kann ein Wärmetausch im Gegenstromprinzip realisiert werden.

In einer weiterhin bevorzugten Weiterbildung kann es dabei auch vorgesehen sein, dass das Wärmetauscherelement auf seiner Außenseite ergänzend Lamellen aufweist, die sich in Längsrichtung des Wärmetauscherelementes erstrecken, insbesondere bei der Bauform, bei der das Wärmetauscherelement als

doppelwandiges Rohr ausgebildet ist. Dabei wird die Querschnittsgestaltung des Wärmetauscherelementes bevorzugt derart gewählt, dass der Querschnitt, wie er im Wesentlichen durch die radial äußeren Kanten der Lamellen definiert ist, im Wesentlichen an den Querschnitt des Kanals angepasst ist, beispielsweise also im Wesentlichen rund ist.

In einer weiterhin bevorzugten Ausführung kann es vorgesehen sein, dass im Kardiotomiereservoir oberhalb des Kanals im Notfallvolumen ein Blutfilter angeordnet ist, durch den das Blut in das Kardiotomiereservoir einströmt. Ein solcher Blutfilter kann zum Filtern und Entschäumen des einströmenden Blutes verwendet werden und in einer bevorzugten Ausführung kann es dabei vorgesehen sein, dass Blutfilter und Wärmetauscherelement nebeneinander angeordnet sind, insbesondere in einem Kardiotomiereservoir, dessen Notfallvolumen einen bevorzugt von der Kreisform abweichenden Querschnitt hat.

Beispielsweise kann der Querschnitt des Notfallvolumens des erfindungsgemäßen Kardiotomiereservoirs im Wesentlichen herzförmig ausgestaltet sein, wobei die Mittenachsen von Wärmetauscherelement und Blutfilter bevorzugt in der Symmetrieebene des herzförmig ausgebildeten Reservoirs liegen.

In einer weiterhin besonders bevorzugten Ausgestaltung kann es auch vorgesehen sein, dass der Bluteingang der Blutpumpe umschaltbar entweder vom Blutausgang des Kardiotomiereservoirs oder unter Umgehung des Kardiotomiereservoirs direkt aus einem zweiten alternativen Blutausgang mit Blut beaufschlagbar ist. So kann eine derart ausgebildete erfindungsgemäße Herz- Lungen-Maschine auch für eine sogenannte ECMO-Anwendung (Extra-Corporale- Membran-Oxygenierung) eingesetzt werden.

Bei einer solchen Anwendung kann der Einsatz eines Kardiotomiereservoirs an einer Herz-Lungen-Maschine entbehrlich sein, so dass es demnach vorgesehen sein kann, bei einer erfindungsgemäßen Herz-Lungen-Maschine das

Kardiotomiereservoir zumindest fluidtechnisch abzukoppeln, bevorzugt bei einer solchen ECMO-Anwendung sogar als Bauteil abzunehmen.

In einer Weiterbildung kann es dabei vorgesehen sein, dass zwischen dem Kardiotomiereservoir und dem Oxygenator ein Zwischenelement einsetzbar ist, in welchem eine Umschaltung zwischen den Blutausgängen bewirkbar ist. Allgemein kann es bei allen Ausführungen der Umschaltung bevorzugt vorgesehen sein, dass eine automatische Umschaltung erfolgt, sobald das Kardiotomiereservoir abgekoppelt wird vom Oxygenator.

So kann eine ECMO-Anwendung in unmittelbarem Anschluss an die Anwendung mit der gesamten Herz-Lungen-Maschine erfolgen, ohne Wechsel des Oxygenators und ohne dass ein erneutes Primen von anderweitigen Komponenten erforderlich ist.

