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Patent Searching and Data


Title:
HIGH-RISE BUILDING HAVING A CORE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/149994
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a high-rise building having at least a generally rectangular core and a plurality of levels that can be reached via a plurality of lifts and via two separate, preferably force-ventilated staircases. On the one side of the core interior the staircases are arranged interleaved with one another, on the opposite side of the core the lifts are provided with access to the interior of the core and a corridor is provided between the lifts and the staircases that leads out from the interior of the core.

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JP3226299Housing
JPH11270155MULTIPLE DWELLING HOUSE
Inventors:
WEBER ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/053938
Publication Date:
August 23, 2018
Filing Date:
February 16, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WEBER ROLAND (DE)
International Classes:
E04H1/04; E04B1/34; E04H1/06
Domestic Patent References:
WO2009097415A12009-08-06
Foreign References:
EP3098366A12016-11-30
JP2002097806A2002-04-05
FR2228907A11974-12-06
DE202005015902U12005-12-22
JP2003184331A2003-07-03
US4098039A1978-07-04
DE2418623A11974-11-21
JP2002097806A2002-04-05
Attorney, Agent or Firm:
VOSSIUS & PARTNER (NO 31) (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Hochhaus mit zumindest allgemein viereckigem Kern und einer Vielzahl von Etagen, die über eine Vielzahl von Aufzügen und über zwei separate, bevorzugt separat zwangsbelüftete Treppenhäuser erreichbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf der einen Kerninnenseite die Treppenhäuser miteinander verschachtelt angeordnet sind, an der gegenüberliegenden Kernseite die Aufzüge mit Durchtritt ins Kerninnere angeordnet sind und zwischen Aufzügen und Treppenhäusern ein aus dem Kerninneren führender Korridor vorgesehen ist.

2. Hochhaus nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Kerninneren liegender, in den Korridor führender Aufzugs Vorraum vorgesehen ist, bevorzugt ein von mehreren, bevorzugt von allen in einer Etage im Normalbetrieb haltenden Aufzügen aus erreichbarer Aufzugsvorraum.

3. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Treppenhäuser zweiläufig sind, der Zutritt zu den Treppenhäusern zu Podesten zwischen den Treppenläufen kernseitennah erfolgt und zwischen den beiden verschachtelten Treppenhäusern anstelle eines Treppenauges eine die Treppenhäuser trennende Wand vorgesehen ist, wobei bevorzugt die in die Treppenhäuser führenden Türen in die Treppenhäuser hinein schwenken.

4. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschosshöhe von Decke zu Decke ab 2,8 m, bevorzugt zwischen 3,0 m und max. 3,4 m beträgt, besonders für Wohngebäude.

5. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Treppenhäusern Vorräume zugeordnet sind, insbesondere mit auf jeder Etage oberhalb des Erdgeschosses einem separaten Zugang für die separate Erschließung jedes Treppenhauses.

6. Hochhaus nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Zutritte zu den Vorräumen durch Türen nahe der Mitte des Kerns entlang des Korridors er- folgen, wobei die Türen bevorzugt durch Zwangsbelüftungsschächte für die Treppenhausvorräume, die Treppenhäuser und/oder Haustechnikinstallationsschächte (MEP- Schächte) getrennt sind.

7. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Höhe von ab 60 m, bevorzugt ab 100 m - 130 m und/oder bevorzugt unter 240 m, besonders bevorzugt unter 200 m aufweist.

8. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern für zumindest ein Teil der Etagen versprungfrei gebaut ist, bevorzugt zumindest für jenen Teil des Kerns unterhalb eines obersten Outriggers, besonders bevorzugt für zumindest einen Teil der Etagen unterhalb des untersten Outriggers, weiter besonders bevorzugt im unteren Kernviertel versprungfrei gebaut ist.

9. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein, bevorzugt bis sechs, insbesondere bevorzugt zwei Aufzüge kernnah außerhalb des Kerns angeordnet sind, bevorzugt mit zumindest einem kerninnenseitig vorgesehenen Feuerwehraufzug.

10. Hochhaus nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Korridorbreite <= 2 m, bevorzugt <= 1,8 m, insbesondere bevorzugt < 1,7 m, insbesondere bevorzugt <=gleich 1,5 m ist, wobei weiter bevorzugt in einer Breite von > 0,5 x lichte Weite des Korridors auf bevorzugt beiden aus dem Kern führenden Durchtrittsöffnungen Bewehrungen eingebaut sind, die stärker als die Mindestbewehrung sind, wobei bevorzugt der Sturz keine tragende Stahleinbauteile besitzt und/oder nicht dicker ist als die umgebenden Wände und/oder nur schlaff bewehrt ist.

11. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Aufzug szutritte für außerhalb der kernnah angeordneten Aufzüge eine Breite nicht größer als die Korridorbreite aufweisen, bei separaten Durchtritten für mehr als einen der außerhalb des Kerns kernnah angeordneten Aufzüge die einander nächsten Durchtrittskanten um mindestens 0,5 x die Breite des breiteren Durchtritts beabstandet sind, wobei durchtrittsnah durch Bewehrung biegesteife Stützen als Verstärkungen vor- gesehen sind, bevorzugt Stützen > 80 m Breite, insbesondere bevorzugt => Im.

12. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest auf einer Vielzahl von Etagen, insbesondere mehr als zehn Etagen, besonders bevorzugt wenigstens einem Drittel, insbesondere bevorzugt wenigstens zwei Drittel aller Etagen ein für Bürozwecke bestimmtes Gebäude ist, wobei bevorzugt das Scherentreppenhaus ein Zwischenpodest innerhalb jedes Treppenlaufes in den Büroetagen aufweist und/oder dort die Geschosshöhe zumindest 340 cm beträgt und/oder wenigstens zwei Aufzugsschächte kernnah, aber außerhalb des Kerns angeordnet sind, wovon bevorzugt zumindest ein Aufzug ein Twinaufzug ist und/oder wobei zumindest einige der Büroetagen doppelte Böden und/oder abgehängte Decken aufweisen und/oder bei vorgesehenen Treppenhausvorräumen zumindest ein Teil der Haustechnikinstallation zwischen respektiven Zugängen angeordnet wird und/oder eine Skylobby und/oder ein Erdgeschoss vorgesehen ist, in welchem eine von zumindest zwei Aufzügen auf einer vom Kern abgewandten Seite öffnet.

13. Wohnhochaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Treppenhäuser bis zu 18 Stufen je Treppenlauf aufweisen, bevorzugt nicht mehr als 16 Stufen je Treppenlauf und dass diese Treppenläufe podestfrei frei sind und/oder dass es ein Wohnhochhaus mit einem einachsigen Flur zur Haupterschließung von acht, bevorzugt sechs Wohnungen auf einer Vielzahl von Etagen in Verlängerung des zwischen den Treppenhausvorräumen und den Aufzügen geführten, geradlinigen Korridors ist.

14. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Treppenhäuser vorgesehenen Lüftungsschächte in Kerninnenecken angeordnet sind, wobei bevorzugt die Treppenhäuser durch nahe der Kernwand in die Treppenhäuser führende Türen betretbar sind und bevorzugt durch Vorräume die vom Kernzentrum entlang des Korridors geführt und durch Türen betretbar sind, die neben dem Schacht für die zwischen den Vorräumen angeordnete Vorraum-Zwangslüftung und/einem MEP-Schacht liegen.

15. Hochhaus nach einem der vorhergehenden Ansprüche durch gekennzeichnet, dass es eine Höhe von mindestens 100 m aufweist und mit Outriggern versehen ist, die durch Diagonalen gebildet sind, die sich über wenigstens 2,5 Etagen, bevorzugt wenigstens drei Etagen erstrecken, bevorzugt von Fassaden näher angeordneten Streben diagonal zum Kern und/oder zu Kern parallel angeordneten Verstärkungsscheiben.

16. Verfahren zum iterativen Entwurf eines während der Planungsphase Planänderungen unterworfenen Hochhauses.

mit viereckigem Kern, einer Vielzahl von Etagen, die über eine Vielzahl von Aufzügen und über mindestens zwei separate, bevorzugt separat zwangsbelüftete Treppenhäuser erreichbar sind,

wobei das Hochhaus mit baugerechter Statik, erforderlicher Haustechnik und Versorgungsleitungen dafür geplant wird, die in Schächten in die Etagen geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst eine erste Version eines elektronischen Plan mit einem Kern erzeugt wird, auf dessen einer Kerninnenseite die Treppenhäuser miteinander verschachtelt angeordnet sind, bevorzugt mit Zwangsbelüftungsschächten im Kern,

und an dessen gegenüberliegender Kernseite Aufzüge mit Durchtritt ins Kerninnere vorgesehen werden,

zwischen Aufzügen und Treppenhäusern ein aus dem Kerninneren führender Korridor vorgesehen ist,

wobei im ersten elektronischen Plan Flächen für MEP-Haustechnikschächte (ohne Zwangslüftung) reserviert werden, von welchen wenigstens ein Viertel, bevorzugt die Hälfte, insbesondere bevorzugt wenigstens drei Viertel außerhalb des Kerns, aber dicht am Kern liegen, die erste Version des ersten elektronischen Plans abgespeichert wird, und zumindest die die Kernaußenmasse betreffenden Daten darin geschützt sind, und dann wiederholt zumindest entweder

die Detaillierung der Haustechnik erhöht und/oder die Haustechnikplanung verändert wird und die für die Haustechnikschächte reservierten Flächen im Ansprechen darauf angepasst werden, und eine Nachfolgeversion des elektronischen Plans mit gegenüber der vorherigen Version veränderten Haustechnikschächte erstellt wird, ohne dass der Schutz der die Kernaußenmasse betreffenden Daten dabei aufgehoben wird bzw. ohne dass eine Veränderung der die Kernaußenmasse betreffenden Daten zugelassen wird, oder

die Aufzug splanung verändert wird und die Anzahl und/oder Größe der für die Aufzüge reservierten Flächen im Ansprechen darauf verändert wird, ohne die die Kernaußenmasse betreffenden Daten zu verändern,

wobei zur Veränderung der Anzahl an Aufzug Schächten ohne Veränderung der Kernaußenmasse Aufzug Schächte mit Durchtritt in den Kern, aber außerhalb desselben vorgesehen werden,

und eine Nachfolgeversion des elektronischen Plans mit gegenüber der vorherigen Version veränderten Aufzug Schächten erstellt wird, ohne dass der Schutz der die Kernaußenmasse betreffenden Daten dabei aufgehoben wird bzw. ohne dass eine Veränderung der die Kernaußenmasse betreffenden Daten zugelassen wird, und die so erfolgte Nachfolgeversion derart abgespeichert wird, dass darin die die Kernaußenmasse betreffenden Daten weiterhin geschützt sind.

Description:
Hochhaus mit Kern

Die vorliegende Erfindung betrifft das oberbegrifflich Beanspruchte und bezieht sich somit auf Hochhäuser.

Gebäude, die von Menschen für Wohn-, Büro- oder Geschäftszwecke genützt werden, sind einer Vielzahl von Beschränkungen unterworfen, um die Sicherheit der Benützung zu gewährleisten. So muss für den Brandfall eine sichere Evakuierung des Gebäudes möglich sein, was bei niedrigen Gebäuden ohne weiteres über Feuerwehrleitern gewährleistet werden kann. Überschreiten Gebäude jedoch eine bestimmte Höhe, ist eine Evakuierung über Feuerwehrleitern nicht mehr möglich. Bereits dies hat Auswirkungen für die durch Bauvorschriften vorgeschriebene Gestaltung beispielsweise von Fluchttreppenräumen. Je nach nationalen oder zum Teil regionalen oder lokalen Vorschriften kann dies bereits bei Höhen über z. B. 22 m, die mit gebräuchlichen Feuerwehrleitern gerade noch erreicht werden, der Fall sein. Die Bauvorschriften verschärfen sich häufig, wenn die Häuser deutlich höher werden, beispielsweise 60 m noch überschreiten und dann ein zweiter, unabhängiger Fluchttreppenraum als Sicherheitstreppenraum erforderlich wird.

Neben den reinen baurechtlichen Vorschriften steigen auch die konstruktiven Anforderungen, weil die statische Belastung ansteigt, eine hinreichende Sicherheit auch gegenüber den dynamischen Kräften eines Windangriffs gegeben sein muss und so weiter. Zudem wachsen mit der Höhe oftmals auch die architektonischen Ansprüche der Nutzer.

Dies verteuert zunächst Hochhäuser, denn die entsprechenden, zwingend erforderlichen konstruktiven Maßnahmen führen dazu, dass ein Teil der auf den jeweiligen Etagen vorhandenen Flächen nicht vermietet bzw. verkauft werden kann; mit anderen Worten sinkt die so genannte Flächeneffizienz, die angibt, welcher Anteil einer Etagenfläche nach Abzug von Erschließungsfluren, tragenden und/oder aussteifenden Bauteilen, Aufzugsschächten, Haustechnikschächten, die für die Versorgung der Etagen mit Wasser, Strom usw. erforderlich sind, noch zur Verfügung steht. Es ist einsichtig, dass eine hohe Flächeneffizienz wirtschaftlich wünschenswert ist.

Wenn NIA die "Net Internal Area" bezeichnet, NLA die "Net Letable Area", GIA die Gross Internal Area, so gilt, dass im Stand der Technik NIA/GIA Flächeneffizienzen von 0,60 bis 0,70 gemäß CTBUH (Council of Tall Building and Urban Habitat), Quarterly Journal III/2010, Seite 44 erwähnt sind. Dies führt zu NLA/GLA Effizienzen von in etwa 0,52 bis 0,62. Lt. Analysen des Erfinders sind diese Literatur- Werte jedoch im Vergleich zu tatsächlichen Bauten womöglich zu niedrig und im Markt durchaus NLA/GIA Effizienzen von 0,65 bis 0,70 zu finden, und zwar sogar bei Wohn- Hochhäusern mit Lease-Spans im Bereich von nur 7m bis 10m und bei Häusern in Höhenbereichen von 100m bis 200m.

Es ist üblich, Aufzüge, Treppenhäuser usw. in einem Kern anzuordnen und um diesen herum die nutzbaren Flächen anzuordnen. Die Flächeneffizienz könnte dabei ohne weiteres erhöht werden, indem der auch als sogenannter Lease-Span bezeichnete Abstand zwischen Außenwand und Kern erhöht wird. Dies führt aber einsichtigerweise dazu, dass bei sehr großen Abständen zwischen Außenwand und Kern in die kernnäher gelegenen Raumbereiche nur wenig Licht dringt, diese also dunkler werden. Die Attraktivität des Objektes sinkt damit sowohl für Büro- als auch für Wohnzwecke. Dies gilt erst recht, wenn durch die Vergrößerung der Abstände zwischen Außenwand und Kern als Büros oder Wohnbereiche nutzbare Flächen so groß werden, dass sie in eine große Vielzahl kleinerer, oft schmalerer Einheiten unterteilt werden müssen, die nur noch über lange, wiederum die Flächeneffizienz senkende, die Attraktivität weiter verringernde Korridore erschlossen werden können. Gleichzeitig mit der Verringerung der Attraktivität des Objektes steigt aber bei gleicher Etagenzahl durch Vergrößerung der Spannweite zwischen Außenwand und Kern für einen Investor oder Bauträger das Risiko, dass ein lokaler Immobilienmarkt nicht in der Lage ist, die gesamte Fläche aufzunehmen, d.h. insbesondere im Vorverkauf und/oder hinreichend kurzfristig nach Baufertig Stellung aufzunehmen. Dabei steigert auch eine kompakte Bauweise die Attraktivität des Objektes, da damit die Anzahl der begehrteren Wohnungen mit Eckausblicken steigt. Es ist wünschenswert, die Attraktivität eines Objektes zu erhöhen und dabei das wirtschaftliche Risiko für einen Investor oder Bauträger gering zu halten.

Dies ist besonders dann der Fall, wenn nicht nur die Wohnflächen selbst attraktiv sind, sondern auch das Gebäude an sich als optisch ansprechend empfunden wird. Gerade dort, wo bislang allenfalls wenige Hochhäuser existieren und Hochhäuser per se als städteplanerisch sehr kritisch beurteilt werden, ist dies von Bedeutung.

Eine seit geraumer Zeit verwendete Hochhausform ist das so genannte tordierte Hochhaus, wie es etwa nach dem Entwurf von Calatrava unter der Bezeichnungen„Torso" 2005 in Mal- mö realisiert worden ist oder der„Evolution Tower" in Moskau. Bereits diese Beispiele zeigen, dass es eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten auch für tordierte Hochhäuser gibt.

Es ist nun wünschenswert, möglichst ungeachtet der äußeren Gestaltung für eine Vielzahl von Gebäuden eine hohe Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Die vorliegende Erfindung ist demnach allgemein für Hochhäuser mit einem allgemein viereckigen Kern und einer Vielzahl von Etagen verwendbar.

Kerne in Hochhäusern sind völlig gebräuchlich und es gibt dementsprechend eine Vielzahl von Schutzrechten, die sich auf Hochhäuser mit Kernen beziehen. Beispielhaft genannt sei etwa die DE 20 2005 015 902 Ul, die ein Hochhaus mit Außenhülle, innerem Kern und Nutzbereich umfasst, wobei der innere Kern Kernwände aufweisen soll, die Fluchtwege von übrigen Bereichen des Hochhauses abtrennen.

Dabei soll zunächst ein Teil der Stockwerke jeweils durch Brandwände in mehrere voneinander getrennte Brandabschnitte unterteilt sein und sich die Brandwände bzw. Brandabschnitte mit der Maßgabe in dem inneren Kern erstrecken, dass der innere Kernen in mehrere, voneinander getrennte Brandsektionen geteilt ist.

Ein Hochhaus für Wohnzwecke ist aus der JP 2003 184331 bekannt, wobei in einem Kern ein einzelner Aufzug und ein Treppenhaus vorgesehen ist und mehrere, zu unterschiedlichen Wohneinheiten gehörende Einheitsbäder.

Aus der WO 2009/097415 ist ein tordiertes Hochhaus bekannt, das einen quadratischen Kern besitzt, dessen Nutzung aber nicht näher beschrieben ist. Ein Hochhaus, bei welchem aufeinanderfolgende Etagen gegeneinander um jeweils 45° versetzt angeordnet sind, ist aus der US 4 098 039 bekannt. Dieses Hochhaus ergibt durch die sich alle zwei Etagen alternierend wiederholte Ausrichtung allerdings keinen tordierten Eindruck.

Im Hinblick auf einen möglichst hohen Nutzflächenanteil schlägt die DE 24 18 623 AI vor, dass ein Hochhaus-Zentralskelett nicht aus einem einzigen Kern mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt bestehen soll, sondern aus zwei deutlichen Kernen, deren jeder im wesentlichen rechtwinklige Prisma-Form aufweist, wobei die großen Seitenflächen der Kerne und die großen Seitenflächen des Hauses parallel liegen und die Kerne von einem Quergang getrennt sein sollen, der etwa in der Mitte jedes Geschosses vorgesehen ist. Dies soll die Funktionen des Zentralskeletts günstiger aufteilen. Auf unterschiedliche Kernzellen sind dann Aufzüge und Treppen mit rauchhemmenden Schleusen als Zugänge verteilt und es sind um den Kern umlaufende und entlang der Kernaußenwände geführte Korridore vorhanden.

Die JP 2002 097 806 A weist auf die Bedeutung von Rauchfreiheit für die Sicherheit von Hochhäusern hin. Es wird daher ein Kern vorgeschlagen, in dem Fluchttreppen und ein Sicherheitsaufzug angeordnet sind. Durch einen den Kern umlaufenden Korridor sollen bei hohem Wohnkomfort für die Bewohner die Fluchtmöglichkeiten verbessert werden.

Vor diesem Hintergrund wäre es vorteilhaft, sichere Hochhäuser bei geringem wirtschaftlichen Risiko zu schaffen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für die gewerbliche Anwendung bereitzustellen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird in unabhängiger Form beansprucht. Es wird demnach vorgeschlagen ein Hochhaus mit zumindest allgemein viereckigem Kern und einer Vielzahl von Etagen, die über eine Vielzahl von Aufzügen und über zwei separate, bevorzugt separat zwangsbelüftete Treppenhäuser erreichbar sind, wobei auf der einen Kerninnenseite die Treppenhäuser miteinander verschachtelt angeordnet sind, an der gegenüberliegenden Kernseite die Aufzüge mit Durchtritt ins Kerninnere angeordnet sind und zwischen Aufzügen und Treppenhäusern ein aus dem Kerninneren führender Korridor vorgesehen ist.

Ein erster Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt in der Erkenntnis, dass ein wie vorgeschlagen aufgebauter Kern trotz der ermöglichten kompakten Abmessungen einer Vielzahl von Anforderungen simultan genügt.

Je nach nationaler oder regionaler Norm können die Anforderungen an den Brandschutz unterschiedlich sein. So wird ein hohes Maß an Brandschutz gewährleistet. Der Kern erlaubt eine Anpassung an ein dreistufiges Sicherheitskonzept, bei dem alle Wohnungen zu einem Korridor führen, der wiederum zu den Vorräumen führt, der wiederum eine Flucht über wählbare Treppenräume ermöglichen. Die Treppenhausvorräume können separat zwangsbelüftet sein, wo dies erforderlich ist. Wo dies nicht erforderlich ist, können die ansonsten für die Vorraumbelüftung benötigten Schächte anderweitig, beispielsweise für MEP-Technik,

Korridorentrauchung usw. vorgesehen sein. Dort, wo kein dreistufiges Sicherheitskonzept erforderlich ist, weil etwa Treppenhausvorräume oder separate Treppenhauvorräume als entbehrlich angesehen werden, kann der Kern entsprechend kompakter aufgebaut werden, ohne dass ansonsten große Anpassungen erforderlich sind. Dies hat den Vorteil einer besonders leichten Übertragbarkeit einer existenten Planung auf Länder mit anderen Normvor Schriften.

Der aus dem Kerninneren führende Korridor kann von sowohl den Aufzügen als auch den Treppenhäusern aus betretbar sein, respektive von den Vorräumen von Aufzügen bzw. Vorräumen von Treppenhäusern aus. Von den Aufzügen wird typisch wenigstens einer ein Feuerwehraufzug sein.

Als Feuerwehraufzüge sind vorliegend besonders abgesicherte Aufzüge zu verstehen, die der Feuerwehr im Brandfall ein direktes Erreichen der Brandetage oder zumindest eine Annäherung daran ohne kräftezehrenden Treppenaufstieg ermöglichen. Feuerwehraufzüge sind dabei besonders abgesichert, wobei die entsprechenden Maßnahmen etwa der Steuerung, Notstromversorgung usw. vorliegend nicht erörtert werden, sondern dem Fachmann ohne weiteres bekannt sind, und hier für die vorliegenden Zwecke herangezogen werden können. Es ist vorliegend leicht möglich, Feuerwehraufzüge etwa für 1,5 - 2,0 t zu verwenden, die Schachtmaße von typisch immerhin 2,5 m x 3,0 m benötigen. Wo geringere Lasten erforderlich sind und/oder Toleranzen kleiner bleiben können, reichen Feuerwehraufzüge von 1,1 t - 2,0 t mit Schachtmaßen von nur 2,0 m x 2,7 m, was für eine 2 m lange Krankentrage immer noch ausreicht, da mit den angegebenen Maßen Innenkabinen von mind. 1,1 m x 2,1 m ohne weiteres realisierbar sind. Feuerwehr- Aufzüge von z.B. nur lt mit noch geringeren Maßen wären ebenfalls verwendbar, sind aber aufgrund ihrer geringeren Transport-Kapazität eher die Ausnahme, wenn sie als kritisch hinsichtlich baurechtlicher Bestimmungen angesehen werden müssen. Dass gleichwohl Aufzüge mit geringerer Kapazität und die 800 - 1000 kg völlig ausreichen, wenn typisch nur eine geringe Personenzahl pro Etage die Aufzüge benützt und zudem womöglich die Anzahl von Stopps gering gehalten werden kann, sei erwähnt. Eine niedrige Personenzahl pro Etage wird insbesondere bei kompakten Wohnhäusern zu transportieren sein, also Wohnhäusern, in denen aufgrund der geringen vermietbaren Nettoflächen pro Etage (net leasable area) jeweils nur zum Beispiel ca. 8 - 20 Personen auf einer Etage wohnen. Typisch wird dies bei Wohnflächen zwischen 400 m 2 - 700 m 2 der Fall sein.

Die im Kern bevorzugt vorgesehenen zwei Aufzüge können sich dabei ohne Probleme im Kern bis zum höchsten Geschoss erstrecken, was eine Redundanz bei Ausfall eines Liftes gewährleistet und eine Erfüllung der Vorschriften etwa der Musterhochhausrichtlinie (MHHR) oder vergleichbarer internationaler Vorschriften erlaubt.

Die hier bevorzugt vorgeschlagene Anordnung mit bevorzugt nicht mehr als vier, oftmals beispielsweise bis zu drei Liften erlaubt es zudem, auch in Stoßzeiten eine große Anzahl von Personen schnell zu befördern. Dies ist vorteilhaft, weil die Wartezeit auf einen Aufzug entscheidend für das Empfinden eines hohen Komforts oder Fehlen desselben ist. International anerkannt sind Wartezeitenberechnungen gemäß den Simulationsmethoden des CIBSE Guide D von 2015 (Chartered Institution of Building Services Engineers, London). Demnach gelten im Wohnbereich durchschnittliche Wartezeiten von unter 45 Sekunden als akzeptabel (satisfactory), unter 40 Sekunden als„good" und unter 30 Sekunden als„excellent". Für ein hohes Maß an Komfort ist maßgeblich, dass auch in Zeiten von Spitzenlasten ein schneller Transport gewährleistet ist. Für Wohnhochhäuser ist dabei die morgendliche Rush-Hour maßgebend. Die als Handling Capacity HC5 bezeichnete Transportkapazität gibt dazu an, wieviel Prozent der Population des Hochhauses durchschnittlich innerhalb von 5 Minuten transportiert werden können. Diese sollte bevorzugt im Bereich„good" zwischen 6% und 8% liegen, je nach gewünschtem Luxusgrad der Nutzung.

Nun können die Wartezeiten auf einen Lift in Stoßzeiten nicht beliebig durch Erhöhung der Liftgeschwindigkeit und ergo der Liftbeschleunigung verkürzt werden, weil auch dies als unkomfortabel angesehen wird und sich die Erhöhung der Liftgeschwindigkeit primär dann auswirkt, wenn der Lift große Strecken zurücklegen kann, ohne zwischendurch anhalten zu müssen, damit weitere Personen zu- oder aussteigen können; bei häufigen Zwischenstopps wird zudem die maximale Beschleunigung bzw. deren Änderung, d. h. der sogenannte "JERK-Faktor" relevant. In Höhenbereichen von 100 - 200 m sind Liftgeschwindigkeiten von 4m/sec. - 5m/sec. üblich. Simulationen zeigen jedoch, dass Geschwindigkeiten um die 7m/sec. zu erheblich geringeren Wartezeiten führen können, ohne dass dafür der Kern signifikant vergrößert werden muss oder ein weiterer Aufzug kernnah vorzusehen ist. Vielmehr lässt sich die Geschwindigkeit des Liftes bereits problemfrei erhöhen, wenn der Schacht lediglich um 10cm in jeder Richtung vergrößert wird. Dies ist bereits ausreichend, damit den bei höheren Fahrtgeschwindigkeiten des Liftes, insbesondere bei Vorbeifahrt an seinem Gegengewicht, entstehenden Verwirbelungen sinnvoll entgegen gewirkt werden kann und damit sich setzungsbedingte Schräg Stellungen des Schachtes nicht negativ auswirken. Es sei im übrigen darauf hingewiesen, dass die Liftfahrzeiten sich bei steigender Deckenhöhe praktisch linear verlängern. Der erfindungsgemäße Kern ist mit mehreren Aufzügen benützbar. Problemfrei können zwei Aufzüge im Kern verbaut werden, unmittelbar am Kern beispielsweise drei, vier oder ggf. sogar fünf bis sechs Aufzüge, die gemeinsam erlauben, dass längere Strecken vor einem nächsten Stopp zurück gelegt werden können. Damit können bei gleichem Komfort mehr Stockwerke bedient werden, insbesondere, wenn eine Zonierung vorgenommen wird. Die Geschwindigkeiten steigen mit der Anzahl der Aufzüge, ohne dass sich der JERK-Faktor erhöht.

