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Patent Searching and Data


Title:
HOSE EXTRUSION HEAD AND METHOD FOR PRODUCING A HOSE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/135750
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hose extrusion head for producing a hose (50), said head comprising a head housing, a duct (14) formed in the head housing (12) for supplying a hose material (22), a pin (16) which is arranged in the duct (14), a die (18) and at least one securing element (20). According to the invention, the securing element (20) is attached by one end (39) to the die (18) such that said end (39) follows the movement of the die (18).

Inventors:
REINEKE FRANK (DE)
HEPKE HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/053878
Publication Date:
September 17, 2015
Filing Date:
February 25, 2015
Export Citation:
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Assignee:
KRAUSSMAFFEI BERSTORFF GMBH (DE)
International Classes:
B29C48/09; B29C48/30; B29C48/325; B29C48/92
Foreign References:
EP0075809A11983-04-06
JPS5867419A1983-04-22
US2859476A1958-11-11
JPH0431026A1992-02-03
JPH03216324A1991-09-24
JPH0366722U1991-06-28
Attorney, Agent or Firm:
ROIDER, Stephan (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Schlauchspritzkopf zum Herstellen eines Schlauchs (50), mit

(a) einem Kopfgehäuse (12),

(b) einem Kanal (14), der im Kopfgehäuse (12) ausgebildet ist, zum Zuführen eines Schlauchmaterials (22),

(c) einem Dorn (1 6), der im Kanal (14) angeordnet ist,

(d) einem Mundstück (18) und

(e) zumindest einem Befestigungselement (20), mittels dem das Mundstück am Kopfgehäuse befestigt ist,

(f) wobei das Mundstück (18) zum Zentrieren relativ zum Dorn (1 6) bewegbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

(g) das Befestigungselement (20) mit einem Ende (39) so am Mundstück (18) befestigt ist, dass das Ende (39) einer Bewegung des Mundstücks (18) folgt.

2. Schlauchspritzkopf nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass

- das Mundstück (18) in einer Kontaktfläche (36) am Kopfgehäuse (12) anliegt und

- das Befestigungselement (20) das Mundstück (18) auf die Kontaktfläche (36) zu spannt.

3. Schlauchspritzkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass

das Befestigungselement (20) so angeordnet ist, dass eine Massenkraft (FM), die vom Schlauchmaterial (22) im Einsatz des Schlauchspritzkopfs (10) auf das Mundstück (18) ausgeübt wird, eine Reibkraft (FREIB) zwischen dem Mundstück (18) und dem Kopfgehäuse (12) verringert.

4. Schlauchspritzkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- das Befestigungselement (20)

in einem Kopfgehäuse-Befestigungspunkt (38) relativ zum Kopfgehäuse (12) fixiert ist und

in einem Mundstück-Befestigungspunkt (40) am Mundstück (18) befestigt ist,

- wobei der Kopfgehäuse-Befestigungspunkt (38) bezüglich eines Zuströmpfads (24) des Schlauchmaterials (22) stromaufwärts zum Mundstück- Befestigungspunkt (40) angeordnet ist.

5. Schlauchspritzkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Mundstück (18)

- einen Formeinsatzhalter (28)

- einen Formeinsatz (26) umfasst,

- wobei der Formeinsatzhalter (28) eine Axialverstellvorrichtung (30) zum

Verstellen einer axialen Position des Formeinsatzes (26) relativ zum

Formeinsatzhalter (28) besitzt.

6. Schlauchspritzkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Positioniervorrichtung (42) zum Verändern einer Position des

Mundstücks (18) relativ zum Dorn (16), so dass das Mundstück (18) relativ zum Dorn (1 6) zentrierbar ist.

