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Title:
HIGH-PERFORMANCE LATENT THERMAL STORAGE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/183894
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a high-performance latent thermal storage device. Until now, it has not yet been possible to ensure a high energy density simultaneously with a high performance density when storing thermal energy. The latent thermal storage device according to the invention uses a phase change material as heat a storage material. Said heat storage material is a solid-solid phase or a dimensionally stable solid-liquid phase change material and is present in the form of particles. The PCM particles are stored in one first container for the thermally charged phase change material and one second container for the thermally discharged phase change material respectively. A connection between the two containers to a conveying unit for the thermal storage material comprises a thermal transfer device, which is designed to transfer thermal energy between the thermal storage material and a thermal transport medium. Accordingly, a high energy density can be ensured via the PCM storage particles and the capacity of the storage unit can be adjusted via the container volumes and the design of the heat transfer device allows for a high performance density.

Inventors:
LENK UWE (DE)
SCHÄFER JOCHEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/054119
Publication Date:
November 20, 2014
Filing Date:
March 04, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F28C3/16; F01K3/12; F28D13/00; F28D20/00; F28D20/02
Domestic Patent References:
WO2012027769A22012-03-08
Foreign References:
US20110100611A12011-05-05
US4182398A1980-01-08
US4286141A1981-08-25
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Claims:
Patentansprüche

1. LatentwärmespeicherSystem unter Verwendung eines Phasenwech- selmaterials als Wärmespeichermaterial umfassend:

- einen ersten Behälter (20) für wärmebeladenes Phasenwech- selmaterial ,

- einen zweiten Behälter (30) für wärmeentladenes Phasen- wechselmaterial und

- eine Verbindung (11) zwischen den beiden Behältern (20, 30) mit einer Fördereinrichtung (12) für das Wärmespeichermaterial,

wobei die Verbindung (11) eine Wärmeübertragungsvorrichtung (10, 13) umfasst, welche ausgestaltet ist thermische Energie zwischen dem Wärmespeichermaterial und einem Wärmetransportmedium zu übertragen, und wobei das Phasenwechsel- material ein fest-fest-Phasenwechselmaterial oder ein formstabiles fest-flüssig-Phasenwechselmaterial ist.

2. Latentwärmespeichersystem nach Anspruch 1 wobei das Phasen- wechselmaterial partikelförmig vorliegt.

3. Latentwärmespeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche wobei die Biot-Zahl Bi für das Phasenwechselmaterial , welche das Verhältnis des konduktiven zum konvektiven thermischen Widerstands darstellt, kleiner als 10 ist:

Bi < 10.

Latentwärmespeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprü che wobei die Biot-Zahl Bi für das Phasenwechselmaterial, welche das Verhältnis des konduktiven zum konvektiven thermi sehen Widerstands darstellt, deutlich kleiner als 1 ist:

Bi « 1.

5. Latentwärmespeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche wobei die Verbindung (11) zwischen den beiden Behältern (20, 30) eine Rohrleitung ist und die Fördereinrichtung (12) für das Wärmespeichermaterial eine Förderschnecke, ein Förderband oder eine Becher-Fördereinrichtung ist.

6. Latentwärmespeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4 wobei die Verbindung (11) zwischen den beiden Behältern (20, 30) eine Rohrleitung ist und die Fördereinrichtung (12) ein Gebläse oder eine Pumpe umfasst und so ausgestaltet ist, dass die Förderung des Wärmespeichermaterials suspendiert in einem strömenden Transportfluid vorgenommen werden kann, in Form einer pneumatischen Förderung, mittels des Gebläses oder der Pumpe.

7. Latentwärmespeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4 wobei die Verbindung (11) zwischen den beiden Behältern (20, 30) eine Rohrleitung ist und die Fördereinrichtung (12) so ausgestaltet ist, dass die Förderung des Wärmespeichermaterials durch die Gravitationskraft erfolgt.

8. Latentwärmespeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche wobei die Wärmeübertragungsvorrichtung (10, 13) ein Wirbelschichtwärmeübertrager ist.

9. Latentwärmespeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 7 wobei die Wärmeübertragungsvorrichtung (10, 13) ein Plattenwärmeübertrager oder ein Rohrbündelwärmeübertrager ist .

10. Latentwärmespeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche wobei die Wärmeübertragungsvorrichtung (10, 13) so ausgestaltet ist, dass der Wärmeübertrag zwischen dem Wärmespeichermaterial und dem Wärmetransportmedium durch Direkt- kontakt erzeugbar ist, wobei das Wärmetransportmedium ein gasförmiges oder ein flüssiges Prozessfluid ist.

Description:
Beschreibung

HochleistungslatentwärmeSpeicher

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Latentwärmespeichersystem.

Im Bereich der Latentwärmespeicher sind SpeicherSysteme mit hoher Energiedichte bekannt und Speichersysteme mit hoher Leistungsdichte. Eine hohe Energiedichte bei gleichzeitig hoher Leistungsdichte kann bislang von keinem bekannten thermischen Energiespeicher gewährleistet werden.