Es ist aus dem Vorbestehenden verständlich, dass mit bis zu zwei Aufzügen im Kern ohne weitere Aufzüge im Gebäude bevorzugt nicht mehr als 45 Etagen, beziehungsweise 350 Personen, insbesondere bevorzugt nicht mehr als 40 Etagen, beziehungsweise 300 Personen, besonders bevorzugt nicht mehr als 35 Etagen, beziehungsweise 250 Personen bedient werden. Es sei im übrigen erwähnt, dass die Personenzahl je Etage vom Kulturkreis abhängig sein kann, d.h. dass ggf. dort, wo einzelnen Familienmitgliedern innerhalb eines Apartments weniger Platz zugestanden wird, auf einer gegebener Größe mehr Personen leben können. Zudem ist ggf. auch die Anzahl von Personen, die gemeinsam einen Aufzug gegebener Größe benützten werden, ohne diesen als überfüllt anzusehen, kulturkreisabhängig. Die genannten Zahlen sind insofern für typische Kulturkreise wie Europa oder die USA einschlägig. Es gilt im übrigen, dass bei Vorsehen eines dritten kernnahen Aufzugs die genannten Werte um 40 - 60% erhöht werden können, während dort, wo sogar noch ein vierter Aufzug vorgesehen wird, um 80 - 140% höhere Werte erzielt werden können. Damit werden bei Vorsehen eines dritten kernnahen Aufzugs bevorzugt nicht mehr als 55, insbesondere bevorzugt nicht mehr als 50, insbesondere bevorzugt nicht mehr als 45 Etagen bedient. Der dritte und ggf. vierte kernnahe Aufzug - falls vorgesehen- muss dabei nicht zwingend die gesamte Gebäudehöhe bedienen; eine Zonierung ist bevorzugt. Bei drei Aufzügen wird der dritte Aufzug typisch maximal bis zur Hälfte der Höhe vorgesehen. Bei vier Aufzügen wird der dritte Aufzug vorteilhaft nur unterhalb zwei Drittel der Gebäudehöhe und der vierte unterhalb ein Drittel der Gebäudehöhe eingesetzt. Es sei erwähnt, dass dort, wo von vorneherein bestimmte Aufzuge nur bis zu einer bestimmten Gebäudehöhe fahren sollen, ggf. baulich die Fläche anders genützt werden kann, d.h. keine Aufzugsschächte oberhalb der entsprechenden Höhe mehr vorgesehen sein müssen. Im übrigen ist dort, wo eine Zonierung erfolgt, damit einzelne Aufzüge weniger oft halten, sie also an bestimmten Etagen vorbeifahren, es möglich, in bestimmten Situationen wie dem Ausfall einzelner Aufzüge aufgrund von erforderlichen Revisionen, Defekten usw. die Zonierung kurzfristig aufzuheben und/oder zu verändern.

Das Verschachteln der Treppenhäuser miteinander zu einem sogenannten Scherentreppenhaus und die Trennung der Treppenhäuser von den Aufzügen durch den Korridor erlaubt trotz der bis zu drei bzw. vier, bevorzugt jedenfalls unter sechs Aufzüge die Gestaltung des Kerns mit nur kleiner Fläche, obwohl durch die Anordnung mit separat zwangsbelüfteten Bereichen ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet werden kann und einer Vielzahl von, national zum Teil unterschiedlichen Vorschriften, entsprochen werden kann. Insbesondere für die - wörtlich bzw. in ihren Wesenszügen - auch in anderen Ländern angewendete deutsche Norm zu Brandschutzanforderungen und dergleichen, vergleiche etwa die Musterhochhausrichtlinie mit ihrem dreistufigen Flucht-und Sicherheitsraumkonzept, können durch die vorgeschlagene Anordnung besonderes flächeneffiziente Kerne erreicht werden. Für Länder wie USA und GB, die nur ein zweistufiges Flucht-und Sicherheitsraumkonzept erfordern, also insbesondere keine Vorräume vor den Fluchttreppenhäusern, ist eine Anpassung leicht möglich. Da bei einem dreistufigen Sicherheitskonzept die Treppenhausvorräume parallel zum Korridor und parallel zu den verschachtelten Treppenhäusern, bzw. Treppenläufen angeordnet sind, erfordert das Hinzufügen oder Weglassen der Vorräume nur geringe Änderungen im Layout. Dies gilt selbst dort, wo ein zwischen zwei Treppenhausvorräumen vorgesehener Schacht nicht für deren Zwangsbelüftung genützt werden kann, sondern für Teile der MEP- Versorgung wie etwa die Kernversorgung mit Strom, da derartige Schächte ggf. ohne weiteres außerhalb des Kerns angeordnet werden können. Auch bei nur zweistufigem Flucht-, Sicherheits-, Raumkonzept ist dann der verbleibende Kern statisch noch hinreichend stabil; dass sich so die nutzbare Flä- che weiter erhöht, sei erwähnt. Es wird also durch das Verschachteln der Treppenhäuser mit Anordnung eines Korridors, der aus dem Kerninneren - der typisch und bevorzugt geradlinig und zumindest auf den meisten Etagen beidseits und auf diametral gegenüberliegenden Seiten aus dem Kern herausführt, nicht nur ein kleiner Kern gewährleistet, der per se schon zu einer erhöhten Flächeneffizienz und somit zu niedrigen Kosten führt, sondern es wird auch ein Kern erreicht, der in statisch besonders vorteilhafter Weise gestaltet werden kann. Damit wird für eine gegebene dynamische bzw. statische Belastung eine geringere Bewehrung und/oder es sind dünnere Wände verwendbar, was wiederum die Kosten senkt und die Flächeneffizienz erhöht. Damit können Hochhäuser wirtschaftlicher auch dort gebaut werden, wo stringente Sicherheitsvorschriften zuvor einer wirtschaftlichen Nutzung entgegenstanden. Dies betrifft insbesondere kleinere Etagengrundrisse.

Wo eine Zwangsbelüftung erforderlich ist, etwa für Feuerwehraufzüge, Treppenhäuser und/oder Treppenhausvorräume wird diese in vielen Fällen - und abhängig von den einschlägigen lokalen, regionalen und/oder nationalen Sicherheitsvorschriften - typisch als Überdruckbelüftung realisiert sein, also durch Einblasen von frischer Atem-Luft mit Überdruck in die entsprechenden Treppenhäuser, Vorräume usw. Es wird aber auch Schutz beansprucht, wenn wie in manchen Ländern vorgeschrieben, die Zwangsbelüftung nicht als Überdruck- Luftzufuhr realisiert ist, sondern zusätzlich und/oder alternativ eine Entrauchung erfolgt, was z.B. durch Absaugen von Rauchluft geschieht, wobei dann frische, unverrauchte Luft z.B. durch hinreichend große Schächte nachgezogen werden kann. Dazu können gegebenenfalls auch vertikale Schächte für Treppenräume und/oder deren Vorräume und/oder die Aufzugsvorräume oder andere Räume vorgesehen werden; die Zwangslüftungsschächte können also für Überdruckluft-Zufuhr, Rauchabsaugung und/oder (druckfreies) Frischluft-Nachströmen genutzt werden. Dort, wo es zulässig ist, kann eine Zwangsbelüftung für bestimmte Bereiche, wie z.B. Treppenhausvorräume unterbleiben und der dafür vorgesehene Platz anderweitig, z.B. für die MEP-Installation genützt werden. Es sei darauf hingewiesen, dass oftmals erst nach Diskussionen von Sondergenehmigungen durch die einschlägigen Behörden derartige Zwangsbelüftungsmaßnahmen als entbehrlich qualifiziert sein werden.

Der Kern ist vorliegend auch deshalb besonders stabil und preiswert, weil nur wenige Öffnungen darin vorgesehen werden müssen. Neben den unmittelbaren Durchgängen für den Korridor und womöglich einzelne Leitungen für die haustechnische Versorgung der im Kern bzw. auch den angrenzenden Korridoren usw. vorgesehenen Verbraucher muss allenfalls nach mehreren unterbrechungsfreien Etagen gelegentlich eine Zwangsbelüftungsöffnung für den Feuerwehraufzug vorgesehen werden. Dieser kann nämlich gegebenenfalls aus einem Schacht außerhalb des Kerns versorgt werden, was etwa alle vier Etagen einen großen Wanddurchbruch erfordert. Dagegen können die beim dreistufigen Sicherheitskonzept erforderlichen Treppenhaus- Vorräume durch einen eigenen Schacht versorgt werden, beziehungsweise einen gemeinsamen Schacht, der zwischen den beiden Treppenhausvorräumen liegt, oder, je nach Genehmigungslage, durch Überströmöffnungen aus den Treppenhäusern. Die Treppenhäuser selbst können Schächte aufweisen, aus denen sie mit Zwangsluft versorgt werden. Diese Schächte werden an beiden Enden des kerninnenwandseitigen Treppenlaufes an den dort vorhandenen Zwischenpodesten angeordnet. Es sei im übrigen erwähnt, dass dort, wo Treppen- raumvorräume zwingend zwangsbelüftet sein müssen, durch die Möglichkeit Zwangsluftschächte zwischen beiden Treppenvorräumen vorzusehen, eine günstige Möglichkeit besteht, auf jeder Etage Zwangsluft einzuspeisen, ohne einen Kernwanddurchtritt zu erfordern. Die Anzahl von Durchtritten durch die massive Außenkernwand und somit die statischen Störungen der Kernwand bleiben also gering, was einerseits die erforderten Wanddicken bzw. deren Bewehrung reduziert und andererseits Baukosten senkt. Dies gilt insbesondere dort, wo die ohnehin vorhandenen Durchgänge für den Korridor verwendet werden, um Leitungen für die haustechnische Versorgung von im oder angrenzend an den Kern vorhandene Verbraucher vorzusehen. Derartige Leitungen werden typisch durch den Sturz geführt. Je nach Korridorbreite können durch den Sturz mehrere voneinander beabstandete Öffnungen von z.B. maximal 200mm, bevorzugt nur bis 150mm, insbesondere bevorzugt 100mm vorgesehen werden, was einerseits ermöglicht, auf einer Seite des Kern einen MEP-Schacht vorzusehen und aus diesem durch den Korridor entlang der Decke auch die gegenüberliegenden Apartments zu versorgen und andererseits ermöglicht, Leitungen an präzise definierten Orten festzulegen. Dies ist für die Gebäudewartung genauso vorteilhaft wie bei der Planung des Gebäudes. Es versteht sich, dass die angegebenen Obergrenzen eine jeweils geringfügig schlechtere Statik gegen bessere Durchführbarkeit von Leitungen erkaufen.

Es ist also auch bevorzugt, wenn die Türstürze der Korridor-Kernwanddurchgänge von den lichten Türhöhen nicht mehr als 20 cm entfernt sind, besonders bevorzugt nicht mehr als 15 cm, insbesondere nicht mehr als 10cm. Damit werden Durchbrüche in den durch Schubkräften besonders hoch beanspruchten Türstürzen (Lintel-B eams) in ihrer Größe reduziert, die quasi die durch Korridore getrennte Kernteile zusammenhalten müssen. Indem diese Türstürze so nahe wie möglich an die lichten Türhöhen heruntergeführt werden und diese mit der oberen Deckenplatte über den Korridordurchbrüchen verbinden, wird die Querschnittsfläche des Türsturzes groß gehalten, was Schub-Stahleinbauteile oder Wandverdickungen dort vermeiden oder minimieren hilft. Besonders bevorzugt ist es aber, wegen der ggf großen Biegemomente der Tür stürze die Wandbereiche neben diesen Türen von Durchbrüchen freizuhalten; insbesondere sollten 0,5 - 1,0 Türbreiten bzw. Durchtrittsbreiten rechts und links neben den Korridor bzw. der Korridortür frei bleiben. Dort wird typisch eine verstärkte Bewehrung vorgesehen. Gleichwohl ist es möglich, besonders im Korridorbereich nahe des Türsturzes noch Leitungen für die Versorgung des Kerns von der Kernaußenseite, etwa von der an der Kernaußenseite angebrachten MEP- Versorgung bis in den Korridor ins Kerninnere zu führen. Vom Korridor kann eine Weiterverteilung in das Kerninnere bzw. in die Nutzungseinheiten erfolgen. Zu den relevanten Leitungen können z.B. Steuer- und Sensorleitungen, Stromleitungen und nasse Steigleitungen für Lösch- und Sprinklerwasser zählen. Die Durchführung durch den Türsturz erfolgt bevorzugt mit Querschnitten von z.B. bevorzugt nicht mehr als etwa 100mm Durchmesser und sorgt dafür, dass die erforderlichen Leitungen im allgemein zugänglichen, typisch zum Gemeinschaftseigentum gehörenden Bereich liegen.

Da überdies der Flur geradlinig bzw. im Wesentlichen geradlinig gestaltet werden kann und kurz bleiben kann, ist auch ansonsten für die Etagenerschließung kein signifikanter Flächenverbrauch erforderlich. Die Erschließung wird insgesamt, sowohl für den Nutzer übersichtlicher als auch beispielsweise für die Feuerwehr. Zudem kann der geradlinige Flur aufgrund seiner Übersichtlichkeit auch schmaler gehalten werden. Es wird einsichtig sein, dass gleichwohl eine Mindestbreite von 1,20 m als Fluchtweg und 1,50 m dort, wo mit Behinderten wie beispielsweise Rollstuhlfahrern gerechnet werden muss, empfohlen ist. Hier wirkt sich in jeden Fall positiv aus, dass ein kurzer Flur durch die Erfindung ermöglich wird, der auch mit geringen Breiten schon großzügig wirkt. Typisch wird ein solcher Flur daher in Wohngebäuden nicht breiter als 2 m sein, besonders bevorzugt sind für Wohngebäude Breiten zwischen 1,5 m - 1,8 m. Koridore einer Breite von 1,5m wirken schon bei den erreicht kurzen geradlinigen Fluren sehr großzügig. Korridore in Bürogebäuden können aufgrund der größeren Personenströme breiter gewählt werden.

Es sei im übrigen erwähnt, dass dort, wo die Aufzugskapazität kritisch ist, oftmals auch die Größe der Aufzugs Vorräume kritisch ist und dass ein etwas breiterer Korridor den Aufzugbe- nützern zur Verfügung stehenden Platz zu vergrößern vermag. Dies wirkt sich insbesondere in Erdgeschossen und Skylobbys aus.

Die Zwangslüftung kann und wird im Regelfall für einen Überdruck in den Vorräumen bzw. im Feuerwehraufzugsschacht und in den Treppenhäusern sorgen, damit im Brandfall Rauch durch Überdruck aus den Fluchtwegen ferngehalten werden kann. Die Schachtdimensionie- rung ist z.B. gemäß der Musterhochausrichtlinie so, dass - im Falle einer Zwangsbelüftung durch Druckluftzufuhr - einerseits bereits ein hoher Volumenstrom durch eine geöffnete Tür erreicht wird, typisch 2m/s Strömungsgeschwindigkeit aus den Treppen, um andernfalls eindringenden Rauch wegzudrängen, andererseits aber auch ein sich damit einstellender Anpressdruck auf die wie erwünscht in Fluchtrichtung öffnenden Türen nicht übermäßig groß werden braucht; ab etwa 50 Pascal Anpressdruck würde das Öffnen der geschlossenen Tür im Fluchtfall erschwert. Diesen gegenläufigen Prinzipien kann trotz der Herausforderungen genügt werden, wie Simulation und Dimensionierung zeigen. In einer bevorzugten Variante handelt es sich bei dem Hochhaus um ein Wohnhochhaus mit einer Vielzahl von Apartments, insbesondere und bevorzugt um ein kompaktes Wohnhochhaus, d.h. um ein Wohnhochhaus mit nicht mehr als 700m 2 vermietbarer Fläche je Etage, bevorzugt zwischen 400m 2 - 700m 2 vermietbarer Fläche je Etage. Bereits mit einem kurzen einachsigen Flur lassen sich dabei sechs Wohnungen ohne weiteres versorgen, ggf. durch minimale Verlängerung des Korridors sogar acht Wohnungen, so dass mit dem beschriebenen Kern bei minimalen Korridorflächen eine hervorragende Erschließung gewährleistet ist. Der Korridor braucht sich dafür nur geringfügig über die Kernwände hinaus zu erstrecken. In einer bevorzugten Variante sind außerhalb des Kerns noch bestimmte, für die Versorgung von Kern und Wohnungen vorgesehene Einrichtungen wie Feuerwehraufzug- Zwang slüftungs schacht, Entlüftungsschacht für den Korridor sowie Mechanik- und

Elektrikschächte vorgesehen. Auch dann ist es nicht erforderlich, dass sich der Kern über mehr als 1,2 m bis etwa 2,7 m von der Kernaußenwand weg bis zur nächsten Türschwelle erstreckt, um sieben Wohnungen zu versorgen.

Es ist für höhere Gebäude bevorzugt, wenn nicht nur die ohne weiteres im Kern vorzusehenden zwei Aufzüge, sondern zumindest ein weiterer Aufzug außerhalb des Kerns vorgesehen ist, bevorzugt ggf. mehrere weitere Aufzüge beispielsweise zwei weitere Aufzüge. Diese werden, bzw. dieser wird typisch so an einer Kernaußenwand angeordnet, dass seine/ihre Türe(n) sich in den zwischen Feuerwehraufzug und zweitem Aufzug vorgesehenen Aufzugs Vorraum öffnet. Den Feuerwehraufzug innerhalb des Kern vorzusehen, wird dabei der durchaus bevorzugte Regelfall sein. Damit können drei bzw. vier Aufzüge gemeinsam einen einzigen Aufzugsvorraum nutzen; dieser verbraucht zudem mit typisch um 6m 2 (gemäß MHHR) bzw. über 5m 2 (nach CIBSE-D) nur wenig Fläche, obwohl er auch bei mehreren Wartenden bereits einen geräumigen Eindruck vermittelt, insbesondere in Verbindung mit dem angrenzenden Korridor.

Vorteilhaft und bevorzugt für das komfortable Funktionieren dieses Vorraumes ist, wenn Gedränge, primär im Erdgeschoss-Eingang, Skylobbys, auf dem Dach, bzw. den Zutritten zu Restaurants, die im Gebäude vorgesehen sind, zu erwarten , entgegengewirkt wird Hier ist die offene Verbindung zum Korridor besonders vorteilhaft. Weil eine Person typisch auch ruhigstehend einen minimalen Platz benötigt, theoretisch von ca. 60 x 40 cm und praktisch von sogar ca. Im 2 , kann es geboten sein, Ein- und Aussteiger voneinander durch Vorsehen einer zweiten Tür im Aufzug zu trennen, um durch die zweite Tür eine entsprechende Wegeführung zu ermöglichen, z.B. im Erdgeschoss außerhalb des Kerns. Es sei im übrigen erwähnt, dass dort, wo auf den Abstand der Feuerwehraufzugs- Austrittstüre zu anderen Aufzugstüren bzw. der Aufzugsvorraumtür geachtet werden muss und wo dieses Maß kritisch ist, etwa im Hinblick die Handhabung von Krankentragen vor dem Feuerwehraufzug usw. die Türe insbesondere des Feuerwehraufzuges exzentrisch maximal weit weg von der Korridortüre angeordnet werden kann. Diese Maßnahme hilft, unter Wahrung zu beachtender Bauvorschriften, den Kern kompakt zu halten.

Es sei erwähnt, dass theoretisch ein weiterer Aufzug, insbesondere ein dritter Aufzug, der kernnah außerhalb des Kerns angeordnet werden kann, ein Feuerwehraufzug sein könnte, und zwar alternativ und/oder zusätzlich zu einem Feueraufzug im Kern. Ein solcher außerhalb des Kerns vorgesehener Feuerwehraufzug wäre als alleiniger Feuerwehraufzug allerdings bis in die obersten Etagen zu führen. Es ist jedoch besonders bevorzugt, wenn sich ein kernaußen- seitig angeordneter Aufzug nicht über die gesamte Gebäudehöhe erstreckt. Vielmehr kann vorgesehen sein, dass sich der dritte bzw. vierte und/oder fünfte bis evtl. sogar sechste Aufzug nur bis zu einer bestimmten Höhe erstreckt. Dies erlaubt es nämlich, oberhalb dieser Aufzüge, also in Etagen, welche von diesen Aufzügen nicht mehr bedient werden, an den Aufzugsvorraum über eine Zwischentüre einen Stummelkorridor anzuschließen, von welchem weitere, bevorzugt ein bis zwei Türen abführen, um so - eher kleine - Wohneinheiten zu bedienen. Damit können aus dem Kern heraus ohne weitere Maßnahmen bevorzugt bis zu zehn Wohneinheiten je Etage bedient werden. Da diese eher klein ausfallen, wird es sinnvoll sein, diese in der - typisch nicht besonders begehrten - mittleren bis niedrigen Höhe im Hochhaus vorzusehen, und zwar so, dass wenigstens ein außen am Kern vorgesehener Aufzug unterhalb der Etagen mit solch kleinen Nutzungseinheiten enden wird.

Die bevorzugte Staffelung des dritten und/oder vierten Aufzugs dergestalt, dass diese nur untere Etagen bedienen, kommt auch der im Hochhausbau üblichen Zonierung von Aufzügen in Etagengruppen alle etwas 15 bis 25 Etagen entgegen. Ein dritter Aufzug kann so z.B. gut das maximal untere Drittel der Personen im gesamten Gebäude bedienen. Simulationen zeigen, dass es eher zu längeren Wartezeiten führt, wenn alle Aufzüge alle Etagen bedienen.

Es sei erwähnt, dass ungeachtet der guten Erschließungsmöglichkeiten durchaus Etagen vorliegen können, bei denen größere Wohneinheiten vorliegen, etwa weil nur 2 - 3 Apartments je Etage für anspruchsvollere Nutzer vorgesehen werden oder gar Wohneinheiten geschaffen werden, die sich nach Art eines Maisonette- Apartments über beispielsweise zwei Etagen erstrecken und mit einer eigenen, innerhalb der eigenen Wohnung angeordneten kleinen Treppe vorgesehen werden. Gleichwohl wird im Hinblick auf die typischen Bedürfnisse des Wohnungsmarktes eine Vielzahl von Etagen mindestens drei, bevorzugt mindestens vier und nicht mehr als sechs Wohnungen haben, die allesamt aus einem einachsigen Korridor, der aus dem Kern herausführt, versorgt werden. Es wird einzuschätzen sein, dass bei typischen Wohnhochhäusern wenigstens 20% solcher Etagen mit zwischen 4 - 6 Wohnungen, die aus dem einachsigen Korridor versorgt werden, vorliegen werden, bevorzugt sogar 40% Etagen, insbesondere bevorzugt über 50% Etagen.

In einer bevorzugten Variante wird das Hochhaus keinen fünften Aufzug mit Eingang in den Kern besitzen. Das Hochhaus wird bevorzugt mindestens 35 Etagen, insbesondere zumindest 45 Etagen, alternativ und/oder zusätzlich nicht mehr als 55 und bevorzugt nicht mehr als 60 Etagen aufweisen, die über den Kern erschlossen werden. Es sei erwähnt, dass gegebenenfalls über zusätzliche Anordnungen wie mehr Aufzüge umfassende zusätzliche Kerne Stockwerke unterhalb der genannten Etagenzahl angeordnet werden könnten, z.B. etwa um einen - gegebenenfalls auch breiteren - Sockel mit Büroflächen bei gemischter Nutzung wie Retail oder Hotel unterhalb der Wohnetagen vorzusehen. Der Kern könnte dann für die Erschließung und Versorgung oberer Etagen reserviert bleiben. Dies ist insoweit vorteilhaft, als die Gesamtzahl an mit auch in Stoßzeiten maximal noch tolerierter Wartezeit gut versorgbaren Etagen von der Dichte auf den Etagen untergebrachter Personen abhängen wird. In Büroetagen wird aber typisch der einzelnen Person deutlich weniger Raum eingeräumt. So sind für eine Büronutzung samt Nebenflächen etwa 10 - 12 m 2 netto (NLA) je Person anzusetzen, während eine hochwertige 100 m 2 netto (NLA)- Wohnung in westlichen Ländern typisch von ein bis vier Personen genutzt wird. Dies wiederum führt dazu, dass der Kern im Wohnbereich die genannten Etagenzahlen ohne weiteres versorgen kann, insbesondere ohne dass der empfundene Komfort leidet.

Bei Büronutzung werden dagegen bis zu sechs Aufzüge unter bestimmten Bedingungen bevorzugt. Auch Doppeldecker, Twinlifte und/oder Skylobbys zum Umsteigen gewinnen an Vorteil in der Büronutzung. Dass mehr Personen im Büro im Nutzungsfall transportiert werden müssen, sei erwähnt. Dabei ist eine HC5 nach CIBSE-D mit typisch 15 - 20 % und 25 Sekunden Wartezeit (Bereich„good") im Bürogebäude ein weitaus kritischeres Belastungskriterium.

In typischen Fällen werden lichte Raumhöhen von 2,7 m- 3 m in den Etagen verwendet zzgl. typisch im Wohnbereich 40 cm bis 60 cm für die statisch-konstruktiven Deckenpakete inklusive Fußbodenaufbau. Damit ergeben sich Gesamthöhen von typisch über 60 m, bevorzugt mindestens 100 m, insbesondere bevorzugt 150 m und insbesondere weiter bevorzugt bis 240 m Höhe des Hochhauses. Was die Raumhöhen angeht, so sei darauf hingewiesen, dass die größeren Etagenhöhen die Anzahl von Treppenstufen erhöhen, was zu einer Verlängerung der Treppenläufe und somit zu einer unerwünschten Verbreiterung des Kerns führt. Lediglich dort, wo eine Büronutzung angedacht wird, kann eine größere Deckenhöhe eingeplant werden, wobei dann dort, wo aus Sicherheitsgründen Zwischenpodeste in Treppenläufen ab der achtzehnten Stufe gefordert werden, derartige Zwischenpodeste im geradlinigen Bereich des Treppenlaufes angeordnet werden. In Bürogebäuden ist dies insoweit unkritisch, als die Verbreiterung des Kern, die damit einhergeht, zugleich eine Vergrößerung der Aufzug svorräume bedingt, was angesichts der höheren Personendichte auf Büroetagen und den damit einhergehenden Anforderungen an die Transportfähigkeit der Aufzüge klar bevorzugt sein kann.

Der Kern muss eine hinreichend hohe Feuerbeständigkeit aufweisen und braucht dafür eine bestimmte Wanddicke. Bei den genannten Höhen von über 100 m ist diese Wanddicke schon aus statischen Gründen größer, als sie zur Erzielung einer hinreichenden Feuerbeständigkeit von F 120 oder F 180 sein müsste. Der beschriebene Kern kann aber dabei so konstruiert sein, dass die Wanddicke ungeachtet der statischen Anforderungen bei den genannten Höhen akzeptabel bleibt und sich die Flächeneffizienz nicht signifikant verringert. Dies gilt insbesondere für eine Schlankheit von wenigstens 10, insbesondere wenigstens 15 und besonders bevorzugt wenigstens 17. Die bevorzugten Hochhäuser, die mit dem vorgeschlagenen Kern konstruiert werden sollen, sind damit sehr schlank. Schlankheit bezieht sich hier auf das Verhältnis der kleineren Kernbreite (inkl. Wände) zur gesamten Höhe des Kerns. Ab einer Schlankheit von über 12, besonders ab einer Schlankheit von 15 wird der Einsatz eines Outriggers bevorzugt.

Die hohe Flächeneffizienz bewirkt, dass auch dann wirtschaftlich gebaut werden kann, wenn die Erstreckung der Hochhaus-Etagen von Fassadenkante zu Fassadenkante durch den Kern hindurch nicht mehr als 32 m beträgt; bevorzugt wird sie nicht mehr als 28 m betragen, insbesondere bevorzugt nicht mehr als 27,5 m und in einer besonders bevorzugten Variante wird sie zwischen 23 m und 26m liegen. Damit sind im Wohnbereich besonders wünschenswerte, tief ins Rauminnere von Tageslicht beleuchtete Räume gewährleistet, ohne dass diese Räume zu hoch werden müssen. Es sei erwähnt, dass der Kern gerade für aufgrund der Aufzugskapazität dann meist niedrigere Hochhäuser gegebenenfalls auch im Bürobau einsetzbar wäre, wo größere Raumtiefen wie 10 m- 12 m üblich sind. Aufgrund des durch die Schächte leicht rechteckigen Kernes ist ein Seitenverhältnis von 1,05 bis 1,15 besonders bevorzugt und flächeneffizient bei annähernd zu allen Seiten hin gleichem Lease-Span. Es sei aber erwähnt, dass der Kern nicht nur für derartige Gebäude einsetzbar ist, sondern dass ggf. auch lang gestreckte Gebäude gebaut werden können mit zentral angeordnetem, effizientem Kern und ggf. parallel zu diesem vorgesehenen scheibenartigen Verstärkungen mit Outriggern. Prinzipiell wäre es möglich, ein Hochhaus mit mehreren, voneinander mehr oder minder unabhängigen Kernen vorzusehen. Bevorzugt ist es jedoch, wenn nur ein Kern vorgesehen ist und dieser überdies weitgehend quadratisch ist, da in den meisten Anwendungsfällen davon ausgegangen werden muss, dass die während der Hochhauslebensdauer zu berücksichtigenden Windlasten aus allen Richtungen annähernd gleich groß sind. Zudem ist gerade dort, wo wie bei den eingangs erwähnten„Twisted Towers" Torsion eine nennenswerte Rolle spielt, die Torsionsspannung bei gleicher Materialstärke in quadratischen Querschnitten geringer als bei nicht quadratischen Rechtecken, wie sich aus der Bredt'schen-Schubformel ergibt. Zudem wird einsichtig sein, dass die Kernwände bewehrt sein werden. Die Bewehrungsführung ist aber signifikant vereinfacht, wenn die Außen-Kernwände, welche hauptsächlich tragen, im Grundriss gerade gehalten werden. Zudem vereinfacht sich auch die Schalungstechnik, insbesondere dann, wenn geklettert wird. Bei einem nur zweistufigen Sicherheitskonzept können, wie erwähnt, die Vorräume entfallen, was nicht nur die Flächeneffizienz, sondern einen entsprechend rechteckigeren Kern ergeben wird.

