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Title:
HYBRID CLOCKING METHOD FOR SINGLE-PHASE TRANSFORMER-FREE NETWORK INVERTERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/046565
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a transformer-free inverter (1) comprising a first half bridge (HB1) and a second half bridge (HB2) which are parallel to each other and are arranged so as to form an intermediate circuit (DCL) between DC terminals (2, 3) of the inverter (1) and each of the bridge outputs (Br1, Br2) of which is connected to an inverter (1) AC output (AC1, AC2) paired with the corresponding half bridge (HB1, HB2) via a respective filter choke (L1, L2). The AC outputs (AC1, AC2) are connected to a grid (5), and a filter capacitor network (4), which is coupled to the intermediate circuit (DCL) in a low-impedance manner, is arranged between the AC outputs (AC1, AC2). The method has the steps of operating the two half bridges (HB1, HB2) of the inverter (1) using a unipolar clocking method and determining a value of a grid-frequency discharge current at the DC terminals (2, 3) of the inverter (1). The method is characterized in that the two half bridges (HB1, HB2) of the inverter (1) are operated using a discharge current-reducing clocking method if the discharge current value exceeds a threshold. The first half bridge (HB1) provides an alternating voltage at the AC output (AC1) paired with the first half bridge, wherein an amplitude of the alternating voltage is less than 50% of the amplitude of a voltage amplitude of the grid (5), and the second half bridge (HB2) provides a differential voltage between the grid voltage and the voltage provided by the first half bridge (HB1) at the AC output (AC2) paired with the second half bridge. The invention likewise relates to an inverter designed to carry out the method.

Inventors:
MUELLER BURKARD (DE)
RIGBERS KLAUS (DE)
VOGT WILFRIED (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/072394
Publication Date:
March 15, 2018
Filing Date:
September 06, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SMA SOLAR TECHNOLOGY AG (DE)
International Classes:
H02M7/5387; H02J3/38; H02M1/12
Foreign References:
CN104300811A2015-01-21
EP2237404A12010-10-06
Other References:
EUGENIO GUBIÁ ET AL: "EMI filter inductor size for transformerless PV systems based on the full bridge structure", POWER ELECTRONICS AND MOTION CONTROL CONFERENCE (EPE/PEMC), 2010 14TH INTERNATIONAL, IEEE, PISCATAWAY, NJ, USA, 6 September 2010 (2010-09-06), pages S9 - 1, XP031778300, ISBN: 978-1-4244-7856-9
TANG YI ET AL: "Highly Reliable Transformerless Photovoltaic Inverters With Leakage Current and Pulsating Power Elimination", IEEE TRANSACTIONS ON INDUSTRIAL ELECTRONICS, IEEE SERVICE CENTER, PISCATAWAY, NJ, USA, vol. 63, no. 2, 1 February 2016 (2016-02-01), pages 1016 - 1026, XP011591266, ISSN: 0278-0046, [retrieved on 20160108], DOI: 10.1109/TIE.2015.2477802
WU TSAI-FU ET AL: "Combined Unipolar and Bipolar PWM for Current Distortion Improvement During Power Compensation", IEEE TRANSACTIONS ON POWER ELECTRONICS, INSTITUTE OF ELECTRICAL AND ELECTRONICS ENGINEERS, USA, vol. 29, no. 4, 1 April 2014 (2014-04-01), pages 1702 - 1709, XP011529938, ISSN: 0885-8993, [retrieved on 20131015], DOI: 10.1109/TPEL.2013.2265399
JIANHUA WANG ET AL.: "rom H4, H5 to H6 - Standardization of Full-Bridge Single Phase Photovoltaic Inverter Topologies without Ground Leakage Current Issue", IEEE ENERGY CONVERSION CONGRESS AND EXPOSITION (ECCE, 2012
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zum Betrieb eines transformatorlosen Wechselrichters (1 ) mit einer ersten Halbbrücke (HB1 ) und einer zweiten Halbbrücke (HB2), die parallel zueinander und zu einem Zwischenkreis (DCL) zwischen DC-Anschlüssen (2, 3) des Wechselrichters (1 ) angeordnet sind und deren Brückenausgang (Br1 , Br2) jeweils über eine

Filterdrossel (L1 , L2) mit einem der entsprechenden Halbbrücke (HB1 , HB2) zugeordneten AC-Ausgang (AC1 , AC2) des Wechselrichters (1 ) verbunden ist, wobei die AC-Ausgänge (AC1 , AC2) mit einem Netz (5) verbunden sind, und wobei zwischen den AC-Ausgängen (AC1 , AC2) ein niederimpedant mit dem Zwischenkreis (DCL) gekoppeltes Netzwerk (4) von Filterkondensatoren angeordnet ist, umfassend die Schritte:

- Betreiben der beiden Halbbrücken (HB1 , HB2) des Wechselrichters (1 ) mit einem unipolaren Taktverfahren, und

- Bestimmen eines Wertes eines netzfrequenten Ableitstroms an den DC- Anschlüssen (2, 3) des Wechselrichters (1 ),

dadurch gekennzeichnet, dass

bei Überschreiten eines Grenzwertes durch den Ableitstromwert die beiden

Halbbrücken (HB1 , HB2) des Wechselrichters (1 ) mit einem ableitstromreduzierenden Taktverfahren betrieben werden, in dem die erste Halbbrücke (HB1 ) eine

Wechselspannung an dem ihr zugeordneten AC-Ausgang (AC1 ) bereitstellt, wobei eine Amplitude der Wechselspannung weniger als 50% der Amplitude einer