Für eine hohe Leistungsdichte eines thermischen Energiespeichers ist ein System aus der WO 2012/027769 bekannt, bei dem Sand als Wärmespeichermaterial verwendet wird. Der Sand kann je in einem Behälter für heißen Sand oder für kalten Sand gelagert werden und über eine Rohrleitung von einem Behälter zum anderen transportiert werden. Über einen Wärmeübertrager im Bereich der Rohrleitung wird der Speicher be- oder entladen. Zwar weist der hier beschriebene thermische Energiespeicher eine hohe Leistungsdichte, jedoch keine hohe Energiedichte auf, was überwiegend auf das verwendete Speichermaterial Sand zurückzuführen ist.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Latentwärmespeicher anzugeben, welcher bei hoher Leistungsdichte gleichzeitig eine hohe Energiedichte gewährleistet.

Die Aufgabe ist durch ein System gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Das erfindungsgemäße Latentwärmespeichersystem verwendet ein Phasenwechselmaterial als Wärmespeichermaterial. Dies hat den Vorteil, die gewünschte hohe Energiedichte zu gewährleisten. Das Wärmespeichermaterial ist dabei entweder ein Fest-Fest-Phasen- wechselmaterial oder ein formstabiles Fest-Flüssig-Phasenwech- selmaterial. Bei formstabilen Fest-Flüssig-Phasenwechselmate- rialien bleibt, wie der Name besagt, das Phasenwechselmaterial auch in der flüssigen Phase formstabil. Das Latentwärmespeichersystem umfasst des Weiteren einen ersten Behälter für das wärmebeladene Phasenwechselmaterial sowie einen zweiten Behälter für wärmeentladenes Phasenwechselmaterial. Beispielsweise sind die beiden Behälter thermisch isoliert. Eine Verbindung zwischen den beiden Behältern mit einer Fördereinrichtung für das Wärmespeichermaterial umfasst außerdem eine Wärmeübertragungsvorrichtung. Diese Wärmeübertragungsvorrichtung ist dabei so ausgestaltet, dass thermische Energie zwischen dem Wärmespeichermaterial und einem Wärmetransportmedium übertragen werden kann. Der Aufbau mit den zwei Behältern für das wärmebeladene und wärmeentladene Phasenwechselmaterial hat den Vorteil, dass über die Behältervolumina die Kapazität des Speichers eingestellt werden kann.

In einer Ausgestaltung der Erfindung liegt das Phasenwechselmaterial partikelförmig vor. Beispielsweise liegt das Phasenwechselmaterial pulverförmig oder granulär vor. Der Partikeldurchmesser wird insbesondere so gewählt, dass der Wärmetransport innerhalb des Partikels die thermische Leistung des Speichers nicht limitiert. Ist der Partikel zu groß, so würde der Kern des Partikels die Außentemperatur nicht erfahren oder nur sehr zeitverzögert. Die Verwendung eines Fest-Fest-Phasenwechselmaterials oder eines formstabilen Fest-Flüssig-Phasenwechselmaterials ist demnach Bedingung dafür, dass das Phasenwechselmaterial partikelförmig verwendbar ist. Beispielsweise kommt als Fest-Fest- Phasenwechselmaterial Polyethylen in Frage. Ein Beispiel für ein formstabiles Fest-Flüssig-Phasenwechselmaterial ist ultrahochmolekulares Polyethylen. Konkret äußert sich die Anforderung an einen geeigneten Partikeldurchmesser, der gewährleistet, dass der Wärmetransport innerhalb des Partikels die thermische Leistung des Speichers nicht limitiert, folgendermaßen:

Die Biot-Zahl Bi für das Phasenwechselmaterial , welche das Verhältnis des konduktiven zum konvektiven thermischen Widerstand darstellt, muss kleiner als 10, insbesondere kleiner als 2 sein. Vorzugsweise ist die Biotzahl deutlich kleiner als 1.

Die Biot-Zahl Bi ist das Verhältnis des konduktiven zum konvektiven thermischen Widerstand bzw. das Verhältnis des Wärmeleitwiderstands des Wärmespeichers zum Wärmeübergangswiderstand vom Wärmespeicher an das umgebende Medium, zum Beispiel das Wärmetransportmaterial. Im Fall, dass das Wärmespeichermaterial partikelförmig vorliegt, stellt sich die Biot-Zahl folgendermaßen dar:

Dabei sind r der Radius der Partikel, der Wärmeübergangskoeffizient der Partikel zum Wärmetransportmaterial und λ die Wärmeleitfähigkeit des Partikelmaterials.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das latente Wärmespeichersystem eine Rohrleitung als Verbindung zwischen den beiden Behältern auf und diese wiederum eine Fördereinrichtung für das Wärmespeichermaterial. Dabei ist die Fördereinrichtung eine Förderschnecke, ein Förderband oder eine Transportbecher aufweisende Fördereinrichtung. Derartige Transporteinrichtungen haben den Vorteil ausgereifte Technologien darzustellen . Alternativ dazu kann die Verbindung zwischen den beiden Behältern eine Fördereinrichtung mit Gebläse oder mit Pumpe aufweisen, wobei die Fördereinrichtung dann so ausgestaltet ist, dass der Transport des Wärmespeichermaterials suspendiert in einem strömenden Transportfluid vorgenommen werden kann. Eine Suspension des Wärmespeichermaterials kann dann mittels einer pneumatischen Förderung, durch ein Gebläse oder eine Pumpe erfolgen.

