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Patent Searching and Data


Title:
HIGH PRECISION MACHINE TOOL HAVING LINEAR DRIVE- AND GUIDE BEARING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/037295
Kind Code:
A1
Abstract:
For the purposes of further improved precision of a high precision machine tool (100), at least one linear drive- and guide bearing (1) is provided having at least one linear motor (27), which has at least one magnet (15) arranged on one of the machine components (5) and at least one coil (25) arranged on the other machine component (10) and operatively connected to the at least one magnet (15), wherein the at least one magnet (15) and the at least one coil (25) are designed to exert an opposing attraction force and perform an at least temporarily relative movement toward each other. Also provided are at least one hydrostatic fluid bearing (30-1, 30-3) arranged on one of the two machine components (10) and operatively connected to the other machine component (5), wherein the hydrostatic fluid bearing (30-1, 30-3) exerts a repelling force directed opposite to the attraction force, and a first bearing gap (H1) formed between the two machine components (5, 10), having a height which is greater than 0 μm and less than or equal to 10 μm.

Inventors:
FRITZ MATTHIAS (DE)
MAIER CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/000191
Publication Date:
March 04, 2021
Filing Date:
August 21, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KERN MICROTECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
B23Q1/25; B23Q1/38; F16C29/02
Foreign References:
EP1116549A22001-07-18
DE69106165T21995-05-11
DE19803952A11999-08-05
EP0647788A11995-04-12
DE29706669U11998-08-13
Attorney, Agent or Firm:
BEDENBECKER, Markus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) mit mindestens einem Linearantriebsmittel zum Ausfuhren einer relativen linearen Bewegung zweier an der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) befindlichen Maschinenbauteile (5, 10), dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Linearantriebsmittel als lineares Antriebs- und Führungslager (1 , 1', 1") ausgebildet ist, aufweisend:

- mindestens einen Linearmotor (27), der mindestens einen an einem der Maschinenbauteile (5) angeordneten Magneten (15) und mindestens eine an dem anderen Maschinenbauteil (10) angeordnete, mit dem mindestens einen Magneten (15) wirkverbundene Spule (25) aufweist, wobei der mindestens eine Magnet (15) und die mindestens eine Spule (25) eingerichtet sind, eine gegenseitige Anziehungskraft und eine mindestens zeitweise relative Bewegung zueinander auszuüben,

- mindestens ein an einem der beiden Maschinenbauteile (10) angeordnetes, mit dem anderen Maschinenbauteil (5) wirkverbundenes hydrostatisches Fluidlager (30-1, 30-3), wobei das hydrostatische Fluidlager (30-1, 30-3) eine der Anziehungskraft entgegengerichtete Abstoßungskraft ausübt, und

- einen zwischen den beiden Maschinenbauteilen (5, 10) ausgebildeten ersten Lagerspalt (H1), dessen Höhe größer als 0 pm und kleiner als oder gleich 10 pm ist.

2. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Maschinenbauteile (5, 10) jeweils eine erste virtuelle, zueinander parallele Ebene (E1 , E2) aufweisen, in der sich der Linearmotor (27) und das hydrostatische Fluidlager (30-1, 30-3) unter Ausbildung des ersten Lagerspaltes (H1) erstrecken.

3. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine zu der jeweiligen ersten virtuellen Ebene (E1, E2) geneigte, bevorzugt orthogonale, zweite virtuelle Ebene (E3), in der mindestens ein lineares Führungsmittel (60) ausgebildet ist.

4. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das lineare Führungsmittel (60) mindestens ein Fluidlagermittel (65) und ein diesem entgegenwirkendes Magnetlagermittel (75) aufweist.

5. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluidlagermittel (65) und das Magnetlagermittel (75) an ein und demselben Maschinenbauteil (10) angeordnet und mit dem anderen Maschinenbauteil (5) wirkverbunden sind.

6. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Maschinenbauteile (5), im Querschnitt betrachtet, eine erste Auflagefläche (5-1), eine hiervon beabstandete zweite Auflagefläche (5-3) und einen zwischen diesen befindlichen ersten Aufnahmebereich (5-5) aufweist, und dass das andere Maschinenbauteil (10) einen ersten Aufnahmeabschnitt (10-1), einen hiervon beabstandeten zweiten Aufnahmeabschnitt (10-3) sowie einen zwischen diesen befindlichen zweiten Aufnahmebereich (10-5) aufweist, wobei in dem ersten Aufnahmeabschnitt (10-1) mindestens ein erstes, der ersten Auflagefläche (5-1) gegenüberliegendes hydrostatisches Fluidlager (30-1), in dem zweiten

Aufnahmeabschnitt (10-3) ein zweites, der zweiten Auflagefläche (5-3) gegenüberliegendes hydrostatisches Fluidlager (30-3), in dem ersten

Aufnahmebereich (5-5) der mindestens eine Magnet (15) und in dem zweiten Aufnahmebereich (10-5) die mindestens eine Spule (25) dem ersten

Aufnahmebereich (5-5) gegenüberliegend aufgenommen sind.

7. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Aufnahmebereich (5-5) gegenüber der ersten Auflagefläche (5-1) und/oder der zweiten Auflagefläche (5-3) vertieft ausgebildet ist.

8. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das den ersten Aufnahmeabschnitt (10-1) und den zweiten Aufnahmeabschnitt (10-3) aufweisende Maschinenbauteil (10) einen ersten abragenden Abschnitt (60-1), in dem ein Fluidlagermittel (65) angeordnet ist, und einen dem ersten abragenden Abschnitt (60-1) gegenüberliegenden zweiten abragenden Abschnitt (60-3) aufweist, in dem ein Magnetlagermittel (75) angeordnet ist, wobei die beiden abragenden Abschnitte (60-1, 60-3) dem anderen Maschinenbauteil (5) unter Ausbildung eines zweiten Lagerspaltes (H2) benachbart sind.

9. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetlagermittel (75) eine an dem einen Maschinenbauteil (5) befindliche Magnetleiste (75-1) und eine an dem anderen Maschinenbauteil (10) befindliche Gegenleiste (75-3) aufweist, die eingerichtet sind, eine magnetische Abstoßungskraft aufeinander auszuüben.

10. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluidlagermittel (65) mindestens einem hydrostatischen Fluidlager (30-1, 30-3) entspricht.

11. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein mit dieser wirkverbundenes Temperierungsmittel (80).

12. Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Temperierungsmittel (80) in der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine (100) selbst oder von dieser beabstandet positioniert ist.

Description:
Hochpräzisions-Werkzeugmaschine mit linearem Antriebs- und Führungslager

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochpräzisions-Werkzeugmaschine mit mindestens einem Linearantriebsmittel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Dem Grundsatz nach sind Hochpräzisions-Werkzeugmaschinen mit Linearantriebsmitteln zum Ausführen einer zueinander relativen Bewegung zweier in der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine befindlichen Maschinenbauteilen an sich bekannt. Sie dienen dazu, die beiden Maschinenbauteile zuverlässig und präzise in Bewegung zu versetzen, zu führen und im Stillstand zu halten. So bietet die Anmelderin dieses Patentes ein eine gattungsgemäße Hochpräzisions werkzeugmaschine umfassendes Bearbeitungszentrum unter der eingetragenen deutschen Marke KERN Pyramid Nano (amtliche Eintragungsnummer 30676385) an, mit dem zwei Maschinenbauteile in einem Abstand von 20 pm oder mehr relativ zueinander bewegt werden können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hochpräzisions-Werkzeugmaschine anzugeben, mit dem zwei Maschinenbauteile gegenüber dem Stand der Technik mit noch größerer Präzision relativ zueinander positioniert und linear bewegt werden können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Die erfindungsgemäße Hochpräzisions-Werkzeugmaschine kann insbesondere als spanende Hochpräzisions-Werkzeugmaschine, insbesondere als Hochpräzisions- Fräsmaschine, ausgebildet sein. Sie kann des Weiteren ein Solitär, ein Teil eines Bearbeitungszentrums, ein Teil einer flexiblen Fertigungszelle oder ein Teil eines flexiblen Fertigungssystems sein. So ist es insbesondere möglich, die Hochpräzisions werkzeugmaschine mit einem Werkzeugkabinett einschließlich Werkzeugwechsler und/oder mit einem Werkstückwechsler zu versehen.

Das mindestens eine Linearantriebsmittel der erfindungsgemäßen Hochpräzisions werkzeugmaschine zum Ausführen einer relativen linearen Bewegung zweier an der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine befindlichen Maschinenbauteile ist als lineares Antriebs- und Führungslager ausgebildet.

Als Maschinenbauteile sind solche zueinander benachbarten Bauteile der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine zu verstehen, deren relative Bewegung zueinander und/oder zeitweiser Stillstand für eine Bearbeitung eines Werkstückes erforderlich oder sinnvoll ist. So können einzelne, mehrere oder alle nachfolgenden Paarungen zweier Maschinenbauteile mit einem linearen Antriebs- und Führungslager versehen werden:

Eines der Maschinenbauteile kann als Maschinenständer der Hochpräzisions werkzeugmaschine, das andere Maschinenbauteil kann als ein hierzu benachbarter Querschlitten der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine ausgebildet sein.

Eines der Maschinenbauteile kann als Maschinenständer der Hochpräzisions werkzeugmaschine, das andere Maschinenbauteil kann als ein hierzu benachbarter Längsschlitten der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine ausgebildet sein.

- Eines der Maschirtenbauteile kann als Maschinenständer der Hochpräzisions werkzeugmaschine, das andere Maschinenbauteil kann als ein hierzu benachbarter Vertikalschlitten der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine ausgebildet sein.

Eines der Maschinenbauteile kann als Längsschlitten der Hochpräzisions werkzeugmaschine, das andere Maschinenbauteil kann als ein hierzu benachbarter Querschlitten der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine ausgebildet sein.

Eines der Maschinenbauteile kann als Vertikalschlitten der Hochpräzisions werkzeugmaschine, das andere Maschinenbauteil kann als ein hierzu benachbarter Querschlitten der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine ausgebildet sein.

Eines der Maschinenbauteile kann als Vertikalschlitten der Hochpräzisionswerkzeugmaschine, das andere Maschinenbauteil kann als ein hierzu benachbarter Längsschlitten der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine ausgebildet sein.

Mithin kann eine erfindungsgemäße Hochpräzisions-Werkzeugmaschine insbesondere ein erstes lineares Antriebs- und Führungslager zum Ausfuhren einer relativen linearen Bewegung zwischen einem Maschinenständer und einem Querschlitten, ein weiteres lineares Antriebs- und Führungslager zum Ausführen einer relativen linearen

Bewegung zwischen dem Querschlitten und einem Längsschlitten sowie ein drittes lineares Antriebs- und Führungslager zum Ausführen einer relativen linearen

Bewegung zwischen dem Längsschlitten und einem Vertikalschlitten aufweisen.

