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Title:
HOT-MELT ADHESIVE OF LOW VISCOSITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/061695
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hot-melt adhesive of low viscosity which is obtained from A) at least one hydrocarbon resin that is solid at 20 °C and that has a softening temperature of 70 to 140 °C, and B) at least one oil with an average molecular weight of > 500 and preferably C) one styrene block copolymer. The novel hot-melt adhesive is characterized by a melt viscosity in the range of substantially only 500 to 3200 mPas at 150 °C at a softening temperature of 60 to 115 °C. The inventive adhesive is preferably used for sanitary articles for bonding cellulose-derivative-based films, nonwovens and/or molded bodies. The inventive adhesive is also characterized by a particular resistance to skin-friendly coatings.

Inventors:
TAAL EDUARD FRANCISCUS (DE)
VOSS RUEDIGER (DE)
EISFELD HEIKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/002966
Publication Date:
October 19, 2000
Filing Date:
April 04, 2000
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
TAAL EDUARD FRANCISCUS (DE)
VOSS RUEDIGER (DE)
EISFELD HEIKE (DE)
International Classes:
A61F13/56; C09J123/16; C09J153/00; C09J201/00; C09J153/02; C09J157/02; (IPC1-7): C09J153/02; C09J123/16; A61F13/56
Domestic Patent References:
WO2000017286A12000-03-30
WO1996007385A21996-03-14
WO1997015636A11997-05-01
Foreign References:
US4210570A1980-07-01
EP0442045A21991-08-21
US5021257A1991-06-04
DE3428917A11986-02-13
US4046838A1977-09-06
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Claims:
Patentansprüche
1. Niedrigviskoser Schmelzklebstoff auf der Basis mindestens eines bei 20 °C festen KohlenwasserstoffHarzes und eines Oles, gekennzeichnet durch eine Erweichungstemperatur von 60 bis 115 °C und eine Viskosität von 500 bis 9 000 mPas bei 150 °C sowie dadurch, daß er A) 20 bis 70 Gew.% mindestens eines KohlenwasserstoffHarzes mit einer Erweichungstemperatur im Bereich von 70 bis 140 °C, B) 5 bis 50 Gew.% mindestens eines Ois mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht MGw von > 500, C) 0 bis 50 Gew.% mindestens eines thermoplastischen Elastomeren sowie D) gegebenenfalls Zusatzen enthalt.
2. Schmelzklebstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine Viskosität im Bereich von 700 bis 3 200 mPas bei 150 °C, gemessen nach ASTM D 3236 88.
3. Schmelzklebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Elastomer ein StyrolBlockcopolymer ist.
4. Schmelzklebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl ein Polybutylen oder ein StyrolBlockcopolymer oder ein bei 20 °C flussiges Harz ist.
5. Schmelzklebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das KohlenwasserstoffHarz ein hydriertes CyclopentadienHarz oder ein hydriertes, aromatische modifiziertes KohlenwasserstoffHarz ist.
6. Schmetzklebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz mindestens ein Stoff der folgenden Gruppe ist : Wärmeund LichtStabilisator, optischer GleitundAntiblockmittel,Antistatikum, Nukleierungsmittel, Farbstoff, Pigment oder flammhemmendes Mittel.
7. Schmelzklebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Komponenten A und B mindestens 25, vorzugsweise mindestens 50 und insbesondere mindestens 70 Gew.% der Summe der Komponenten A + B + C ausmacht.
8. Herstellung des Schmelzklebstoffes nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 durch Mischen der Rohstoffe unter einer InertgasAtmosphare und/oder unter Vakuum im Temperaturbereich von 150 bis 200 °C.
9. Verwendung des Schmelzklebstoffes nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 für Konstruktionsverklebungen im Hygienebereich, insbesondere zum Verkleben von Windeln, Slipeinlagen und Damenbinden.
10. Verwendung des Schmelzklebstoffes nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Verkleben von Folien, insbesondere aus Polyolefinen, und von Vliesen, insbesondere aus Polypropylen, und CelluloseFormkörpern (Core Klebstoff), wobei die Auftragstemperatur zwischen 120 und 180 °C, vorzugsweise zwischen 140 und 160 °C liegt und das Auftragsgewicht zwischen 2 und 10, vorzugsweise zwischen 3 bis 6 g/m2 variiert und die Auftragsgeschwindigkeit zweckmäßigerweise zwischen 50 und 400 m/min liegt.
11. Verwendung von Anspruch 11, wobei die Vliese mit einer hautverträglichen Lotion mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von mehr als 380 ausgerüstet sind.
Description:
"Niedrigviskoser Schmelzklebstoff" Die Erfindung betrifft einen niedrigviskosen Schmelzklebstoff auf der Basis mindestens eines bei 20 °C festen Kohlenwasserstoff-Harzes und eines Öles. Die Erfindung betrifft ebenso die Herstellung dieses Schmelzklebstoffes sowie seine Verwendung.