7. Schlauchspritzkopf nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine

Positionsregelung (46), die

- die Positioniervorrichtung (42), die zumindest einen Antrieb (44) zum

automatischen Verändern der Position des Mundstücks (18) aufweist, und

- eine Wandstärkenmessvorrichtung (48) zum Messen einer Wandstärke (d) des Schlauchs (50) umfasst und die

- eingerichtet ist zum automatischen Verändern der Position des Mundstücks (18), so dass eine vorgegebene Soll-Wandstärke (dSOii) nicht unterschritten wird und eine Gesamt-Abweichung der Wandstärke (d) von der vorgegebenen Soll- Wandstärke (dSoii) minimal wird.

8. Schlauchspritzkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Dichtung, die zwischen dem Mundstück (18) und dem Kopfgehäuse (12) angeordnet ist.

9. Schlauchherstellvorrichtung zum Herstellen eines Schlauchs, mit

- einem Extruder zum Abgeben von Schlauchmaterial (22), insbesondere

Gummi, und

- einem Schlauchspritzkopf (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, der mit dem Extruder so verbunden ist, dass der Extruder im Betrieb das Schlauchmaterial (22) in den Kanal (14) abgibt.

10. Verfahren zum Herstellen eines Schlauchs, mit den Schritten:

( i) Abgeben von Schlauchmaterial (22) in den Kanal (14) eines

Schlauchspritzkopfs (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, so dass dieser entlang des Dorns (1 6) fließt,

( i i) Messen einer Wandstärke (d) des Schlauchs (50) und

( i i i) automatisches Verändern der Position des Mundstücks (18), so dass eine vorgegebene Soll-Wandstärke (dson) nicht unterschritten wird und eine Gesamt-Abweichung der Wandstärke (d) von der vorgegebenen Soll- Wandstärke (dsoii) minimal wird.

Description:
SCHLAUCHSPRITZKOPF UND VERFAHREN ZUM HERSTELLEN EINES SCHLAUCHS

Die Erfindung betrifft einen Schlauchspritzkopf zum Herstellen eines Schlauchs, mit (a) einem Kopfgehäuse, (b) einem Kanal, der im Kopfgehäuse ausgebildet ist, zum Zuführen eines Schlauchmaterials, (c) einem Dorn, der im Kanal angeordnet ist, (d) einem Mundstück, das in einer Kontaktfläche am Kopfgehäuse anliegt und (e) zumindest einem Befestigungselement, mittels dem das Mundstück am Kopfgehäuse befestigt ist. Unter einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Schlauchs.

Derartige Schlauchspritzköpfe werden in Anlagen zur Schlauchherstellung verwendet und formen aus dem Schlauchmaterial den Schlauch. Unverzichtbar bei der Fertigung von Schläuchen ist, dass eine vorgegebene Soll-Wandstärke des Schlauchs nicht unterschritten wird. Anderenfalls würde die spezifikationsgemäße Festigkeit des Schlauchs nicht erreicht. Um zur Herstellung eines Schlauchs möglichst wenig Schlauchmaterial aufwenden zu müssen, sollte der Schlauch um seinen vollständigen Umfang eine möglichst geringe Wandstärke haben. Idealerweise hat der Schlauch daher um seinen vollständigen Umfang genau die Soll-Wandstärke. Das aber setzt voraus, dass das Mundstück, das die Außenwand des entstehenden Schlauchs formt, perfekt zum Dorn, der die Innenwand des entstehenden Schlauchs formt, zentriert ist. Das ist mit bisherigen Schlauchspritzköpfen nur schwer erreichbar.

Aus der DE 10 2008 061 286 A1 ist ein Schlauchspritzkopf mit einer Zentriervorrichtung bekannt, mittel der das Mundstück und der Dorn relativ zueinander zentriert werden können. Dazu wird der Dorn in seiner Lage verändert. Nachteilig an diesem System ist, dass es technisch relativ aufwändig ist. Ein weiterer Nachteil an dem bekannten System ist, dass es nur für Quer- Schlauchspritzköpfe eingesetzt werden kann. In anderen Worten muss das Schlauchmaterial um einen Winkel von in der Regel 90° umgelenkt werden, damit die Zentriervorrichtung für den Dorn von außen betätigt werden kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlauch mit einer homogenen Wandstärke auf einfache Weise herzustellen.

