FEUSTEL REINHARD (DE)
MAYER BERNHARD (DE)
WEHLING LUDWIG (DE)
FEUSTEL REINHARD (DE)
MAYER BERNHARD (DE)
FR2873635A1 | 2006-02-03 | |||
DE3812564A1 | 1989-11-02 | |||
FR2142787A1 | 1973-02-02 | |||
EP0345706A1 | 1989-12-13 | |||
JPH05116627A | 1993-05-14 |
Patentansprüche Schienenfahrzeug, mit einer Trittanordnung (T) zur Überwindung eines Höhenunterschiedes zwischen einem Fußboden (F) des Schienenfahrzeugs und einem Bahnsteig, dadurch gekennzeichnet, dass eine oberste Trittstufe der Trittanordnung (T) fahrzeugseitig um eine Horizontalachse (D) drehbar angebracht ist und ein Antrieb (A) zum Einstellen eines Neigungswinkels der obersten Trittstufe vorgesehen ist. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuervorrichtung für den Antrieb (A) der obersten Trittstufe vorgesehen ist, wobei die Steuervorrichtung den Neigungswinkel der obersten Trittstufe abhängig von aktuellen Daten über eine Bahnsteighöhe einstellt. Schienenfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es eine drahtlose Empfangseinrichtung für aktuelle Daten über die Bahnsteighöhe aufweist, wobei die Empfangseinrichtung in einer Signalverbindung zu der Steuervorrichtung steht. Schienenfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Sensor zum aktuellen Erfassen einer Bahnsteighöhe aufweist, der in einer Signalverbindung zu der Steuervorrichtung steht. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trittanordnung (T) zwei Trittabschnitte (TAI, TA2) aufweist, die zur Ausbildung eines Klapptritts gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die zwei Trittabschnitte (TAI, TA2) in einer ersten Stellung, bei der sie zur Ausbildung der obersten Trittstufe horizontal angeordnet sind und mit dem Fußboden (F) des Schienenfahrzeugs fluchten, sowie in einer zweiten Stellung, bei der ein äußerer Trittabschnitt (TA2) eine Stufe ausbildet, arretierbar sind. 6. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spalt zwischen der obersten Trittstufe und dem Fußboden (F) des Schienenfahrzeugs mittels einer beweglichen Lasche (L) überbrückt ist. 7. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Horizontalachse (D) , um die die oberste Trittstufe der Trittanordnung (T) drehbar ist, in einem Abstand von wenigstens 10 cm unterhalb einer Oberkante des Fußbodens (F) des Schienenfahrzeugs angeordnet ist. 8. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trittanordnung (T) als in seiner Gesamtheit um die Horizontalachse (D) drehbares Modul ausgebildet ist. |
Schienenfahrzeug in Hochflurausführung mit höheneinstellbarer Trittstufe
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit einer Trittanordnung zur Überwindung eines Höhenunterschiedes zwischen einem Fußboden des Schienenfahrzeugs und einem
Bahnsteig.
Insbesondere bei Hochflur-Schienenfahrzeugen kommen bei verschiedenen Bahnbetreibern als Trittanordnung Klapptritte zum Einsatz. Mit Hilfe dieser Klapptritte wird ein
Mischbetrieb des Schienenfahrzeugs zwischen
Niederflurbahnsteigen und Hochflurbahnsteigen ermöglicht. Dabei liegt eine Bahnsteighöhe beispielsweise in Deutschland zwischen etwa 30 cm und 96 cm. Ein Höhenunterschied zwischen Hochflurausführung und Niederflurausführung beträgt
mindestens 25 cm, wobei dieser Höhenunterschied typischer Weise mit Hilfe eines Klapptritts überwunden wird.
Zusätzlich zu den beiden Einstiegshöhen für die
Niederflurausführung und die Hochflurausführung kommt es vor, dass die Bahnsteighöhe beispielsweise im Hochflurbereich über die zu fahrende Strecke eines Schienenfahrzeugs variiert. Dies kann dazu führen, dass die Stufe bzw. der
Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Fahrzeugfußboden Werte annimmt, die eine Benutzung eines Einstiegs des
Schienenfahrzeugs insbesondere für Rollstuhlfahrer schwierig gestaltet. In dieser Hinsicht wird ein Höhenunterschied von weniger als 5 cm zwischen Bahnsteig und Fahrzeugfußboden als vorteilhaft angesehen. Die Gewährleistung eines Höhenunterschieds von beispielsweise weniger als 5 cm vermag die bekannte Trittanordnung nicht zu leisten . Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahrzeug der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass insbesondere im Hochflurbereich eine bequemere Benutzung des Einstiegs des Schienenfahrzeugs ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs angegebenen
Schienenfahrzeug dadurch gelöst, dass eine oberste Trittstufe der Trittanordnung fahrzeugseitig um eine Horizontalachse drehbar angebracht ist und ein Antrieb zum Einstellen eines Neigungswinkels der obersten Trittstufe vorgesehen ist.