Eine Herz-Lungen-Maschine der eingangs genannten erfindungsgemäßen Art hat gegenüber den im Stand der Technik bekannten Herz-Lungen-Maschinen den besonderen Vorteil, dass hier nicht nur die an sich bekannten Bauteile oder Baugruppen in ihren Ausmaßen zu kleineren Baugrößen skaliert werden, sondern insbesondere, dass das Verhältnis von Membranoberfläche im Oxygenator zu dem mindestens benötigten Arbeitsvolumen der Herz-Lungen-Maschine in Richtung eines größeren Verhältnisses optimiert werden kann. Hierdurch erschließen sich gerade mit der erfindungsgemäßen Herz-Lungen-Maschine Anwendungsgebiete bei Neugeborenen, da durch die erfindungsgemäße Ausführung des kanalartig ausgebildeten Arbeitsvolumens und bevorzugt eines darin angeordneten Wärmetauscherelementes das benötigte Füll- bzw. Arbeitsvolumen kleiner als 125 Milliliter sein kann, bevorzugt kann sogar ein Füllvolumen kleiner gleich 75 Milliliter realisiert sein, jeweils bereits unter Berücksichtigung der weiteren Blutvolumina in den Blutzufuhr- und Abfuhrschläuchen sowie des Arbeitsvolumens des Kardiotomiereservoirs. Derart kleine Volumina können dabei insbesondere bei Membranoberflächen des Oxygenators von 0,21 bzw. 0,36 Quadratmeter realisiert werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den nachfolgenden Figuren dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 ein Kardiotomiereservoir gemäß der Erfindung

Figur 2 eine gesamte Herz-Lungen-Maschine mit einem

Kardiotomiereservoir gemäß Figur 1

Die Figur 1 zeigt in zwei Schnitt- und einer perspektivischen Darstellung ein Kardiotomiereservoir, wie es an einer erfindungsgemäßen Herz-Lungen-Maschine zum Einsatz kommen kann.

Das Kardiotomiereservoir 1 weist hierbei ein oberes Notfallvolumen 2 und ein unteres Arbeitsvolumen 3 auf. Das untere Arbeitsvolumen 3 ist dabei im Wesentlichen definiert durch einen Kanal 4, der mit seinem oberen Ende 4a in das Notfallvolumen mündet und mit seinem unteren Ende 4b in den Bluteingang einer Blutpumpe, die z. B. hier zentrisch in einem Oxygenator angeordnet sein kann.

Die untere Schnittdarstellung zeigt dabei, dass der Kanal 4 ausgebildet ist mit einem kreisförmigen, gleich bleibenden Querschnitt über die gesamte Länge des Kanals 4 zwischen den beiden Enden 4a und 4b, wobei hier dargestellt ist, dass in diesem Kanal 4 ein Wärmetauscherelement 5 angeordnet ist, welches auf seiner Außenseite radial vorspringende Lamellen 5a trägt und wobei weiterhin dieses Wärmetauscherelement doppelwandig ausgebildet ist mit einem inneren Rohr 6, welches zur Zuführung von Wärmetauscherflüssigkeit vorgesehen ist über den oberhalb und außerhalb des Kardiotomiereservoirs liegenden Zufluss 6a.

Das äußere Rohr 7 trägt dabei unmittelbar die Lamellen 5a des Wärmetauscherelementes, wobei in dem Zwischenbereich zwischen dem inneren Rohr 6 und dem äußeren Rohr 7 die Wärmetauscherflüssigkeit wieder nach oben strömt und aus dem Ausgang 7a oberhalb des Kardiotomiereservoirs austritt.

Zumindest der untere Bereich 1a des Kardiotomiereservoirs 1 , bevorzugt der gesamte Reservoirbereich ist aus einem transparenten Kunststoff ausgebildet, um die Höhe des Blutpegels innerhalb des Kanals 3/4 visuell beobachten zu können.

Ersichtlich wird hier gerade bei Betrachtung der unteren Schnittdarstellung, dass durch die Einführung des Wärmetauscherelementes 5 in den Kanal 4 neben dem ohnehin reduzierten Volumen des Kanals weiterhin das Blutvolumen vermindert wird, da das Wärmetauscherelement 5 signifikant Blut aus dem Kanal 4 verdrängt.

Neben dem Wärmetauscherelement kann es hier auch vorgesehen sein, einen Filter 8 im Kardiotomiereservoir vorzusehen, wobei Wärmetauscherelement und Filter nebeneinander angeordnet sind, insbesondere dabei in einer Symmetrieebene E der im Wesentlichen herzförmig gestalteten Querschnittsform des Kardiotomiereservoirs 1 liegen. Der Filter 8 weist dabei beispielsweise einen Blutzufluss 8a sowie auch andere Zuführungen für z. B. Medikamentengaben oder ähnliches auf.