Spannungsamplitude des Netzes (5) beträgt und die zweite Halbbrücke (HB2) eine Differenzspannung zwischen der Netzspannung und der von der ersten Halbbrücke (HB1 ) bereitgestellten Spannung an dem ihr zugeordneten AC-Ausgang (AC2) bereitstellt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die von den Halbbrücken (HB1 , HB2)

bereitgestellten Wechselspannungen jeweils Sinusspannungen sind.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Amplitude der von der ersten

Halbbrücke (HB1 ) bereitgestellten Wechselspannung in Abhängigkeit des

Ableitstromwertes gewählt wird, insbesondere die Amplitude mit höherem

Ableitstromwert geringer gewählt wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Amplitude der von der zweiten Halbbrücke (HB2) bereitgestellten Wechselspannung in Abhängigkeit einer an den DC-Anschlüssen (2, 3) anliegenden Spannung gewählt wird.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der der ersten

Halbbrücke (HB1 ) zugeordnete AC-Ausgang (AC1 ) mit einem N-Leiter des Netzes (5) verbunden ist.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei bei Überschreiten des Grenzwertes durch den Ableitstromwert weiterhin eine an den DC-Anschlüssen (2, 3) anliegende Gleichspannung durch Ansteuern eines eingangsseitigen DC/DC- Wandlers (BC) erhöht wird.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei bei Überschreiten des Grenzwertes durch den Ableitstromwert eine der Halbbrücken (HB1 , HB2) gesteuert betrieben und die andere der Halbbrücken (HB1 , HB2) geregelt betrieben wird.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Halbbrücke (HB1 ) und die zweite Halbbrücke (HB2) synchron zueinander betrieben werden.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Halbbrücke (HB1 ) und die zweite Halbbrücke (HB2) unabhängig voneinander, insbesondere mit unterschiedlichen Taktfrequenzen betrieben werden.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine maximale

Wechselrichterleistung während des Betriebs mit dem ersten Taktverfahren auf einen höheren Wert begrenzt wird als mit dem zweiten Taktverfahren.

1 1 . Transformatorloser Wechselrichter (1 ) mit einer ersten Halbbrücke (HB1 ) und einer zweiten Halbbrücke (HB2), die parallel zueinander und zu einem Zwischenkreis (DCL) zwischen DC-Anschlüssen (2, 3) des Wechselrichters (1 ) angeordnet sind und deren Brückenausgang (Br1 , Br2) jeweils über eine Filterdrossel (L1 , L2) mit einem der entsprechenden Halbbrücke (HB1 , HB2) zugeordneten AC-Ausgang (AC1 , AC2) des Wechselrichters (1 ) verbunden ist, wobei die AC-Ausgänge (AC1 , AC2) mit einem Netz (5) verbunden sind, und wobei zwischen den AC-Ausgängen (AC1 , AC2) ein niederimpedant mit dem Zwischenkreis (DCL) gekoppeltes Netzwerk (4) von Filterkondensatoren angeordnet ist, eingerichtet zum Betrieb mit einem Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche.

12. Wechselrichter (1 ) nach Anspruch 1 1 , wobei das Netzwerk (4) eine Serienschaltung von zwei Filterkondensatoren umfasst, deren Mittelpunkt mit einem der DC- Anschlüsse (2, 3) oder mit einem Mittelpunkt eines als geteilter Zwischenkreis gestalteten Zwischenkreises (DCL) verbunden ist.

13. Wechselrichter (1 ) nach Anspruch 1 1 oder 12, wobei die Filterdrosseln (L1 , L2) der AC-Ausgänge (AC1 , AC2) nicht magnetisch gekoppelt sind.

14. Wechselrichter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13, aufweisend eine der

Brückentopologien H4, H5, H6, H6Q und HERIC.

15. Wechselrichter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 1 bis 14, wobei nur ein Stromsensor (CS) zur Bestimmung des AC-Ausgangsstroms vorgesehen ist, der insbesondere an dem der zweiten Halbbrücke (HB2) zugeordneten AC-Ausgang (AC1 , AC2) angeordnet ist.

16. Wechselrichter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 1 bis 15, weiterhin aufweisend einen DC/DC-Wandler (BC), insbesondere einen Hochsetzsteller, dessen Ausgang mit den DC-Anschlüssen (2, 3) verbunden ist.

Description:
HYBRIDES TAKTVERFAHREN FÜR TRANSFORMATORLOSEN

EINPHASEN NETZWECHSELRICHTER

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Wechselrichters, sowie einen

Wechselrichter.

Wechselrichter werden in photovoltaischen (PV-)Anlagen zur Umwandlung von als

Gleichstrom von Solarmodulen bereitgestellter Leistung in Wechselstrom eingesetzt, um diese in ein Netz einspeisen zu können. Typischerweise wird die von einer Vielzahl von Solarmodulen gemeinsam erzeugte Leistung durch einen Wechselrichter in

Wechselspannung umgewandelt, wobei transformatorlose Wechselrichter eine besonders effiziente Umwandlung erlauben. Insbesondere einphasig einspeisende transformatorlose Wechselrichter mit Vollbrückentopologie erlauben während des Betriebs der Regel keine Erdung der Solarmodule, weil sich der Potentialbezug gegenüber Erdpotential mit der Netzfrequenz ändert. Diese netzfrequente Potentialänderung führt in Verbindung mit konstruktionsbedingten Ableitkapazitäten an den Solarmodulen zu Ableitströmen, deren Amplitude zum Beispiel bei Regen erhöhte Werte annehmen kann. PV-Anlagen weisen aus Gründen der Betriebssicherheit Differenzstromsensoren auf. Da sich der Ableitstrom mit dem Fehlerstrom der Anlage überlagert und zu einem durch die Differenzstromsensoren gemessenen Fehlerstromwert beiträgt, kann ein erhöhter Ableitstrom zu einer frühzeitigen Auslösung von auf Fehlerstrommessungen beruhenden Schutzmechanismen führen, wodurch sich die PV-Anlage selbstständig abschaltet, obwohl ein sicherer Betrieb weiterhin möglich wäre.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Betriebsverfahren für einen

transformatorlosen Vollbrückenwechselrichter aufzuzeigen, das einer Erhöhung des

Ableitstromes entgegenwirkt. Entsprechend soll ein Wechselrichter aufgezeigt werden, der bei der Bestimmung von Fehlerströmen unempfindlicher gegenüber dem Einfluss einer hohen Ableitkapazität ist.

