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Patent Searching and Data


Title:
HUB-CARRIER AND BRAKE-CALLIPER DEVICE, AND HUB-CARRIER AND BRAKE-CALLIPER MODULE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/013090
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hub-carrier and brake-calliper device (7) for a vehicle (1), having a hub carrier (8) and a brake calliper (9), wherein: the hub carrier (8) and the brake calliper (9) together form the hub-carrier and brake-calliper device (7) as a one-piece cast component; the hub-carrier and brake-calliper device (7) encloses a cavity (54, 55) through which cooling air (L) for cooling the hub-carrier and brake-calliper device (7) can be guided; a wall (64) of the hub-carrier and brake-calliper device (7) which separates the cavity (54, 55) from a surrounding region (4) of the hub-carrier and brake-calliper device (7) comprises a inner face (66) facing the cavity (54, 55) and an outer face (65) facing the surrounding region (4); and the inner face (66) has a greater surface roughness than the outer face (65).

More Like This:
Inventors:
PASMAN RALF (DE)
VENEZIANO CARMELO (DE)
ZIEGLER STEFFEN (DE)
ROTH INGO (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/069036
Publication Date:
January 18, 2024
Filing Date:
July 10, 2023
Export Citation:
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Assignee:
RHEINMETALL INVENT GMBH (DE)
International Classes:
F16D55/228; F16D65/00; F16D65/847
Foreign References:
EP3753760A12020-12-23
CN110382902A2019-10-25
DE60304537T22007-04-26
Attorney, Agent or Firm:
HORN KLEIMANN WAITZHOFER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7) für ein Fahrzeug (1), mit einem Radträger (8), und einem Bremssattel (9), wobei der Radträger (8) und der Bremssattel (9) zusammen die Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7) als einstückiges Gussbauteil bilden, wobei die Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7) einen Hohlraum (54, 55) umschließt, durch den Kühlluft (L) zum Kühlen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7) hin durchführbar ist, wobei eine den Hohlraum (54, 55) von einer Umgebung (4) der Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7) abtrennende Wand (64) der Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7) eine dem Hohlraum (54, 55) zugewandte Innenseite (66) und eine der Umgebung (4) zugewandte Außenseite (65) aufweist, und wobei die Innenseite (66) eine größere Oberflächenrauheit als die Außenseite (65) aufweist.

2. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Hohlraum (54, 55) ausgehend von einem Basisabschnitt (10) des Radträgers (8) bis in einen Halsabschnitt (15) des Radträgers (8) hineinerstreckt und dabei verjüngt.

3. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Halsabschnitt (15) gekrümmt, insbesondere bogenförmig gekrümmt, ist.

4. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den Bremssattel (9) ein Hydraulikkanal (53) integriert ist, welcher einen ersten Doppelbremszylinder (44) des Bremssattels (9) mit einem zweiten Doppelbremszylinder (45) des Bremssattels (9) fluidisch verbindet.

5. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7) einen ersten Hohlraum (54), der dem Radträger (8) zugeordnet ist, und einen zweiten Hohlraum (55), der dem Bremssattel (9) zugeordnet ist, aufweist.

6. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Hohlraum (54) mit Hilfe einer Trennwand (56) von dem zweiten Hohlraum (55) getrennt ist, wobei die Trennwand (56) einen Durchbruch (57, 58) aufweist, über welchen der erste Hohlraum (54) und der zweite Hohlraum (55) in Fluidverbindung sind.

7. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hohlraum (55) einen Boden (59), der von Kühlluft (L) durchströmbar ist, aufweist.

8. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Radträger (8) eine Lufteinlassöffnung (18 - 21) zum Einlassen von Kühlluft (L) in den Hohlraum (54, 55) aufweist.

9. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Lufteinlassöffnung (18) ein zumindest abschnittsweise trichterförmiges Kühlluftführungselement (60) vorgesehen ist.

10. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremssattel (9) eine Luftauslassöffnung (43) aufweist, welche in einen Aufnahmeabschnitt (36) des Bremssattels (9) einmündet, und wobei die Luftauslassöffnung (43) in Fluidverbindung mit dem Hohlraum (54, 55) ist.

11. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeabschnitt (36) einen Durchbruch (38 - 42) aufweist, mit dessen Hilfe Kühlluft (L) aus dem Aufnahmeabschnitt (36) herausförderbar ist.

12. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Radträger (8) eine Luftauslassöffnung (24, 25, 27 - 30, 33) zum Auslassen von Kühlluft (L) aus dem Hohlraum (54, 55) aufweist.

13. Radträger- und Bremssattelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Radträger (8) und dem Bremssattel (9) ein Durchbruch (34) vorgesehen ist, wobei der Radträger (8) mit Hilfe eines zumindest abschnittsweise um den Durchbruch (34) herumlaufenden Stegs (35) mit dem Bremssattel (9) verbunden ist.

14. Radträger- und Bremssattelmodul (67) für ein Fahrzeug (1), mit einer Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7) nach einem der Ansprüche einem Radlager (68) zum drehbaren Lagern eines Rads (5, 6) des Fahrzeugs

(1) an der Radträger- und Bremssattelvorrichtung (7), einer Radnabe (69), mit der das Rad (5, 6) koppelbar ist, einer Bremsscheibe (70), die mit der Radnabe (69) verbunden ist, einem ersten Bremsbelag (73), und einem zweiten Bremsbelag (74), wobei die Bremsscheibe (70) zwischen dem ersten Bremsbelag (73) und dem zweiten Bremsbelag (74) angeordnet ist.

15. Radträger- und Bremssattelmodul nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bremsbelag (73) und/oder der zweite Bremsbelag (74) eine Ausnehmung (75, 76) aufweist, welche eine Verkippung der Bremsscheibe (70) während einer Montage und einer Demontage derselben ermöglicht.

Description:
RADTRÄGER- UND BREMSSATTELVORRICHTUNG UND RADTRÄGER- UND BREMSSATTELMODUL

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radträger- und Bremssattelvorrichtung für ein Fahrzeug und ein Radträger- und Bremssattelmodul mit einer derartigen Radträger- und Bremssattelvorrichtung für ein Fahrzeug.

Eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs kann einen Radträger und einen getrennt von dem Radträger gefertigten Bremssattel umfassen. Der Radträger und der Bremssattel werden zur Montage beispielsweise mit Hilfe von Schrauben lösbar miteinander verbunden. Durch diese Bauart mit zwei voneinander getrennten Bauteilen in Form des Radträgers und des Bremssattels ergeben sich beispielsweise bauartbedingte Einschränkungen in der Steifigkeit, es können sich Bearbeitungstoleranzen aufsummieren und es ergibt sich ein hohes Gewicht. Ferner sind externe Bremsflüssigkeitsleitungen erforderlich. Die Montage des Radträgers und des Bremssattels erfordert einen gesonderten Montageschritt, wobei zusätzliche Verbindungskomponenten erforderlich sind. Dies gilt es zu verbessern.

Die DE 603 04 537 T2 beschreibt eine Radträger- und Bremssattelanordnung umfassend einen Radträger und einen getrennt von dem Radträger gefertigten Bremssattel, welcher mit dem Radträger verschraubt ist.

Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine verbesserte Radträger- und Bremssattelvorrichtung zur Verfügung zu stellen.

Demgemäß wird eine Radträger- und Bremssattelvorrichtung für ein Fahrzeug vorgeschlagen. Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung umfasst einen Radträger und einen Bremssattel, wobei der Radträger und der Bremssattel zusam- men die Radträger- und Bremssattelvorrichtung als einstückiges Gussbauteil bilden, wobei die Radträger- und Bremssattelvorrichtung einen Hohlraum umschließt, durch den Kühlluft zum Kühlen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung hin durchführbar ist, wobei eine den Hohlraum von einer Umgebung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung abtrennende Wand der Radträger- und Bremssattelvorrichtung eine dem Hohlraum zugewandte Innenseite und eine der Umgebung zugewandte Außenseite aufweist, und wobei die Innenseite eine größere Oberflächenrauheit als die Außenseite aufweist.

