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Patent Searching and Data


Title:
HEAT EXCHANGER, IN PARTICULAR FOR MOTOR VEHICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/042187
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a heat exchanger, in particular for motor vehicles, composed of tubes (3) which have in each case one overall cross section (3a) and can be traversed by a medium to be cooled. It is proposed according to the invention that the overall cross section (3a) can be divided into at least two partial cross sections.

Inventors:
GESKES PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/009593
Publication Date:
April 19, 2007
Filing Date:
October 04, 2006
Export Citation:
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Assignee:
BEHR GMBH & CO KG (DE)
GESKES PETER (DE)
International Classes:
F28D1/053; F28F21/08
Domestic Patent References:
WO2003093751A22003-11-13
Foreign References:
EP0672472A11995-09-20
DE29605634U11996-08-01
EP1429101A22004-06-16
EP0092033A21983-10-26
US20010027857A12001-10-11
Attorney, Agent or Firm:
BEHR GMBH & CO. KG (Stuttgart, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Wärmeübertrager, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bestehend aus jeweils einen Gesamtquerschnitt (3a) aufweisenden Rohren (3), welche von einem zu kühlenden Medium durchströmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamtquerschnitt (3a) in mindestens zwei Teilquerschnitte aufteilbar ist.

2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamtquerschnitt (3a) etwa rechteckförmig ausgebildet ist.

3. Wärmeübertrager nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamtquerschnitt oval ausgebildet ist.

4. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge- kennzeichnet, dass die mindestens zwei Teilquerschnitte (15a; 18,

19, 20; 26, 27, 28; 34 35, 36; 41 , 42, 43) rechteckförmig ausgebildet sind.

5. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge- kennzeichnet, dass jeder Teilquerschnitt (15a) als einzelnes Rohr

(15) ausgebildet ist und der Wärmeübertrager mindestens zwei Rohrreihen (12, 13; 18, 19, 20) aufweist.

6. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge- kennzeichnet, dass jeder Teilquerschnitt als Kammer (26, 27, 28; 34,

35, 36; 41 , 42, 43) eines Mehrkammerrohres (25, 33, 40) ausgebildet ist.

7. Wärmeübertrager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern (26, 27, 28; 34, 35, 36; 41 , 42, 43) durch Stege (29, 30; 37a, 37b, 38a, 38b) voneinander abteilbar sind.

8. Wärmeübertrager nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrkammerrohr (25, 33, 40) einstückig aus einem Blech formbar, vorzugsweise falzbar ist.

9. Wärmeübertrager nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich- net, dass das Mehrkammerrohr zweistückig, insbesondere aus zwei

Halbschalen ausgebildet ist.

10. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrkammerrohr (25, 33, 40) stoffschlüssig verbindbar, insbesondere lötbar, schweißbar, klebbar, ist.

11.Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Teilquerschnitt (18, 19, 20; 26, 27, 28; 34, 35, 36; 41 , 42, 43) Turbulenzerzeuger angeordnet sind.

12. Wärmeübertrager nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Turbulenzerzeuger als Innen- oder Stegrippe (24, 32, 39) ausgebildet und mit den Rohren (18, 19, 20; 25, 33) stoffschlüssig verbunden sind.

13. Wärmeübertrager nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Turbulenzerzeuger als aus den Rohren (40) ausgeformte Strukturelemente (44, 45, 46, 47), insbesondere Noppen oder so genannte Winglets ausgebildet sind.

14. Wärmeübertrager nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilquerschnitte bzw. die Einzelrohre (18, 19, 20; 26, 27, 28; 34, 35, 36; 41 , 42, 43) eine Rohrhöhe h in einem Bereich von 4 bis 15 mm, vorzugsweise von 8 bis 11 mm aufweisen.

15. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilquerschnitte bzw. Einzelrohre (18, 19, 20; 26, 27, 28; 34, 35, 36; 41 , 42, 43) eine Rohrbreite b und ein Verhältnis von Rohrbreite b zu Rohrhöhe h im Bereich von 2 bis 10, insbesondere im Bereich von 3 bis 7 und besonders bevorzugt im Bereich von 4 bis 6 aufweisen.

16. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge- kennzeichnet, dass er aus Aluminiumwerkstoffen herstellbar ist.

17. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass er aus Edelstahl herstellbar ist.

18. Verwendung eines Wärmeübertragers insbesondere nach einem der

Ansprüche 1 bis 17, als Ladeluftkühler in einem AGR-System einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges.

19. Verwendung eines Wärmeübertragers insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 17, als Abgaskühler in einem AGR-System einer

Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges.

20. Verwendung eines Wärmeübertrager insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 17, als Kühler zur Abkühlung eines Abgas- Ladeluftgemisches in einem AGR-System einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges.

Description:

Wärmeübertrager, insbesondere für Kraftfahrzeuge

Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager, insbesondere für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Die Abgasrückführung (Abkürzung: AGR) wird aufgrund gesetzlicher Bestimmungen zur Absenkung der Emissionen bei Kraftfahrzeugen eingesetzt. Dabei wird dem Abgasstrom ein Teilstrom entnommen, gegebenenfalls gekühlt und dem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine wieder zugeführt. Die Rückführrate wird dabei durch ein AGR- Ventil geregelt, welches sich in der AGR-Leitung befindet. Im Abgasstrom der Brennkraftmaschine ist eine Ab- gasturbine angeordnet, welche einen in der Ansaugleitung angeordneten Verdichter antreibt. Die Entnahme des Abgasstromes kann vor der Abgas- turbine, d. h. auf der Hochdruckseite oder hinter der Abgasturbine, d. h. auf der Niederdruckseite erfolgen.

Durch die DE 103 51 546 A1 der Anmelderin wurde ein AGR-System bekannt, bei welchem der AGR-Strom auf der Hochdruckseite, also stromaufwärts der Abgasturbine entnommen, ein- oder zweistufig abgekühlt und an- schließend dem Ansaugbereich der Brennkraftmaschine zugeführt wird. Bei der Kühlung des Abgases in einem Abgaskühler, der in der Regel aus korrosionsbeständigem Material wie z. B. Edelstahl hergestellt ist, fällt ein saures Kondensat aus, welches bei nicht korrosionsbeständigen Werkstoffen Korrosionsschäden hervorrufen kann. Dies kann dann beispielsweise auftreten, wenn das gekühlte Abgas, vermischt mit dem saurem Kondensat, anschlie-

ßend in einen Aluminiumwärmeübertrager, z. B. einen Ladeluftkühler eintritt, was beispielsweise beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 der Fall ist. Da Ladeluftkühler in der Regel als Aluminiumwärmeübertrager ausgebildet sind, sind sie gegen derartige Korrosionsangriffe empfindlich.

Durch die WO 00/77353 A2 wurde ein AGR-System bekannt, bei welchem der AGR-Strom stromabwärts der Abgasturbine, also auf der Niederdruckseite entnommen, in einem Abgaskühler gekühlt und dem Frischluftstrom beigemischt wird. Das Gemisch aus Frischluft und gekühltem Abgas wird zu- nächst vorgekühlt, dann in einem Verdichter auf Ladedruck gebracht, in einem Ladeluftkühler abgekühlt und dann der Brennkraftmaschine zugeführt. Auch hier tritt das erwähnte Korrosionsproblem in den beiden Zwischenkühlern auf, da diese ebenfalls von dem bei der Abgaskühlung ausgefallenen Kondensat beaufschlagt werden.

Neben dieser Anwendung ist bekannt, dass reines Abgas direkt durch einen luftgekühlten Kühler geleitet werden kann und auch hier saures Kondensat anfällt.