Diese Aufgabe wird durch das Verfahren des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Die auf diesen Anspruch zurückbezogenen abhängigen Verfahrensansprüche zeigen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung auf. Weiterhin wird die Aufgabe durch einen

Wechselrichter des nebengeordneten Vorrichtungsanspruchs 1 1 gelöst, wobei die auf diesen Anspruch zurückbezogenen abhängigen Vorrichtungsansprüche weitere Ausführungsformen der Erfindung darstellen. Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines transformatorlosen

Vollbrücken-Wechselrichters mit einer ersten Halbbrücke und einer zweiten Halbbrücke, die parallel zueinander und zu einem Zwischenkreis zwischen DC-Anschlüssen des

Wechselrichters angeordnet sind und deren Brückenausgang jeweils über eine Filterdrossel mit einem der entsprechenden Halbbrücke zugeordneten AC-Ausgang des Wechselrichters verbunden ist, wobei die AC-Ausgänge mit einem Netz verbunden sind, und wobei zwischen den AC-Ausgängen ein niederimpedant mit dem Zwischenkreis gekoppeltes Netzwerk von Filterkondensatoren angeordnet ist. Das Verfahren umfasst die Schritte Betreiben der beiden Halbbrücken des Wechselrichters mit einem unipolaren ersten Taktverfahren und Bestimmen eines Wertes eines netzfrequenten Ableitstroms an den DC-Anschlüssen des

Wechselrichters. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten eines Grenzwertes durch den Ableitstromwert die beiden Halbbrücken des Wechselrichters mit einem ableitstromreduzierenden zweiten Taktverfahren betrieben werden, in dem die erste Halbbrücke eine Wechselspannung an dem ihr zugeordneten AC-Ausgang bereitstellt, wobei eine Amplitude der Wechselspannung weniger als 50% der Amplitude einer

Spannungsamplitude des Netzes beträgt und die zweite Halbbrücke eine Differenzspannung zwischen der Netzspannung und der von der ersten Halbbrücke bereitgestellten Spannung an dem ihr zugeordneten AC-Ausgang bereitstellt. Das unipolare Taktverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Wechselrichter während eines Zeitraums, dessen Dauer der Dauer einer Netzhalbwelle entspricht, so betrieben wird, dass nur eine der Halbbrücken getaktet wird.

Bevorzugt sind die von den Halbbrücken bereitgestellten Wechselspannungen jeweils Sinusspannungen, es sind jedoch auch beliebige andere Spannungsverläufe denkbar, bei denen die Kombination der von der ersten Halbbrücke und der zweiten Halbbrücke bereitgestellten Spannungsverläufe dem Spannungsverlauf der Netzspannung entspricht.

Vorteilhafterweise wird die Amplitude der von der ersten Halbbrücke bereitgestellten

Wechselspannung in Abhängigkeit des Ableitstromwertes gewählt. Bevorzugt wird die Amplitude der von der ersten Halbbrücke bereitgestellten Wechselspannung umso geringer gewählt, je höher der Ableitstromwert ist. Hierdurch ergibt sich eine entsprechende

Verringerung der Amplitude der Potenzialschwankung an den Anschlüssen eines mit dem Wechselrichter verbundenen Generators, so dass einer Erhöhung des Ableitstromwertes entgegengewirkt wird oder diese Erhöhung sogar gänzlich vermieden wird. In einer speziellen Ausführungsform wird die Amplitude so geregelt, dass ein Maximalwert des Ableitstroms nicht überschritten wird.

Es ist von Vorteil, den der ersten Halbbrücke zugeordneten AC-Ausgang mit einem

Neutralleiter des Netzes und den der zweiten Halbbrücke zugeordneten AC-Ausgang mit dem Phasenleiter zu verbinden. Dies kann zum Beispiel dadurch sichergestellt werden, dass eine Installationsvorschrift lautet, dass einer der AC-Anschlüsse mit dem Neutralleiter zu verbinden ist. Alternativ kann die Zuordnung einmalig oder regelmäßig geprüft werden, indem der Wechselrichter die Spannungen an den AC-Ausgängen gegenüber Erde misst und aufgrund dieser Messung bestimmt, welcher der beiden AC-Ausgänge mit dem

Neutralleiter des Netzes verbunden ist. Die Zuordnung der im Wechselrichter vorhandenen Halbbrücken als erste Halbbrücke und zweite Halbbrücke kann dann entsprechend gewählt oder auf eine falsche Verbindung hingewiesen werden. Alternativ ist es aber auch denkbar, dass der Wechselrichter bestimmt, ob durch den Wechsel vom ersten Taktverfahren zum zweiten Taktverfahren ein Anstieg oder ein Abfall des Ableitstromwertes erreicht wird und in dem Fall, dass der Ableitstromwert ansteigt, die Zuordnung der Halbbrücken des

Wechselrichters als erste Halbbrücke und zweite Halbbrücke austauscht.