Dadurch, dass der Radträger und der Bremssattel ein einstückiges Gussbauteil sind, kann auf eine Montage des Radträgers und des Bremssattels verzichtet werden. Der innerhalb der Radträger- und Bremssattelvorrichtung vorgesehene Hohlraum ermöglicht vorteilhafterweise eine Kühlung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung, insbesondere des Bremssattels. Durch die unterschiedlichen Oberflächenrauheiten kann die Kühlung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung optimiert werden.

Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung ist vorzugsweise Teil eines Fahrwerks, insbesondere einer Radaufhängung, des Fahrzeugs. Vorzugsweise umfasst das Fahrzeug mehrere Radträger- und Bremssattelvorrichtungen. Jedem Rad des F ahrzeugs kann eine derartige Radträger- und Bremssattelvorrichtung zugeordnet sein. Für den Fall, dass das Fahrzeug vier Räder umfasst, weist dieses demgemäß vier derartige Radträger- und Bremssattelvorrichtungen auf.

Das F ahrzeug ist ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen. Wie zuvor erwähnt, umfasst das Fahrzeug mehrere Räder. Beispielsweise kann das Fahrzeug vier Räder umfassen. Hiervon können beispielsweise zwei vordere Räder gelenkt sein und zwei hintere Räder ungelenkt sein. Alternativ können auch alle Räder gelenkt sein. Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung kann sowohl für ein gelenktes Rad als auch für ein ungelenktes Rad eingesetzt werden. Der Radträger ist insbesondere dazu eingerichtet, mit Hilfe eines Radlagers und einer Radnabe eines der Räder des Fahrzeugs drehbar zu lagern. Hierzu weist der Radträger einen Basis ab schnitt auf, welcher vorzugweise massiv ist. An dem Basis ab schnitt ist eine Ausnehmung oder ein Durchbruch zum Aufnehmen des Radlagers vorgesehen. Das Radlager kann mit dem Radträger verschraubt oder auf sonstige Art und Weise fest verbunden sein.

Der Bremssattel dient zur Aufnahme von Bremskolben und Bremsbelägen. Ferner kann in dem Bremssattel eine Bremsscheibe zumindest abschnittsweise aufgenommen sein. Hierzu weist der Bremssattel einen Aufnahme ab schnitt auf, welcher die Bremskolben, die Bremsbeläge und zumindest abschnittsweise die Bremsscheibe aufnimmt. Der Bremssattel kann Teil einer Bremsanlage des Fahrzeugs sein.

Der Radträger umfasst neben dem Basis ab schnitt bevorzugt einen Halsabschnitt und einen sich seitlich aus dem Basis ab schnitt heraus erstreckenden Armabschnitt. An dem Basis ab schnitt kann ein erster Anbindungsbereich zum Anbinden eines ersten oder unteren Querlenkers vorgesehen sein. An dem Armabschnitt kann ein zweiter Anbindungsbereich vorgesehen sein, welcher beispielsweise zur Anbindung einer Spurstange an die Radträger- und Bremssattelvorrichtung dient. Der Halsabschnitt kann einen dritten Anbindungsbereich umfassen, an welchem ein zweiter oder oberer Querlenker befestigt sein kann.

Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung ist ein einstückiges, insbesondere ein materialeinstückiges, Bauteil. "Einstückig" oder "einteilig" heißt vorliegend, dass die Radträger- und Bremssattelvorrichtung nicht aus voneinander getrennten Unterbauteilen zusammengesetzt ist, sondern dass der Radträger und der Bremssattel zusammen ein gemeinsames Bauteil, nämlich die Radträger- und Bremssattelvorrichtung, bilden. Das heißt insbesondere, dass der Radträger und der Bremssattel nicht zerstörungsfrei voneinander getrennt werden können.

"Materialeinstückig" bedeutet vorliegend, dass die Radträger- und Bremssattelvorrichtung durchgehend aus demselben Material gefertigt ist. Dies schließt jedoch nicht aus, dass die Radträger- und Bremssattelvorrichtung beispielsweise Einlegebauteile aufweisen kann, welche aus einem anderen Material gefertigt sind. Diese Einlegebauteile können beispielsweise in eine Gussform zum Gießen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung eingelegt werden.

Dass der Radträger und der Bremssattel zusammen ein einteiliges oder einstückiges "Gussbauteil" bilden, bedeutet vorliegend insbesondere, dass die Radträger- und Bremssattelvorrichtung mit Hilfe eines Gussverfahrens, wie beispielsweise eines Niederdruckgussverfahrens oder eines Schwerkraftgussverfahrens, hergestellt ist. Es können jedoch grundsätzlich beliebige Gussverfahren eingesetzt werden. Vorzugsweise ist die Radträger- und Bremssattelvorrichtung aus einer Aluminiumlegierung gefertigt. Es können jedoch auch Magnesiumlegierungen oder Stahllegierungen eingesetzt werden.

Der Hohlraum ist innerhalb der Radträger- und Bremssattelvorrichtung vorgesehen. Das heißt insbesondere, dass die Radträger- und Bremssattelvorrichtung den Hohlraum umschließt oder in sich einschließt. Der Hohlraum kann innerhalb des Radträgers und/oder innerhalb des Bremssattels vorgesehen sein. Das heißt, dass der Hohlraum nur innerhalb des Radträgers, nur innerhalb des Bremssattels oder sowohl innerhalb des Radträgers als auch innerhalb Bremssattels vorgesehen sein kann. Es können mehrere Hohlräume vorgesehen sein. Das heißt insbesondere, dass sowohl dem Radträger als auch dem Bremssattel jeweils ein gesonderter Hohlraum zugeordnet sein kann. Unter einem "Hohlraum" ist vorliegend ein von der Radträger- und Bremssattelvorrichtung umschlossener Bereich zu verstehen, welcher mit Hilfe einer Wand der Radträger- und Bremssattelvorrichtung, beispielsweise mit Hilfe der einleitend erwähnten Wand, von der Umgebung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung abgegrenzt ist. Der Hohlraum ist demgemäß zumindest abschnittsweise von der Wand umgeben. Die Wand umschließt den Hohlraum.

Im Gegensatz hierzu ist unter einer "Bohrung" oder einem "Durchbruch" eine Öffnung zu verstehen, welche beispielsweise eine Wand oder dergleichen mit ihrer gesamten Querschnittsfläche durchbricht. Das heißt insbesondere, dass eine derartige Bohrung oder ein derartiger Durchbruch vorliegend nicht als wie zuvor definierter "Hohlraum" zu verstehen ist. Der Hohlraum erstreckt sich innerhalb der Radträger- und Bremssattelvorrichtung ausgehend von dem vorzugsweise massiven Basis ab schnitt bis in den Halsabschnitt hinein. Der Halsabschnitt weist im Vergleich zu dem Basis ab schnitt eine kleinere Querschnittsfläche auf.

Der Radträger- und Bremssattelvorrichtung ist ein Koordinatensystem mit einer x-Richtung oder Längenrichtung, einer y-Richtung oder Hochrichtung und einer z-Richtung oder Tiefenrichtung zugeordnet. Die Richtungen sind senkrecht zueinander orientiert. Insbesondere erstreckt sich der Hohlraum in der Hochrichtung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung. Die Hochrichtung ist von dem ersten Anbindungsbereich beziehungsweise von dem zweiten Anbindungsbereich in Richtung des dritten Anbindungsbereichs orientiert. Entlang der Hochrichtung weist der Hohlraum bevorzugt seine größte geometrische Ausdehnung auf. Das heißt, dass die geometrische Ausdehnung des Hohlraums entlang der Hochrichtung größer als entlang der Längenrichtung und der Tiefenrichtung ist.