Eine weitere alternative Fördereinrichtung ist so ausgestaltet, dass die Förderung des Wärmespeichermaterials durch die Gravitationskraft erfolgt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, auf viele bewegliche mechanische Teile verzichten zu können.

Die Übertragung der thermischen Energie zwischen dem Phasenwech- selmaterial und dem Wärmetransportmaterial geschieht über die WärmeübertragungsVorrichtung . Als Wärmetransportmaterial sind dabei Prozessfluide einsetzbar, wie beispielsweise Wasser oder Wasserdampf, Luft, Stickstoff, Kältemittel im Allgemeinen und insbesondere Organic-Rankine-Cycle-Arbeitsmedien . Die Leistungsdichte bzw. thermische Leistung des Latentwärmespeichersystems ist insbesondere über das Design der Wärmeübertragungsvorrichtung einstellbar. In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Wärmeübertragungsvorrichtung ein Wirbelschichtwärmeübertrager .

Dabei kann die Fluidisierung des Phasenwechselmaterials beispielsweise über ein Prozessgas oder alternativ über eine Flüssigkeit erfolgen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Wärmeübertragungsvorrichtung ein Plattenwärmeübertrager oder ein Rohrbündelwärmeübertrager. Alternativ zu diesen indirekten WärmeübertragungsVorrichtungen kann die Wärmeübertragung zwischen Speicher und Prozessfluid auch durch Direktkontakt er- folgen. Dazu wird ein gasförmiges oder ein flüssiges Prozess- fluid direkt über das Wärmespeichermaterial geleitet. Der WärmeÜbertrag durch Direktkontakt ist besonders vorteilhaft bezüglich eines hohen Wirkungsgrades.

Durch die erfindungsgemäße gez ielte Verwendung von Fest-Fest- oder formstabilen Fest-Flüssig-Phasenwechselmaterialien wird die Energiedichte des thermischen Energiespeichersystems deutlich erhöht bei gleichzeitig wählbarem Verhältnis von Kapazität und Leistungsdichte. Durch die gez ielte Wahl des Partikeldurch- messers sowie durch das Design der Förderung der Phasenwechsel- materialpartikel wird die Leistungsdichte des Speichers einge- stellt. Dies hat den großen Vorteil, dass kostenintensive Wärme- leitstrukturen oder der Einsatz von Verbundmaterialien wie bei- spielsweise Graphit-PCM-Verbundmaterialien zur Erhöhung der Wär- meleitfähigkeit innerhalb des Phasenwechselmaterials nicht not- wendig sind.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Kapazitäts- und die Leistungskomponente voneinander zu trennen. Das heißt bei Bedarf kann die Leistungskomponente für verschiedene Kapazitätskomponenten verwendet werden. Beispielsweise kann bei gleichem Aufbau der Speicheranlage unterschiedliches Speichermaterial verwendet werden und somit Temperaturspeicher auf unterschiedlichsten Temperaturniveaus angeboten werden. Außerdem kann über die Wahl des Speichermaterials auch die Kapazitätskomponente flexibel genutzt werden. Denkbar ist es, das Speichersystem im Sommer oder an Orten hoher Außentemperatur für die Kältespeiche- rung und im Winter für die Wärmespeicherung zu verwenden.

Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird noch in exemplarischer Weise mit Bezug auf die Figur beschrieben: Die Figur zeigt schematisch den Aufbau eines Latentwärmespeichersystems. Dabei sind zwei Behälter 20, 30 über eine Rohrleitung 11 miteinander verbunden. Diese Verbindung 11 weist eine WärmeübertragungsVorrichtung 10 auf. Die beiden Behälter 20, 30 dienen als Speicherbehälter für das wärmebeladene PCM-Material 20 und das wärmeentladene PCM-Material 30. Über verschiedene Transport- bzw. Fördervorrichtungen 12 kann das granuläre PCM- Material von einem Speicherbehälter zum anderen transportiert werden. Dabei durchquert es die Wärmeübertragungsvorrichtung 10 Mittels dieser findet die Beladung oder die Entladung des Speichermaterials statt, kann also dem Latentwärmespeichersystem Wärme zugeführt oder vom Wärmelatentspeichersystem Wärme abgeführt werden, wie durch Pfeile angedeutet.