Alternativ kann eine erfindungsgemäße Hochpräzisions-Werkzeugmaschine insbesondere ein erstes lineares Antriebs- und Führungslager zum Ausführen einer relativen linearen Bewegung zwischen einem Maschinenständer und einem Längsschlitten, ein weiteres lineares Antriebs- und Führungslager zum Ausführen einer relativen linearen Bewegung zwischen einem Querschlitten und dem Längsschlitten sowie ein drittes lineares Antriebs- und Führungslager zum Ausführen einer relativen linearen Bewegung zwischen dem Längsschlitten und einem Vertikalschlitten aufweisen.

Jedes der genannten Maschinenbauteile kann aus einer Aluminiumlegierung gefertigt sein. Alternativ kann ein als Maschinenständer ausgebildetes Maschinenbauteil aus einem Ultrahochleistungsbeton (UHPC - Ultra High Performance Concrete) gefertigt sein.

Weiter kann mindestens eines der Maschinenbauteile thermosymmetrisch ausgebildet sein.

Das erfindungsgemäß vorgesehene lineare Antriebs- und Führungslager zum Ausführen einer relativen linearen Bewegung zweier Maschinenbauteile weist mindestens einen Linearmotor auf, der mindestens einen an einem der Maschinenbauteile angeordneten Magneten und mindestens eine an dem anderen Maschinenbauteil angeordnete Spule aufweist. Die Spule kann dem Grundsatz nach ohne Kern ausgebildet sein. In vorteilhafter Weise umfasst die Spule jedoch einen Kern, insbesondere einen mit einem Ferrit ausgebildeten Kern, wodurch ein vergleichsweise einfacher Aufbau und eine besonders gute technische Wirkung der Spule erzielt werden können. Der Magnet, bevorzugt ein Permanentmagnet, und die Spule sind miteinander wirkverbunden und derart eingerichtet, dass sie eine gegenseitige Anziehungskraft und eine mindestens zeitweise relative Bewegung zueinander ausüben können.

Ferner weist das erfindungsgemäß vorgesehene lineare Antriebs- und Führungslager zum Ausfuhren einer relativen linearen Bewegung zweier Maschinenbauteile mindestens ein an einem der beiden Maschinenbauteile angeordnetes, mit dem anderen Maschinenbauteil wirkverbundenes hydrostatisches Fluidlager auf. Dieses ist derart eingerichtet, dass es eine der Anziehungskraft entgegengerichtete Abstoßungskraft ausübt, so dass zwischen den beiden Maschinenbauteilen ein erster Lagerspalt ausgebildet werden kann. Es versteht sich, dass die Anziehungskraft und die Abstoßungskraft gleich groß sind, wenn ein erster Lagerspalt konstanter Höhe zwischen den beiden zueinander beweglich angeordneten Maschinenbauteilen eingestellt werden soll. Die Beschleunigung, Geschwindigkeit und Position eines Maschinenbauteils in einer Vorschubrichtung kann bzw. können dem Grundsatz nach durch eine Steuerung bzw. Regelung des durch die oben genannte Spule fließenden Stromes eingestellt werden. Die Beschleunigung, Geschwindigkeit und Position des Maschinenbauteils quer zur der Vorschubrichtung kann dem Grundsatz nach durch eine Durchflusssteuerung bzw. Durchflussregelung des hydraulischen Stromes, mithin des Durchflusses des Fluides, durch das hydrostatische Fluidlager eingestellt werden. Eine Steuerung oder Regelung der Höhe des Lagerspaltes, der Beschleunigung, der Geschwindigkeit und/oder der relativen Bewegungsrichtung der beiden Maschinenbauteile kann alternativ oder kumulativ in einfacher Weise durch eine geeignete Anpassung des durch die Spule fließenden, nicht zuletzt auf den Magneten abgestimmten elektrischen Stromes erfolgen.

Schließlich beträgt die Höhe des ersten Lagerspaltes des erfindungsgemäß vorgesehenen linearen Antriebs- und Führungslagers zum Ausführen einer relativen linearen Bewegung zweier Maschinenbauteile mehr als 0 pm und im Wesentlichen 10 pm oder weniger. Mit anderen Worten gilt, wenn die Höhe des ersten Lagerspaltes mit H1 bezeichnet wird, im Wesentlichen folgende Beziehung:

0 pm < H1 <10 pm

Aufgrund der hier vorgeschlagenen Ausbildung des Linearmotors nach Art eines Synchron-Linearmotors und seiner Wirkverbindung mit mindestens einem hydrostatischen Fluidlager ist in vorteilhafter Weise ein lineares Antriebs- und Führungslager mit einem hohen Wirkungsgrad bei gleichzeitig gutem Wärmehaushalt geschaffen, das darüber hinaus eine sehr hohe Präzision aufweist. Die relative Bewegung der beiden Maschinenbauteile kann derart erfolgen, dass sich eines der beiden Maschinenbauteile bewegt, während sich das andere Maschinenbauteil nicht bewegt, oder dass sich beide Maschinenbauteile gleichzeitig bewegen. Mit anderen Worten ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass sich das eine Maschinenbauteil bewegt, während das andere Maschinenbauteil in seiner Position verharrt, oder dass das eine Maschinenbauteil in seiner Position verharrt, während sich das andere Maschinenbauteil diesem gegenüber bewegt, oder dass sich sowohl das eine Maschinenbauteil als auch das andere Maschinenbauteil gleichzeitig gegeneinander bewegen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die beiden Maschinenbauteile der erfindungsgemäßen Hochpräzisions-Werkzeugmaschine jeweils eine erste virtuelle, zueinander parallele Ebene auf, in der sich der Linearmotor und das hydrostatische Fluidlager unter Ausbildung des ersten Lagerspaltes erstrecken. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine genaue und parallele Führung der beiden Maschinenbauteile während ihrer relativen Bewegung geschaffen.