Die unterschiedlichen Oberflächenrauheiten können dadurch erzeugt werden, dass für einen Sandkern oder Salzkern, der zum Bilden des Hohlraums dient, ein Formsand oder Formsalz mit einer bestimmten Partikelgröße und/oder Partikel- geometrie ausgewählt wird. Beispielsweise wird bei der Innenseite ein Mittenrauwert Ra von 15 jim angestrebt. Demgemäß kann die Außenseite einen Mittenrauwert Ra von weniger als 15 jim aufweisen.

Dadurch, dass die Innenseite rauer als die Außenseite ist, wird eine Wärmeübertragungsoberfläche an der Innenseite vergrößert. Dies verbessert die Wärmeabfuhr von der Radträger- und Bremssattelvorrichtung mit Hilfe der Kühlluft. Die Wand kann Teil des Radträgers, insbesondere des Halsabschnitts, sein. Die Wand kann jedoch auch Teil des Bremssattels sein. Unter einer "Wand" ist vorliegend ein Bereich der Radträger- und Bremssattelvorrichtung zu verstehen, welcher den jeweiligen Hohlraum von der Umgebung abtrennt.

Gemäß einer Weiterbildung wird eine Radträger- und Bremssattelvorrichtung für ein Fahrzeug vor geschlagen. Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung umfasst einen Radträger und einen Bremssattel, wobei der Radträger und der Bremssattel zusammen die Radträger- und Bremssattelvorrichtung als einstückiges Gussbauteil bilden, wobei die Radträger- und Bremssattelvorrichtung einen Hohlraum umschließt, durch den Kühlluft zum Kühlen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung hin durchführbar ist, und wobei sich der Hohlraum ausgehend von einem Basis ab schnitt des Radträgers bis in einen Halsabschnitt des Radträgers hinein erstreckt und dabei verjüngt.

Gemäß einer Ausführungsform erstreckt sich der Hohlraum ausgehend von einem Basis ab schnitt des Radträgers bis in einen Halsabschnitt des Radträgers hinein und verjüngt sich dabei.

Dass sich der Hohlraum ausgehend von dem Basis ab schnitt in Richtung des Halsabschnitts "verjüngt", ist vorliegend dahingehend zu verstehen, dass ein Querschnitt oder eine Querschnittsfläche des Hohlraums ausgehend von dem Basis ab schnitt in Richtung des Halsabschnitts kleiner wird oder sich verkleinert. Das heißt insbesondere, dass der Hohlraum im Bereich des Basis ab Schnitts eine größere Querschnittsfläche als im Bereich des Halsabschnitts aufweist. Der Halsabschnitt kann aufgrund dieser Verjüngung oder Verengung des Hohlraums daher als Kamin fungieren. Hierdurch kann innerhalb des Halsabschnitts ein Kamineffekt erzeugt werden, welcher es im Stillstand des Fahrzeugs ermöglicht, dass warme Kühlluft ausgehend von dem Bremssattel in den Halsabschnitt hineinströmt, in diesem nach oben steigt und dort die Radträger- und Bremssattelvorrichtung über geeignete Öffnungen oder Durchbrüche, insbesondere Luftauslassöffnungen, verlässt. Dies ermöglicht eine Kühlung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung auch im Stillstand des Fahrzeugs.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Halsabschnitt gekrümmt, insbesondere bogenförmig gekrümmt.

Entlang der Hochrichtung betrachtet erstreckt sich der Halsabschnitt oberseitig aus dem Basis ab schnitt heraus. Der Halsabschnitt erstreckt sich entlang der Längenrichtung betrachtet vorzugsweise in Richtung des Bremssattels und kann zumindest abschnittsweise über den Bremssattel ragen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist in den Bremssattel ein Hydraulikkanal integriert, welcher einen ersten Doppelbremszylinder des Bremssattels mit einem zweiten Doppelbremszylinder des Bremssattels fluidisch verbindet.

Dass der Hydraulikkanal in den Bremssattel "integriert" ist, bedeutet vorliegend, dass der Hydraulikkanal innerhalb des Bremssattels verläuft und durch diesen hindurchgeführt ist. Der Hydraulikkanal kann beispielsweise mit Hilfe eines geeigneten Sandkerns oder Salzkerns erzeugt werden, der in die Gussform zum Herstellen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung eingelegt wird. Dadurch, dass der Hydraulikkanal in den Bremssattel integriert ist, kann auf externe Hydraulikleitungen oder Bremsflüssigkeitsleitungen verzichtet werden. Jeder Doppelbremszylinder kann eine erste Bohrung und ein zweite Bohrung aufweisen. In diesen Bohrungen können die zuvor erwähnten Bremskolben aufgenommen sein, mit deren Hilfe die Bremsbeläge aktuiert werden können. Beispielsweise sind die ersten Bohrungen oder die zweiten Bohrungen der beiden Doppelbremszylinder über den Hydraulikkanal in Fluidverbindung. Ferner kann auch zwischen der ersten Bohrung und der zweiten Bohrung jedes Doppelbremszylinders ein derartiger Hydraulikkanal vorgesehen sein, um die erste Bohrung und die zweite Bohrung fluidisch miteinander zu verbinden. Durch den Hydraulikkanal wird Bremsflüssigkeit geleitet. Es können mehrere Hydraulikkanäle vorgesehen sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Radträger- und Bremssattelvorrichtung einen ersten Hohlraum, der dem Radträger zugeordnet ist, und einen zweiten Hohlraum, der dem Bremssattel zugeordnet ist, auf.

Der erste Hohlraum ist innerhalb des Radträgers, insbesondere innerhalb des Halsabschnitts, angeordnet. Demgemäß ist der zweite Hohlraum innerhalb des Bremssattels platziert. Alternativ kann anstatt einem ersten Hohlraum und einem zweiten Hohlraum ein gemeinsamer Hohlraum vorgesehen sein, welcher sowohl innerhalb des Radträgers als auch innerhalb des Bremssattels vorgesehen ist.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der erste Hohlraum mit Hilfe einer Trennwand von dem zweiten Hohlraum getrennt, wobei die Trennwand einen Durchbruch aufweist, über welchen der erste Hohlraum und der zweite Hohlraum in Fluidverbindung sind.

Die Trennwand ist somit zwischen dem ersten Hohlraum und dem zweiten Hohlraum angeordnet. Die Trennwand kann eine beliebige Anzahl von Durchbrüchen aufweisen, durch welche Kühlluft von dem ersten Hohlraum in den zweiten Hohlraum oder umgekehrt strömen kann. Dass der erste Hohlraum und der zweite Hohlraum "in Fluidverbindung" sind, bedeutet vorliegend demgemäß insbesondere, dass die Kühlluft von dem ersten Hohlraum in den zweiten Hohlraum und umgekehrt strömen kann.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der zweite Hohlraum einen Boden, der von Kühlluft durchströmbar ist, auf.