Die Erfindung löst das Problem durch einen gattungsgemäßen Schlauchspritzkopf, bei dem das Befestigungselement mit einem Ende so am Mundstück befestigt ist, dass das Ende einer Bewegung des Mundstücks folgt. Erfindungsgemäß ist zudem ein Extruder mit einem erfindungsgemäßen Schlauchspritzkopf.

Vorteilhaft daran ist, dass eine radiale Bewegung des Mundstücks relativ zum Kopfgehäuse nur zu wenig Reibung zwischen dem Befestigungselement und dem Mundstück führt. Im Betrieb des Schlauchspritzkopfs, also wenn der Schlauchspritzkopf mit Schlauchmaterial beaufschlagt wird, ist daher eine relativ geringe Kraft notwendig, um das Mundstück relativ zum Kopfgehäuse zu bewegen.

Bei bekannten Schlauchspritzköpfen ist das Mundstück so angeordnet, dass das Befestigungselement in einer Spannfläche am Mundstück anliegt und über die Spannfläche eine Kraft auf das Mundstück ausübt und es so auf das Kopfgehäuse drückt. Um das Mundstück relativ zu dieser Spannfläche und zudem relativ zu einer Kontaktfläche zum Kopfgehäuse zu bewegen, muss eine Gesamt-Reibkraft überwunden werden, die die Summe aus den Reibkräften an der Kontaktfläche und an der Spannfläche ist.

Im Betrieb des Extruders, an dem der Schlauchspritzkopf befestigt ist, führen die sehr hohen Massenkräfte des Schlauchmaterials bei bekannten Systemen zwar zu einer Abnahme der Reibkraft an der Kontaktfläche, aber zu einer Zunahme der Reibkraft an der Spannfläche. Insgesamt musste daher eine große Gesamt- Reibkraft überwunden werden. Es kommt dabei zu einem Haft-Gleit-Effekt (englisch: stick-slip effect), der die erreichbare Genauigkeit bei der Zentrierung des Mundstücks relativ zum Dorn deutlich einschränkt.

Dadurch, dass das Befestigungselement mit einem Ende so am Mundstück befestigt ist, dass das Ende einer Bewegung des Mundstücks folgt, ist die Reibkraft an der Spannfläche stets klein. Im Betrieb des Schlauchspritzkopfs sinkt zudem die Reibkraft zwischen dem Mundstück und dem Kopfgehäuse. Daher muss beim Betrieb des Schlauchspritzkopfs nur eine geringe Gesamt-Reibkraft überwunden werden, um das Mundstück zu zentrieren. So kann das Mundstück sehr genau zentriert werden. Das wiederum erlaubt es, die Sicherheitszugabe zu verringern, die notwendig ist, um sicherzustellen, dass die Soll-Wandstärke nicht unterschritten wird. Die Sicherheitszugabe ist die Differenz zwischen der Soll-Wandstärke und der eingestellten Wandstärke, die hinreichend groß gewählt werden muss, um zu verhindern, dass die Soll-Wandstärke unter ungünstigen Produktionsbedingungen unterschritten wird. Die durch die Erfindung mögliche Verringerung der Sicherheitszugabe führt zu einem geringeren Verbrauch an Schlauchmaterial. Es ist möglich, dass zusätzlich zum Befestigungselement eine weitere Befestigungsvorrichtung vorhanden ist, mittels der das Mundstück auch am Kopfgehäuse befestigt ist. In anderen Worten kann das Befestigungselement allein das Mundstück am Kopfgehäuse befestigen, das ist aber nicht notwendig.

Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter dem Kopfgehäuse dasjenige Bauteil verstanden, in dem der Kanal ausgebildet ist. Das Kopfgehäuse könnte auch als Grundkörper bezeichnet werden. Das Kopfgehäuse nimmt die radial auswärts wirkenden Massenkräfte auf, die vom Schlauchmaterial ausgeübt werden. Das Schlauchmaterial steht beim Betrieb des Schlauchspritzkopfs unter einem Druck von typischerweise bis zu 5 Megapascal.