Ein derartiger Schmelzklebstoff ist bekannt. In der EP 0 442 045 B1 wird nämlich eine sprühbare Heißschmeizmasse auf der Basis eines Poly-a-olefins mit nicht über 30 Gew.-% an Zusätzen, insbesondere an Wachsen und/oder Harzen, beschrieben. Auch der Einsatz von paraffinischen oder aromatischen Olen ist möglich. Die Beispiele enthalten Ethen/Propen/Buten-1-Terpolymere und plastische Mikrowachse sowie teilweise auch ein Kohlenwasserstoff-Harz. Die Viskositäten liegen bei 2 700 bzw. 3 400 mPas bei 190 °C.

In der technischen Information"Vestoplast : Klebrohstoff für Hot-Melt- Anwendungen"des Unternehmens Hüls aus dem Jahre 1996 wurde eine Reihe von ataktischen Poly-a-olefin-Co-und Terpolymeren aus den Monomeren Ethylen, Propylen und 1-Buten beschrieben. Derartige Polymere besitzen auf unpolaren Substraten, wie z. B. Polyethylen und Polypropylen, ein ausgezeichnetes Benetzungsverhalten. Eine Steigerung der Klebkraft kann durch Kombination mit klebrigmachenden Harzen oder Weichmachern erreicht werden. An Harzen werden insbesondere weitgehend gesättigte Kohlenwasserstoff-Harze empfohlen.

Bis zu einer Zusatzmenge von 30 % wirkt das Harz als Weichmacher. Oberhalb von 35 % nimmt die Mischung die Eigenschaft des Harzes an und wird hart und spröde. Die Zugfestigkeit nimmt bei einer Mischung aus Poly-a-olefin und Harz im Verhältnis von 70 zu 30 Gew.-Teilen um mindestens 20 % ab, wenn das Verhältnis auf 50 zu 50 Gew.-Teile zu Lasten des Poly-a-olefins verandert wird.

Der Zusatz von Wachsen dient unter anderem zur Feineinstellung der Viskosität und zur Verringerung des Fädenziehens. Als Weichmacher werden in den meisten Fallen Polybutene mit einem niedrigeren Molekulargewicht empfohlen.

Preisgünstiger ist es, paraffinische oder naphthenische Mineralöle zu verwenden.

Die Richtrezeptur für sprühbare Schmelzklebstoffe für Hygieneartikel enthält 70 Teile Vestoplast 704 (ein Poly-a-olefin), 25 Teile Escorez 5380 (ein hydriertes Polycyclopentadien), 5 Teile Napvis D 10 (ein bei Raumtemperatur flüssiges Polybuten) und 0,4 Teile Irganox 1010 (ein Antioxidans für Polyolefine). Dieser bekannte Sprüh-Schmetzktebstoff hat eine Schmeizviskosität von 2 000 mPas bei 190 °C und einen Erweichungspunkt von 91 °C.

Es gibt auf dem Markt auch Schmelzklebstoffe zur Konstruktion-oder Elastikverklebung auf der Basis von ca. 50 bis 60 Gew. % Kohlenwasserstoff- Harzen sowie jeweils ca. 20 bis 30 Gew. % an Styrol-Blockcopolymeren und ca.

20 % paraffinischen oder naphthenischen Mineralölen.

Diesen Schmelzklebstoffen gemeinsam ist eine relativ hohe Schmeizviskosität von mehr als 3 300 mPas bei 150 °C sowie eine Verringerung der Haftwerte während der Lagerung bei Körpertemperatur, wenn damit hergestellte Verbundwerkstoffe hautverträgliche Beschichtungen enthalten.