Ergänzend zum Wechsel des Taktverfahrens kann der Wechselrichter bei Überschreiten des Grenzwertes durch den Ableitstromwert weiterhin eine an den DC-Anschlüssen anliegende Gleichspannung durch Ansteuern eines eingangsseitigen DC/DC-Wandlers erhöhen. Der DC/DC-Wandler kann hierbei als Hochsetzsteller oder als Tiefsetzsteller wirken und insbesondere die angeschlossenen Solarmodule trotz geänderter Gleichspannung an den DC-Anschlüssen im MPP (Maximum Power Point) halten. Durch die erhöhte Gleichspannung an den DC-Anschlüssen kann mit der zweiten Halbbrücke eine höhere Teilspannung gestellt werden, sodass die erste Halbbrücke nur einen kleineren Anteil der Netzspannung stellen muss und damit weniger Ableitstrom hervorgerufen wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei Überschreiten des Grenzwertes durch den Ableitstromwert eine der Halbbrücken gesteuert betrieben und die andere der Halbbrücken geregelt betrieben. Bevorzugt wird hierbei die erste Halbbrücke gesteuert betrieben. Ein gesteuerter Betrieb kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass ein vorgegebenes Taktmuster beziehungsweise ein vorgegebener Verlauf des Tastgrades zur Ansteuerung der Halbbrücke verwendet wird, ohne dass eine an dem Brückenausgang anliegende Spannung oder ein dort fließender Strom berücksichtigt wird. In diesem Fall stellt die geregelt betriebene Halbbrücke den gewünschten Netzstrom ein.

In einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens werden die erste Halbbrücke und die zweite Halbbrücke synchron zueinander betrieben, also mit gleicher Taktfrequenz beziehungsweise mit festem Zeitbezug zwischen Schaltzeitpunkte der ersten und der zweiten. Dabei können als Schaltzeitpunkte z.B. die Einschaltzeitpunkte oder die Ausschaltzeitpunkte oder der Mittelpunkt der Einschaltdauer zweier Schalter der beiden Halbbrücken gewählt werden. Es ist aber ebenfalls denkbar, die zwei Halbbrücken unabhängig voneinander und sogar mit unterschiedlichen Taktfrequenzen zu betreiben.

Da ein Betrieb des Wechselrichters im zweiten Taktverfahren zu einer höheren thermischen Belastung der Schaltelemente und der Drosseln führt, ist es von Vorteil, eine maximale Wechselrichterleistung während des Betriebs mit dem zweiten Taktverfahren auf einen geringeren Wert zu begrenzen als mit dem ersten Taktverfahren. Eine stärkere Begrenzung der maximalen Wechselrichterleistung im zweiten Taktverfahren verhindert somit eine Überlastung des Wechselrichters.

Unter Berücksichtigung der höheren Wandlerverluste des Wechselrichters im zweiten Taktverfahren ist es von Vorteil, bei Überschreiten des Grenzwertes durch den

Ableitstromwert eine Amplitude für die von der ersten Halbbrücke bereitgestellten

Wechselspannung zu wählen, die höchstens 30 % der Amplitude der Netzspannung beträgt, um eine Reduzierung des Ableitstromwertes zu erreichen, die die höheren Wandlerverluste des Wechselrichters im zweiten Taktverfahren ausgleichen. Insbesondere ist es von Vorteil, die Amplitude der von der ersten Halbbrücke bereitgestellten Wechselspannung stufenweise zu verändern. Hierbei ist es von Vorteil, mindestens zwei Stufen im zweiten Taktverfahren vorzusehen. Alternativ ist ebenfalls denkbar, eine Amplitude für die von der zweiten

Halbbrücke bereitgestellten Wechselspannung bei Überschreiten des Grenzwerts vorzugeben, insbesondere diese so groß zu wählen, wie es die anliegende Gleichspannung an den DC-Anschlüssen zulässt, beispielsweise die Hälfte dieser Gleichspannung oder einen hierzu geringfügig reduzierten Wert zu wählen. Bei sich ändernder Gleichspannung an den DC-Anschlüssen kann auch die Amplitude der von der zweiten Halbbrücke bereitgestellten Wechselspannung fortlaufend angepasst werden. Die Amplitude der von der ersten

Halbbrücke bereitgestellten Wechselspannung wird entsprechend angepasst, um in Summe die Amplitude der Netzspannung bereitzustellen.

Um den Zeitraum, in dem der Wechselrichter zur Begrenzung des Ableitstrom mit dem weniger effizienten zweiten Taktverfahren betrieben werden muss, möglichst kurz zu halten, bestimmt der Wechselrichter fortlaufend oder wiederholt während des Betriebes mit dem zweiten Taktverfahren den aktuellen Ableitstromwertes und vergleicht ihn mit einem weiteren Grenzwert, der bevorzugt in Abhängigkeit des aktuell verwendeten Amplitudenwertes der von der ersten Halbbrücke bereitgestellten Wechselspannung bestimmt ist. Unterschreitet der aktuelle Ableitstromwert diesen weiteren Grenzwert, ist dies ein Zeichen, dass in das erste Taktverfahren zurück gewechselt werden kann, ohne erneut den Grenzwert zu überschreiten. Der Wechselrichter wechselt dann entweder sofort oder nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit, in der der Ableitstromwert den weiteren Grenzwert nicht wieder überschreitet, zurück zum ersten Taktverfahren. Insbesondere wenn die von den jeweiligen Halbbrücken bereitgestellte Amplitude der Wechselspannung in Abhängigkeit von der an den DC-Anschlüssen anliegenden Gleichspannung gewählt ist, kann der weitere Grenzwert als Funktion dieser Gleichspannung bestimmt sein.