Das Kardiotomiereservoir 1 der hier dargestellten Art weist an seinem unteren Ende 1b die Möglichkeit auf, an ein oberes Ende eines Oxygenators 9 angekoppelt zu werden.

Die Figur 2 zeigt eine durch die Ankopplung realisierte Herz-Lungen-Maschine der erfindungsgemäßen Art, bei der das Kardiotomiereservoir 1 , wie es in der Figur 1 beschrieben ist, an das obere Ende eines Oxygenators 9 angekoppelt ist. Der Oxygenator 9 weist dabei einen Bluteingang 10 auf, der im Wesentlichen durch die Mündungsöffnung einer zentrisch im Oxygenator 9 angeordneten Blutpumpe gegeben ist, die hier als Rotorpumpe ausgebildet ist.

Durch die zentrische Mündungsöffnung des Rotors wird das Blut aus der Bluteingangsöffnung 10 aus dem Arbeitsvolumen 3 bzw. dem Kanal 4 des Kardiotomiereservoirs 1 angesaugt und an den semipermeablen Membranen 1 1 , die koaxial um die Pumpenmechanik angeordnet sind, vorbeigefördert. Dabei sind

die semipermeablen Membranen 11 durch Gaseinlass 12 und Gasauslass 13 mit einem geeigneten Gas zur Oxygenierung des Blutes durchströmt. Das oxygenierte Blut kann sodann aus dem Blutauslass 14 aus der erfindungsgemäßen Herz- Lungen-Maschine austreten und z. B. durch einen Schlauch dem Patienten zugeführt werden.

Der Antrieb der Blutpumpe, die im Wesentlichen hier durch den drehbar gelagerten Rotor 15 gegeben ist, kann hier durch eine magnetische Wirkverbindung bzw. magnetische Kupplung zum Rotor 15 erfolgen. Hierzu kann ein Oxygenator der erfindungsgemäßen Art eine zentrische Bohrung aufweisen, in die ein Antrieb 16 mit einer angetriebenen engekapselten Welle 17 eingesetzt werden kann, die an ihrem oberen Ende eine entsprechende Magnetkupplung zur Mitbewegung des Rotors durch magnetische Ankopplung aufweist. So kann zumindest ein Antrieb 16 jederzeit wieder verwendet werden.

Nicht dargestellt ist in dieser Zeichnung die Möglichkeit, zwischen dem oberen Ende des Oxygenators 9 und dem unteren Ende des Kardiotomiereservoirs 1 ein Zwischenelement einzufügen, mit dem eine Umschaltung bewirkt werden kann, nämlich um zum einen das Blut aus dem Blutauslass des Kanals 4 zu beziehen oder nach Umschaltung alternativ aus einem anderen Blutauslass, der z. B. direkt durch einen Schlauch mit einem Patienten verbunden sein kann.

Mit Bezug auf die Figur 2 ist hier erkennbar, dass über die Länge L, die im Wesentlichen der Länge des Kanals 4 bzw. der Höhe des Arbeitsvolumens entspricht, der Blutfüllstand im Kardiotomiereservoir bzw. dessen unteren Arbeitsvolumens 3 visuell beobachtet werden kann, da sich dieser Bereich des Kardiotomiereservoirs bzw. der Kanal oberhalb und außerhalb des Oxygenators 9 angeordnet ist und dabei weiterhin von transparentem Material umgeben ist, so dass die Blutsäule unmittelbar von einem behandelnden Arzt beobachtet werden kann. Der Füllstand des Blutes innerhalb des Kanals 4 kann somit jederzeit korrigiert werden.

Bezüglich sämtlicher Ausführungen ist festzustellen, dass die in Verbindung mit einer Ausführung genannten technischen Merkmale nicht nur bei der spezifischen Ausführung eingesetzt werden können, sondern auch bei den jeweils anderen Ausführungen. Sämtliche offenbarten technischen Merkmale dieser Erfindungsbeschreibung sind als erfindungswesentlich einzustufen und beliebig miteinander kombinierbar oder in Alleinstellung einsetzbar.