Diese Probleme treten vor allem bei der Verwendung der sprühbaren Schmelzklebstoffe zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes aus wenigstens einem Vliesstoff (Nonwoven) und/oder einer Folie auf. Darunter ist auch ein Formkörper zu verstehen, der aus einer Folie und einer mittleren Schicht aus Cellulose-Pulp besteht und durch ein Spunbond-oder Carded-Vlies abgedeckt ist.

Derartige Verbundwerkstoffe, wie sie insbesondere im Bereich der persönlichen Hygiene vorkommen, sind meist Materialien mit begrenzter Gebrauchsdauer, die beispielsweise nach einmaliger Benutzung weggeworfen werden (Einmalprodukte). Zu diesen Produkten zählen vornehmlich Wlndeln, Binden oder Slipeinlagen etc., deren Aufgabe es ist, Körperflüssigkeiten wie z. B. Urin und Blut aufzunehmen.

Diese Funktionen müssen auch nach einer Lagerung, selbst bei erhöhter Temperatur, in Gegenwart von hautverträglichen Beschichtungen des Top-Sheets erhalten bleiben, ohne da# der Verbundwerkstoff schon bei geringer mechanischer Beanspruchung in seine Bestandteile zerfällt.

Die erfindungsgemäße Aufgabe besteht daher darin, die Haftung von Verbundwerkstoffen aus Viiesen und/oder Folien mit einer hautverträglichen Beschichtung des Top-Sheets nach Lagerung bei Raumtemperatur sowie bei erhöhter Temperatur zu verbessern sowie die Verarbeitung des Schmelzklebstoffes zu erleichtern. Dazu zähtt insbesondere, die Schmetzviskosität bei der Applikationstemperatur zu verringern, ohne daß gleichzeitig der Erweichungspunkt des Schmelzklebstoffes wesentlich herabgesetzt wird.

Die erfindungsgemäße Lösung ist den Patentansprüchen zu entnehmen. Sie besteht im wesentlichen in der Zusammensetzung des niedrigviskosen Schmelzklebstoffes. Er enthält nämlich A) 20 bis 70 Gew. %, insbesondere 45 bis 65 Gew.-% mindestens eines Kohlenwasserstoff-Harzes mit einer Erweichungstemperatur von 70 bis 140, insbesondere von 80 bis 120 °C (Komponente A), B) 5 bis 50 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-% mindestens eines vols- vorzugsweise aus einem bei 20 °C flüssigen gesättigten Kohlenwasserstoff- mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht MGw von mehr als 500, insbesondere mehr als 900 (Komponente B), C) 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines thermoplastischen Elastomeren, insbesondere eines Styrol-Block- Copolymeren und vor allem vom Typ SIS, SBS und SEBS (Komponente C) sowie D) gegebenenfalls Zusätzen wie Wärme-und Licht-Stabilisatoren, optische Aufheller, Antistatika, Gleit-und Antiblockmittel, Nukleierungsmittel, Farbstoffe, Pigmente sowie flammhemmende Mittel.

Der Schmeizklebstoff hat eine Viskosität von 500 bis 9 000 mPas, insbesondere von 700 bis 3 200 mPas und vor allem von 1 000 bis 2 500 mPas (Brookfield Modell RVT DV II, 150 °C, Spindel 27 ; nach ASTM D 3236-88) und eine Erweichungstemperatur (R + B) von 60 bis 115°C, insbesondere von 90 bis 100 °C.

Die Komponente A beinhaltet als Kohlenwasserstoff-Harz vor allem ein weitgehend, insbesondere vollständig hydriertes Polycyclopentadien-Harz sowie ein ganz oder teilweise hydriertes aromatisch modifiziertes Harz. Es kommen aber auch andere teil-bzw. vollhydrogenierte aliphatische und aromatische Kohtenwasserstoffharze in Frage, vor allem Polyterpenharze sowie Naturharze.

Konkrete Beispiele dafür sind : MBG#-Reihe, insbesondere MBG 278 und 275 ; Regalite R und S#-Reihe ; Zonarez&Reihe ; Zonatac@-Reihe ; Betaprene AC, AF, AL, AR, B, BC, BR-Reihe ; BetalitetlFReihe ; Eastotac-Reihe@ ; ECR-Reihe# ; Escorez-Reihet) ; Wingtack-Reihe# usw..