In dem Fall, dass das zweite Taktverfahren auf einen festen Ableitstromwert regelt, würde auf das erste Taktverfahren zurückgekehrt, wenn die Amplitude der von der ersten

Halbbrücke bereitgestellten Wechselspannung einen Amplituden-Grenzwert überschreitet.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen transformatorlosen Wechselrichter, der zum Betrieb mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren beziehungsweise seinen

Ausführungsformen eingerichtet ist. Hierbei kann das Netzwerk von Filterkondensatoren zwischen den AC-Anschlüssen eine Serienschaltung von zwei Filterkondensatoren umfassen, deren Mittelpunkt mit einem der DC-Anschlüsse oder mit einem Mittelpunkt eines als geteilter Zwischenkreis gestalteten Zwischenkreises verbunden ist. Weiterhin sind die Filterdrosseln des erfindungsgemäßen Wechselrichters nicht magnetisch miteinander gekoppelt.

Die beiden Halbbrücken bilden gemeinsam, gegebenenfalls mit zusätzlichen Komponenten der Wechselrichterbrücke, insbesondere zusätzlichen Schaltern, eine H4-, eine H5-, eine H6- , eine H6Q- oder eine HERIC-Topologie. Eine Übersicht über die genannten Topologien findet sich beispielsweise im Artikel„From H4, H5 to H6 - Stand ardization of Full-Bridge Single Phase Photovoltaic Inverter Topologies without Ground Leakage Current Issue" von Jianhua Wang et al., erschienen in 2012 IEEE Energy Conversion Congress and Exposition (ECCE), beziehungsweise zur H6Q-Topologie in der Schrift EP 2 237 404 A1 . Dabei werden die zusätzlichen Schalter der Wechselrichterbrücke während des Betriebs mit dem zweiten, ableitstromreduzieren Taktverfahren innerhalb einer Halbwelle dauerhaft in einem

Schaltzustand gehalten, so dass die Schalter der beiden Halbbrücken durch hochfrequentes Takten den gewünschten aktuellen Spannungswert bereitstellen können. So wird in der Nomenklatur des Artikels von Wang der zusätzliche Schalter S5 in der H5-Topologie dauerhaft geschlossen (siehe Fig. 2a im Artikel von Wang), die Schalter S5 und S6 in der HERIC-Topologie dauerhaft geöffnet (siehe Fig. 2e), beziehungsweise in der H6-Topologie die vom Brückenausgang gesehen den DC-Anschlüssen zugewandten Schalter der

Halbbrückenhälften mit zwei in Reihen geschalteten Schalter dauerhaft geschlossen (S1 und S3 in Fig. 2f, S3 und S4 in Fig. 2g, S3 in Fig. 4b, S4 in Fig. 4c und Fig. 4d, S1 in Fig. 4e).

Der erfindungsgemäße Wechselrichter kann in einer Ausführungsform nur einen

Stromsensor zur Bestimmung des AC-Ausgangsstroms aufweisen, der insbesondere an dem der zweiten Halbbrücke zugeordneten AC-Ausgang angeordnet ist. Sofern während des Betriebes mit dem zweiten Taktverfahren eine der Halbbrücken gesteuert und eine der Halbbrücken geregelt betrieben wird, ist der Stromsensor bevorzugt am AC-Ausgang, der der geregelt betriebenen Halbbrücke zugeordnet ist, angeordnet.

Neben der Wechselrichterbrücke mit der ersten und der zweiten Halbbrücke kann ein erfindungsgemäßer Wechselrichter weiterhin einen DC/DC-Wandler, insbesondere einen Hochsetzsteller, aufweisen, dessen Ausgang mit den DC-Anschlüssen verbunden ist. In dieser Ausführung kann der DC/DC-Wandler dazu genutzt werden, während des Betriebes mit dem zweiten Taktverfahren eine höhere Gleichspannung an den DC-Anschlüssen bereitzustellen als während des Betriebes mit dem ersten Taktverfahren.

In einem weiteren Aspekt betrifft das anmeldungsgemäße Betriebsverfahren einen transformatorlosen Wechselrichter, bei dem die Wechselrichterbrücke in H4-Topologie mit einer ersten Halbbrücke und einer zweiten Halbbrücke, die parallel zueinander und zu einem Zwischenkreis zwischen DC-Anschlüssen des Wechselrichters angeordnet sind, ausgeführt ist. Der Brückenausgang beider Halbbrücken ist jeweils über eine Filterdrossel mit einem der entsprechenden Halbbrücke zugeordneten AC-Ausgang des Wechselrichters verbunden ist, wobei die AC-Ausgänge mit einem Netz verbunden sind. Zwischen den AC-Ausgängen ist hierbei ein niederimpedant mit dem Zwischenkreis gekoppeltes Netzwerk von

Filterkondensatoren angeordnet. Das Verfahren umfasst ein Betreiben der beiden

Halbbrücken des Wechselrichters mit einem ersten Taktverfahren und ein Bestimmen eines Wertes eines netzfrequenten Ableitstroms an den DC-Anschlüssen des Wechselrichters und ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten eines Grenzwertes durch den Ableitstromwert die beiden Halbbrücken des Wechselrichters mit einem

ableitstromreduzierenden zweiten Taktverfahren betrieben werden. In dem ersten

Taktverfahren werden die Halbbrücken gemeinsam mit einem bipolaren Taktmuster betrieben, wodurch an beiden AC-Ausgängen gegenläufige Spannungsverläufe mit einer Amplitude bereitgestellt werden, die jeweils 50% der Netzspannungsamplitude beträgt. In dem ableitstromreduzierenden Taktverfahren stellt die erste Halbbrücke eine

Wechselspannung an dem ihr zugeordneten AC-Ausgang bereit, die weniger als 50% einer Spannungsamplitude des Netzes, bevorzugt weniger als 30% der Netzspannungsamplitude beträgt, und die zweite Halbbrücke an dem ihr zugeordneten AC-Ausgang eine