Ein quadratischer oder zumindest näherungsweise quadratischer Kern ist daher insbesondere für tordierte Hochhäuser bevorzugt. Dabei wird der Kern, insbesondere für ein dreistufiges Sicherheitskonzept, als näherungsweise quadratisch angesehen, wenn keine der Seiten um mehr als 20 % länger als die nächst kürzere Seite ist, bevorzugt nicht mehr als 15 % Abweichung bestehen, insbesondere bevorzugt nicht mehr als 10 % Abweichung bestehen. Es wird einzusehen sein, dass von einer quadratischen oder nahezu quadratischen bzw. rechteckigen Form bereits abgewichen wird, indem die Korridorbreite variiert wird. Auch bei quadratischen oder nahezu quadratischen Kernen kann aber eine Korridorbreite belassen werden, die von Benützern typisch bereits als angenehm empfunden wird, etwa in einem Bereich von 1,30m bis zu 1,80m und damit über die häufig sicherheitstechnisch geforderten 1,20m hinausgehen. Es sei darauf hingewiesen, dass auch ein möglichst quadratischer Kern nicht zwingend durch Ecken mit exakt rechteckigem Winkel realisiert sein muss, auch wenn dies schon aus statischen Gründen bevorzugt ist. So wäre denkbar, den Kern im Querschnitt allgemein trapezförmig mit Abweichungen der vier Ecken vom rechten Winkel von nicht mehr als 15°, bevorzugt nicht mehr als 5°, insbesondere nicht mehr als 3° zu bauen. Es versteht sich, dass gleichwohl rechteckige Winkel hochgradig bevorzugt sind. Auch sei darauf hingewiesen, dass gegebenenfalls die Ecken, insbesondere die Außenecken des Kerns angefast sein können, besonders im Treppenhausbereich.

Beim dreistufigen Sicherheitskonzept werden Kerngrößen von unter 110 m 2 bevorzugt, weiter bevorzugt von unter 95 m 2 und besonders von unter 79,5 m 2 entsprechend 8,9 m x 8,9 m, bevorzugt Größen zwischen 8,6 m x 8,6 m entsprechend 74 m 2 bzw. von nicht mehr als 76 m 2 entsprechend 8,8 m x 8,8 m; bei Berücksichtigung, dass der Kern nicht exakt quadratisch sein wird und mit typischen Maßketten ergeben sich sogar bei kleineren Aufzügen und bei Fluchttüren von unter 1,20 m im Lichten nur bevorzugte Werte von 72 m 2 Kerngröße entsprechend, 8,7 m x 8,3 m, bevorzugt um 8,4 m x 7,0 m entsprechend 76 m 2 . Wie diese Abmessungen erreichbar sind, ergibt sich aus den unten diskutierten Massketten. Dies zeigt, dass der Flächenverbrauch auch durch den Kern minimal ist und ergo die vermietbare Nettofläche je Etage erheblich größer als im Stand der Technik bei gleichem Lease-Span werden kann. Es sei im übrigen noch einmal darauf hingewiesen, dass die hinzukommende Wanddicke typisch größer als die aus Brandschutzgründen zur Erzielung einer Feuerbeständigkeit von wenigstens F 120 erforderliche Wanddicke sein wird, insbesondere bevorzugt größer als die aus Brandschutzgründen zu Erzielung einer Feuerbeständigkeit von F 180 erforderliche Wanddicke und/oder auch größer als die Mindestdicken von Brandwänden sind. Dies lässt sich auch bei Häusern über 130 m Höhe noch gut realisieren.

Es ist jedoch einsichtig, dass die Wanddicke typisch 100 % der zur Erzielung einer Feuerbeständigkeit notwendigen Wanddicke erforderlichen Dicke nicht überschreiten muss. Aus Gründen des sicheren Betoneinbaus empfehlen sich jedoch Dicken der Kern- Außenwände von über 25 cm. Es kann möglich sein, eine Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer Bewehrung unter 1 , bevorzugt um 0,6 % vorzusehen (gemeint sind bei 0,6: je 0,15% Mindestbewehrung je Seite und Richtung).

Bei dem beschriebenen Hochhaus, wie es sich in den besonders bevorzugten, aber nicht zwingend immer, insbesondere nicht immer in Kombination vorgesehenen Abmessungen von beispielsweise 52 Etagen, 170 m Höhe sowie einer Kern-Größe von 8,4 m x 7,9 m bei einer Spannweite zwischen 23 - 27,5 m ergibt, kann gegenüber Gebäuden mit vergleichbaren Lea- se-Spans, aber anderen Kernen, eine Flächeneffizienz erhalten werden, die etliche Prozent größer ist. Im Vergleich zu sieben anderen, ähnlichen Objekten liegt die Flächeneffizient um 15 - 25 % höher. Es ist einzuschätzen, dass dies unmittelbar den mit einem Gebäude erzielbaren Erlöse, bzw. die Kosten je vermietbarem Quadratmeter Wohnfläche oder Bürofläche be- einflusst.

In einer besonders bevorzugten Variante sind in den Treppenhäusern Lüftungsschächte, insbesondere Druckluftschächte, für die Zwangsbelüftung vorgesehen. Die Treppenhäuser sind nahe der Kernwand durch Türen aus den Vorräumen betretbar, während die Vorräume selbst durch Türen vom Korridor aus betretbar sind, die näher zum Kernzentrum hin liegen als die Türen zu den Treppenhäusern aus dem Vorraum. Damit, d.h. mit den in Ecken angeordneten Lüftungsschächten, wird wiederum erreicht, dass dafür weniger von den großen Belüftungs- Durchbrüchen durch die Kernwand erforderlich sind, was wiederum zu den bereits beschriebenen Vorteilen in statischer Hinsicht sowie hinsichtlich der Gebäudeherstellung führt. Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt es vorteilhafter Weise, solche großen Durchbrüche besonders nahe den empfindlichen Tür stürzen zu vermeiden. Bevorzugt sind Überstromöffnun- gen aus dem Treppenraum, um die Vorräume zu versorgen.

Es ist bevorzugt, wenn zum Aufzug svorraum eine Doppeltüre führt. Eine derartige Doppeltüre ergibt geöffnet einen vorteilhaft großzügigen Raumeindruck. Durch eine automatische Steuerung kann aber eine Türhälfte, insbesondere die dem Feuerwehraufzug nähere, automatisch im Brandfall verriegelt werden, so dass nach bestimmten Normen vorgeschriebene Entfernungen zwischen Fluchttür und Feuerwehraufzugstür realisiert werden können.

Die Aufzüge selbst lassen sich ohne weiteres für Lasten zwischen 1200 und 1800 kg realisieren; bei Wohnnutzung können die Aufzüge sogar kleiner gewählt werden, hier können 600 - 1300 kg Lastgewicht ausreichen; bei Büronutzung können typische Lasten zwischen 1200kg bis 2t liegen. Ungeachtet dessen wird für die angegebenen bzw. als bevorzugt angegebenen Abmessungen die zur Trennung und zum Schutz von flüchtenden Personen und Feuerwehr gegebene Abstandsregel von Feuerwehr- Aufzugstür bis Korridortüre gewahrt bei Befolgung der erfindungsgemäß gegebenen Lehre zur Anordnung von funktionalen Elementen im Kern.

Es ist möglich und vorteilhaft, wenn die Haustechnikschächte und der dritte Aufzug bzw. ggf. vierte Aufzug nicht nur außerhalb des Kerns liegen, sondern auch innerhalb des Umkreises, in welchen der Kern- Querschnitt inkl. Wandstärken eingeschrieben ist. Dort, wo die am Kern „huckepack" liegenden Aufzüge besonders groß sind, etwa weil für Büronutzung eine erhöhte Transportkapazität geschaffen werden soll, muss dies allerdings nicht zwingend eingehalten werden. Gleichwohl werden selbst dort offenbarte Grundregeln eingehalten. Die Einhaltung ist aber ohne weiteres für die schmalen Haustechnikschächte - wie bevorzugt- ganz oder überwiegend möglich, und selbst bei einem dritten Aufzug ist dies trotz seiner typischen Min- dest-Schachtinnenmasse von 2,00 x 2,00 m plus Wandstärken zumindest noch weitgehend möglich. Auch bei einem vierten Aufzug kann die bevorzugte Anordnung noch zumindest weitgehend eingehalten werden. Dies gilt besonders für exakt quadratische Kerne ebenso wie für allgemein quadratische Kerne, wie sie oben hinsichtlich der Abweichungen von exakt quadratischer Form definiert sind bzw. Kerne mit den vorteilhaften Abmessungen wie angegeben. Die kernwandnah innerhalb des Umkreises angeordneten Haustechnikschächte bzw. - Leitungen umfassen dabei insbesondere einen Schacht für die Korridorentlüftung und einen Zwangsluftschacht für die Zwangsluftversorgung des Feuerwehraufzuges. Der typisch für Druckluft vorgesehene Schacht für die Zwangsluftversorgung des Feuerwehraufzugs Schachtes kann an der Kernaußenwand gegenüberliegend dem Feuerwehraufzug vorgesehen sein, so dass die Einströmung von Druckluft in den Feuerwehraufzug sluftschacht ohne weiteres gewährleistet ist. Aus dem Feuerwehraufzugs Schacht kann der gemeinsame Aufzugsvorraum durch eine Überströmöffnung angeströmt werden. Es ist bevorzugt, wenn alle Druckluft- und Haustechnikschächte außerhalb des Kerns so angeordnet werden, dass die Länge des Korridors klein bleibt. Zudem ist es bevorzugt, wenn Mechanik- und Elektro Schächte begehbar sind und von öffentlichen Bereichen, insbesondere von Korridoren, erreichbar sind.

Ebenfalls bevorzugt unmittelbar an der Kernaußenwand angeordnet werden die Mechanik- und Elektro Schächte. Im Regelfall benötigt der Elektro Schacht weniger Platz als die Leitungen für Kalt- und Warmwasser, Grauwasser, Abwässer von Baikonen usw. sowie Lüftung, etc. umfassenden Mechanikleitungen. In einer bevorzugten Option wird zudem die Lüftung und auch die Heizung dezentral angeordnet. Damit können die besonders großen vertikalen Lüftung sleitungen in den Schächten entfallen bzw. deutlich verkleinert werden. Es ist ersichtlich, dass durch derartige Schächte der Korridor außerhalb des Kerns verlängert wird, weshalb die Fassadenseite parallel zum Korridor, bevorzugt ebenfalls entsprechend verlängert wird. Bevorzugt wird diese Fassadenseite etwa 10% länger als die kürzere Seite gebildet. Gerade dort, wo das Haus nicht tordiert wird, ergeben sich somit Vorteile bei der Auslegung der Wohnungen.

Es ist möglich und bevorzugt, die Mechanik-Elektro Schächte begehbar anzuordnen, wobei bevorzugt einer von beiden aus dem Korridor betretbar ist und der andere durch den ersten erreicht werden kann. Im Regelfall ist es bevorzugt, den Mechanikschacht vom Korridor aus betreten zu können und durch den Mechanikschacht an den Elektrikschacht zu gelangen. Nach hiesiger Kenntnis ist ein durchgehbarer MEP- Kombinationsschacht nicht bekannt, insbesondere nicht mit einer wie erforderlich vorgesehenen Trennung durch eine Türe.

Der MEP-Schacht wird typisch, bevorzugt wie auch ein Korridorentlüftungsschacht, auf jener Kernhälfte liegen, auf welcher auch das Treppenhaus mit seinen Treppenhausvorräumen liegt. Dies liegt daran, dass der Kern in einer bevorzugten Variante nichtmittig durch den Korridor geteilt wird und das Treppenhaus im Kern mit seinen Vorräumen mehr Platz einnimmt als die Aufzüge mit Vorraum. Die entsprechend kleineren Wandflächen auf der Aufzug seite können dann für andere Leitungen wie beispielsweise Abwassersammeirohre, Regenwasserableitungen verwendet werden, die aus den Wohnungen an der Kernaußenwand nach unten geführt werden und in der Regel nicht begehbar ein müssen.

Indem die diversen Haustechnikschächte außerhalb des Kerns angeordnet werden, wird nicht nur die Anzahl an erforderlichen Kerndurchbrüchen reduziert, sondern auch während später Phasen der Planung noch eine leichtere Umplanbarkeit gewährleistet. Dies wiederum macht es überflüssig, von vorne herein quasi zur Sicherheit mehr Platz als zwingend erforderlich für die Schächte vorzusehen, so wie dies regelmäßig dort der Fall ist, wo die Haustechnikschächte insgesamt bzw. weitgehend im Kern geführt werden sollen. Derartige Umplanungen des Kerns in späteren Phasen sind besonders wegen der statischen Konsequenzen und den aus den Brandschutz- Sicherheitsvorschriften einzuhaltenden komplexen Geometrien unerwünscht. Nicht nur die Gesamt-Fläche der Haustechnikschächte kann klein bleiben, sondern bei Anordnung außerhalb des Kerns wird auch die Reduzierung der Schachtgröße über die Höhe flexibler und flächeneffizienter möglich. Ebenso vereinfachen sich eventuell doch später nötige Vergrößerungen von Haustechnikschächten. Die Erfindung ist insoweit als besonders vorteilhaft für den Fachmann zu erkennen, wenn dieser sieht, dass eine Kernumplanung trotz der geringen Größe entbehrlich bleiben wird. Zudem wird die Planung auch insoweit vereinfacht, als eine zumindest partielle Entkopplung der einzelnen Fachplanergremien vereinfacht wird. Die sich durch die andernfalls zwischen Fachplanern, Architekten, Investoren und Marketing- Fachleuten ergebenden, im Markt üblichen Probleme in der Zusammenarbeit können zudem durch Rückgriff auf den erfindungsgemäßen Kern minimiert werden.

Die Anordnung der Haustechnikschächte, insbesondere zumindest einiger oder aller der genannten Haustechnikschächte, auf der Außenseite des Kerns ist somit auch vorteilhaft, weil der Entwurf eines Hochhauses vereinfacht wird, späte Planungsänderungen ohne Probleme zugelassen werden und gleichwohl der Flächen verbrauch für den Kern und oder für die Schächte selbst gering gehalten werden kann.

Bevorzugt für solche Schächte mit gegenüber dem Kern kleinteiliger Wandgeometrie sind flexibel verwendbare Baumaterialien wie Mauerwerk oder auch feuerbeständiger Leichtbau. Dies ist per se als sogenannter„soft-core" im Hochhausbau bekannt.

Indem die Haustechnikschächte innerhalb des Umkreises um den Kern liegen, bzw. weitgehend innerhalb des Umkreises um den Kern liegen, also mit nicht mehr als etwa 15 % der für die genannten Haustechnikschächte erforderlichen Fläche, insbesondere nicht mehr als 10 , bevorzugt nicht mehr als 5 , insbesondere bevorzugt nicht mehr als 3 % der Fläche für die angegebenen Haustechnikschächte außerhalb des Umkreises liegen, wird die Layout- Etagenplanung vereinfacht, und zwar selbst dort, wo das Gebäude in sich Torsion aufweist. Damit wird auch für tordierte Hochhäuser die Verwendung eines allgemein viereckigen Kernes, insbesondere eines möglichst quadratischen, also mindestens wie oben beschrieben näherungsweise quadratischen Kernes möglich. Dabei sind Stockwerke selbst dann gut erschließbar, wenn auf die sonst übliche Verwendung eines den Kern umlaufenden Korridors und/oder auf L- oder U- förmige Erschließungen bis an oder auch um die Kernecken herum ganz oder überwiegend verzichtet wird. Es sei aber darauf hingewiesen, dass es trotzdem dort, wo sehr kleine preiswerte Einheiten versorgt werden sollen, ungeachtet der beschriebenen Möglichkeit der Erschließung von bis zu sechs bzw. acht Wohnungen aus einem einachsigen, beidseits aus dem Kern herausführenden Korridor, möglich ist, auf einigen Etagen viele kleinere Wohnein- heiten aus einem umlaufenden Korridor zu versorgen. Dies wird aber bei typischen Hochhäusern allenfalls auf wenigen Etagen der Fall sein, also typisch auf nicht mehr als 10 Etagen, bevorzugt auf nicht mehr als 5, insbesondere nicht mehr als 3 Wohnetagen. Dass es in einzelnen Sonderetagen wie etwa einem Keller, in dem eine Vielzahl großer und kleiner Funktionsräume zwingend für die Haustechnik und deren dort besonders große Anschlussleitungen erforderlich sind, vorteilhaft ist, einen Umgehungskorridor vorzusehen, sei gleichfalls erwähnt. Es sind aber typisch wenigstens zwei Drittel aller Etagen, bevorzugt größer als 90 % aller Etagen umgehungskorridorfrei.

Es ist auch möglich, in Etagen, bis zu denen der dritte bzw. ein vierter Aufzug nicht geführt wird, außen an den Aufzugsvorraum über einen Kernwanddurchbruch einen weiteren Kurzkorridor mit Zugang in der Wand zwischen dem ersten und dem zweiten Aufzug vorzusehen. Dieser kann vom Aufzugs Vorraum durch eine Türe getrennt sein. Über einen solchen Kurzkorridor können zusätzlich ohne weiteres mehrere Wohneinheiten versorgt werden, ohne dass dort ein abgewinkelter Korridor notwendig wird. Insgesamt sind damit in einer Etage ohne umlaufenden Korridor und insoweit unmittelbar aus dem Kern heraus z.B. bis zu 8 Wohneinheiten erschließbar. Es ist auch möglich, einen entsprechenden Kurzkorridor in der Lücke des vierten, entsprechend zonierten Aufzuges anzuordnen.

Das Hochhaus wird in einer besonders bevorzugten Ausführungsform wenigstens 30 Etagen, bevorzugt über 40 Etagen, typisch jedoch noch mehr, nämlich wenigstens 50 Etagen besitzen. Zugleich ist bevorzugt, wenn nicht mehr als 70, bevorzugt nicht mehr als 60 Wohnetagen über den Kern erschlossen werden. Wie bereits erwähnt, hängt der empfundene Wohnkomfort unter anderem davon ab, dass die Wartezeiten auf den Aufzug selbst in Stoßzeiten nicht zu groß werden. Je nach Personenzahl in den Wohnungen ergeben sich in der Größenordnung bei 3 Aufzügen Einschränkungen gemäß CIBSE gegenüber der optimalen durchschnittlichen Wartezeit von < 25 Sekunden bereits bei über 40 Etagen. Eine weitere Obergrenze kann sich für die Höhe zudem auch aus der Statik ergeben. Hier kann sich insbesondere die H/500 Spitzenverformung kritisch auswirken, die sich im Wesentlichen unter Windlasten ergibt. Es sei jedoch gesagt, dass ein solcher Kern mit Outriggern anstelle der bei hohen Wohngebäuden sonst eingesetzten Windlast-tragenden Fassaden den Bewohnern die vorteilhafte Möglichkeit eröffnet, durch die Fassade eine großflächige und von Fassadenstützen ungestörte Sicht und Ausblick zu genießen Zur Spitzenverformungsbegrenzung werden für Gebäudehöhen oberhalb von bevorzugt 220m, besonders bevorzugt bereits ab Gebäudehöhen oberhalb von 190 m zwei Outrigger vorgesehen; bei Gebäudehöhen oberhalb von 130 m ist wenigstens ein Outrigger empfehlenswert, besonders bevorzugt wird dieser bereits ab 100m vorgesehen. Ab welcher Höhe exakt ein Outrigger vorgesehen werden muss, kann abhängen davon, ob durch besondere Fassadenkonstruktionen und Hochhausformen durch Wind eher lastverringernd Verwirbelungen auftreten oder durch entsprechende Gebäudeabmessungen größere Windlasten zu erwarten sind.

Es sei insoweit aber auch betont, dass der vorliegend beschriebene Kern bei gleicher Etagenzahl auch den wirtschaftlichen Bau von komfortablen Gebäuden geringerer Höhe erlaubt. Die Anzahl von Etagen, die mit den Aufzügen erschlossen werden können, ohne ein unkomfortables Wohngefühl zu geben, wird nämlich wie beschrieben abhängen von der Höhe der Geschosse und der Geschossfläche, da einsichtigerweise mehr Etagen einerseits längere Fahrstrecken des Aufzuges bedeuten, andererseits aber, was gerade in Stoßzeiten relevant ist, mehr Personen simultan oder kurz nacheinander den Aufzug anfordern können. Simulationen haben dabei überraschend gezeigt, dass sich bei Erhöhung der Raumhöhe um 80cm (bei 5m/s ceteris paribus) die simulierte durchschnittliche Wartezeit aufgrund der wenigen Stopps von 52 Sekunden auf 58 Sekunden erhöht, was durchaus signifikant ist. Wie bereits besprochen, ermöglich der kleinere Kern jetzt aber bei Forderung nach gleichen Flächeneffizienzen den Bau kleinerer Etagenflächen und somit kleinerer Lease-Spans. Weil bei kleinen Lease-spans von bevorzugt 7,00m bis 8,50m wiederum kleinere lichte Raumhöhen von unter 3,00m möglich sind, ohne dass die Räume dunkel erscheinen, reduziert der kleine Kern ergo die Gebäudehöhe, was das Gebäude wiederum auch verbilligt.

Erwähnt sei im Übrigen, dass gerade in Stoßzeiten die erzielbare Fahrt- (end)gesch windigkeit und die Etagenhöhe und damit die vom Aufzug zurückzulegende Strecke nicht mehr alleine ausschlaggebend für erwartete Wartezeiten sind. Bei mehr als 60 Etagen steigen die simulierten Wartezeiten auf ein Niveau an, das oftmals nicht mehr akzeptiert wird, beispielsweise auf über 1 Minute Wartezeit. Es wird daher angelegentlich bevorzugt, wenn Aufzüge im Kern mit 5 m/s verwendet werden, wobei sogar Aufzüge mit bis zu 7 m/s problemlos verwendbar sind und wobei die besonders schnellen Aufzüge besonders bei Zonierung und großen Höhen voll ausgefahren werden können. Wenn ein Aufzug nur das untere Drittel der Höhe bedient, können dagegen Geschwindigkeiten von 3m/s bis 4m/s ausreichen; wenn zwei Drittel der Höhe von z.B. 200 m bedient werden, sind 4m/s bis 5m/s ein bei derzeitiger Aufzugtechnik vorteilhaftes Optimum. Es wird einzuschätzen sein, dass ggf. Fortschritte der Aufzug stechnik höhere Fahrtgeschwindigkeiten erlauben.

Es wird einzusehen sein, dass der vorgestellte Kern für ein Hochhaus gegebenenfalls auch in Bürogebäuden verwendbar wäre, dort aber die Maximalgröße von durch Aufzüge komfortabel bedienbarer Etagenflächen bzw. maximal bedienbarer Etagen deutlich geringer ausfällt, weil in Bürogebäuden je nach Land eine Personendichte von etwa 8 m 2 bis 12 m 2 je Person anstelle von ungefähr 30 m 2 je Person in westlichen Wohngebäuden anzusetzen ist, also bei derselben Etagengröße in Bürogebäuden mehr Personen transportiert werden müssen. Hinzu kommt, dass der Lease-Span in Büroräumen im Regelfall erheblich größer ist, weil eine nicht vollständig helle Tageslichtbeleuchtung in Büros eher akzeptabel ist. Auch sind die als komfortabel akzeptierten Wartezeiten im Bürobetrieb mit 25 Sekunden deutlich kürzer, was tendenziell mehr Aufzüge erfordert. Daher werden bevorzugt kompakte Etagengrundrisse für Büros hier eher unter 1300 m 2 GLA-Fläche betragen.

Wo eine gemischte Nutzung geplant ist, können daher gegebenenfalls Büroflächen in unteren Etagen angeordnet werden, die über zusätzliche Aufzüge vom Erdgeschoss her erschließbar wären. Weiter kann dort, wo Büroflächen benötigt werden, die Verwendung von sog.

Twinlifts und/oder Doppeldecker- Aufzügen vorteilhaft sein. Bei Twinlifts sind im selben Schacht zwei unabhängig voneinander gesteuerte Kabinen angeordnet, bei Doppeldecker- Aufzügen sind zwei unmittelbar übereinander angeordnete Liftkabinen vorgesehen, die stets gemeinsam verfahren werden und aus direkt übereinander liegenden Stockwerken betreten werden können. Jeder Twinlift bzw. jeder Doppeldecker- Aufzug kann dabei als ein Aufzug im Sinne der Erfindung aufgefasst werden, soweit nicht explizit anderes vermerkt ist. Als ein Aufzug kann also ein Einzelaufzug, ein Twinlift oder ein Doppeldecker-Aufzug gezählt werden. Vorbehalten ist aber, Schutz nur insoweit zu beanspruchen, als unter jedem der genannten Aufzüge entweder ein Einzelaufzug oder ein Twinlift oder ein Doppeldecker- Aufzug verstanden wird. Die jeweiligen Vorteile, die sich für die einzelnen Aufzüge dabei ergeben, wie leichtere Steuerung, geringere Kosten, geringere Wartezeiten, sind einsichtig. Dass den Aufzügen eine geeignete, intelligente Steuerung z. B. Zielwahlsteuerung zugeordnet sein kann, sei erwähnt. Simulationen für Wohnbereiche zeigen nun, dass Doppeldecker allenfalls wenig Verbesserung der Wartezeiten bringen. Bei Verwendung von drei Aufzügen, wie hier für bestimmte Ausführungsformen als vorteilhaft beschrieben, bringt der Einsatz eines einzelnen Twinliftes noch keine signifikante Verbesserung, wenn er nicht mindestens auf zwei Drittel der Höhe geführt wird und erst bei Einsatz von 2 Twinliften ergibt sich in der kritischen morgendlichen Rushhour eine Reduzierung von 46 Sekunden ohne Twinlift auf dann nur noch 36 Sekunden. Der Einsatz von Doppeldeckern verbietet sich dagegen bei zu wenigen Personen pro Etage und den erforderlichen vielen einzelnen Stopps intuitiv. Besonders bevorzugt ist daher bei besonders hohen Hochhäusern die Ausgestaltung zumindest eines Aufzuges jeweils als Twinlift.

Im Bürobereich ist die Situation anders. Hier kann mehr als ein Aufzug je Schacht regelmäßig bevorzugt sein, sowie ein Shuttlebetrieb mit Doppeldeckern zu Skylobbys.

Es sei gesagt, dass besonders bei Büronutzung in den unteren Etagen eine bevorzugte Variante auch darin besteht, außerhalb des eigentlichen Etagengrundrisses einen Aufzug außerhalb anzuordnen, dessen Ausstieg auf Balkone, bevorzugt auf auch sicherheitstechnisch vorteilhafte umlaufende Balkone mündet. Bevorzugt kann es sein, die typisch höher frequentierten Bü- roetagen in der unteren Hälfte und weiter bevorzugt im unteren Drittel des Gebäudes anzuordnen und diese Büroetagen dann ganz oder teilweise durch Außenaufzüge zu bedienen, was bei offener Fahrt nur kurze Halterungen bzw. bei geschlossener Fahrt nur kurze Schächte erfordert.

Es sei weiter erwähnt, dass Außenaufzüge, d. h. nicht in den Kern bzw. dessen Korridor mündende, sondern an bzw. nahe einer Gebäudeaußenkante laufende Aufzüge separat vorgesehen werden können, insbesondere exklusiv nur für die typisch zahlungskräftigeren Bewohner der (teureren) oberen Etagen. Dass besonders ein Außenseitenaufzug aufgrund des Aufwands für einen Etagenausstieg bzw. für die je nach Vorschrift erforderlichen Schächte nur eine begrenzte Zahl von Etagen anfahren wird, beziehungsweise aus Gründen einfacher Bauweise lediglich Last und/oder Abfall transportieren braucht, sei erwähnt. Im Übrigen kann während der Bauphase in der Kerbe vorteilhaft ein Baukran angeordnet werden, was dessen sonst aufwändige Verankerung am Gebäude vereinfacht.