Die Komponente B umfaßt Ole aus bei 20 °C flüssigen, vorzugsweise weitgehend gesättigten Kohlenwasserstoffen, insbesondere Mineralöle und synthetische yole, welche nach FDA 175 105 für Lebensmittel zugelassen sind. Diese Oie oder 01- Gemische haben eine Viskosität von mindestens 1 000 mPas, insbesondere von 4 000 bis 8 105 mPas, gemessen nach ASTMD 3236-88 mit Spindel 27 bei 40 °C.

Diese Ole dienen u. a. zur Feineinstellung der Viskosität. Derartige Öle werden unter folgenden Handelsbezeichnungen vertrieben : Primol352#, Shell-Öl 4178, <BR> <BR> <BR> 0352#;Drakeol35#;Kaydol#,OndinaG-Reihe#,Essomarcol-Reihe#,Pi onier Catenex-Öle NO, Parapol 950, Regalite R10, LVS-I 101 und Regalrez 1018.

Bevorzugt wird als 01 ein Polybutylen, ein Styrol-Blockcopolymer oder ein bei 20 °C flüssiges Harz eingesetzt.

Die Komponente B kann zum Teil durch Öle mit durchschnittlichen Molekulargewichten MGw von weniger als 500 ersetzt werden, und zwar bis zu einem Ausmaß von 80 %, insbesondere 50 %, bezogen auf den Ölanteil.

Bei der Komponente C handelt es sich um thermoplastische Elastomere, insbesondere Blockcopolymere des Styrols, vor allem folgender Art : SIS, SBS, SEBS, SBR, SEPS. Derartige Rohstoffe werden unter folgenden Handelsbezeichnungen vertrieben : Kraton-Reihe, Stereon-Reihe, Vecter-Reihe, Europrene-Reihe, Taipol-Reihe, Calprene-Reihe, Finaprene-Reihe. Die Komponenten A und B sollten zusammen mindestens 25, vorzugsweise mindestens 50 und insbesondere mindestens 70 Gew.-% ausmachen, bezogen auf die Summe der Komponenten A, B und C.

Neben diesen wesentlichen Komponenten können noch weitere Stoffe zugesetzt werden, z. B. Wärme-und Licht-Stabilisatoren, optische Aufheller, Antistatika, Gleit-und Antiblockmittel, Nukleierungsmittel und Farbstoffe, Pigmente sowie flammhemmende Mittel.

Als Antioxidans kommt vor allem Irganox 1010 in Frage, und zwar in einer Menge von 0 bis 3 Gew.-%, bezogen auf den Schmelzklebstoff insgesamt. Weitere Stabilisatoren sind vor allem Irganox PS 800 ; Irgastab DBTM, Wingstay-Reihe ; Wingstay SN-1 ; Evernox 10 usw..

Zur Herstellung des Schmelzklebstoffes werden die obengenannten Rohstoffe in der Schmeize unter einer Inertgas-Atmosphäre und/oder unter Vakuum gemischt, bis sie homogen erscheinen. Die Temperatur der Schmelze beträgt zweckmäßigerweise 150 bis 200 °C. Weiterhin ist zu beachten, daß der hergestellte Schmelzklebstoff keine Stippen hat.

Der erhaltene Schmelzklebstoff ist im wesentlichen gekennzeichnet durch seine Viskosität von 500 bis 9 000, vorzugsweise von 700 bis 3 200 und vor allem von 1 000 bis 2 500 mPas bei 150 °C, gemessen nach Brookfield Modell RVT DVII ; 150 °C ; Spindel 27, nach ASTM D 3236-88. Weiterhin zeichnet er sich im wesentlichen durch Erweichungstemperaturen 60 bis 115, insbesondere 90 bis 100 °C aus, gemessen nach ASTM E 28.

Au#erdem ist er gekennzeichnet durch seine gute Sprühbarkeit, und zwar sowohl wenn es um das nAtomisieren"der Schmeize als auch um das sogenannte "Spinnsprühen"geht.

Beim erstgenannten Verfahren handelt es sich um ein Zerstäuben der Schmelze in feine Schmeizetröpfchen, während beim nSpinnsprühen"ein Schmeizefaden drallförmig die Sprühdüse verläßt und, ohne abzureißen, in einer spiralförmigen Bahn auf dem zu beschichtenden Substrat abgelegt wird. Die Sprühtechnologie erlaubt generell einen kontaktlosen Auftrag und das Beschichten von unebenen, unregelmäßigen Flächen. Sie eignet sich weiterhin für Anwendungen, wo zwar einerseits eine flächige Verklebung gewünscht wird, andererseits aber gefordert wird, daß die verklebte Ebene für Luft oder Feuchtigkeit durchlässig ist. Durch die Tatsache, daß kein vollflächiger Auftrag erfolgt, kann Material eingespart werden.

