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Title:
HYDROGEL FOR THE APPLICATION OF THERAPEUTIC AND/OR COSMETIC ACTIVE SUBSTANCES TO THE SKIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/001100
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention concerns the use of hydrogels as a means of applying active substances in the therapy of skin ailments and/or in the cosmetic treatment of sensitive areas of skin and nail. These gels are flat, stiffly flexible structures shaped to fit the contours of particular parts of the human body and containing therapeutic and/or cosmetic active substances. These gels can be placed on the skin instead of the usual semi-solid or liquid preparations and plasters, providing a simple, clean way of applying the active substances and contributing significantly to the healing of skin ailments and/or to maintenance of the natural functioning of the skin. The hydrogels are also suitable for the release of active substances to plants.

Inventors:
BERGER SILKE (DE)
VON KLEINSORGEN REINHARD (DE)
SIMON GUENTER (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/002302
Publication Date:
January 18, 1996
Filing Date:
June 14, 1995
Export Citation:
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Assignee:
LOHMANN THERAPIE SYST LTS (DE)
BERGER SILKE (DE)
VON KLEINSORGEN REINHARD (DE)
SIMON GUENTER (DE)
International Classes:
A61K8/00; A61K8/02; A61K8/04; A61K8/97; A61K9/70; A61Q3/02; A61Q19/00; A61Q19/08; (IPC1-7): A61K7/48; A61K9/70
Domestic Patent References:
WO1992015289A11992-09-17
WO1992002204A11992-02-20
Foreign References:
GB2280906A1995-02-15
FR2538247A11984-06-29
US4973466A1990-11-27
EP0446636A21991-09-18
US3499446A1970-03-10
EP0309309A11989-03-29
EP0461085A11991-12-11
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Claims:
Patentansprüche
1. Hydrogel für die Applikation von therapeutischen und/oder kosmetischen Wirkstoffen an die Haut bzw. für die kosmetische Pflege und Behandlung empfindlicher Haut und Nagelstellen, dadurch gekennzeichnet, daß es ein flächen¬ förmig ausgebildetes und an Konturen menschlicher Körper¬ stellen angepaßtes starrelastisches Gebilde ist, welches medizinische und/oder kosmetische Wirkstoffe enthält.
2. Hydrogel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer haftklebenden Oberfläche ausgebildet ist.
3. Hydrogel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß darin enthaltene Wirkstoffe Therapeutika zur Hei¬ lung von durch Verletzungen, UVBestrahlung, Alterung oder anderweitig verursachter Hautschäden sind.
4. Hydrogel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß darin enthaltene Wirkstoffe hautglättend sind und aus der Gruppe, bestehend aus Vitaminen, Feuchthaltemitteln und pflanzlichen Ölen ausgewählt sind.
5. Hydrogele nach Anspruch 1 4, dadurch gekennzeichnet, daß die darin enthaltenen Wirkstoffe hautfunktionsanregend sind und aus der Gruppe, bestehend aus Pflanzenextrakten und ätherischen Ölen ausgewählt sind.
6. Hydrogel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es der von der Haut ab¬ gewandten Seite mit einer nichtklebenden Schicht ausgerü¬ stet ist.
7. Hydrogel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es vor der Applikation in einer wasser und wasserdampfdichten Verpackung verpackt ist.
8. Verwendung des Hydrogels nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Heilung von Hautschaden.
9. Verwendung des Hydrogels nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur kosmetischen Hautpflege, insbesondere Hautglat tung bzw. Ha tVerjüngung.
10. Verwendung des Hydrogels nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Beeinflußung der Durchblutung der Haut.
11. Verwendung des Hydrogels nach den Ansprüchen 1 bis 7 zur Nagelpflege.
12. Verwendung des Hydrogels nach den Ansprüchen 1 bis 7 zur Abgabe von Wirkstoffen an Pflanzen.
Description:
Hydrogel für die Applikation von therapeutischen und/oder kosmetischen Wirkstoffen an die Haut

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Hydrogel als Applikationsform für den Einsatz von Wirkstoffen zur Therapierung von durch Verletzungen, UV-Strahlen, Alterung oder anderweitig ver¬ ursachten Hautschäden oder von empfindlichen Haut- und Na¬ gelstellen.

