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Title:
HOT DIP COATED STEEL STRIP HAVING AN IMPROVED SURFACE APPEARANCE AND METHOD FOR PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/057635
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for hot dip coating of flat steel products, comprising a step of stripping the coated steel strip by means of at least one nozzle which ejects a stripping gas with a temperature T3 at an angle α in the direction of the coated steel strip, the angle α, the distance h between the surface of the melt bath and the lower edge of the nozzle in mm, the temperature of the stripping gas in °C and the difference between the temperature T2 of the melt bath and the temperature T1 of the steel strip being in a specific relation relative to one another. The invention further relates to a correspondingly produced hot dip coated flat steel product.

Inventors:
YANIK ROBERT (DE)
MACHEREY FRIEDHELM (DE)
SCHÖNTAUBE BASTIAN (DE)
VENNEMANN FRANK (DE)
SCHULZ JENNIFER (DE)
SCHULZE-KRAASCH FOLKERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/074928
Publication Date:
March 28, 2019
Filing Date:
September 14, 2018
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP STEEL EUROPE AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
C23C2/06; C23C2/20
Domestic Patent References:
WO2006002843A12006-01-12
Foreign References:
US3619247A1971-11-09
US3681118A1972-08-01
EP3205741A12017-08-16
DE202014010854U12016-12-01
DE202014008863U12014-12-01
DE112014000102T52015-03-05
US20120107636A12012-05-03
Other References:
A.R. MARDER: "The metallurgy of zinc-coated steel sheet", PROGRESS IN MATERIALS SCIENCE, vol. 45, 2000, pages 191 - 271, XP002308910, DOI: doi:10.1016/S0079-6425(98)00006-1
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Stahlbandes mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung, mindestens umfassend die folgenden Schritte:

(A) Durchführen des Stahlbandes mit einer Temperatur Ti durch ein Schmelzenbad mit einer Temperatur T2, enthaltend die Elemente der vor Korrosion schützenden Beschichtung in geschmolzener Form, um ein beschichtetes Stahlband zu erhalten,

(B) Abstreifen des beschichteten Stahlbandes mittels wenigstens einer Düse, die ein Abstreifgas mit einer Temperatur T3 unter einem Winkel α in Richtung des beschichteten Stahlbandes ausstößt, dadurch gekennzeichnet, dass der Wert Q < 6,956 ist mit

3,76 + (a * (10 + 6,3 * h)

10 - 0,86 * T3 + 4,82 * ΔΤ

worin α Winkel zwischen einer fiktiven Geraden, die senkrecht auf dem beschichteten Stahlband steht und durch die Mitte der wenigstens einen Düse zeigt, und der eingestellten Düsenrichtung, in °, h Abstand zwischen der Oberfläche des Schmelzenbades und dem unteren Rand der Düse in mm,

T3 Temperatur des Abstreifgases in °C, und

ΔΤ Differenz zwischen der Temperatur T2 des Schmelzenbades und der Temperatur Ti des Stahlbandes in °C, bedeuten.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzenbad neben Zn und unvermeidbaren Verunreinigungen 0, 1 bis 2,0 Gew.-% AI und optional 0, 1 bis 3 Gew.-% Mg enthält.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stahlband neben Fe und unvermeidbaren Verunreinigungen (alle Angaben in Gew.-%)

0,00 bis 0,3 C,

0,00 bis 1 ,50 Si,

0,01 bis 4,00 Mn,

0,00 bis 0, 10 P,

0,00 bis 0,02 S,

0,001 bis 2,20 AI,

bis zu 0,2 Ti+Nb, bis 1 ,50 Cr+Mo,

bis zu 0,25 V,

bis zu Ο,ΟΙΝ ,

0,00 bis 0,20Ni,

bis zu Ο,ΟΙ Β und

bis zu 0,01 Ca

enthält.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es kontinuierlich durchgeführt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vor Korrosion schützende Beschichtung eine Dicke von 1 bis 10 μηι aufweist.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Beschichtung vorliegende Fe2AI5-Teilchen einen mittleren Korndurchmesser von < 210 nm bei Beschichtungen enthaltend, insbesondere bestehend, aus Zn , Mg und AI und von < 565 nm bei Beschichtungen enthaltend, insbesondere bestehend aus, Zn und AI aufweisen.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass T3 15 bis 50 °C beträgt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 , dadurch gekennzeichnet, dass ΔΤ -60 Bis +120 °C beträgt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreifgas, welches in Schritt (B) eingesetzt wird, ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Stickstoff, Sauerstoff, Luft und Mischungen davon.

10. Mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung versehenes Stahlband, hergestellt durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.

11. Mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung versehenes Stahlband, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung ein Verhältnis aus Wsa_mod in Längsrichtung zu Wsa_mod in Querrichtung von 0,700 bis 1 ,290 aufweist.

12. Stahlband nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die vor Korrosion schützende Beschichtung neben Zn und unvermeidbaren Verunreinigungen 0, 1 bis 2,0 Gew.-% AI und optional 0, 1 bis 3 Gew.-% Mg enthält.

13. Verwendung eines Stahlbands nach einem der Ansprüche 10 bis 12 im Automobilsektor, insbesondere für Nutzfahrzeuge, insbesondere Lastkraftwagen, Baumaschinen und Erdreichbewegungsfahrzeuge, im Industriesektor, beispielsweise als Gehäuse oder Teleskopschienen , im Bausektor, beispielsweise als Fassadenelemente, für Haushaltsgeräte, im Energiesektor, im Schiffsbau.

Description:
Schmelztauchbeschichtetes Stahlband mit verbessertem Oberflächenerscheinungsbild und Verfahren zu seiner Herstellung

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schmelztauchbeschichtung von Stahlflachprodukten, sowie ein entsprechend hergestelltes schmelztauchbeschichtetes Stahlflachprodukt.

Technischer Hintergrund

Verfahren zur Beschichtung von Stahlflachprodukten mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung auf Basis von Zn oder von Zn und Magnesium sind dem Fachmann an sich bekannt.

DE 20 2014 010 854 U l und DE 20 2014 008 863 U l offenbaren jeweils Stahlbleche, welche eine Beschichtung enthaltend Zn und Aluminium aufweisen. Diese Bleche weisen einen Wao,8-Wert, welcher ein Maß für die Langwelligkeit der Oberfläche der Beschichtung ist, von kleiner oder gleich 0,43 μηι auf. Das Herstellverfahren, welches in dieser Schrift offenbart wird, umfasst das Beschichten eines Kaltbands durch Feuerverzinken , d.h . das unbeschichtete Band wird durch ein Schmelzenbad, welches die Beschichtungskomponenten enthält, geleitet. Überschüssiges Beschichtungsmaterial wird im flüssigen Zustand mit Stickstoff abgestreift, um eine dünne Beschichtung zu erhalten.

DE 11 2014 000 102 T5 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Zn-AI-beschichteten Blechs mit optimiertem Abstreifen. Um eine Oberfläche zu erhalten, die sich durch einen niedrigen Wao,8-Wert von kleiner oder gleich 0,55 μηι auszeichnet, ist es gemäß dieser Veröffentlichung notwendig, eine sehr genau definierte Relation von Abstand zwischen Düse und Blech, mittlerer Düsenhöhe, Druck des Abstreifgases, Laufgeschwindigkeit des zu beschichtenden Bandes und Volumenanteil Sauerstoff im Abstreifgas einzuhalten.

US 2012/0107636 AI offenbart ein Verfahren zur Beschichtung von Stahlbändern mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung, in dem nach dem Eintauchen in ein Schmelzenbad enthaltend die Beschichtungskomponenten in geschmolzener Form überschüssiges Beschichtungsmaterial mittels Düsen abgestreift wird. Dabei wird ein Abstreifgas eingesetzt, welches ein niedriges Oxidationsvermögen aufweist. Des Weiteren wird das beschichtete Stahlband bei der Behandlung mit dem Abstreifgas durch eine Box geführt.

Die im Stand der Technik offenbarten Verfahren zur Beschichtung von Stahlflachprodukten mit korrosionsschützen- den Beschichtungen und die erzeugten Produkte sind bezüglich ihrer Oberflächenbeschaffenheit noch zu verbessern . Insbesondere ist es gewünscht, dass die Oberfläche der vor Korrosion schützenden Beschichtung so gestaltet ist, dass eine aufgebrachte Lackierung hohen Qualitätsansprüchen genügt, so dass das Auftragen eines Primers bzw. einer Grundierung entfallen kann .