Unter dem Dorn wird insbesondere dasjenige Bauteil verstanden, das die Innenwand des entstehenden Schlauchs formt. In der Regel ist der Dorn, wie in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, im Querschnitt kreisförmig, das heißt zumindest abschnittsweise zylinder- oder kegelförmig. Grundsätzlich ist die Erfindung aber auch für Dorne geeignet, die keinen kreisförmigen Querschnitt besitzen.

Unter dem Mundstück wird insbesondere dasjenige Bauteil des Schlauchspritzkopfs verstanden, das die Außenwand des entstehenden Schlauchs formt. Es ist möglich, in der Regel aber wie gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen entbehrlich, dass hinter dem Mundstück eine weitere Formgebungsvorrichtung angeordnet ist, die die Außenkontur des Schlauchs weiter formt.

Unter der Reibkraft zwischen dem Mundstück und dem Kopfgehäuse wird insbesondere diejenige Haft-Reibkraft verstanden, die eine Stellbewegung des Mundstücks relativ zum Kopfgehäuse behindert. In anderen Worten ist die Reibkraft insbesondere diejenige Haft-Reibkraft, die einer Stellbewegung des Mundstücks relativ zum Kopfgehäuse entgegenwirkt und zum Bewegen des Mundstücks überwunden werden muss. Die Stellbewegung ist diejenige Bewegung, die ein Mundstück aus einer unzentrierten Lage in eine zentrierte Lage bringt.

Vorzugsweise besitzt das Befestigungselement ein Ende, mit dem es am Mundstück befestigt ist, und zumindest ein zweites Ende, mit dem es relativ zum Kopfgehäuse befestigt ist. Insbesondere überträgt das Befestigungselement zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende eine Zugkraft. Das Befestigungselement kann daher auch als Zugelement bezeichnet werden. Beispielsweise ist das Befestigungselement in einem Mundstück-Befestigungspunkt am Mundstück befestigt, wobei unter dem Befestigungspunkt kein Punkt im mathematischen Sinne zu verstehen ist, sondern ein Bereich, der im Vergleich zu einer Stirnfläche des Mundstücks klein ist, insbesondere kleiner als ein Fünftel.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Mundstück in einer Kontaktfläche am Kopfgehäuse an und das Befestigungselement spannt das Mundstück auf die Kontaktfläche zu. Es ist dabei möglich, dass das Befestigungselement eine Druckkraft auf das Mundstück ausübt und dieses gegen die Kontaktfläche drückt. Diese Druckkraft ist der Massenkraft beim Betrieb des Schlauchspritzkopfs entgegen gerichtet.

Unter der Kontaktfläche wird insbesondere diejenige Fläche verstanden, die zwischen dem Mundstück und dem Kopfgehäuse gebildet ist und so orientiert ist, dass die Reibkraft zwischen der Kontaktfläche und dem Kopfgehäuse durch die Massenkraft, die beim Betrieb des Extruders, an dem der Schlauchspritzkopf befestigt ist, wirkt, verringert wird. In anderen Worten zählen nur solche Flächenanteile, in denen das Mundstück und das Kopfgehäuse in Kontakt miteinander stehen, zur Kontaktfläche, bei denen die Massenkraft einen Abstand zum Kopfgehäuse vergrößern würde, wenn das Mundstück beweglich wäre und nicht durch das Befestigungselement befestigt wäre.

Bevorzugt ist das Befestigungselement ausgebildet zum Ziehen des Mundstücks an das Kopfgehäuse. In diesem Fall kann das Befestigungselement auch als Zugelement bezeichnet werden. Selbstverständlich kann auch bei einem Zugelement ein Punkt entstehen, an dem eine Druckkraft übertragen wird. Maßgeblich ist jedoch, dass das Befestigungselement so ausgebildet ist, dass es durch eine Vorrichtung gebildet sein kann, die lediglich Zugkräfte übertragen kann, beispielsweise ein Seil oder eine Kette. In anderen Worten wird unter dem Merkmal, dass das Befestigungselement das Mundstück an das Kopfgehäuse zieht, verstanden, dass das Befestigungselement so ausgebildet ist, dass es durch ein reines Zugelement ersetzt werden könnte, also ein Bauteil, das keine Druckkräfte übertragen kann. Beispielsweise ist das Befestigungselement ein Bolzen, ein Stab, eine Kette oder ein Seil, insbesondere ein Drahtseil.