Im einfachsten Fall wird die Trittanordnung ausschließlich von der obersten Trittstufe gebildet, so dass ein
Höhenausgleich zwischen dem Fahrzeugfußboden und dem
Bahnsteig mit Hilfe geeigneter Einstellung des
Neigungswinkels der obersten Trittstufe, die dann einzige Trittstufe ist, überwunden wird. Denkbar ist außerdem, dass die vorgestellte Ansteuerung der Trittstufe im
Niederflurbereich erfolgt.
Aufgrund der Einstellbarkeit des Neigungswinkels der obersten Trittstufe wird es ermöglicht, dass manuell oder automatisch beispielsweise bei Einfahrt in einen Bahnhof ein
Höhenunterschied zwischen dem Fußboden Schienenfahrzeugs und dem Bahnsteig gering gehalten wird.
Bevorzugt ist eine Steuervorrichtung für den Antrieb der obersten Trittstufe vorgesehen, wobei die Steuervorrichtung den Neigungswinkel der obersten Trittstufe abhängig von aktuellen Daten über eine Bahnsteighöhe einstellt. Die
Steuereinrichtung erhält somit beispielsweise vor Einfahrt in einen Bahnhof aktuelle Daten über die dort zu erwartende Bahnsteighöhe. Aufgrund dieser Daten stellt die
Steuervorrichtung den Neigungswinkel der obersten Trittstufe geeignet ein. Vorteilhafterweise kann das Schienenfahrzeug eine drahtlose Empfangseinrichtung für aktuelle Daten über die Bahnsteighöhe aufweisen, wobei die Empfangseinrichtung in einer
Signalverbindung zu der Steuervorrichtung steht. Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise vor Einfahrt in einen Bahnhof, über eine drahtlose Kommunikationsverbindung
erforderliche Daten über die zu erwartende Bahnsteighöhe an das Schienenfahrzeug zu übermitteln. Aufgrund dieser Daten erfolgt über die Steuervorrichtung eine geeignete Einstellung des Neigungswinkels der obersten Trittstufe.
Alternativ ist es auch möglich, dass das Schienenfahrzeug einen Sensor zum aktuellen Erfassen einer Bahnsteighöhe aufweist, der dann ebenfalls in einer Signalverbindung zu der Steuervorrichtung steht.
Die Trittanordnung weist bevorzugt zwei Trittabschnitte auf, die zur Ausbildung eines Klapptritts gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die zwei Trittabschnitte in einer ersten Stellung, bei der sie für einen Hochflurbahnsteig horizontal angeordnet sind und mit dem Fußboden des
Schienenfahrzeugs fluchten, sowie in einer zweiten Stellung, bei der für einen Niederflurbahnsteig ein äußerer
Trittabschnitt eine Stufe ausbildet, arretierbar sind. In dieser Weise wird der Mischbetrieb für das Schienenfahrzeug zwischen Hochflur- und Niederflurbetrieb ermöglicht.
Aufgrund der Drehbarkeit der obersten Trittstufe um die
Horizontalachse kann sich ein Spalt zwischen der obersten Trittstufe und dem Fußboden des Schienenfahrzeugs ergeben. Dieser wird bevorzugt mittels einer beweglichen Lasche, die an der dem Fahrzeug zugewandten Seite der obersten Trittstufe angebracht ist, überbrückt werden. Die Horizontalachse, um die die oberste Trittstufe der
Trittanordnung drehbar ist, ist vorteilhafterweise in einem Abstand von wenigstens 10 cm unterhalb einer Oberkante des Fußbodens des Schienenfahrzeugs angeordnet. In dieser Weise ergibt sich für die Drehbewegung der obersten Trittstufe ein günstiger Radius zur Minimierung der Höhendifferenz zwischen Fußboden des Schienenfahrzeugs und Bahnsteig. Die Trittanordnung kann als in seiner Gesamtheit um die
Horizontalachse drehbares Modul ausgebildet sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Querschnittsansicht eines Einstiegsbereichs eines Schienenfahrzeugs mit einer Trittanordnung in einer Stellung für einen Niederflurbahnsteig,
Figur 2 eine Querschnittsansicht eines Einstiegsbereichs eines Schienenfahrzeugs mit einer Trittanordnung in einer Stellung für einen Hochflurbahnsteig und Figur 3 eine Querschnittsansicht des Einstiegsbereichs der
Figuren 1 und 2, wobei eine oberste Trittstufe der Trittanordnung geneigt ist.