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung eines mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung versehenen Stahlflachprodukts bereit zu stellen, welches eine optisch ansprechende Oberfläche aufweist, die ohne Verwendung eines Primers bzw. einer Grundierung lackiert werden kann und hohen Qualitätsansprüchen genügt. Diese Aufgaben werden gelöst durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Stahlbandes mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung, mindestens umfassend die folgenden Schritte:

(A) Durchführen des Stahlbandes mit einer Temperatur Tj durch ein Schmelzenbad mit einer Temperatur T 2 , enthaltend die Elemente der vor Korrosion schützenden Beschichtung in geschmolzener Form, um ein beschichtetes Stahlband zu erhalten,

(B) Abstreifen des beschichteten Stahlbandes mittels wenigstens einer Düse, die ein Abstreifgas mit einer Temperatur T 3 unter einem Winkel α in Richtung des beschichteten Stahlbandes ausstößt, wobei der Wert Q < 6,956 ist mit

3,76 + (a * (10 + 6,3 * h)

10 - 0,86 * T 3 + 4,82 * ΔΤ

worin a Winkel zwischen einer fiktiven Geraden, die senkrecht auf dem beschichteten Stahlband steht und durch die Mitte der wenigstens einen Düse zeigt, und der eingestellten Düsenrichtung, in °,

h Abstand zwischen der Oberfläche des Schmelzenbades und dem unteren Rand der Düse in mm, T 3 Temperatur des Abstreifgases in °C,

ΔΤ Differenz zwischen der Temperatur T 2 des Schmelzenbades und der Temperatur Ti des Stahlbandes in °C, und bedeuten.

Die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im Folgenden detailliert beschrieben.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird es kontinuierlich durchgeführt.

Schritt (A) des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Durchführen des Stahlbandes mit einer Temperatur Ti durch ein Schmelzenbad mit einer Temperatur T 2 , enthaltend die Elemente der vor Korrosion schützenden Beschichtung in geschmolzener Form, um ein beschichtetes Stahlband zu erhalten.

I n dem erfindungsgemäßen Verfahren können im Allgemeinen alle dem Fachmann bekannten Stahlbänder eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Stahlband neben Fe und unvermeidbaren Verunreinigungen (alle Angaben in Gew.-%):

0,00 bis 0,3 , besonders bevorzugt 0,0001 bis 0,3, ganz besonders bevorzugt 0,0001 bis 0,2, C,

0,00 bis 1 ,50, besonders bevorzugt 0,0005 bis 0,50, ganz besonders bevorzugt 0,0005 bis 0,45, Si, 0,01 bis 4,00, besonders bevorzugt 0,05 bis 2 ,50, ganz besonders bevorzugt 0,05 bis 2,0, Mn,

0,00 bis 0, 10, besonders bevorzugt 0,001 bis 0,07, ganz besonders bevorzugt 0,001 bis 0,06, P,

0,00 bis 0,02, besonders bevorzugt 0,00 bis 0,012, S,

0,001 bis 2,20, besonders bevorzugt 0,01 bis 1 ,5, ganz besonders bevorzugt 0,01 bis 1 ,3, AI,

bis zu 0,2 , besonders bevorzugt bis zu 0, 15 , Ti+Nb,

bis 1 ,50, besonders bevorzugt 0,001 bis 0,9, Cr+Mo,

bis zu 0,25, besonders bevorzugt bis zu 0,02, V,

bis zu 0,01 , besonders bevorzugt bis zu 0,009 N ,

0,00 bis 0,20, besonders bevorzugt 0,001 bis 0, 15, Ni,

bis zu 0,01 , besonders bevorzugt bis zu 0,005, B und

bis zu 0,01 Ca.

Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Stahlbänder können beispielsweise dadurch erhalten werden, dass aus einer entsprechenden Schmelze erhaltene Brammen warmgewalzt werden . Dieses dem Fachmann bekannte Warmband kann erfindungsgemäß in einer üblichen Dicke und Breite vorliegen.