Eine weiter bevorzugte Ausführung ergibt sich, wenn wie architektonisch oft gewünscht, die Außenkontur durch eine schwach geneigte oder - weiter bevorzugt - senkrechte Kerbe profiliert ist, insbesondere dergestalt, dass die Profilierung nur in die bevorzugt umlaufenden Bal- kone einkerbt, statt in die statisch durchbiegungsempfindlichen Randbereiche im Fassadenbereich. In einer solchen Gebäudeausführung kann ein Außenaufzug, der in oder an der Profilierung oder Einkerbung geführt ist, die optische Wirkung dieser Einkerbung noch erhöhen.

Mit den angegebenen Etagenzahlen, wie sie für Wohngebäude bevorzugt sind und bei typischen lichten Raumhöhen, minimal von 2,50 m und bevorzugt von 2,7 m - 3 m (gemessen von Oberkante Fußboden bis Unterkante der Betonkonstruktion), wie sie im Wohnungsbau für gehobene Ansprüche beliebt sind, ergibt sich eine Höhe von mindestens 100 m, bevorzugt 150 m für ein erfindungsgemäßes Hochhaus. Insbesondere kann die Höhe mindestens 160 m bzw. sogar bevorzugt mindestens 170 m betragen.

Während es keine Untergrenze für die Höhe des Hochhauses mit diesem Brandschutz- Sicherheitsniveau gibt, in welcher der Kern sinnvoll ist, versteht sich, dass sich besondere Vorteile dort ergeben, wo die ermöglichte nahezu quadratische Kernform besondere statische Vorteile bietet, also das Gebäude besonders hoch wird bzw. eine besonders große Schlankheit besitzt. Dies wird der Fall sein, wenn die Schlankheit wenigstens 10, bevorzugt wenigstens 15 beträgt, wobei ohne weiteres eine Schlankheit von 17 und noch weiter bevorzugt 18 mit einem Kern realisiert werden kann, dessen Wände zwar dicker sind, als zu reinen Brandschutzzwecken geboten, der aber trotzdem mit einer geringen Bewehrung auskommt und auch in unteren Etagen noch vergleichsweise geringe Wanddicken benötigt. Es sei darauf hingewie- sen, dass gegebenenfalls neben dem Kern zusätzlich Stützen vorgesehen sein können, mit denen Lasten abgetragen werden. Dies wird noch detailliert ausgeführt. Damit kann die Kernwanddicke der tragenden Wände ebenfalls gering gehalten werden. Die realisierbaren Spannweiten werden typisch unter 32 m betragen. Dies gilt vor allem dort, wo hochwertiger Wohnraum kostengünstig gewünscht wird. Noch weiter bevorzugt wird eine Spannweite von nicht mehr als 28 m, insbesondere nicht mehr als 27 m. Es zeigt sich, dass Spannweiten vor allem zwischen 23 m und 26 m zu besonders attraktiven Wohnflächen führen können, die noch preiswert bereitstellbar sind. Der Kern wird dabei allgemein viereckig sein, und zwar wird bei dreistufigem Sicherheitskonzept bevorzugt genau ein viereckiger Kern vorhanden sein, der insbesondere möglichst quadratisch ist, also bei dem nicht mehr als 15 % Abweichung der Kantenlängen voneinander auftreten werden. Bevorzugt entsprechen zudem die Winkel auf +/- 10 , bevorzugt +/- 5 % genau rechten Winkeln. Die Kerninnenwandlänge beträgt bevorzugt nicht mehr als 8,9 m entsprechend einer Grundfläche von nicht mehr als 80 m 2 . Bevorzugt ist sogar, die Kernabmessung auf 8,40 m x 7,90 m bis 8,70 m x 8,30 m lichte Kernmaße zu halten. Größere Abmessungen sind funktionell für übliche Nutzeinheit- Abmessungen nicht sinnvoll, deutlich kleinere Abmessungen als angegeben sind bautechnisch allenfalls problematisch realisierbar. Auch eine Kerninnenfläche von unter 110 m 2 und weiter von unter 95 m 2 ist aber bereits bevorzugt. Dies reicht ohne weiteres aus, um Zwangslüftung für die Fluchttreppenhäuser und deren Vorräume und zwei Aufzüge mit einem zwischen Treppenhaus und Aufzügen liegenden (Erschließung s-) Korridor vorzusehen. Ein nur zweistufiges Sicherheitskonzept verringert die kurze Seite (z.B. 7,90 m noch einmal um etwa 1,40 m entsprechend 1,20 m Vorraumbreite plus 20 cm Wanddicke.

Es sei im Übrigen erwähnt, dass es auch Länder mit Vorschriften ohne dreistufiges Sicherheitskonzept gibt, in denen dann die Treppen- Vorräume mit ihrer Zwangsbelüftung vollständig entfallen dürfen. In Ländern, die keine Vorräume zu den Treppen vorschreiben, ist es bevorzugt, die 1,20 m breiten Vorräume sowie deren Zwangsbelüftungsschächte samt der etwa 20 cm starken Wand zum Korridor ersatzlos entfallen zu lassen. Die als bevorzugt angegebene kurze Kern-Innenlänge reduziert sich damit um 1,40 m. z.B. von 8,20 m auf 6,80 m. Der so geänderte Kern wird zumindest für tordierte Hochhäuser, die mit Stützen einer noch nicht offengelegten Anmeldung des vorliegenden Erfinders versehen sind, noch eine erhebliche Tor- sionssteifigkeit besitzen, da der Kern zumindest nährungsweise quadratisch gebildet sein kann.

Die Turmhöhen, ab welchen aus Gründen der Windlasten Outrigger erforderlich werden, sinken aber bei Wegfall des Treppenhausvorraumes in etwa linear (um den Faktor 6,8/8,2m = ca. 17%). Es können also bei solchen Gebäuden Outrigger schon oberhalb etwa 83 m - 107 m empfehlenswert sein. Im übrigen setzen sich die vorliegend beispielshaft erwähnten 8,30 m Kernseitenlänge zusammen aus

1,90m für die Schachttiefe eines Feuerwehraufzuges mit 5m/s Aufzug und 1,10 m tiefe Kabine,

2 x 20cm Korridorwände,

1,50 m Breite Korridor,

20 + 25cm Vorraumwände,

1,20 m Vorraumtiefe und

2,85 m Treppenhaustiefe.

Die Treppenhäuser bestehen dabei aus zwei Treppenläufen mit einer Breite von 1,20 m, einschließlich Platz für 2x10 cm Handläufe, sowie 25 cm Zwischenwand.

In der Querrichtung dazu sind in drei Bereichen Massketten einzuhalten, nämlich von Treppenlauf, die Treppenvorräume und den Abstand Feuerwehr auf zugstür zu Korridortüre.

Eine möglichst kurze Kerninnenwandlänge in Korridor-Längsrichtung wird bevorzugt erreicht wenn je nach Vorschriftenlage und Nutzung die längste der drei folgenden Massketten soweit optimiert wird, dass sie die zweitlängste Kette in etwa erreicht und im Idealfall auch der längsten 3. Masskette entspricht. Die Massketten laufen (1) längs durch das Scherentreppenhaus, (2) parallel dazu durch Vorräume und Kernaufzüge und gegebenenfalls (3) durch die Treppenhausvorräume.

Was den Treppenlauf angeht, so bestimmt sich dessen Länge aus der Auftrittlänge von hier bevorzugt anzusetzenden 26,4 cm und der Stufenzahl, was bei den typischen und bevorzugten 17 Stufen 4,48 m ergibt. Hinzu kommen 2 x 10 cm für den Umlauf des Handlaufes und 1,20 m für die Fluchtpodestbreite am Anfang und Ende jedes geraden Treppenlaufes sowie - auf einem der Treppenläufe - einem Aufschlag für den Fluchttürradius und beim anderen der Treppenläufe einem Aufschlag für den Zwangsluftschacht.

Bei Vorsehen eines Treppenhausvorraumes sind ohne Sondermaßnahmen wie für Schiebetüren und dergleichen, Türbreiten von mindestens 90 cm vorzusehen, weshalb angesichts der Breite für die Türzarge und der Breite, die sich geometrisch aus dem erforderlichen Türmindestabstand von 3 m ergibt, je Vorraum im Lichten insgesamt mindestens 3,66 m einzuhalten sind. Weil die separaten Vorräume wiederum durch eine Zwischenwand getrennt werden sollen, und Platz für einen MEP- bzw. Zwangslüftungsschacht zu berücksichtigen ist, ergeben sich wiederum mindestens ungefähr die erwähnten 8,40 m. Es sei beispielhaft erwähnt, dass sich bei Kernmassen von 8,7m x8,7m, Seitenlängen von 24mx24m ohne Balkone, 12xlm 2 Stützen und l,5zentralen MEP-Etagen von 51 Ebenen bei den MEP- Schächten wie beschrieben eine hervorragende NIA/GIA Effizienz von 79% ergibt, die bereits bei 25mx26m Etagengrundriss auf 82% steigt.

Für die Aufzüge reicht die Kernbreite von ca. 8,40 m ebenfalls, weil damit ohne weiteres ein Feuerwehraufzug mit einer Schachttiefe von 2,7 m im Lichten, einer 20cm dicken Wand, 3,10 m Vorraum, eine weiteren 20 cm dicke Wand und ein weiterer Schacht mit einer Tiefe von 2,20 m im Lichten vorgesehen werden kann. Die sich so ergebenden 3,10m Vorraumbreite reichen für die Normeinhaltung. Damit wird bei 8,40m allen drei kritischen Massketten genügt. Es ist jetzt auch einsichtig, wie sich Änderungen auswirken und wo je nach Nutzung und Kultur und Technik Toleranzen eingeplant bzw. ausgenutzt werden können.

Es ist wünschenswert und bevorzugt, wenn die Zwang slüftungs Schächte für die Treppenhäuser flächeneffizient in den Kernecken angeordnet sind, weil dann die - typisch durch Drucklufteinspeisung - erfolgende Zwangslüftung aus dem Luftschacht in das Treppenhaus lediglich durch vergleichsweise dünne Wände und nicht die Kernwand selbst geführt werden muss. Dies verbessert die Statik und senkt die Baukosten. Gleiches gilt für die als Druckluft vorgesehene separate Zwangslüftung für die Treppenhausvorräume, wenn diese erforderlich sind, etwa weil die per se bevorzugte Überstromöffnung aus dem Treppenhaus selbst nicht zulässig sein sollte. Es können zusätzliche Ventilatoren oder dergleichen vorgesehen sein, um ungeachtet der niedrig dimensionierten Vorraumlüftung s Schächte eine ausreichende Luftzufuhr zu gewährleisten. Für alle Druckluftschächte kommt die Versorgung der Etagen außer dem per se rauchfreien Erdgeschossaußenbereich durch Einlassöffnungen auf dem Dach in Frage. Je nach Vorschrift sind dazu räumlich weit verteilte Ansaugöffnungen vorzusehen, um ein Ansaugen von Rauchgasen von außen zu vermeiden. Insbesondere bei Vorraum-Druckschächten kann etwa in Gebäudemitte eine zusätzliche Einspeisung vorteilhaft sein; dies erlaubt es, den sonst womöglich als kritisch klein angesehenen Querschnitt besser zu nutzen. Die Treppenhäuser werden typisch jeweils durch eine kernwandnahe, eine Öffnung quer zu der nächstliegenden Kernwand freigegebende Türe betreten, während die Treppenhausvorräume nur um die Breite der Treppenvorraumlüftungsschächte von der Kernmitte nach außen versetzt sind, sofern diese Schächte zwingend erforderlich sind.

In einer bevorzugten Variante wird der Aufzug svorraum durch eine Doppeltüre bzw. Schiebetüre vom Korridor getrennt, bei welcher die dem Feuerwehraufzug nähere Türhälfte mit einer Steuerung versehen ist, die im Brandfall verriegelt und damit nicht zu öffnen ist. Damit ist der in diversen Vorschriften vorgesehene Minimalabstand zwischen Feuerwehraufzugstüre und Korridor auch bei einem optisch ansprechenden, breiten Durchgang in den Korridor gewährleistet. Durch diese im normalen Nutzungsfalls offene Verbindung entspannt sich vor den Aufzugstüren ein im Normalfall sonst womöglich bildendes Gedränge und Stau.

Es sei betont, dass es oftmals aufgrund sicherheitstechnischer Vorschriften unumgänglich ist, dass Aufzüge über einen Vorraum zunächst auf einen Korridor führen und erst von diesem ein Zutritt in die Wohnungen erfolgen kann, genauso wie Wohnungen oftmals nicht unmittelbar zu Fluchttreppen- Vorräumen führen dürfen, sondern über einen Korridor. Solche insoweit notwendigen Korridore werden mit der Erfindung realisiert.

In einer besonders bevorzugten Variante liegen die Haustechnikschächte und der dritte bzw. vierte Aufzug innerhalb eines Umkreises um den Kern, wobei der Kern, wie oben dargelegt, bevorzugt allgemein quadratisch oder exakt quadratisch sein kann, aber nicht zwingend sein muss. Dies erlaubt, selbst dort eine sinnvolle Etagennutzung zu gewährleisten, wo das Hochhaus als tordiertes Hochhaus konstruiert werden soll.

Mit„sinnvoller Etagennutzung" sind Layouts gemeint, bei welchen die für Verkauf und Nutzung besonders wertvollen (an die Fassade angrenzenden) Außenräume überwiegend eine minimale Raumtiefe ab Fassade von mindestens 4 m und bevorzugt von über 4,50m aufweisen. Mit Raumtiefe ist dabei nicht der Lease-Span gemeint; vielmehr werden bevorzugt hinter diesen Außenräumen, d.h. kernseitig, weitere Räume liegen. Bevorzugt ist, wenn über 70%, insbesondere über 80% und besonders bevorzugt wenigstens 90% dieser fassadennahen Räume die genannte Mindesttiefe von 4m, bevorzugt 4,5m aufweisen.

Die angegebene Mindesttiefe erleichtert nicht nur die Aufstellung großer, insbesondere rechteckiger Möbel wie Betten, Sofas usw. besonders für Wohn- und Schlafzimmer, sondern es werden auch Überhitzungen vermieden, die bei weniger tiefen Räumen und den gewünschten raumhoch offenen Glasfassaden sonst im Sommer zu erwarten sind. Wie erwähnt, werden solche raumhoch offenen Glasfassaden besonders einfach durch die Outriggersystemen ermöglicht.

Besonders bevorzugt ist es, wenn auch der Korridorentlüftungsschacht auf einer Kernaußenwand angeordnet ist, an deren Innenseite ein Treppenvorraum bzw. das Treppenhaus liegt, und wenn die Mechanik- Elektro- Versorgung auf der anderen, an Treppenhausvorraum und Treppenhaus angrenzenden Kernaußenwand so angeordnet wird, dass er ebenfalls vom einachsigen Korridor aus erreichbar ist. Wenn die Mechanik- bzw. Elektro Schächte begehbar sind, ist es vorteilhaft, diese hintereinander anzuordnen, so dass durch den einen begehbaren Schacht zum anderen Schacht gelangt werden kann, und zwischen den Schächten eine wie erforderlich feuersichere Abtrennung anzuordnen. Es ist möglich und bevorzugt, die Elektro-Leitungen des hinteren Schachtes feuersicher durch den bevorzugt vertikal offenen (ersten) Mechanik-Schacht zu führen und nicht durch fremde Wohneinheiten.

Die Verwendung eines durchgehbaren ersten Schachtes zum Erreichen des Zweiten verkürzt die erforderliche Korridorstrecke, von welcher aus die MEP-Einrichtungen erreicht werden sollen, was wiederum zu optisch ansprechenderen Gestaltungen auch dann führt, wenn die Korridorbreite lediglich so groß gewählt wird, dass ein problemfreier Rollstuhldurchgang respektive die Verwendung von Krankentragen ohne weiteres möglich ist. Die Regelbreite für Rollstuhl-Zugang beträgt um die 1,50 m. Der Feuerwehraufzugs-Luftschacht kann feuerwehr- aufzugsschachtnah kernaußenseitig angeordnet sein.

Um den Kern herum und bevorzugt direkt anliegend können insbesondere die Schall emittierenden Regenwasser- und/oder Abwasserleitungen gelegt sein, was die Entwässerung der einzelnen Wohneinheiten besonders aufgrund der geringen Schacht- Wandflächen insgesamt preiswert macht.

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass gegebenenfalls einzelne der genannten Haustech- nikschächte geringfügig über den Umkreis um den Kern hinaus stehen können, dass aber typisch nicht mehr als 15 % der Fläche aller Haustechnikschachtflächen außerhalb des Umkreises liegen, bevorzugt nicht mehr als 5 % bis 10%, wobei besonders bevorzugt ist, wenn keiner der Haustechnikschächte mit mehr als 20 %, insbesondere nicht mehr als 10 % seiner Fläche über den Umkreis hinausragt, zumindest soweit nicht eine Vielzahl von Aufzügen„huckepack" dicht am Kern insbesondere mit in den darin vorgesehenen Aufzugsvorraum führenden Türen vorgesehen sind.

Die eng am Kern angeordneten Haustechnikschachtflächen sind besonders dort bevorzugt, wo das Hochhaus eine Torsion aufweist, d.h. etagenweise die Etagengrundfläche um z.B. die Kernachse gegeneinander um einen Winkel zwischen 0,5° bis etwa 5° versetzt sind. Ein Winkel größer 3° führt bei der Verwendung von Stützen zu einem erheblichen Flächen verbrauch innerhalb der Wohnungen, eine zu kleine Torsion ist optisch kaum wahrnehmbar. Je höher der Torsionswinkel ist, desto größer ist aber die Belastung des Kerns. Bei vertikalen Innenstützen führt die Torsion der Eckstützen bereits ab 1,2° und bei 50 Etagen zu 80% Torsions- spannungsanteil im Kernfuß. Dies muss ggf. berücksichtigt werden. Es ist aber einsichtig, dass dort, wo gegebenenfalls niedrigere Hochhäuser gewünscht sind, die Torsion, damit sie gut erkennbar ist, größer sein kann.

Dort, wo eine Torsion im angegebenen geringen Winkelbereich zwischen 0,5° und etwa 3°, gegebenenfalls auch bis 5° von Etage zu Etage erfolgt, werden sich nun aber bei dem vorgeschlagenen Kern die Grundrisse der einzelnen Wohnungen von Etage zu Etage selbst dann unterscheiden, wenn auf den zu vergleichenden Etagen gleichviele Wohnungen untergebracht sind. Grund dafür ist, dass die Zugänge zu den einzelnen Wohneinheiten variieren werden. Gleichwohl sind diese Wohnungen allesamt über gerade Korridore aus dem Kern hinaus leicht zu erreichen. Der Kern ist damit für tordierte Häuser gut geeignet, weil auch bei diesen die gradlinige Korridorführung völlig unproblematisch ist. Aus den angegebenen Maßketten ist im übrigen abschätzbar, dass die Korridormittellinie nicht zwingend durch den Kernmittelpunkt laufen muss. Vielmehr wird typisch ein Versatz zwischen Korridormittellinie und dem Schnittpunkt der Diagonalen von Kernecke zu Kernecke im Grundriss vorliegen.

Um gleichwohl eine gute Wohnraumnutzung in allen Etagen eines tordierten Hochhauses ohne Verwendung eines per se zwar intuitiv naheliegenden runden Kerns, der aber die rechteckigen Aufzüge und Treppenräume nur unter hohen Flächenverlusten aufnehmen kann, und eines diesen ganz oder teilweise umgebenden Erschließungsganges zu ermöglichen, und den vorliegend vorgeschlagenen Kern vorteilhaft zu verwenden, wird bevorzugt eine Unterscheidung zwischen groß-und kleinflächigen Räumen in den Wohneinheiten vorgenommen. Als notwendig großflächige Wohneinheiten werden jene aufgefasst, in denen typisch große Möbel vorzusehen sind, wie Doppelbetten, Sofagruppen, große Kleiderschränke, Einzelbetten und lange Esstische. Unterschieden davon werden Räume in Wohneinheiten, die typisch kleinflächige Möblierung zulassen wie Gäste- WCs, Abstellkammern, Vorratskammern und Garderoben. Gegebenenfalls zählen hierzu auch Küchen, wenn die Verwendung durchgehender Arbeitsflächen als wenigstens partiell entbehrlich angesehen wird und/oder durchgehende Küchenschrankzeilen aus genormten Schränken nicht als zwingend erforderlich angesehen werden. Es wird, dies vorausgesetzt, vorgeschlagen, dass bei einem tordierten Hochhaus mit dem vorgeschlagenen Kern jene Raumeinheiten, die eine großflächige Möblierung erfordern, fassadennah angeordnet werden und die die Raumeinheiten trennenden Wände senkrecht von der Fassade weggeführt werden. Dabei können sich die Wände bevorzugt über 3 m, insbesondere bevorzugt über 3,5 m, typisch über 4 m bis max. 5 bis 7 m ins Innere erstrecken, sodass nahe der Fassade großflächige Räume mit senkrecht aufeinander stehenden Wänden geschaffen werden. Es versteht sich, dass von einem exakt rechten Winkel der Zimmerwände zur Fassade abgewichen werden könnte, falls dies etwa architektonisch gewünscht ist, dass dies aber nicht zwingend ist. Im Innenbereich können sich dann Flure anschließen und zum Kern hin die kleinflächigen Räume wie Garderoben, Gäste- WCs, Abstell- und Vorratskammern usw. an- schließen. Damit lässt sich eine gute Nutzbarkeit eines Gesamtgrundrisses gewährleisten, ohne dass ein Erschließungskorridor auf den Wohnetagen um den Kern notwendig wird.

Es ist bevorzugt, bei tordierten Hochhäusern Stützen zur Kernentlastung innerhalb der Wohnung vorzusehen. Hingewiesen wird auf eine weitere Anmeldung des vorliegenden Anmelders, in der die Torsion und die Stützen- Anordnung näher beschrieben wird. Auf diese Anmeldung möge zu Besonderheiten Bezug genommen werden. Es sei aber auch hier darauf hingewiesen, dass dort, wo das Hochhaus tordiert ist, die Etagenflächen einsichtigerweise nichtkreisförmig sind, bevorzugt zumindest allgemein viereckig, aber Ecken angefast oder abgerundet sein können, und dass die Außenkontur der Etagenfläche einschließlich eventueller Balkone und dergleichen allgemein viereckig sein wird, aber Einschnitte, Ausstülpungen und dergleichen an jeder Kante besitzen kann, bevorzugt mit einer Fläche bezogen auf die Gesamtfläche der Etage unter 10 %, bevorzugt und 5 %, insbesondere bevorzugt unter 3 %, insbesondere nicht mehr als einen Einschnitt oder eine Ausstülpung je Kante, was architektonisch interessantere Gestaltungen ermöglicht, ohne die Gesamtfassadenform und/oder Außenkontur negativ zu beeinflussen.

Die Etagengrundfläche wird also allgemein rechteckig mit einem Winkel von 90° +/- 10°, insbesondere oftmals allgemein quadratisch sein, wobei bevorzugt für Verwendung mit besonders eng einer quadratischen Form entsprechende Kerne eine Kante etwa 10 % länger sein kann, als es die nächst lange Kante ist. Es sei aber darauf hingewiesen, dass Abweichungen möglich sind und z.B. in vielen Fällen eine Abweichung von 10% oder größer 10% zwischen langer Kante und nächst langer Kante möglich und bevorzugt ist. Es ist möglich, ein Hochhaus der Erfindung mit außerhalb der Verglasung verlaufenden Baikonen und einer Störung der viereckigen Kontur nur in den Balkonflächen vorzusehen. Die Etagen stehen gegeneinander unbeweglich fest, sind aber gegeneinander von Etage zu Etage bevorzugt in die gleiche Richtung und bevorzugt mit gleicher Schraubensteigung um eine lotrechte Achse verdreht, insbesondere in einem Winkel unter 5°, insbesondere in einem Winkel unter 2,5°, insbesondere in einem Winkel zwischen 1° und 2°, bevorzugt zwischen 1,1° - 1,3° (jeweils bezogen auf 360° Vollkreis). Was die Stützen angeht, so werden diese bevorzugt innerhalb der Wohnungen liegen, was in einer bevorzugten Variante zu einem Hochhaus mit Etagenflächen führt, die gegeneinander um eine Kernachse rotiert stehen, und Stützen dazwischen, wobei die Stützen zumindest zwei Gruppen bilden, wobei die Stützen der ersten Gruppe von Etage zu Etage in einem ersten Rotationsinn um die Kernachse herum angeordnet sind und die Stützen der zweiten Gruppe von Etage zu Etage in einem zum ersten gegenläufigen Rotationssinn um die Kernachse herum angeordnet sind, bevorzugt derart, dass die Stützen sich jeweils um die Kernachse herum winden und sich bevorzugt, aber nicht zwingend, auch die Stützen der zweiten Gruppe winden. Von einem Winden wird auch dann ausgegangen, wenn innerhalb einer Geschosshöhe die Stütze per se gerade ist und senkrecht auf Decke und/oder Fußboden steht, wobei aber bevorzugt einer Windung folgende Bewehrung durch jede der entsprechenden Stützen läuft. In einer bevorzugten Variante mit quadratischem Grundriss der Etagen werden die Stützen der ersten Gruppe auf einen ersten Kreis liegen und die Stützen der zweiten Gruppe auf einen zweiten Kreis, wobei der erste und zweite Kreis unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Es wird einsichtig sein, dass die vorhergehend beschriebene Anordnung von kleinen und großen Räumen die Wandführung senkrecht auf die Fassade mit Anordnung von kleinen Funktionsräumen in Kernnähe auch bei einem Hochhaus mit solchen Stützen ohne weiteres umsetzbar ist. Der größere Kreis wird jenem entsprechen, bei welchem der Rotationssinn der Stützen jenem der Etagenrichtung entspricht, d.h. die Außenstützen werden der Etagenrotation bzw. Torsion folgen, während die inneren Stützen gegenläufig gewunden sind. Bevorzugt werden die äußeren Stützen eckennah innerhalb des Gebäudes verlaufen, so dass sie mit den Ecken dem Außenkreis folgen, aber jeweils ein geringes Stück nach innen versetzt sind, während bevorzugt die Stützen der zweiten Gruppe auf einem Innenkreis zur von Etage zu Etage gleich bleibenden oder allgemein gleich bleibenden Etagenkontur liegen. Es ist auch möglich und bevorzugt, dass die durchschnittliche

Querschnittsfläche der Außenstützen größer als die durchschnittliche Querschnittsfläche der Innenstützen ist und insgesamt mehr Stützen auf dem inneren Kreis mit kleinerem Durchmesser liegen werden. Besonders bevorzugt ist es, wenn es wenigstens eine Etage gibt, in welcher die Stützen des Innenkreises auf dem Schnittpunkt der Kernwandkanten mit dem Innenkreis der Etagenfläche liegen, während die Außenstützen, das heißt, die auf dem größeren Kreis liegenden Stützen in Verlängerung der Ecken des Kerns gesehen vom Kernmittelpunkt aus liegen. Damit werden in einer bevorzugten Variante vier Außenstützen und acht Innenstützen vorgesehen.

Es sei erwähnt, dass die Anordnung der Stützengruppen für tordierte Hochhäuser um die Kernachse herum besondere Vorteile bietet, dass es aber nicht zwingend ist, dass das tordierte Hochhaus um genau die Kernachse tordiert ist, auch wenn dies Vorteile bietet und es allgemein bevorzugt ist, wenn die Kernachse und die Torsionsachse einen allenfalls geringen Versatz gegeneinander aufweisen. Auch können die Achsen, um welche die Stützen der ersten und zweiten Gruppe jeweils rotiert stehen, einen geringen Versatz zueinander und/oder zur Kernachse aufweisen, auch wenn sie zusätzlich gemeinsam um einen allgemein identischen Winkel von Etage zu Etage weiter rotieren. Dass in einer allgemeinsten Form der Winkel nicht für alle Stützen einer Gruppe absolut exakt identisch sein muss, sondern kleine Variationen möglich sind, die aber z.B. von Stütze zu Stütze einer Gruppe typisch unter 10% des Winkels, bevorzugt unter 5% des Winkels betragen werden, sei erwähnt. Auch dies kann gegebenenfalls noch (in einem insoweit weiten Sinn) als gemeinsame Rotation zu verstehen sein. Es sei erwähnt, dass bei noch guter Verbesserung der Statik durch Rotationswinkelver- änderung und variierenden Querversatz gegebenenfalls das Layout auf bestimmten Etagen erheblich verbessert werden kann.