Dem Grundsatz nach kann eine zu der ersten virtuellen Ebene geneigte zweite virtuelle Ebene vorgesehen werden, in der mindestens ein lineares Führungsmittel ausgebildet ist. Der entsprechende Neigungswinkel kann jede geeignete Größe aufweisen, insbesondere 15°, 30° oder 45°. In besonders vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass eine zu der jeweiligen ersten virtuellen Ebene orthogonale zweite virtuelle Ebene existiert, in der mindestens ein lineares Führungsmittel ausgebildet ist. Mithin beträgt der Neigungswinkel 90°, wodurch eine Sperrung der Freiheitsgrade der beiden Maschinenbauteile in vorteilhafter Weise erzielt ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hochpräzisions werkzeugmaschine weist das genannte lineare Führungsmittel mindestens ein Fluidlagermittel und ein diesem entgegenwirkendes Magnetlagermittel auf. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine einfach herzustellende und im Betrieb einstellbare Lagerung des erfindungsgemäßen linearen Antriebs- und Führungslagers geschaffen, so dass die beiden Maschinenbauteile in zwei zueinander orthogonal ausgerichteten Raumebenen präzise und leicht geführt werden können. Es versteht sich, dass die durch das Fluidlagermittel und das Magnetlagermittel auf das Maschinenbauteil oder die Maschinenbauteile einwirkenden, gegeneinander gerichteten Kräfte gleich groß sind, um das lineare Führungsmittel im Gleichgewicht zu halten.

Eine besonders einfacher Aufbau eines erfindungsgemäßen linearen Antriebs- und Führungslagers, und somit der erfindungsgemäßen Hochpräzisionswerkzeugmaschine, ist geschaffen, wenn das Fluidlagermittel und das Magnetlagermittel an ein und demselben Maschinenbauteil angeordnet und mit dem anderen Maschinenbauteil wirkverbunden sind. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäß vorgesehene lineare Antriebs- und Führungslager, im Querschnitt betrachtet, den nachfolgend offenbarten Aufbau auf. Es sei angemerkt, dass der Querschnitt einer virtuellen Schnittfläche durch die erfindungsgemäße Vorrichtung entspricht, die sowohl gegenüber der ersten virtuellen Ebene als auch gegenüber der zweiten virtuellen Ebene orthogonal ausgerichtet ist. Eines der Maschinenbauteile weist mithin eine erste Auflagefläche, eine hiervon beabstandete zweite Auflagefläche und einen zwischen diesen befindlichen ersten Aufnahmebereich auf. Das andere Maschinenbauteil weist dem gegenüber einen ersten Aufnahmeabschnitt, einen hiervon beabstandeten zweiten Aufnahmeabschnitt sowie einen zwischen diesen befindlichen zweiten Aufnahmebereich auf. In dem ersten Aufnahmeabschnitt ist mindestens ein erstes, der ersten Auflagefläche gegenüberliegendes hydrostatisches Fluidlager, in dem zweiten Aufnahmeabschnitt ein zweites, der zweiten Auflagefläche gegenüberliegendes hydrostatisches Fluidlager, in dem ersten Aufnahmebereich der mindestens eine Magnet und in dem zweiten Aufnahmebereich die mindestens eine Spule aufgenommen, wobei der Magnet und die Spule einander gegenüberliegen. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise ein besonders präzises und vergleichsweise einfach herstellbares lineares Antriebs- und Führungslager geschaffen.

Der erste Aufnahmebereich kann gegenüber der ersten Auflagefläche und/oder der zweiten Auflagefläche vertieft ausgebildet sein. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise ein Kanal geschaffen, in dem sich aus dem hydrostatischen Fluidlager austretendes Fluid, insbesondere Öl, sammeln kann. Durch eine geeignete Gestaltung der Kanaloberfläche und/oder einen optionalen Ablass kann das genannte Fluid auf einfache Weise von dem Magneten entfernt werden.

Zum Zwecke eines besonders einfachen Aufbaus des erfindungsgemäß vorgesehenen linearen Antriebs- und Führungslagers und dessen verbesserte Führungspräzision weist das den ersten Aufnahmeabschnitt und den zweiten Aufnahmeabschnitt aufweisende Maschinenbauteil einen ersten abragenden Abschnitt und einen dem ersten abragenden Abschnitt gegenüberliegenden zweiten abragenden Abschnitt auf. In dem ersten abragenden Abschnitt ist das Fluidlagermittel angeordnet. In dem zweiten abragenden Abschnitt ist das Magnetlagermittel angeordnet, wobei die beiden abragenden Abschnitte dem anderen Maschinenbauteil unter Ausbildung eines zweiten Lagerspaltes benachbart sind.

In vorteilhafter Weise ist ein besonders einfach herstellbares lineares Antriebs- und Führungslager geschaffen, wenn das Magnetlagermittel eine an dem einen Maschinenbauteil befindliche Magnetleiste und eine an dem anderen Maschinenbauteil befindliche, bevorzugt ferromagnetische, Gegenleiste aufweist, die eingerichtet sind, eine Abstoßungskraft aufeinander auszuüben. Es versteht sich jedoch, dass alternativ oder kumulativ mindestens ein veränderliches oder nicht veränderliches elektromagnetisches Mittel vorgesehen sein kann, um die erforderliche Abstoßungskraft einzustellen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform entspricht das Fluidmittel einem der vorgesehenen hydrostatischen Fluidlager. Mit anderen Worten kann ein Fluidmittel in seinem Aufbau einem hydrostatischen Fluidlager entsprechen, wodurch in vorteilhafter Weise die Fertigungskosten der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Sinne einer Gleichteilestrategie reduziert werden können. Es versteht sich, dass auch sämtliche in dem erfindungsgemäß vorgesehenen linearen Antriebs- und Führungslager befindlichen Fluidmittel und hydrostatischen Fluidlager einen identischen Aufbau aufweisen können, wodurch sich der zuvor genannte Vorteil vervielfacht.