I n einer weiteren möglichen Ausführungsform wird das genannte Warmband kaltgewalzt, um ein so genanntes Kaltband zu erhalten . Dieses dem Fachmann bekannte Kaltband kann erfindungsgemäß in einer üblichen Dicke und Breite vorliegen.

I m Allgemeinen kann das in Schritt (A) des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte Stahlband jedes dem Fachmann als geeignet bekannte Gefüge aufweisen . In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das eingesetzte Stahlband aus einem Dualphasenstahl, einem Bake-Hardening-Stahl oder einem IF- Stahl.

Vor Schritt (A) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Stahlband mit dem Fachmann bekannten Methoden vorbehandelt werden, beispielsweise einer Reinigung, Entfettung, Beizung, rekristallisierende Glühung, Entkohlung unterzogen werden. Entsprechende Verfahren sind dem Fachmann an sich bekannt und beispielsweise in A.R. Marder, The metallurgy of zinc-coated steel sheet, Progress in Materials Science 45 (2000), Seiten 191 bis 271 , beschrieben.

I n Schritt (A) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Stahlband, welches eine Temperatur Tj aufweist, durch ein Schmelzenbad, welches eine Temperatur T 2 aufweist, geführt.

Beispielsweise beträgt die Temperatur des Stahlbands Ti in dem erfindungsgemäßen Verfahren 400 bis 550 °C, bevorzugt 400 bis 500 °C. Erfindungsgemäß wird das Stahlband gemäß der vorliegenden Erfindung vor Schritt (A) durch Erwärmen auf die genannte Temperatur Tj gebracht. Die Temperatur T 2 des in Schritt (A) eingesetzten Schmelzenbads beträgt in dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise 400 bis 650 °C, bevorzugt 440 bis 600 °C.

Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben herausgefunden, dass in Verbindung mit weiteren Parametern die Differenz zwischen der Temperatur T 2 des Schmelzenbads und der Temperatur Ti des Stahlbands ΔΤ einen deut- liehen Einfluss auf die Oberfläche der einen vor Korrosion schützenden Beschichtung tragenden Stahlbands hat. Erfindungsgemäß beträgt ΔΤ bevorzugt -60 bis +120 °C, besonders bevorzugt -55 bis +115 °C.

Das erfindungsgemäß eingesetzte Schmelzenbad enthält die in der vor Korrosion schützenden Beschichtung vorliegenden Elemente. Bevorzugt enthält das erfindungsgemäß eingesetzte Schmelzenbad neben Zn und unvermeidbaren Verunreinigungen 0, 1 bis 2,0 Gew.-% AI und optional 0, 1 bis 3,0 Gew.-% Mg.

Das erfindungsgemäß eingesetzte Schmelzenbad enthält daher in einer ersten bevorzugten Ausführungsform neben Zn und unvermeidbaren Verunreinigungen 0, 1 bis 2 ,0 Gew.-% AI, bevorzugt 0,05 bis 0,4 Gew.-% AI.

I n einer zweiten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäß eingesetzte Schmelzenbad neben Zn und unvermeidbaren Verunreinigungen 0, 1 bis 2,0 Gew.-% AI, bevorzugt 1 ,0 bis 2,0 Gew.-%, AI, und 0, 1 bis 3,0 Gew.-% Mg, bevorzugt 1 ,0 bis 2,0 Gew.-%, Mg.

Das Bereitstellen eines solchen Schmelzenbads bei einer entsprechenden Temperatur T 2 ist dem Fachmann an sich bekannt und beispielsweise beschrieben in A.R. Marder, The metallurgy of zinc-coated steel sheet, Progress in Materials Science 45 (2000), Seiten 191 bis 271 , beschrieben.

I n einer bevorzugten Ausführungsform wird das Stahlband in Schritt (A) des erfindungsgemäßen Verfahrens so durch das Schmelzenbad geführt, dass es senkrecht bzw. nahezu senkrecht aus diesem wieder austritt. Während des Durchführens des Stahlbands durch das Schmelzenbad haftet die entsprechende Schmelze an der Oberfläche des Stahlbands an.