Vorteilhaft einem derartigen Befestigungselement ist, dass bei einer kleinen Bewegung des Mundstücks relativ zum Grundkörper in guter Näherung keine Reibung zwischen dem Mundstück und dem Befestigungselement eintritt. Zwischen dem Befestigungselement und dem Mundstück kommt es daher zu keiner oder nur zu einer insignifikant kleinen Reibung, so dass höchstens eine insignifikant kleine Reibkraft zwischen Mundstück und Befestigungselement überwunden werden muss, um das Mundstück relativ zum Gehäusekopf zu bewegen. Selbstverständlich verbleibt gegebenenfalls eine Reibkraft zwischen dem Mundstück und dem Kopfgehäuse selbst, diese Reibkraft nimmt aber durch die Wirkung der Massenkraft ab, so dass sie ebenfalls leicht zu überwinden ist. Das hat die oben geschilderten Vorteile beim Zentrieren des Mundstücks. Vorzugsweise ist das Befestigungselement so angeordnet, dass eine Massenkraft, die vom Schlauchmaterial im Einsatz des Schlauchspritzkopfs auf das Mundstück ausgeübt wird, eine Reibkraft zwischen dem Mundstück und dem Kopfgehäuse verringert.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Befestigungselement in einem Kopfgehäuse-Befestigungspunkt relativ zum Kopfgehäuse fixiert und in einem Mundstück-Befestigungspunkt am Mundstück befestigt. Dabei ist der Kopfgehäuse- Befestigungspunkt bezüglich eines Zuströmpfads des Schlauchmaterials stromaufwärts zum Mundstück-Befestigungspunkt angeordnet. Im Betrieb führt das dazu, dass die Massenkräfte, die das Schlauchmaterial auf das Mundstück ausüben, der Kraft entgegen wirken, die das Befestigungselement auf das Mundstück ausübt. Je größer also die Massenkraft ist, desto kleiner wird die Kraft, mit der das Mundstück und das Kopfgehäuse aneinander reiben können. Das führt zu der oben geschilderten leichten Verstellbarkeit.

Vorzugsweise umfasst das Mundstück einen Formeinsatzhalter und einen Formeinsatz, wobei der Formeinsatzhalter eine axiale Versteilvorrichtung zum Verstellen einer axialen Position des Formeinsatzes relativ zum Formeinsatzhalter besitzt. Unter der axialen Position wird dabei insbesondere die Position bezogen auf die Längsachse des Dorns verstanden. Der Dorn ist vorzugsweise zumindest an seiner dem Formeinsatz zugewandten Seite konisch, so dass durch das Verändern der axialen Position des Formeinsatzes ein Innendurchmesser des entstehenden Schlauchs veränderbar ist. Ein derartiger Schlauchspritzkopf erlaubt das feinfühlige Einstellen der Wanddicke und zudem ein Zentrieren. So können sehr geringe Materialverbräuche bei der Fertigung von Schläuchen erreicht werden. Alternativ ist das Mundstück einstückig ausgebildet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Schlauchspritzkopf eine Positioniervorrichtung zum Verändern einer Position des Mundstücks relativ zum Dorn, so dass das Mundstück relativ zum Dorn zentrierbar ist. Es kann sich hierbei um eine manuell betätigbare Positioniervorrichtung oder, wie gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, eine automatisch betätigbare Positioniervorrichtung handeln. Beispielsweise umfasst die Positioniervorrichtung einen Antrieb, beispielsweise in Form eines Elektromotors oder eines Hydraulikzylinders. Der Elektromotor und/oder der Hydraulikzylinder können mit einem Kugelgewindetrieb zusammenarbeiten, um die Bewegung des Mundstücks relativ zum Kopfgehäuse zu ermöglichen. Es ist auch möglich, dass die Positioniervorrichtung einen Piezo-Antrieb umfasst.