Es wird einsichtig sein, dass insoweit unter anderem vorteilhaft ist ein Hochhaus mit Etagenflächen, die gegeneinander um eine Achse rotiert stehen, und Stützen dazwischen, wobei die Stützen zwei Gruppen umfassen, wobei die Stützen der ersten Gruppe von Etage zu Etage in einem erstem Rotationssinn gegeneinander versetzt um die Achse herum angeordnet sind, wobei die gegeneinander versetzten Stützen noch einen für den Lastabtrag ausreichenden Überlapp besitzen, und wobei die Stützen der zweiten Gruppe von Etage zu Etage in einem zum ersten gegenläufigen Rotationssinn gegeneinander versetzt um die Achse herum angeordnet sind, wobei die gegeneinander versetzten Stützen der zweiten Gruppe ebenfalls einen Überlapp aufweisen. Ein solches Hochhaus lässt sich besonders gut mit dem kompakten Kern der vorliegenden Erfindung realisieren, ohne dass dies jedoch zwingend wäre.

Je nach Etagenkontur ergeben sich bei einem tordierten Hochhaus, das mit dem Hochhauskern der Erfindung realisierbar ist, aus einer gedanklichen Verbindung der Lotpunkte der gegenläufig von Etage zu Etage rotierten Stützen zu einer gedachten Linie übrigens unterschiedliche Bahnen. Bei tordierten Gebäuden mit quadratischen Etagengrundrissen werden diese Linien Kreise bzw. Kreisbögen sein. Dass die Forderung eines ausreichenden Überlapps auch - wenn auch weniger bevorzugt - dadurch erfüllt werden kann, dass die jeweilige Säulenmitte nicht exakt auf einer Kreisline, Ellipsenlinie usw. liegt, sondern von Etage zu Etage neben dem Fortschreiten entlang dieser Linie ein leichter, womöglich auch noch von Säule zu Säule einer Gruppe und/oder von Etage zu Etage variierender Versatz quer dazu vorliegen kann, sei erwähnt. Auch dies kann noch als Anordnung in einem Rotationssinn verstanden werden. Dass derartige Variationen schon deshalb wenig bevorzugt sind, weil sich dadurch die Anordnung verkompliziert, sei jedoch erwähnt. Dass im Übrigen Überlapp insoweit gerade nicht vollständig ist, als bei an Boden und Decke einer Etage wie typisch gleich großen und von Etage zu Etage ebenfalls gleich großen Säulenquerschnitten nicht eine vollständige Überdeckung vorliegen wird, sei erwähnt. Es ist also ein durch die Rotation von Etage zu Etage nur partieller Überlapp realisiert. Die Verwendung des erfindungsgemäßen Kern ist dabei regelmäßig möglich.

Es sei darauf hingewiesen, dass bei besonders hohen bzw. besonders schlanken Hochhäusern auf mindestens einer Höhe eine Diagonale von einer der inneren Stützen bzw. von einer der nicht völlig außenliegenden Stützen zur Kernwand geführt ist. Wenn von jeder der inneren Stützen eine Diagonale, insbesondere über mehrere Etagen wie beispielsweise 3 Etagen von der inneren Stütze auf den Kern geführt wird, versteift dies das Gebäude auch bei dynamischen Windlasten ganz massiv, ohne dass besonders dicke Ausleger (Outrigger-) Wände er- forderlich sind. Hingewiesen sei diesbezüglich zunächst darauf, dass Windlasten sich bei tor- dierten Gebäuden aufgrund der geometrischen Form typisch sogar weniger stark auswirken als bei nicht tordierten Gebäuden. Outrigger werden somit auch und gerade bei herkömmlichen, nicht tordierten Hochhäusern erforderlich.

Die Outrigger sorgen auch bei nicht tordierten Hochhäusern gleichfalls für eine erhebliche Reduzierung von durch Windlasten induzierten Spannungen im Kern sowie für eine Reduzierung von Verformungen der Turmspitze und von dort auftretenden Beschleunigungen.

Outrigger sind zwar per se bekannt, jedoch nicht als einzelne Diagonale und insbesondere nicht über mehr als zwei Stockwerke. Durch die hier vorgeschlagene Konstruktion entfällt zunächst einer der aufwändigen Unter- bzw. Obergurte eines sonst erforderlichen Outrigger- Fachwerks. Es zeigt sich, dass überraschenderweise selbst mit dem als bevorzugt beschriebenen kleinen Kern die Outrigger-Diagonale und deren verbleibender Gurt unerwartet schmal bleiben können. Gleiches gilt für die Kernwände im Etagenbereich der Diagonalen. Dies erspart wiederum insbesondere Baukosten und Termine erheblich. Anstelle der sonst üblichen 1 m bis 1,5 m Fachwerkbreiten genügen nun um die 0,5 m. Dies ist nicht nur zur Vereinfachung der Bauvorbereitung vorteilhaft, sondern erlaubt auch eine ungestörte Aufzug sführung kernnah außerhalb des Kerns geführter Aufzüge mit geringeren Flächenverlusten zum Kern. Für dicke Outrigger- Wänden müssen Schächte der Aufzüge außerhalb des Kern nämlich etwas vom Kern abrücken, was entsprechende Verlustflächen über alle Etagen hinweg erzeugt.

Die Outrigger- Anordnung braucht lediglich mit einer Dicke von hier nur etwa 45 cm über drei Etagen diagonal auf den Kern nach unten geführt werden. Es sei angemerkt, dass per se kürzere Diagonalen, beispielsweise über nur zwei Etagen implementierbar wären, aber zumindest bei dem hier beispielhaft angegebenen Hochhaus dadurch die„Outrigger"-Wände bis zu etwa 1 m dick sein müssten. Bei über drei Etagen erstrecktem Outrigger können die Wände jedoch mit nur 45cm dünn bleiben. Es wird insofern als besonders vorteilhaft angesehen, bei Hochhäusern, die angesichts zu erwartender Windlasten oder dergleichen mit„Outriggern" versehen sind und die tordiert sind und in welchen mehrere Stützengruppen mit wenigstens zwei gegeneinander rotierenden, d.h. sich in entgegengesetzter Richtung um das Gebäude herum windenden Stützen vorgesehen sind, eine Diagonalenkonstruktion über mehr als zwei Etagen, bevorzugt nicht mehr als fünf Etagen, insbesondere drei Etagen auf den Kern zurückzuziehen. Eine bevorzugte Variante mit einem quadratischen Kern, quadratischen Etagengrundflächen, einer Spannweite um 27,5 m und acht Innenstützen erlaubt bei über drei Etagen verlaufenden Diagonalen einen extrem kleinen und schlanken Kern mit einer Bewehrung vorzusehen, die oberhalb der Outrigger und über viele Etagen auch unterhalb derselben 0,6 % Mindestbewehrung als Kernwand-Flächenbewehrung nicht überschreiten muss, bei Kernumfangswanddi- cken, die auch ansonsten im Hochhausbau praktisch nicht mehr zu unterschreiten sind. Dies ist für Hochhäuser mit verdrehter Geometrie extrem wenig. Die dabei erzielbaren Turm- Spitzenauslenkungen liegen bei einer Größe von„Höhe /850" und somit deutlich unterhalb dem Wert„ Höhe /500", der nach internationalem Standard mindestens einzuhalten ist. Es wird also eine hervorragende Versteifung durch die bevorzugt vorzusehenden„Outrigger"- Anordnungen, die trotzdem statisch leicht und flächeneffizient sind, erreicht, auch wenn zugleich betont werden soll, dass einleuchtender Weise herkömmliche„Outrigger"- Konstruktionen auch in Spannbeton oder Stahl ebenfalls einsetzbar wären. Vergleichsrechnungen zeigen, dass sich die Wanddicken am Kernfuß ohne Anordnung von Outriggern hauptsächlich aus Gründen der Spannungsüberschreitung etwa verdoppeln müssten. Durch Outrigger können also auch am Kernfuss deutliche Veränderungen erreicht werden. Da der Outrigger zudem in der Lage ist, auf Höhe der Outriggerebene Torsionmomente aufzunehmen, erhöht sich durch ihn die Robustheit und die Sicherheit dieses sehr schlanken Bauwerks ganz erheblich.

Die spezielle Kombination von Kernausrichtung und Etagenabmessungen führt also, dazu dass die Outrigger-Diagonalen wie bevorzugt in Verlängerung der Kernwände direkt in die Stützen laufen. Weil bei viereckigem Kern dabei die acht Innenstützen zugleich alle 45 Grad in gleichem Winkel um den Kernmittelpunkt gewählt werden können, bleibt trotzdem eine gute Entlastung der Deckenkonstruktion möglich. Im vorstehenden Beispiel können etwa 27cm dünne Flachdecken verwendet werden, die am Rand rein statisch bewehrt auf 31cm verstärkt sind. Aufwendige Schalungskonstruktionen der Decken entfallen vor allem bei Verwendung von Filigranplattendecken somit. Am Deckenrand ergeben sich maximal 15mm Langzeitverformungen nach Ausschalen, was für die verformungsempfindliche Fassade wichtig ist.

Es sei aber erwähnt, dass Outrigger nicht zwingend an tordierte Gebäude gebunden sind, sondern auch sonst eingesetzt werden können, um Windlasten abzutragen. Oftmals werden auch bei nicht tordierten Gebäuden zusätzliche Stützen erforderlich, von denen dann Outrigger diagonal zum Kern geführt werden können. Dabei ist es vorteilhaft, aber nicht zwingend, wenn diese Stützen in Verlängerung der Kernwände stehen. Im Übrigen besteht die Möglichkeit bei sehr lang gestreckten Gebäuden mit z.B. über 40 m Längskante, welche über geradlinige Flure aus dem immer noch sehr kleinen Kern heraus erschlossen werden sollen, stabilisierende Scheiben parallel zur Kernwand zwischen den Längsseiten vorzusehen. Auch hier kann eine Stabilisierung mit Outriggern erfolgen und vorteilhaft sein. Bei solchen rechteckigen Gebäuden geben sich ohne weiteres Grundrisse von z.B. 60 x 25 m, ungeachtet der Verwendung des nur kleinen Kerns. Ggf. kann angesichts der dann etwas längeren Korridore eine geringfügig größere Breite vorgesehen werden. Bei Bürogebäuden kann es vorteilhaft sein, mit Etagengrundabmessungen von z.B. 60 m x 30 m zu arbeiten, wobei schon im Hinblick auf die erfor- derlichen größeren Aufzugskapazitäten und die dafür zwangsweise vorzusehenden größeren Aufzugsvorräume, eine Korridorverbreiterung und/oder eine Aufzugvorraum- Verbreitertung vorteilhaft sein kann. Dass für derartig große Etagenflächen (mit beispielsweise 140 Personen pro Etage) z.B. bis zu sechs Aufzüge, die zudem unter Verwendung von Doppeldeckern, Twinlifts und Skylobbys insbesondere zoniert betrieben werden, vorteilhaft sind, sei erwähnt.

Es ist möglich, die Diagonale bei den bevorzugten Maßen von beispielsweise 150 m Wohnhaushöhe, Kerninnenmaß von 8,6 m x 8,6 m bis 8,7 m x 8,7 m und diagonaler Versteifung über drei Etagen in Wänden einer Dicke nicht über 45 cm aufzunehmen, wobei sich die Diagonale dann über drei Etagen von der Stütze nach unten auf den Kern erstreckt und vom Kern zum oberen Angriffspunkt eine Versteifung, Zusatzbewehrung oder ein Obergurt geführt wird. In einem solchen Fall wird am Kern zum oberen diagonalen Angriffspunkt eine Versteifung, Zusatzbewehrung oder ein Obergurt geführt werden, der aber innerhalb einer typischen Geschossdecken-Dicke aufgenommen werden kann, so dass auch bei sehr hohen, schlanken Gebäuden der Zusatzplatzbedarf allenfalls gering ist.

Was die Baumaterialien angeht, ergeben sich keine besonderen Anforderungen. Auch im hoch belasteten Outrigger, Türstürzen (lintel-beams) - oder Stützenbereichen braucht die Betonfestigkeit C80/95 nicht überschreiten und die Bewehrung kann ausschließlich durch Baustahl erfolgen.

Wenn gemäß der Erfindung recht schlanke Hochhäuser gebaut werden, die bevorzugt eine Schlankheit von wenigstens 10, insbesondere 15, besonders bevorzugt wenigstens 17, insbesondere bevorzugt mindestens 18 aufweisen (Schlankheit ist hier definiert als das Verhältnis Höhe des gesamten Kerns zu minimalem Kern-Durchmessers) . lassen sich derartige Hochhäuser gut mit dem beschriebenen kleinen Kern erschließen, wobei bis zu z.B. drei Aufzüge mit Eingängen in den Kern einsetzbar sind, ohne Nachteile an Wohnkomfort und/oder wirtschaftlich durch Vermietung oder Verkauf nutzbarer Wohnflächen in größerem Umfang hinnehmen zu müssen. Derartige Hochhäuser werden bevorzugt zwischen 30 und 60 Etagen aufweisen.

Die für diese (oder andere Gebäude) verwendeten und vorgeschlagenen Outrigger werden zur Erhöhung der Gebäudestabilität bei typischen Hochhäusern zwischen 40 und 60 Etagen und üblichen Etagenhöhen zwischen 2,7 m und 3 m lichter Raumhöhe und zugehörigen Ge- schossdeckenhöhen statisch sinnvoll oberhalb von 30% der Etagen, bevorzugt oberhalb von 40% aller Etagen vorgesehen. Bei den bevorzugten Kernabmessungen von unter 80m 2 bis ca. 100m 2 werden Outrigger in Hochhäusern typisch bei über 35 bis 40 Etagen sinnvoll, da sie insbesondere auch die Spannungen am Kernfuß begrenzen. Typisch erfolgt die Anordnung des Outriggers auf etwa halber Höhe des Gebäudes bzw. knapp drunter.„Outrigger" werden typisch so vorgesehen, dass Stützen der inneren der zwei Gruppen horizontal an den Kern angeschlossen werden, und zwar mit einer möglichst parallel zu den Kernwänden verlaufenden Bewehrung und bevorzugt ganz oder überwiegend gerade in die Kernwände hinein und in diesen verlaufend. Gleichzeitig greift an dieser Stelle an der Stütze eine diagonal nach unten nahe der Kernecke geführte Strebe an. Die möglichst parallel zu den Kernwänden verlaufende Bewehrung trifft dabei besonders bevorzugt nahe der Kernecke mittig auf die Kernwand. Damit diese Anordnung in der korrekten Höhe liegt und der horizontale Anschluss wie gewünscht parallel zu den Kernwänden von den Kernecken zu den Streben geführt werden kann, wird die Anfangsausrichtung der Etagenfläche zum Kern und der jeweilige Etagendrehwinkel entsprechend so gewählt, dass in der gewünschten Höhe von z. B. der 26. Etage und/oder halber Höhe die Versteifung zu liegen kommt. Es zeigt sich überraschenderweise, dass Outrigger in Verbindung mit geneigten Stützen auch eine Erhöhung der Drehsteifigkeit in der Outriggerebene und folglich zugleich eine Reduzierung der Torsionsspannungen im Kern unterhalb der Outriggerebene bewirken. Diese Drehsteifigkeit nimmt mit Neigung der Stützen bzw. mit deren Versatz zu. Das Gesamtsystem unterhalb der Outriggerebene ist damit in Bezug auf Torsion einfach statisch unbestimmt.

Dies ist vor allem vorteilhaft, wenn Kerne der genannten kompakten Größe vorgesehen werden und die Gesamter Streckung der Etagenflächen von Kante zu Kante nicht mehr als 32 m beträgt, bevorzugt nicht mehr als 28 m, insbesondere nicht mehr als 26m und insbesondere bevorzugt zwischen 23 m und 25,5 m liegt. Es sei erwähnt, dass die genannten sehr großen Spannweiten von z.B. 32 m zwar dazu führen, dass kernnah gegebenenfalls weniger Tageslicht vorliegt, aber zugleich die einer wirtschaftlichen Verwertung zugängliche Fläche zunächst ansteigt. Bei Vorsehen eines„Outrigger", d.h. einer von Stützen zum Kern führenden Versteifung sind im Regelfall dicke Wände nötig, die sich gegebenenfalls auch über mehrere Etagen erstrecken können. Dies senkt aber einleuchtender Weise die wirtschaftlich verwertbare, beispielsweise vermietbare oder verkaufbare Fläche wie Wohnfläche und ist konstruktiv aufwendig.

Konventionelle Outrigger-Fachwerke mit mehreren Streben zwischen einer Stütze und dem Kern können aufgrund der geometrischen Zwänge oft nur schlecht ausgenützt werden; eine Wohnnutzung oder Büronutzung scheidet in der Regel aus, weshalb im Stand der Technik die Verwendung für MEP-Zentralen typisch ist. Auch dann sind die Flächen oftmals aber nur ineffizient zu nutzen. So liegt beim Hochhaus Chicago Wolf Point, das ohne Outrigger auskommt, der Flächenbedarf für MEP Zentralen bei 4% Fläche. Das Hochhaus Moskau Neva Towers benötigt dagegen bei sehr ähnlichen Klima- und Lüftungskonzepten 12% Flächenverlust für 6 Outrigger-Ebenen und 2 Keller-Ebenen für MEP Zentralen. Dies ist in den vorste- hend zitierten NLA/GIA Analysen übrigens noch nicht berücksichtigt.

In einer bevorzugten Variante wird daher vorgeschlagen, eine entsprechende Versteifung in Form von einer Diagonale, die von einer Stütze zum Kern nach unten hin auf geringerer Höhe weggeführt wird, vorzusehen. Dabei wird typisch von jeder Stütze der inneren Gruppe eine Diagonale zu einem tieferliegenden Bereich auf der Kernwand geführt. Typisch und bevorzugt ist es, wenn die Diagonale über drei Etagen von der Stütze nach unten auf den Kern geführt wird. Am Kern wird für die Diagonale eine entsprechende Verankerung vorzusehen sein. Weiter wird typisch eine Verstärkung horizontal vom Kern zum oberen Diagonalen- Angriffspunkt an der Strebe geführt. Dies kann als Zusatzbewehrung innerhalb der Geschossdecke der Fall sein oder zur Begrenzung der Turmspitzen-Durchbiegung auch vorgespannt. Für die Diagonalstreben ist es möglich, diese in Wände aufzunehmen, wobei die Dicken 45 cm nicht überschreiten müssen. Es werden also sehr dünne„Outrigger"- Wände ermöglicht. Typisch wird die Diagonale so geführt, dass sie in einer Etage beginnt, wo die Stützen der Innengruppe in möglichst exakter Verlängerung der Kernwandkanten liegen. Die Diagonalstreben werden dann entsprechend auch an die Ecken des Kernes herangeführt, so dass von jeder Kernecke zwei Diagonalverstrebungen nach oben weglaufen, insbesondere bevorzugt von in den Kern laufenden Ring-Kragen, die dazu dienen, Strebenkräfte des Fachwerks zu verteilen Damit ist die Aufnahme von Laterallasten besonders begünstigt.

Das erfindungsgemäße Hochhaus kann leichter entworfen werden, insbesondere in elektronisch - automatisch unterstützter Weise.

So wird Schutz auch dafür beansprucht, den Entwurf eines während der Planungsphase Planänderungen unterworfenen Hochhauses iterativ so auszuführen, dass ein Hochhaus geplant wird mit viereckigem Kern, einer Vielzahl von Etagen, die über eine Vielzahl von Aufzügen und über zwei separate, bevorzugt separat zwangsbelüftete Treppenhäuser erreichbar sind, wobei das Hochhaus mit baugerechter Statik, erforderlicher Haustechnik und Versorgungsleitungen dafür geplant wird, die in Schächten in die Etagen geführt sind, wobei zunächst eine erste Version eines elektronischen Plan mit einem Kern erzeugt wird, auf dessen einer Kerninnenseite die Treppenhäuser miteinander verschachtelt angeordnet sind, bevorzugt mit Zwangsbelüftungsschächten im Kern, und an dessen gegenüberliegender Kernseite Aufzüge mit Durchtritt ins Kerninnere vorgesehen werden, zwischen Aufzügen und Treppenhäusern ein aus dem Kerninneren führender Korridor vorgesehen ist, wobei im ersten elektronischen Plan Flächen für Haustechnikschächte reserviert werden, von welchen typisch wenigstens die Hälfte, bevorzugt sogar drei Viertel -jedenfalls somit ein signifikanter Teil- außerhalb des Kerns, aber dicht am Kern liegen, die erste Version des ersten elektronischen Plans abgespeichert wird, und zumindest die die Kernaußenmasse betreffenden Daten darin geschützt sind, und dann wiederholt zumindest entweder die Detaillierung der Haustechnik erhöht und/oder die Haustechnikplanung verändert wird und die für die Haustechnikschächte reservierten Flächen im Ansprechen darauf angepasst werden, und eine Nachfolgeversion des elektronischen Plans mit gegenüber der vorherigen Version veränderten Haustechnikschächte erstellt wird, ohne dass der Schutz der die Kernaußenmasse betreffenden Daten dabei aufgehoben wird bzw. ohne dass eine Veränderung der die Kernaußenmasse betreffenden Daten zugelassen wird, und die so erfolgte Nachfolgeversion derart abgespeichert wird, dass darin die die Kernaußenmasse betreffenden Daten weiterhin geschützt sind oder die Aufzugsplanung verändert wird und die Anzahl und/oder Größe der für die Aufzüge reservierten Flächen im Ansprechen darauf verändert wird, ohne die die Kernaußenmasse betreffenden Daten zu verändern, wobei zur Veränderung der Anzahl an Aufzug Schächten ohne Veränderung der Kernaußenmasse Aufzug Schächte mit Durchtritt in den Kern, aber außerhalb desselben vorgesehen werden, und eine Nachfolgeversion des elektronischen Plans mit gegenüber der vorherigen Version veränderten Aufzug Schächten erstellt wird, ohne dass der Schutz der die Kernaußenmasse betreffenden Daten dabei aufgehoben wird bzw. ohne dass eine Veränderung der die Kernaußenmasse betreffenden Daten zugelassen wird,

Dabei sind durch den Schutz der Kernaußenmasse allenfalls geringe Statikänderungen etwa hinsichtlich der Bewehrung erforderlich, aber der Kern selbst muss in seiner Größe nicht mehr verändert werden. Dies führt dazu, dass die einzelnen Fachplaner nicht gezwungen sind, zur Ermöglichung späterer Änderungen bereits bei Kernauslegung große Flächen zu beanspruchen. Dies trägt dazu bei, dass der Kern klein ausgelegt werden kann.

Die Erfindung wird im Folgenden nur beispielhaft beschrieben, und zwar unter Bezugnahme auf die Zeichnung, in welcher dargestellt ist durch

Figur 1 ein tordiertes Hochhaus mit Kern gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer die umlaufenden Balkone einschneidenden Kerbe;

Figur 2a eine Geschossfläche im unteren Bereich des Gebäudes, die von 3 Aufzügen im Kern erschlossen ist;

Figur 2b eine Geschossfläche des Gebäudes im oberen Bereich, die so hoch liegt, dass sie nur noch von zwei Aufzügen erschlossen ist, wobei die Etagen soweit tordiert sind, dass die Kernwände parallel zu den Fassadenflächen und parallel zu den Etagenkanten laufen;

Figur 2c ein Stockwerk oberhalb des höchsten, noch vom dritten Aufzug bedienten Stockwerks, in welcher die Etagenfläche relativ zu Figur 2B verdreht ist, und zwar um einen Winkel, der erst nach mehreren Etagen erreicht wird; die Etage von Fig. 2c, wobei zusätzlich ein Umkreis um den Kern gestrichelt dargestellt ist, um zu zeigen, dass diverse für die Versorgung des Gebäudes relevante Elemente in diesem Umkreis kernnah angeordnet sind;

vergrößerte Darstellungen des Kerns auf unterschiedlichen Etagen mit gestrichelt dargestelltem Umfangskreis;

eine Detailansicht von Figur 2a;

eine Detailansicht von Figur 4;

eine weitere Detailansicht von Figur 4;

Ansichten zur Veranschaulichung der innerhalb des Kernumkreises liegenden Haustechnikschächte;

eine vorteilhafte MEP-Schachtanordnung mit einem nur 1,20m langen Stummelkorridor;

eine weniger bevorzugte, aber gleichwohl realisierbare Anordnung mit getrennten Schächten für Mechanik- und Elektrikversorgung, mit einem 2,70 m langen Stummelkorridor;

eine Veranschaulichung für einen an den Vorraum der beiden kerninnen- seitig geführten Aufzüge anschließbaren dritten Aufzug bzw. eine alternative Stummelkorridor- Variante (unten zur Erschließung zweier Wohneinheiten mit einer separaten Korridorentlüftung);

eine Variante des Querschnittes mit einem in einer Kerbe geführten zusätzlichen Aufzug;

ein Ausschnitt aus einer Kernvariante mit kürzerem Treppenhausvorraum;

ein Kern ohne Treppenhausvorräume;

eine weitere Variante ohne Treppenhausvorräume;

Varianten eines Kerns mit einer unterschiedlichen Anzahl angeordneter

Aufzüge, teilweise unter nur partieller Darstellung des Gesamtkerns; verschiedene Varianten einer Erschließung von Wohneinheiten über den aus dem Kern herausgeführten Korridor;

Beispiele für die Nutzung von in den Aufzugs Vorraum führenden Kernzutritten;

verschiedene Schnitte durch den Kern zur Veranschaulichung der Bewehrung , und zwar zeigen

den Querschnitt gemäß Grundriss,

die Sicht in einer Geschossdecke und

die Ansicht quer dazu,

eine Veranschaulichung eines hier auf Ebene 26 vom Kern nach außen auf die Innenstützen geführten„Outriggers";

Fig. 17 Outrigger mit Diagonale (oben) und Bewehrungsführung dazu (unten), wobei die Bewehrungsführung innerhalb der Diagonale und deren Anschluss an Säule und Kern dargestellt ist und erkennbar ist, wo ein Durchtritt möglich ist, also keine Wand angeordnet werden braucht;

Figur 18 ein Grundriss für eine Etage eines rechteckigen Gebäudes mit erfin- dungsgemäßem Kern;

Figur 19 eine detailliertere Zeichnung für einen Kern mit zwei zusätzlich außen am Kern angeordneten, in den Aufzugs Vorraum mündenden Aufzügen; Figur 20 ein Erdgeschossgrundriss für ein den Kern von Fig. 19 verwendendes

Gebäude mit den zusätzlich außen am Kern angeordneten, in den Aufzug svorraum mündenden Aufzügen;

Figur 21 einen seitlicher Versatz von Aufzugstüren relativ zur Aufzugskabinenmitte;

Figur 22 ein Etagen-Grundriss eines tordierten Hochhauses, das einen erfindungsgemäßen Kern verwendet, wobei aber nur auf zwei Seiten Balkone angeordnet sind und wobei die von der Fassade umfasste Gebäudeinnenfläche ein allgemeines Rechteck mit ungleichlangen Seiten bildet;

Figur 23 ein weiterer Etagen-Grundriss eines tordierten Hochhauses, das einen er- findungsgemäßen Kern verwendet, wobei aber nur auf zwei Seiten Balkone angeordnet sind und wobei die von der Fassade umfasste Gebäudeinnenfläche ein allgemeines Rechteck mit ungleichlangen Seiten bildet, wobei aber die Längenunterschiede der Rechteckseiten des von der Fassade umfasste Gebäudeinnenflächenrechtecks ausgeprägter sind als beim Grundriss von Fig. 22.

Figur 1 zeigt ein tordiertes Hochhaus als architektonische Sonderform, das, wie noch ausgeführt werden wird, einen allgemein viereckigen Kern und eine Vielzahl von Etagen besitzt. Wie der Querschnitt durch eine der unteren Etagen nach Figur 2a zeigt, ist dabei eine Etage über hier bis zu drei Aufzüge 2a, 2b, 2c zu erreichen sowie über zwei separate Treppenhäuser 3a, 3b, denen jeweils eine Zwangslüftung 3al bzw. 3b 1 zugeordnet ist und die jeweils separate Vorräume 3a2, 3b2 mit jeweils separaten Zwangsbelüftungen 3a3, 3b3 aufweisen. Wie aus Figur 2a ersichtlich, ist an den zwei, an eine erste Kerninnenseite 5a des Kerns 5 grenzenden Ecken 5al, 5a2 jeweils ein Aufzug 2a, 2b einschließlich des Feuerwehraufzuges 2b angeordnet und an der gegenüberliegenden Innenseite des 5b des Kerns 5 sind die zwei Treppenhäuser 3a, 3b als räumlich und brandschutztechnisch vollständig getrennt miteinander verschachtelte Scherentreppenhäuser vorgesehen, wobei deren zugehörige Treppenhaus -Vorräume 3a2, 3b2 durch diesen zugeordneten Zwangsbelüftungsschächte 3a3, 3b3 getrennt sind und wobei ein Korridor 6 zwischen den Treppenhaus- Vorräumen 3a2, 3b2 einerseits und andererseits den Aufzügen 2a, 2b geführt ist. Dieser Korridor ist über Schacht 9c druckentlastet.