Ein weiterer Vorteil zeigt sich bei der Beschichtung temperaturempfindlicher Substrate. Durch den kontaktlosen Auftrag und aufgrund des sehr geringen Wärmeinhalts der ankommenden Schmeize bzw. des Schmelzefadens wird das Substrat weit weniger belastet bzw. geschädigt als bei den üblichen Auftragstechnologien. Die Hotmelt-Sprühtechnologie ist umwelffreundlich und deckt insgesamt viele Anwendungen ab, die bislang den gesprühten lösungsmittelbasierten Klebstoffen vorbehalten waren.

Im Rahmen der erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Klebstoff in der Regel in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 10 g/m2, vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 bis etwa 6 g/m2 und insbesondere in einer Menge von etwa 3 bis etwa 5 g/m2 zumindest in Teilbereichen auf eines der zu verklebenden Substrate aufgetragen.

Vorzugsweise erfolgt der Auftrag jedoch vollflächig.

Der erfindungsgemäße Klebstoff wird dabei auf eine Temperatur von etwa 100 bis etwa 180°C erwärmt. Die Klebstofftemperatur richtet sich dabei nach der Viskosität und dem verwendeten Auftragsverfahren. Beispielsweise kann der Klebstoffauftrag auch über eine Schlitzdüse erfolgen. In diesem Fall hat sich beispielsweise eine Klebstofftemperatur von etwa 120 bis etwa 150°C bewährt. Im Falle des Control- Coat-Verfahrens oder auch des Porous-Coat-Verfahrens haben sich Klebstofftemperaturen von etwa 130 bis etwa 170°C bewährt.

Der erfindungsgemäße Schmelzklebstoff eignet sich potentiel insbesondere wegen seiner niedrigen Schmetzviskosität als"Low Melt", z. B. zum Verkleben von empfindlichen Materialien wie Folien mit einer Dicke von weniger als 25 pm und mit niedriger Erweichungstemperatur. Die erfindungsgemäßen Schme) zk) ebstoffe eignen sich zum Verbinden unterschiedlichster Materialien. So lassen sich Materialien wie Polyolefinfolien, beispielsweise Polyethylenfolien oder Polypropylenfolien, Polyolefinvliese, beispielsweise Polyethylenvliese oder Polypropylenviiese, Polyurethanfolien, Polyurethanschäume, Folien oder Formkörper aus Cellulosederivaten, beispielsweise aus Zellstoff (Tissues), Folien oder Formkörper aus Polyacrylaten oder Polymethacrylaten, Folien oder Formkörper aus Polyester, insbesondere Polylactid, Polycaprolacton, Polyesteramid sowie Materialien auf Basis von Stärke und Cellulose, z. B. thermoplastische Stärke und Viskose, untereinander verbinden. Eine Verbindung ist dabei sowohl unter gleichen als auch unter verschiedenen Materialien möglich.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Klebstoff zur Herstellung eines mindestens eine Vliesstofflage enthaltenden Verbundwerkstoffs eingesetzt. Besonders bevorzugt ist es, wenn als Vliesstofflage ein Polypropylen-Spinnviies mit einem Flächengewicht von etwa 10 bis etwa 30 g/m2, insbesondere etwa 15 bis etwa 20 g/m2 eingesetzt wird.