Günstig, wenngleich nicht notwendig, ist es, dass die Positioniervorrichtung antagonistische Antriebe aufweist. Beispielsweise ist es vorteilhaft, wenn die Positioniervorrichtung zumindest zwei Paare einander gegenüberliegenden Piezo- Antriebe aufweist, die das Mundstück in entgegen gesetzte Richtungen bewegen können. Auf diese Weise können die Antriebe stets durch Aufbringen einer Druckkraft das Mundstück bewegen.

Vorzugsweise umfasst der Schlauchspritzkopf eine Positionsregelung, die die Positioniervorrichtung, die zumindest einen Antrieb zum automatischen Verändern der Position des Mundstücks aufweist, und eine Wandstärkenmessvorrichtung zum Messen einer Wandstärke des Schlauchs umfasst, wobei die Positionsregelung eingerichtet ist zum automatischen Verändern der Position des Mundstücks, so dass eine vorgegebene Soll-Wandstärke nicht unterschritten wird und eine Gesamt- Abweichung der Wandstärke von der vorgegebenen Soll-Wandstärke minimal wird. Die Wandstärken-Messvorrichtung kann beispielsweise eine Röntgenvorrichtung umfassen, mittels die Wandstärke durch die Schwächung der Röntgenstrahlen messbar ist.

Vorzugsweise besitzt der Schlauchspritzkopf eine Dichtung, die zwischen dem Mundstück und dem Kopfgehäuse angeordnet ist. Auf diese Weise wird ein Eindringen von Schlauchmaterial in den Bereich der Kontaktfläche vermieden.

Erfindungsgemäß ist zudem eine Schlauchherstellvorrichtung zum Herstellen eines Schlauches, die eine Extruder zum Abgeben von Schlauchmaterial, insbesondere Gummi, und einen erfindungsgemäßen Schlauchspritzkopf umfasst, wobei der Schlauchspritzkopf mit dem Extruder so verbunden ist, dass der Extruder im Betrieb das Schlauchmaterial in den Kanal abgibt.

Erfindungsgemäß ist zudem ein Verfahren zum Herstellen eines Schlauchs mit den Schritten: (i) Abgeben von Schlauchmaterial in den Kanal eines erfindungsgemäßen Schlauchspritzkopfs, so dass das Schlauchmaterial entlang des Dorns fließt, (ii) Messen einer Wandstärke des Schlauchs und (iii) automatisches Verändern der Position des Mundstücks, so dass eine vorgegebene Soll-Wandstärke nicht unterschritten wird und eine Gesamt- Abweichung der Wandstärke von der vorgegebenen Soll-Wandstärke minimal wird.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt

Figur 1 einen erfindungsgemäßen Schlauchspritzkopf in einem Querschnitt und einem Längsschnitt,

Figur 2 den Querschnitt des Schlauchspritzkopfs gemäß Figur 1 , nachdem das

Mundstück dezentriert wurde und

Figur 3 den Schlauchspritzkopf gemäß der vorhergehenden Figuren nach

Betätigen einer Axial-Verstellvorrichtung.

Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Schlauchspritzkopf 10 mit einem Kopfgehäuse 12, in dem ein Kanal 14 ausgebildet ist. In dem Kanal 14 befindet sich ein Dorn 1 6, der mit dem Kopfgehäuse 12 lösbar starr verbunden ist. Eine Schraffur dient zur Verdeutlichung eines Objekts und ist nicht zwangsläufig als Hinweis auf einen Schnitt zu sehen.