Wie aus Figur 2a ersichtlich, sind aus dem einachsigen Korridor insgesamt bis zu hier sechs Wohneinheiten ohne einen den Kern 5 umlaufenden Korridor erschließbar. Besonders gut in Figur 2b erkennbar ist, dass in den einzelnen Wohneinheiten vier Stützen 4a 1, 4a2, 4a3 und 4a4 vorgesehen sind, die nahe der Fassaden in dem von der Fassadenfläche 7 umfassten Innenraum bei den Ecken angeordnet sind und zwar in der dargestellten Etage in Verlängerung des Zentrums 5z des Kerns 5, während eine zweite Gruppe Stützen 4b 1 - 4b8 in dieser Etage in Verlängerung der Kernwände 5a (Aufzüge verbindende Kernaußenwand), 5b (Treppenhaus-Kernaußenwand) sowie 5c (Kernaußenwand, welche an die Feuerwehraufzugsschacht- Rückseite grenzt) und 5d (Kernaußenwand, die an die Schachtrückseite des zweiten Aufzuges grenzt). Die Ecken des Kernes 5 werden im Gegenuhrzeigersinn, beginnend in der Ecke der Kanten 5a/5d bezeichnet als 5a 1, 5a2, 5a3 und 5a4. Um jenen Teil der Kernwand 5d zu bezeichnen, der bei den Aufzügen liegt, wird ein großes A nachgestellt, d.h. dieser Teil wird mit 5dA bezeichnet. Die auf der gegenüberliegenden, beim Treppenhaus angeordnete Teil dieser Wand wird als 5dT bezeichnet. In gleicher Weise wird die Wand 5c in 5cA und 5cT für den feuerwehraufzugseitigen bzw. treppenhausseitigen Teil bezeichnet.

In Figur 2b sind weiter schematisch angedeutet Diagonalstreben 7al, 7a2, 7a3, 7a4, 7a5, 7a6, 7a7 und 7a8, die von den Stützen 4b 1 - 4b8 als Teil einer Outtrigger- Konstruktion auf die Kernwände führen, und zwar als Teil einer sich über mehrere Etagen erstreckenden Outtrigger-Konstruktion, zu deren Details sich in der hier bereits erwähnten Parallelanmeldung ebenso Ausführungen finden wie zu der Anordnung der Stützen (zum einem nahe den Ecken und somit nahe dem Außenkreis der Etagenfläche sowie zum anderen nahe dem Innenkreis in die Etagenflächen) und zu deren Windung in entgegengesetzter Richtung in zwei Gruppen um das Hochhaus zur Erzielung einer höheren Stabilität. Es sei erwähnt, dass dort, wo kein tor- diertes Hochhaus gewünscht ist, gegebenenfalls gleichwohl mit einer Reihe von Stützen nahe der Außenfläche gearbeitet werden kann, um eine hohe mechanische Stabilität auch bei großen Spannweiten zu erzielen, ohne dass die Dicke der Wände 5a, 5b, 5c, 5d des Kerns besonders groß wird.

Der Vergleich der Etagenquerschnitte 2a, 2b, 2c, 2d zeigt, dass in keiner der gezeigten Etagen ungeachtet der Torsion des Hochhauses und ungeachtet einer allgemein quadratischen Form des Kerns 5 auch nur anteilig ein umlaufender Korridor erforderlich ist.

Die Figuren, insbesondere Figuren 2c und 2d, sowie 2a zeigen überdies, dass in den beispielhaft dargestellten Wohneinheiten große Raumeinheiten dadurch gebildet werden können, dass von der Fassade nach innen Wände zunächst senkrecht weggeführt sind und dann näher zum Kern hin einerseits Flure, insbesondere und bevorzugt parallel zur Fassade vorgesehen sind, und im Übrigen nahe des Kerns kleine Raumeinheiten wie Gäste- WCs, Abstellkammern, Vorratskammern sowie Räume, die keinen regelmäßigen Querschnitt erfordern, weil sie zur Verwendung mit kleinflächigen Möbeln vorgesehen sind oder mit kleinen Einrichtungen wie Duschbädern, WCs, etc. ausgerüstet werden. Als von der Fassade„senkrecht" wegführend wird eine Innenwand auch dann aufgefasst, wenn sie z.B. wie in 10a, 10b, 10c oder auch lOd gezeigt, kleinere verspringende Nebenräume wie z.B. für einen fassadennahen Haustechnik- Geräteraum beinhaltet.

Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass die Etagenflächen Balkone aufweisen, wie sie für die vier Wohneinheiten von Figur 2b beispielhaft als 8a, 8b, 8c und 8d bezeichnet sind. An diesen Baikonen sind die Kanten der Etagenflächen nicht geradlinig geführt, wie bei 8dl bzw. 8b 1 gezeigt, sondern weisen eine nach innen führende Ecke als Kerbe K auf, um bei dem gedrehten Hochhaus von Figur 1 eine architektonisch ansprechendere Ansicht zu ergeben. Dabei ist der Punkt k im Grundriss über alle Etagen an der gleichen Stelle, d.h. seine Lage relativ zum Kern ist vertikal unverändert über alle Etagen hinweg. Er eignet sich somit als Aufzug, besonders als einfacher als Lastenaufzug, dass während der Bauphase die Kerbe als Kernnaher Standort eines Baukrans mit kurzem Ankerstreben zum Kran-Schaft verwendet werden kann, sei erwähnt. Solche Schaft- Anker werden um ca. 7m kürzer als außerhalb der Kerbe K. Sowohl Figur 1 als auch die Figuren 2a - 2d lassen erkennen, dass die Störung der geraden Balkonaußenkanten von Etage zu Etage anders, insbesondere mit unterschiedlicher Größe gestaltet sein kann, aber vorteilhaft nur bis dicht an die Raumfassade heranreicht, so dass stets ein viereckiger Gesamtraum mit der Fassade umfasst werden kann, was es erlaubt, nur geradlinige, hier senkrecht aufeinander stoßende Fassadenelemente zu verwenden. Durch die Verwendung der kernnahen Wohneinheitsflächen als kleinräumige Räume sind auch die an den Außenwänden 5a, 5b, 5c, 5 d des Kerns vorgesehenen Haustechnikschächte für die Nutzung und Planung unkritisch. Diese liegen, wie Figuren 3a und 3b zeigen, zumindest weitgehend innerhalb eines um das Zentrum 5z, d.h. die Achse des Kerns liegenden Umkreis, wobei, wie erläutert werden wird, nur wenige Haustechnikschächte, beispielsweise jener des dritten Aufzuges und des als MEP (= Mechanical, Electrical, Plumbing) abgekürzten MEP- Doppelschachtes über den Umkreis hinausragen, und auch dies nur geringfügig.

Der Kern 5 des in Figur 1 dargestellten Hochhauses 1 wird im nachfolgenden mit Bezug auf Figur 4 in seiner Ausprägung für die unteren Etagen eines besonders hohen Hochhauses und somit mit an den Kern angesetztem dritten Aufzug 9 beschrieben. Soweit dabei Brandschutzanforderungen, statische Anforderungen, Sicherheitsanforderungen und so weiter angegeben werden und/oder soweit auf Maße hingewiesen wird, sei angemerkt, dass diese entsprechend nationaler Vorgaben variieren können, etwa weil die Prüfbedingungen für eine z.B. dreistündige Brandsicherheit von Land zu Land variieren, mit Konsequenzen für Wanddicken, Bewehrung und dergleichen und/oder weil andere Abstände von Ausgängen zu Vorräumen usw. gefordert werden. Es wird aber einsichtig sein, dass dessen ungeachtet der Fachmann leicht in der Lage sein wird, entsprechende Angaben, wie sie beispielhaft im Hinblick auf die Musterhochhausrichtlinie aus Deutschland gegeben werden, anzupassen, was ihm der hier vorgeschlagene Kern in seinen Grundzügen ohne weiteres erleichtert. Insbesondere wird einsichtig sein, dass der Kern leicht angepasst werden kann, wenn eine Treppenhausvorraumzwangsbelüftung nicht erforderlich ist und/oder Treppenhausvorräume insgesamt als entbehrlich angesehen werden.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass zwar in bestimmten Ländern für Brandschutzvorrichtungen statt einer Druckbelüftung eine Entrauchung gefordert werden kann, dass aber erfindungsgemäß der hier für Druckluftzufuhrschächte verwendete Platz für entrauchende Zwang sbelüftungs Schächte verwendet werden kann und somit allenfalls noch Nachström-Öffnungen an entsprechend den Landesvorschriften geeigneter Stelle vorzusehen sind. Dort, wo keine separaten Treppenhausvorraum-Zwangsbelüftung vorgeschrieben ist, könnten die entsprechenden Schächte übrigens für die MEP- Versorgung verwendet werden, besonders für Elektroinstallationen.

Nach Figur 4 ist der Kern 5 mit den zwei Treppenhäusern 3a, 3b versehen, die ineinander verschachtelt sind, wobei die Treppenhäuser aber vollständig voneinander getrennt sind. Die Feuerfestigkeit der zwischen den Treppenhäusern vorgesehenen Wände, Böden usw. ist so ausgelegt, dass die Treppenhäuser wenigstens 2 Stunden Brand widerstehen. Die Treppen laufen parallel zur Wand 5b und zwar mit 1,20m hinreichend breiten Podesten 3a5, 3b5, die es auch einer größeren Personengruppe erlauben, ohne wechselseitige Behinderungen aus höheren Stockwerken zu fliehen. In den Außenecken 5a3, 5a4 befinden sich Druckluft- Versorgungsschächte mit hier 1 m 2 großen Ausströmöffnungen in die Treppenhäuser. Eines der Treppenhäuser wird dabei aus dem Schacht 9a versorgt, das andere Treppenhaus 3b aus dem Schacht 9b. Dazu sind an den zum Treppenhaus weisenden Schachtwänden Auslassöffnungen vorgesehen. Es wird ein so hoher Druck in die Schächte eingeblasen, dass im Brandfall Rauch aus einer Etage selbst dann nicht vom Korridor über den Vorraum ins Treppenhaus gelangen kann, wenn beide Türen des Vorraums gleichzeitig offen stehen, und dass eine für die erforderliche Personenzahl ausreichende Luftversorgung mit brauchbarer Atemluft gewährleistet ist. Durch eine geöffnete Türe von Vorraum zum Korridor strömt planmäßig Überdruck-Luft mit einer Geschwindigkeit von 2 m/sec aus dem Treppen- Vorraum in den Korridor. Gleiches gilt, falls sich zusätzlich eine Türe des Treppenraumes zum Vorraum öff- nen sollte: auch für diese Türe ergibt sich dann eine Luft-Strömung aus dem Treppenhaus in den Treppen- Vorraum.

Falls bei hoher Etagenanzahl von wie hier 54 Ebenen die Versorgung mit unbelasteter Frischluft aus dem Eingangsbereich nicht als ausreichend angesehen wird, um über die gesamte Leitungslänge den Volumenstrom zielsicher zu steuern, können zusätzlich Dach- Ansaugöffnungen an entgegengesetzten Gebäudeseiten vorgesehen werden, von denen zumindest eine als rauchfrei angenommen werden kann. Damit ergeben sich Schachtlängen von 2 x 27 Etagen. Falls auch dies noch als zu lang angesehen wird, was je nach nationaler Vorschrift der Fall sein könnte, kann ohne weiteres in der Gebäude-Mitte nochmals eine Doppel- Ansaugung mit Einspeisung per se wie auf einem Dach angeordnet, was selbst bei den mit 2 x 0,6 m 2 klein dimensionierten Belüftungsschächte der Vorräume völlig ausreichende Luftströme ergeben wird. Damit können alle Anlagen so bemessen werden, dass der Überdruck bei geschlossenen Flucht- Türen auf z.B. maximal 50 Pascal im Brandfall begrenzt ist und damit die Türen von Hand ausreichend gut geöffnet werden können.

Aus den Treppenhäusern führen nahe den Wandbereichen 5dT bzw. 5cT Türen 3a6, 3b6 in die Treppenvorräume. Diese Türen sind mit einem Schließmechanismus versehen, um die Türe nach Benützung automatisch zuzuziehen. Die geschlossenen Türen liegen parallel zur Kerninnenwand 5b und schlagen geöffnet an ihre Kerninnenwände 5dT bzw. 5cT, an deren Seiten sie angelenkt sind, an. Die Breite der Türen beträgt im dargestellten Ausführungsbeispiel 90 cm; je nach Genehmigungspraxis können aber auch z.B. 120 cm im Lichten erforderlich sein.

Die Treppenvorräume 3a2, 3b2 können je nach Genehmigungspraxis voneinander durch zwei Zwang slüftungs Schächte 3a3, 3b3 getrennt werden. Wo gleichwohl die zur Zwangsbelüftung der Treppenhausvorräume erzielbare Luftmenge nicht ohne weiteres für zielsichere Steuerung ausreicht, kann wiederum kellerseitig, dachseitig und/oder in der Gebäudemitte eine Drucklufteinspeisung in die Zwangsbelüftungskanäle 3a3 und 3b3 erfolgen.

Unmittelbar neben den Zwangsbelüftungskanälen führen in den Treppenhausvorraum zu beiden Seiten der Kernzentrumsmitte Zugangstüren 3a7, 3b7. Figur 5 zeigt nun, dass bei einer solchen Anordnung der Abstand von der Mitte der Treppenhausvorraumtür zur Zwischentüre, d.h. von 3a7 nach 3a6 bzw. von 3b7 nach 3b6 eine erhebliche Länge besitzt. Dies ist brandschutztechnisch erforderlich, um zu verhindern, dass ein und dieselbe Person guten Willens, aber technisch geringen Sachverstandes im Brandfall beide Türen für Nachfolgende simultan aufhalten kann, was die Entrauchung der Fluchtwege gefährden könnte. Gemäß Musterhochhausrichtlinie soll dieser Abstand 3 m betragen; die Schweizer Vorschriften erfordern ledig- lieh 2,30 m, während USA und GB auf die Vorräume vollständig verzichten. Wenn Treppenhausvorräume aus separaten Schächten zwangsbelüftet werden sollen oder müssen, sind vorteilhaft die ca. 0,5 2 großen Öffnungen, die aus den Vorraum- Entlüftungskanälen in die Treppenhausvorräume geführt sind, innerhalb des Kerns angeordnet, so dass dafür nicht auf jeder Etage Kernwanddurchbrüche erforderlich sind und auch keine horizontalen Kanalführungen in jeder Etage. Dies erlaubt eine baulich einfache Ausgestaltung, ohne durch die dicken Kern- Außenwände in zudem womöglich statisch kritischer Weise laufen zu müssen.

Ebenfalls innerhalb des Kerns geführt und mit Öffnungen zum Treppenhaus und somit nur innerhalb des Kernes versehen sind die Treppenhaus-Zwangslüftungskanäle oder -Schächte 9a, 9b, über welche die Druckluft in die Treppenhäuser gepresst wird.

Auf der Außenseite 5cT ist im vorliegenden Beispiel der Korridorentlüftungsschacht vorgesehen, welcher eine Entlüftung der über das Treppenhaus und/oder die Treppenhausvorräume eingespeisten Überdruck-Luft ermöglicht. Damit kann eventuell verrauchte Luft aus den Vorräumen der Treppenhäuser oder dem Vorraum des Feuerwehraufzugs heraus weggedrückt und in einen Korridorentlüftungsschacht oder gar in den Brandherd zurück gedrückt werden. Es sei darauf hingewiesen, dass im vorliegenden Ausführungsbeispiel auf der Seite 5cA rückseitig des Feuerwehraufzuges 2b ein Druckluft-Zuführung s Schacht zum Zuführen von Druckluft in den Feuerwehrschacht und, über diesen, in die Aufzugs Vorräume vorgesehen ist. Während per se die Anordnung des Korridorentlüftungsschachtes 9c nicht auf der gleichen Seite wie der Druckluftzuführung s Schacht 9d für den Feuerwehraufzug 2b liegen müsste, sondern stattdessen die Korridorentlüftung insbesondere auf der Seite 5dT angeordnet sein könnte, ist es bevorzugt, Korridorentlüftung s Schacht und Feuerwehraufzugs- Druckluftversorgungsschacht auf derselben Kernwandaußenseite, also 5c, anzubringen.

Die Wände des Feuerwehraufzugs-Druckluftzuführungsschachtes 9 d und des Korridorentlüftungsschachtes 9c sind in der für die benötigte Feuersicherheit erforderlichen Wandstärke REI90 gebildet und können gemauert sein. Die Wände des Kerns sind Brandwände und aus statischen Gründen 60cm bis 80cm stark.

Die beiden Treppenvorraumtüren 3a7 und 3b7 führen auf den Korridor und sind näher zum Zentrum gelegen, so dass sie in geschlossenem Zustand wiederum parallel zu den Wänden 5b bzw. 5a liegen und geöffnet an der Schachtwand der Zwangsbelüftungskanäle 3a3, 3b3 anschlagen.

Der Korridor erstreckt sich einachsig durch die Kernwände 5c und 5d hinaus, wobei sich der Korridor nicht weit über den Kern hinaus erstrecken muss, sondern nur auf der einen Seite, nämlich der Korridorentlüftungs/Feuerwehraufzugs-Belüftungsseite soweit, dass neben der Breite der Lüftung s Schächte 9c/9d noch eine Wohnungseingangstüre 10A bzw. 10T untergebracht werden kann. Die Breite ist z.B. nur geringfügig größer als für eine Wohneingangstüre lOe erforderlich. Auf der Seite 5cT hat der Korridor damit eine Länge außerhalb des Kerns von lediglich um 1,80 m bei 50cm lichter Tiefe für den Druckentlastungsschaft und 20cm für die Dicke von dessen Wand.

Am anderen Ende des Korridors sind im dargestellten Ausführungsbeispiel, was aber, wie aus dem vorstehenden ersichtlich ist, nicht zwingend ist, ebenfalls drei Wohnungseingangstüren 11A, 1 IE, 1 IT vorgesehen. Sofern die Tür 1 IT entfällt, kann der Korridor um ca. 1,50m Länge auf Punkt U reduziert werden. Die Eingangstüre 11 A liegt unmittelbar neben der Kernaußenwand 5dA. Die Ecke 5al gehört somit zu der entsprechenden Wohneinheit, aber obwohl der Aufzug 2a entlang dieser Ecke fährt, ist durch die dickere Kernwand zugleich eine gute Schallabschirmung gewährleistet.

Die Zimmereingangstüre 1 IT liegt nicht unmittelbar neben dem Abschnitt 5dT des Kerns, sondern ist von diesem durch eine MEP-Schachtanordnung 9e, 9f getrennt. In dem Schacht 9e sind elektrische Leitungen wie Strom, Antennenkabel, Daten, Telekommunikation und so weiter geführt. Im Schacht 9f finden sich Leitungen für Warmwasser, Kaltwasser, Grauwasser, Regenabwasser von Baikonen und Dach, Sprinkler und so weiter. Bevorzugt wird klimatisierte Raumluft dezentral erzeugt und erfordert daher keine vertikale Zuleitung.

Die beiden Versorgungsschächte 9e, 9f liegen hintereinander, so dass der Schacht 9e durch den Schacht 9f hindurch erreichbar ist. Es wird einzusehen sein, dass die Ausbildung als begehbarer Schacht so ausgestaltet werden kann, dass im Schacht 9e eine herkömmliche brandsichere Decke vorgesehen wird und durch diesen die entsprechenden Leitungen in freigelassenen Bereichen brandgeschottet geführt sind. Die Trennung zwischen den Schächten 9f/9e kann durch eine hinreichend brandfeste Wand bzw. hinreichend brandfeste Tür wie erforderlich gewährleistet werden. Die Hintereinanderanordnung der zwei Schächte mit

durchgehbarem, korridornäheren Schacht hat den Vorteil, dass nur auf einer Seite des Korridors, hier 5dT, ein Schacht vorgesehen sein muss, was die Störung der Wohneinheiten durch Technikschächte und lange Erschließungsflure minimiert. Dies erlaubt insgesamt, die für die allgemeine Versorgung benötigte Fläche zu reduzieren und einen größeren Anteil der Etagenfläche den Wohneinheiten zuzuschlagen. Zugleich kann der Korridor zumindest in jenen Etagen verkürzt werden, wo auf der Seite 5d der MEP-Doppelschachtanordnung lediglich zwei Wohneinheiten aus dem Korridor erreicht werden müssen. Dies ist vorteilhaft, weil damit optisch unerfreuliche, lang gestreckte Korridore vermieden werden. Vom Korridor führt gegenüberliegend den Treppenhausvorraumtüren eine Doppeltüranordnung 12 aus 2 Türen 12a, 12b, vgl. Figur 6, in den Aufzug svorraum 12c, aus dem im gezeigten Schnitt alle drei Aufzüge erreichbar sind, vgl. Figur 4. Dabei ist erkennbar, dass der dritte Aufzug 2c näher beim ersten Aufzug 2a als beim Feuerwehraufzug 2b angeordnet ist. Der Grund hierfür ist wiederum, die Abstände von der Feuerwehraufzugstür zu anderen Zutritten zu vergrößern. Dies ist sinnvoll, falls es eine nationale Norm vorsieht, dass diese Abstände ein bestimmtes Mindestmaß einhalten. Die Abstände die in Fig. 6 angedeutet sind, aber nicht nach allen nationalen oder regionalen Baunormen eingehalten werden müssen, führen somit in anderen Ländern nicht zu entsprechenden Beschränkungen. Wo die entsprechende Beschränkung unkritisch oder anders oder entfallend ist, bieten sich weitere Möglichkeiten. Diese werden noch mit Bezug auf weitere Figuren beschrieben. Wie erwähnt, sind gemäß MHHR hierfür 3m erforderlich (siehe Pfeil PI). Gleiches gilt für den Abstand gemäß Pfeil P2. Die Türen 12a, 12b sind im Normalbetrieb beide geöffnet, wozu sie an die entsprechende Korridorwand anschlagen können. Eine Schließsteuerung sorgt dafür, dass im Brandfall die Türe 12b in ihre Schließposition gefahren wird, so dass sich die erforderlichen Abstände vom Türdurchtritt zum Feuerwehraufzug ergeben.

Der Aufzugsvorraum 12c wird über den Druckluftschacht 9d und den Schacht des Feuerwehraufzuges 2b über geeignete Durchlassöffnungen angeströmt. Auch die so zugeführte Druckluft kann über die Korridorentlüftung und den zugehörigen Schacht 9c bei evtl. geöffneter Tür 12a abströmen.

Wie aus den Figuren und insbesondere Fig. 7a und Fig. 7b ersichtlich, liegen große Teile der beschriebenen Haustechnikanordnungen so nah am Schacht, dass sie innerhalb des Außenkreises des Kernschachtes um das Zentrum 5z herum liegen. Dies ist vorteilhaft, weil damit einerseits die Planung der Wohneinheiten allenfalls geringfügig beeinträchtigt wird, was besonders bei tordierten Hochhäusern, in welchen der Kern relativ zur Außenfassade von Etage zu Etage anders liegt, von Bedeutung ist; andererseits ist die Planung variabel genug, um ohne Veränderung der statischen Eigenschaften eine Umplanung vornehmen zu können. Dies vermeidet die sonst nach hiesiger Kenntnis bei allen der etwa 20 weltweit bislang gebauten tordierten Hochhäusern angeordneten unwirtschaftlichen, weil runden Kerne mit deren meist zusätzlich auch noch voll umlaufenden Erschließungskorridoren.

Die Versorgung der Wohneinheiten mit Strom und Wasser, klimatisierter Luft usw. erfolgt von außerhalb des Kerns, so dass die Anzahl an Kerndurchbrüchen und anderen Störungen des Kerns verringert ist; der Kern muss Öffnungen lediglich für die Luftversorgung des Feuerwehrschachtes alle paar Etagen aufweisen, sowie für die Korridor-Durchtritte und für die MEP- Versorgung des Kerninneren und der gegenüberliegenden Etagenseite. Dafür sind aber allenfalls sechs Durchbrüche in den hoch auf Schub beanspruchten Lintel-Beams erforderlich und diese sind zudem regelmäßig auf 100mm beschränkt. Damit wird ungeachtet der kompakten Form eine besonders günstige, Änderungen während der Planung leicht zugängliche Kernform vorgeschlagen. Die Betrachtung der notwendigen Maße zeigt, dass der Kern als quadratischer Kern auf einer Grundfläche von etwa 8,7 m x 8,7 m realisierbar ist. Die Stabilität des Kerns ist, auch durch die geringen Störungen, so hoch, dass bei den angegebenen Hochhaushöhen von z. B. 170 m und zusätzlichen lastabtragenden Stützen mit nur geringem Aufwand Outrigger- Wanddicken für den Kern von nur um 45 cm bei allenfalls geringer Bewehrung notwendig sind. Dies ist zwar mehr als für die Brandfestigkeit von 3 Stunden erforderlich, aber angesichts der bei Gebäuden der genannten Höhe und bevorzugten Spannweiten von z. B. 24 m x 24 m gegebenen Lasten sehr gering. Die demgemäß erzielbare Flächeneffizienz ist hoch. Die Gebäudeeffizienz ist, wie bereits dargelegt, unter anderem durch die Anzahl verfügbarer Aufzüge sowie die Anforderungen an Komfort insbesondere bezüglich Wartezeiten während Lastspitzen je nach Komforterwartung im oberen Turmbereich geprägt. Indem nur 3 Aufzüge in den drei Schächten verwendet werden, von denen einer bevorzugt nicht bis in die höchsten Etagen geführt wird, sondern typisch etwa nur das untere Etagendrittel bedient, wird ein zusätzlicher Vorraum entbehrlich und die sinnvolle Gesamthöhe vergrößert. Trotz kurzer Korridore werden bis zu 6 Wohneinheiten aus einem einachsigen Korridor erschließbar, wobei gegebenenfalls, wie dargestellt, weitere Wohneinheiten über den Aufzugsvorraum erschließbar sind.

Was tatsächliche Abmessungen angeht, so sind in vielen Fällen je Treppenlauf und Vorraum zwar nur 1,20 m Breite erforderlich, es ist aber ohne weiteres möglich und aus gestalterischen Gründen sowie zur Erleichterung der Gebäudenutzung durch Behinderte wünschenswert, für den Korridor eine Breite von 1,50 m vorzusehen, was vorliegend ermöglicht ist. Dabei wird davon ausgegangen, dass Behinderte über den Feuerwehraufzug und nicht über das Treppenhaus gerettet werden. Breitere Treppen zur Behindertenrettung sind aber realisierbar. Es ist im Übrigen möglich, gebäudemittig einen Überdruckventilator vorzusehen, der für vergleichsweise klein ausgelegten Schächte Luft z.B. wahlweise aus entgegengesetzten Fassadenseiten ansaugen und in den vertikalen Schacht einspeisen kann. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass wenigstens eine Fassadenseite im Brandfall rauchfrei bleibt.

Der Feuerwehraufzug kann mit einer Kapazität zwischen 1,0 t - 2 t gewählt werden und dabei für Fahrtgeschwindigkeiten zwischen 4 - 7 m/s vorgesehen sein. Typisch sind etwa 1,5t und 5 m/sec. Damit sind die Schachtmaße typisch um 2,5 m x 3 m, beziehungswiese 2,0 m x 2,70 m bei Innenwanddicken mit typisch etwa 25 cm, wobei deren Dicke durch die Feuerbeständigkeit von 90-120 Minuten und das Erfordernis, zumindest partiell tragen zu müssen, bestimmt ist. Bei 50 Wohnetagen und 3,20m Abstand von Decke zu Decke erreichen die beschriebenen 3 Aufzüge bei durchschnittlich 2,3 Personen je Wohnung und 4 Wohnungen je Etage ihre Komfortgrenzen mit 52 Sekunden durchschnittlicher Wartezeit und einem HC5 von 8% in der maßgebenden morgendlichen Rushhour (85% outgoing traffic, je Etage 2 bis 3 Wohnungen im oberen Drittel, 4 Wohnungen im mittleren Drittel und 6 Wohnungen im unteren Drittel). Es kann gezeigt werden, dass bei nur 2 Personen je Etage die erwartete Wartezeit auf bereits komfortablere 46 Sekunden sinkt, wenn ein Feuerwehraufzug mit 1.600 kg und 5 m/sec verwendet wird, ein zweiter Aufzug vorgesehen wird, der ebenfalls im Kern bis nach ganz oben mit fährt und bis zu 1.000 kg mit 5 m/sec transportiert sowie ein dritter Aufzug mit 2 m/sec und 1.000 kg für die unteren 11 Wohnetagen vorgesehen wird und wenn für diese Aufzüge eine Zielwahlsteuerung (Destination Dispatch) vorgesehen wird. Dass eine lernende Steuerungssoftware zu weiteren Reduzierungen um ca. 3-4 Sekunden führen kann, sei erwähnt. Zudem sei darauf hingewiesen, dass für die Simulation eine Beschleunigung von nur 1 m/sec2 nicht sehr hoch gewählt wird und somit weiteres Potential von 1 bis 2 Sekunden für die Verkürzung der Wartezeit besteht. Die Aufzüge sind dabei Einzelaufzüge. Man erkennt allerdings, dass die 40-45 Sekunden, die von CIBSE Guide B 2015 als„satisfactory" eingestuft werden, jedenfalls bereits mit Einzelaufzügen erreicht werden und der Bereich„good" mit 30- 40 Sekunden zumindest grenzwertig nahezu zu erreichen ist.