Ladeluftkühler in Aluminiumbauweise sind meistens einreihig ausgebildet und weisen von der Ladeluft durchströmbare Rohre mit einem flachen Rechteckquerschnitt auf. In den Rohren sind zur Erhöhung der Turbulenz und des Wärmeüberganges auf der Rohrinnenseite so genannte Turbulenzeinlagen oder Stegrippen angeordnet und mit der Innenwand der Flachrohre verlötet. Dadurch ergibt sich neben der Verbesserung des Wärmeüberganges eine erhöhte Innendruckfestigkeit für das flache Rohr, da die Stegrippen als Zuganker wirken. Bei einem Korrosionsangriff sind insbesondere diese Zuganker verstärkt dem Korrosionssangriff ausgesetzt und verlieren daher im Laufe der Zeit ihre Festigkeit, so dass die Rohre unter dem Druck der verdichteten Ladeluft undicht werden oder bersten können.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmeübertrager der eingangs genannten Art in seiner Korrosionsbeständigkeit zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Gesamtquerschnitt eines Flachrohres in mindestens zwei Teilquerschnitte aufgeteilt wird, so dass sich mehrere Einzelrohre mit etwa dem gleichen Gesamtquerschnitt ergeben. Damit wird der Vorteil einer höheren Innendruckfestigkeit für die Rohre des Wärmeübertragers erzielt. Die insbesondere für einen Ladedruck bei Ladeluftkühlern erforderliche Innendruckfestigkeit wird nahezu allein durch den erfindungsgemäßen Querschnitt der Einzelrohre aufgebracht, die somit quasi selbst tragend sind und prinzipiell - aus Festigkeitsgründen - keine Einlagen mit Zugankerwirkung mehr benötigen. Gleichwohl können auch derartige Turbulenzeinlagen zur Erhöhung des Wärmeüberganges auf der Ladeluftseite vorgesehen werden. Je mehr Rohre in der Tiefe des Kühlers angeordnet sind, umso mehr selbst tragend sind die Rohre von sich aus.

Der Gesamtquerschnitt der Rohre kann entweder etwa rechteckförmig, oval, flachoval oder auch elliptisch ausgebildet sein, wobei die Telquerschnitte im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet sind.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die Teilquer- schnitte auch in einem gemeinsamen Rohr, einem so genannten Mehrkammerrohr realisiert werden, welches etwa rechteckförmig ausgebildete Kammern aufweist, die durch Stege oder Falze voneinander getrennt sind. Vorzugsweise kann ein derartiges Mehrkammerrohr aus einem Blech geformt und am Ende des Umformprozesses durch eine Schweißnaht geschlossen werden. Die Stege sind mit der Rohrinnenwand verlötet und vermitteln dem Rohr somit die erforderliche Innendruckfestigkeit. In einer alternativen Ausführung kann das Mehrkammerrohr auch aus zwei Halbschalen mit entsprechenden Stegen zur Ausbildung der Kammern hergestellt werden, wobei die Halbschalen längsseitig durch zwei Längsnähte, vorzugsweise durch Schweißen verbunden werden. Damit wird der Vorteil eines wirtschaftlichen Herstellungsverfahrens für die erfindungsgemäßen Rohre erreicht. In einer weiteren Ausführung sind die Rohre und/oder die Mehrkammerrohe stoffschlüssig verbindbar, insbesondere lötbar, schweißbar, klebbar.