Das erfindungsgemäß vorgesehene lineare Antriebs- und Führungslager zeichnet sich weiterhin durch eine Wirkverbindung mit mindestens einem Temperierungsmittel aus. Hierdurch ist es möglich, ein einzelnes Teil, mehrere Teile oder alle der zuvor offenbarten Teile der erfindungsgemäßen Hochpräzisions-Werkzeugmaschine, und insbesondere des linearen Antriebs- und Führungslagers, derart zu temperieren, insbesondere zu kühlen, dass dessen bzw. deren temperaturbedingten Verformungen kompensiert bzw. auf ein erlaubtes Maß reduziert werden können. So können in vorteilhafter Weise in einem oder den beiden Maschinenbauteilen, an dem Linearmotor, insbesondere an oder im Bereich der Spule und/oder des Magneten, im Bereich des hydrostatischen Fluidlagers und/oder im Bereich des Fluidlagermittels ein Temperierungsfluid führende Leitungen vorgesehen sein. Weiter ist es in vorteilhafter Weise möglich, an mindestens einer der zuvor offenbarten Stellen mindestens ein Temperaturmessmittel anzuordnen.

Das Temperierungsmittel kann sich dem Grundsatz nach in der Hochpräzisionswerkzeugmaschine selbst befinden. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Temperierungsmittel von der dieser beabstandet positioniert, so dass die zur Temperierung erforderlichen Aggregate, insbesondere deren Kompressor(en) und Pumpe(n) für das Temperierungsfluid , vibrationsisoliert von dem ersten bzw. zweiten Maschinenbauteil angeordnet sind, um die Genauigkeit der Hochpräzisions-Werkzeugmaschine weiter zu erhöhen.

Weitere erfindungsgemäße Merkmale und Vorteile sind in den beigefügten, nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte, nicht maßstäbliche Zeichnung dargestellt. Dabei ist

Fig. 1 eine symbolische und vereinfachte Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Hochpräzisions-Werkzeugmaschine,

Fig. 2 eine symbolische und vereinfachte Querschnittsansicht durch ein erfindungsgemäß vorgesehenes lineares Antriebs- und Führungslager,

Fig. 3 eine zu der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform alternative Ausführungsform, und

Fig. 4 eine vereinfachte perspektivische Unteransicht auf ein gegenüber dem in Fig. 2 gezeigten Maschinenbauteil alternativen Maschinenbauteil. Figur 1 ist eine symbolische und vereinfachte Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Hochpräzisions-Werkzeugmaschine 100, die gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel in Fahrständerbauweise ausgebildet ist. Sie umfasst einen Maschinenständer 105, einen diesem gegenüber in einer Querrichtung bzw. Linearachse Q verfahrbaren Querschlitten 110, einen gegenüber dem Querschlitten 110 in einer Längsrichtung bzw. Linearachse L verfahrbaren Längsschlitten 115 sowie einen gegenüber dem Längsschlitten 115 in einer Hochrichtung bzw. Linearachse H verfahrbaren Vertikalschlitten 120.

Die Querrichtung Q verläuft gemäß einer hier gewählten Konvention parallel zu einer x- Achse eines an sich bekannten kartesischen Koordinatensystems und damit aus der Papierebene der Figur 1 heraus. Die Längsrichtung L verläuft gemäß der hier gewählten Konvention parallel zu einer y-Achse des kartesischen Koordinatensystems und damit in horizontaler Richtung der Figur 1. Die Hochrichtung H verläuft gemäß der hier gewählten Konvention parallel zu der z-Achse des kartesischen Koordinatensystems und damit in vertikaler Richtung der Figur 1. Mithin sind der Querschlitten 110, der Längsschlitten 115 und der Vertikalschlitten 120 in zueinander orthogonalen Richtungen verfahrbar.

An der dem Maschinenständer 105 zugewandten Ende des Vertikalschlittens 120 befindet sich ein Werkzeugträgermittel 125, an dem ein hier nicht gezeigten Werkzeug, beispielsweise ein Fräser, aufgenommen und drehbar um eine parallel zu der z-Achse verlaufende Drehachse D1 gelagert werden kann. An dem Maschinenständer 105 seinerseits ist ein Werkstückträgermittel 130 um eine parallel zu der y-Achse verlaufende Drehachse D2 schwenkbar gelagert. An dem dem Werkzeugträgermittel 125 gegenüberliegenden Ende des Werkstückträgermittels 130 befindet sich eine Werkstückaufnahme 135, in der ein hier nicht gezeigtes, zu bearbeitendes Werkstück um eine Drehachse D3 schwenkbar aufgenommen werden kann.

Mithin ist die Hochpräzisions-Werkzeugmaschine 100 dieses Ausführungsbeispiels als 5-achsige Hochpräzisions-Werkzeugmaschine ausgebildet, die sich zusätzlich in einer Einhausung 140, die insbesondere schrankartig ausgebildet sein kann, befindet. Zum Zwecke einer Ausführung einer linearen Bewegung des Querschlittens 110 gegenüber dem Maschinenständer 105 ist an diesen ein lineares Antriebs- und Führungslager 1 vorgesehen. Zum Zwecke einer Ausführung einer linearen Bewegung des Längsschlittens 115 gegenüber dem Querschlitten 110 ist an diesen ein weiteres lineares Antriebs- und Führungslager T vorgesehen. Schließlich ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein letztes lineares Antriebs- und Führungslager 1" an dem Längsschlitten 115 und dem Vertikalschlitten 120 vorgesehen.