Differenzspannung zwischen der Netzspannung und der von der ersten Halbbrücke bereitgestellten Spannung bereit. Hierdurch ergibt sich im ersten Taktverfahren eine

Schwankung der Spannung der DC-Anschlüsse gegenüber Erdpotential von 50% der Netzspannungsamplitude und im zweiten Taktverfahren eine hierzu reduzierte Schwankung und dadurch ein reduzierter Wert des netzfrequenten Anteils des Ableitstroms. Die Amplitude der von der ersten Halbbrücke bereitgestellten Spannung wird bevorzugt in Abhängigkeit der Höhe des Ableitstromes gewählt, insbesondere so gewählt, dass der netzfrequente Anteil des Ableitstroms unterhalb eines vorgegebenen kritischen Wertes verbleibt. Bevorzugt wird diese Amplitude stufenweise verändert, wenn entsprechende Grenzwerte des

netzfrequenten Anteils des Ableitstroms über- oder unterschritten werden. Die Amplitude wird hierbei bei Überschreiten entsprechender Grenzwerte erniedrigt und bei Unterschreiten erhöht.

Dieses alternative anmeldungsgemäße Betriebsverfahren kann insbesondere in Verbindung mit gegenüber Silizium-Schaltern schneller schaltenden Halbleiterschaltern, beispielsweise aus Gallium-Nitrid, eingesetzt werden, wodurch gegenüber dem ersten Taktverfahren die Schalt- und Magnetisierungsverluste während des zweiten Taktverfahrens nicht oder nicht wesentlich erhöht sind.

Im Folgenden werden die Erfindung und einige ihrer Ausführungsvarianten mithilfe von Figuren näher erläutert, wobei

Fig. 1 einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Wechselrichters in H4- Topologie,

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wechselrichters in H5- Topologie,

Fig. 3 einen Zeitverlauf von Spannungen beim Betrieb des erfindungsgemäßen

Wechselrichters in einem unipolaren ersten Taktverfahren, und

Fig. 4 einen Zeitverlauf von Spannungen beim Betrieb des erfindungsgemäßen

Wechselrichters in einem ableitstromreduzierenden zweiten Taktverfahren zeigt.

Der in Fig. 1 gezeigte Wechselrichter 1 weist DC-Anschlüsse 2, 3 auf, an denen eine nicht gezeigte Spannungsquelle, insbesondere ein PV-Generator, angeschlossen sein kann.

Zwischen den DC-Anschlüssen 2, 3 ist ein Zwischenkreis DCL angeordnet, sowie parallel zum Zwischenkreis DCL eine erste Halbbrücke HB1 und eine zweite Halbbrücke HB2. Die erste Halbbrücke HB1 kann aus zwei in Reihe geschalteten Halbleiterschaltern T3, T4 gebildet sein. Der Mittelpunkt der Halbleiterschalter ist als erster Brückenausgang Br1 aus der ersten Halbbrücke HB1 herausgeführt. Analog kann die zweite Halbbrücke HB2 aus zwei in Reihe geschalteten Halbleiterschaltern T1 , T2 gebildet sein, deren Mittelpunkt als zweiter Brückenausgang Br2 aus der zweiten Halbbrücke HB2 herausgeführt ist. Die

Halbleiterschalter können eine intrinsische oder eine separate antiparallele Freilaufdiode aufweisen. Eine erste Filterdrossel L1 verbindet den ersten Brückenausgang Br1 mit einem ersten AC- Ausgang AC1 , eine zweite Filterdrossel L2 verbindet den zweiten Brückenausgang Br2 mit einem zweiten AC-Ausgang AC2. Zwischen den beiden AC-Ausgängen AC1 , AC2 ist ein Netzwerk 4 von Filterkondensatoren angeordnet, die gemeinsam mit den Filterdrosseln L1 , L2 einen AC-Netzfilter bilden. Das Netzwerk 4 wird hier durch eine Reihenschaltung von zwei Filterkondensatoren gebildet, deren Mittelpunkt über eine niedenmpedante Verbindung 6 an den DC-Anschluss 3 angeschlossen ist. Die niedenmpedante Verbindung 6 ist hier eine direkte Verbindung, wobei ebenfalls denkbar ist, in der Verbindung weitere, bei der

Netzfrequenz und bei der Schaltfrequenz der Brücken eine geringe Impedanz aufweisende Bauteile vorzusehen. Alternativ zum DC-Anschluss 3 kann der Mittelpunkt des Netzwerks 4 ebenso an den DC Anschluss 2 oder den Mittelpunkt MP eines in diesem Fall geteilten Zwischenkreises DCL angeschlossen sein, so dass die jeweiligen Potentiale miteinander gekoppelt sind. Der erste AC-Ausgang AC1 kann mit einem Neutralleiter N eines Netzes verbunden sein und der zweite AC-Ausgang AC2 ist mit einem Phasenleiter L dieses Netzes verbunden. Es ist denkbar, dass der Netzfilter weitere Filterkomponenten, insbesondere weitere Filterdrosseln zwischen dem Netzwerk 4 und dem verbundenen Netz, aufweist.