Beispielsweise verursacht Hautalterung eine sinkende Haut- elastizität. Diese wiederum ist maßgeblich auf ein Verkle¬ ben einzelner Kollagenfasern innerhalb der netzartigen Struktur der Dennis zurückzuführen. Mit sinkender Hautela¬ stizität geht ein reduziertes Wasserbindevermögen der Epi- der is einher. Zur Erhaltung oder Wiederherstellung der natürlichen Hautfunktion ist daher eine Feuchtigkeitszufuhr von außen unerläßlich. Zusätzlich kann das Hautrelief durch Einwirkung von hautglattenden, pflegenden und anregenden Wirkstoffen positiv beeinflußt und die Durchblutung ange¬ regt werden. Andere Hautschäden wie z.B. Sonnenbrand, Ent¬ zündungen etc. machen den Einsatz heilender und/oder kosme¬ tischer Wirkstoffe auf der Oberfläche der Haut erforder¬ lich.

Zur Erfüllung dieser Erfordernisse sind verschiedene Appli¬ kationsformen für Therapeutika bekannt. Beispielsweise kön¬ nen Emulsionen, die Mehr-Phasen-Systeme darstellen, in Form von Cremes oder Lotionen auf die Haut aufgetragen werden. Ebenfalls können Öle, die einphasige, nur lipidlösliche Rohstoffe enthaltende Syteme sind, in flüssigem Zustand auf die Haut aufgetragen werden. Weiterhin sind als Heil-

und/oder Pflegeεubstanzen halbfeste, transparente Gele be¬ kannt, die cremeartige Konsistenz haben.

Die Anwendung solcher Heil- und Pflegesubstanzen auf der Hautoberfläche bereitet in der Praxis oftmals erhebliche Schwierigkeiten. Zuviel aufgetragene Substanz kann von der Haut nicht oder nur sehr langsam aufgenommen werden. So können z.B. bei der Antifaltenbehandlung im Bereich der empfindlichen Unteraugenpartie Substanzen mit der Augen¬ schleimhaut in Berührung kommen und dort Irritationen aus¬ lösen.

Eine bekannte Möglichkeit, das Applikations- und Dosierpro¬ blem zu überwinden, ist die Anwendung von getränkten Vlies- pads. Diese sind durch den nassen, instabilen Aufbau nur schwer und unsauber auf die vorgesehene Hautpartie zu ap- plizieren.

Die Verwendung starrer sowie flächenförmiger Hydrogele als Träger von Wirkstoffen für deren Applikation zur Behandlung der Haut bzw. in der Kosmetik ist bisher nicht bekannt. Starre Gelzubereitungen werden bisher nur als Dosierform für aktive chemische Verbindungen eingesetzt. Als Dosier¬ form sind zwei unterschiedliche Arten von Gelatinekapseln bekannt: harte und weiche Kapseln (DE-OS 2316 242). Bekannt ist weiterhin ein aus Gel bestehendes Applikationssystem (CA 2.078.960).

Außerdem werden starre Gelzubereitungen in der Chromatogra¬ phie verwendet (US 5,277,915).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schwierigkeiten bei der Applikation von Wirkstoffen für die kosmetische Pflege und/oder Behandlung von Hautschäden bzw. von empfindlichen Haut- und Nagelεtellen zu vermindern, die Anwendung von Therapeutika zu vereinfachen und zur Heilung

und Pflege der Haut bzw. zur Erhaltung der natürlichen Hautfunktion beizutragen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Applikationsform für den Einsatz von Wirkstoffen zur Thera- pierung der Haut Hydrogele zur Behandlung von Hautschäden sowie zur Anwendung in der Kosmetik verwendet werden, die flächenförmig ausgebildete und an Konturen menschlicher Körperstellen angepaßte starr-elastische Gebilde sind und geeignete Wirkstoffe zur Behandlung der Haut enthalten.

Um sich an Konturen von Stellen des menschlichen Körpers anzupassen, sind Hydrogele entsprechend dimensioniert. Für die Anwendung gegen Falten unter den Augen sind sie z.B. nierenförmig ausgebildet. Damit decken sie auch die Randbe¬ reiche der Augen ab, wo die "Krähenfüße" (stärkere Falten) entstehen.