Bevorzugt wird das nach Schritt (A) des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene beschichtete Stahlband direkt in Schritt (B) des erfindungsgemäßen Verfahrens überführt.

Schritt (B) des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Abstreifen des beschichteten Stahlbandes mittels wenigstens einer Düse, die ein Abstreifgas mit einer Temperatur T 3 unter einem Winkel α in Richtung des beschichteten Stahlbandes ausstößt.

Erfindungsgemäß wird mit α der Winkel zwischen einer fiktiven Geraden, die senkrecht auf dem beschichteten Stahlband steht und durch die Mitte der wenigstens einen Düse zeigt, und der eingestellten Düsenrichtung verstanden. Der Winkel α wird in ° angegeben.

Erfindungsgemäß bedeutet ein positiver Wert für a, dass die eingestellte Düsenrichtung relativ zu der fiktiven Geraden, die senkrecht auf dem beschichteten Stahlband steht und durch die Mitte der wenigstens einen Düse zeigt, in die Richtung, in die sich das Band bewegt, gedreht ist. In der bevorzugten Ausführungsform, dass das beschichtete Stahlband das Schmelzenbad senkrecht nach oben verlässt, bedeutet somit ein positiver Wert für a, dass die Düse nach oben gedreht ist. Erfindungsgemäß bedeutet ein negativer Wert für a, dass die eingestellte Düsenrichtung relativ zu der fiktiven Geraden, die senkrecht auf dem beschichteten Stahlband steht und durch die Mitte der wenigstens einen Düse zeigt, entgegen der Richtung, in die sich das Band bewegt, gedreht ist. In der bevorzugten Ausführungsform, dass das beschichtete Stahlband das Schmelzenbad senkrecht nach oben verlässt, bedeutet somit ein negativer Wert für a, dass die Düse nach unten gedreht ist.

Erfindungsgemäß beträgt α bevorzugt -5,0° bis +5,0°, bevorzugt -4,0° bis +4,0°.

Erfindungsgemäß beschreibt h den Abstand zwischen der Oberfläche des Schmelzenbades und dem unteren Rand der Düse in mm. Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Oberfläche des Schmelzenbades im Allgemeinen nicht in Ruhe, sondern bewegt sich wellenförmig. In diesem Fall wird erfindungsgemäß bei der Bestimmung des Abstands h als Oberfläche des Schmelzenbads der Mittelwert der Höhe der Oberfläche des Schmelzenbads verwendet. Erfindungsgemäß beträgt der Abstand h zwischen der Oberfläche des Schmelzenbads und dem unteren Rand der Düse beispielsweise 50 bis 800 mm, bevorzugt 80 bis 700 mm.

Erfindungsgemäß beschreibt T 3 die Temperatur des Abstreifgases in °C. Erfindungsgemäß beträgt T 3 beispielsweise 15 bis 50 °C, bevorzugt 20 bis 40 °C. Erfindungsgemäß ist es möglich, dass das Abstreifgas vor Verlassen der Düse auf eine entsprechende Temperatur T 3 aufgeheizt wird. Vorrichtungen dazu sind dem Fachmann an sich bekannt. Als Abstreifgas kann erfindungsgemäß jedes dem Fachmann als geeignet erscheinende Abstreifgas oder Abstreifgasgemisch eingesetzt werden . Bevorzugt betrifft die vorliegende Erfindung das erfindungsgemäße Verfahren, wobei das Abstreifgas, welches in Schritt (B) eingesetzt wird, ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Stickstoff oder einer Mischung aus Stickstoff, Sauerstoff und unvermeidbaren Verunreinigungen.

Erfindungsgemäß beträgt der Druck p, mit der das Abstreifgas die Düse verlässt, beispielsweise 50 bis 800 mbar, bevorzugt 100 bis 600 mbar.

I n Schritt (B) des erfindungsgemäßen Verfahren beträgt der Abstand der Düse zum Band beispielsweise 4 bis 15 mm, bevorzugt 6 bis 12 mm.