Unter einer"Vliesstofflage"wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein flexibles Flächengebilde verstanden, das nicht durch die klassische Methode der Gewebebindung von Kette und Schu# oder durch Maschenbildung, sondem durch Verschlingung und/oder kohäsive und/oder adhäsive Verbindung von Texilfasern hergestellt wird. Unter Vliesstoffen werden damit lockere Materialien aus Spinnfasem oder Filamenten, meist aus Polypropylen, Polyester oder Viscose hergestellt, ver- standen, deren Zusammenhatt im aligemeinen durch die den Fasem eigene Haftung gegeben ist. Hierbei können die Einzelfasern eine Vorzugsrichtung aufweisen (orientierte oder Kreuzlage-Vliese) oder ungerichtet sein (Wirrviiese). Die Vliese können mechanisch verfestigt werden durch Vernadeln, Vermaschen oder durch Verwirbeln mittels scharfer Wasserstrahlen (sog. spunlaced Vliese). Adhäsiv verfestigte Vliese entstehen durch Verkleben der Fasem mit flüssigen Bindemitteln (beispielsweise Acrylat-Polymere, SBR/NBR, Polyvinylester-oder Polyurethan- Dispersionen) oder durch Schmelzen bzw. Auflösen von sogenannten Bindefasem, die dem Vlies bei der Herstellung beigemischt wurden. Bei der kohäsiven Verfestigung werden die Faseroberflächen durch geeignete Chemikalien gelöst und durch Druck verbunden oder bei erhöhter Temperatur verschweißt. Vliese aus sogenannten Spinnviiesen, d. h. durch Verspinnen und anschließendes Ablegen, Aufblasen oder Aufschwemmen auf ein Transportband hergestellte Flachengebilde, nennt man Spinnviiesstoffe. Zusätzliche Fäden, Gewebe oder Gewirke enthaltende Vliesstoffe gelten als verstärkte Vliesstoffe.

Die erfindungsgemäßen Schmelzklebstoffe eignen sich insbesondere zum Verkleben von Folien, insbesondere aus Polyolefinen, und von Vliesen, insbesondere aus Polypropylen, und Cellulose-Formkörpern (Core-Klebstoff), wobei die Auftragstemperatur zwischen 120 und 180 °C, vorzugsweise zwischen 140 und 160 °C liegt und das Auftragsgewicht zwischen 2 und 10, vorzugsweise zwischen 3 bis 6 g/m2 variiert und die Auftragsgeschwindigkeit zweckmäßigerweise zwischen 50 und 400 m/min liegt.

Die erfindungsgemäßen Klebstoffe können in einer Reihe von Anwendungen zum Einsatz kommen. Beispielsweise in der Bauindustrie, in der Automobilzulieferindustrie sowie bei der Verpackung von Gegenständen. Besonders bevorzugt ist allerdings der Einsatz bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen, z. B. besonders geeignet für Folie/Folie-, FolieNlies-und VliesNlies-Verbunden, insbesondere zur Herstellung mindestens einen Vliesstoff enthaltenden Verbundwerkstoffen, vor allem zur Herstellung von Formkörpern aus einer Folie auf der einen und einem Spunbonded-oder Carded-Vlies auf der anderen Seite mit einer dazwischen liegenden Schicht aus Cellulose-Pulp. Hierzu gehören insbesondere Wegwerfartikel, beispielsweise Windeln, Krankenhaustextilien, Binden, Bettauflagen und dergleichen, vorzugsweise im Hygiene-und Medikal-Bereich.

Die erfindungsgemäßen Schmetzklebstoffe eignen sich insbesondere für Konstruktionsverklebungen im Hygienebereich, insbesondere zum Verkleben von Windeln, Slipeinlagen und Damenbinden.

Hierfür eignen sich die erfindungsgemäßen Klebstoffe u. a. auch wegen ihrer Resistenz gegenüber hautverträglichen Beschichtungen. Um die"Skin-Care"- Eigenschaften von z. B. Windeln zu verbessem, werden deren Top-Sheets mit hautverträglichen Gemischen ausgerüstet. Solche Windeln stellen besondere Anforderungen an den Klebstoff, da durch die Beschichtungen die Haftwerte des Klebeverbundes vermindert werden können. So wurde z. B. bei bekannten Klebstoffen auf der Basis von SIS-Kautschuk eine starke Reduktion der Haftwerte von Vlies/Folien-Laminaten festgestellt, nachdem ca. 4 g/m2 einer hautverträglichen Beschichtung auf der Basis eines Fettalkohols aufgebracht wurde. Die Reduktion lag im Bereich von 30 bis 70 % nach 24 Stunden bei Raumtemperatur und im Bereich von 40 bis 90 % nach 4 Stunden bei 40 °C.

Derartige hautverträgliche Beschichtungen sind z. B. in der WO 96/16682 beschrieben. Ihr diesbezüglicher Inhalt wird ausdrücklich in die vorliegende Anmeldung übernommen. Es handelt sich dabei um bei 20°C halbfeste bis feste Stoffgemische mit Linderungsmittel auf der Basis von Fettsäureestern, Fettsäureestern,Fettalkoholen,PolysiloxanenundAlkylethoxyla ten,ethoxylierten Erdöl-basierten Produkten sowie deren Mischung, mit immobilisierenden Mitteln wie Polyhydroxyfettsäureestern, Polyhydroxyfettsäureamiden, - Fettalkoholethoxylaten,-Fettsäuren und Paraffinwachsen sowie deren Mischungen.