Der Boden ist vorzugsweise senkrecht zu der zwischen dem ersten Hohlraum und dem zweiten Hohlraum vorgesehenen Trennwand angeordnet. Unter "senkrecht" ist vorliegend ein Winkel von 90° ± 10°, bevorzugt von 90° ± 5°, weiter bevorzugt von 90° ± 3°, weiter bevorzugt von 90° ± 1°, weiter bevorzugt von genau 90°, zu verstehen. Der Boden ist insbesondere dadurch mit der Kühlluft durchströmbar, dass der Boden eine Luftauslassöffnung aufweist, die aus dem zweiten Hohlraum ausmündet und in den Aufnahmeabschnitt des Bremssattels einmündet. Durch die in dem Boden des zweiten Hohlraums vorgesehene Luftauslassöffnung kann die Kühlluft aus dem zweiten Hohlraum zu dem Aufnahmeabschnitt des Bremssattels strömen. Die Luftauslassöffnung mündet hierzu in den Aufnahmeabschnitt ein. Die Luftauslassöffnung ist mit dem zweiten Hohlraum in Fluidverbindung und über den in der zwischen den Hohlräumen angeordneten Trennwand vorgesehenen Durchbruch mit dem ersten Hohlraum in Fluidverbindung.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Radträger eine Lufteinlassöffnung zum Einlassen von Kühlluft in den Hohlraum auf.

Es kann eine beliebige Anzahl von Lufteinlassöffnungen vorgesehen sein. Vorzugsweise ist die Lufteinlassöffnung an dem Halsabschnitt vorgesehen. Die Lufteinlassöffnung kann eine rechteckförmige Geometrie mit abgerundeten Ecken oder eine kreisrunde Geometrie aufweisen. Es können mehrere Lufteinlassöffnungen mit unterschiedlichen Geometrien vorgesehen sein. Wenn sich das Fahr- zeug bewegt, strömt die Kühlluft durch die Lufteinlassöffnung ein. Es kann eine Vielzahl von Luftauslassöffnungen vorgesehen sein, durch welche die Kühlluft wieder aus dem Hohlraum ausströmen kann. Diese Luftauslassöffnungen können an dem Halsabschnitt vorgesehen sein. Durch die Vielzahl an Lufteinlassöffnungen und die Vielzahl an Luftauslassöffnungen weist der Halsabschnitt insbesondere eine skelettartige oder fachwerkartige Struktur auf. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass die Lufteinlassöffnungen und/oder die Luftauslassöffnungen nur durch dünne Stege oder Materialstege voneinander getrennt sind.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist an der Lufteinlassöffnung ein zumindest abschnittsweise trichterförmiges Kühlluftführungselement vorgesehen.

Für den Fall, dass mehrere Lufteinlassöffnungen vorgesehen sind, kann das Kühlluftführungselement an einer der Lufteinlassöffnungen vorgesehen sein. Das Kühlluftführungselement kann eine an der Lufteinlassöffnung vorgesehene Fase oder Abschrägung sein. Das Kühlluftführungselement kann alternativ auch ein von der Radträger- und Bremssattelvorrichtung getrenntes Bauteil sein, das an der Radträger- und Bremssattelvorrichtung montiert wird. Das Kühlluftführungselement kann einen Trichterabschnitt zum Einlassen der Kühlluft, einen Kanalabschnitt zum Führen der Kühlluft und einen Ausströmabschnitt, aus dem die Kühlluft ausströmt, aufweisen. Der Trichterabschnitt ist vorzugsweise außerhalb der Radträger- und Bremssattelvorrichtung angeordnet. Das heißt insbesondere, dass der Trichterabschnitt aus der Radträger- und Bremssattelvorrichtung herausragen kann. Das Kühlluftführungselement kann beispielsweise in die Lufteinlassöffnung eingesteckt sein. Mit Hilfe des Kanalabschnitts kann die Kühlluft beispielsweise durch den ersten Hohlraum hindurch direkt in den zweiten Hohlraum eingeleitet werden. Der Kanalabschnitt kann somit durch den ersten Hohlraum hindurchführen. Der Ausströmabschnitt weist vorzugsweise eine abgeschrägte Stirnfläche oder Stirnseite auf. Diese Stirnfläche oder Stirnseite kann dazu eingerichtet sein, die Kühlluft direkt zu dem Durchbruch des Bodens des zweiten Hohlraums zu leiten. Das Kühlluftführungselement kann zusammen mit der Radträger- und Bremssattelvorrichtung auch ein einstückiges, insbesondere ein materialeinstückiges, Bauteil bilden. Das heißt, dass das Kühlluftführungselement mit Hilfe desselben Gussverfahrens hergestellt werden kann, mit dem auch die Radträger- und Bremssattelvorrichtung hergestellt wird. Das Kühlluftführungselement kann mit der Radträger- und Bremssattelvorrichtung auch verlötet oder verschweißt sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Bremssattel eine Luftauslassöffnung auf, welche in einen Aufnahmeabschnitt des Bremssattels einmündet, wobei die Luftauslassöffnung in Fluidverbindung mit dem Hohlraum ist.

Insbesondere ist die Luftauslassöffnung mit dem zweiten Hohlraum in Fluidverbindung, welcher wiederum in Fluidverbindung mit dem ersten Hohlraum ist. Mit Hilfe der Luftauslassöffnung kann der Bremsscheibe und den Bremsbelägen Kühlluft zugeführt werden, welche Wärme von dem Bremssattel, der Bremsscheibe und/oder den Bremsbelägen abführt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Aufnahmeabschnitt einen Durchbruch auf, mit dessen Hilfe Kühlluft aus dem Aufnahmeabschnitt herausförderbar ist.

Der Aufnahme ab schnitt kann eine beliebige Anzahl von Durchbrüchen aufweisen. Über diese Durchbrüche kann die erwärmte Kühlluft von dem Bremssattel weg in die Umgebung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung gefördert werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Radträger eine Luftauslassöffnung zum Auslassen von Kühlluft aus dem Hohlraum auf. Es kann eine beliebige Anzahl von Luftauslassöffnungen vorgesehen sein. Über die Luftauslassöffnung kann die über die Lufteinlassöffnung in den Hohlraum eingeströmte Luft den Hohlraum wieder verlassen. Vorzugsweise sind die Luftauslassöffnungen dem Radträger zugeordnet. Die Luftauslassöffnungen können insbesondere an dem Halsabschnitt vorgesehen sein. Die zuvor erwähnte skelettartige oder fachwerkartige Struktur des Halsabschnitts ergibt sich durch diese Auslassöffnung oder Auslassöffnungen und die Einlassöffnung oder Einlassöffnungen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist zwischen dem Radträger und dem Bremssattel ein Durchbruch vorgesehen, wobei der Radträger mit Hilfe eines zumindest abschnittsweise um den Durchbruch herumlaufenden Stegs mit dem Bremssattel verbunden ist.

Mit Hilfe des Durchbruchs kann eine Materialersparnis erzielt werden. Dies führt zu einer Gewichtsreduktion und einer Kostenreduktion. Der Steg wiederum versteift die Radträger- und Bremssattelvorrichtung, indem der Steg den Radträger mit dem Bremssattel verbindet.

Ferner wird ein Radträger- und Bremssattelmodul für ein Fahrzeug vorgeschla- gen. Das Radträger- und Bremssattelmodul umfasst eine derartige Radträger- und Bremssattelvorrichtung, ein Radlager zum drehbaren Lagern eines Rads des Fahrzeugs an der Radträger- und Bremssattelvorrichtung, eine Radnabe, mit der das Rad koppelbar ist, eine Bremsscheibe, die mit der Radnabe verbunden ist, einen ersten Bremsbelag und einen zweiten Bremsbelag, wobei die Bremsscheibe zwischen dem ersten Bremsbelag und dem zweiten Bremsbelag angeordnet ist.

Die Bremsscheibe ist vorzugsweise eine innenbelüftete Bremsscheibe. Beispielsweise kann die Bremsscheibe mit der Radnabe vernietet oder verschraubt sein. Das Radträger- und Bremssattelmodul umfasst ferner vorzugsweise wie zuvor erwähnte Bremskolben, die in den Bohrungen der Doppelbremszylinder aufgenommen sind.