Die beschriebene Anordnung nutzt durch geeignetes Verschachteln, sowie insbesondere die Anordnung von Teilen der Haustechnikanordnung auf der Kernaußenseite eine zur Verfügung stehende Kernfläche optimal, obwohl sich sowohl im Aufzugs Vorraum, wie zum Durchtritt in den Korridor als auch hinsichtlich der Korridorlänge eine optisch ansprechende Gestaltung ergibt und die Flächeneffizienz besonders hoch ist.

Da von MEP-Schächten keine Öffnungen durch die massiven Kernwände geführt werden müssen, um die einzelnen Etagen zu versorgen, ist sowohl eine Maßoptimierung gegeben, die auf statische Rückwirkungen auf den tragenden Hauptkern keine Rücksicht nehmen muss, als auch eine leichte Umplanbarkeit auch in späten Planungsphasen ermöglicht.

Das beschriebene dezentrale Lüftungskonzept ist insoweit besonders vorteilhaft, als mit nur einem Mechanikschacht gearbeitet werden braucht und gleichzeitig die Durchbrüche in den Türsturzen auf 100mm begrenzt werden können. Dies führt zu Türsturzen ohne schubtragende massive Stahleinbauteile und ohne Aufdickung der Breite gegenüber den bereits dünnen Wänden. Da gleichwohl die wesentlichen Elemente der Haustechnik vom Korridor aus erreichbar sind, ist die Wartung besonders vereinfacht und somit der Unterhalt verbilligt. Um den Kern herum nur aus den Wohnungen durch Revisions-Öffnungen erreichbar sind allenfalls noch einige der Abwasserleitungen und/oder Regenwasserleitungen auszubilden.

Es sei erwähnt, dass Varianten ohne weiteres möglich sind. So kann z.B. bei mit Kerbe versehenen Hochhäusern wie in Fig. 1 gezeigt, gegebenenfalls ein entlang der Kerbe geführter zusätzlicher Aufzug oder eine Hubwinde vorgesehen werden und während der Bauphase ein Baukran. Die Kerbe wird nämlich typisch allgemein senkrecht verlaufen und damit überdies relativ zum Kern fest stehen. Mit einem oder mehreren entlang der Kerbe geführten Aufzügen können entweder untere Stockwerke, z.B. für Bürozwecke, erschlossen werden und/oder Expresslifte etwa zu Premiumwohnungen in den obersten Stockwerken realisiert werden. Es sei erwähnt, dass die Aufzüge gegebenenfalls sogar innerhalb eines Schachtes angeordnet sein können, der seinerseits an der Kerbe entlang verläuft; das Führen in Schächten ist aber nicht zwingend.

Der gezeigte Kern bietet den Vorteil, dass auf seiner Basis schnell und einfach Anpassungen nicht nur während später Phasen einer Gebäudeplanung vorgenommen werden können, sondern auch einmal entworfene Gebäude mit wenig Aufwand zum Bau in anderen Ländern modifiziert werden können. Dabei kann auf lokale Variationen der Sicherheitsvorschriften besonders gut reagiert werden.

So zeigt Fig. 11, dass in einem Land wie der Schweiz, wo der schleusenartige Treppenhausvorraum kürzer gestaltet werden darf als in Deutschland, der gewonnen Raum z.B. verwendet werden kann, um einen Teil der MEP- Versorgungsleitungen durch den Kern zu führen, wie für Elektroleitungen und für Druckentlastung des Korridors (Mitte) beispielhaft gezeigt.

Zudem gibt es Länder, in denen die Fluchttreppenhäuser keine Vorräume besitzen müssen. Die im obenstehend beschriebenen Kern vorgesehene Zeile Vorraum- Zwangsbelüftung - Vorraum entfällt dort. Der Kern kann dadurch insgesamt kleiner ausgebildet werden; um im unteren Bereich bei höheren Gebäuden eine größere Stabilität zu erzielen, könnte, falls das entsprechend einer gewählten Gebäudehöhe erforderlich ist, die Wanddicke der Kernaußenwände erhöht werden.

Die Abwandlungen der obenstehenden Kernvariante sind aber einfach und schnell durchführbar. Fig. 12a zeigt eine solche Abwandlung für angelsächsische Länder, in denen die Fluchttreppenhäuser keine Vorräume besitzen müssen. Die im obenstehend beschriebenen Kern vorgesehene Zeile Vorraum-Zwangsbelüftung- Vorraum entfällt dort. Der Kern kann insge- samt kleiner ausgebildet werden; um im unteren Bereich bei höheren Gebäuden eine größere Stabilität zu erzielen, könnte, falls das entsprechend einer gewählten Gebäudehöhe erforderlich ist, die Wanddicke der Kernaußenwände erhöht werden.

Dass für Kerne vorteilhaft und bevorzugt versteifende Massnahmen - massive Wände für den dritten (und evtl. auch einen oder mehrere weiteren) Aufzugs Schacht, evtl. in Verbindung mit Fortsetzung der senkrecht auf die Kernaussenwand geführten Wände des dritten Aufzugschachtes nach Innen durch verstärkte Ortbetonwände der beiden anderen Schächte- auch bei etwas größeren Kernen, die Treppenhausvoräume aufweisen, möglich sind, sei erwähnt.

Dort, wo das Gebäude recht hoch ist, können also zudem die bei hohen tordierten Gebäuden gerade gebäudefusspunktnah auftretenden erheblichen Kräften auch bei der Abwandlung leicht berücksichtigt werden. Dies ist in Fig. 12b gezeigt. In Fig. 12b ist ein verkleinerter Kern mit in den Kern öffnendem dritten Aufzug gezeigt. Dieser dritte Aufzugssacht ist, was problemfrei realisiert werden kann, im Schachtquerschnitt so ausgebildet, dass er statisch mitträgt. Ebenfalls sind in jenen Etagen, bis zu denen der dritte Aufzug vorgesehen ist, auch die Innenwände für die beiden anderen Aufzugs Schächte in Ortbeton gebildet. Diese Kerninnenwände stehen hier in Verlängerung der Schachtwände des dritten Aufzug Schachtes.

Figur 13 a zeigt ein Detail eines Kerns, wie er beispielshaft in Figur 2b im Querschnitt dargestellt ist. In dieser Variante sind ein größerer Feuerwehraufzug und ein kleiner Personenaufzug mit einem gemeinsamen Vorraum, der über eine Doppeltüre vom Korridor getrennt ist, auf einer Kernseite vorgesehen.

Figur 13b zeigt einen entsprechenden Kern, wobei„huckepack" am Kern mit in den gleichen Aufzugsvorraum ein dritter Aufzug angeordnet ist, der im übrigen nicht die gesamte Hochhaushöhe bedienen muss.

Figur 13c zeigt ein vergleichbares Detail eines Kerns, an dem„huckepack" zwei Aufzüge vorgesehen sind, die beide Durchtritte zum Aufzug svorraum aufweisen, der für den Feuerwehraufzug und den im Kern verlaufenden Aufzug vorgesehen ist. Es sei darauf hingewiesen, dass die jetzt breiteren Durchtritte für beide Aufzugstüren typisch an den Aufzugstüren jeweils durch eine verstärkte, biegesteife Stürze dazwischen und/oder parallel zum Durchgang angeordnete Bewehrungen verstärkt sein werden, um eine zu starke Schwächung des Kerns an den Lintel-beams der Durchtrittsöffnungen zu vermeiden.

Die biegesteife Stütze D sollte > 80 cm breit und bevorzugt >1 m sein. Figur 13d zeigt die Anordnung von drei Aufzügen nebeneinander, die gemeinsam von einer Kernaußenseite her in den gleichen Vorraum münden. Die einzelnen Durchtritte sind separat voneinander, die dazwischen vorhandene biegesteife Stütze D und die Stürze sind stark bewehrt. Um Platz für diese drei nebeneinander angeordneten und in den Vorraum mündenden Aufzüge zu schaffen, wird der zuvor im Kerninneren vorgesehene, immer noch dem weiterhin Kerninnen angeordneten Feuerwehraufzug gegenüberliegende kleinere Aufzug ebenfalls nach außerhalb des Kerns verlagert. Der Durchtritt von diesem Aufzug in den Aufzugvorraum erfolgt dabei nach Möglichkeit etwas versetzt weg vom Korridor, sodass sich dort keine wesentliche strukturelle Schwächung ergibt, sodass insgesamt der Kern ungeachtet der Vielzahl in den gemeinsamen Vorraum mündender, aber außerhalb des eigentlichen Kerns angeordnete Aufzugs Schächte strukturell nicht wesentlich geschwächt ist.

Dies gilt auch, wenn wie in Figur 13e noch der Feuerwehraufzug in einen separaten Schacht außerhalb des Kerns verlagert wird und wiederum über einen in den Kern führenden Durchtritt in einen allen Aufzügen gemeinsamen Vorraum mündet. Für diese Konstruktion ist aufgrund des höheren Detailierungsgrades besser zu erkennen, wie die Kernwand für die Aufzugerschließung durchbrochen ist.

Fig. 13f schafft mit einer gegenüber Fig. 13e um zwei Aufzüge erweiterten Anordnung einen noch größeren Warteraum. Dies ist besonders in Bürogebäuden vorteilhaft, wo mit besonders großen Personenströmen zu rechnen ist. Es sei darauf hingewiesen, dass bei einer derart großen Anzahl von Aufzügen eine Zielvorwahl besonders vorteilhaft ist. Dazu sind ein Aufzug oder mehrere - in Fig. 13f: zwei - Aufzüge nun auf der Treppenhaus-seitigen Korridorseite angeordnet. Im Übrigen kann statt der Anordnung nach Fig. 13-e auch eine Anordnung nach Fig. 13-a bis Fig. l3-d in beliebiger Kombination als Basis gewählt werden.

Vorteilhaft ist bei den beschriebenen Anordnungen, dass ungeachtet von der Anzahl der Aufzüge alle Aufzüge den gleichen Aufzugsvorraum benützten, sodass sich die Aufzüge gemeinsam im Sichtbereich der Wartenden befinden und dadurch sehr übersichtlich zu benützen sind. Es ist im übrigen dort, wo eine Zonierung erfolgen soll, möglich, dass nicht auf jeder Etage für jeden Aufzug eine Kernwandöffnung vorgesehen wird. Damit erhöht sich die Kernstabilität.

Vorteilhaft ist auch für alle dargestellten Varianten, dass im Bereich des Aufzugvorraumes eine breite Öffnung über Doppeltüren, Schiebetüren oder dergleichen zwischen Aufzugsvorraum und Korridor möglich ist, was den Aufzugsvorraum nicht nur optisch vergrößert, sondern auch real mehr Platz bietet. Dies ist insbesondere im Erdgeschoss von Vorteil, wo besonders große Personenströme zu erwartet sind, so wie ggf. in Skylobbys. Es sei im übrigen erwähnt, dass ggf. (bei anderer Anordnung der Gegengewichte als gezeichnet) gerade in Skylobbys bzw. im Erdgeschoss zweiseitig öffnende Aufzüge von Vorteil sein können, um die Ströme einsteigender Passagiere von den aussteigenden Passagieren zu trennen. Dass neben dem gezeigten Doppelflügeltüre andere weitöffnende Türen verwendbar sind, beispielsweise Schiebetüren sei erwähnt. Zudem kann gerade im Erdgeschoss der Platz des Vorraums noch weiter um den Platz der beiden Treppen- Vorräume vergrößert werden, da im Erdgeschoss keine Treppenhausvorräume zur Rauchfreihaltung von Fluchtwegen mehr benötigt werden, und somit im Erdgeschoss andere Möglichkeiten der Treppenzugangsgestaltung bestehen.

Die sich durch die Auslagerung des Feuerwehraufzuges, bzw. des ihm in der Zweiaufzugs Variante im Kern gegenüberliegenden Personenaufzugs von innerhalb des Kernes nach außerhalb des Kernes mit immer noch in den gleichen Vorraum öffnende ergebende Verlängerung des Korridors wird im übrigen regelmäßig unkritisch sein, insbesondere für Bürogebäude und/oder Gebäude mit einer deutlich längeren Kante, insbesondere nicht tordierter Gebäude, da für die größere Personenzahl regelmäßig breitere Korridore empfehlenswert sind, so dass auch der längere Korridor großzügig wirkt.

Es sei erwähnt, dass die Grundrisse mit unterschiedlichen Aufzügen bei geringstem Mietflächenverlust in immer noch kompakten Hochhäusern eine Vielzahl von Nutzungseinheiten aller Art erschließbar machen. Fig. 14 a zeigt, wie auf einer Korridorseite vier Wohneinheiten erschließbar sind und es wird einzuschätzen sein, dass angesichts der angegebenen Kernmaße die entsprechenden zugehörigen, insbesondere kernnahen Apartments, immer noch eine ausreichende Größe besitzen werden, insbesondere dort, wo die zwischen den beiden gezeigten Türen auf einer Korridorseite vorgesehene Mauer nicht in direkter Fortsetzung gerade auf die Fassade geführt wird.

Fig. 14b zeigt, wie auf einem Korridorende mit geringstem zusätzlichem Platzbedarf ebenfalls vier Wohnungen erschlossen werden können mit einem im Wesentlichen noch gradlinigen Korridor.

Fig. 14c zeigt, wie bei der Vieraufzugsvariante von Fig. 13c oberhalb jenes Bereiches, in dem der vierte Aufzug (d.h. der zweite„huckepack" an der Kernaußenwand geführte Aufzug) endet, ein zwei Apartments oder Nutzungseinheiten erschließende Kurzkorridor angeordnet werden kann mit Druckentlastung E. Es ist möglich, diesen Kurzkorridor mit einer Türe gegen den Aufzug svorraum abzusichern, was aus Brandschutzgründen ggf. erforderlich ist. Diese Verstärkung durch den dritten Aufzugsschacht und die zugehörigen (Innen-)Wände ist vorteilhaft. Es sind nämlich bei einem tordierenden Hochhaus einerseits die Torsionsmomente aus Gleichlast kritisch, andererseits ist den durch Wind verursachten Kräften auf das Gebäude Rechnung zu tragen. Die Torsionsmomente aus Gleichlast nehmen nach unten, d.h. zum Fusspunkt des Gebäudes, linear zu, während die Kräfte aufgrund von Wind nach unten quadratisch ansteigen. Die jeweiligen Absolutwerte der Kräfte nehmen zudem jeweils in Abhängigkeit von der Turmhöhe zu.

Angesichts der Zunahme von torsionsbedingten und windbedingten Kräften nach unten hin, treten besonders große Kräfte also gerade im unteren Gebäudebereich auf, d.h. dort, wo ein dritter Aufzug ohnehin bei hohen Gebäuden sinnvoll ist. Damit kann genau dort, wo die besonders hohen Lasten auftreten, ausgehend von dem zunächst obenstehend vorgeschlagenen Kernkonzept eine besonders hohe Stabilität erreicht werden. Wird zumindest ein dritter Aufzug - was dann bevorzugt ist- etwa bis auf die Höhe des unteren Viertels geführt- so wird damit etwa 3 Ä der torsionsbedingten und V2 der windbedingten Kräften Rechnung getragen.

Dass es bei solch weiter verkleinerten treppenhausvorraumfreien Kernen im Übrigen bevorzugt ist, den Lease-Span weiter zu senken, d.h. die Etagengrößen um z.B. ca. einen halben Meter zu reduzieren, um bei vergleichbarer Flächeneffizienz das Finanzierung svolumen kleiner zu halten, sei erwähnt. Wie ersichtlich aus dem Obenstehenden, führt dies selbst bei tor- dierten Hochhäusern noch zu gut nutzbaren Etagengrundrissen.

Dass die für treppenhausvorraumfreie Kerne vorteilhafte und bevorzugte versteifende Massnahme- massive Wände für den dritten Aufzugsschacht, evtl. in Verbindung mit Fortsetzung der senkrecht auf die Kernaussenwand geführten Wände des dritten Aufzugschachtes nach Innen durch verstärkte Ortbetonwände der beiden anderen Schächte- auch bei etwas größeren Kernen, die Treppenhausvoräume aufweisen, möglich ist, sei erwähnt.

Die Zusatzkosten aufgrund der zusätzlichen Versteifung sind zudem gering, weil einerseits die zusätzlichen Materialkosten gering sind und andererseits nur wenig Zeit zusätzlich erforderlich ist, um die versteifenden Strukturen zu betonieren.

Es sei im übrigen in diesem Zusammenhang erwähnt, dass auch ein Hochhaus mit zumindest einem allgemein viereckigen Kern und einer Vielzahl von Etagen, die über drei Aufzüge mit Eingang in den Kern einschließlich eines Feuerwehraufzuges und über zwei separate zwangsbelüftete Treppenhäuser erreichbar sind, als separat schutzfähig angesehen wird, wenn es dadurch gekennzeichnet ist, dass an zwei, an eine erste Kerninnenseite angrenzenden Ecken im Kerninneren jeweils ein Aufzug einschließlich des Feuerwehr- Aufzuges angeordnet ist, ent- lang der gegenüberliegenden Kerninnenseite die Treppenhäuser miteinander verschachtelt vorgesehen sind und zwischen Treppenhäusern und Aufzügen ein Korridor verläuft.

In besonderem Mass für sich schutzfähig wird auch angesehen, wenn dabei weiter für zumindest einen Teil der Etagen zumindest ein dritter Aufzug vorgesehen ist, wobei in bestimmten Etagen bevorzugt zumindest drei Aufzüge in den gleichen Vorraum münden und dieser dritte Aufzug einen Schacht aufweist, der an eine Kernaußenwand grenzt, die für den Aufzugszugang durchbrochen ist. Ganz besonders bevorzugt ist, wenn dabei zumindest auf einem Teil der Höhe, insbesondere bis auf wenigstens ein Viertel der Höhe des Gebäudes, zumindest die Schachtwände betoniert sind, besonders bevorzugt in Fortsetzung der dann ebenfalls bevorzugt betonierten aufzugstürseitigen Schachtwände der beiden anderen Aufzugsschächte, um so eine Versteifung und/oder Verstärkung des Gebäudes zu erreichen, was besonders für Gebäude mit Höhen über 110m, insbesondere über 120m bevorzugt ist, und noch größere Vorteile bietet, wenn die Gebäude über 140m hoch sind, insbesondere jeweils dann, wenn die Gebäude tordiert sind.

Die Einreichung von Teilanmeldungen und/oder die Formulierung hierauf gerichteter unabhängiger Ansprüche bleibt vorbehalten. Es wird einzusehen sein, dass auch für den hier als für sich vorteilhaften„angelsächsischen" Kern vorteilhafte Ausgestaltungen wie in den geltenden Unteransprüchen definiert und/oder im obenstehenden offenbart sind, möglich sind.

So kann unter anderem vorgesehen sein, dass das Hochhaus ein Wohnhochhaus ist, bevorzugt ein Wohnhochhaus mit einem einachsigen Flur zur Haupterschließung von z.B. bis zu acht, bevorzugt nur bis zu sechs Wohnungen auf einer Vielzahl von Etagen in Verlängerung des zwischen den Treppenhausbereich und den Aufzügen geführten, geradlinigen Korridors.

Es ist möglich, dass auch die Vielzahl Etagen wenigstens 35, insbesondere bevorzugt zumindest 45, weiter bevorzugt nicht mehr als 55, insbesondere bevorzugt nicht mehr als 60 über den Kern erschlossener Etagen umfassen, bevorzugt davon mindestens 40 Etagen mit einer lichten Raumhöhe zwischen 2,55 m und 3,1 m, und/oder wobei das Hochhaus eine Gesamthöhe von mindestens 100 m, bevorzugt wenigstens 150 m, insbesondere bevorzugt mindestens 160 m, und bevorzugt nicht mehr als 200 m bis zur Oberkante der höchsten Wohnetagendecke aufweist und/oder eine Schlankheit von wenigstens 10, insbesondere mindestens 15, bevorzugt wenigstens 17, insbesondere mindestens 18 aufweist, und/oder wobei in einer Vielzahl von Etagen oberhalb von 25 m über Grund die (minimale) Erstreckung von einer Außenfläche durch den Kernmittelpunkt auf die gegenüberliegende Außenfläche nicht mehr als 28 m, bevorzugt nicht mehr als 27,5 m, insbesondere bevorzugt zwischen 25 m und 27,5 m beträgt, wobei sogar der treppenhausvorraumfreie Kern mit schachtwandverstärktem z.B. drit- ten, beziehungsweise vierten Aufzug bis zu mindestens 25% der Höhe bevorzugt ist bei Lea- se-Spans noch unter den genannten, also etwa von 24,5m bis 26,5m; es ist möglich und bevorzugt, wenn der allgemein viereckige Kern zumindest näherungsweise quadratisch ist, und/oder dass für die Treppenhäuser vorgesehenen Lüftung s Schächte in Kerninnenecken angeordnet sind, dass den beiden kerninnenseitig vorgesehenen, mit aufeinander zu weisenden Türen angeordneten Aufzügen ein gemeinsamer Vorraum zugeordnet ist und bevorzugt zwischen diesem und dem Korridor eine Doppeltüre angeordnet ist, von welchen die dem Feuerwehraufzug nähere bevorzugt im Brandfall automatisch verriegelbar ist.

Auch kann weiterhin bei der separat beanspruchbaren Erfindung außerhalb des Kerns eine Vielzahl von Haustechnik-Leitungen und/oder Schächten vorgesehen sein, die im Grundriss bevorzugt parallel zu und entlang einer Kernaußenwand geführt sind, besonders bevorzugt zumindest weitgehend, bevorzugt zu mindestens 75 % der Querschnittsfläche, insbesondere bevorzugt zu zumindest 80 %, besonders bevorzugt zu zumindest 90 % ihrer

Querschnittsfläche innerhalb eines Umkreises um den gesamten Kernquerschnitt, bevorzugt innerhalb des Umkreises um einen Kern mit allgemein quadratischen Querschnitt angeordnet sind, wobei bevorzugt die Haustechnikschächte umfassen mindestens eines und bevorzugt alles von Entlüftung s schacht für die Rauchentlüftung des Korridors, Feuerwehraufzug- Luftschacht, Abwasserleitungen, Mechanikschacht und Elektro schacht, und/oder wobei kernaußenwandseitig eine Schachtanordnung für Mechanik- und Elektroversorgung der Etagen vorgesehen ist, wobei der Mechanikschacht vom über die Kernaußenwand hinaus erstreckten Korridor aus erschlossen ist und der Elektro schacht durch den vertikal offenen, bevorzugt durchgehbaren Mechanikschacht über eine Bühne betretbar ist.

Es sei auch erwähnt, dass weitere Varianten möglich sind, was insbesondere die Anordnung von Aufzügen angeht. Dies wird nachstehend noch beschrieben. Auch wenn es um ein tor- diertes Hochhaus geht, kann mit einem entsprechenden Kern eine Vielzahl von umgehungs- korridorfreien Etagen erschlossen werden, insbesondere zumindest 10, bevorzugt 25, insbesondere bevorzugt mindestens 30 von einem den Kern umgehenden Korridor freien Stockwerken realisiert werden, wobei bevorzugt in einem umgehungskorridorfreien Stockwerk Wohneinheiten vorgesehen sind, die eine Vielzahl voneinander abgetrennter Raumeinheiten besitzen, von denen einige für das Aufstellen von Möbeln mit einer Mindestgröße von 2 x 1 m, vorzugsweise mindestens 2 x 2 m vorgesehen sind, und wobei kleinere Nutzbereiche vorgesehen sind, in welchen keine Möbel genannter Größe benötigt werden, insbesondere Gäste- WCs, Abstellkammern, Vorratskammer und Garderoben, und wobei die Wohneinheiten bis zur Fassade geführt sind, wobei die für große Möbel vorgesehenen Raumeinheiten fassadennah mit allgemein senkrecht von der Fassade weggeführten Wänden, bevorzugt mit Wänden, die mit einer Länge von wenigstens 3 m, bevorzugt wenigstens 3,5 m, bevorzugt 4 m, max. 5 m von der Fassade wegführen, und wobei kernnah Flure sowie die keine großflächigen Möbel erfordernden Raumeinheiten angeordnet sind. Die Anzahl der erschließbaren Etagen steigt dabei einsichtigerweise mit der Anzahl bedienender Aufzüge.

Es sei erwähnt, dass ein tordiertes Hochhaus, insbesondere wenn es mit dem wenigstens bis auf etwa 25% der Höhe verstärkten dritten, beziehungsweise vierten Aufzugsschacht am Kern gebaut ist, bevorzugt Stützen zur Kernentlastung innerhalb der Wohnungen aufweisen kann und insbesondere - wie bei Verwendung des anderen Kerns mit Treppenhausvorräumen auch- die Verwendung in einem tordierten Hochhaus dann besonders bevorzugt ist, wenn dieses wenigstens zwei Gruppen gegenläufiger Stützen aufweist, wie in der Parallelanmeldung des Anmelders beschrieben. Diese Parallelanmeldung ist vollumfänglich zu Offenbarungszwecken eingegliedert.

Vorstehend wurde bereits erwähnt, dass der Aufbau des Kerns nicht nur kompakt, sondern auch bautechnisch einfach ist. Dies soll ausgeführt werden, mit dem Blick auf die Statik, zu dieser sei nun noch das Folgende offenbart:

In Fig. 15 a ist beispielhaft eine Bewehrung für eine Kernwand dargestellt, und zwar bei einem 175 m hohem tordierten - und im übrigen mit gegenläufigen Stützen wie in der noch nicht offengelegten, anhängigen Anmeldung des vorliegenden Erfinders offenbart - Wohnhaus, wobei nahe der Ecken und nahe des Durchtrittes die Bewehrung Stäbe mit Bügeln um- fasst sind. Parallel zum Korridordurchbruch ist dabei eine Zone intensiver Bewehrung mit 28 mm Stahlstäben nahe den Durchbruch und etwas entfernt davon noch 12 mm Mindest- Bewehrung vorgesehen. Diese verlaufen entlang der den Durchtritt bildenden Säulen. Es sei darauf hingewiesen, dass primär womöglich der Schub statisch kritischer ist. Ebenfalls verstärkt ist der Durchtrittssturz (Lintel-B eam), wie aus Fig. 15b ersichtlich ist. Es können 50 mm Stahlblech (B) als Doppel-T-Träger im Sturz vorgesehen werden, was im vorliegenden Beispiel jedoch gerade entbehrlich und generell unerwünscht ist, weil dies bauablaufbehindernd ist. Dass ansonsten herkömmliche schlaffe Biege-Bewehrung Bew-B im Boden vorgesehen ist und zusätzlich beispielsweise mehrere Lagen 28 mm Stäbe oberhalb des Türsturzes vorgesehen sein können, sei erwähnt. Fig. 15c zeigt, dass dabei die Bewehrung im Sturz so angeordnet werden kann, dass zwischen Gruppen von beispielsweise vier Stäben mit Durchmessern von 12mm im Abstand von 50mm, die zur Bewehrung dienen, jeweils

Durchtrittsöffnungen von 100mm vorgesehen werden. Durch diese Öffnungen können wiederum ohne weiteres Leitungen geführt werden, und zwar Kabel wie auch Rohre. Die

Durchtrittsöffnung können beim Betongießen bereits vorgesehen werden, sodass ihre Lage exakt definiert ist. Was die Statik angeht, so wurden auch bereits Outrigger erwähnt. Fig. 16 zeigt, wie bei einem Hochhaus mit 51 Etagen etwa mittig ein Outrigger vorgesehen werden kann. Die Biegebewehrung bestimmt sich aus dem Versatz von Wind- oder Torsionsschub und steigt linear mit der Größe der Durchtrittsöffnung an, sowie mit der Turmhöhe, wobei im Turmfuss umso größere Kräfte wirken, je höher der Turm ist. Es wird auch einsichtig sein, wie der Verbund der Decke (Deck) die Tragfähigkeit erhöht. Es ist einsichtig, wie kritisch die Schub-Tragfähigkeit der durch Haustechnik-Durchbrüche per se geschächten Lintel-Beams ist. Die für die Schub-Tragfähigkeit noch zur Verfügung stehende tragende Restfläche ist mit (Q-Sch) schraffiert gekennzeichnet.

Nach Figur 16 ist auf mittlerer Höhe ein Outrigger angeordnet, wobei dieser von weiter außen im Gebäude angeordneten Stützen diagonal nach innen auf den Kern zu verläuft. Bei tordier- ten Hochhäusern mit mehreren Gruppen gegenläufig von Etage zu Etage umlaufend angeordneten Stützen wie aus dem noch nicht offengelegten Schutzrecht des Anmelders bekannt, kann der Outrigger z.B. von Stützen der inneren Gruppe auf den Kern zu verlaufen.