Gewünschtenfalls können noch Hilfsstoffe anwesend sein, um weitere Effekte zu bewirken, z. B. hydrophile oberflächenaktive Stoffe, Viskositätsregler, Duftstoffe, Desinfektionsmittel, Filmbildner usw.. Sie sollten zweckmäßigerweise im Bereich von ca. 36 bis ca. 70 °C schmeizen.

Gegenüber derartigen hautverträgliche Beschichtungen zeigen die erfindungsgemäßen Klebstoffe eine wesentlich bessere Beständigkeit der Haftwerte bei der Lagerung als bekannte Klebstoffe, und zwar sowohl bei Raumtemperatur als auch bei erhöhter Temperatur, z. B. bei Körpertemperatur.

Eine besonders stabile beschichtungsresistente Verklebung erhält man, wenn man einen Klebstoff mit einem mittleren Molekulargewicht der Ölphase von 500 bis 35 000 in Kombination mit einer Vlies-Ausrüstung mit einer hautverträglichen Beschichtung (Lotion) mit einem mittleren Molekulargewicht ab 350, insbesondere ab 500 verwendet.

Das folgende Beispiel dient der näheren Erläuterung der Erfindung.

I Ausgangsstoffe zur Herstellung der Schmelzklebstoffe 1) Kraton KX 605 : SIS Block-Copolymer mit 29 % Styroi-Anteil und 17 % Diblock der Firma Shell, 2) MBG 278 : aliphatisches, vollständig hydriertes Cyclopentadien-Harz (Kohlenwasserstoff-Harz) der Firma Hercules, 3) MBG : aliphatisches, aromatisch modifiziertes, teilweise hydriertes Kohlenwasserstoff-Harz der Firma Hercules, 4) LVSI 101 : Styrol-lsopren-Diblock-Copolymer mit 13 % Styrol-Anteil der Firma Shell, 5) Regalite R 10 : aliphatisches, vollständig hydriertes Cyclopentadien-Harz (Kohlenwasserstoff-Harz) der Firma Hercules, 6) Regalrez 1018 : aliphatisches, vollständig hydriertes Cyclopentadien-Harz (Kohlenwasserstoff-Harz) der Firma Hercules, 7) Parapol 950 : Polybutylen der Firma Esso, 8) Shell-014178 : naphthenisches 01 der Firma Shell, 9) Irganox 1010 : Antioxidant der Firma Ciba-Geigy.

II Herstellung und Eigenschaften der Schmefzklebstoffe Zur Herstellung der Schmelzklebstoffe werden die obengenannten Ausgangsstoffe entsprechend den in Tabelle 1 angegebenen Mengenanteilen in der Schmeize bei 160 bis 170 °C in der Reihenfolge Öl + Antioxidans, Harz und gegebenenfalls thermoplastischen Elastomer aufgeschmolzen und solange bei 160 bis 170 °C gerührt, bis die Mischung stippenfrei (homogen) wurde. Dazu wurden im aligemeinen 4 bis 6 Stunden benötigt. Weiterhin ist es zweckmäßig, unter Vakuum und/oder Inertgas-Atmosphäre (Stickstoff) zu arbeiten, insbesondere bei Einsatz von Styrol-Block-Copolymeren.

Die erhaltenen Schmelzklebstoffe haben die in der Tabelle 1) angegebenen Eigenschaften.

III Klebetechnische Untersuchungen der Schmelzklebstoffe 1. Die Sprühversuche wurden mit dem Gerät CT 325 der Fa. Meltex, Lüneburg, durchgeführt. Als Sprühköpfe wurden die Modelle CF 203 und CF 205 der Fa. Nordson verwendet. Das Kürzel CF steht für Controlled Fiberisation. Bei den hier eingesetzten CF-Auftragsköpfen wird der aus der Düse austretende Klebstoff durch gezielte Verwirbelung mit Druckluft in eine spiralförmige Bewegung versetzt. Dieses Verfahren ermöglicht ein kontrolliertes, flächendeckendes und kantenscharfes Applizieren von Schmetzklebern.