Gemäß einer Ausführungsform weist der erste Bremsbelag und/oder der zweite Bremsbelag eine Ausnehmung auf, welche eine Verkippung der Bremsscheibe während einer Montage und einer Demontage derselben ermöglicht.

Dadurch, dass der Bremssattel unlösbar mit dem Radträger verbunden ist, ist keine Demontage des Bremssattels möglich. Daher ist zum Montieren und Demontieren der Bremsscheibe ein Verkippen derselben erforderlich. Damit die Bremsscheibe nicht mit einem der Bremsbeläge kollidiert, weist zumindest einer der Bremsbeläge eine derartige Ausnehmung auf. Die Ausnehmung kann als um die jeweilige Bremsscheibe umlaufende Ringnut ausgebildet sein. Es können auch beide Bremsbeläge jeweils eine derartige Ausnehmung aufweisen.

Die für die vorgeschlagene Radträger- und Bremssattelvorrichtung beschriebenen Ausführungsformen und Merkmale gelten für das vorgeschlagene Radträger- und Bremssattelmodul und umgekehrt entsprechend.

Weitere mögliche Implementierungen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung und/oder des Radträger- und Bremssattelmoduls umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Radträger- und Bremssattelvorrichtung und/oder des Radträger- und Bremssattelmoduls hinzufügen.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Radträger- und Bremssattelvorrichtung und/oder des Radträger- und Bremssattelmoduls sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispie- le der Radträger- und Bremssattelvorrichtung und/oder des Radträger- und Bremssattelmoduls. Im Weiteren werden die Radträger- und Bremssattelvorrichtung und/oder das Radträger- und Bremssattelmodul anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines F ahrzeugs!

Fig. 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Radträger- und Bremssattelvorrichtung für das F ahrzeug gemäß Fig. 1;

Fig. 3 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung gemäß Fig. 2;

Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung gemäß Fig. 2;

Fig. 5 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung gemäß Fig. 2;

Fig. 6 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung gemäß Fig. 2;

Fig. 7 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung gemäß Fig. 2;

Fig. 8 zeigt eine weitere schematische Schnittansicht der der Radträger- und Bremssattelvorrichtung gemäß Fig. 2; und Fig. 9 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform eines

Radträger- und Bremssattelmoduls für das Fahrzeug gemäß Fig. 1.

In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.

Die Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Fahrzeugs 1. Das Fahrzeug 1 ist ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen. Das Fahrzeug 1 kann auch ein Nutzfahrzeug, beispielsweise ein Lastkraftwagen, eine Erntemaschine oder eine Baumaschine, sein. Ferner kann das Fahrzeug 1 auch ein militärisches Fahrzeug sein. Nachfolgend wird jedoch davon ausgegangen, dass das F ahrzeug 1 ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, ist.

Das Fahrzeug 1 umfasst eine Karosserie 2, welche einen Fahrgastraum oder Fahrzeuginnenraum 3 des Fahrzeugs 1 umschließt. In dem Fahrzeuginnenraum 3 können sich ein F ahrer und F ahrgäste aufhalten. Die Karosserie 2 grenzt eine Umgebung 4 des Fahrzeugs 1 von dem Fahrzeuginnenraum 3 ab. Der Fahrzeuginnenraum 3 ist mit Hilfe von Türen von der Umgebung 4 her zugänglich.

Das Fahrzeug 1 umfasst ein Fahrwerk mit mehreren Rädern 5, 6. Die Anzahl der Räder 5, 6 ist grundsätzlich beliebig. Vorzugsweise weist das Fahrzeug 1 vier Räder 5, 6 auf. Das Fahrzeug 1 kann jedoch beispielsweise auch sechs Räder 5, 6 aufweisen. Die Räder 5, 6 sind Teil eines Fahrwerks des Fahrzeugs 1. Es können lediglich zwei Räder 5, 6 angetrieben sein. Es können jedoch auch alle Räder 5, 6 angetrieben sein. In diesem Fall ist das Fahrzeug 1 ein Allradfahrzeug. Das Fahrzeug 1 kann sich entlang und entgegen einer Fahrtrichtung F fortbewegen. Die Fig. 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 für das Fahrzeug 1. Die Fig. 3 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7. Nachfolgend wird auf die Fig. 2 und 3 gleichzeitig Bezug genommen.

Der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 ist ein Koordinatensystem mit einer x-Richtung oder Längenrichtung x, einer y-Richtung oder Hochrichtung y und einer z-Richtung oder Tiefenrichtung z zugeordnet. Die Richtungen x, y, z sind senkrecht zueinander orientiert.

Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 ist Teil des Fahrwerks des Fahrzeugs 1, insbesondere Teil einer Radaufhängung eines der Räder 5, 6. Das Fahrzeug 1 kann mehrere derartige Radträger- und Bremssattelvorrichtungen 7 aufweisen. Jedem Rad 5, 6 kann eine derartige Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 zugeordnet sein. Das heißt, dass das Fahrzeug 1 vier derartige Radträger- und Bremssattelvorrichtungen 7 aufweisen kann.

Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 kombiniert einen Radträger 8 mit einem Bremssattel 9. Der Radträger 8 und der Bremssattel 9 sind Teil der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7. Dabei bilden der Radträger 8 und der Bremssattel 9 ein einstückiges, insbesondere ein materialeinstückiges, Bauteil, nämlich die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7. Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 kann aus einer Aluminiumlegierung gefertigt sein. Es können jedoch auch andere Werkstoffe eingesetzt werden. Durch eine geeignete Materialwahl kann eine Kühlleistung erhöht werden.

"Einstückig" oder "einteilig" heißt hierbei, dass die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 nicht aus voneinander getrennten Unterbauteilen zusammengesetzt ist, sondern, dass der Radträger 8 und der Bremssattel 9 ineinander inte- griert und nicht voneinander trennbar sind. "Materialeinstückig" heißt dabei, dass die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 durchgehend aus demselben Material gefertigt ist. Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 ist somit ein monolithisches Bauteil. Beispielsweise ist die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 ein Niederdruckgussbauteil oder ein Schwerkraftgussbauteil.

Der Radträger 8 weist einen Basis ab schnitt 10 auf, an den der Bremssattel 9 angebunden ist. An dem Basis ab schnitt 10 ist ein gestufter Durchbruch 11 vorgesehen, der dazu eingerichtet ist, ein Radlager, beispielsweise in Form eines Wälzlagers, des jeweiligen Rads 5, 6 aufzunehmen. In der Orientierung der Fig. 2 und 3 erstreckt sich unterseitig aus dem Basis ab schnitt 10 ein erster Anbindungsbereich 12 heraus, an dem ein unterer Querlenker angebunden sein kann.

Aus dem Basis ab schnitt 10 erstreckt sich ferner ein Armabschnitt 13 heraus. An dem Armabschnitt 13 ist ein zweiter Anbindungsbereich 14 vorgesehen. An den zweiten Anbindungsbereich 14 kann eine Spurstange angebunden sein. In der Orientierung der Fig. 2 und 3 schließt sich oberseitig an den Basis ab schnitt 10 ein gekrümmter, insbesondere ein bogenförmig gekrümmter, Halsabschnitt 15 mit einem dritten Anbindungsbereich 16 an. An dem dritten Anbindungsbereich 16 kann ein oberer Querlenker angebunden sein.