Beide Halbbrücken HB1 , HB2 werden durch ihnen zugeordnete Controller C1 , C2 angesteuert. Der Controller C1 schaltet die Schalter T3, T4 der ersten Halbbrücke HB1 über Pulweitenmodulation an, der Controller C2 die Schalter T1 , T2 der zweiten Halbbrücke HB2. Der von den Halbbrücken bereitgestellte Strom wird von an den Brückenausgängen Br1 , Br2 angeordneten Stromsensoren CS erfasst. In dieser Ausführung kann durch eine

Bestimmung der Differenz zwischen den Messwerten beider Stromsensoren CS ein Wert des Ableitstroms bestimmt werden. Der netzfrequente Ableitstrom ist hierbei der

Frequenzanteil der Differenz bei der Frequenz des angeschlossenen Netzes. Alternativ kann der netzfrequente Ableitstrom auch durch weitere Sensoren auf der AC-Seite oder der DC- Seite des Wechselrichters 1 in vorbekannter Weise bestimmt werden.

Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wechselrichters 1 zeigt die Fig. 2. An den DC-Anschlüssen 2, 3 ist hier ein PV-Generator PV über einen DC/DC-Wandler BC, beispielsweise ein Hochsetzsteller, angeschlossen. Auch in den anderen

Wechselrichtertopologien kann eingangsseitig ein solcher DC/DC-Wandler BC vorgesehen sein, um die Spannung des PV-Generators PV auf die Spannung des Zwischenkreises DCL umzusetzen. Symbolisch ist weiterhin eine Ableitkapazität 7 als Ursache für einen

Ableitstrom gezeigt, die den PV Generator PV mit Erde GND verbindet. Die

Wechselrichterbrücke ist hier als sogenannte H5-Brücke ausgelegt, die neben den

Transistoren T1 bis T4 der beiden Halbbrücken HB1 , HB2 noch einen weiteren Transistor T5 aufweist, der den oberen Anschlusspunkt der Halbbrücken HB1 , HB2 mit dem DC-Anschluss 2 verbindet. Der Zwischenkreis DCL ist hier ebenfalls als geteilter Zwischenkreis mit einem Mittelpunkt MP ausgeführt. Ausgangsseitig ist das Netzwerk 4 des AC-Filters neben einer Reihenschaltung zweier Filterkondensatoren zwischen den Anschlüssen L, N, an die das Netz 5 angeschlossen ist, noch mit einem weiteren Kondensator ausgestattet, der direkt zwischen den beiden Netzanschlüssen L, N angeordnet ist. Der Mittelpunkt der

Reihenschaltung der Filterkondensatoren des Netzwerks 4 ist hier direkt mit dem Mittelpunkt MP des Zwischenkreises DCL verbunden. In der hier gezeigten Ausführung ist lediglich ein einzelner Stromsensor CS in den Anschlussleitungen zum Netz 5 vorgesehen, was in den anderen denkbaren Ausführungen aber ebenfalls möglich ist.

Wie wohlbekannt ist, dient der zusätzliche Transistor T5 in der H5-Topologie dazu, den angeschlossenen PV-Generator PV während der Freilaufphasen vom angeschlossenen Netz 5 elektrisch zu trennen. Im Rahmen dieser Erfindung erfüllt er diese Funktion aber nur im Betrieb mit dem ersten, unipolaren Taktverfahren. Im Betrieb mit dem zweiten Taktverfahren bleibt T5 ständig eingeschaltet und ermöglicht damit einen unabhängigen Betrieb der beiden Halbbrücken HB1 , HB2 am Zwischenkreis DCL.

Um die Wirkungsweise der Erfindung näher zu erläutern, wird in Fig. 3 zunächst ein zeitlicher Verlauf von Spannungen gezeigt, wie sie beispielsweise an der H5-Topologie aus Fig. 2 entsteht, wenn diese im ersten Taktverfahren betrieben wird. Die Netzspannung U 0 hat den bekannten sinusförmigen Verlauf mit einer Amplitude Ü 0 . Im unipolaren Taktverfahren wird während einer Halbwelle der Netzspannung nur eine der beiden Halbbrücken HB1 , HB2 getaktet. In Verbindung mit dem potenzialfreien Freilauf, der topologieabhängig durch das Takten weiterer Schalter entsteht, erzeugen die Halbbrücken bezogen auf das Potential des Zwischenkreismittelpunkts MP an den AC-Anschlüssen AC1 , AC2, zueinander gegenläufige Sinusverläufe UACIMP, U A C2MP mit der halben Netzamplitude Ü 0 /2. Diese beiden Sinusverläufe addieren sich zum Verlauf der Netzspannung U 0 . Da der AC-Anschluss AC1 fest mit dem N- Leiter des Netzes 5 verbunden ist, variiert das Potential des Zwischenkreismittelpunktes MP gegenüber Erdpotential, das zur Vereinfachung hier gleich dem Potential des N-Leiters angenommen wird, ebenfalls sinusförmig mit einer Amplitude, die der halben Netzamplitude U 0 /2 entspricht. Dies führt zu einem netzfrequenten Anteil eines Ableitstroms über die Ableitkapazität 7, der proportional zur Amplitude der Variation des Generatorpotentials ist. Dieser Anteil addiert sich zu einem aufgrund nicht-idealer Isolation des PV-Generators PV fließenden Fehlerstrom und kann insbesondere bei einem hohen Wert der Ableitkapazität 7 zu einer Auslösung einer Isolationsüberwachung führen, obwohl sich die Anlage noch in einem ausreichend isolierten Zustand befindet. Daher ist es zur Reduzierung des

netzfrequenten Anteils des Ableitstroms wünschenswert, die netzfrequente Amplitude der Variation des Generatorpotentials zu reduzieren, um so den entsprechenden netzfrequenten Anteil des Ableitstroms ebenfalls zu reduzieren.

Hier kommt nun das zweite Taktverfahren gemäß dieser Erfindung zum Tragen, das in der Lage ist, diese Amplitude der Variation des Generatorpotentials auf einen geringeren Wert als die halbe Netzamplitude Ü 0 /2 zu reduzieren. Die Wirkungsweise dieses zweiten

Taktverfahrens wird mithilfe der in der Fig. 4 gezeigten Spannungsverläufen dargestellt und erläutert.