Der Aufbau und die Wirkungsweise der linearen Antriebs- und Führungslager 1, 1' und 1" wird unter Bezug auf die Figuren 2 bis 4 weiter erläutert werden. Bereits an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Antriebs- und Führungslager 1, 1' und 1" als hydrostatische Fluidlager ausgebildet sind, die über eine Pumpe 40 und Fluidleitungen 50 mit einem hier nicht gezeigten Fluid gespeist werden.

Wie der Figur 1 entnommen werden kann, befinden sich die Pumpe 40 und ein das genannte Fluid enthaltendes Reservoir 45 außerhalb der Einhausung 140. Ebenfalls außerhalb der Einhausung 140, und gemäß diesem Ausführungsbeispiel der Pumpe 40 sowie dem Reservoir 45 benachbart, befindet sich ein Temperierungsmittel 80, vermittels dessen ein hier nicht gezeigtes Kühlfluid über Kühlleitungen 80-5 je nach Temperatursituation an einzelne oder alle in der Einhausung 140 befindliche Teile bzw. Komponenten ausgegeben werden kann. Im Einzelnen sind gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel der Maschinenständer 105, der Querschlitten 110, der Längsschlitten 115, der Vertikalschlitten 120, das Werkzeugträgermittel 125, das Werkstückträgermittel 130 und die linearen Antriebs- und Führungslager 1 , T und 1" fluidisch mit dem Temperierungsmittel 80 verbunden. Darüber hinaus kann auch die Einhausung 140 selbst fluidisch mit dem Temperierungsmittel 80 verbunden sein.

In Figuren 2 bis 4 wird nunmehr exemplarisch ein lineares Antriebs- und Führungslager 1 näher dargestellt. Aufgrund der Tatsache, dass dieses gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel im Aufbau und der Funktion den linearen Antriebs- und Führungslagern T bzw. 1" entspricht, wird nachfolgend aus Gründen einer einfacheren Darstellung der Verhältnisse allgemein auf eine Bewegung zweier Maschinenbauteile 5 bzw. 10 abgestellt, wobei nachfolgende Beziehung gilt:

Das lineare Antriebs- und Führungslager 1 dient einer zuverlässigen und präzisen Bewegung des Querschlittens 110, der nachfolgend als Maschinenbauteil 10 bezeichnet wird, gegenüber dem Maschinenständer 105, der nachfolgend als Maschinenbauteil 5 bezeichnet wird. Dementsprechend dient das lineare Antriebs- und Führungslager 1' einer zuverlässigen und präzisen Bewegung des Längsschlittens 115, der als Maschinenbauteil 10 betrachtet werden kann, gegenüber dem Querschlitten 110, der als Maschinenbauteil 5 betrachtet werden kann. In diesem Sinne schließlich dient das lineare Antriebs- und Führungslager 1" einer zuverlässigen und präzisen Bewegung des Vertikalschlittens 120, der als Maschinenbauteil 10 betrachtet werden kann, gegenüber dem Längsschlitten 115, der als Maschinenbauteil 5 betrachtet werden kann.

Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, weist das untere Maschinenbauteil 5 eine erste Auflagefläche 5-1, eine hiervon beabstandete zweite Auflagefläche 5-3 und einen zwischen diesen befindlichen ersten Aufnahmebereich 5-5 auf. Letzterer ist gegenüber den beiden Auflageflächen 5-1 und 5-3 vertieft ausgebildet und bildet einen Kanal 7, dessen Funktion später dargelegt werden wird.

Dem gegenüber ist das in der Figur 2 obere Maschinenbauteil 10 auf der dem Maschinenbauteil 5 zugewandten Seite eben ausgebildet und weist einen ersten Aufnahmeabschnitt 10-1, einen hiervon beabstandeten zweiten Aufnahmeabschnitt 10- 3 sowie einen zwischen diesen befindlichen zweiten Aufnahmebereich 10-5 auf. Der erste Aufnahmeabschnitt 10-1 befindet sich gegenüber der ersten Auflagefläche 5-1 , der zweite Aufnahmeabschnitt 10-3 befindet sich gegenüber dem zweiten Auflageabschnitt 5-3 und der zweite Aufnahmebereich 10-5 befindet sich gegenüber dem ersten Aufnahmebereich 5-5. Das lineare Antriebs- und Führungslager 1 umfasst einen Magneten 15, der gemäß diesem Ausführungsbeispiel als im Wesentlichen flacher Permanentmagnet ausgebildet und vermittels eines Trägers 20 in dem ersten Aufnahmebereich 5-5 platziert ist. An dem in der Figur 2 oberen Maschinenbauteil 10, und dem Magneten 15 gegenüberliegend, befindet sich eine, einen hier nicht gezeigten Ferritkern aufweisende, Spule 25, die über einen elektrischen Anschluss 25-1 mit einer hier nicht gezeigten Elektronik verbunden ist. Der Magnet 15 und die Spule 25 ziehen die beiden Maschinenbauteile 5, 10 permanentmagnetisch an. Weiter kann die Spule 25 vermittels der Elektronik mit dem Magneten 15 in Wirkverbindung gebracht werden, um mit diesem zusammen einen Linearmotor 27 auszubilden.