Allgemein läuft der bevorzugte Outrigger nur mit einer Diagonale je Stütze nach unten auf den Kern, insbesondere auf eine Kernecke zu; insbesondere läuft dabei die Diagonale jeweils in einer Kernwandebene. Hinzu kommt ein Verankerungsbalken unterhalb der 3. Etage. Dabei führt vom Angriffspunkt der Diagonalen an der Stütze eine Obergurt-Bewehrung in der Geschossdecke zum Kern. Die Bewehrung der Diagonalen verläuft bevorzugt in der Ebene, in der auch die Kernwand liegt.

Innerhalb der Diagonalstrebe, die sich über mehrere Etagen hinweg erstrecken soll, ist eine hinreichende Bewehrung vorgesehen, vergleiche hierzu Figur 17. Aufgrund der zeitabhängigen Differenzverformungen zwischen Stützen und Kern (differential shortening) wird das statisch unbestimmte Outrigger-System in der Betonierlücke LU erst spät, z.B. bei Bauende geschlossen.

Im Auftreffpunkt der Diagonale auf den Kern sowie im Auftreffpunkt der parallel zur Kernwand in der Geschossdecke geführten weiteren Bewehrung sowie an den Stützen sind geeignete Verankerungen für die Bewehrung vorhanden. Ein entsprechender Ankerbalken A- Balk ist in Fig. 17 in Ebene der Kernwand gezeigt.

Im Übrigen bleiben auf den Etagen neben den Diagonalen noch Durchgangsbereiche 17Dul- 17Du4 frei, was die Etagennutzung gegebenenfalls sogar zu Wohnflächen bzw. Büroflächen ermöglicht.

Wo eine Rotation der Etagen vorliegt, wird dann die Anfangsausrichtung der Geschossfläche zum Kern sowie die Rotation der Stützen der inneren Gruppe relativ zum Kern so gewählt, dass in der gewünschten Höhe des Outriggers die Säulen, von denen die Diagonalen auf den Kern geführt werden sollen, möglichst exakt in Verlängerung der Wände des Kerns liegen, sodass auch die in der entsprechenden Geschossdecke angeordnete Bewehrung von den Kernecken zu den Säulen in Verlängerung der Kernwände liegt, was die Stabilität bei sonst gleicher Auslegung gegenüber anderen Ausrichtungen erhöht. Dies ist vorteilhaft, weil sonst bereits kleine Umlenkwinkel von Outriggerbewehrungen aus der Outriggerebene heraus bei den viele hundert Tonnen oder gar tausende Tonnen zu großen Kräften und somit sofort zu extrem aufwendigen Konstruktionen, wie Ringbalken, um den Kern umlaufende Kragen in der Größenordnung von Quadratmetern Bauteil- Quer schnittsfläche usw. führen.

Die Outrigger- Anordnung braucht mit einer Dicke von hier nur etwa 45 cm über drei Etagen diagonal auf den Kern nach unten geführt werden. Es sei angemerkt, dass per se kürzere Diagonalen, beispielsweise über nur zwei Etagen implementierbar wären, aber zumindest bei dem hier beispielhaft angegebenen Hochhaus dadurch die„Outrigger"-Wände bis zu etwa 1 m dick sein müssten. Bei über drei Etagen erstrecktem Outrigger können die Wände jedoch mit nur 45cm dünn bleiben. Es wird insofern als besonders vorteilhaft angesehen, bei Hochhäusern, die angesichts zu erwartender Windlasten oder dergleichen mit„Outriggern" versehen sind und die evtl. sogar tordiert sind und in welchen evtl. sogar mehrere Stützengruppen mit wenigstens zwei gegeneinander rotierenden, d.h. sich in entgegengesetzter Richtung um das Gebäude herum windenden Stützen vorgesehen sind, eine Diagonalenkonstruktion über mehr als zwei Etagen, bevorzugt nicht mehr als fünf Etagen, insbesondere drei Etagen auf den Kern zurückzuziehen.

Die bevorzugte Variante mit einem quadratischen Kern, quadratischen Etagengrundflächen, einer Spannweite von bis zu 27,5 m und acht Innenstützen erlaubt bei über drei Etagen verlaufenden Diagonalen einen extrem kleinen und schlanken Kern mit einer Bewehrung vorzusehen, die oberhalb der Outrigger und über viele Etagen auch unterhalb derselben 0,6 % Mindestbewehrung als Kernwand- Flächenbewehrung nicht überschreiten muss bei Kernum- fangswanddicken, die auch ansonsten im Hochhausbau praktisch nicht mehr zu unterschreiten sind. Diese ungewöhnlich niedrigen Bewehrungsgrade sind in Fig. 16 gezeigt. Dies ist gerade für Hochhäuser mit verdrehter und/oder schlanker und/oder kompakter Geometrie extrem wenig.

Es wird eine hervorragende Versteifung durch die bevorzugt vorzusehenden„Outrigger"- Anordnungen, die trotzdem statisch leicht und flächeneffizient sind, erreicht, auch wenn zugleich betont werden soll, dass einleuchtender Weise herkömmliche„Outrigger"- Konstruktionen auch in Spannbeton oder Stahl ebenfalls einsetzbar wären. Vergleichsrechnungen zeigen, dass sich die Wanddicken am Kernfuß ohne Anordnung von Outriggern hauptsächlich aus Gründen der Spannungsüberschreitung bereits bei 130m Turmhöhe etwa verdoppeln müssten. Durch Outrigger können also auch am Kernfuss deutliche Veränderungen erreicht werden. Da der Outrigger zudem in der Lage ist, auf Höhe der Outriggerebene Torsionmomente aufzunehmen, erhöht sich durch ihn die Robustheit und die Sicherheit dieses sehr schlanken Bauwerks ganz erheblich.

Es sei im Übrigen erwähnt, dass derartige Outrigger nicht nur bei quadratischen oder nahezu quadratischen Gebäudequerschnitten vorteilhaft sind, sondern auch bei lang gestreckten Gebäuden.

Bei diesen müssen in der Regel Säulen zum weiteren Abstützen der Geschossdecken vorgesehen werden, wie dies in Figur 18 angedeutet ist. Von diesen Säulen können auf den Kern, insbesondere die Kernecken parallel zu den Kernwänden Diagonale geführt werden, wiederum bevorzugt über drei Geschosse hinweg und mit geeigneter Bewehrung.

Das in Figur 18 gezeigte Gebäude kann beispielsweise 55m x 25m Grundfläche aufweisen, was als sinnvolles Maximalmaß für Wohngebäude angesehen werden kann bzw. von 60m x 35m Grundfläche für Bürogebäude, wobei bevorzugt stabilisierende Scheiben vorgesehen sind, die bevorzugt parallel zum Kern so stehen, dass die Korridore senkrecht durch sie hindurch führen und auf welche ebenfalls Outrigger-Diagonalen geführt sind.

Es sei erwähnt, dass mit dem dargestellten Grundriss trotz des kompakten Kerns eine Stabilität erreicht wird, die Systemhöhen von 250-300 m, gegebenenfalls allerdings mit Zusatzaufwand, ermöglicht.

Langgestreckte Gebäude sind dank Ausnutzung der hier für den Kern beschriebenen Prinzipien hochgradig effizient zu gestalten. Effizienzen von NLA / GLA (net leasable area/gross leasable area)von 87 % für Bürogebäude mit 60mX35m Etagengrundfläche bzw. 86% für Wohngebäude mit Grundflächen von 55mX25m sind realisierbar.

Ergänzend zu den vorstehenden Variationen der verschiedenen Aufzüge sei eine detailliertere Zeichnung für einen Kern mit zwei am Kern angeordneten, in den gleichen Aufzugs Vorraum mündenden Aufzügen in Figur 19 gezeigt.

In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird von Treppenhausvorräumen ausgegangen, die keine Zwangsbelüftung benötigen, so dass der zwischen den Treppenhausvorräumen vorhandene Platz für einen MEP-Schacht verwendet werden kann. Die Aufzüge haben bevorzugt zwei in unterschiedliche Richtungen öffnende Türen. Figur 20 zeigt einen Erdgeschossgrundriss für das Gebäude, von dem eine höher liegende Etage mit vier Aufzügen in Fig. 19 gezeigt ist (wobei aber in Fig. 19 die Aufzug sgegenge- wichte anders angeordnet wären, wenn ein Zutritt zu den„Huckepack- Aufzügen" von außerhalb des Kerns erfolgen sollte). Erkennbar ist, dass eine solche Anordnung gerade im Erdgeschoss für Zutritt zu und Austritt aus den Aufzügen unterschiedliche Richtungen erlaubt, also die auf Aufzüge wartende Personen von den aus den Aufzügen aussteigenden Personen durch mehr als eine Tür im Aufzug zu trennen sind. Es sei erwähnt, dass zwar die Pfeile eingezeichnet sind, die die Personenströme nehmen können, dass aber die entsprechenden Mauerdurchbrüche usw. aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht eingezeichnet sind. Erkennbar ist aber, dass der so gebildete Aufzugs Vorraum wesentlich geräumiger ist.

Im Aufzugs Vorraum kommt es damit gerade im kritischen Erdgeschoß, in welchem größere Benutzerströme zu erwarten sind, zu weniger Gedränge. Nach CIBSE-D kommen allmorgendlich 85% der Personen von oben an und 15% fahren aus dem Erdgeschoss nach oben. Im Erdgeschoss drängen sich damit so viele Personen wie im gesamten restlichen Turm zusammen, bei 50 Etagen also bereits 50mal so viele. Getrennte Personenströme sind auch in Skylobbies realisierbar. Zudem kann gerade im Erdgeschoss der Platz des Vorraums noch weiter um den Platz der beiden Treppen-Vorräume vergrößert werden, da im Erdgeschoss keine Treppenhausvorräume zur Rauchfreihaltung von Fluchtwegen mehr benötigt werden, und somit im Erdgeschoss andere Möglichkeiten der Treppenzugangsgestaltung bestehen. Typisch führen die Treppenvorräume im Erdgeschoß dann direkt ins Freie.

Figur 21 zeigt im Übrigen, dass die Türen der außen entlang der Kernwand angeordneten Aufzüge nicht mit zentrisch zur Kabine angeordneten Türen versehen sein müssen, sondern bevorzugt die Achsen Kab und t wie gezeigt versetzt werden, um ein möglichst breites Maß St der biegesteifen Mittelstrebe zu erreichen. Für zwei Aufzugstüren und die Mittelstütze werden oft nicht mehr als ca. 3m zur Verfügung stehen. Bei erwünschten Aufzug stürbreiten von >= 90cm ist der gezeigte Versatz zwischen den Achsen Kab und t vorteilhaft, weil dadurch die statisch gewünschte Biegesteifigkeit der Stütze dank deren Breite von so über 80cm und besser um oder über 100cm Breite leichter zu erreichen ist. Es ist auch klar, dass die Länge V-gesamt ohne die biegesteife Stütze einen sehr schwachen Lintel-Beam darstellen würde, weshalb in der Regel hier auch eine zusätzliche Bewehrung vorgesehen ist, typisch bis zur konstruktiv noch einbaubaren Maximalbewehrung.

Die Figuren 22 und 23 zeigen Etagen -Grundrisse tordierter Hochhäuser mit erfindungsgemäß ausgestaltetem Kern, wobei aber die Fassaden kein exaktes Quadrat umfassen, sondern eine davon abweichende Rechteckform. Es versteht sich, dass die dargestellte Etage oberhalb des Erdgeschosses angeordnet ist und die Erschließung der Nutzfläche von einem geraden, durch den Kern hindurch laufenden Korridor aus zeigt. Es wird einsichtig sein, dass die dargestellte Nutzfläche durch geeignete Trennwände in unterschiedliche Wohneinheiten unterteilt sein wird, die wiederum über separate Eingangstüren erschlossen sein müssen.

Dabei ist in Fig. 22 ein Etagen-Grundriss eines tordierten Hochhauses gezeigt, wobei gemäß Grundriss eine Fläche innerhalb der Fassade von 25m x 30m umfasst ist und wobei nur entlang der beiden 30m langen Fassadenseiten Balkone angeordnet sind. In diesen Baikonen kann - wie dargestellt- eine die Gebäude-Torsion optisch betonende Kerbe vorgesehen werden. Es wird zu verstehen sein, dass die äußeren, eckennahen Stützen im Grundriss von Fig. 22 im gleichen Rotationssinn wie die Gebäudegrundfläche von Etage zu Etage versetzt werden, während die inneren Stützen, die eine zweite Gruppe bilden, aus den in der Parallelanmeldung erwähnten Gründen entgegen dieser Rotation laufen werden, was bei gewünscht fassadennaher Anordnung auch dieser Stützen zu einer Anordnung allgemein auf einer Ellipse führen wird. Eine fassadennahe Anordnung der Stützen und damit eine Ellipsen- anstelle einer Kreisform der inneren Stützen sorgt dafür dass die kritischen Verformungen der Fassadenlinie möglichst gering bleiben. Die Fassade ist besonders bewegungsempfindlich.

Dass - wie dargestellt - genau doppelt so viele innere Stützen wie Eckstützen vorgesehen sind, ist vorteilhaft, aber nicht zwingend.

Der in Figur 23 gezeigte Grundriss entspricht jenem aus Figur 22 weitgehend, es werden allerdings etwas größere Spannweiten realisiert bei gleichbleibenden Balkonbreiten. Damit ist die Nutzbarkeit der Etagenflächen insoweit verbessert, als die Gesamtfläche in eine größere Anzahl von für Wohnzwecke als ausreichend groß empfundenen und sinnvoll geschnittenen Einheiten aufteilbar wird. Die Entfernungen zwischen der Fassade und den davon besonders weit weg liegenden Innenwänden bleiben zudem so kurz, dass ein gegenüber Gebäuden mit kleineren Abmessungen etwas verringerter Lichteinfall ohne weiteres tragbar bleibt.

Die mit den beiden Etagengrundriss- Varianten von Fig. 22 bzw. 23 ermöglichte größere Zahl Wohneinheiten ist selbst in relativ zu dem Kern eher ungünstig gedrehten Etagen (wie bei der gezeigten) mit wie bevorzugt kurzen Fluren aus einem kompakten Kern heraus o.w. erschließbar, wie die beispielhafte Anordnung von möglichen Eingangstüren zeigt. Die Anordnung der Türen veranschaulicht, dass im Grundriss nur ein flächeneffizienter linearer Flur erforderlich ist, der nicht um den Kern herumlaufen muss, um eine Vielzahl von Wohneinheiten zu erschließen. Unter Beibehaltung der vielen Vorteile des Kerns ist also eine weitere Variante mit weniger Baikonen realisierbar, bei welcher mit nur geringfügig längerem Flur deutlich mehr Wohneinheiten erschliessbar sind, was es erlaubt, kleinere Wohneinheiten anbieten zu können. So wären entsprechend der Anzahl angedeuteter Wohnungstüren bei 25x30m Etagengrundriss 11 bis 12 Wohneinheiten gut realisierbar, was im Mittel 63 m2 pro Wohnung entspricht. Ein eher quadratischer Grundriss wie in anderen Ausführungsbeispielen gezeigt hat bei 24mx24m Grundrissfläche dagegen Vorteile, wenn nur 6 bis 7 Wohnungen je Etage realisiert werden sollen, also eher Apartments mit um 83m3 Durchschnittsgröße.

Darauf hingewiesen sei, dass eine hohe Netto/Brutto Flächeneffizienz hier auch dadurch erhalten wird, dass Wohnfläche auf Kosten der Balkone geschaffen wird. Ein entsprechender Grundriss wird dabei besonders interessant für Hotels oder Büros, da diese im Regelfall nicht so viele Balkone wünschen. (Dass anstelle von Wohneinheiten evtl. auch entsprechende Büros bzw. Hotelzimmer realisierbar wären, ist demnach einsichtig). Dass es sowohl bei Wohnungen als auch bei Hotels bevorzugt ist, den Lease-Span nicht über etwa 9m bis 10 m hinaus zu vergrößern, sei im Übrigen in diesem Zusammenhang erwähnt. Die mit der beschriebenen Fluranordnung erschließbaren Wohneinheiten haben selbst für den Grundriss mit größerer Fläche noch Abmessungen, die eine sehr gute Ausleuchtung auch in fassadenfernen Bereichen der Wohneinheiten ergeben.

Im Hinblick auf die hohen Wohnkosten im Hochhaus, sind die sich gemäß den Figuren 22 und 23 ergebenden Möglichkeiten, Wohnungen eher kleiner zu gestalten, oftmals bevorzugt. Obwohl hier eine erhöhte Netto/Brutto Flächeneffizienz dadurch erreicht wurde, dass Wohnfläche quasi auf Kosten eines Balkons geschaffen wurde, bleibt weiterhin die optisch vorteilhafte Möglichkeit, eine quadratische Außenkontur beizubehalten, und dabei ist es sogar möglich, falls eine optisch wirksame Kerbe in den ja immer noch zwei Baikonen vorgesehen wird, einen durch diese Maßnahme besonders imposanten Baukörper zu realisieren. Mit dem beschriebenen Kern können somit Gebäude variantenreich realisiert werden.

Es sei im übrigen erwähnt, dass zwar die Auslegung des tordierten Gebäudes mit quadratischem oder rechteckigem Etagengrundriss mit allenfalls um nicht mehr als 25% voneinander abweichenden Seitenlängen des Rechteckes schon deshalb vorteilhaft ist, weil sich - besonders mit dem bevorzugten kompakten Kern - eine besonders gut und mit nur geringen Flächenverlusten erschließbare Nutzfläche ergibt, dass aber die Prinzipien der Erfindung und die Vorteile des kompakten Kerns sich auch bei Gebäuden mit durch allgemeine Polygone gebildeten Etagen ergeben und/oder bei Gebäuden, bei denen von Etage zu Etage unterschiedlich geformte und/oder unterschiedlich bemaßte Etagengrundrisse verwendet werden. Es wird aus dem vorstehenden einsichtig sein, dass eine Parallelanordnung von Aufzugsvorraum, verschachteltem Treppenhaus und Korridor trotz platzsparender Kerngestaltung und hervorragenden Statikeigenschaften große Variationsmöglichkeiten eröffnet, was Gebäudenutzung und -große angeht.

Es wird aus dem vorstehenden einsichtig sein, dass die sog. verschachtelten Scherentreppenhäuser zweiläufig sind, der Zutritt zu den Treppenhäusern zu Podesten zwischen den Treppenläufen kernseitennah erfolgt und zwischen den beiden verschachtelten Treppenhäusern anstelle eines Treppenauges eine die Treppenhäuser trennende Wand vorgesehen ist, wobei bevorzugt die in die Treppenhäuser führenden Türen in Treppenhäuser hinein schwenken.

Es wird aus dem vorstehenden einsichtig sein, dass im Wohnhausbau die Geschosshöhen ab ca. 2,8m liegen werden, aber eine Geschosshöhe bevorzugt über 3m, besonders bevorzugt zwischen 3,2 m und max. 3,4 m beträgt. Dies ist im Hinblick auf die Stufenzahl, die notwendige Länge der Aufzugsvorräume usw. gerade in Wohnhäusern ideal, um die entsprechenden Massketten aneinander anzupassen.

Es wird aus dem vorstehenden einsichtig sein, dass entsprechend bestimmten Sicherheitsvorschriften den Treppenhäusern Vorräume zugeordnet sein werden, insbesondere mit auf jeder Etage oberhalb des Erdgeschosses einem separaten Zugang für die separate Erschließung jedes Treppenhauses.

Es wird aus dem vorstehenden einsichtig sein, dass das Hochhaus ab einer Höhe von ca. 60 m besondere Vorteile bietet, weil typisch ab dieser Höhe eine zweite unabhängige Sicherheits- Fluchttreppe erforderlich wird, und dass weiter bevorzugt ist, wenn das Hochhaus ab 100 m - 130 m aufweist, weil dann weitere Vorteile durch die Kombination mit dem Outrigger, den dünnen Wänden bzw. die gegebenen Möglichkeiten zur Aufzug sanordnung erhalten werden. Bevorzugt werden auch Hochhäuser unter 240 m sein, besonders bevorzugt unter 200 m.

Offenbart wurde somit unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus mit zumindest einem allgemein viereckigen Kern und einer Vielzahl von Etagen, die über bis zu drei Aufzüge mit Eingang in den Kern einschließlich eines Feuerwehraufzuges und über zwei separate, separat zwangsbelüftete Treppenhäuser mit separaten, bevorzugt separat zwangsbelüfteten Vorräumen erreichbar sind, wobei vorgesehen ist, dass an zwei, an eine erste Kerninnenseite angrenzenden Ecken im Kerninneren jeweils ein Aufzug einschließlich des Feuerwehr-Aufzuges angeordnet ist, entlang der gegenüberliegenden Kerninnenseite die Treppenhäuser miteinander verschachtelt vorgesehen sind, deren zugehörige Vorräume durch ihre Zwang sbelüftungs Schächte getrennt sind, wobei Treppenhaus-Vorräume und bevorzugt auch Zwangsbelüftungsschächte dafür ebenfalls im Kern liegen, und dass zwischen Treppenhaus- Vorräumen und Aufzügen ein Korridor vorgesehen ist, der aus dem Kern in die Etagen führt.

Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus wie vorstehend als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei vorteilhaft bzw. weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass es ein Wohnhochhaus ist, bevorzugt ein Wohnhochhaus mit einem einachsigen Flur zur Haupterschließung von bis zu sechs Wohnungen auf einer Vielzahl von Etagen in Verlängerung des zwischen den Treppenhaus-Vorräumen und den Aufzügen geführten, geradlinigen Korridors.

Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus wie vorstehend als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei vorteilhaft bzw. weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass ein dritter Aufzug außerhalb des Kerns angeordnet ist, bevorzugt mit einer in den Vorraum für den im Kerninneren geführte Feuerwehraufzug und im Kerninneren geführten zweiten Aufzug öffnender Türe, besonders bevorzugt mit seitlich weg vom Feuerwehraufzug versetzter Türe, und/oder mit einer unterhalb des Dachgeschosses liegenden Höhe, bevorzugt mit oberhalb der Maximalhöhe des dritten Aufzuges aus dem Aufzugsvorraum über einen zusätzlichen Hilfskorridor erschlossene Wohneinheiten, wobei in wenigstens einer Etage wenigstens eine, bevorzugt wenigstens zwei Wohneinheiten aus dem Hilfskorridor erschlossen werden und dieser Hilfskorridor im wesentlichen geradlinig ist.

Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus wie vorstehend als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei vorteilhaft bzw. weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass die Vielzahl Etagen wenigstens 35, insbesondere bevorzugt zumindest 45, weiter bevorzugt nicht mehr als 55, insbesondere bevorzugt nicht mehr als 60 über den Kern erschlossener Etagen aufweist, bevorzugt davon mindestens 40 Etagen mit einer lichten Raumhöhe zwischen 2,55 m und 3,1 m, und/oder wobei das Hochhaus eine Gesamthöhe von mindestens 100 m, bevorzugt wenigstens 150 m, insbesondere bevorzugt mindestens 160 m, und bevorzugt nicht mehr als 200 m bis zur Oberkante der höchsten Wohnetagendecke aufweist und/oder eine Schlankheit von wenigstens 10, insbesondere mindestens 15, bevorzugt wenigstens 17, insbesondere mindestens 18 aufweist, und/oder wobei in einer Vielzahl von Etagen oberhalb von 25 m über Grund die (minimale) Erstreckung von einer Außenfläche durch den Kernmittelpunkt auf die gegenüberliegende Außenfläche nicht mehr als 28 m, bevorzugt nicht mehr als 27,5 m, insbesondere bevorzugt zwischen 25 m und 27,5 m beträgt und/oder wobei der allgemein viereckige Kern zumindest näherungsweise quadratisch ist, bevorzugt mit einer Innenfläche, die von den Kernwänden umfasst ist von unter 80 m 2 , bevorzugt zwischen 74 m 2 und 76 m 2 , wobei die Wanddicken größer sind als die zur Erzielung einer vorgeschriebenen Brandfestigkeit erforderlichen Dicke. Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus wie vorstehend als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei vorteilhaft bzw. weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass die für die Treppenhäuser vorgesehenen Lüftungsschächte in Kerninnenecken angeordnet sind, wobei bevorzugt die Treppenhäuser durch nahe der Kernwand aus den Vorräumen in die Treppenhäuser führende Türen betretbar sind und bevorzugt die Vorräume durch vom Kernzentrum entlang des Korridors geführt und durch Türen betretbar sind, die neben dem Schacht für die zwischen den Vorräumen angeordnete Vorraum-Zwang slüftung liegen.

Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus wie vorstehend als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei vorteilhaft bzw. weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass den beiden kerninnenseitig vorgesehenen, mit aufeinander zu weisenden Türen angeordneten Aufzügen ein gemeinsamer Vorraum zugeordnet ist und bevorzugt zwischen diesem und dem Korridor eine Doppeltüre angeordnet ist, von welchen die dem Feuerwehraufzug nähere bevorzugt im Brandfall automatisch verriegelbar ist.

Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus wie vorstehend als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei vorteilhaft bzw. weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass außerhalb des Kerns eine Vielzahl von Haustechnik-Leitungen und/oder Schächten vorgesehen sind, die bevorzugt parallel zu und entlang einer Kernaußenwand geführt sind besonders bevorzugt zumindest weitgehend, bevorzugt zu mindestens 75 % der Querschnittsfläche, insbesondere bevorzugt zu zumindest 80 , besonders bevorzugt zu zumindest 90 % ihrer Querschnittsfläche innerhalb eines Umkreises um den gesamten Kernquerschnitt, bevorzugt innerhalb des Umkreises um einen Kern mit allgemein quadratischen Querschnitt angeordnet sind, wobei bevorzugt die Haustechnikschächte umfassen mindestens eines und bevorzugt alles von Entlüftungsschacht für die Rauchentlüftung des Korridors, Feuerwehraufzug-Luftschacht, Abwasserleitungen, Mechanikschacht und Elektro Schacht.

Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus wie vorstehend als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei vorteilhaft bzw. weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass kernaußenwandseitig eine Schachtanordnung für Mechanik- und Elektroversorgung der Etagen vorgesehen ist, wobei der Mechanikschacht vom über die Kernaußenwand hinaus erstreckten Korridor aus erschlossen ist und der Elektro Schacht durch den vertikal offenen, bevorzugt durchgehbaren Mechanikschacht über eine Bühne betretbar ist. Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein tordiertes Hochhaus wie vorstehend als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei vorteilhaft bzw. weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass es gebildet ist mit einem allgemein viereckigen, bevorzugt quadratischen Kern und einer Vielzahl von umgehungskorridorfreien Etagen, insbesondere zumindest 10, bevorzugt 25, insbesondere bevorzugt mindestens 30 von einem den Kern umgehenden Korridor freien Stockwerken.

Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus wie im vorstehenden Absatz als offenbart bzw. als vorteilhaft offenbart angegeben, wobei weiter vorteilhaft vorgesehen ist, dass worin in einem umgehungskorridorfreien Stockwerk Wohneinheiten vorgesehen sind, die eine Vielzahl voneinander abgetrennter Raumeinheiten besitzen, von denen einige für das Aufstellen von Möbeln mit einer Mindestgröße von 2 x 1 m, vorzugsweise mindestens 2 x 2 m vorgesehen sind, und wobei kleinere Nutzbereiche vorgesehen sind, in welchen keine Möbel genannter Größe benötigt werden, insbesondere Gäste-WCs, Abstellkammern, Vorratskammer und Garderoben, und wobei die Wohneinheiten bis zur Fassade geführt sind, wobei die für große Möbel vorgesehenen Raumeinheiten fassadennah mit allgemein senkrecht von der Fassade weggeführten Wänden, bevorzugt mit Wänden, die mit einer Länge von wenigstens 3 m, bevorzugt wenigstens 3,5 m, bevorzugt 4 m, max. 5 m von der Fassade wegführen, und wobei kernnah Flure sowie die keine großflächigen Möbel erfordernden Raumeinheiten angeordnet sind.

Weiter wurde offenbart unter anderem, jedoch nicht ausschließlich ein Hochhaus nach dem vorhergehenden Anspruch mit Stützen zur Kernentlastung innerhalb der Wohnungen.

Es sei im Übrigen darauf hingewiesen, dass die erwähnte Parallelanmeldung des vorliegenden Erfinders, die noch nicht offengelegt wurde, das Aktenzeichen DE 10 2017 202 544.1 trägt. Zu dieser wird zeitgleich mit der vorliegenden Anmeldung eine prioritätsnehmende PCT- Anmeldung eingereicht werden, deren Inhalt durch Bezugnahme ebenfalls hierin eingegliedert ist.