Hierzu zeigt Fig. 4 erneut den sinusförmigen Verlauf der Netzspannung U 0 im Vergleich zu den Spannungsverläufen UACIMP, U A C2MP an den jeweiligen AC-Anschlüssen AC1 , AC2 gegenüber dem Potential des Zwischenkreismittelpunkts MP. Die Amplitude ÜACIMP des Spannungsverlaufs am AC-Anschluss AC1 ist hierbei geringer als die Amplitude Ü A C2MP des Spannungsverlaufs am AC-Anschluss AC2. Vorteilhafterweise beträgt die Amplitude Ü AC IMP höchstens 30% der Netzspannungsamplitude Ü 0 . Entsprechend beträgt die Amplitude Ü AC 2MP mindestens 70% der Netzspannungsamplitude Ü 0 . Da, wie oben bereits beschrieben, der AC-Anschluss AC 1 mit dem Neutralleiter des Netzes 5 verbunden ist, variiert der

Spannungsverlauf des Zwischenkreismittelpunkts MP nur mit der kleinere Amplitude Ü AC IMP und ist gegenüber der sich aus dem vorstehend beschriebenen ersten Taktverfahren ergebenden Amplitude entsprechend reduziert. Analog reduziert sich auch der netzfrequente Anteil des Ableitstroms durch das zweite Taktverfahren.

Um die asymmetrischen Spannungsverläufen an den AC-Anschlüssen AC1 und AC2 zu erreichen, werden die jeweiligen Halbbrücken HB1 , HB2 unabhängig voneinander auf den Spannungsverläufen entsprechende Zielwerte der Brückenspannung geregelt. Alternativ zu einer Spannungsregelung bei der Halbbrücken HB1 , HB2 kann auch nur eine Halbbrücke, vorzugsweise die erste Halbbrücke HB1 , spannungsgeregelt betrieben werden, während die zweite Halbbrücke stromgeregelt betrieben wird, so dass sich ein erwünschter Netzstrom ergibt. Die Spannungsregelung kann durch eine Bestimmung der Abweichung einer gemessenen Spannung an den jeweiligen AC-Anschlüssen AC1 , AC2 von den

vorgegebenen Zielwerten und einer der Abweichung entsprechenden Änderung der jeweiligen Tastgrade erfolgen, mit denen die Halbbrücken HB1 , HB2 betrieben werden. Es ist aber auch denkbar, eine der beiden Halbbrücken, vorzugsweise die erste Halbbrücke HB1 , mit einem vordefinierten Taktmuster zu betreiben, das zumindest näherungsweise zu einem Spannungsverlauf am AC-Anschluss AC1 führt, das die gewünschte Amplitude Ü AC IMP aufweist. In diesem Fall ist es nur erforderlich, eine der beiden Halbbrücken geregelt zu betreiben. Der Betrieb der ersten Halbbrücke HB1 kann unabhängig vom Betrieb der zweiten

Halbbrücke HB2 erfolgen, das heißt insbesondere auch mit einer abweichenden Frequenz. In diesem Fall besteht keine zeitliche Korrelation zwischen den Schaltzeitpunkten der Brückenschalter der beiden Halbbrücken. Es ist aber ebenso gut möglich, beide Halbbrücken mit gleicher Taktfrequenz und insbesondere synchron zueinander zu betreiben, zum Beispiel indem die Mittelpunkte der Einschaltperioden der ersten und der zweiten Halbbrücke synchronisiert sind.

Um die asymmetrischen Spannungsverläufe an den AC-Anschlüssen AC 1 und AC 2 bereitzustellen, müssen beide Halbbrücken ständig getaktet werden, das heißt während beider Halbwellen werden abwechselnd beide Schalter der Halbbrücke geschlossen, so dass an dem Brückenausgang dieser Halbbrücke phasenweise sowohl die positiven als auch die negative Spannung der DC-Anschlüsse 2, 3 bereitgestellt wird. Dies ist die Ursache für die vorstehend beschriebenen erhöhten Wandlerverluste während des Betriebs mit dem zweiten Taktverfahren im Vergleich zum Betrieb mit dem ersten Taktverfahren.

Die im zweiten, ableitstromreduzierenden Taktverfahren erforderliche Mindestspannung UDO™ des Generators wird durch die Amplitude Ü A C2MP am zweiten AC-Anschluss AC2 bestimmt und beträgt das Doppelte dieses Wertes. Dieser Wert liegt höher als die

erforderliche Mindestspannung U D cmin des Generators, wenn der Wechselrichter 1 mit dem ersten Taktverfahren betrieben wird (U D cmin=Üo, siehe Fig. 3). Daher ist es vorteilhaft oder sogar erforderlich, die Generatorspannung zu erhöhen, wenn vom ersten in das zweite Taktverfahren gewechselt wird, um ein Unterschreiten dieser Mindestspannung zu vermeiden. Die Anpassung der Generatorspannung kann durch einen dem Wechselrichter vorgeschalteten DC/DC-Wandler BC erfolgen.

Bezugszeichenliste

1 Wechselrichter

2, 3 DC-Anschluss

4 Netzwerk

5 Netz

6 Verbindung

7 Ableitkapazität

AC1 , AC2 AC-Ausgang

B , Br2 Brückenausgang

T1 -T5 Schalter

HB1 , HB2 Halbbrücke

C1 , C2 Controller

DCL Zwischenkreis

BC DC/DC-Wandler

PV PV-Generator

L1 , L2 Filterdrossel

CS Stromsensor

GND Erdpotential

N Neutralleiter

L Phasenleiter