Der erfindungsgemäß wesentliche Wert Q wird nach folgender Formel (I) bestimmt:

3,76 + (a * (10 + 6,3 * h)

10 - 0,86 * T 3 + 4,82 * ΔΤ

worin a Winkel zwischen einer fiktiven Geraden, die senkrecht auf dem beschichteten Stahlband steht und durch die

Mitte der wenigstens einen Düse zeigt, und der eingestellten Düsenrichtung, in °,

h Abstand zwischen der Oberfläche des Schmelzenbades und dem unteren Rand der Düse in mm,

T 3 Temperatur des Abstreifgases in °C und

ΔΤ Differenz zwischen der Temperatur T 2 des Schmelzenbades und der Temperatur Tj des Stahlbandes in °C bedeuten . Die Parameter a, h, T 3 und ΔΤ werden weiter oben detailliert erklärt.

Erfindungswesentlich ist, dass der Wert Q, der sich nach Formel (I) berechnen lässt, kleiner oder gleich 6,956 ist. Wenn der Wert Q kleiner oder gleich 6,956 ist, so werden erfindungsgemäß beschichtete Stahlbänder erhalten, die eine besonders vorteilhafte Oberfläche aufweisen, insbesondere ist die Langwelligkeit, die mit dem Wert wsa_mod bemessen wird, vorteilhaft. Ist der aus Formel (I) erhaltene Wert Q kleiner oder gleich 6,956, so beträgt der Quotient der wsa_mod-Werte, gemessen in Längs- bzw. Querrichtung (siehe Formel (II)), der Oberfläche der vor Korrosion schützenden Oberfläche bevorzugt 0,700 bis 1 ,290. Ist der aus Formel (I) erhaltene Wert Q größer 6,956, so wird ein unvorteilhafter Quotient der wsa_mod-Werte, gemessen in Längs- bzw. Querrichtung (siehe Formel (II)), der Oberfläche der vor Korrosion schützenden Oberfläche von größer oder gleich 1 ,300 erhalten .

Erfindungsgemäß wird bevorzugt ein Quotient der wsa_mod-Werte, gemessen in Längs- bzw. Querrichtung, gemäß der folgenden Formel (II) erhalten, der einen Wert von 0,700 bis 1 ,290 aufweist:

Die Oberfläche der erfindungsgemäß erhaltenen Beschichtung weist einen besonders vorteilhaftes Verhältnis aus Wsa_mod in Längsrichtung zu Wsa_mod in Querrichtung auf. Wenn in der vorliegenden Anmeldung von einem wsa_mod-Wert die Rede ist, so ist damit alleine die Eigenwelligkeit der Korrosionsschutzschicht, d.h. der Beschichtung des beschichteten Blechs, bezeichnet. Der wsa_mod-Wert aus der Messung der Auflagenverteilung der Korrosionsschutzschicht mittels einer ortsaufgelösten , rasternden Röntgenfluoreszenzanalyse (Fischerscope X-Ray) nach DIN EN ISO 3497 an 20 x 20 mm großen Flächen abgeleitet. Die Grenzwellenlängen zur Bestimmung des wsa_mod-Werts sind c = 1 mm und λί = 5 mm. Die Grenzwellenlänge ist diejenige Wellenlänge, bei welcher der Profilfilter die Amplitude einer Sinuswelle auf 50 % reduziert. Sie kann als Maß für die Grenze zwischen Rauheit und Welligkeit verstanden werden. Die Grenzwellenlänge λί grenzt die Welligkeit gegenüber längeren Wellenlängen ab.

Nach Schritt (B) des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die vor Korrosion schützende Schicht eine Dicke von beispielsweise 0, 1 bis 20 μηη, bevorzugt 1 bis 10 μηη, auf.

I n dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Beschichtungen erhalten, in denen die vorliegenden Fe 2 AI 5 -Teilchen besonders niedrige Korndurchmesser aufweisen. Daher betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere das erfindungsgemäße Verfahren, wobei in der Beschichtung vorliegende Fe 2 AI 5 -Teilchen einen mittleren Korndurchmesser von < 210 nm bei Beschichtungen enthaltend, insbesondere bestehend, aus Zn , Mg und AI und von < 565 nm bei Beschichtungen enthaltend, insbesondere bestehend aus, Zn und AI aufweisen .