- A -

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können - wie bereits erwähnt - innerhalb der Einzelrohrquerschnitte Turbulenzerzeuger in Form von Stegrippen oder dergleichen angeordnet sein, die mit den Innenwandungen der Einzelrohre verlötbar sind. Diese Turbulenzeinlagen werden in erster Linie zur Verbesserung der Wärmeübertragung auf der Rohrinnenseite und nur sekundär zur Erhöhung der Innendruckfestigkeit verwendet. Daher kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auf derartige Turbulenzeinlagen gänzlich verzichtet und stattdessen eine Ausformung von Turbulenz erzeugenden Strukturelementen aus den Rohrwandungen vorgesehen wer- den. Beispielsweise können derartige Strukturelemente in Form von winglets - wie aus dem Stand der Technik bekannt - ausgebildet sein, d. h. etwa pfeilförmig angeordnete Elemente, welche in der Strömung einen Wirbelzopf erzeugen. Möglich sind auch aus der Rohrwandung ausgeprägte Noppen, welche in die Gas- bzw. Ladeluftströmung hineinragen.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weisen die Rechteckquerschnitte der Einzelrohre bzw. Kammern bei Mehrkammerrohren hinsichtlich der Rohrhöhe und Rohrbreite bevorzugte Abmessungen auf: die Rohrhöhe h liegt in einem Bereich von 4 bis 15 mm, vorzugsweise bei etwa 10 mm. Ausgehend von diesem Bereich für die Rohrhöhe h ist erfindungsgemäß ein Verhältnis von einer Rohrbreite zur Rohrhöhe im Bereich von 2 bis 7, insbesondere 3 bis 7 und bevorzugt im Bereich von 4 bis 6 vorgesehen. Damit wird der Vorteil eines innendruckfesten Querschnittes erreicht, welcher den auftretenden Drücken, insbesondere resultierend aus dem Lade- druck des AGR-Systems, ohne Verformung standhält. Damit sind grundsätzlich keine Turbulenzeinlagen mit Zuganker notwendig, welche besonders korrosionsanfällig sind. Somit wird diese Schwachstelle im Stand der Technik durch eine angepasste Querschnittsgestaltung der Rohre beseitigt. Statt der Turbulenzeinlagen können daher aus der Rohrwandung ausgeformte Strukturelemente verwendet werden, wodurch der Druckabfall in den Rohren reduziert wird.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der erfindungsgemäße Wärmeübertrager besonders vorteilhaft als Ladeluftkühler oder Abgas- kühler in einem AGR-System verwendbar, wobei die Rohre des Ladeluftküh-

lers oder Abgaskühlers von Ladeluft, Abgas oder einem Gemisch aus Ladeluft und gekühltem, rückgeführten Abgas durchströmt werden. Dies tritt insbesondere bei einer Niederdruckentnahme des rückgeführten Abgases auf, kann jedoch auch bei einer Hochdruckentnahme der Fall sein, wie der ein- gangs erwähnte Stand der Technik zeigt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen teilweise dargestellten Ladeluftkühler nach dem Stand der

Technik,

Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Ladeluftkühler,

Fig. 3 einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen dreireihigen Ladeluftkühlers, Fig. 3a ein erfindungsgemäßes Mehrkammerrohr mit drei Kammern für einen Ladeluftkühler,

Fig. 3b ein abgewandeltes Mehrkammerrohr,

Fig. 4 ein Mehrkammerrohr mit eingeprägten Strukturelementen und Fig. 4a eine perspektivische Darstellung des Mehrkammerrohres gemäß Fig. 4.

Fig. 1 zeigt schematisch und in Explosivdarstellung einen Ladeluftkühler 1 nach dem Stand der Technik. Derartige bekannte Ladeluftkühler werden für die Aufladung von Verbrennungsluft für Verbrennungsmotoren von Kraftfahr- zeugen eingesetzt, sie befinden sich stromabwärts eines von einer Abgas- turbine angetriebenen Verdichters in der Ansaugleitung und kühlen die verdichtete Ladeluft ab, um den Liefergrad für den Verbrennungsmotor zu erhöhen. In Kraftfahrzeugen werden vorrangig Ladeluftkühler in Aluminiumbauweise verwendet, d. h. sämtliche Teile des Ladeluftkühlers bestehen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen und sind somit mit einander verlöt- oder verschweißbar. Der bekannte Ladeluftkühler 1 besteht aus einem Block 2, welcher aus Flachrohren 3 und Wellrippen 4 sowie seitlich angeordneten Seitenteilen 5 aufgebaut ist. Die Rohre 3 kommunizieren mit einem Sammelkasten 6, welcher einen Rohrboden 7, einen Kasten 8, einen Deckel 9 und einen Ein- bzw. Auslassstutzen 10 für die Ladeluft aufweist. Sämtliche Teile