Zur Vermeidung einer magnetkraftinduzierten Kollision der beiden Maschinenbauteile 5, 10 sind an dem ersten Aufnahmeabschnitt 10-1 ein erstes hydrostatisches Fluidlager 30-1 und an dem zweiten Aufnahmeabschnitt 10-3 ein zweites hydrostatisches Fluidlager 30-3 angeordnet, die einen durch ein hier nicht gezeigtes Fluid auf die erste Auflagefläche 5-1 bzw. die zweite Auflagefläche 5-3 einwirkenden hydrostatischen Druck ausüben, der der zuvor genannten magnetischen Anziehungskraft entgegenwirkt. Das Fluid wird dabei vermittels der Pumpe 40 aus dem Reservoir 45 durch die Fluidleitung 50 über hier nicht gezeigte hydraulische Vorwiderstände zu den beiden hydrostatischen Fluidlagern 30-1, 30-3 gepumpt, aus denen es in eine hier nicht gezeigte, seitlich abgedichtete, jedoch in Richtung der beiden Aufnahmebereiche 5-1 bzw. 5-3 offene Kammer austritt. Etwaiges Leckfluid (nicht gezeigt), das aus der Kammer austritt, wird in dem Kanal 7 gesammelt und kann bei Bedarf über eine Leckleitung 55 zurück in das Reservoir 45 geführt werden.

Durch das Zusammenspiel von Linearmotor 27 und hydrostatischen Fluidlagern 30-1, 30-3 kann zwischen den beiden Maschinenbauteilen 5, 10 in dem Bereich des ersten Aufnahmeabschnittes 10-1 und des zweiten Aufnahmeabschnittes 10-3 ein erster Lagerspalt H1 eingestellt werden, dessen Höhe gemäß diesem Ausführungsbeispiel 5 pm beträgt. Es versteht sich, dass die Höhe des ersten Lagerspaltes H1 erfindungsgemäß auch kleiner als 5 pm, beispielsweise 3 pm, oder auch größer, beispielsweise 6 pm, 7 pm, 8 pm, 9 pm oder 10 pm sein kann. Es ist leicht ersichtlich, dass dieser im Vergleich zum Stand der Technik sehr kleine erste Lagerspalt H1 nicht einfach einzustellen und zu halten ist. Daher ist vorgesehen, dass die beiden Maschinenbauteile 5, 10 jeweils eine erste virtuelle, zueinander parallele Ebene E1 bzw. E2 aufweisen, in der sich der Linearmotor 27 bzw. die hydrostatischen Fluidlager 30-1, 30-3 erstrecken. Insbesondere wird hierdurch eine Kollision der beiden Maschinenbauteile 5, 10 vermieden, wenn diese aufgrund der Aktivität des Linearmotors 27 relativ zueinander in Bewegung versetzt bzw. angehalten werden. Die Bewegung selbst erfolgt dabei, bezugnehmend auf Figur 2, aus deren Papierebene heraus bzw. wieder in diese hinein. Mit anderen Worten ist die Vorschubachse V des Maschinenbauteils 10 orthogonal zur Papierebene ausgerichtet.

Gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das lineare Antriebs- und Führungslager 1 derart ausgebildet, dass sich das als Querschlitten 10 ausgebildete Maschinenbauteil 10 gegenüber dem Maschinenbauteil 5 bewegt, während Letzteres im Stillstand verharrt, da es an dem Maschinenständer 105 fest gelagert ist.

Mit den zuvor offenbarten Mitteln ist eine Führung der beiden Maschinenbauteile 5, 10 in Richtung der Vorschubachse V (mithin der Querrichtung Q) und in Richtung des ersten Spaltes H1 ermöglicht. Zum Zwecke einer seitlichen Führung der beiden Maschinenbauteile 5, 10 ragen von dem Maschinenbauteil 10 ein erster Abschnitt 60-1 bzw. ein hierzu beabstandeter zweiter Abschnitt 60-3 jeweils in einer zu der jeweiligen ersten virtuellen Ebene E1 , E2 orthogonalen zweiten virtuellen Ebene E3 in Richtung des Maschinenbauteils 5 derart ab, dass zwischen diesen und dem Maschinenbauteil 5 jeweils ein zweiter Lagerspalt H2 vorhanden ist.

An dem in der Figur 2 links dargestellten ersten Abschnitt 60-1 befindet sich eih als hydrostatisches Lager ausgebildetes Fluidlagermittel 65, das mit dem ihm gegenüberliegenden, durch den Lagerspalt H2 beabstandeten Maschinenbauteil 5 zusammenwirkt. Hierzu ist das Fluidlagermittel 65 vermittels einer Fluidleitung 70 und über hier nicht gezeigte hydraulische Vorwiderstände an die Fluidleitung 50 und die Pumpe 40 angeschlossen, so dass zwischen dem ersten Abschnitt 60-1 und dem Maschinenbauteil 5 eine die beiden voneinander abstoßende mechanische Kraft entsteht. Es sei angemerkt, dass das Fluidlagermittel 65 einem der hydrostatischen Fluidlager 30-1, 30-3 entsprechen kann.

Im Bereich des in der Figur 2 rechts dargestellten zweiten Abschnittes 60-3 befindet sich ein Magnetlagermittel 75, das gegenüber dem Maschinenbauteil 5 ebenfalls einer Abstoßungskraft unterliegt, um einen zweiten Lagerspalt H2 zwischen den beiden zu erzeugen. Hierzu sind an dem Maschinenbauteil 5 eine Magnetleiste 75-1 und, dieser an dem zweiten Abschnitt 60-3 gegenüberliegend, eine ferromagnetische Gegenleiste 75-3 angeordnet. Es versteht sich, dass das Magnetlagermittel 75 alternativ auch als elektromagnetische Vorrichtung ausgebildet sein kann.