Eine Vorderseite 17 der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 erstreckt sich von dem Armabschnitt 13 über den Basis ab schnitt 10 bis hin zu dem Halsabschnitt 15. An der Vorderseite 17 ist eine Vielzahl von Lufteinlassöffnungen 18 bis 21 vorgesehen, durch welche Kühlluft in die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 hineinströmen und wieder aus dieser herausströmen kann. Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 ist daher hohl. Beispielsweise ist die Lufteinlassöffnung 18 rechteckförmig mit abgerundeten Ecken. Die Lufteinlassöffnungen 19 bis 21 können rund sein. Grundsätzlich können die Lufteinlassöffnungen 18 bis 21 jedoch jede beliebige Geometrie aufweisen. Der Vorderseite 17 abgewandt weist die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 eine Rückseite 22 auf. Ferner umfasst die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 eine erste Seitenwand 23 mit einer Vielzahl von Luftauslassöffnungen 24, 25. Beispielsweise sind die Luftauslassöffnungen 24, 25 rechteckförmig mit abgerundeten Ecken. Die Luftauslassöffnungen 24, 25 können jedoch jede beliebige Geometrie aufweisen. Die Luftauslassöffnungen 24, 25 können mit den Lufteinlassöffnungen 18 bis 21 in Fluidverbindung sein.

Eine der ersten Seitenwand 23 abgewandte zweite Seitenwand 26 weist ebenfalls eine Vielzahl von Luftauslassöffnungen 27 bis 30 auf. Die Luftauslassöffnungen 27 bis 30 können jede beliebige Geometrie aufweisen. Die Luftauslassöffnungen 27 bis 30 stehen mit den Lufteinlassöffnungen 18 bis 21 und den Luftauslassöffnungen 24, 25 in Fluidverbindung.

An der zweiten Seitenwand 26 ist eine Vertiefung 31 vorgesehen. Die Vertiefung 31 umfasst einen Boden 32, welcher bezüglich der zweiten Seitenwand 26 zurückgesetzt ist. An dem Boden 32 ist der Durchbruch 11 vorgesehen. Eine Luftauslassöffnung 33 mündet in die Vertiefung 31 hinein. Die Luftauslassöffnung 33 kann mit den Lufteinlassöffnungen 18 bis 21 und den Luftauslassöffnungen 24, 25, 27 bis 30 in Fluidverbindung sein. Zwischen dem Radträger 8 und dem Bremssattel 9 ist ein Durchbruch 34 vorgesehen. Im Bereich des Durchbruchs 34 ist der Radträger 8 über einen Steg 35 mit dem Bremssattel 9 verbunden.

Der Bremssattel 9 weist einen Aufnahmeabschnitt 36 auf, der geeignet ist, Bremskolben, eine Bremsscheibe und Bremsbeläge zumindest teilweise aufzunehmen. Der Aufnahme ab schnitt 36 umfasst eine Ausnehmung 37, die geeignet ist, die Bremsbeläge und die Bremsscheibe zumindest abschnittsweise aufzunehmen. In die Ausnehmung 37 münden mehrere Durchbrüche 38 bis 42 ein, über welche die Ausnehmung 37 mit der Umgebung 4 in Fluidverbindung ist. In die Ausnehmung 37 mündet ferner eine Luftauslassöffnung 43 ein, die in Fluidverbindung mit den Lufteinlassöffnungen 18 bis 21 und den Luftauslassöffnungen 24, 25, 27 bis 30, 33 ist.

An dem Aufnahmeabschnitt 36 sind zwei einander gegenüberliegende Doppelbremszylinder 44, 45 vorgesehen. Jeder Doppelbremszylinder 44, 45 kann zwei Bremskolben aufnehmen. Hierzu kann jeder Doppelbremszylinder 44, 45 zwei kreiszylinderförmige Bohrungen 46, 47 aufweisen, in denen jeweils ein Bremskolben aufgenommen ist. Ein erster Doppelbremszylinder 44 erstreckt sich aus einer Seitenwand 48 des Aufnahmeabschnitts 36 heraus. Die Seitenwand 48 ist zu der ersten Seitenwand 23 versetzt angeordnet. Ein zweiter Doppelbremszylinder 45 erstreckt sich aus der zweiten Seitenwand 26 heraus.

Der zweite Doppelbremszylinder 45 weist einen Anschluss 49 zum Anschließen einer Bremsflüssigkeitsleitung auf. Der erste Doppelbremszylinder 44 kann ebenfalls einen derartigen Anschluss 49 aufweisen. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Jedem Doppelbremszylinder 44, 45 sind zwei Führungsschienen 50, 51 zugeordnet, an denen die Bremsbeläge geführt sind. Rückseitig, das heißt an der Rückseite 22, weist der Aufnahme ab schnitt 36 eine Öffnung 52 auf, durch welche beispielsweise die in dem Aufnahmeabschnitt 36 aufgenommenen Bremsbeläge zugänglich sind.

Die Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 auf Höhe der Doppelbremszylinder 44, 45.

Wie die Fig. 4 zeigt, ist innerhalb der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7, insbesondere innerhalb des Aufnahmeabschnitts 36 des Bremssattels 9 ein Hydraulikkanal 53 vorgesehen, der die beiden Bohrungen 47 der Doppelbremszylinder 44, 45 fluidisch miteinander verbindet. Ferner kann auch ein derartiger Hyd- raulikkanal 53 vorgesehen, welcher die beiden Bohrungen 46 fluidisch miteinander verbindet.

Darüber hinaus können die Bohrungen 46, 47 jedes Doppelbremszylinders 44, 45 miteinander in Fluidverbindung stehen. Durch den Hydraulikkanal 53 wird im Betrieb des Fahrzeugs 1 Bremsflüssigkeit geleitet. Der Hydraulikkanal 53 wird bei einem Gießen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 in die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 integriert. Auf zusätzliche Bremsflüssigkeitsleitungen, welche die Doppelbremszylinder 44, 45 miteinander verbinden, kann vorteilhafterweise verzichtet werden.

Die Fig. 5 und 6 zeigen jeweils eine weitere schematische perspektivische Ansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7. Nachfolgend wird auf die Fig. 5 und 6 gleichzeitig Bezug genommen.

In der Fig. 6 ist die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 teilweise geschnitten dargestellt. Der Radträger 8 umschließt einen ersten Hohlraum 54, der sich ausgehend von dem Basis ab schnitt 10 bis in den Halsabschnitt 15 hineinerstreckt. Der erste Hohlraum 54 ist über die Lufteinlassöffnungen 18 bis 21 und die Luftauslassöffnungen 24, 25, 27 bis 30, 33 her zugänglich.

Der Bremssattel 9 weist einen zweiten Hohlraum 55 auf, der von dem Bremssattel 9 umschlossen ist. Die Hohlräume 54, 55 sind durch eine Trennwand 56 voneinander getrennt. Die Trennwand 56 weist Durchbrüche 57, 58 auf, über welche die Hohlräume 54, 55 miteinander in Fluidverbindung sind. An einem Boden 59 des zweiten Hohlraums 55 ist die Luftauslassöffnung 43 vorgesehen, die in den Aufnahme ab schnitt 36 des Bremssattels 9 einmündet.

Insbesondere erstrecken sich die Hohlräume 54, 55 entlang der Hochrichtung y der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7. Die Hochrichtung y ist von dem ersten Anbindungsbereich 12 beziehungsweise von dem zweiten Anbindungsbereich 14 in Richtung des dritten Anbindungsbereichs 16 orientiert. Entlang der Hochrichtung y weist der jeweilige Hohlraum 54, 55 seine größte geometrische Ausdehnung auf. Das heißt, dass die geometrische Ausdehnung des jeweiligen Hohlraums 54, 55 entlang der Hochrichtung y größer als entlang der Längenrichtung x und der Tiefenrichtung z ist.

Wenn sich das Fahrzeug 1 entlang der Fahrtrichtung F fortbewegt, wird Kühlluft L über die Lufteinlassöffnungen 18 bis 21 in den ersten Hohlraum 54 hineingedrückt. An den Lufteinlassöffnungen 18 bis 21, insbesondere an der Lufteinlassöffnung 18, können Fasen vorgesehen sein, um so eine trichterförmige Eintrittsgeometrie zu schaffen, die das Einströmen der Kühlluft L in den ersten Hohlraum 54 erleichtert.