werden - wie erwähnt - miteinander verlötet und/oder verschweißt. Der Block 2 ist einreihig ausgebildet, weist also nur eine Reihe von Rohren 3 auf, welche einen flachen rechteckförmigen Querschnitt 3a aufweisen. In den Rohren 3 sind -was nicht dargestellt ist - so genannte Turbulenzeinlagen, z. B. in Form von so genannten Stegrippen angeordnet, welche mit den Rohren 3 verlötet sind und somit als Zuganker wirken, um ein Ausbeulen der Rohre unter der Wirkung des Innendrucks der Ladeluft zu vermeiden. Gleichzeitig bewirken die Turbulenzeinalgen eine Erhöhung des Wärmeüberganges der Ladeluft an die Rohrinnenwand. Die Außenflächen der Rohre 3, welche durch die Rippen 4 (Sekundärflächen) vergrößert sind, werden von Umgebungsluft umströmt - die Luftströmungsrichtung ist durch einen Pfeil L gekennzeichnet.

Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Ladeluftkühler 11 , welcher ähnlich wie der bekannte Ladeluftkühler 1 gemäß Fig. 1 aufgebaut, jedoch zweireihig mit zwei in Luftströmungsrichtung L hintereinander angeordneten Rohrreihen 12, 13 ausgebildet ist. Im übrigen werden für gleiche Teile gleiche Bezugszahlen wie in Fig. 1 verwendet. Durchgehende Rippen 4, vorzugsweise als Wellrippen ausgebildet, erstrecken sich über beide Rohrreihen 12, 13, wobei jeweils die äußerste Wellrippe 4 durch ein Seitenteil 5 abgeschlossen wird. Die beiden Rohrreihen 12, 13 bilden mit den Rippen 4 und den Seitenteilen 5 einen Block 14, welcher in Luftströmungsrichtung L eine Tiefe T aufweist, welche der Tiefe T des bekannten Ladeluftkühlers gemäß Fig. 1 ungefähr entspricht. Die beiden Rohrreihen 12, 13 weisen jeweils Rohre 15 mit einem Rechteck- querschnitt 15a auf, welcher etwa die Hälfte des Rechteckquerschnittes 3a des bekannten Ladeluftkühlers 1 gemäß Fig. 1 beträgt. Zwischen beiden Rohrreihen 12, 13 befindet sich ein Luftspalt 16. Die Rohrenden der beiden Rohrreihen 12, 13 werden von einem Boden 17 mit entsprechend angeordneten Aufnahmeöffnungen 17a aufgenommen. Beide Rohrreihen 12, 13 werden somit parallel von Ladeluft durchströmt. Die Querschnitte 15a der beiden Rohrreihen 12, 13 sind derart bemessen, dass sie dem aus dem Ladeluftdruck resultierenden Innendruck grundsätzlich ohne die Verwendung von Einlagen mit Zugankerwirkung standhalten. Die Rohrquerschnitte 15a erhalten allerdings eine gewisse Stützwirkung durch die Anordnung der WeII- rippen 4, welche mit den Rohren 15 zu dem Block 14 verlötet sind. Diese

erfindungsgemäße Bauweise des Ladeluftkühlers 11 kann besonders vorteilhaft in einem AGR-System eingesetzt werden, in welchem der Ladeluftkühler 11 nicht nur mit reiner Frischluft (Ladeluft), sondern auch mit Abgas, insbesondere gekühltem rückgeführtem Abgas beaufschlagt wird, welches korrosive Kondensate enthält oder enthalten kann. Dadurch, dass die Innendruckfestigkeit verstärkende Turbulenzeinlagen grundsätzlich entfallen können, ist der erfindungsgemäße Ladeluftkühler weniger korrosionsanfällig, da die Rohrwandungen weniger stark angegriffen werden als im Strömungsquerschnitt befindliche Turbulenzeinlagen. Selbst für den Fall, dass zur Er- höhung des Wärmeüberganges Turbulenzeinlagen verwendet werden, kann deren korrosionsbedingte Schwächung infolge Materialabtragung nicht zu einem Versagen oder Undicht werden der Rohre führen.

Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Aus- schnitt eines dreireihigen Ladeluftkühlers, d. h. mit drei in Luftströmungsrichtung L hintereinander angeordneten Rohren bzw. Rohrreihen 18, 19, 20. Beiderseits der Rohre 18, 19, 20 sind von Umgebungsluft überströmte Rippen (Wellrippen) 21 angeordnet. Zwischen den Rohrreihen 18, 19, 20 befinden sich Luftspalte 22, 23. Die Rohre 18, 19, 20 weisen einen Rechteck- querschnitt mit einer Rohrbreite b und einer Rohrhöhe h auf. Innerhalb der Rohrquerschnitte sind Turbulenzeinlagen 24 oder so genannte Stegrippen angeordnet - die, wie erwähnt, keine primär tragende, sondern in erster Linie die Funktion haben, den ladeluftseitigen Wärmeübergang zu verbessern.

Fig. 3a zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung in Form eines Mehrkammerrohres 25, welches drei Kammern 26, 27, 28 aufweist, welche jeweils durch einen Steg bzw. einen doppelwandigen Falz 29, 30 voneinander abgeteilt sind. Das Mehrkammerrohr 25 ist durch Umformung (Faltung und Falzung) aus einem Blechband herstellbar und wird seitlich an einer Naht- stelle 31 verschweißt oder verlötet. Ebenso werden die Falze 29, 30 im Bereich ihrer Kontaktstellen 29a, 30a mit der Rohrwand verlötet, wodurch eine Zugankerwirkung, d. h. eine erhöhte Innendruckfestigkeit hergestellt wird. Die Kammern 26, 27, 38 weisen ebenfalls eine Rohrhöhe h und eine Rohrbreite b auf. In den Kammerquerschnitten können Turbulenzeinlagen 32 an- geordnet sein.

Fig. 3b zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung in Form eines Mehrkammerrohres 33 mit drei Kammern 34, 35, 36, welche durch sich gegenseitig auf halber Rohrhöhe kontaktierende Stege bzw. Falze 37a, 37b, 38a, 38b abgeteilt werden. Das Mehrkammerrohr 33 kann aus einem Blechband hergestellt werden, wobei die Stege 37a, 37b, 38a, 38b im Bereich ihrer Kontaktstellen miteinander verlötet werden, um somit die gewünschte Zugankerwirkung zu erreichen. Turbulenzeinlagen 39 können ebenfalls vorgesehen werden. Die Abmessungen der Kammern sind wiederum mit der Rohrhöhe h und der Rohrbreite b bezeichnet.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Abmessungen der Rohrbreite und Rohrhöhe wie folgt gewählt: die Rohrhöhe h liegt vorzugsweise im Bereich von 4 bis 15 mm, wobei das Verhältnis aus Rohr- breite b und Rohrhöhe h m Bereich von 2 bis 10, vorzugsweise im Bereich von 3 bis 7 und besonders bevorzugt im Bereich von 4 bis 6 liegt. Durch diese Abmessungen kann eine hinreichende Innendruckfestigkeit bei relativ niedrigem ladeluftseitigem Druckabfall erzielt werden.

Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in Form eines (einstückigen) Mehrkammerrohres 40 mit drei Kammern 41 , 42, 43, in dessen Rohrwandungen paarweise angeordnete, in den Kammerquerschnitt hineinragende Strukturelemente 44/45, 46/47 eingeformt sind.

Flg. 4a zeigt eine perspektivische Darstellung auf die Außenseite des Mehrkammerrohres 40: die Strukturelemente 44, 45 sind paarweise und V-förmig zueinander angeordnet und sind an sich als so genannte winglets aus dem Stand der Technik, insbesondere für Abgaswärmeübertrager der Anmelderin bekannt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist also gänzlich auf die Innen- druckfestigkeit erhöhende Turbulenzeinlagen verzichtet, und zwar zu Gunsten der Strukturelemente 44, 45, 46, 47, welche durch Verwirbelung den Ia- deluftseitigen Wärmeübergang verbessern.