Durch eine geeignete Leistung der Pumpe 40, Positionierung und Geometrie bzw. Aufbau des Fluidlagermittels 65 in Abstimmung mit der magnetischen Abstoßungskraft des Magnetlagermittels 75 ist mithin ein sehr genauer zweiter Lagerspalt H2 einstellbar.

Zur weiteren Verbesserung der Maßhaltigkeit des linearen Antriebs- und Führungslagers 1 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine Vielzahl von mit dem hier nicht gezeigten Kühlfluid durchströmten Kanälen 80-1 vorgesehen, die fluidisch mit den Kühlleitungen 80-5 verbunden sind. Die Kanäle 80-1 befinden sich in dem Maschinenbauteil 10, der Spule 25, dem Träger 20, dem Maschinenbauteil 5 sowie dem ersten abragenden Abschnitt 60-1 , um eine gleichmäßige Temperaturverteilung über das lineare Antriebs- und Führungslager 1 einstellen zu können. Zum Zwecke einer Temperaturmessung ist in der Spule 25 ein Temperaturmessmittel 80-3 untergebracht. Es versteht sich, dass insbesondere die Anzahl, Positionierung und Dimensionierung der Kanäle 80-1 von dem hier vorgestellten Ausführungsbeispiel abweichen können.

In Figur 3 ist eine gegenüber der in Figur 2 alternative Ausführungsform eines linearen Antriebs- und Führungslagers 1 gezeigt. Der in der Figur 3 rechte Abschnitt des Maschinenbauteils 5 weist eine Aussparung 5-7 auf, an dessen in dieser Figur ebenfalls rechten Flanke eine Magnetleiste 75-1 angeordnet ist. Weiterhin befindet sich der eine Gegenleiste 75-3 aufweisende zweite Abschnitt 60-3 zumindest teilweise und frei beweglich in der Aussparung 5-7. Anders als bei dem unter Bezugnahme auf Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Magnetleiste 75-1 und die Gegenleiste 75-3 nunmehr einander anziehend ausgebildet. Im Übrigen entsprechen der Aufbau des linearen Antriebs- und Führungslagers 1 und dessen Funktion demjenigen bzw. derjenigen der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform.

Eine gegenüber der Figur 2 alternative Ausführungsform eines Maschinenbauteils 10 ist in Figur 4 in perspektivischer Unteransicht dargestellt. Wie zu erkennen ist, sind das Maschinenbauteil 10 und der erste abragende Abschnitt 60-1 nunmehr einteilig ausgebildet. Der zweite abragende Abschnitt 60-3 ist in dieser Figur nicht abgebildet und kann an einem an dem Maschinenbauteil 10 befindlichen Befestigungsabschnitt 10-7 montiert werden.

An der Unterseite des Maschinenbauteils 10 und in dessen vier Eckbereichen ist jeweils ein erstes hydrostatisches Fluidlager 30-1 bzw. zweites hydrostatisches Fluidlager 30-3 vorgesehen, die einen gleichen Aufbau besitzen. An dem ersten abragenden Abschnitt 60-1 ist ein Fluidlagermittel 65 angeordnet, das aus zwei voneinander beabstandeten hydrostatischen Fluidlagern 65-1 bzw. 65-2 besteht, die ihrerseits den ersten bzw. zweiten hydrostatischen Fluidlagern 30-1, 30-2 entsprechen. Wie zu erkennen ist, erstrecken sich die hydrostatischen Fluidlager 30-1, 30-3, 65-1 und 65-2 in die gleiche Längsrichtung, die mit der Vorschubachse V bzw. Bewegungsrichtung des Maschinenteils 10 identisch ist.

Anders als in Figur 2 gezeigt sind die Kanäle 80-1 des Temperierungsmittel 80 gemäß Figur 4 nicht in Richtung der Vorschubachse V, sondern quer zu dieser und im Wesentlichen parallel zu der virtuellen Ebene E1 ausgerichtet. Bezugszeichenliste

1 , 1', 1" lineares Antriebs- und Führungslager

5 Maschinenbauteil

5-1 erste Auflagefläche

5-3 zweite Auflagefläche

5-5 erster Aufnahmebereich

5-7 Aussparung

7 Kanal

10 Maschinenbauteil

10-1 erster Aufnahmeabschnitt

10-3 zweiter Aufnahmeabschnitt

10-5 zweiter Aufnahmebereich

10-7 Befestigungsabschnitt

15 Magnet

20 Träger

25 Spule

25-1 elektrischer Anschluss 27 Linearmotor

30-1 erstes hydrostatisches Fluidlager 30-3 zweites hydrostatisches Fluidlager 40 Pumpe 45 Reservoir Fluidleitung

Leckleitung

Lineares Führungsmittel -1 erster Abschnitt -3 zweiter Abschnitt Fluidlagermittel -1 hydrostatisches Fluidlager -3 hydrostatisches Fluidlager Fluidleitung Magnetlagermittel -1 Magnetleiste -3 Gegenleiste T emperierungsmittel -1 Kanäle -3 Temperaturmessmittel -5 Kühlleitungen 0 Hochpräzisions-Werkzeugmaschine5 Maschinenständer 0 Querschlitten 5 Längsschlitten 0 Vertikalschlitten 5 Werkzeugträgermittel 0 Werkstückträgermittel 135 Werkstückaufnahme 140 Einhausung

D1 , D2, D3 Drehachsen E1 , E2 erste virtuelle Ebenen

E3 zweite virtuelle Ebene

H Vertikalrichtung

H1 erster Lagerspalt

H2 zweiter Lagerspalt L Längsrichtung

Q Querrichtung

V Vorschubachse x, y, z kartesische Koordinaten.