Als kühlende Augenmasken sind die Hydrogele rund, z.B. wie Gurkenscheiben ausgebildet. Diese werden auf die geschlos¬ senen Augen gelegt.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson¬ dre darin, daß statt einer halbfesten oder flüssigen Zube¬ reitung ein starres, elastisches Hydrogel verwendet wird, welches eine saubere Applikation ermöglicht.

Durch die Ausbildung mit einer sanft klebenden Oberfläche haften die Hydrogele auf der Haut, so daß die Bewegungs¬ freiheit während der Behandlung nicht völlig eingeschränkt wird. Nach der Anwendung können die Hydrogele schmerzlos und rückstandsfrei abgezogen werden.

Die Hydrogele können mit bekannten Techniken hergestellt werden. Ein einfaches Verfahren ist z.B. das Dispergieren der Ausgangsstoffe in erhitztem Wasser und Gelieren der Lösung bei anschließender Kühlung. Die erhitzte Lösung kann mit Hilfe eines Dosierautomaten in ein Tiefziehteil einge-

füllt werden. Dabei können flächige Hydrogele mit einer Dicke von 0,5 - 10 mm hergstellt werden, wobei je nach Ver¬ wendungszweck überwiegend 1 - 3 mm dicke Gebilde von Hydro- gelen besonders vorteilhaft sind.

Durch den Einsatz verschiedener heilender, z.B. entzün¬ dungshemmender und/oder pflegender Wirkstoffe aus den Grup¬ pen von Acetylsalicylsäure (ASS), der Vitamine, Feuchthal¬ temittel, pflanzlichen oder ätherischen Öle - um nur einige zu nennen - ist das Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Hydrogele breit gefächert. Ein Anwendungsbeispiel ist die Behandlung der Haut bei vorzeitiger Alterung und Faltenbil¬ dung, die z.B. durch extensive Sonnenlicht-Exposition der Haut entsteht und mit Hydrogelen, die Vitamin E enthalten, behandelt wird. Untersuchungen haben gezeigt, daß RRR-Toco- pherole als Radikalfänger von reaktiven Verbindungen agie¬ ren, die nach Einwirkung von UV-Strahlen entstehen. Ein anderes Anwendungsbeispiel ist eine Augenmaske, die die Augen völlig abdeckt. Die bevorzugt transparente Maske wirkt durch ihre intensiv kühlende Eigenschaft belebend und erfrischend und gibt pflegende Substanzen wie z.B. Panthenol an die Haut ab.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben:

Die starre Hydrogelbildung wird erreicht durch die Zusam¬ mensetzung, enthaltend:

Hydroqel zu Antifaltenbildung

a) Komponenten: Gew.-%

Wasser 34,12

Glycerin 26,66

Gelatine A (Bloom-Wert 200) 15,46

Saccharose 10,66

Dexpantheno1 8,00

Polyvinylpyrrolidon 2,67

Feuchthaltefaktor 2,13

Konservierungsmittel 0,30

b) Herstellung:

Polyvinylpyrrolidon wird unter Rühren in Wasser ge löst. Sodann wird Konservierungsmittel und Glycerin dazugegeben. Gelatine A wird ca. 10 min in dem vorgelegten Wasser quellen gelassen und die Mi¬ schung auf ca. 65°C erhitzt und bis zur klaren Lö¬ sung gerührt. Schließlich werden Saccharose, Dex- panthenol und kosmetische Wirkstoffe dazugegeben.

Ein Anwendungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben: Es zeigen:

FIG.l In Draufsicht ein Tiefziehteil für Hydrogele zur Antifaltenbehandlung. Darin befinden sich zwei Hydrogel-Patches zur Einmalverwendung unter den Augen;

FIG.2 einen Querschnitt A-B aus FIG.l, der die Wandung und Höhe des Tiefziehteils zeigt.

Die Erfindung ist nicht nur auf die Behandlung von alte¬ rungsbedingten Schäden der Haut beschränkt. Vielmehr sollen die wirkstoffhaltigen Hydrogele für alle Arten äußerer Heil- und Pflegebehandlung eingesetzt werden, z.B. anstelle von Pflastern, die eine Behandlung unter zeitweiser oder längerdauernder Therapierung bestimmter Hautstellen erforderlich machen.

Darüberhinaus eignen sich die Hydrogele zur Abgabe von Wirkstoffen an Pflanzen.