Die Kühlluft L kann dann über die Durchbrüche 57, 58 in den zweiten Hohlraum 55 einströmen und von dort über den Durchbruch 60 und die Luftauslassöffnung 43 in den Aufnahmeabschnitt 36 geleitet werden, um die zumindest teilweise in dem Aufnahme ab schnitt 36 aufgenommene Bremsscheibe, die Bremsbeläge und den Bremssattel 9 zu kühlen. Die Kühlluft L strömt entlang der Bremsscheibe und führt Wärme von dieser ab. Über die Durchbrüche 38 bis 42 kann die erwärmte Kühlluft L aus dem Bremssattel 9 ausströmen.

Optional kann ein Kühlluftführungselement 60 vorgesehen sein. Das Kühlluftführungselement 60 kann ein von der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 getrenntes Bauteil sein, das nach der Herstellung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 mit dieser verbunden wird. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Das Kühlluftführungselement 60 kann auch einstückig, insbesondere materialeinstückig, mit der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 ausgebildet sein. Das Kühlluftführungselement 60 ist in der Lufteinlassöffnung 18 aufgenommen und erstreckt sich durch den ersten Hohlraum 54 und den Durchbruch 57 hindurch bis in den zweiten Hohlraum 55 hinein. Das Kühlluftführungselement 60 umfasst einen Trichterabschnitt 61, einen sich an den Trichterabschnitt 61 anschließenden Kanalabschnitt 62 und einen sich an den Kanalabschnitt 62 anschließenden Ausströmabschnitt 63.

Der Trichterabschnitt 61 ist trichterförmig und ermöglicht ein erleichtertes Einströmen der Kühlluft L. Mit Hilfe des Kanalabschnitts 62 wird die Kühlluft L durch den ersten Hohlraum 54 hindurch bis in den zweiten Hohlraum 55 gefördert. Der Ausströmabschnitt 63 leitet die Kühlluft L direkt zu der Luftauslassöffnung 43. Hierzu ist der Ausströmabschnitt 63 stirnseitig abgeschrägt.

Die Fig. 7 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7.

In der Fig. 7 ist die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 teilweise geschnitten dargestellt. Das Fahrzeug 1 befindet sich nun im Stillstand, so dass die Kühlluft L nicht mehr durch eine Fahrbewegung des Fahrzeugs 1 zu Kühlungszwecken, wie zuvor erläutert, durch die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 hindurchgeleitet wird. Es ergibt sich jedoch eine, insbesondere umgekehrte, Luftströmung der Kühlluft L durch die Hohlräume 54, 55 und den Durchbruch 58 hindurch, die durch einen Kamineffekt erzeugt wird.

Die Fig. 8 zeigt eine weitere schematische Schnittansicht der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7.

Insbesondere zeigt die Fig. 8 einen Schnitt durch eine Wand 64 der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7. Die Wand 64 trennt beispielsweise den ersten Hohlraum 54 von der Umgebung 4. Die Wand 64 weist eine der Umgebung 4 zu- gewandte Außenseite 65, die dem ersten Hohlraum 54 abgewandt ist, und eine dem ersten Hohlraum 54 zugewandte Innenseite 66, die der Umgebung 4 abgewandt ist, auf. Die Außenseite 65 kann beispielsweise Teil der Vorderseite 17, der Rückseite 22 oder einer der Seitenwände 23, 26 sein.

Die Innenseite 66 weist im Vergleich zu der Außenseite 65 eine größere Rauheit auf. Beispielsweise kann bei der Innenseite 66 ein Mittenrauwert Ra von mindestens 15 pm angestrebt werden. Es wird somit an der Innenseite 66 eine gezielte Oberflächentextur oder Oberflächenstrukturierung vorgesehen. Die Innenseite 66 kann durch den verwendeten Formsand geprägt werden, welcher die Geometrie von Polyedern mit nicht wiederholbarer Struktur aufweisen kann. Die Oberflächenstrukturierung der Innenseite 66 vergrößert die Wärmeübertragungsoberfläche und verbessert somit die Wärmeabfuhr.

Die Fig. 9 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform eines Radträger- und Bremssattelmoduls 67.

Das Radträger- und Bremssattelmodul 67 umfasst eine wie zuvor erwähnte Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7, ein Radlager 68 das zumindest abschnittsweise in dem Durchbruch 11 des Radträgers 8 aufgenommen ist, eine Radnabe 69 und eine Bremsscheibe 70, welche mit der Radnabe 69 fest verbunden ist. Die Bremsscheibe 70 kann eine innenbelüftete Bremsscheibe sein. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Bremsscheibe 70 weist zwei einander abgewandte Oberflächen 71, 72 auf, die beschichtet sein können. Es kann eine verschleißfreie Oberflächenbeschichtung vorgesehen sein. Dies bewirkt den Entfall von Wartungsarbeiten und ist somit eine Lösung über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs 1. Damit wird die Summe von Fahrzeug- und Betriebskosten gesenkt und die Nutzungsdauer erhöht. Ferner weist das Radträger- und Bremssattelmodul 67 zwei Bremsbeläge 73, 74 auf. Ein erster Bremsbelag 73 ist der Oberfläche 71 zugeordnet. Ein zweiter Bremsbelag 74 ist der Oberfläche 72 zugeordnet. Zum Abbremsen des jeweiligen Rads 5, 6 werden die Bremsbeläge 73, 74 mit Hilfe der in den Doppelbremszylindern 44, 45 aufgenommenen Bremskolben gegen die Bremsscheibe 70 gefahren.

Zum Montieren und Demontieren der Bremsscheibe 70 weisen die Bremsbeläge

73, 74 jeweils eine Ausnehmung 75, 76 auf. Die Ausnehmungen 75, 76 erlauben ein Verkippen der Bremsscheibe 70 bei deren Montage und Demontage. Die Bremsscheibe 70 kollidiert somit nicht mit den Bremsbelägen 73, 74 und ein Verklemmen der Bremsscheibe 70 wird zuverlässig verhindert.

Mit der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 können eine Verbesserung des Fahrverhaltens und reduzierte Geräuschemissionen erzielt werden. Es entfällt eine Montage des Radträgers 8 und des Bremssattels 9. Es können Schrauben, Leitungen oder dergleichen eingespart werden. Es wird eine verbesserte Kühlung des Bremssattels 9, der Bremsscheibe 70 und/oder der Bremsbeläge 73, 74 erzielt.

Es erfolgt eine homogenere Wärmeverteilung und eine bessere Abführung der Wärme aus kritischen Zonen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7. Die Kühlluft L kann gezielt zugeführt werden. Es erfolgt eine gezielte Abführung von Abwärme des Bremssattels 9, der Bremsscheibe 70 und/oder der Bremsbeläge 73,

74. Dadurch, dass der Hydraulikkanal 53 in den Bremssattel 9 integriert ist, kann auf eine externe Bremsflüssigkeitsleitung verzichtet werden. Das Radträger- und Bremssattelmodul 67 ist ein wartungsfreies Lebensdauermodul des Fahrzeugs 1.

Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 wird in einem Stück gegossen und bearbeitet. Durch die verbesserte Steifigkeit ist die Radträger- und Bremssattel- Vorrichtung 7 im Gesamtgewicht reduziert. Insgesamt wird durch die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 eine Reduzierung des Fahrzeuggewichtes, insbesondere der ungefederten Massen, und eine Verbesserung des F ahrverhaltens erzielt. Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 reduziert direkt den Energieverbrauch des Fahrzeugs 1. Die höhere Steifigkeit führt auch zu einer Verbesserung der Radführung.