Auftragsmenge : 3,5 m'2 Auftragsgeschwindigkeit 100 m min~ Temperatur im Schmelzbehalter : 160 °C Sprühlufttemperatur: °C Klebstofftemperatur : 130 bis 160 °C Mit diesen Angaben wurden Verbunde hergestellt, bei denen auf die Folie gesprüht wurde und das Vlies gegenlief.

Als Folie wurde eine BP-PE-Folie verwendet, d. h. eine Polyethylen-Folie mit einer Dicke von etwa 10 bis etwa 50 um, insbesondere etwa 20 bis etwa 30 pm.

Als Vlies wurde verwendet Corosoft Plus H, einem Vlies aus Polypropylen mit einem Flächengewicht von 14 bis 30 g/m2, insbesondere 17 g#m-2.

Der Schmelzklebstoff wurde auf die Folie gespruht, die dann mit dem Vlies verbunden wurde.

Diese Verbunde wurden mit 3,5 g/m2 einer hautverträglichen Lotion beschichtet.

Das durchschnittliche Molekulargewicht der Lotion 1 betrug 1 000, das der Lotion 2 600 und das der Lotion 3 nur 400.

Die Haftwert-Untersuchungen sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.

IV Ergebnisse Die Untersuchungen der erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 7 zeigen, verglichen mit dem Vergleichs-Versuch : eine deutliche Verbesserung der Haftwerte mit Faserriß nach erfolgter Lagerung bei 40°C, unabhängig von den hautverträglichen Beschichtungen (Lotionen) und # eine deutliche Verringerung der Schmeizviskosität bei nur unwesentlicher Verringerung der Erweichungstemperatur.

# Die Lotions-Resistenz der Klebstoffe wird mit Erhöhung des Molekulargewichts der Ölphase und der Lotion verbessert.

V Beschreibung der Meßmethoden : # Schmetzviskosität der Klebstoffe : Brookfield Modell RVT DV II, 150 °C, Spindel 27 ; nach ASTM D 3236-88, # Schmeizviskosität der Olphase : ebenso jedoch bei 40 °C.

* Erweichungspunkt nach ASTM E 28, # Schätfestigkeit (sogenannter Haftwert) in Anlehnung an DIN 53 530 mit einer Zugprüfmaschine der Fa. Zwick Typ 1435 bei 20 °C und 50 % rel. Luftfeuchte.

Das Muster von 50 mm Breite wird mit einer Geschwindigkeit von 300 mm/min in einem Winkel von 180 °C getrennt. Die Angabe erfolgt in N. 5cm-'. Die Musterbeschichtung wurde frühestens nach 48 h vermessen.

# Lagerung der Proben erfolgte 4 h bei 40 °C.

Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel) wurde nach ASTM S-841-86 bestimmt.

Tabelle 1 1B2B3B4B5B6B7Vergl.B I Komponenten Gew.-%] Kraton 605 21 11 11 11 11 11 11 MBG 275 24 24 24 24 14 24 14 24 MBG3636363636363636 LVSI 10 28 10 10 10 29 Regalite R 10 10 Regatrez 1018 10 10 10 Parapol 950 28 18 8 18 Shell-ÖI4178 18 18 Irganox 1010 1 1 1 1 1 1 1 1 11 phys. Daten T (150°C) [mPas] 3359 780 3155 1510 2270 1435 1137 1400 Ring98,981,295,199,797,388,69267,7Ball[°C] III Haftwerte [N5cm~] nach Lagerung 24 h RT ohne 3,6*2,22,12,7*3,5*3,1*4,5*3,7* 24 h RT Lot. 1 2,8 3,6 3,6 2,6 5,3* 3,6* 2,5 3,4 24 h RT Lot. 2 1,5 3 4* 1,9 3,4* 3 1,4 3,5 24 h RT Lot. 3 1 2, 7 3,5* 1, 7 3, 3 0, 8 3, 1 1, 7 4 h 40 °C ohne Lot. 3,9* 4,6* 4,2* 2,3 3,6* 5,1* 3,4* 3,7* 4 h 40 °C Lot. 1 2, 3 3, 8* 3, 5 1, 6 4, 2* 3, 5 3, 6* 3, 7* 4 h 40 °C Lot. 2 1 2,1 2,9 1,3 3 2,5 0,9 4,5* 4 h 40 °C Lot. 3 1,2 1,9 2,4 0,9 1,8 1,6 2,4 1,1 * = Material-oder Faserabriß