Nach Schritt (B) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das beschichtete Stahlband weiteren Verfahrensschritten zugeführt werden. Diese sind dem Fachmann an sich bekannt und umfassen beispielsweise ein ein- oder mehrmaliges Dressieren , Streckrichten, Wärmebehandeln, insbesondere zur Erzeugung einer Legierungsschicht, Oberflächenbeschichten , beispielsweise Beölen , Aufbringen von Umformhilfen , chemischen Passivierungen , Versiegelungen , Haspeln , Trocknen , Besäumen etc..

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung versehenes Stahlband, hergestellt durch das erfindungsgemäßes ein Verfahren. Durch das erfindungsgemäße Verfahren umfassend wenigstens die Schritte (A) und (B) wird ein beschichtetes Stahlband erhalten, welches eine besonders niedrige Langwelligkeit aufweist, so dass eine Lackierung ohne die zusätzliche Verwendung eines Primers bzw. einer Grundierung aufgebracht werden kann und eine lackierte Oberfläche erhalten wird, die hohen Qualitätsansprüchen gerecht wird.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein mit einer vor Korrosion schützenden Beschichtung versehenes Stahlband, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung ein Verhältnis aus Wsa_mod in Längsrichtung zu Wsa_mod in Querrichtung von 0,700 bis 1 ,290 aufweist. Die Bestimmung des wsa_mod-Werts erfolgt nach der oben genannten Methode.

Bevorzugt betrifft die vorliegende Erfindung ein erfindungsgemäßes Stahlband, wobei die vor Korrosion schützende Beschichtung neben Zn und unvermeidbaren Verunreinigungen 0, 1 bis 2,0 Gew.-% AI und optional 0, 1 bis 3 Gew.- % Mg enthält.

Die bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens genannten Details und bevorzugten Ausführungsformen gelten für das erfindungsgemäße Stahlband entsprechend.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung eines erfindungsgemäßen Stahlbands im Automobilsektor, insbesondere für Nutzfahrzeuge, insbesondere Lastkraftwagen, Baumaschinen und Erdreichbewegungsfahrzeuge, im Industriesektor, beispielsweise als Gehäuse oder Teleskopschienen, im Bausektor, beispielsweise als Fassadenelemente, für Haushaltsgeräte, im Energiesektor, im Schiffsbau.

Die bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Stahlbands genannten Details und bevorzugten Ausführungsformen gelten für die erfindungsgemäße Verwendung entsprechend.

Beispiele

Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung.

Ein Stahlband mit der folgenden Zusammensetzung (alle Angaben in Gew.-%) 0,075 C, 0, 1 Si, 1 ,53 Mn , 0,010 P, 0,001 S, 0,035 AI, 0,53 Cr, 0,05 Cu , 0,05 Mo, 0,0025 N, 0,025 Ti, 0,05 Ni, 0,0030 B, Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen wird unter den in Tabelle 1 genannten Bedingungen mit Schmelzbädern, enthaltend die in Tabelle 1 genannten Legierungsbestandteile beschichtet. Nach Aufbringen der Schutzschicht wird an deren Oberfläche der wsa_mod-Wert nach der oben beschriebenen Methode bestimmt. Dabei werden Blechproben aus dem Stahlband entnommen und in Längs- und Querrichtung gemessen. Es wird dann der Quotient des wsa_mod-Werts für die Längsrichtung und dem Wert für die Querrichtung bestimmt. Aus der Tabelle 1 geht klar hervor, dass die erfindungsgemäßen Beispiele mit einem Q-Wert von weniger als 6,956 entsprechende beschichtete Stahlbänder ergeben , die sich durch einen vorteilhaften Quotient der wsa_mod-Werte auszeichnen, wohingegen bei Vergleichsversuchen , in denen der Q-Wert oberhalb von 6,956 beträgt, deutlich schlechtere Quotienten der wsa_mod-Werte und damit Oberflächenqualitäten erhalten werden.

Tabelle 1: Beispiele und Vergleichsbeispiele

V Vergleichsversuch

Gewerbliche Anwendbarkeit

Durch das erfindungsgemäße Verfahren können beschichtete Stahlbänder erhalten werden , die sich durch eine besonders hochwertige Oberflächenstruktur auszeichnen . Daher können diese Stahlbänder vorteilhaft im Automobilbereich eingesetzt werden.