Der Schlauchspritzkopf 10 besitzt zudem ein Mundstück 18, das über Befestigungselemente 20 am Kopfgehäuse 12 befestigt ist. In Figur 1 sind die Befestigungselemente 20.1 , 20.2, 20.3 und 20.4 eingezeichnet (Bezugszeichen ohne Zählsuffix beziehen sich jeweils auf alle entsprechenden Objekte). Die Zahl der Befestigungselemente ist jedoch in weiten Grenzen frei wählbar.

Im Betrieb ist der Kanal 14 mit Schlauchmaterial 22 gefüllt. Bei dem Schlauchmaterial 22 handelt es sich meist um Kautschuk. Das Schlauchmaterial 22 fließt entlang eines Zuströmpfads 24, der durch Pfeile angedeutet ist, auf das Mundstück 18 zu.

Das Mundstück 18 umfasst in der vorliegenden Ausführungsform einen Formeinsatz 26 und einen Formeinsatzhalter 28. Der Formeinsatzhalter 28 verfügt über eine Axial-Verstellvorrichtung 30. In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform ist die Axial-Verstellvorrichtung 30 durch einen Ring mit Außengewinde gebildet, der mit dem Formeinsatzhalter 28 kämmt. Durch Drehen des Rings um seine Längsachse (im vorliegenden Fall um die z-Achse) kann die axiale Position des Formeinsatzes 26 relativ zum Formeinsatzhalter 28 verändert werden. Die axiale Position ist die Höhe bezüglich der z-Achse, die einer Längsachse des Dorns 1 6 entspricht. Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann das Mundstück 18 einstückig ausgebildet sein.

Das Befestigungselement 20 umfasst Spannelemente, im vorliegenden Fall Spanndrahtseile 32, von denen die Spanndrahtseile 32.1 , 32.2 gezeigt sind. Die Spanndrahtseile 32 werden durch Spannvorrichtungen 34 so vorgespannt, dass sie eine Spannkraft F spar ,n auf das Mundstück 18 übertragen.

Das Mundstück 18 liegt in einer Kontaktfläche 36 am Kopfgehäuse 12 an. Kommt es zu einer Stellbewegung, also einer Bewegung in der x-y-Ebene, so muss dazu eine Stellkraft F ste n auf das Mundstück 18 aufgebracht werden, die größer ist als eine Reibkraft F reib .

Wie schematisch gezeigt ist, übt das Schlauchmaterial 22 eine Massenkraft F M auf das Mundstück 18 aus. Der Begriff der Massenkraft ist dabei gewählt, da das Schlauchmaterial, das auch als die zu verarbeitende Masse bezeichnet werden kann, diese Kraft ausübt. Der Begriff Massenkraft ist nicht dahingehend zu verstehen, dass sie überwiegend durch die Trägheit von umgelenkten Massen zustande kommt. In den Figuren sind die Kräfte der Einfachheit halber ohne Vektorpfeil notiert. Selbstverständlich sind die Kräfte allesamt vektorielle Größen.

Wie schematisch gezeigt ist, lässt sich die Massenkraft F M vektoriell in eine axial wirkende Kraft F a und eine radial wirkende Kraft F r zerlegen. Der axiale Anteil F a wirkt der Spannkraft F spar , n entgegen. Das heißt, dass eine Vektoraddition der Spannkraft F spar , n und des axialen Anteils F a der Massenkraft F M einen kleineren Betrag hat als die Spannkraft F spann . Auf die Kontaktfläche P übt das Mundstück 18 eine Flächenpressung p 3 e aus, die auch als Druck verstanden werden kann. Durch die Wirkung der Massenkraft F M verringert sich die Flächenpressung p 3 e- Dadurch sinkt die Reibkraft F reib mit zunehmender Massenkraft F M .

Die Befestigungselemente 20 besitzen jeweils einen Kopfgehäuse-Befestigungspunkt 38 und einen Mundstück-Befestigungspunkt 40. Jedes Befestigungselement 20 hat ein erstes Ende 39, mit dem es am Mundstück 18 im jeweiligen Mundstück- Befestigungspunkt 40 befestigt ist. Das Befestigungselement 20 liegt mit einer Spannfläche 41 am Mundstück 18 an. Der Kopfgehäuse-Befestigungspunkt 38 ist an einem zweiten Ende 43 des Befestigungselements 20 ausgebildet.