Mit Hilfe der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 kann eine Senkung der Gesamtkosten, wie beispielsweise in der Herstellung, Beschaffung, Logistik, Montage oder dergleichen, erzielt werden. Es erfolgt eine Verbesserung der CO2- Bilanz, indem der Radträger 8 und der Bremssattel 9 nicht in zwei weit auseinanderliegenden Werken, sondern in einem Guss an einem Ort hergestellt werden können. Das betrifft das Gießen selbst, eine erforderliche Wärmebehandlung, indem nur ein Wärmebehandlungsvorgang notwendig ist, und auch eine abschließende Bearbeitung der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7.

Es ist nur ein Transportvorgang von einem Lieferanten zum Kunden erforderlich. Es entfällt der Transport für einen gesonderten Bremssattel, für Verbindungsschrauben, für Unterlegscheiben und für Bremsflüssigkeitsleitungen. Im Fahrzeugwerk wird damit auch nur ein Logistikweg benötigt. Die Energieeinsparung und damit die Reduktion von CO2 -Emissionen ist durch die Zusammenfassung der Prozesse erheblich. Die thermische Belastbarkeit wird erhöht. Die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 kann kleiner und leichter ausgeführt werden. Die Gewichtsreduzierung wirkt sich direkt in geringerem Kraftstoffverbrauch und Energieverbrauch aus.

Der Bremssattel 9 hat eine maximal große Anbindungsquerschnittsfläche zu dem Radträger 8. Hierdurch wird eine optimierte Wärmeabfuhr von dem Bremssattel 9 in den Radträger 8 gewährleistet. Diese Anbindungsquerschnittsfläche sorgt für eine gleichmäßigere Wärmeverteilung in der Radträger- und Bremssattelvor- richtung 7. Ferner wird auch die Wärmeableitung aus kritischen Bereichen, wie beispielsweise den Bremsbelägen 73, 74 oder der Bremsflüssigkeit, deutlich verbessert.

Zum Herstellen der Hohlräume 54, 55 werden Sandkerne oder Salzkerne in die Gussform zum Herstellen der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 eingelegt. Diese Sandkerne werden anschließend zerstört und hinterlassen den jeweiligen Hohlraum 54, 55. Für den Fall, dass Salzkerne vorgesehen sind, können diese anschließend ausgespült werden und hinterlassen den jeweiligen Hohlraum 54, 55.

Die Hohlräume 54, 55 haben zum einen den Zweck der Gewichtsreduzierung. Zum anderen dienen die Hohlräume 54, 55 bei entsprechender Anordnung und/oder Geometrie als Kühlkanäle. Diese Kühlkanäle können ersatzweise auch durch in die Hohlräume 54, 55 eingesetzte Luftführungen aus Kunststoff oder anderen Materialien gestaltet werden. Die Ausrichtung, Form und/oder Positionierung wird von den jeweiligen Fahrzeugverhältnissen bestimmt.

Die Hohlräume 54, 55 im Inneren der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 werden durch eine gezielte Oberflächentextur der Innenseite 66 und Luftführungen zur Abfuhr der Bremswärme genutzt. Die Innenseite 66 kann durch den verwendeten Formsand geprägt werden, welcher Sandkörner in Form von Polyedern mit nicht wiederholbarer Struktur aufweisen kann. Der verwendete Formsand wird insbesondere bewusst grob ausgewählt, um die Oberflächenstrukturierung der Innenseite 66 herzustellen. Das eröffnet weitere Freiheiten in der Gestaltung von Form und Größe des Radträgers 8 und/oder des Bremssattels 9.

Der zweite Hohlraum 55 führt entlang der Fahrtrichtung F betrachtet von vorne horizontal durch die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7. Hierbei wird die Kühlluft L mit Hilfe des Kühlluftführungselements 60 durch den ersten Hohl- raum 54 geführt. Die Kühlluft L tritt dann aus der Luftauslassöffnung 43 in den Aufnahme ab schnitt 36 des Bremssattels 9 wieder aus. Der zweite Hohlraum 55 dient dann während der F ahrt des F ahrzeugs 1 zur Kühlung von Bremsscheibe 70 und Bremssattel 9, indem die Bremsscheibe 70 sowie der Bremssattel 9 mit der Kühlluft L angeströmt und/oder durchströmt werden.

Der mit dem zweiten Hohlraum 55 in Fluidverbindung stehende erste Hohlraum 54 führt durch den hohlen Halsabschnitt 15 des Radträgers 8 und tritt an einem oberen Ende des Hals ab Schnitts 15 im Bereich des dritten Anbindungsbereichs 16 wieder aus. Der erste Hohlraum 54 dient somit der Abführung von Wärme im Stand des Fahrzeugs 1. Hierbei wird durch den Kamineffekt des Halsabschnitts 15 die erwärmte Kühlluft L durch den Halsabschnitt 15 aus dem Bereich des Bremssattels 9 abgesaugt, durch den Halsabschnitt 15 durchgeleitet und durch die Luftauslassöffnungen 24, 25, 27 bis 30 des Halsabschnitts 15 abgeführt.

Innerhalb der Hohlräume 54, 55 können Kühlkanäle durch Stege ausgebildet werden. Diese Stege ermöglichen eine gewollte Luftführung im Inneren des jeweiligen Hohlraums 54, 55. Die Stege können, beispielsweise in Form der Trennwand 56, auch direkt eingegossen werden. Eine Finne kann dazu dienen ein teilintegriertes Ankerblech an der Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 zu realisieren. Bei geringen Platzverhältnissen oder der Anforderung an eine höhere Festigkeit kann es erforderlich sein, die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 lokal zu verstärken. Hierzu können Einlegeteile aus einem anderen Material, wie beispielsweise Stahl, in die Gussform eingelegt werden und mit dem Material, aus dem die Radträger- und Bremssattelvorrichtung 7 gefertigt ist, umgossen werden.

Obwohl die vorhegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar. BEZUGSZEICHENLISTE F ahrzeug Karosserie F ahrzeuginnenraum Umgebung Rad Rad Radträger- und Bremssattelvorrichtung Radträger Bremssattel Basis ab schnitt Durchbruch Anbindungsbereich Arm ab schnitt Anbindungsbereich Halsabschnitt Anbindungsbereich Vorderseite Lufteinlassöffnung Lufteinlassöffnung Lufteinlassöffnung Lufteinlassöffnung Rückseite Seitenwand Luftauslassöffnung Luftauslassöffnung Seitenwand Luftauslassöffnung Luftauslassöffnung 29 Luftauslassöffnung

30 Luftauslassöffnung

31 Vertiefung

32 Boden 33 Luftauslassöffnung

34 Durchbruch

35 Steg

36 Aufnahmeabschnitt

37 Ausnehmung 38 Durchbruch

39 Durchbruch

40 Durchbruch

41 Durchbruch

42 Durchbruch 43 Luftauslassöffnung

44 Doppelbremszylinder

45 Doppelbremszylinder

46 Bohrung

47 Bohrung 48 Seitenwand

49 Anschluss

50 Führungsschiene

51 Führungsschiene

52 Öffnung 53 Hydraulikkanal

54 Hohlraum

55 Hohlraum

56 Trennwand

57 Durchbruch 58 Durchbruch 59 Boden

60 Kühlluftführungselement

61 Trichterabschnitt

62 Kanalabschnitt

63 Ausströmabschnitt

64 Wand

65 Außenseite

66 Innenseite

67 Radträger- und Bremssattelmodul

68 Radlager

69 Radnabe

70 Bremsscheibe

71 Oberfläche

72 Oberfläche

73 Bremsbelag

74 Bremsbelag

75 Ausnehmung

76 Ausnehmung

F F ahrtrichtung

L Kühlluft x Längenrichtung y Hochrichtung z Tiefenrichtung