Im linken Bereich der Figur 1 ist ein Einstiegsbereich eines Schienenfahrzeugs erkennbar, insbesondere ein Fußboden F, dessen Höhe durch eine Fußbodenoberkante FO festgelegt ist. An dem Einstiegsbereich des Schienenfahrzeugs schließt sich nach außen eine Trittanordnung T an, welche in der
Darstellung der Figur 1 eine dreistufige Treppe ausbildet. Dabei wird eine oberste Trittstufe von zwei gelenkig
miteinander verbundenen Trittabschnitten TAI, TA2 gebildet, wobei das in Figur 1 dem Einstiegsbereich zugewandte Ende des Trittabschnitts TAI über eine bewegliche Lasche L an den Einstiegsbereich des Schienenfahrzeugs angeschlossen ist. Der Trittabschnitt TA2 bildet die oberste Trittstufe, während eine darunter liegende, einstückige Trittstufe TA3 die zweite Trittstufe der Treppe bereitstellt. Die dritte Trittstufe der Trittanordnung T wird von einem Einzeltritt TA4 gebildet. Die Trittanordnung T dient dazu, einen Höhenunterschied von beispielsweise 1000 mm oberhalb der Schienenoberkante SO für den Hochflurbereich zu einer Bahnsteighöhe von beispielsweise 250 mm oberhalb der Schienenoberkante SO für den
Niederflurbereich zu überwinden. Die einzelnen Tritte der
Trittanordnung T sind hinsichtlich ihrer oberen Vorderkanten derart angeordnet, dass sich eine Steigung von 50° ergibt.
Während in Figur 1 die Ausbildung der Trittanordnung T für den Niederflurbereich dargestellt worden ist, geht aus Figur 2 nun deren Ausbildung für den Hochflurbereich hervor. In diesem Fall fluchten die beiden Trittabschnitte TAI, TA2 mit der Fußbodenoberkante FO des Einstiegsbereichs, während die weiteren Tritte TA3, TA4 ohne Funktion sind. Wie in Figur 2 angedeutet, können im Hochflurbereich beispielsweise
Bahnsteighöhen von 950 mm, 920 mm und 900 mm auftreten, so dass sich verschiedene Höhenunterschiede zu der
Fußbodenoberkante FO, die bei 1000 mm liegt, ergeben. Die in Figur 1 und 2 dargestellten Ausbildungen der
Trittanordnung sind jeweils arretierbar.
Zur Anpassung der Trittanordnung an die verschiedenen
Bahnsteighöhen im Hochflurbereich ist die insgesamt als Modul vorliegende Trittanordnung T um eine horizontale Achse D drehbar. Dies wird anhand von Figur 3 veranschaulicht. Die Drehachse D liegt im vorliegenden Fall senkrecht unterhalb der Vorderkante des Fußbodens des Schienenfahrzeugs, und zwar im vorliegenden Ausführungsbeispiel 40 mm darunter. In Figur 3 ist die Trittanordnung T um diese Drehachse D derart verkippt, dargestellt, dass ein Höhenunterschied zwischen der Fußbodenoberkante FO und der Bahnsteighöhe 900 mm über der Schienenoberkante SO ausgeglichen wird. Zu diesem Zweck ist ein Antrieb A für die Trittanordnung T vorgesehen, welche zur Einstellung des Kippwinkels der
Trittanordnung T dient. Über eine mit einer Steuereinrichtung (nicht dargestellt) in einer Signalverbindung stehende drahtlose Empfangseinrichtung (nicht dargestellt) wird der Antriebsvorrichtung ein Kippwinkel für eine beispielsweise bei Einfahrt in den nächsten Bahnhof zu erwartende
Bahnsteighöhe signalisiert. Aktuelle Daten über die zu erwartende Bahnsteighöhe erhält die Steuereinrichtung
drahtlos über beispielsweise eine geeignete Sendevorrichtung am nächsten Bahnsteig. Es ist jedoch ebenso möglich, dass schienenfahrzeugseitig umfassende Daten über Bahnsteighöhen gespeichert sind. Ebenfalls ist es denkbar, dass das
Schienenfahrzeug über einen geeigneten Sensor zur Bestimmung der Bahnsteighöhe bei Einfahrt in den Bahnhof verfügt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel kann der Antrieb A von einer elektrisch betriebenen Spindel oder einem
Druckluftzylinder gebildet sein. Die oben erwähnte
Steuereinrichtung kann in die Türsteuerung integriert sein. Außerdem erfolgt die Information über eine aktuelle Höhe des Bahnsteigs beispielsweise über das System „GPS" zur
Ortserkennung der Station mit hinterlegter Höhe des
Bahnsteigs. Die zugehörigen elektronischen Komponenten können beispielsweise im Fahrerstand des Schienenfahrzeugs
untergebracht sein.