Der Mundstück-Befestigungspunkt 40 ist stromabwärts relativ zum Kopfgehäuse- Befestigungspunkt 38 angeordnet, das heißt, dass das Schlauchmaterial 22 zunächst in der nähe des Kopfgehäuse-Befestigungspunkts vorbeifließt und danach in der Nähe des Mundstück-Befestigungspunkts. Auf diese Weise kommt die oben beschriebene Wirkung der Massenkraft F M in Bezug auf die Spannkraft F span n zustande.

Im rechten Teilbild ist gezeigt, dass der Schlauchspritzkopf 10 eine Positioniervorrichtung 42 umfasst. Die Positioniervorrichtung 42 umfasst in der vorliegenden Ausführungsform zwei Antriebe 44.1 , 44.2, die jeweils einen Kugelgewindetrieb und einen Motor zum Antreiben des Kugelgewindetriebs umfassen. Durch Betätigen der Antriebe 44.1 , 44.2 kann das Mundstück 18 relativ zum Dorn 1 6 zentriert werden.

Die Antriebe 44 sind durch schematisch eingezeichnete Kabel mit einer Positionsregelung 46 verbunden. Die Positionsregelung 46 steht zudem in Verbindung mit einer Wandstärkendicke-Messvorrichtung 48, mittels der eine Wandstärke S eines zu fertigen Schlauchs 50 gemessen wird. Die Positionsregelung 46 erfasst kontinuierlich, ob die Wandstärke S einer Soll- Wandstärke Ssoii entspricht. Wird eine Abweichung festgestellt, so steuert die Positionsregelung 46 die Antriebe 44 so an, dass eine etwaige Dezentrierung behoben oder zumindest vermindert wird. Es ist zudem möglich, dass der Schlauchspritzkopf 10 eine automatische Axial-Verstellvorrichtung aufweist, die ebenfalls mit der Positionsregelung 46 verbunden ist.

Figur 2 zeigt den Fall, in dem das Mundstück 18 durch Betätigen des Antriebs 44.1 relativ zum Kopfgehäuse 12 bewegt wurde. Es ist zu erkennen, dass das Mundstück 18 nun unzentriert relativ zum Dorn 1 6 angeordnet ist.

Figur 3 zeigt die Wirkung einer Verstellung der Axial-Verstellvorrichtung 30. Es ist zu erkennen, dass der Formeinsatz 26 weiter auf den Dorn 1 6 zu bewegt wurde. Da der Dorn 1 6 an seinem dem Mundstück 18 zugewandten Ende konisch ausgebildet ist, verringert sich durch diese Bewegung die Wandstärke S des Schlauchs 50. Der erfindungsgemäße Schlauchspritzkopf 10 ermöglicht es daher, sowohl die Wandstärke S als auch die Wandstärkenunterschiede durch Zentrieren des Mundstücks 18 einzustellen. Bezugszeichenliste

10 Schlauchspritzkopf

12 Kopfgehäuse

14 Kanal

16 Dorn

18 Mundstück

20 Befestigungselement

22 Schlauchmaterial

24 Zuströmpfad

26 Formeinsatz

28 Formeinsatzhalter

30 Axial-Verstellvorrichtung

32 Spanndrahtseile

34 Spannvorrichtung

36 Kontaktfläche

38 Kopfgehäuse-Befestigungspunkt

39 erstes Ende

40 Mundstück-Befestigungspunkt

41 Spannfläche

42 Positioniervorrichtung

43 zweites Ende

44 Antrieb

46 Positionsregelung

48 Wandstärkendicken-Messvorrichtung

50 Schlauch

Fspann Spannkraft

Freib Reibkraft

Fstell Stell kraft

FM Massenkraft

P36 Flächenpressung

s Wandstärke

Ssoll Soll-Wandstärke